Hiob 22
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkDRITTE REDE DES ELIFAS
Ijobs angebliche Freveltaten
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach: 2 Kann denn der Mensch Gott nützen? / Nein, sich selber nützt der Kluge. 3 Ist es dem Allmächtigen von Wert, / dass du gerecht bist, / ist es für ihn Gewinn, wenn du unsträfliche Wege gehst? (Hi 35,7; Lk 17,7) 4 Wegen deiner Gottesfurcht sollte er dich strafen, / vor Gericht mit dir gehen? 5 Ist nicht groß deine Bosheit, / ohne Ende dein Verschulden? 6 Du pfändest ohne Grund deine Brüder, / ziehst Nackten ihre Kleider aus. (2Mo 22,25; 5Mo 24,10) 7 Den Durstigen tränkst du nicht mit Wasser, / dem Hungernden versagst du das Brot. (Jes 58,7; Hes 18,7; Mt 25,42) 8 Dem Mann der Faust gehört das Land, / der Günstling darf darin wohnen. 9 Witwen hast du weggeschickt mit leeren Händen, / der Verwaisten Arme zerschlagen. (1Mo 31,42; 2Mo 22,21; 5Mo 24,17; Jes 1,17; Mi 2,9) 10 Deswegen liegen Fallstricke rings um dich her / und jäher Schrecken ängstigt dich (Hi 18,8; Hi 19,6) 11 oder Finsternis, worin du nicht siehst, / und Wasserflut, die dich bedeckt. (Ps 69,2)Allwissender Gott
12 Ist Gott nicht wie der Himmel hoch? / Schau, wie die höchsten Sterne ragen. (Ps 103,11; Jes 40,26; Jes 55,8) 13 Und da sagst du: Was weiß denn Gott? / Richtet er denn durch das dunkle Gewölk? (Hi 35,13; Ps 73,11; Jes 29,15) 14 Wolken umhüllen ihn, sodass er nicht sieht, / am Himmelskreis geht er einher. (Jer 23,23; Sir 24,5) 15 Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, / den die Männer des Unheils zogen, 16 die vor der Zeit dahingerafft wurden, / über deren Grund sich ein Strom ergoss, 17 die zu Gott sagten: Weiche von uns! / und: Was kann uns der Allmächtige tun? (Hi 21,14) 18 Und doch, er hat ihre Häuser mit Gütern gefüllt. / Der Plan der Frevler ist mir fern. 19 Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, / der Unschuldige wird sie verspotten: (Ps 58,11) 20 Wahrhaftig, vernichtet sind unsere Gegner, / ihren Rest hat das Feuer verzehrt.Mahnung zu Umkehr und Demut
21 Werde sein Freund und halte Frieden! / Nur dadurch kommt das Gute dir zu. 22 Nimm doch Weisung an aus seinem Mund, / leg dir seine Worte ins Herz: 23 Kehrst du zum Allmächtigen um, / so wirst du aufgerichtet. Hältst Unrecht deinem Zelt du fern, 24 wirfst in den Staub das Edelgold, / zum Flussgestein das Feingold, (Hi 28,15; Spr 3,14; Mt 13,44) 25 dann wird der Allmächtige dein Edelgold / und erlesenes Silber für dich sein. 26 Dann wirst du am Allmächtigen dich erfreuen / und zu Gott dein Angesicht erheben. (Hi 27,10) 27 Flehst du ihn an, so hört er dich / und du wirst deine Gelübde erfüllen. 28 Was du beschließt, trifft ein, / Licht strahlt über deinen Wegen auf. 29 Wer hochmütig redet, den erniedrigt man, / doch hilft er dem, der die Augen senkt. (1Sam 2,7; Ps 18,28; Spr 3,34; Spr 29,23; Jes 2,11; Lk 1,52; 1Petr 5,5) 30 Er rettet den, der schuldlos ist; / durch deiner Hände Reinheit wird er gerettet. (Hi 42,7)Hiob 22
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagElifas’ dritte Antwort an Hiob
