Hiob 34
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Hiob 34
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkZWEITE REDE ELIHUS
Ijobs Verwegenheit
1 Dann ergriff Elihu das Wort und sprach: 2 Ihr Weisen, hört meine Worte, / ihr Kundigen, leiht mir Gehör! 3 Denn das Ohr prüft die Worte / und der Gaumen schmeckt die Speise. (Hi 12,11) 4 Lasst das Recht uns untersuchen, / erkennen unter uns, was gut ist! 5 Denn Ijob hat gesagt: Ich bin gerecht, / doch Gott hat mir mein Recht entzogen. 6 Meinem Recht zuwider soll ich lügen? / Unheilbar traf mich ohne Schuld der Pfeil. (Hi 9,15) 7 Wo ist ein Mann wie Ijob, / der Lästerung wie Wasser trinkt, (Hi 15,16) 8 der hingeht, um sich zu Übeltätern zu gesellen, / und mit den Frevlern Umgang pflegt? 9 Denn er hat gesagt: Es nützt dem Menschen nichts, / dass er in Freundschaft lebt mit Gott.Gerechtes Handeln des Allmächtigen
10 Darum hört mir zu, ihr Männer mit Verstand! / Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, / und dem Allmächtigen, Frevel zu üben. 11 Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm, / nach eines jeden Verhalten lässt er es ihn treffen. (Ps 62,13; Spr 24,12; Sir 16,14) 12 Nein, wahrhaftig, nie tut Gott Unrecht / und der Allmächtige beugt nicht das Recht. (1Mo 18,25) 13 Wer hat ihm die Erde anvertraut / und wer den ganzen Erdkreis hingestellt? 14 Wenn er seinen Sinn auf ihn richtet, / seinen Geist und Atem zu sich holt, (1Mo 2,7; 1Mo 3,19; Ps 104,29; Pred 3,20; Pred 12,7) 15 muss alles Fleisch zusammen sterben, / der Mensch zum Staub zurückkehren. 16 Hast du Verstand, so höre dies, / lausche dem Laut meiner Worte! 17 Kann, wer das Recht hasst, Herrschaft führen? / Und willst du den Gerechten, den Erhabenen verklagen, (Röm 3,5) 18 ihn, der zum König sagt: Du Nichtsnutz!, / zu Edelmännern: Bösewicht!, (Jes 40,23) 19 der nicht auf Fürsten Rücksicht nimmt, / vornehm nicht vor arm begünstigt; / denn alle sind sie seiner Hände Werk. (Sir 35,16) 20 Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht; / das Volk gerät in Aufruhr und sie müssen fort. / Starke müssen weichen, / ohne dass eine Hand sich rührt. 21 Denn seine Augen schauen auf des Menschen Wege, / alle seine Schritte sieht er wohl. (Jer 32,19; Hebr 4,13) 22 Keine Finsternis gibt es, keinen Todesschatten, / wo sich die Übeltäter bergen könnten. (Ps 139,12) 23 Denn dem Menschen setzt er keine Frist, / zu Gott ins Gericht zu gehen. 24 Gewaltige knickt er ohne Verhör / und stellt andere an ihren Platz. (Dan 2,21) 25 Wahrhaftig, er kennt ihre Taten, / er stürzt sie bei Nacht und sie werden zermalmt. 26 Wie Frevler schlägt er sie / an einem Ort, wo man es sieht, 27 weil sie von ihm wichen, / nicht achteten auf alle seine Wege. 28 So lässt er des Armen Geschrei zu sich kommen, / er hört das Geschrei der Gebeugten. 29 Hält er sich still, wer spricht ihn schuldig? / Verbirgt er sein Gesicht, wer nimmt ihn wahr? / Über Volk und Mensch wacht er zugleich, (Weis 12,2) 30 damit nicht ein ruchloser Mensch König wird, / dem Volk zur Falle. 31 Denn nicht ist es an Gott, zu sagen: / Geirrt habe ich, ich mache es nicht wieder falsch. 32 Was ich nicht sehe, lehre du mich! / Tat ich Unrecht, ich will es nicht mehr tun. 33 Soll er nach deinem Sinn vergelten, / weil du verwirfst? So musst ja du entscheiden, nicht ich, / und was du weißt, das sage an! 34 Verständige Männer werden zu mir sagen, / ein jeder Weise, der mich hört: 35 Ohne Wissen redet Ijob, / seinen Worten fehlt es an Verständnis. 36 Wohlan, weiter werde Ijob geprüft, / weil er nach der Frevler Art erwidert. (Hi 33,14) 37 Denn Auflehnung fügt er seiner Sünde noch hinzu, / in unserer Mitte höhnt er laut, / mehrt seine Worte gegen Gott.Hiob 34
