1Dies sind die Visionen, die Jesaja, der Sohn von Amoz, über Juda und Jerusalem gesehen hat, als Usija, Jotam, Ahas und Hiskia Könige von Juda waren. (2Kön 15,1; 2Kön 16,1; 2Kön 18,1)
Eine Botschaft für das abtrünnige Juda
2Höre, Himmel! Erde, pass auf! Dies sagt der HERR: »Ich habe Kinder großgezogen und versorgt und durch mich haben sie es zu etwas gebracht, aber sie haben sich von mir abgewandt. (5Mo 32,1; Jes 65,2; Jer 3,22; Mi 1,2)3Ochsen und Esel kennen ihren Besitzer und den Futtertrog ihres Herrn, nicht aber mein Volk Israel – mein Volk begreift nichts. (Jer 8,7; Jer 9,3)4Schlimmes erwartet das sündige Volk, das große Schuld auf sich geladen hat. Sie sind die bösen Kinder von Übeltätern und der Verdorbenheit. Sie haben sich vom HERRN abgewandt, haben den Heiligen Israels verworfen und sich von ihm losgesagt. (Jes 1,28; Jes 5,24; Jes 14,20)5Wozu sollte ich euch noch schlagen? Ihr werdet doch weiter ungehorsam sein! Euer Kopf ist krank und euer Herz ist schwach. (Jes 31,6; Jes 33,24)6Vom Scheitel bis zur Sohle gibt es nichts Gesundes an euch. Ihr habt Wunden und frische Striemen, die weder versorgt noch verbunden noch mit Öl behandelt wurden.7Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind niedergebrannt. Ihr müsst zusehen, wie Fremde vor euren Augen die Ernte eures Landes einfahren und eure Äcker verwüsten.« (3Mo 26,33; Jer 44,6)8Die Tochter Zion bleibt zurück wie eine Hütte im Weinberg, ein Wächterhäuschen im Gurkenfeld oder eine belagerte Stadt.9Hätte der allmächtige HERR nicht einige von uns verschont, wären wir so vollständig ausgelöscht worden wie Sodom und Gomorra. (Jes 10,20; Jes 11,11; Röm 9,29)10Hört auf das Wort des HERRN, ihr Anführer Sodoms! Achte das Gesetz unseres Gottes, du Volk von Gomorra! (Hes 16,46; Offb 11,8)11»Warum bringt ihr mir so viele Opfer?«, spricht der HERR. »Ich bin eure Widder als Brandopfer und das Fett des Mastviehs leid. Mir gefällt das Blut eurer Opferstiere, Lämmer und Ziegenböcke nicht. (Jer 6,20; Mal 1,10)12Wer hat von euch verlangt, meinen Vorhof zu zertrampeln, um vor mein Angesicht zu kommen?13Hört auf, mir solche verlogenen Opfer zu bringen. Das Räucherwerk, das ihr mir bringt, finde ich abscheulich. Eure Neumondfeste und Sabbatfeiern, eure sündigen Zusammenkünfte und Versammlungen kann ich nicht mehr aushalten. (1Chr 23,31)14Ich verabscheue eure Feste und Neumondfeiern, sie sind mir zuwider. Sie belasten mich. Ich bin es leid, sie länger zu ertragen! (Jes 43,24)15Wenn ihr nun eure Hände erhebt, werde ich meine Augen von euch abwenden. Betet, so viel ihr wollt, ich werde nicht hinhören. Eure Hände sind blutbefleckt. (Jes 59,2; Mi 3,4)16Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen. Hört auf, Schlechtes zu tun und (Ps 26,6; Jes 52,11; Jer 25,5)17lernt, Gutes zu tun. Schafft Recht, weist Übeltäter zur Ordnung. Verhelft den Waisen zu ihrem Recht. Tretet für die Witwen ein.« (Jer 22,3)18»Dann lasst uns doch miteinander den Rechtsstreit führen«, sagt der HERR. »Selbst wenn eure Sünden scharlachrot sind, sollen sie schneeweiß werden. Eure Sünden mögen blutrot sein, doch sie sollen werden wie Wolle. (Ps 51,9; Jes 43,26; Jes 44,22; Offb 7,14)19Wenn ihr mir bereitwillig gehorcht, werdet ihr die Früchte des Landes essen. (5Mo 30,15)20Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, werdet ihr durch das Schwert umkommen. Ich, der HERR, habe gesprochen.«
Das treulose Jerusalem
21Sieh doch: Das früher so treue und gerechtigkeitsliebende Jerusalem ist zur Hure geworden. Früher war es die Heimat von Recht und Gerechtigkeit, heute beherbergt es Mörder. (Jer 2,20)22Dein Silber ist zu wertloser Schlacke geworden. Dein erlesener Wein ist mit Wasser gepanscht.23Eure Anführer sind Aufrührer und Diebespack: Sie lieben Geschenke und sind bestechlich. Sie kümmern sich nicht um das Recht der Waisen und die Belange der Witwen. (2Mo 23,8; Jer 5,28; Hes 22,7; Mi 7,3)24Deshalb lässt Gott, der HERR, der Allmächtige, der starke Gott Israels, folgende Mitteilung ergehen: »Schlimmes wird geschehen! Ich will Vergeltung an meinen Gegnern üben und mich an meinen Feinden rächen. (Jes 35,4; Jes 49,26)25Ich werde meine Hand gegen dich erheben. Ich werde alle Schlacke wie mit Lauge aus dir ausschmelzen und alles Blei aus dir entfernen. (Hes 22,19; Mal 3,3)26Dann werde ich dir wieder wie zu Beginn Richter und Ratgeber schenken und du wirst wieder ›Gerechte Stadt‹ und ›Treue Burg‹ genannt werden.