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Psalm 78

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft

Schuld, Gericht und Gnade in Israels Geschichte

1 Eine Unterweisung Asafs. Höre, mein Volk, meine Unterweisung, neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes! (Ps 106,1) 2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch und Geschichten verkünden aus alter Zeit. (Mt 13,35) 3 Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, (2Mo 13,14; 5Mo 4,9) 4 das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern; wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. 5 Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unsern Vätern, es ihre Kinder zu lehren, 6 auf dass es die Nachkommen lernten, die Kinder, die noch geboren würden; die sollten aufstehen und es auch ihren Kindern verkündigen, 7 dass sie setzten auf Gott ihre Hoffnung / und nicht vergäßen die Taten Gottes, sondern seine Gebote hielten 8 und nicht würden wie ihre Väter, ein abtrünniges und ungehorsames Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist sich nicht treu an Gott hielt, (5Mo 32,5) 9 wie die Söhne Ephraim, wohl gerüstete Bogenschützen, abfielen zur Zeit des Streits; (Ri 2,11) 10 sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln 11 und vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen. 12 Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Gefilde von Zoan. 13 Er zerteilte das Meer und führte sie hindurch und ließ das Wasser stehen wie eine Mauer. (2Mo 14,21) 14 Er leitete sie bei Tage mit einer Wolke und die ganze Nacht mit einem hellen Feuer. (2Mo 13,21) 15 Er spaltete die Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Fluten; (2Mo 17,6; 4Mo 20,7; 5Mo 32,18) 16 er ließ Bäche aus den Felsen hervorbrechen und Wasser hinabfließen wie Ströme. 17 Dennoch sündigten sie weiter wider ihn und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten; 18 sie versuchten Gott in ihrem Herzen, als sie Speise forderten für ihre Seelen, (2Mo 16,3; 4Mo 11,4) 19 und redeten wider Gott und sprachen: Kann Gott wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? (Ps 23,5) 20 Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, dass Wasser strömten und Bäche sich ergossen; kann er aber auch Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen? 21 Da das der HERR hörte, entbrannte er im Grimm, und Feuer brach aus in Jakob, und Zorn kam über Israel, (4Mo 11,1) 22 weil sie nicht glaubten an Gott und nicht hofften auf seine Hilfe. 23 Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels 24 und ließ Manna auf sie regnen zur Speise und gab ihnen Himmelsbrot. (2Mo 16,4; 2Mo 16,14) 25 Brot der Engel aßen sie alle, er sandte ihnen Speise in Fülle. 26 Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind (4Mo 11,31) 27 und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer; 28 mitten in sein Lager ließ er sie fallen, rings um seine Wohnung her. 29 Da aßen sie und wurden sehr satt; und was sie verlangten, gewährte er ihnen. 30 Sie hatten ihr Verlangen noch nicht gestillt, ihre Speise war noch in ihrem Munde, 31 da kam der Zorn Gottes über sie / und brachte ihre Vornehmsten um und schlug nieder die Besten in Israel. 32 Bei dem allen sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder. 33 Darum ließ er ihre Tage dahinschwinden ins Nichts und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,22; 1Kor 10,5) 34 Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie ihn und fragten wieder nach Gott 35 und dachten daran, dass Gott ihr Hort ist und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. 36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Munde und belogen ihn mit ihrer Zunge. 37 Ihr Herz hing nicht fest an ihm, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde. 38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Grimm an ihnen aus. 39 Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt. (Ps 103,14) 40 Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde! 41 Sie versuchten Gott immer wieder und kränkten den Heiligen Israels. 42 Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie erlöste von den Feinden, 43 wie er seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan. 44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, dass sie aus ihren Flüssen nicht trinken konnten. (2Mo 7,19) 45 Er schickte Ungeziefer unter sie, das sie fraß, und Frösche, die ihnen Verderben brachten, (2Mo 8,2; 2Mo 8,20) 46 und gab ihr Gewächs den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken. (2Mo 10,13) 47 Er schlug ihre Weinstöcke mit Hagel und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen. (2Mo 9,25) 48 Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden dem Wetterstrahl. 49 Er sandte die Glut seines Zorns unter sie, Grimm und Wut und Drangsal, eine Schar Verderben bringender Engel. 50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf / und bewahrte ihre Seele nicht vor dem Tode und gab ihr Leben der Pest preis. (2Mo 9,8) 51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams. (2Mo 12,29) 52 Er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste; (Ps 77,21) 53 und er leitete sie sicher, / dass sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,27) 54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den seine Rechte erworben hat, (2Mo 15,17) 55 und vertrieb vor ihnen her die Völker / und verteilte ihr Land als Erbe und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen. 56 Aber sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten und hielten seine Gebote nicht; 57 sie fielen ab und waren treulos wie ihre Väter und versagten wie ein schlaffer Bogen; 58 sie erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn zum Zorn mit ihren Götzen. (5Mo 32,21) 59 Da Gott das hörte, entbrannte sein Grimm, und er verwarf Israel ganz. 60 Er gab seine Wohnung in Silo dahin, das Zelt, in dem er unter Menschen wohnte. (1Sam 1,3; Jer 7,12) 61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes.[1] (1Sam 4,22; Ps 132,8) 62 Er übergab sein Volk dem Schwert und ergrimmte über sein Erbe. 63 Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mussten ungefreit bleiben. 64 Ihre Priester fielen durchs Schwert, und die Witwen konnten die Toten nicht beweinen. (1Sam 4,17) 65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, wie ein Starker, der vom Wein fröhlich ist, 66 und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an. (1Sam 5,6) 67 Er verwarf das Zelt Josefs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, 68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (2Chr 6,6) 69 Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er gegründet hat für immer, 70 und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden; (1Sam 16,11; 2Sam 7,8) 71 von den säugenden Schafen holte er ihn, dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel. 72 Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand. 

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

www.die-bibel.de

Psalm 78

Das Buch

von SCM Verlag

Gottes Geschichte mit seinem Volk

1 Ein MASKIL von Asaf. Höre doch auf meine Unterweisung, mein Volk! Achtet genau auf das, was ich sage! 2 Meinen Mund will ich auftun und in Bildern reden, Geheimnisse aus Urzeiten will ich aussprechen. 3 Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Eltern uns erzählt haben, 4 das wollen wir unseren Kindern nicht vorenthalten, der kommenden Generation wollen wir das Lob des HERRN weitersagen und seine große Macht und die Wunder, die er getan hat. 5 Er hat für die Jakobsnachfahren seine verbindlichen Aussagen aufgerichtet, ja, eine Unterweisung setzte er in Israel fest. Er hat sie schon unseren Vorfahren als Gebot gegeben, damit sie sie ihren Kindern bekannt machen. 6 So sollte auch die nachfolgende Generation davon erfahren, die später geborenen Kinder, und die sollten es wiederum ihren Kindern erzählen. 7 Und diese sollten ihre Zuversicht auf Gott setzen und die Großtaten Gottes nicht vergessen, sondern sich an seine Gebote halten. 8 Sie sollten nicht so werden wie ihre Vorfahren, eine widerspenstige und rebellische Generation, Menschen, deren Herz nicht fest war, die in ihrem Innersten Gott nicht treu waren. 9 Die Leute vom Stamm Ephraim, ausgerüstet als Bogenschützen, flohen beim Entscheidungskampf. 10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund und wollten sich nicht an seine Lehre halten. 11 Sie vergaßen seine großartigen Taten, seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen. 12 Vor den Augen ihrer Vorfahren hatte er Wunder bewirkt, im Land Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan. 13 Er zerteilte das Meer und führte sie hindurch, er hielt die Wasserfluten auf wie mit einem Damm. 14 Er leitete sie mit einer Wolke am Tag und die ganze Nacht mit dem Licht des Feuers. 15 Er spaltete Felswände in der Wüste und gab ihnen Wasser zu trinken, reichlich wie die Urfluten. 16 Er ließ Quellen aus dem Fels entspringen und ließ das Wasser herabströmen wie Bäche. 17 Doch sie machten einfach weiter und sündigten gegen ihn: Gegen den Höchsten erhoben sie sich dort in der Wüste. 18 In ihren Herzen forderten sie Gott heraus, als sie nach Essen für sich selbst verlangten. 19 Sie redeten gegen Gott. Sie sagten: »Kann Gott denn in der Wüste einen Tisch decken? 20 Es stimmt zwar, dass er den Felsen geschlagen hat und da strömte das Wasser, und die Bäche flossen heraus, doch kann er auch Brot besorgen und Fleisch beschaffen für sein Volk?« 21 Doch das hörte der HERR und wurde zornig, da brach Feuer aus im Stamm Jakob und auch Zorn erhob sich gegen Israel. 22 Denn sie setzten ihr Vertrauen nicht auf Gott und verließen sich nicht auf seine Rettung. 23 Da gab er den Wolken in der Höhe einen Befehl und öffnete die Tore des Himmels 24 und ließ Manna auf sie herabregnen zum Essen, ja, das Brot vom Himmel gab er ihnen. 25 So aß jeder das Brot, das den Mächtigen zukommt, Wegzehrung sandte er ihnen mehr als genug. 26 Den Ostwind ließ er am Himmel aufwehen und führte in seiner Macht den Südwind herbei. 27 Fleisch ließ er herabregnen auf sie wie den Staub und gefiederte Vögel wie den Sand am Meer. 28 Die ließ er herabfallen mitten in ihr Lager, rings um ihre Wohnzelte herum. 29 Da aßen sie und wurden sehr satt, das, wonach sie verlangt hatten, schickte er ihnen. 30 Doch ließen sie immer noch nicht von ihrer Gier ab, selbst jetzt, wo die Speise schon in ihren Mündern war. 31 Da brach Gottes Zorn gegen sie los, er tötete einige ihrer starken Männer, ja, die jungen Männer in Israel streckte er nieder. 32 Trotz all diesem luden sie weitere Schuld auf sich und verließen sich nicht auf seine gewaltigen Wundertaten. 33 Da ließ er ihre Tage wie ein Trugbild verwehen und ihre Jahre in Schrecken vergehen. 34 Wenn er sie so schlug, dann fragten sie nach ihm und richteten sich wieder nach Gott aus. 35 Sie erinnerten sich daran, dass Gott ihr Fels ist, ja, Gott, der Höchste, ihr Befreier. 36 Doch dann betrogen sie ihn wieder mit ihren Worten und belogen ihn weiter mit ihren Reden. 37 Ihr Herz war nicht fest auf ihn gerichtet und sie hielten sich nicht treu an seinen Bund. 38 Doch er ist barmherzig, er bedeckte ihre Schuld und vernichtete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn auf und ließ seinem Grimm nicht freien Lauf. 39 Denn er dachte daran, dass sie sterbliche Menschen sind, wie ein Hauch, der vorübergeht und nicht mehr zurückkehrt. 40 Doch wie oft lehnten sie sich gegen ihn in der Wüste auf und beleidigten ihn dort in der Einöde! 41 Immer wieder stellten sie Gott auf die Probe, ja, ihm, dem Heiligen Israels, bereiteten sie Kummer! 42 Sie erinnerten sich nicht mehr an sein Handeln, an den Tag, an dem er sie von ihren Unterdrückern erlöste, 43 damals, als er seine Wunderzeichen gegen das Land Ägypten tat und seine mächtigen Taten im Gebiet von Zoan. 44 Er ließ dort ihre Kanäle zu Blut werden, sodass sie nicht mehr aus ihren Wasserläufen trinken konnten. 45 Stechmücken schickte er ihnen, die sie schier auffraßen, sogar Frösche, die ihnen Verderben brachten. 46 Er gab ihre Ernte dem Ungeziefer preis und den Ertrag ihrer Mühe den Heuschrecken. 47 Ihre Weinstöcke ließ er durch den Hagel zerschlagen und ihre Maulbeerbäume durch Eisbrocken. 48 Ihr Vieh lieferte er dem Hagel aus, ihre Herden den Blitzen. 49 So ließ er seine Zornesglut über sie entbrennen: Wut, Ärger und Bedrängnis, eine Schar von Boten, die Unheil brachten. 50 Seinem Zorn ließ er freien Lauf, er bewahrte sie nicht vor dem Tod; ja, ihr Leben gab er der Pest preis. 51 Er streckte alle Erstgeborenen in Ägypten nieder, die als Erste gezeugten Söhne in den Zelten derer, die von Ham abstammen. 52 Ausziehen ließ er sein Volk wie eine Schafsherde, ja, er leitete sie wie eine Herde durch die Wüste. 53 Sicher leitete er sie und sie mussten nichts fürchten, doch ihre Feinde begrub das Meer unter sich. 54 Er brachte sie zu dem Gebiet, das ihm heilig ist, zu dem Berg, den seine rechte Hand erworben hatte. 55 Er vertrieb die Völker vor ihnen und teilte deren Länder mit der Messschnur unter ihnen auf und ließ die Stämme Israels in ihren Wohnstätten Heimat finden. 56 Doch sie forderten Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich gegen ihn auf und seine mahnenden Worte beachteten sie nicht. 57 Sie verließen ihn und brachen ihm die Treue wie ihre Vorfahren, sie versagten wie ein abgeschlaffter Bogen. 58 Sie betrübten ihn auf ihren Opferhöhen und reizten ihn mit ihren Götzenbildern. 59 Das hörte Gott – da entbrannte sein Zorn und er wandte sich völlig von Israel ab. 60 Da verließ er seine Wohnstatt in Silo, das Zelt, in dem er bei den Menschen gewohnt hatte. 61 Er ließ seine machtvolle Bundeslade in Gefangenschaft geraten, das Zeichen seiner Herrlichkeit in die Hand der Unterdrücker. 62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, über seinen Erbbesitz wurde er zornig. 63 Seine jungen Männer verzehrte das Feuer und seinen jungen Frauen sang man keine Brautlieder mehr. 64 Selbst seine Priester kamen durch das Schwert um und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage erheben. 65 Da machte sich der Herr auf, als erwachte er vom Schlaf, wie ein Krieger, der vom Wein überwältigt gewesen war. 66 Er schlug seine Feinde in die Flucht, unendliche Schmach fügte er ihnen zu. 67 Die Zelte des Stammes Josef verwarf er und nahm fort vom Stamm Ephraim die Erwählung. 68 Doch den Stamm Juda erwählte er, den Berg Zion, den er lieb hat. 69 Da erbaute er sein Heiligtum hoch in die Höhe wie die Erde selbst, die er für alle Zeit gegründet hat. 70 Dann erwählte er David, seinen Diener, er holte ihn fort von den Weideplätzen der Schafe. 71 Von den Muttertieren holte er ihn fort, um Hirte zu sein für Jakob, sein Volk, für Israel, seinen Erbbesitz. 72 Er weidete sie mit aufrichtigem Herzen, ja, mit weiser Hand führte er sie. 