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagZweite Rede des Elihu: Gegen Hiobs Reden über die Ungerechtigkeit Gottes – Keine Rechtsbeugung durch den Allmächtigen
1 Und Elihu erhob ⟨seine Stimme⟩ und sagte: (Hi 32,6; Hi 35,1; Hi 36,1) 2 Hört, ihr Weisen, meine Worte und ihr Kundigen, gebt mir Gehör! (Spr 1,5) 3 Denn das Ohr prüft die Worte, und der Gaumen kostet die Speise. (Hi 6,30) 4 Lasst uns nun prüfen, was recht ist, lasst uns untereinander erkennen, was gut ist! (1Thess 5,21) 5 Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott hat mir mein Recht entzogen. (Hi 19,7; Hi 27,2; Hi 33,9) 6 Obwohl ich im Recht bin[1], soll ich ein Lügner sein. Mein Geschick[2] ist unheilbar, ohne dass ich irgendetwas verbrochen hätte[3]. – (Hi 33,9) 7 Wer ist ein Mann wie Hiob, der Spott⟨worte⟩ wie Wasser trinkt (Hi 11,3; Hi 15,16; Hi 36,17) 8 und in Gemeinschaft mit denen unterwegs ist, die Unrecht tun, und mit gottlosen Menschen umgeht? 9 Denn er hat ⟨selbst⟩ gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, dass er sich mit Gott befreundet! (Hi 9,22; Hi 21,15; Hi 22,3; Jes 58,3; Mal 3,14) 10 Darum, ihr Männer mit Verstand, hört mir zu! Fern sei es von Gott, gottlos zu handeln, und vom Allmächtigen, Unrecht zu tun[4]! (5Mo 32,4; Ps 92,16; Ps 145,17; Zef 3,5; Offb 16,5) 11 Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach eines jeden Weg lässt er es ihn finden. (1Sam 26,23; Spr 24,12; Jer 17,10; Hes 18,13; Röm 2,6; Offb 22,12) 12 Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gottlos, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. (1Mo 18,25; Hi 8,3; Hi 36,23; Ps 145,17) 13 Wer hat ihm die Erde[5] anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt? (Ps 24,1) 14 Wenn er sein Herz ⟨nur⟩ auf sich selbst richtete, seinen Geist und seinen Atem zu sich zurückzöge, 15 so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staub zurückkehren. (Hi 10,9; Pred 12,7; Jak 2,26) 16 Und wenn du einsichtig bist[6], höre dies, schenke der Stimme meiner Worte Gehör! 17 Kann denn einer, der das Recht hasst, die Zügel führen? Oder willst du den Gerechten, den Gewaltigen für schuldig erklären, ihn, (Hi 40,8; Röm 3,6) 18 der zu einem König sagt[7] »du Ruchloser«, und »du Gottloser« zu den Edlen? 19 Der für die Obersten nicht Partei ergreift[8] und den Vornehmen nicht vor dem Geringen berücksichtigt[9]? Denn das Werk seiner Hände sind sie alle. (5Mo 10,17; Hi 31,15; Röm 2,11; Jak 2,1) 20 In einem Augenblick sterben sie und mitten in der Nacht. Ein Volk wird in Aufruhr versetzt, und sie vergehen. Und er beseitigt[10] den Gewalthaber ohne menschliches Zutun[11]. (2Mo 12,29; Hi 36,20; Jes 37,36; Jes 40,23; Dan 8,25) 21 Denn seine Augen ⟨wachen⟩ über den Wegen des Menschen, und all seine Schritte sieht er. (Hi 14,16; Spr 15,3) 22 Da ist keine Dunkelheit und keine Finsternis, worin sich