« (Jes 33,5; Sach 8,3)27Jerusalem[1] wird vor das Gericht gestellt werden und diejenigen, die umkehren, werden darin durch Gerechtigkeit erlöst werden.28Die Untreuen und Sünder aber werden alle gemeinsam ausgerottet; die sich vom HERRN abwenden, werden vernichtet. (Ps 9,6; 2Thess 1,8)29Ihr werdet euch wegen der Bäume und Gärten[2], die ihr so liebt, schämen. (Jes 57,15; Jes 65,3)30Aber ihr werdet vertrocknen wie eine Eiche, deren Laub verwelkt, oder wie ein Garten ohne Wasser.31Selbst der Stärkste von euch wird zu trockenen Spänen werden und seine Taten werden zu Zündfunken. Zusammen werden sie brennen und niemand wird sie löschen können. (Jes 5,24; Jes 33,11; Jes 66,24; Mt 3,12)
1Dies ist die Offenbarung, die Jesaja[1], der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jotams, Ahas’ und Hiskias, der Könige von Juda: (1Mo 15,1; 2Kön 19,2; 2Chr 26,1; Hes 1,1; Dan 1,17; Dan 7,1; Mt 4,14; Mt 15,7; Joh 1,23; Joh 12,38; Apg 8,27; Apg 9,10; Apg 9,12; 2Kor 12,1; Offb 1,1)2Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der HERR hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen. (5Mo 4,26; 5Mo 32,1; Neh 9,26; Ps 50,4; Ps 68,34; Jes 40,5; Jes 46,3; Jer 2,5; Am 3,8; Hebr 1,1)3Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn, [aber] Israel hat keine Erkenntnis; mein Volk hat keine Einsicht. (Ps 14,2; Jer 8,7; Hos 2,10)4Wehe der sündigen Nation, dem schuldbeladenen Volk! Same der Übeltäter, verderbte Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels gelästert, haben sich abgewandt. (5Mo 32,15; 1Sam 2,30; Ps 78,57; Jes 5,24; Jes 30,9; Jer 2,13; Jer 6,28)5Wohin soll man euch noch schlagen, da ihr doch den Abfall nur noch weiter treibt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist kraftlos. (Jer 5,3; Am 4,6)6Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Unversehrtes an ihm, sondern klaffende Wunden und Striemen und frische Verletzungen, die nicht ausgedrückt, noch verbunden, noch mit Öl gelindert sind. (Jer 30,13; Nah 3,19; Lk 10,30)7Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde fressen euer Land vor euren Augen, und es ist verwüstet, wie von Fremden verheert. (5Mo 28,33; 5Mo 28,43; 5Mo 28,48; Kla 5,2)8Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Hütte im Weinberg, wie ein Wachthäuschen im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. (Hi 27,18; Jer 4,17; Kla 2,1; Kla 2,8)9Hätte uns der HERR der Heerscharen nicht einen geringen Überrest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom, gleich wie Gomorra geworden! (1Mo 19,24; Jes 4,3; Jes 10,20; Röm 9,29)
Der Herr tadelt den falschen Gottesdienst
10Hört das Wort des HERRN, ihr Fürsten von Sodom! Nimm zu Ohren das Gesetz unseres Gottes, du Volk von Gomorra! (5Mo 32,32; Jer 23,14; Hes 16,48)11Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer?, spricht der HERR. Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich kein Gefallen! (1Sam 15,22; Spr 15,8; Jer 6,20; Am 5,21; Mt 9,13)12Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen — wer verlangt dies von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet? (2Mo 23,17; Jer 7,9)13Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht! (4Mo 28,10; 4Mo 28,14; Spr 21,27; Jes 66,3)14Eure Neumonde und Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen. (3Mo 23,2; Am 5,21)15Und wenn ihr eure Hände ausbreitet[2], verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blut! (Spr 1,28; Jes 59,2; Jer 14,12; Mi 3,4)16Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun! (Ps 34,15; Jer 4,14; Hes 18,31; Röm 12,9; Jak 4,8; 1Petr 3,11)17Lernt Gutes tun, trachtet nach dem Recht, helft dem Bedrückten, schafft der Waise Recht, führt den Rechtsstreit für die Witwe! (Ps 82,3; Spr 21,3; Spr 28,23; Spr 31,8; Am 5,15; Mi 6,8)18Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie [weiß] wie Wolle werden. (Ps 51,9; Jes 43,26; Offb 7,14)19Seid ihr willig und gehorsam, so sollt ihr das Gute des Landes essen; (3Mo 26,3; Jes 3,10; Jes 55,1)20wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden! Ja, der Mund des HERRN hat es gesprochen. (3Mo 26,25; 1Sam 12,25; Jes 40,5; Mi 4,4)