Das Buch. Neues Testament, Psalmen, Sprichwörter – übersetzt von Roland Werner
© 2022 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen

Psalm 78

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk

Erzählung und Lehre aus der Geschichte Israels

1 Ein Weisheitslied Asafs. Lausche, mein Volk, meiner Weisung! Neigt euer Ohr den Worten meines Munds! 2 Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; ich will Geheimnisse der Vorzeit verkünden. (Ps 49,5; Mt 13,35) 3 Was wir hörten und erfuhren, was uns die Väter erzählten, (Ps 22,31; Ps 44,2) 4 das wollen wir ihren Kindern nicht verbergen, sondern dem kommenden Geschlecht erzählen: die ruhmreichen Taten des HERRN und seine Stärke, die Wunder, die er getan hat. 5 Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob, Weisung gab er in Israel und gebot unseren Vätern, ihre Kinder das alles zu lehren, (Ps 147,19) 6 damit das kommende Geschlecht davon erfahre, / die Kinder, die noch geboren werden; sie sollen aufstehen und es ihren Kindern erzählen, 7 damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, / die Taten Gottes nicht vergessen und seine Gebote bewahren 8 und nicht werden wie ihre Väter, ein Geschlecht voll Trotz und Empörung, ein Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist nicht treu zu Gott hielt. (5Mo 32,5) 9 Die Söhne Efraims, Kämpfer mit Pfeil und Bogen, wandten den Rücken am Tag der Schlacht; 10 Gottes Bund hielten sie nicht, sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen. 11 Sie vergaßen seine Taten, die Wunder, die er sie sehen ließ. 12 Vor den Augen ihrer Väter vollbrachte er Wunder im Land Ägypten, im Gefilde von Zoan. (4Mo 13,22) 13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, er ließ das Wasser feststehen wie einen Damm. (2Mo 14,21) 14 Er führte sie bei Tag mit der Wolke und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer. (2Mo 13,21) 15 Er spaltete Felsen in der Wüste und gab dem Volk reichlich zu trinken, wie mit Wassern der Urflut. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11) 16 Er ließ Bäche aus dem Gestein entspringen, ließ Wasser fließen gleich Strömen. 17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn, sie trotzten in der Wüste dem Höchsten. (Hes 20,13) 18 In ihrem Herzen versuchten sie Gott: Sie forderten Nahrung für ihr Verlangen. (2Mo 16,3; Ps 106,14) 19 Sie redeten gegen Gott; / sie fragten: Kann uns denn Gott den Tisch decken in der Wüste? 20 Zwar hat er an den Felsen geschlagen, sodass Wasser floss und Bäche strömten. Kann er auch Brot geben und Fleisch bereiten seinem Volk? 21 Das hörte der HERR und ergrimmte; / Feuer flammte auf gegen Jakob, Zorn erhob sich gegen Israel, (4Mo 11,1) 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten. 23 Da gebot er den Wolken droben und öffnete die Tore des Himmels. (Mal 3,10) 24 Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, er gab ihnen Korn vom Himmel. (2Mo 16,4; Joh 6,31) 25 Jeder aß vom Brot der Starken; er sandte Nahrung, sie zu sättigen. (Ps 105,40) 26 Er ließ den Ostwind losbrechen am Himmel, führte in seiner Macht den Südwind herbei. 27 Er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, gefiederte Vögel wie Sand am Meer. 28 Er ließ sie mitten ins Lager fallen, rings um ihre Zelte. 29 Sie aßen und wurden reichlich gesättigt; er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten. 30 Noch aber hatten sie ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund, (4Mo 11,33) 31 da erhob sich gegen sie Gottes Zorn; / unter ihren Kräftigen schlug er zu und streckte die jungen Männer Israels nieder. 32 Doch sie sündigten trotz allem weiter und glaubten nicht seinen Wundern. (4Mo 14,11) 33 Darum ließ er ihre Tage schwinden wie einen Hauch und ihre Jahre in jähem Schrecken. (4Mo 14,22) 34 Wenn er dreinschlug, fragten sie nach Gott, kehrten um und suchten ihn. (4Mo 21,7; Jes 26,16) 35 Sie dachten daran, dass Gott ihr Fels ist und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. (Ps 92,16) 36 Doch sie täuschten ihn mit ihrem Mund und belogen ihn mit ihrer Zunge. (Jes 29,13) 37 Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, sie hielten seinem Bund nicht die Treue. (Ps 95,10) 38 Doch er ist barmherzig, vergab die Schuld und vernichtete nicht. Oftmals ließ er ab von seinem Zorn und unterdrückte seinen Groll. (2Mo 32,14; 4Mo 14,20; Jes 48,9; Hos 11,8) 39 Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, nur ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt. (Hi 7,7; Ps 103,14) 40 Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, ihn gekränkt in der Steppe! (5Mo 9,22) 41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe, sie reizten den Heiligen Israels. (Ps 71,22) 42 Sie dachten nicht mehr an seine Hand, an den Tag, als er sie vom Gegner befreite, (Ps 106,21) 43 als er in Ägypten seine Zeichen tat und seine Wunder im Gefilde von Zoan. (Ps 78,12; Ps 135,9) 44 Er verwandelte ihre Flüsse und Bäche in Blut; sie konnten daraus nicht mehr trinken. (2Mo 7,17) 45 Er schickte einen Schwarm von Fliegen gegen sie, der fraß sie auf, ein Heer von Fröschen, das sie vertilgte. (2Mo 8,17) 46 Ihre Ernte überließ er den Grillen und Heuschrecken den Ertrag ihrer Mühen. (2Mo 10,4) 47 Ihre Reben zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit Körnern aus Eis. (2Mo 9,18) 48 Ihr Vieh überließ er dem Hagel und ihre Herden den Seuchen. (2Mo 9,3) 49 Er schickte gegen sie die Glut seines Zorns, / Grimm und Wut und Bedrängnis, Boten des Unheils in Scharen. 50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; / er bewahrte sie nicht vor dem Tod und lieferte ihr Leben der Pest aus. (2Mo 9,8) 51 Er schlug in Ägypten alle Erstgeburt, in den Zelten Hams die Erstlinge ihrer Manneskraft. (2Mo 12,29; Ps 105,36; Ps 135,8; Ps 136,10) 52 Dann führte er sein Volk hinaus wie Schafe, leitete sie wie eine Herde durch die Wüste. (Ps 77,21) 53 Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, doch ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,19) 54 Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zum Berg, den seine Rechte erworben hat. (2Mo 15,17; Ps 114,2) 55 Er vertrieb die Nationen vor ihnen / und verteilte ihr Land als Erbe und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen. (Jos 24,8; Ps 44,3) 56 Doch sie versuchten ihn und trotzten Gott, dem Höchsten; sie hielten sich nicht an seine Zeugnisse. 57 Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab, sie wandten sich ab wie ein Bogen, der versagt. (Hos 7,16) 58 Sie erbitterten ihn mit ihrem Kult auf den Höhen und reizten seine Eifersucht mit den Bildern ihrer Götter. (5Mo 32,16) 59 Gott hörte es und er ergrimmte, ganz und gar verwarf er Israel. 60 Er gab seine Wohnung auf in Schilo, das Zelt, das er aufgerichtet hatte unter den Menschen. (1Sam 1,3; Jer 7,12) 61 Er gab seine Macht in Gefangenschaft, seine Zierde in die Hand des Feindes. (1Sam 4,11) 62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus und war voll Grimm über sein Eigentum. 63 Die jungen Männer fraß das Feuer; den jungen Mädchen sang man kein Brautlied. (Jer 7,34) 64 Die Priester wurden mit dem Schwert erschlagen; die Witwen konnten die Toten nicht beweinen. (1Sam 4,11; Hi 27,15) 65 Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf, wie ein Held, der betäubt war vom Wein. 66 Er schlug seine Feinde zurück und übergab sie ewiger Schande. (1Sam 5,6) 67 Das Zelt Josefs verwarf er, dem Stamm Efraim entzog er die Erwählung. 68 Doch den Stamm Juda erwählte er, den Berg Zion, den er liebt. (2Chr 6,6) 69 Dort baute er sein hoch ragendes Heiligtum, so fest wie die Erde, die er für immer gegründet hat. (Ps 48,3) 70 Und er erwählte David, seinen Knecht; er holte ihn weg von den Hürden der Schafe, (1Sam 16,11; 2Sam 7,8; Ps 89,21) 71 von den Muttertieren nahm er ihn fort, / damit er Jakob weide, sein Volk, und Israel, sein Erbe. 72 Und er weidete sie mit lauterem Herzen und führte sie mit klugen Händen. 