1 Da antwortete Elifas aus Teman: 2 »Kann ein Mensch Gott von Nutzen sein? Nein, der Kluge nützt nur sich selbst! (Hi 35,7; Lk 17,10) 3 Hat der Allmächtige etwas davon, wenn du dich an seine Gesetze hältst, oder bringt es ihm Gewinn, wenn du ein rechtschaffenes Leben führst? 4 Meinst du vielleicht, er bestraft und richtet dich für deine Gottesfurcht? 5 Ist der Grund dafür nicht eher in deiner schlimmen Bosheit und dem großen Ausmaß deiner Sünde zu finden? 6 Bestimmt hast du einem Bruder aus deinem Volk ganz ohne Grund ein Pfand abgenommen und einen Halbnackten gezwungen, seine letzten Kleider auszuziehen und herzugeben. (2Mo 22,25; 5Mo 24,6; Hes 18,16) 7 Oder du hast einem Durstigen einen Schluck Wasser oder einem Hungrigen ein Stück Brot verweigert. (Hi 31,31; Mt 10,42) 8 Vielleicht glaubst du ja, die Mächtigen könnten das Land für sich beanspruchen und nur die Angesehenen dürften dort wohnen![1] (Hi 9,24; Hi 12,19) 9 Wahrscheinlich hast du Witwen mit leeren Händen fortgeschickt und Waisenkindern nichts zum Leben gelassen[2]. (Hi 6,27; Hi 24,3) 10 Das wird der Grund dafür sein, dass du ringsum von Fallstricken umgeben bist. Deshalb überfallen dich plötzlich Angst und Schrecken. 11 Deshalb ist es so dunkel um dich her geworden, dass du nichts mehr sehen kannst, und deshalb schlägt das Wasser über dir zusammen. 12 Ist Gott nicht so groß wie der Himmel? Sieh doch nur, wie weit oben die höchsten Sterne stehen! 13 Und da sagst du: ›Was weiß Gott schon? Sollte er durch die dunklen Wolken hindurch Gericht halten können? (Ps 10,11; Ps 64,6; Ps 94,7; Jes 29,15) 14 Er ist von dichten Wolken umgeben, also kann er nichts sehen – am weit entfernten Rand des Himmels hält er sich gern auf!‹ 15 Willst du den alten Wegen folgen, die schon viele schlechte Menschen vor dir gegangen sind? 16 Sie wurden vorzeitig dahingerafft, ein Strom riss den festen Boden unter ihnen fort. (Hi 14,14; Hi 15,32; Mt 7,26) 17 Denn sie sagten zu Gott: ›Bleib weg von uns!‹ und ›Was kann der Allmächtige uns schon tun?‹ (Hi 21,14) 18 Dabei war er es, der ihnen so viel Gutes gegeben hatte. – Aber so wie die Gottlosen will ich auf keinen Fall leben. (Hi 12,6; Hi 21,16) 19 Am Ende werden die Gerechten es hocherfreut sehen, und die Schuldlosen werden spottend sagen: (Ps 58,11; Ps 107,42) 20 ›Tatsächlich! Unsere Feinde wurden vernichtet. Die letzten von ihnen wurden vom Feuer verschlungen.‹ (Hi 15,30) 21 Nun mach Gott zu deinem Freund und schließe Frieden mit ihm. Dadurch wird das Gute wieder in dein Leben kommen. 22 Nimm doch an, was er dir sagt, und lass dir seine Worte zu Herzen gehen. (Hi 6,10; Hi 23,12; Spr 2,6) 23 Wenn du zum Allmächtigen zurückkehrst und die Sünde aus deinem Haus entfernst, wird er dich wieder aufbauen. (Hi 8,5; Hi 11,14; Jes 19,22; Zef 1,3) 24 Wirf dein Geld vor dir auf den Boden und das Gold aus Ophir zu den Steinen ins Flussbett, (Hi 31,24) 25 dann wird der Allmächtige selbst dein Schatz sein[3]. 26 Dann wirst du dich über den Allmächtigen freuen und zu Gott aufsehen. (Ps 37,4) 27 Du wirst zu ihm beten und er wird dich erhören, und du wirst halten, was du ihm versprochen hast. (Jes 58,9) 28 Wenn du dir etwas vornimmst, wird es gelingen und über deinen Wegen wird ein Licht aufleuchten. 29 Mag es für dich auch abwärts gehen, wirst du trotzdem zuversichtlich sein, denn wer seine Augen in Demut senkt, den rettet Gott. (Mt 23,12; 1Petr 5,5) 30 Er rettet auch die, die nicht unschuldig sind, weil du mit reinen Händen für sie eintrittst.«Hiob 22