die Übeltäter verbergen könnten. (2Sam 12,12; Hi 3,5; Hi 10,14; Hi 12,22; Hi 22,13; Ps 139,11; Jer 16,17) 23 Denn er setzt dem Menschen keine Frist fest[12], zu Gott vor Gericht zu kommen. (Hi 9,3) 24 Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an ihre Stelle. (1Sam 15,28; Dan 11,19) 25 Daher achtet er auf ihre Taten und stürzt sie um[13] über Nacht, dass sie zermalmt daliegen. (Offb 2,2) 26 Wie Gottlose schlägt er sie da, wo alle es sehen[14], 27 deshalb, weil sie[15] von seiner Nachfolge[16] abgewichen sind und all seine Wege nicht bedacht haben, (2Chr 28,6; Spr 15,10; Jes 1,28; Jer 2,17) 28 sodass sie das Hilfegeschrei des Geringen zu ihm hinaufdringen ließen und er das Hilfegeschrei der Elenden hörte. (2Mo 22,22; Ps 5,3; Jak 5,4) 29 Verhält er sich ruhig[17], wer darf ihn für schuldig erklären? Verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn wahrnehmen? Sowohl über einer ⟨ganzen⟩ Nation als auch zugleich über dem Einzelnen[18] ⟨wacht er⟩, (Hi 23,8; Ps 94,10) 30 damit nicht ruchlose Menschen Könige sind, dem Volk zu Fallstricken. 31 Soll Gott dir etwa sagen: Ich habe mich geirrt, ⟨doch⟩[19] ich will nicht ⟨mehr⟩ böse handeln; (Spr 28,13) 32 was ich nicht sehe, lehre du mich; wenn ich Unrecht verübt habe, will ich es nicht wieder tun? – (1Mo 38,26; 4Mo 22,34; Ps 19,13; Jer 8,6) 33 Soll nach deinem Sinn er es vergelten, da du ⟨sein Urteil⟩ ja verwirfst? So musst du ja wählen, und nicht ich. Was du erkannt hast, sprich aus! (Ps 50,21) 34 Männer mit Verstand werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört: 35 Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind ohne Einsicht. (Hi 35,16; Hi 38,2) 36 Ach, dass Hiob doch fort und fort geprüft würde wegen seiner Einwände nach ⟨der Art von⟩ Männern des Unheils! 37 Denn er fügt seiner Sünde ⟨Treue⟩bruch[20] hinzu, in unserer Gegenwart klatscht er ⟨sich Beifall⟩[21] und macht seine Worte gegen Gott zahlreich.Hiob 34
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDu kannst Gott kein Unrecht vorwerfen!
1 Weiter sagte Elihu: 2 »Ihr klugen Männer, hört auf meine Rede! Ihr habt Erfahrung; darum hört mir zu! 3 ›Der Gaumen prüft, ob eine Speise schmeckt; genauso muss das Ohr die Worte prüfen.‹ 4 Lasst uns den Fall gemeinsam untersuchen! Was recht und gut ist, müssen wir erkennen. 5 Denn Ijob hat gesagt: ›Ich bin im Recht; doch Gott verweigert mir die Anerkennung. (Hi 27,2; Hi 31,6) 6 Das Urteil über mich hat er gefälscht,[1] sein Pfeil bringt mir den Tod ganz ohne Schuld!‹ (Hi 6,4) 7 Ihr sagt: ›Wo ist ein Mann wie dieser Ijob? Er lästert Gott, wie wenn er Wasser trinkt. (Hi 15,16) 8 Er fühlt sich wohl im Kreise der Verbrecher und hat Gemeinschaft mit den Feinden Gottes. 9 Er sagt doch selbst: Der Mensch hat nichts davon, wenn er sich stets um Gottes Freundschaft müht.‹ 10 Drum hört mir zu, ihr Männer mit Verstand! Es ist nicht möglich, dass Gott Unrecht tut, dass der Gewaltige das Recht verdreht! (Hi 8,3) 11 Der Mensch bekommt von Gott, was er verdient; entsprechend seinem Tun vergilt er ihm. (Spr 24,12) 12 Gott tut gewiss kein Unrecht, nie und nimmer! Er, der Gewaltige, verdreht kein Recht! 13 Hat denn ein anderer ihm die Macht gegeben? Wer hat ihm diese Erde anvertraut? 