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift
© 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.
Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a.
Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH

www.bibelwerk.de

Psalm 78

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

Psalm 78

1 Ein Maskil[1]. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! (Ps 50,1; Spr 22,17) 2 Ich will meinen Mund öffnen zu einem Spruch, will hervorbringen[2] Rätsel aus der Vorzeit. (Ps 49,5; Mt 13,35) 3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, (1Joh 1,1) 4 wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen und der künftigen Generation erzählen die Ruhmestaten des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. (2Mo 13,14; 5Mo 4,9; Jos 4,6; Ps 71,18; Ps 145,4; Jes 38,19) 5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz aufgestellt in Israel und gebot unseren Vätern, sie ihren Söhnen kundzutun, (5Mo 6,7) 6 damit die künftige Generation sie kenne, die Söhne, die geboren werden sollten, und ⟨auch⟩ sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten. (2Mo 10,2) 7 Damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten. (5Mo 6,21; Ps 105,45) 8 Damit sie nicht würden wie ihre Väter, eine widersetzliche und widerspenstige Generation, eine Generation, deren Herz nicht fest war[3] und deren Geist nicht treu war gegen Gott, (5Mo 31,27; Hes 20,8; Lk 9,41) 9 ⟨wie⟩ die Söhne Ephraim, gerüstete Bogenschützen, sich wendeten am Tag des Kampfes. 10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln. (2Kön 17,15; Hes 20,21; Hebr 8,9) 11 Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen. (Ps 106,13) 12 Er tat Wunder vor ihren Vätern im Lande Ägypten, dem Gebiet Zoans[4]. (5Mo 4,34; Jos 9,9; Ps 78,43; Ps 135,9) 13 Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, er ließ das Wasser stehen wie einen Damm. (2Mo 15,8; Jos 3,16; Ps 136,13; Jes 63,12) 14 Er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers. (2Mo 13,21) 15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich, wie mit Fluten[5]. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11; 1Kor 10,4) 16 Er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen wie Flüsse. (Ps 105,41; Ps 107,35; Ps 114,7) 17 Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, sich gegen den Höchsten widerspenstig zu zeigen in der Wüste. (5Mo 31,27; Hes 20,8; Lk 9,41) 18 Sie stellten in ihrem Herzen Gott auf die Probe, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste. (2Mo 17,7; 4Mo 11,4; Ps 106,14) 19 Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott imstande sein, ⟨uns⟩ in der Wüste einen Tisch zu bereiten? (2Mo 16,3) 20 Siehe, den Felsen hat er ⟨zwar⟩ geschlagen, und Wasser floss ⟨heraus⟩, und Bäche strömten. Wird er ⟨aber⟩ auch Brot geben können, oder wird er seinem Volk Fleisch verschaffen? (4Mo 11,4) 21 Darum, als der HERR es hörte, wurde er zornig, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel, (4Mo 11,1; Hebr 3,10) 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. (Hebr 3,17) 23 Und doch hat er den Wolken oben geboten und die Torflügel des Himmels geöffnet. (Mal 3,10) 24 Und hat Manna auf sie regnen lassen, dass sie es äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. (2Mo 16,14; Joh 6,31) 25 Ein jeder aß Brot der Starken[6]. Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. (Ps 105,40) 26 Er ließ den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb durch seine Stärke den Südwind herbei. (Ps 135,7; Ps 147,18) 27 Er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel[7] wie Sand der Meere, (4Mo 11,31) 28 und ließ ⟨sie⟩ mitten in sein Lager fallen, rings um seine Wohnungen. (2Mo 16,13) 29 Da aßen sie und wurden sehr satt, und was sie verlangten[8], brachte er ihnen. (4Mo 11,19; Ps 106,15) 30 Sie hatten sich noch nicht abgewendet von ihrem Verlangen, ihre Speise war noch in ihrem Mund, 31 da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf. Er brachte ⟨viele⟩ unter ihren stattlichen Leuten um. Die jungen Männer Israels streckte er nieder[9]. (4Mo 11,33) 32 Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. 33 Da ließ er in Nichtigkeit hinschwinden ihre Tage und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,33; Ps 90,7) 34 Wenn er sie umbrachte, dann fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten nach Gott. (Jes 26,16) 35 Und sie dachten daran, dass Gott ihr Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. (Ps 19,15) 36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. (Mi 6,12) 37 Denn ihr Herz war nicht fest ihm gegenüber, und sie blieben nicht treu an seinem Bund. (Jer 31,32) 38 Er aber war barmherzig, er vergab die Schuld und vertilgte nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm. (Jes 48,9) 39 Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. (1Mo 6,3; Ps 103,14) 40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! (Ps 78,8) 41 Immer wieder stellten sie Gott auf die Probe und kränkten den Heiligen Israels. (Jes 1,4) 42 Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, (Ps 105,27; Ps 106,21) 43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet Zoans: (Ps 78,12) 44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut und ihre Bäche, sodass sie nicht mehr trinken konnten. (2Mo 7,20) 45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 8,17) 46 Ihren Ertrag gab er der Heuschreckenlarve, und was sie erarbeitet hatten, der Heuschrecke. (2Mo 10,14) 47 Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit Wasserflut. 48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen. (2Mo 9,25) 49 Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Grimm, Verwünschung und Bedrängnis, eine Schar[10] von Unheilsboten. 50 Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog ihre Seele nicht dem Tod und gab ihr Leben der Pest preis. 51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. (2Mo 12,29; Ps 135,8; Ps 136,10) 52 Und er ließ sein Volk aufbrechen wie die Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste. (Ps 77,21; Jes 63,11) 53 Er führte sie sicher, sodass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,13; 2Mo 18,24; Ps 106,11; Ps 136,15) 54 Er brachte sie in sein heiliges Land[11], zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. (2Mo 15,17) 55 Er vertrieb Nationen vor ihnen und verteilte sie mit der Messschnur des Erbteils[12] und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels. (Jos 21,43; Ps 44,3) 56 Aber sie stellten Gott, den Höchsten, auf die Probe und waren widerspenstig ⟨gegen ihn⟩; und seine Mahnungen beachteten sie nicht. (Ps 78,8) 57 Sie wurden abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten wie ein schlaffer Bogen[13]. (Hos 7,16) 58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren Götzenbildern. (5Mo 12,2; 5Mo 32,16; Ri 3,19; 2Kön 17,9; 2Kön 21,7; 1Kor 10,22) 59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verwarf Israel völlig. (Hebr 8,9) 60 Er gab die Wohnung zu Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte[14]. (Jos 18,1; 1Sam 4,11; Jer 7,12) 61 Und er gab seine Kraft[15] in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit[16] in die Hand des Bedrängers. (1Sam 4,21) 62 Er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. (1Sam 4,10; Jer 12,7) 63 Seine jungen Männer fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen[17]. (Jer 7,34) 64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht[18]. (1Sam 4,11; Hi 27,15) 65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der bezwungen war vom Wein. (Jes 42,13; Zef 3,17) 66 Und er schlug seine Bedränger zurück, ewige Schande bereitete er ihnen. (1Sam 7,10) 67 Und er verwarf das Zelt Josefs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht, 68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. (1Mo 49,10; 2Chr 6,6; Ps 87,2; Ps 132,13) 69 Er baute sein Heiligtum wie ⟨Himmels⟩höhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat. (Ps 87,1) 70 Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. (1Sam 16,12; 2Sam 7,8) 71 Von den Muttertieren[19] weg holte er ihn, dass er Jakob, sein Volk, weidete und Israel, sein Erbteil. (Hes 34,23; Mt 2,6) 72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. (1Kön 9,4) 

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

Psalm 78

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft

Gottes Geschichte mit seinem Volk

1 Ein Gedicht Asafs. Mein Volk, höre auf meine Weisung! Ihr alle, gebt acht auf meine Worte! 2 Ich will euch an frühere Zeiten erinnern, euch Gottes geheimnisvolle Führungen zeigen. 3 Wir kennen das alles seit langen Jahren, weil wir immer wieder davon hörten, wenn unsere Väter es uns erzählten. (Ps 44,2) 4 Wir wollen es unseren Kindern nicht verschweigen. Auch die kommende Generation soll hören von der Macht des HERRN, von seinen Wundern, von allen Taten, für die wir ihn preisen. (5Mo 4,9) 5 Er hat mit Israel einen Bund geschlossen, den Nachkommen Jakobs seine Weisungen gegeben. Er hat unseren Vorfahren befohlen, ihren Kindern davon zu erzählen, 6 damit auch die folgende Generation es erfährt, die Kinder, die noch geboren werden. Und wenn sie selbst Eltern geworden sind, sollen sie es weitergeben an ihre Kinder. 7 Sie sollen auf Gott vertrauen, seine Taten nie vergessen und seine Gebote treu befolgen. 8 Sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, der Generation von widerspenstigen Rebellen, unzuverlässig und unbeständig, untreu gegenüber Gott. 9 – Die Männer von Efraïm, mit Pfeilen und Bogen gerüstet, ergriffen am Tag des Kampfes die Flucht. –[1] 10 Sie hielten sich nicht an den Bund mit Gott und weigerten sich, seiner Weisung zu gehorchen. 11 Sie vergaßen die machtvollen Wunder, die er vor ihren Augen getan hatte. 12 In Ägypten, in der Gegend von Zoan, vor den Augen ihrer Väter, vollbrachte Gott gewaltige Taten: 13 Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchziehen; er türmte das Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,21) 14 Tagsüber leitete er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. (2Mo 13,21) 15 In der Wüste spaltete er Felsen und ließ sie Wasser aus der Tiefe trinken. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11) 16 Aus hartem Gestein brachen Bäche hervor und stürzten mit mächtigem Schwall herab. 17 Sie aber sündigten weiter gegen den Höchsten, sie widersetzten sich ihm dort im dürren Land. (2Mo 16,3; 4Mo 11,4) 18 Sie wagten es, Gott auf die Probe zu stellen, als sie Nahrung verlangten nach ihrem Geschmack. 19 Sie zweifelten an ihm und sagten: »Bringt Gott es etwa fertig, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken? 20 Es ist wahr, er hat den Felsen geschlagen und das Wasser strömte in Bächen heraus. Aber kann er uns auch Brot besorgen? Kann er Fleisch herbeibringen für sein Volk?« 21 Als der HERR sie so reden hörte, wurde er zornig auf die Nachkommen Jakobs, sein Zorn traf Israel wie ein Feuer. (4Mo 11,1) 22 Sie hatten ihrem Gott nicht vertraut und nicht mit seiner Hilfe gerechnet. 23 Trotzdem gab er den Wolken Befehl und öffnete die Himmelstore: (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; 2Mo 16,31) 24 Er ließ das Manna auf sie regnen, er gab ihnen das Korn des Himmels zu essen. 25 Sie alle aßen das Brot der Engel; Gott schickte ihnen Nahrung und machte sie satt. 26 Am Himmel setzte er den Ostwind frei, er zwang den Südwind heranzustürmen. (2Mo 16,13) 27 Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub, Vögel, so zahlreich wie Sand am Meer. 28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um die Zelte der Israeliten. 29 Sie aßen und wurden mehr als satt; Gott gab ihnen, was sie gefordert hatten, 30 doch ihre Gier war noch nicht gestillt. Sie hatten das Fleisch noch zwischen den Zähnen, (4Mo 11,33) 31 da wurde Gott zornig auf sie und schlug zu, ihre jungen, starken Männer tötete er. 32 Aber trotz allem sündigten sie weiter, sie schenkten seinen Wundern kein Vertrauen. 33 Da nahm er ihrem Leben Sinn und Ziel und ließ sie vergehen in Angst und Schrecken. 34 Immer wenn Gott einige tötete, begannen die anderen, nach ihm zu fragen, sie wandten sich ihm zu und suchten ihn. 35 Sie erinnerten sich: Gott war doch ihr Beschützer, er, der Höchste, war ihr Befreier. 36 Aber alles war Heuchelei; was ihr Mund ihm sagte, war gelogen. 37 Ihr Herz hielt nicht entschieden zu ihm, sie standen nicht treu zu seinem Bund. 38 Trotzdem blieb er voll Erbarmen: Er tilgte sie nicht aus, sondern tilgte ihre Schuld. Oft genug verschonte er sie und hielt seinen Zorn im Zaum. (Ps 103,12) 39 Er wusste ja, sie waren Geschöpfe, vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt. (Ps 39,5) 40 Wie oft widersetzten sie sich ihm in der Wüste und forderten seinen Zorn heraus! 41 Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe und kränkten ihn, den heiligen Gott Israels. 42 Sie vergaßen seine großen Taten und den Tag der Befreiung von ihren Feinden. 43 Damals gab er den Ägyptern Beweise seiner Macht, in der Gegend von Zoan vollbrachte er Wunder. (2Mo 7,1; 2Mo 12,29) 44 Er verwandelte die Ströme und Bäche in Blut, sodass niemand mehr daraus trinken konnte. 45 Er schickte den Feinden Ungeziefer, das sie quälte, und Frösche, die ihr Land verseuchten. 46 Ihre Ernte lieferte er den Heuschrecken aus, die fraßen den Ertrag ihrer Arbeit. 47 Er zerschlug ihre Reben durch Hagel, ihre Feigen durch riesige Hagelkörner. 48 Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen. 49 Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, rasende Wut und furchtbare Plagen, ein ganzes Heer von Unglücksengeln. 50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf; er bewahrte sie nicht länger vor dem Tod, sondern lieferte sie aus an die Pest. 51 Er tötete jeden erstgeborenen Sohn in den Häusern der Ägypter, der Nachkommen Hams. 52 Dann führte er sein Volk hinaus wie eine Herde von Schafen und leitete sie auf dem Weg durch die Wüste. 53 Er führte sie sicher, sie hatten nichts zu fürchten, aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,28) 54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den er selbst erobert hatte. (Jos 23,3; Jos 24,8) 55 Vor ihnen her vertrieb er die Völker; das Land verloste er unter die Seinen und gab es ihnen als Erbbesitz. In den Häusern der Kanaaniter ließ er die Stämme Israels wohnen. 56 Sie aber forderten den Höchsten heraus, sie richteten sich nicht nach Gottes Geboten. (Ri 2,11) 57 Sie kehrten sich ab und verrieten ihn genauso wie früher ihre Väter, unzuverlässig wie ein Bogen, dessen Sehne reißt. 58 Sie ärgerten ihn mit ihren Opferstätten und reizten ihn mit Götzenbildern. 59 Gott sah das alles und wurde zornig, er ließ die Israeliten im Stich. 60 Das Zelt, das er bei ihnen aufgeschlagen hatte, seine Wohnung in Schilo, gab er auf. (Jos 18,1) 61 Den Feinden erlaubte er, die Bundeslade zu entführen, das Zeichen seiner Macht und Hoheit. (1Sam 4,17) 62 Er war so zornig auf sein eigenes Volk, dass er es dem Schwert der Feinde preisgab. 63 Das Feuer fraß die jungen Männer, den Mädchen sang niemand mehr das Hochzeitslied. 64 Die Priester wurden mit dem Schwert getötet und die Witwen konnten keine Totenklage halten. 65 Da wachte der Herr auf, geradeso als hätte er geschlafen, wie ein Krieger, der seinen Rausch abschüttelt. (2Sam 7,8) 66 Er schlug seine Feinde in die Flucht, bedeckte sie mit unauslöschlicher Schande. 67 Die Nachkommen Josefs verwarf er, den Stamm Efraïm lehnte er als Führer ab. 68 Doch den Stamm Juda erwählte er und den Berg Zion, den er liebte. 69 Dort hat er seinen Tempel gebaut, hoch wie der Himmel und fest wie die Erde, die er gegründet hat für alle Zeiten. 70 Er erwählte David als seinen Vertrauten. Er holte ihn von den Weideplätzen, 71 vom Hüten der Herde rief er ihn weg und machte ihn zum König Israels, zum Hirten über Gottes eigenes Volk. 72 Und David sorgte für sie mit redlichem Herzen, er leitete sie mit kluger Hand. 