Menge Bibel
IV. Dritter Gesprächsgang (Kap. 22-26)
1 Da nahm Eliphas von Theman das Wort und sagte: 2 »Kann wohl ein Mensch Gott Nutzen schaffen? Nein, nur sich selbst nützt der Fromme[1]. 3 Hat der Allmächtige Vorteil davon, wenn du rechtschaffen bist? Oder bringt es ihm Gewinn, wenn du unsträflich wandelst? 4 Meinst du, wegen deiner Gottesfurcht strafe er dich und gehe deshalb mit dir ins Gericht? 5 Ist nicht vielmehr deine Bosheit groß, und sind nicht deine Verschuldungen ohne Ende?« 6 »Denn oftmals hast du deine Volksgenossen ohne Grund gepfändet und den Halbnackten ihre Kleider ausziehen lassen; 7 dem vor Durst Lechzenden hast du keinen Trunk Wasser gereicht und dem Hungrigen ein Stück Brot versagt. 8 Dem Manne der Faust – ihm gehörte das Land, und nur die Hochangesehenen durften darin wohnen. 9 Witwen ließest du mit leeren Händen gehen, und alles, was den Waisen zu Gebote stand, wurde zugrunde gerichtet. 10 Darum bist du jetzt rings von Schlingen umgeben, und jäher Schrecken versetzt dich in Angst; 11 dein Licht ist Finsternis geworden, so daß du nicht sehen kannst, und eine Wasserflut bedeckt dich.« 12 »Ist Gott nicht so hoch wie der Himmel? Und schaue den Gipfel der Sterne an, wie hoch sie ragen! 13 Und da sagst du: ›Was weiß denn Gott? Kann er durch Wolkendunkel hindurch Gericht halten? 14 Dichte Wolken sind ihm eine Hülle, so daß er nichts sehen kann, und nur die Räume des Himmelsgewölbes durchwandelt er.‹ 15 Willst du die Bahn der Vorwelt innehalten, auf der die Männer des Frevels einst gewandelt sind? 16 Sie, die vor der Zeit weggerafft wurden – der feste Boden unter ihnen zerfloß zu einem Strom –; 17 die zu Gott sagten: ›Bleibe fern von uns!‹ und ›was der Allmächtige ihnen antun könne?‹ 18 Und doch hatte er ihre Häuser mit Segen gefüllt. Aber die Denkweise der Frevler bleibe fern von mir! 19 Die Gerechten sehen es und freuen sich, und der Schuldlose ruft ihnen spottend zu: 20 ›Fürwahr, unsere Widersacher sind vernichtet, und ihre Hinterlassenschaft[2] hat das Feuer verzehrt!‹« 21 »Befreunde dich doch mit Gott und halte Frieden mit ihm! Dadurch wird dein Geschick sich heilsam gestalten. 22 Nimm doch Belehrung aus seinem Munde an und laß seine Worte in deinem Herzen wohnen[3]! 23 Wenn du dich zum Allmächtigen bekehrst[4], so wirst du wieder aufgebaut[5] werden; wenn du die Sünde aus deinen Zelten entfernst – 24 ja, wirf das Golderz von dir in den Staub und Ophirs Gold unter die Kiesel der Bäche, 25 daß der Allmächtige dein Golderz ist[6] und Silber dir sein Gesetz –: 26 ja, dann wirst du dich auf den Allmächtigen getrost verlassen und zu Gott dein Angesicht vertrauensvoll erheben. 27 Flehst du zu ihm, so wird er dich erhören, und deine Gelübde wirst du bezahlen können; 28 nimmst du dir etwas vor, so wird es dir gelingen, und Licht wird über deinen Wegen strahlen. 29 Wenn sie abwärts führen, so rufst du: ›Empor!‹, und dem Niedergeschlagenen hilft er auf. 30 Selbst den Nichtschuldlosen wird er entkommen lassen, und zwar wird er durch die Reinheit deiner Hände entkommen.«Hiob 22
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDritte Rede des Elifas: Du hältst Gott für parteiisch!