14 Wenn Gott tatsächlich an sich selber dächte und hielte seinen Lebenshauch zurück, (Hi 12,10; Ps 104,29) 15 dann würden alle Lebewesen sterben, im Augenblick zu Staub und Asche werden. 16 Wenn du Verstand hast, Ijob, dann pass auf und höre auch auf das, was ich jetzt sage! 17 Verklagst du Gott, den Großen und Gerechten? Meinst du, dass er ein Feind des Rechtes ist? Wie könnte er dann diese Welt regieren? (1Mo 18,25) 18 Nur Gott kann einen König Nichtsnutz nennen[2] und zu den Großen sagen: ›Ihr Verbrecher!‹ 19 Nur er nimmt keine Rücksicht auf die Fürsten, zieht keinen Reichen einem Armen vor; denn alle sind Geschöpfe seiner Hände. (5Mo 10,17) 20 Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht. Das Volk gerät in Aufruhr, Starke weichen; kein Mensch erhebt die Hand, doch sie sind fort. (2Mo 12,29; Lk 12,20) 21 Gott überwacht die Wege jedes Menschen und sieht genau, was einer unternimmt. (Hi 31,4; Ps 33,14; Jer 32,19) 22 Für ihn ist keine Dunkelheit so dunkel, dass Unheilstifter sich verstecken könnten. (Ps 139,11) 23 Gott braucht auch keine lange Untersuchung, um einen Menschen vor Gericht zu ziehen. 24 Er muss die Mächtigen nicht erst verhören, um sie durch andere Leute zu ersetzen. 25 Weil Gott genau auf ihre Taten achtet, kann er sie über Nacht zugrunde richten. 26 Auf öffentlichem Platz bestraft er sie vor aller Welt, genauso wie Verbrecher. 27 Das tut er, weil sie ihm nicht folgen wollten und seinen Willen nie beachtet haben. 28 So zwangen sie die Armen und Geringen, zu Gott zu schreien, ihm ihr Leid zu klagen. Und Gott hat ihren Hilferuf gehört! 29 Doch wenn er sich entschlösse, nichts zu tun, dann könnte niemand ihn dafür verdammen. Und wenn er sich verbirgt, dann sieht ihn keiner. Was könnten Menschen oder Völker tun, 30 wenn Gott es wollte, dass ein Volksverführer, der kein Gewissen hat, ihr König würde?[3] 31 Wenn jemand Gott die Schuld bekennt und sagt: ›Ich habe mich verfehlt, ich tu’s nie wieder! 32 Zeig mir die Fehler, die ich selbst nicht sehe. Das Unrecht, das ich tat, ich tu’s nicht mehr‹ – 33 willst du dann immer noch, dass Gott ihn straft, weil du ihn ja bereits verurteilt hast? Nicht ich muss das entscheiden, sondern du! Nun lass uns hören, was du selber denkst! 34 Wer Einsicht hat, der stimmt mir sicher zu; und jeder Weise, der mir zuhört, sagt: 35 ›Viel Wissen zeigt sich nicht in Ijobs Worten, sein Reden hat doch weder Hand noch Fuß. 36 Ihr müsst ihn noch viel besser hinterfragen! Er redet wie ein Mensch, der Gott nicht kennt. 37 Zu seinen Sünden fügt er Rebellion; in unserer Mitte sät er Zweifel aus und häuft die bösen Worte gegen Gott.‹«Hiob 34
Hoffnung für alle
von BiblicaGott gibt jedem Menschen, was er verdient
1 Weiter sagte Elihu: 2 »Hört mir zu, ihr Weisen, ihr gelehrten Männer! Achtet auf das, was ich sage! 3 Denn unser Ohr prüft die Worte, so wie der Gaumen die Speise kostet. 4 Wir müssen ein Urteil fällen, wir wollen gemeinsam erkennen, was gut ist. 5 Denn Hiob behauptet: ›Ich bin unschuldig, und doch verweigert Gott mir mein Recht! 6 Obwohl ich recht habe, werde ich als Lügner hingestellt; trotz meiner Unschuld hat mich sein tödlicher Pfeil getroffen!‹ 7 Schaut euch Hiob an, wie er sich im Spott gefällt, 8 wie er mit den Übeltätern Freundschaft schließt und sich mit gottlosen Menschen einlässt! 