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Psalm 78

Hoffnung für alle

von Biblica

Israels Geschichte – Gott straft und rettet sein Volk

1 Von Asaf, zum Nachdenken. Höre, mein Volk, auf meine Weisungen; gib acht auf das, was ich dir sage! 2 Ich will in Sprüchen der Weisheit zu euch reden, die dunklen Rätsel aus alten Zeiten will ich euch erklären. 3 Was wir gehört und erfahren haben, was schon unsere Väter uns erzählten, 4 das wollen wir auch unseren Kindern nicht verschweigen. Jede Generation soll von Gottes mächtigen Taten hören, von allen Wundern, die der HERR vollbracht hat. 5 Er gab Israel sein Gesetz, den Nachkommen von Jakob gab er seine Gebote. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern bekannt zu machen. 6 So soll jede Generation seine Weisungen kennen lernen – alle Kinder, die noch geboren werden. Auch diese sollen sie ihren Nachkommen einprägen. 7 Sie alle sollen auf Gott ihr Vertrauen setzen und seine Machttaten nicht vergessen. Was er befohlen hat, sollen sie tun 8 und nicht so handeln wie ihre Vorfahren, die sich gegen Gott auflehnten und sich ihm widersetzten: Sie waren untreu und unbeständig. 9 Die Ephraimiter verfügten über gut ausgerüstete Bogenschützen. Trotzdem flohen sie, als es zur Schlacht kam. 10 Sie hatten den Bund gebrochen, den Gott mit ihnen geschlossen hatte, und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben. 11 Sie vergaßen seine großen Taten – alle Wunder, die er sie mit eigenen Augen hatte sehen lassen. 12 Ja, schon ihre Vorfahren hatten seine Wunder erlebt, damals in Ägypten im Gebiet von Zoan. 13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, das Wasser türmte er auf wie einen Wall. 14 Am Tag führte er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. 15 In der Wüste spaltete er Felsen und gab ihnen Wasser aus der Tiefe in Hülle und Fülle. 16 Ganze Bäche brachen aus den Felsspalten hervor und stürzten herab wie ein Wasserfall. 17 Aber unsere Vorfahren sündigten weiter gegen Gott, den Höchsten, dort in der Wüste lehnten sie sich gegen ihn auf. 18 Sie forderten Gott heraus und verlangten von ihm die Speise, auf die sie gerade Lust hatten. 19 Voller Misstrauen fragten sie: »Ist Gott denn überhaupt in der Lage, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken? 20 Den Felsen hat er zwar gespalten, und das Wasser floss in Strömen heraus – aber kann er auch Brot herbeischaffen, kann er für sein Volk Fleisch auftreiben?« 21 Als der HERR das hörte, wurde er zornig auf Israel; sein Zorn über sie entflammte wie ein zerstörendes Feuer. 22 Denn sie glaubten ihm nicht und rechneten nicht mit seiner Hilfe. 23 Dennoch gab er den Wolken Anweisungen und öffnete die Schleusen des Himmels. 24 Er ließ das Manna auf sie herabregnen, Getreide vom Himmel gab er ihnen zu essen – 25 ja, sie aßen das Brot der Engel![1] Gott gab ihnen mehr als genug zum Sattwerden. 26 Dann ließ er den Ostwind losbrausen und schickte auch den Südwind auf seine stürmische Reise. 27 Er ließ Fleisch auf sie herabregnen: Vögel, so zahlreich wie der Sand am Meer. 28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um ihre Zelte war alles damit bedeckt. 29 Sie aßen davon und wurden mehr als satt; so gab Gott ihnen das, was sie verlangten. 30 Doch sie hatten ihre Gier kaum gestillt und sich das Fleisch gerade erst in den Mund geschoben, 31 als Gott aufs Neue zornig wurde. Er brachte ihre stärksten Männer um und vernichtete die jungen Krieger Israels. 32 Dennoch sündigten sie weiter und vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte. 33 Da ließ er ihr Leben ohne jeden Sinn verstreichen, von Angst erfüllt gingen ihre Jahre dahin. 34 Immer wenn Gott einige von ihnen tötete, fragten sie wieder nach ihm, von Reue ergriffen suchten sie Gott. 35 Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war, dass er, der Höchste, sie befreit hatte. 36 Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich. 37 Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig; sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte. 38 Trotzdem blieb er barmherzig, vergab ihre Schuld und vernichtete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück, anstatt ihm freien Lauf zu lassen. 39 Er wusste ja, wie vergänglich sie waren – flüchtig wie ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt. 40 Wie oft boten sie Gott die Stirn, wie oft verletzten sie ihn tief, dort in der Wüste! 41 Immer wieder forderten sie ihn heraus, sie beleidigten den heiligen Gott Israels. 42 Sie vergaßen seine Macht und den Tag, an dem er sie von ihren Feinden erlöst hatte. 43 Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten. 44 Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut, so dass niemand mehr daraus trinken konnte. 45 Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. 46 Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken, die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten. 47 Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel, ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört. 48 Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus, ganze Herden kamen durch die Blitze um. 49 Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos, darum quälte er sie in seiner rasenden Wut und ließ eine Schar von Unglücksengeln[2] auf sie los. 50 Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück; er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod, sondern ließ sie durch die Pest umkommen. 51 Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter, es traf alle Erstgeborenen der Nachkommen von Ham. 52 Dann ließ Gott sein Volk aufbrechen und führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe. 53 Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie; für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab. 54 Er brachte sein Volk bis in sein Heiliges Land, bis zu den Bergen, die er mit eigener Hand für sie erwarb. 55 Ganze Völker vertrieb er aus diesem Gebiet und verteilte es unter die Stämme Israels. Die Häuser der Vertriebenen waren nun ihre Wohnungen. 56 Doch erneut forderten sie Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich wieder einmal gegen ihn auf. Seine Gebote waren ihnen gleichgültig. 57 Sie wandten sich von ihm ab und verließen ihn treulos wie schon ihre Vorfahren; sie waren unzuverlässig wie ein schlaffer Bogen, mit dem man nicht schießen kann. 58 Sie erzürnten Gott, indem sie auf den Bergen Opferstätten für fremde Götter errichteten; mit ihren Götzenbildern reizten sie ihn zum Zorn. 59 Ja, er geriet außer sich vor Zorn und gab Israel völlig auf. 60 Er verließ sein Heiligtum in Silo – das Zelt, in dem er den Menschen nahe gewesen war. 61 Die Bundeslade, das Zeichen seiner Macht und Ehre, gab er in die Hände der Feinde. 62 Er war zornig über sein Volk und lieferte es dem Schwert der Gegner aus. 63 Die jungen Männer kamen im Feuer um, den Mädchen sang man kein Hochzeitslied mehr. 64 Die Priester wurden mit dem Schwert getötet, ihre Witwen durften nicht einmal die Totenklage anstimmen. 65 Doch dann erhob sich der HERR, als hätte er geschlafen; er stand auf wie ein starker Krieger, der aus seinem Rausch erwacht. 66 Er schlug seine Feinde in die Flucht und machte sie für alle Zeiten zum Gespött. 67 Die Nachkommen von Josef ließ er fallen, vom Stamm Ephraim wollte er nichts mehr wissen. 68 Den Stamm Juda jedoch wählte er aus, den Berg Zion, dem seine Liebe gehört. 69 Dort errichtete er sein Heiligtum – hoch ragt es auf; fest und unerschütterlich wie die Erde steht es da. 70 Er wählte David als seinen Diener aus; von seiner Herde auf der Weide holte er ihn weg. 71 Bis dahin hatte David bloß Schafe gehütet, doch nun machte Gott ihn zum Hirten über Israel, über die Nachkommen von Jakob, sein erwähltes Volk. 72 David regierte mit aufrichtigem Herzen und führte die Israeliten mit kluger Hand. 

Hoffnung für alle TM
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Psalm 78