1 Da erwiderte Elifas von Teman: 2 „Kann ein Mann Gott Nutzen bringen? / Der Verständige nützt nur sich selbst. 3 Wenn du gerecht bist, was bringt es dem Allmächtigen? / Hat er Gewinn, wenn deine Wege unschuldig sind?“Gott straft dich wegen deiner Sünden!
4 „Straft er dich, weil du ihn fürchtest, / geht er deshalb mit dir ins Gericht? 5 Ist nicht vielmehr deine Bosheit groß / und ohne Ende deine Schuld? 6 Du hast deinen Bruder grundlos gepfändet, / du nahmst ihm als Pfand das einzige Gewand. 7 Dem Erschöpften hast du kein Wasser gegeben, / dem Hungrigen nicht ein Stück Brot. 8 Denkst du, dem Mann der Faust gehört das Land / und nur Angesehene wohnen dort? 9 Witwen schicktest du mit leeren Händen fort, / die Arme der Waisen hast du zerschlagen. 10 Darum sind Schlingen rings um dich her, / ein plötzlicher Schrecken macht dich bestürzt, 11 eine Finsternis, in der du nichts siehst, / und eine Wasserflut, die dich bedeckt.“Hältst du Gott für unwissend?
12 „Ist Gott nicht so hoch wie der Himmel? / Schau, wie hoch die höchsten Sterne sind! 13 Du aber sagst: 'Was weiß denn Gott? / Kann er durch Wolkendunkel richten? 14 Wolken umhüllen ihn, dass er nichts sieht, / wenn er am Himmelsgewölbe spaziert.' 15 Willst du den Pfad der Vorwelt befolgen, / den die Gottlosen gegangen sind, 16 die weggerafft wurden vor der Zeit? / Wie ein Strom zerfloss ihr fester Grund. 17 Sie sagten zu Gott: 'Mach dich fort!', / und: 'Was kann der Allmächtige uns tun?' 18 Hatte er doch ihre Häuser mit Gutem gefüllt. / Auch mir ist das Denken der Gottlosen fern! 19 Die Gerechten sehen es und freuen sich, / und der Schuldlose wird über sie spotten: 20 Vernichtet sind unsere Feinde! / Die letzten von ihnen sind im Feuer verbrannt.'“Ändere deine Einstellung, Hiob!
21 „Sei ihm doch Freund und halte Frieden! / Dadurch kommt wieder Gutes zu dir. 22 Nimm die Lehre aus seinem Mund an, / nimm dir seine Worte zu Herzen! 23 Wenn du zum Allmächtigen umkehrst, / wirst du wieder aufgebaut / und entfernst das Unrecht aus deinem Zelt. 24 Wirf dein Gold doch in den Staub, / das Ofirgold[1] zu den Kieseln im Bach! 25 Dann ist der Allmächtige dein Gold, / das erlesene Silber für dich. 26 Dann wirst du dich am Allmächtigen freuen / und dein Gesicht zu Gott erheben. 27 Du wirst zu ihm beten, / und er wird dich hören. / Und du erfüllst ihm, was du gelobst. 28 Was du beschließt, / das wird dir gelingen. / Auf deinen Wegen wird es hell. 29 Ja, Gott erniedrigt die, die hochmütig reden, / doch wer die Augen niederschlägt, dem hilft er auf. 30 Er rettet selbst den, der nicht schuldlos ist; / durch die Reinheit deiner Hände wird er befreit.“Hiob 22
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.