9 Denn Hiob behauptet: ›Es nützt gar nichts, wenn ein Mensch versucht, Gott zu gefallen!‹ 10 Hört mir zu, ihr klugen Männer: Sollte Gott jemals Böses tun? Nein, niemals! Der Allmächtige verdreht nicht das Recht! 11 Gott bestraft einen Menschen nur für seine eigenen Taten; jedem gibt er zurück, was er verdient. 12 Gott begeht kein Unrecht, das ist unvorstellbar! Der Allmächtige beugt niemals das Recht! 13 Er herrscht über Himmel und Erde, er hat sie geschaffen. Niemand steht über ihm! 14 Wenn er wollte, könnte er seinen Geist und seinen Lebensatem aus dieser Welt zurückziehen, 15 dann würde alles Leben mit einem Schlag sterben, und die Menschen zerfielen zu Staub! 16 Bist du wirklich weise, Hiob, dann hör jetzt genau zu, achte auf jedes Wort: 17 Kann einer regieren, wenn er das Recht mit Füßen tritt? Willst du Gott, den Gerechten, für schuldig erklären, ihn, den Allmächtigen? 18 Er ist es doch, der skrupellose Könige und gottlose Fürsten verurteilt. 19 Er ergreift nicht Partei für die Mächtigen, Hochgestellte zieht er den Armen nicht vor – er hat ja allen das Leben gegeben! 20 Die Fürsten sterben plötzlich, mitten in der Nacht; ihr Volk gerät in Aufruhr, und sie verschwinden. Ja, die Mächtigen werden beseitigt, doch nicht von Menschenhand. 21 Denn Gott sieht die Wege eines jeden und alles, was er unternimmt. 22 Es gibt keine Finsternis und keinen dunklen Ort, wo Übeltäter sich vor Gott verstecken könnten. 23 Er muss Menschen nicht erst lange verhören und sie zu sich laden vor Gericht – 24 nein, ohne Verhandlung stürzt er die Mächtigen und setzt andere an ihrer Stelle ein. 25 Über Nacht lässt er sie fallen und zugrunde gehen, denn er weiß, was sie getrieben haben. 26 Er straft sie für ihre Vergehen, und das in aller Öffentlichkeit. 27 Denn diese Mächtigen wollten Gott nicht mehr gehorchen, seine Weisungen waren ihnen völlig gleichgültig. 28 Darum stieg der Hilfeschrei der Armen zu ihm empor – und er hörte ihn! 29 Aber wenn Gott schweigt, wer will ihn dann beschuldigen? Wenn er sich verbirgt, wer kann ihn noch erblicken? Und doch wacht er über den Völkern, ja, über der ganzen Menschheit; 30 er verhindert, dass ein gottloser Herrscher an die Macht kommt und sein Volk ins Unglück stürzt. 31 Der Mensch sollte zu Gott sagen: ›Ich bin schuldig geworden, aber ich will nichts Böses mehr tun! 32 Zeig mir die Sünden, die ich selbst nicht erkenne! Ich habe Unrecht begangen, doch ich will es nicht mehr tun!‹ 33 Du aber weigerst dich umzukehren! Und wenn es nach dir ginge, sollte Gott dich dafür noch belohnen! Du musst eine Entscheidung treffen, nicht ich! Also, sag mir nun, was du weißt! 34 Wer noch einen Funken Verstand hat, wird mir zustimmen; jeder Weise, der mich hört, wird sagen: 35 ›Hiob plappert daher ohne Sinn und Verstand. Er weiß nicht, was er sagt!‹ 36 Ja, Gott soll Hiob weiter durch das Leiden prüfen, weil er ihm so unverschämt widerspricht! 37 Nicht genug, dass er Schuld auf sich lädt – er lehnt sich auch noch offen gegen Gott auf! Laut spottet er vor unseren Ohren und findet viele Worte gegen ihn.«Hiob 34
Menge Bibel
Hiob 34
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenElihus zweite Rede:
1 Elihu fuhr fort und sagte: 2 „Hört, ihr Weisen, meine Worte, / ihr Kundigen, gebt mir Gehör! 3 Denn das Ohr prüft die Worte, / der Gaumen kostet die Speise. 4 Lasst uns prüfen, was recht ist, / was gut ist, zusammen erforschen!“Zurückweisung der Worte Hiobs