Menge Bibel

1 Ein Lehrgedicht von Asaph. Gib acht, mein Volk, auf meine Belehrung, leiht euer Ohr den Worten meines Mundes! (Ps 50,1) 2 Ich will auftun meinen Mund zur Rede in Sprüchen, will Rätsel verkünden von der Vorzeit her. 3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, 4 das wollen wir ihren Kindern nicht verschweigen, sondern dem künftgen Geschlecht verkünden die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und die Wunder, die er getan hat. 5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und festgestellt in Israel ein Gesetz, von dem er unsern Vätern gebot, es ihren Kindern kundzutun, 6 auf daß die Nachwelt Kenntnis davon erhielte: die Kinder, die geboren würden, sollten aufstehn und ihren Kindern davon erzählen, 7 daß sie auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten, 8 daß sie nicht wie ihre Väter würden, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht mit wankelmütigem Herzen, dessen Geist sich nicht zuverlässig zu Gott hielt. 9 Ephraims Söhne, bogengerüstete Schützen, haben den Rücken gewandt am Tage des Kampfes. 10 Sie hielten den gottgestifteten Bund nicht und wollten nicht wandeln in seinem Gesetz; 11 nein, sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen. 12 Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Lande Ägypten, im Gefilde von Zoan. 13 Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchziehn und türmte die Wasser auf wie einen Wall; 14 er leitete sie bei Tag durch die Wolke und während der ganzen Nacht durch Feuerschein; 15 er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Fluten; 16 Bäche ließ er aus dem Felsen hervorgehn und Wasser gleich Strömen niederfließen. 17 Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen, und widerstrebten dem Höchsten in der Wüste; 18 ja, sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise verlangten für ihr Gelüst, 19 und redeten gegen Gott mit den Worten: »Kann Gott wohl einen Tisch in der Wüste uns decken? 20 Wohl hat er den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen heraus und Bäche sich ergossen; doch wird er auch vermögen Brot zu geben oder Fleisch seinem Volke zu schaffen?« 21 Drum, als der HERR das hörte, ergrimmte er: Feuer entbrannte gegen Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel, 22 weil sie an Gott nicht glaubten und auf seine Hilfe nicht vertrauten. 23 Und doch gebot er den Wolken droben und tat die Türen des Himmels auf, 24 ließ Manna auf sie regnen zum Essen und gab ihnen himmlisches Brotkorn: 25 Engelspeise aßen sie allesamt, Reisekost sandte er ihnen zur Sättigung. 26 Hinfahren ließ er den Ostwind am Himmel und führte durch seine Kraft den Südwind herbei; 27 Fleisch ließ er auf sie regnen wie Staub und beschwingte Vögel wie Meeressand; 28 mitten in ihr Lager ließ er sie fallen, rings um ihre Wohnungen her. 29 Da aßen sie und wurden reichlich satt, und was sie gewünscht, gewährte er ihnen. 30 Noch hatten sie ihres Gelüsts sich nicht entschlagen, noch hatten sie ihre Speise in ihrem Munde, 31 da stieg der Ingrimm Gottes gegen sie auf und erwürgte die kräftigen Männer unter ihnen und streckte Israels junge Mannschaft zu Boden. 32 Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder[1]. 33 Drum ließ er ihre Tage vergehn wie einen Hauch und ihre Jahre in angstvoller Hast. 34 Wenn er sie sterben ließ, dann fragten sie nach ihm und kehrten um und suchten Gott eifrig 35 und dachten daran, daß Gott ihr Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. 36 Doch sie heuchelten ihm mit ihrem Munde und belogen ihn mit ihrer Zunge; 37 denn ihr Herz hing nicht fest an ihm, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde. 38 Doch er war barmherzig, vergab die Schuld und vertilgte sie nicht, nein, immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ nicht seinen ganzen Grimm erwachen; 39 denn er dachte daran, daß Fleisch sie waren, ein Windhauch, der hinfährt und nicht wiederkehrt. 40 Wie oft widerstrebten sie ihm in der Wüste, kränkten sie ihn in der Öde! 41 Und immer aufs neue versuchten sie Gott und betrübten den Heiligen Israels. 42 Sie dachten nicht mehr an seine starke Hand, an den Tag, wo er sie vom Bedränger erlöste, 43 als er seine Zeichen in Ägypten tat, seine Wunder im Gefilde von Zoan (V.12). 44 Er verwandelte dort in Blut ihre Ströme[2], so daß man ihr fließendes Wasser nicht trinken konnte; 45 er sandte unter sie Ungeziefer, das sie fraß, und Frösche, die ihnen Verderben brachten; 46 er gab ihre Ernte den Freßgrillen preis und die Frucht ihrer Arbeit den Heuschrecken; 47 er zerschlug ihre Reben mit Hagel, ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen; 48 er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihren Besitz den Blitzen; 49 er sandte gegen sie seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal: eine Schar von Unglücksengeln; 50 er ließ seinem Ingrimm freien Lauf, entzog ihre Seele nicht dem Tode, überließ vielmehr ihr Leben der Pest; 51 er ließ alle Erstgeburt in Ägypten sterben, der Manneskraft Erstlinge in den Zelten Hams. 52 Dann ließ er sein Volk ausziehn wie Schafe und leitete sie in der Wüste wie eine Herde 53 und führte sie sicher, so daß sie nicht bangten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer. 54 So brachte er sie nach seinem heiligen Gebiet, in das Bergland, das er mit seiner Rechten erworben, 55 und vertrieb vor ihnen her die Völker, verloste ihr Gebiet als erblichen Besitz und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen. 56 Doch sie versuchten und reizten Gott, den Höchsten, und hielten sich nicht an seine Gebote, 57 sondern fielen ab und handelten treulos, ihren Vätern gleich; sie versagten wie ein trüglicher[3] Bogen 58 und erbitterten ihn durch ihren Höhendienst und reizten ihn zum Eifer durch ihre Götzenbilder. 59 Als Gott es vernahm, ergrimmte er und verwarf Israel ganz und gar: 60 er gab seine Wohnung in Silo auf, das Zelt, das er aufgeschlagen unter den Menschen; 61 er ließ seine Macht in Gefangenschaft fallen und seine Zier in die Hand des Feindes; 62 er gab sein Volk dem Schwerte preis und war entrüstet über sein Erbteil[4]; 63 seine jungen Männer fraß das Feuer, und seine Jungfraun blieben ohne Brautlied; 64 seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen konnten keine Totenklage halten. 65 Da erwachte der Allherr wie ein Schlafender, wie ein vom Wein übermannter Kriegsheld; 66 er schlug seine Feinde von hinten und gab sie ewiger Schande preis. 67 Auch verwarf er das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, 68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebgewonnen; 69 und er baute den ragenden Bergen[5] gleich sein Heiligtum, fest wie die Erde, die er auf ewig gegründet. 70 Dann erwählte er David, seinen Knecht, den er wegnahm von den Hürden des Kleinviehs; 71 von den Mutterschafen holte er ihn, daß er Jakob weide, sein Volk, und Israel, seinen Erbbesitz. 72 Der weidete sie mit redlichem Herzen und leitete sie mit kundiger Hand. 

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Psalm 78

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

Gottes Geschichte mit seinem Volk

1 Ein Lehrgedicht von Asaf. Hör, mein Volk, auf meine Weisung! / Gebt alle Acht auf das, was ich sage! 2 Ich will euch Weisheitssprüche vermitteln, / Rätsel der Vorzeit erklären.[1] (Mt 13,35) 3 Was wir hörten und erkannten, / was unsre Väter uns erzählten, 4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, / das sollen auch künftige Generationen erfahren: / die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes / und die Wunder, die er tat. 5 Er stellte ein Gesetz in Jakob auf, / eine Weisung in Israel, / und gebot unseren Vätern, / dies ihre Kinder zu lehren, 6 damit auch die nächste Generation sie kennt, / die Kinder, die noch geboren werden, / und auch sie es ihren Kindern erzählen, 7 damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzen, / die Taten Gottes nicht vergessen / und seine Gebote befolgen. 8 Denn sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, / einer launischen Generation voll Trotz und Empörung, / deren Geist nicht treu zu Gott hielt. 9 Die Männer vom Stamm Efraïm,[2] / mit Pfeil und Bogen gerüstet, / ergriffen am Kampftag die Flucht. 10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, / sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen. 11 Sie vergaßen seine machtvollen Taten, / die Wunder, die er sie sehen ließ. 12 Wunderbares hat er vor ihren Vätern getan / im Land Ägypten, der Gegend von Zoan.[3] 13 Er teilte das Meer, und sie gingen hindurch, / er ließ das Wasser stehen wie einen Damm. 14 Am Tag führte er sie mit einer Wolke, / die ganze Nacht mit einem Feuerschein. 15 Er spaltete Felsen in der Wüste, / aus Wasserfluten durften sie trinken. 16 Er ließ Bäche aus den Felsen kommen, / das Wasser floss in Strömen herab. 17 Doch sie hörten mit Sündigen in der Wüste nicht auf, / zeigten dem Höchsten nur ihren Trotz. 18 Sie forderten Gott heraus / und verlangten Speise nach ihrem Geschmack. 19 Sie redeten gegen Gott. / „Ist Gott denn fähig“, sagten sie, / „uns einen Tisch in der Wüste zu decken? 20 Den Felsen hat er zwar geschlagen, / da floss auch Wasser / und Bäche strömten heraus. / Aber kann er uns auch Brot besorgen, / kann er Fleisch verschaffen seinem Volk?“ 21 Als Jahwe das hörte, wurde er zornig. / Feuer flammte gegen Jakob auf, / ein Zorn entbrannte gegen Israel; 22 denn sie hatten ihrem Gott nicht vertraut / und nicht auf seine Hilfe gebaut. 23 Trotzdem gab er den Wolken Befehl / und öffnete die Tore des Himmels. 24 Er ließ Manna auf sie regnen zur Speise, / gab ihnen Himmels-Getreide.[4] (Joh 6,31) 25 Sie alle aßen das Brot der Engel. / Gottes Speise machte sie satt. 26 Am Himmel setzte er den Ostwind frei / und zwang den Südwind heran. 27 Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub / und Vögel wie den Sand am Meer. 28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen, / rings um Israels Zelte. 29 Da aßen sie und wurden völlig satt. / Er brachte ihnen, was sie verlangten. 30 Doch ihre Gier war noch nicht gestillt, / noch war die Speise in ihrem Mund, / 31 da wurde Gott zornig über sie. / Er streckte ihre Stärksten nieder / und brachte die jungen Männer Israels um. 32 Aber trotzdem sündigten sie weiter / und vertrauten seinen Wundern nicht. 33 Da nahm er ihrem Leben den Sinn / und ließ ihre Jahre in Schrecken vergehen. 34 Doch wenn er tötete, fragten sie nach ihm; / dann kehrten sie um und suchten nach Gott. 35 Dann dachten sie, er sei doch ihr Fels, / Gott, der Höchste, sei ihr Befreier. 36 Doch wieder betrogen sie ihn mit ihrem Mund, / belogen ihn weiter mit ihrer Zunge. 37 Denn ihr Herz hing nicht an ihm, / sie blieben seinem Bund nicht treu. 38 Trotzdem blieb er voll Erbarmen, / vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. / Oft hielt er seinen Zorn zurück / und ließ seine Wut nicht erwachen. 39 Er wusste ja, dass sie vergänglich sind, / ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt. 40 Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, / wie oft ihn dort in der Steppe betrübt! 41 Immer wieder provozierten sie Gott, / kränkten den Heiligen Israels. 42 Sie dachten nicht mehr an seine mächtigen Taten, / als er sie vom Unterdrücker befreite; 43 sie vergaßen seine Zeichen in Ägypten, / seine Wunder in der Gegend von Zoan: 44 Er verwandelte deren Ströme in Blut, / ungenießbar wurde fließendes Wasser. 45 Er schickte ihnen quälende Fliegen; / Frösche verseuchten ihr Land. 46 Den Heuschrecken gab er ihren Ernteertrag, / den grässlichen Fressern, was sie erarbeitet hatten. 47 Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, / ihre Maulbeerfeigen mit dem Wettersturz. 48 Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis / und ihre Herden den Blitzen. 49 Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, / rasende Wut, furchtbare Plagen, / eine Schar von Engeln des Unheils. 50 Er ließ seinem Zorn freien Lauf, / verschonte sie nicht vor dem Tod, / sondern lieferte sie aus an die Pest. 51 Jede Erstgeburt in Ägypten tötete er, / die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams.[5] (1Mo 9,18) 52 Wie Schafe führte er sein Volk weg, / wie eine Herde brachte er sie durch die Wüste. 53 Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, / aber ihre Feinde bedeckte das Meer. 54 Er brachte sie in sein heiliges Land, / zu diesem Berg, den er ihnen erworben hat. 55 Er vertrieb die Völker vor ihnen ‹aus dem Land› / und verteilte dies mit der Messschnur als Erbbesitz. / So ließ er die Stämme Israels in deren Zelten wohnen. 56 Doch sie stellten Gott auf die Probe. / Sie trotzten dem Höchsten / und hielten seine Gebote nicht. 57 Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab. / Wie ein trügerischer Bogen schnellten sie herum. 58 Durch ihre Opferhöhen erbitterten sie ihn, / mit ihren Götzen reizten sie seine Eifersucht. 59 Da entbrannte sein Zorn, / und er verwarf Israel ganz. 60 Er gab seine Wohnung in Schilo auf, / das Zelt, in dem er bei ihnen wohnte. (Jer 7,12) 61 Seine Kraft[6] gab er in Gefangenschaft, / seine Herrlichkeit in die Hand der Bedränger. (1Sam 4,17; 2Chr 6,41; Ps 132,8) 62 Sein Volk übergab er dem Schwert, / so zornig war er über sein Erbe. 63 Seine jungen Männer fraß das Feuer, / den Mädchen sang keiner das Hochzeitslied. 64 Seine Priester fielen durch das Schwert, / und die Witwen konnten ihren Tod nicht betrauern. 65 Da erwachte der Herr, als hätte er geschlafen / wie ein Held, der sich aufrüttelt vom Wein. 66 Er schlug seine Feinde zurück / und bedeckte sie mit ewiger Schande. 67 Doch die Nachkommen Josefs verwarf er, / lehnte den Stamm Efraïm als Führer ab, 68 wählte aber den Stamm Juda aus / und den Zionsberg, den er liebte. 69 Wie Himmelshöhen baute er sein Heiligtum, / wie die Erde, die er auf Dauer gegründet hat. 70 Als seinen Diener wählte er David, / nahm ihn weg von den Pferchen der Schafe. 71 Von den Muttertieren holte er ihn weg, / dass er weiden sollte Jakob, sein Volk, / und Israel, sein Eigentum. 72 Aufrichtig sorgte David für sie / und führte sie mit kluger Hand. 

© 2025 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2025.06)
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Psalm 78

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft

Gottes Wege mit seinem Volk

1 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[1]. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung, habt ein offenes Ohr für meine Worte. (Ps 32,1) 2 Sprüche der Weisheit will ich vortragen, ich will verkünden, was seit grauer Vorzeit verborgen war. 3 Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Väter uns erzählt haben, 4 das wollen wir auch unseren[2] Kindern nicht vorenthalten. Denen, die nach uns kommen, wollen wir von den großartigen Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat. 5 Für die Nachkommen Jakobs hat er Verordnungen erlassen, die seinen Willen bezeugen[3], ja, für ganz Israel hat er Gesetze aufgestellt. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern weiterzugeben. 6 Denn die ganze Nachwelt sollte gut Bescheid darüber wissen, alle, die später geboren würden, sollten immer wieder bereit sein, es ihren Kindern zu erzählen. 7 So würden sie alle ihr Vertrauen auf Gott setzen und seine großen Taten nicht vergessen. Ja, dann würden sie nach seinen Geboten leben. 8 Auf keinen Fall sollten sie wie ihre Vorfahren werden, die sich immer wieder voller Trotz gegen Gott auflehnten – eine Generation, deren Herz nie ganz Gott gehörte und die ihm nie treu war[4]. 9 Die Männer vom Stamm Efraïm, gut gerüstete Bogenschützen, sind am entscheidenden Kampftag zurückgewichen. 10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hatte, sie weigerten sich, sein Gesetz zu befolgen. 11 Seine großartigen Taten vergaßen sie, auch die Wunder, die er sie erleben ließ. 12 Dabei hatte er vor den Augen ihrer Vorfahren Wunder vollbracht, in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan. 13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, zu beiden Seiten staute er das Wasser auf wie einen Damm. 14 Er leitete das Volk am Tag durch eine Wolke und in der Nacht durch einen leuchtenden Feuerschein. 15 In der Wüste spaltete er Felsen, Wasser in Fülle ließ er hervorströmen wie Meeresfluten und gab ihnen reichlich zu trinken. 16 Bäche ließ er hervorbrechen aus dem Gestein, und das Wasser schoss herunter wie ein reißender Fluss. 17 Sie aber sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich dort in der Wüste gegen ihn, den Höchsten, auf. 18 Ganz bewusst[5] stellten sie Gott auf die Probe und forderten von ihm die Speise, nach der sie Verlangen hatten. 19 Sie beleidigten Gott und fragten: »Ist Gott wohl in der Lage, uns auch in der Wüste einen gedeckten Tisch vorzusetzen? 20 Nun gut, er schlug auf den Felsen, das Wasser floss heraus, sogar ganze Bäche strömten hervor. Aber kann er seinem Volk auch Brot geben oder gar Fleisch verschaffen?« 21 Der HERR hörte es und wurde so zornig, dass er ein Feuer um sich greifen ließ bei den Nachkommen Jakobs, sein Zorn entbrannte[6] gegen Israel. 22 Denn sie glaubten Gott nicht, und sie vertrauten nicht auf seine Hilfe. 23 Und trotzdem gab er den Wolken über ihnen einen Befehl, ja, er öffnete die Türen des Himmels. 24 Er ließ Manna auf sie regnen, damit sie zu essen hatten, Getreide aus dem Himmel gab er ihnen. 25 Jeder von ihnen aß das Brot der Engel[7], und Gott gab ihnen Speise in Fülle. 26 Den Ostwind ließ er am Himmel aufkommen, und auch den Südwind trieb er mit Macht herbei. 27 ´Auf sein Volk` ließ er Fleisch regnen, unzählbar wie Staubkörner, Geflügel gab es wie Sand am Meer. 28 Über den Lagerplatz seines Volkes ließ er die Vögel fallen, mitten hinein, rings um ihre Zelte. 29 Sie aßen davon und wurden reichlich satt, alles, was sie so gierig verlangten, gab er ihnen. 30 Doch noch war ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund, 31 da brach Gottes Zorn gegen sie los. Er tötete viele ihrer starken, gesunden Leute, ja, zahlreiche junge Männer Israels streckte er nieder. 32 Doch trotz allem sündigten sie weiter und weiter und schenkten seinen Wundern keinen Glauben. 33 Da ließ er ihre Lebenstage wie nichts zerrinnen und ihre Jahre schwinden in Angst und Schrecken. 34 Wenn er viele von ihnen umkommen ließ, fragten die Übrigen wieder nach ihm. Ja, sie kehrten um von ihren falschen Wegen und suchten Gott. 35 Sie besannen sich darauf, dass Gott ihr Fels ist, und er, der Höchste, ihr Erlöser. 36 Doch wieder betrogen sie ihn mit ihren Worten, sie belogen ihn mit allem, was über ihre Lippen kam. 37 Sie blieben nicht von ganzem Herzen bei ihm und hielten sich nicht treu an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte. 38 Doch er war barmherzig, er vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ seinem Unwillen keinen freien Lauf. 39 Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind – ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt. 40 Doch wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und bereiteten ihm Kummer dort in der Steppe! 41 Wieder und wieder stellten sie ihn auf die Probe und beleidigten ihn, den heiligen Gott Israels. 42 Sie dachten nicht mehr daran, wie er mit starker Hand eingegriffen und sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit hatte. 43 Damals vollbrachte er Zeichen und Wunder in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan. 44 Er ließ dort Flüsse und Bäche zu Blut werden, so dass man nicht mehr aus ihnen trinken konnte. 45 Er schickte ´den Ägyptern` Schwärme von Ungeziefer, die sie zerfraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. 46 Die Frucht ihres Feldes gab er den Insekten preis; die Ernte, für die sie so mühsam gearbeitet hatten, überließ er den Heuschrecken. 47 Ihre Weinstöcke schlug er durch Hagel nieder, und ihre Maulbeerbäume durch Brocken von Eis. 48 Dem Hagel ließ er auch ihr Vieh zum Opfer fallen, ihre Herden dem Blitzschlag. 49 Sein glühender Zorn brach gegen sie los, mit Wut und Grimm stürzte er sie ins Unglück. Er sandte eine Schar von Engeln, die Unheil über sie bringen sollten.[8] 50 Seinem Zorn ließ er freien Lauf, selbst vor dem Tod verschonte er sie nicht, sondern ließ sie[9] durch die Pest umkommen. 51 Alle Erstgeborenen in Ägypten streckte er nieder, ja, er tötete die ältesten Söhne, die kräftigsten im Land der Nachkommen Hams[10]. 52 Dann führte er sein Volk heraus wie ein Hirte seine Schafe, und in der Wüste leitete er sie wie eine Herde. 53 Er führte sie sicher, darum hatten sie keine Angst. Ihre Feinde jedoch begrub das Meer. 54 Er brachte sie in sein heiliges Land[11] und führte sie zu dem Berg, den er mit eigener Hand zu seinem Eigentum gemacht hatte. 55 Die anderen Völker vertrieb er vor ihnen aus dem Land und verteilte es als Erbbesitz an die Stämme Israels. So konnten sie in den Zelten dieser Völker wohnen. 56 Doch wieder forderten sie Gott heraus; sie lehnten sich gegen ihn, den Höchsten, auf und hielten sich nicht an seine Mahnungen. 57 Sie sagten sich von ihm los und brachen ihm die Treue wie schon zuvor ihre Väter. Unzuverlässig waren sie wie ein Bogen, dessen Pfeile in die falsche Richtung schnellen.[12] 58 Sie bereiteten ihm Kummer durch ihre heidnischen Altäre auf den Anhöhen, mit ihren Götterbildern reizten sie ihn zur Eifersucht. 59 Als Gott hörte, wie sie zu anderen Göttern beteten, entbrannte sein Zorn[13]; voll Abscheu wandte er sich von Israel ab. 60 Er gab sein Heiligtum in Schilo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen gewohnt hatte. 61 Die Bundeslade, das Sinnbild seiner Macht, ließ er zur Beute werden[14], ja, seinen Ruhm gab er in die Hand des Feindes. 62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, sein Zorn traf die Nation, die ihm gehörte. 63 Die jungen Männer wurden vom Feuer verzehrt, und den jungen Frauen sang man keine Hochzeitslieder mehr. 64 Die Priester kamen durch das Schwert um, und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage halten. 65 Da aber machte sich der Herr auf wie einer, der vom Schlaf erwacht, wie ein Held, der gestärkt durch Wein nur noch mutiger wird[15]. 66 Nun schlug er seine Feinde zurück, in ewige Schande stürzte er sie. 67 Er entzog den Nachkommen Josefs die Führung seines Volkes, seine Wahl fiel nicht mehr auf den Stamm Efraïm.[16] 68 Vielmehr erwählte Gott nun den Stamm Juda ´und damit` den Berg Zion, dem seine Liebe gilt. 69 Dort errichtete er sein Heiligtum, majestätisch wie die hohen Berge[17], unverrückbar wie die Erde, deren Fundament er für immer befestigt hat. 70 Er erwählte David, seinen Diener, und holte ihn weg von den Schafpferchen: 71 Von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er in Zukunft der Hirte sei für die Nachkommen Jakobs, für Gottes eigenes Volk Israel[18]. 72 Und David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen, ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand. 

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ).
© Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz.
© Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Psalm 78