5 „Denn Hiob hat gesagt: 'Ich bin gerecht, / und Gott verweigert mir mein Recht. 6 Sollte ich lügen über mein Recht? / Tödlich traf mich der Pfeil, obwohl ich ohne Schuld bin.' 7 Wo ist ein Mann wie Hiob, / der Hohn wie Wasser trinkt, 8 der sich mit üblem Gesindel abgibt, / der Umgang mit Gottlosen hat? 9 Denn er hat gesagt: 'Es nützt einem nichts, wenn man Gott gefallen will.'“Gott regiert vollkommen gerecht
10 „Darum hört mir zu, / ihr verständigen Männer! / Niemals wird Gott gottlos handeln, / der Allmächtige Unrecht tun. 11 Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm; / er bekommt, was er verdient. 12 Es ist gewiss: Gott handelt nicht gottlos, / der Allmächtige verdreht nicht das Recht.“Gott erhält die ganze Welt
13 „Wer hat ihm die Erde anvertraut, / wer den ganzen Erdkreis hingestellt? 14 Wenn er nur an sich denken würde / und hielte seinen Lebenshauch zurück, 15 dann käme alles Fleisch auf einen Schlag um, / und der Mensch würde wieder zu Staub.“Gott regiert mit vollkommenem Wissen
16 „Hast du Verstand, dann höre dies, / achte genau auf meine Worte! 17 Kann denn einer, der das Recht hasst, regieren? / Oder willst du den Einen, der gerecht und mächtig ist, verdammen, 18 ihn, der den König 'Nichtsnutz' nennt / und einen Edlen 'gottlos' heißt? 19 Er ergreift nicht für die Oberen Partei; / der Reiche gilt ihm nicht mehr als der Arme, / denn sie alle sind das Werk seiner Hände. 20 Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht, / sie werden erschüttert und vergehen. / Mächtige entfernt er ohne Menschenhand. 21 Seine Augen sind auf die Wege jedes Menschen gerichtet, / er sieht jeden Schritt, den sie tun. 22 Da ist kein Dunkel und kein Schatten, / der die Bösen verbirgt. 23 Er muss den Menschen nicht lang untersuchen, / bevor er vor Gott ins Gericht kommt. 24 Gewaltige knickt er ohne Verhör / und stellt andere an ihren Platz. 25 Weil er ihre Taten kennt, / stürzt er sie über Nacht um, / und sie werden zermalmt. 26 Als Gottlose schlägt er sie nieder / am Ort, wo alle sie sehn, 27 weil sie ihm nicht mehr folgten / und keinen seiner Wege bedachten. 28 So dringt auch der Schrei der Armen zu ihm, / er hört das Geschrei der Gebeugten. 29 Schafft er Ruhe, / wer will ihn verdammen? / Verbirgt er das Gesicht, / wer kann ihn schauen? / Doch er wacht über Völker und Menschen, 30 dass nicht Gewissenlose Könige werden / und Fallstricke für das Volk sind.“Hiobs folgenschwere Unterlassung
31 „Hat Hiob denn zu Gott gesagt: / 'Ich trage es, ich will ja nichts Böses mehr tun? 32 Zeig du mir, was ich nicht sehe! / Habe ich Unrecht getan, ich tue es nicht wieder.' 33 Soll Gott nach deinem Sinn vergelten, / weil du ‹sein Tun› verwirfst? / Du musst wählen und nicht ich. / Weißt du etwas, sag es an! 34 Verständige Leute werden mir sagen / und jeder Weise, der mir zuhört: 35 Hiob redet nicht mit Verstand, / seine Worte waren unbedacht. 36 Soll Hiob doch immer weiter geprüft werden, / weil er wie ein Gottloser spricht. 37 Denn zu seiner Sünde fügt er Treubruch hinzu, / klatscht vor Hohn in die Hände, / führt viele Reden gegen Gott.'“Hiob 34
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.