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag

Psalm 78

1 Ein Psalm Asafs. Höre, mein Volk, auf meine Lehre. Achtet auf das, was ich euch sage, 2 denn ich will zu euch in Gleichnissen sprechen. Ich werde die Geheimnisse erklären, die seit der Erschaffung der Welt verborgen waren; (Mt 13,34) 3 Geschichten, die wir oft hörten und gut kennen, Geschichten, die unsere Vorfahren an uns weitergegeben haben. (Ps 44,2) 4 Wir wollen diese Wahrheiten unseren Kindern nicht vorenthalten, sondern der nächsten Generation von den wunderbaren Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den großen Wundern, die er vollbrachte. (5Mo 11,19; Ps 22,31) 5 Denn er teilte Jakob seine Gebote mit, er gab Israel sein Gesetz und gebot unseren Vorfahren, ihre Kinder dieses Gesetz zu lehren, (5Mo 6,4) 6 damit auch die nächste Generation es kenne – die Kinder, die erst noch geboren werden – und es auch an ihre Kinder weitergebe. (5Mo 11,19; Ps 102,19) 7 Sie alle sollen ihre Hoffnung von Neuem auf Gott setzen, seine herrlichen Wunder nicht vergessen und seine Gebote befolgen. (5Mo 4,2; Jos 22,5) 8 Sie sollen nicht wie ihre Vorfahren werden – ungehorsam und untreu –, die sich gegen Gott auflehnten und sich weigerten, Gott ihr Herz zu schenken. (2Mo 32,9; Hes 20,18) 9 Die Krieger Ephraims waren gut ausgerüstete Bogenschützen, dennoch flohen sie, als es zur Schlacht kam. 10 Sie hielten Gottes Bund nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben. (2Kön 18,12) 11 Sie vergaßen, was er getan und welch große Wunder sie erlebt hatten. (Ps 106,13) 12 Wunder, die er in Ägypten, in der Ebene von Zoan, für ihre Vorfahren vollbrachte. (4Mo 13,22; Jes 19,11) 13 Denn er teilte das Meer vor ihnen und führte sie hindurch! Die Wassermassen türmten sich wie Wände neben ihnen auf! (2Mo 14,21; 2Mo 15,18) 14 Tagsüber führte er sie in Gestalt einer Wolke und nachts mit einer Feuersäule. (2Mo 13,21) 15 Er spaltete die Felsen in der Wüste und gab ihnen Wasser im Überfluss zu trinken. (2Mo 17,5; 1Kor 10,1) 16 Er ließ aus dem Fels Bäche hervorbrechen, sodass sie herabstürzten wie Flüsse. (4Mo 20,8) 17 Doch sie sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich in der Wüste gegen den Höchsten auf. (Hebr 3,16) 18 Absichtlich stellten sie Gott auf die Probe und verlangten Nahrung, auf die sie Lust hatten. (4Mo 11,4; 1Kor 10,1) 19 Sie lehnten sich gegen Gott auf und sagten: »Kann uns Gott etwa in der Wüste Essen geben? (2Mo 16,3; 4Mo 21,5) 20 Er kann zwar an einen Felsen schlagen, sodass Wasser herausströmt, aber kann er auch seinem Volk Fleisch und Brot geben?« (4Mo 20,11) 21 Als der HERR das hörte, wurde er zornig; wie Feuer entflammte sein Zorn gegen Jakob, seine Wut kam über Israel. (4Mo 11,1) 22 Denn sie glaubten Gott nicht und vertrauten nicht darauf, dass er für sie sorgen würde. (Hebr 3,18) 23 Trotzdem befahl er den Wolken und öffnete die Tore des Himmels. (Mal 3,10) 24 Er ließ das Manna regnen, sodass sie zu essen hatten, und gab ihnen Brot aus dem Himmel. (2Mo 16,4; Joh 6,30) 25 Sie aßen die Speise der Engel. Gott gab ihnen, bis sie satt waren. 26 Dann ließ er dem Ostwind am Himmel freien Lauf und trieb den Südwind durch seine große Macht herbei. (4Mo 11,31) 27 Er ließ Fleisch regnen, dicht wie Staub – Vögel, so zahlreich wie Sandkörner am Meeresstrand! (2Mo 16,13; Ps 105,40) 28 Er ließ die Vögel mitten in ihr Lager fallen und rings um ihre Zelte. 29 Die Menschen aßen, bis sie satt waren. Was sie verlangten, gab er ihnen. (4Mo 11,19) 30 Doch noch bevor ihr Verlangen gestillt war, noch während sie das Fleisch kauten, 31 kam Gottes Zorn über sie, und er tötete ihre stärksten Männer, er vernichtete die jungen Männer Israels. (4Mo 11,33) 32 Trotzdem hörten die Leute nicht auf zu sündigen und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,10) 33 Deshalb ließ er ihr Leben sinnlos dahingehen, in Angst und Schrecken. (4Mo 14,29) 34 Als Gott einige tötete, begannen sie nach ihm zu fragen. Sie bereuten ihr Tun und kehrten zu Gott zurück. (Hos 5,15) 35 Sie erinnerten sich wieder daran, dass Gott ihr schützender Fels ist und Gott, der Höchste, sie befreit hatte. (5Mo 9,26; 5Mo 32,4) 36 Doch sie waren Gott nur äußerlich gehorsam: Sie betrogen ihn mit ihren Worten und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. (2Mo 32,7; Hes 33,31) 37 Im Herzen waren sie ihm nicht treu. Sie hielten seinen Bund nicht. 38 Dennoch war er barmherzig und vergab ihnen ihre Sünden und vernichtete sie nicht alle. Immer wieder zügelte er seinen Zorn und ließ seiner Wut nicht freien Lauf! (2Mo 34,5; 4Mo 14,18) 39 Denn er dachte daran, dass sie vergänglich waren wie ein Hauch im Wind, der verweht und nicht wiederkehrt. (Hi 7,7; Jak 4,14) 40 Wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und betrübten sein Herz in der Wildnis. 41 Immer wieder stellten sie seine Geduld auf die Probe und enttäuschten den heiligen Gott Israels. (2Kön 19,22) 42 Sie vergaßen, wie mächtig er war und wie er sie vor ihren Feinden gerettet hatte. (Ri 8,34) 43 Sie vergaßen seine Zeichen, die er in Ägypten getan hatte, seine Wunder in der Ebene von Zoan. (2Mo 7,3) 44 Denn er hatte ihre Flüsse in Blut verwandelt, sodass niemand mehr daraus trinken konnte. (2Mo 7,20; Ps 105,29) 45 Er hatte riesige Fliegenschwärme gesandt, die die Menschen überfielen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 8,2; Ps 105,30) 46 Er gab ihre Früchte den Raupen und ihren Ertrag den Heuschrecken. (2Mo 9,19) 47 Er vernichtete ihre Weinstöcke mit Hagel und ihre Feigenbäume mit Graupeln. (2Mo 9,23; Ps 105,32) 48 Er überließ ihre Rinder dem Hagelschlag und ihre Herden den Blitzen. (2Mo 9,19) 49 Er ließ sie seinen gewaltigen Zorn spüren, seinen Zorn, seine Wut und seine Feindschaft. Engel, die Unheil brachten, sandte er gegen sie. (2Mo 15,7) 50 Er hielt seinen Zorn nicht länger zurück und schonte das Leben der Ägypter nicht, sondern lieferte sie der Pest aus. 51 Er tötete den ältesten Sohn in jeder Familie, die Blüte der Jugend im ganzen ägyptischen Land[1]. (2Mo 12,29; Ps 105,36) 52 Sein eigenes Volk aber führte er wie eine Herde Schafe und leitete es sicher durch die Wüste. (Ps 77,21) 53 Er beschützte sie, sodass sie sich nicht zu fürchten brauchten; aber ihre Feinde begrub das Meer. (2Mo 14,19) 54 Er brachte sie bis an die Grenze seines heiligen Landes zu dem Berg, den er für sie erobert hatte. (2Mo 15,17) 55 Er vertrieb die Völker vor ihnen und teilte ihnen das Land durch das Los zu und ließ die Stämme Israels dort wohnen. (Jos 23,4; Ps 44,2; Ps 105,10) 56 Doch obwohl er all dies für sie tat, hörten sie nicht auf, Gott, den Höchsten, herauszufordern, und lehnten sich gegen ihn auf und weigerten sich, seinen Geboten zu gehorchen. 57 Sie fielen ab und waren so treulos, wie ihre Eltern es gewesen waren. Sie waren nutzlos wie ein schlaffer Bogen. 58 Sie machten Gott zornig, weil sie andern Göttern Altäre errichteten, sie reizten seine Eifersucht mit ihren Götzen. (3Mo 26,1; 5Mo 32,16) 59 Als Gott das sah, entflammte sein Zorn und heftig verstieß er Israel. (3Mo 26,30; 5Mo 32,19) 60 Er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, in dem er unter dem Volk gewohnt hatte. (1Sam 4,11) 61 Er ließ zu, dass die Bundeslade erbeutet wurde[2], er gab seine Herrlichkeit in die Hände seiner Feinde. (1Sam 4,17) 62 Er ließ sein eigenes Volk durch das Schwert umkommen, Zorn packte ihn gegen sein eigenes Volk. (Ri 20,21; 1Sam 4,10) 63 Ihre jungen Männer kamen im Feuer um, und ihre jungen Mädchen starben, bevor sie Hochzeitslieder singen konnten. (4Mo 11,1; Jer 7,34; Jer 16,9) 64 Ihre Priester wurden ermordet, und die Witwen durften ihren Tod nicht einmal betrauern. (1Sam 22,18) 65 Doch dann erhob sich der Herr, als erwachte er aus dem Schlaf, wie ein starker Held, der aus der Trunkenheit aufwacht. (Jes 42,13) 66 Er vertrieb seine Feinde und ließ ewige Schande über sie kommen. (1Sam 5,6) 67 Josefs Nachkommen aber verstieß er, der Stamm Ephraim wurde nicht erwählt. 68 Stattdessen erwählte er den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebte. (Ps 87,1) 69 Dort erbaute er sein Heiligtum, hoch wie der Himmel und fest und dauerhaft wie die Erde. (1Kön 6,1) 70 Er machte David zu seinem Diener und holte ihn weg von den Schafherden. (1Sam 16,10) 71 Er nahm David fort von den Mutterschafen und Lämmern und machte ihn zum Hirten über sein Volk Jakob und über sein Erbe Israel. (2Sam 5,2; 2Sam 7,8; 1Chr 11,2) 72 Er sorgte für sie mit einem aufrichtigen Herzen und führte sie mit kluger Hand. (1Kön 9,4) 

Neues Leben. Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2024 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Max-Eyth-Str. 41, 71088 Holzgerlingen

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Psalm 78

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Ein Maskil; von Asaph. Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! (5Mo 8,3; Ps 49,2; Ps 73,1) 2 Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit. (Ps 77,6; Mt 13,35) 3 Was wir gehört und gelernt haben und was unsere Väter uns erzählt haben, (Joh 3,11; 1Joh 1,1) 4 das wollen wir ihren Kindern nicht vorenthalten, sondern den Ruhm des HERRN erzählen dem späteren Geschlecht, seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. (2Mo 13,14; 5Mo 4,9; Jos 4,6; Ps 145,4; Jes 38,19; Joe 1,3) 5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz gegeben in Israel; und er gebot unseren Vätern, es ihren Kindern zu verkünden, (5Mo 6,7; Ps 147,19) 6 damit das spätere Geschlecht es wisse, die Kinder, die noch geboren werden sollten, damit auch sie aufständen und es ihren Kindern erzählten; (5Mo 4,10; Jos 22,24; Est 9,28; Ps 71,18) 7 damit diese auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten (5Mo 6,20; Ps 78,11; Ps 105,45) 8 und nicht würden wie ihre Väter, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott. (5Mo 31,27; 2Kön 17,14; Ps 78,37; Hes 20,8) 9 Die Söhne Ephraims [waren wie] gerüstete Bogenschützen, die sich umwenden am Tag der Schlacht. (Ps 78,57; Ps 78,67) 10 Sie bewahrten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln. (2Kön 17,15; Hes 20,21) 11 Und sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen. (Ps 78,7; Ps 78,42) 12 Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gebiet von Zoan. (2Mo 7,1; 4Mo 13,22; Ps 78,43; Jes 19,11) 13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und türmte die Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,22; 2Mo 15,8) 14 Er leitete sie bei Tag mit einer Wolke und mit dem Licht eines Feuers durch die ganze Nacht. (2Mo 13,21; Ps 105,39) 15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit großen Fluten; (2Mo 17,6; 4Mo 20,11; 1Kor 10,4) 16 er ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen und Wasser herabfließen in Strömen. (5Mo 8,15; Ps 105,41; Ps 114,8) 17 Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste. (Ps 78,32; Ps 78,40; Jes 30,1; Am 5,25) 18 Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste. (2Mo 17,7; 4Mo 11,4; Ps 78,41; 1Kor 10,6; Jak 4,3) 19 Und sie redeten gegen Gott und sprachen: »Kann Gott uns wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? (1Mo 18,14; Ps 115,3; Sach 8,6; Lk 1,37) 20 Siehe, er hat den Felsen geschlagen, dass Wasser flossen und Bäche sich ergossen. Kann er aber auch Brot geben? Wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?« (2Mo 17,6; 2Mo 23,25; 4Mo 20,11; Joh 6,35) 21 Darum, als der HERR das hörte, da wurde er zornig, und Feuer entbrannte gegen Jakob, ja, Zorn stieg auf über Israel, (4Mo 11,10) 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Rettung vertrauten. (Ps 78,32; Joh 6,29; Hebr 3,12; Jud 1,5) 23 Und doch hatte er den Wolken droben geboten und die Türen des Himmels geöffnet; (2Kön 7,2; Mal 3,10) 24 und hatte Manna auf sie regnen lassen zum Essen und ihnen Himmelskorn gegeben. (2Mo 16,4; 2Mo 16,15; 2Mo 16,31) 25 Der Mensch aß das Brot der Starken; er sandte ihnen Speise, bis sie satt waren. (Ps 105,40; 1Kor 10,3) 26 Er ließ den Ostwind am Himmel hinfahren und führte durch seine Kraft den Südwind herbei; (4Mo 11,31; Ps 104,4) 27 er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Geflügel wie Sand am Meer, (2Mo 16,12; 4Mo 11,32) 28 und ließ sie mitten in ihr Lager fallen, rings um ihre Wohnung her. 29 Da aßen sie und wurden völlig satt; er gewährte ihnen, wonach sie gelüstet hatten. (4Mo 11,20; Ps 106,15) 30 Sie hatten ihre Begierde noch nicht gestillt, und ihre Speise war noch in ihrem Mund, (Spr 1,32; Lk 12,19) 31 da erhob sich der Zorn Gottes gegen sie; und er tötete die Vornehmsten unter ihnen, und die auserwählten [Krieger] Israels streckte er nieder. (4Mo 11,33) 32 Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,2; 4Mo 14,9; Ps 78,17; Ps 78,22; Ps 78,56) 33 Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,28; Ps 90,7) 34 Wenn er sie schlug, so fragten sie nach ihm und kehrten wieder um und suchten Gott; (4Mo 21,7; Jes 26,16; Hos 5,15) 35 und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels ist, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. (2Mo 15,2; 5Mo 32,15; Jes 17,10; Jes 26,4; Jes 41,14; Jes 44,6) 36 Aber sie heuchelten vor ihm mit ihrem Mund und logen mit ihren Zungen; (Jes 29,13) 37 denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bund fest. (Ps 78,8; Jer 31,32; Hes 16,30; Hos 8,1; Hos 10,2) 38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und erweckte nicht seinen ganzen Grimm; (2Mo 32,14; 4Mo 14,20; Ps 85,3; Jes 48,9; Hes 20,22) 39 denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. (1Mo 6,3; Hi 7,7; Ps 78,35) 40 Wie oft lehnten sie sich gegen ihn auf in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde! (4Mo 14,22; Ps 78,17; Ps 78,58) 41 Und sie versuchten Gott immer wieder und bekümmerten den Heiligen Israels. (Ps 78,18; Ps 95,10; Hebr 3,8) 42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, als er sie von dem Feind erlöste; (Ps 106,7) 43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet von Zoan; (Ps 78,12; Ps 106,21; Ps 136,10) 44 als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche, sodass man nicht trinken konnte; (2Mo 7,20; Ps 105,29) 45 als er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß, und Frösche, die sie verderbten; (2Mo 8,1; 2Mo 8,17; Ps 105,30) 46 als er dem Vertilger ihren Ertrag gab und der Heuschrecke die Frucht ihrer Arbeit; (2Mo 10,14) 47 als er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume durch eine verheerende Wasserflut, (2Mo 9,25) 48 und ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Blitzen; (2Mo 9,28) 49 als er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Wut und Grimm und Drangsal, eine ausgesandte Schar Verderben bringender Engel; (2Mo 9,14) 50 als er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte, sondern ihr Leben der Pest preisgab; (Hi 27,22; 2Petr 2,4) 51 als er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. (1Mo 10,6; 2Mo 12,29; Ps 105,36) 52 Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste (Ps 77,21) 53 und führte sie sicher, dass sie sich nicht fürchteten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer. (2Mo 14,13; Ps 136,15) 54 Und er brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. (2Mo 15,17; Hebr 12,22) 55 Und er vertrieb die Heiden vor ihnen her und teilte ihnen das Erbe aus mit der Messschnur und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen. (Jos 21,43; Ps 44,3) 56 Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn und bewahrten seine Zeugnisse nicht, (5Mo 32,15; Ri 2,12; Ps 78,17; Ps 78,40) 57 sondern sie wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter; sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen. (Hos 7,16) 58 Und sie reizten ihn zum Zorn durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzenbilder. (5Mo 12,2; 5Mo 32,16; 2Kön 17,9; Hes 8,3) 59 Gott hörte es und geriet in Zorn, und er verabscheute Israel sehr. (5Mo 32,19) 60 Und er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte; (Jos 18,1; 1Sam 4,11; Jer 7,12; Jer 26,6) 61 und er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in Feindeshand. (1Sam 4,17; 1Sam 4,21) 62 Er überlieferte sein Volk dem Schwert und war zornig über sein Erbe. (5Mo 32,9; 1Sam 4,10; Ps 78,71; Ps 79,1; Jer 12,7) 63 Seine jungen Männer verzehrte das Feuer, und seine Jungfrauen mussten ohne Brautlied bleiben. (Jer 7,34) 64 Seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen konnten keine Totenklage halten. (1Sam 4,11; Hi 27,15; Hes 24,23) 65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der aufjauchzt vom Wein. (Ps 44,24; Jes 42,13; Zef 3,17) 66 Und er schlug seine Feinde in die Flucht, ewige Schande fügte er ihnen zu. (1Sam 7,10) 67 Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, (Ps 78,9; Ps 78,60) 68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (1Mo 49,10; 2Chr 6,6; Ps 87,2; Ps 132,13) 69 Und er baute sein Heiligtum gleich Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. (Ps 68,16) 70 Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg. (1Sam 16,11; 2Sam 7,8) 71 Als er den tragenden Schafen nachging, holte Er ihn, Dass er Jakob weiden sollte, sein Volk, und Israel, sein Erbe. (Hes 34,23; Mt 2,6) 72 Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens und leitete sie mit weiser Hand. (2Sam 23,3; Apg 13,22) 

Bibeltext der Schlachter
Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Psalm 78

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich

Was unsere Vorfahren uns erzählten

1 Ein Weisheitslied Asafs. Höre, mein Volk, meine Weisung, neigt euer Ohr den Worten meines Mundes. 2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch, will Rätsel kundtun aus der Vorzeit. (Mt 13,35) 3 Was wir gehört und erfahren haben, was unsere Vorfahren uns erzählten, (Ps 44,2; Ps 145,4) 4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, sondern erzählen der künftigen Generation die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und seine Wunder, die er getan hat. 5 Er stellte ein Zeugnis auf in Jakob, und Weisung gab er in Israel, als er unseren Vorfahren gebot, sie ihren Söhnen kundzutun, (5Mo 4,9; 5Mo 6,6; 5Mo 33,4) 6 damit eine künftige Generation sie erfahre, die Nachkommen, die geboren würden, dass sie aufstünden und es ihren Nachkommen erzählten (Ps 22,31) 7 und auf Gott ihr Vertrauen setzten, die Taten Gottes nicht vergässen und seine Gebote hielten, 8 und nicht wie ihre Vorfahren würden, eine störrische und trotzige Generation, eine Generation, die nicht festen Sinnes war und deren Geist nicht treu zu Gott hielt. (5Mo 32,5) 9 Die Söhne Efraims, wohl gerüstete Bogenschützen, wandten sich ab am Tag der Schlacht. (Hos 7,16) 10 Sie hielten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seiner Weisung zu wandeln. 11 Sie vergassen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen. (Ps 106,7) 12 Vor ihren Vorfahren hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gefilde Zoan. 13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, liess die Wasser stehen wie einen Damm. (2Mo 14,21; 2Mo 15,8) 14 Er leitete sie mit der Wolke bei Tag und die ganze Nacht mit Feuerschein. (2Mo 13,21; Ps 105,39) 15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Urfluten. (2Mo 17,1; 4Mo 20,2; Ps 105,41; Ps 114,8; Jes 48,21) 16 Bäche liess er hervorbrechen aus dem Stein und Wasser herabfliessen wie Ströme. 17 Sie aber fuhren fort zu sündigen gegen ihn, zu trotzen dem Höchsten im dürren Land. 18 Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, forderten Speise in ihrer Gier. (2Mo 16,14; 4Mo 11,14; Ps 106,14) 19 Sie redeten gegen Gott und sprachen: Kann Gott einen Tisch in der Wüste decken? 20 Sieh, er hat einen Felsen geschlagen, und Wasser flossen und Bäche strömten, aber wird er auch Brot geben können oder Fleisch verschaffen seinem Volk? (2Mo 16,3; 4Mo 11,4; Ps 78,15) 21 Darum, als der HERR das hörte, wurde er zornig, Feuer entzündete sich gegen Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel, (4Mo 11,1) 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Hilfe vertrauten. 23 Er gebot den Wolken droben, und die Türen des Himmels öffnete er. (2Mo 16,4; 4Mo 11,9) 24 Er liess Manna auf sie regnen, dass sie zu essen hatten, gab ihnen Himmelskorn. (Neh 9,15; Ps 105,40; Joh 6,31) 25 Menschen assen Engelsbrot,[1] Nahrung sandte er ihnen, dass sie satt wurden. 26 Er liess den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb in seiner Kraft den Südwind heran, (2Mo 16,13; 4Mo 11,31) 27 liess Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer, 28 mitten in sein Lager liess er sie fallen, rings um seine Wohnungen. 29 Da assen sie und wurden mehr als satt, und was sie begehrten, brachte er ihnen. 30 Noch hatten sie von ihrer Gier nicht gelassen, noch war die Speise in ihrem Mund, (4Mo 11,33) 31 da stieg der Zorn Gottes auf gegen sie und tötete die Stattlichsten unter ihnen, und die Besten Israels streckte er nieder. 32 Trotz allem aber sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,11) 33 Da liess er ihre Tage in Nichtigkeit vergehen und ihre Jahre in jähem Schrecken. (4Mo 14,22) 34 Tötete er sie, so fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten Gott. (Jes 26,16; Hos 5,15) 35 Sie erinnerten sich, dass Gott ihr Fels, Gott, der Höchste, ihr Erlöser ist. 36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. 37 Ihr Herz hielt nicht fest an ihm, und seinem Bund blieben sie nicht treu. 38 Er aber, voll Erbarmen, vergibt die Schuld und vertilgt nicht; immer wieder hält er seinen Zorn zurück und erweckt nicht all seinen Grimm. (Ps 85,4) 39 Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der vergeht und nicht wiederkehrt. 40 Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste, kränkten ihn in der Einöde. 41 Immer wieder versuchten sie Gott und betrübten den Heiligen Israels. 42 Sie gedachten nicht seiner Hand, des Tages, da er sie vom Feind erlöste, (Ps 106,21) 43 als er in Ägypten seine Zeichen tat und seine Wunder im Gefilde Zoan. (Ps 105,27; Ps 135,9) 44 Er verwandelte in Blut ihre Flüsse und ihre Bäche, dass sie nicht trinken konnten. (2Mo 7,14) 45 Er liess Stechfliegen auf sie los, die sie frassen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 7,26) 46 Ihren Ertrag gab er der Grille und die Frucht ihrer Arbeit der Heuschrecke. (2Mo 10,1) 47 Er zerschlug mit Hagel ihren Weinstock und ihre Maulbeerbäume mit Gewitter. (2Mo 9,13) 48 Er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen. 49 Er liess die Glut seines Zorns gegen sie los, Grimm und Wut und Bedrängnis, eine Schar Unheil bringender Boten. 50 Er liess seinem Zorn freien Lauf, ersparte ihnen nicht den Tod, und der Pest gab er ihr Leben preis. (2Mo 9,1) 51 Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Manneskraft in den Zelten Hams. (2Mo 11,4; 2Mo 12,29; Ps 135,8) 52 Er liess sein Volk aufbrechen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde durch die Wüste. (2Mo 12,37; 2Mo 13,21; Ps 77,21) 53 Er führte sie sicher, sie fürchteten sich nicht, ihre Feinde aber bedeckte das Meer. 54 Er brachte sie in seinen heiligen Bezirk, zu dem Berg, den seine Rechte erworben hat. (Ps 114,1) 55 Er vertrieb vor ihnen die Nationen, verteilte sie mit der Messschnur als Erbe, und in ihren Zelten liess er die Stämme Israels wohnen. (Ps 44,3) 56 Doch sie versuchten Gott, den Höchsten, und trotzten ihm, und seine Gesetze hielten sie nicht. 57 Sie wurden abtrünnig und waren treulos wie ihre Vorfahren, versagten wie ein schlaffer Bogen. (Hos 7,16) 58 Sie erzürnten ihn mit ihren Kulthöhen, und mit ihren Götzen reizten sie ihn zur Eifersucht. (5Mo 32,16) 59 Gott hörte es und wurde zornig, und er verwarf Israel ganz und gar. 60 Er verliess die Wohnung von Schilo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. (1Sam 1,3; Jer 7,12) 61 Er gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Zier in die Hand des Feindes. 62 Er überlieferte sein Volk dem Schwert, und über sein Erbe zürnte er. 63 Seine jungen Männer frass das Feuer, und seine jungen Frauen wurden nicht besungen. 64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen konnten nicht weinen. 65 Da erwachte wie ein Schlafender der Herr, wie ein Held, der betäubt war vom Wein. 66 Er schlug seine Feinde zurück, ewige Schmach verhängte er über sie. 67 Er verwarf das Zelt Josefs, den Stamm Efraim erwählte er nicht. 68 Er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (Ps 48,3; Ps 87,2; Ps 132,13) 69 Er baute den Höhen gleich sein Heiligtum, fest wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat. 70 Er erwählte David, seinen Diener, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. (1Sam 16,11; 2Sam 7,8; Ps 89,21) 71 Von den Muttertieren holte er ihn fort, zu weiden Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbe. (Ps 28,9) 72 Und er weidete sie mit reinem Herzen, und er führte sie mit kluger Hand. 

Die Zürcher Bibel (Ausgabe 2007) verwenden wir mit freundlicher Genehmigung des Verlags der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich, bei dem auch das Copyright für diese Bibelübersetzung liegt.