Gericht und Läuterung für Jerusalem
21Wie ist die treue Stadt zur Hure geworden! Sie war voll Recht; Gerechtigkeit wohnte in ihr, nun aber Mörder! (Jes 1,26; Jes 5,7; Jes 23,16; Jes 48,2; Jer 2,20; Mi 3,10)22Dein Silber ist zu Schlacken geworden; dein edler Wein ist mit Wasser verfälscht. (Ps 119,119; Jes 1,25; Hes 22,18; Hos 4,18; 2Kor 2,17)23Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen; sie alle lieben Bestechung und jagen nach Geschenken; der Waise schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen kommt nicht vor sie. (Spr 29,24; Jer 5,5; Jer 5,28; Hos 9,15; Mi 3,1; Mi 3,11)24Darum spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen, der Mächtige Israels: Wehe, ich will mir Genugtuung verschaffen von meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern; (Jes 49,26; Jes 60,16; Hes 5,13)25und ich will meine Hand gegen dich wenden und deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und all dein Blei wegschaffen; (Jes 1,23; Jes 4,4; Mal 3,3)26und ich werde deine Richter wieder machen, wie sie ursprünglich waren, und deine Ratsherren wie am Anfang; danach wird man dich nennen: »Die Stadt der Gerechtigkeit, die treue Stadt«. (Jes 1,21; Jes 2,3; Jer 31,23; Sach 8,3)27Zion wird durch Recht erlöst werden und seine Bekehrten durch Gerechtigkeit; (Spr 11,11; Röm 11,26)28aber der Zusammenbruch trifft die Übertreter und Sünder alle miteinander, und die den HERRN verlassen, kommen um. (Ps 37,38; Ps 73,27; Jer 2,19)29Denn sie werden zuschanden wegen der Terebinthen, an denen ihr Lust hattet, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt;[3] (2Kön 16,4; Jes 57,5; Jes 66,17; Jer 3,6)30denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der ohne Wasser ist; (Jer 17,5)31und der Starke wird zum Werg und sein Tun zum Funken, und beide werden miteinander brennen, sodass niemand löschen kann. (Jes 66,24; Mal 3,19; Mt 3,10)
Jesaja 1
Menge Bibel
A. Erster Hauptteil des Buches (Kap. 1-39)I. Offenbarungen, die sich auf die Reiche Israel und Juda beziehen (Kap. 1-12)
1(Dies ist) die Offenbarung, die Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und (besonders) Jerusalem geschaut[1] hat in den Tagen der judäischen Könige Ussia, Jotham, Ahas und Hiskia. (Hos 1,1; Mi 1,1)2Höret, ihr Himmel, und horche auf, o Erde! Denn der HERR redet: »Söhne[2] habe ich großgezogen und zu Ehren gebracht, doch sie sind mir untreu geworden!3Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk ist ohne Einsicht!«4Wehe dem sündigen Geschlecht, dem schuldbeladenen Volk, der Brut von Missetätern, den entarteten Söhnen[3]! Den HERRN haben sie verlassen, den Heiligen Israels verworfen, sich zur Abkehr von ihm gewandt!5Auf welche Stelle soll man euch noch schlagen, da ihr ja doch im Abfall verharret? Das ganze Haupt ist krank und das ganze Herz siech;6von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Unversehrtes mehr an ihm: nur Wunden und Striemen und frische Schläge, die nicht ausgedrückt und nicht verbunden, noch mit Öl erweicht sind.7Euer Land ist zu einer Wüste geworden: eure Städte sind mit Feuer verbrannt, euer Ackerland – Fremde verzehren seinen Ertrag vor euren Augen; ja, eine Wüstenei ist (alles), wie einst bei der Zerstörung Sodoms;8und übriggeblieben ist die Tochter Zion wie eine Hütte im Weinberg, wie ein Wächterhäuschen im Gurkenfeld, wie ein eingeschlossener Wachtturm.9Hätte der HERR der Heerscharen von uns nicht eben noch einen Rest übriggelassen: schier wie Sodom wären wir geworden und hätten gleiches Schicksal mit Gomorrha gehabt!10Höret das Wort des HERRN, ihr Sodomsfürsten! Merk auf die Weisung[4] unsres Gottes, du Gomorrhavolk!11»Wozu soll mir die Menge eurer Schlachtopfer dienen?« fragt der HERR; »überdrüssig bin ich der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber, und am Blut von Jungstieren, Lämmern und Böcken habe ich kein Wohlgefallen.12Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht euch sehen zu lassen – wer hat das von euch verlangt, meine Vorhöfe zu zertreten?13Bringt mir keine heuchlerischen Speisopfer mehr dar: greuelhafter Opferrauch sind sie mir! Neumonde und Sabbate, die Berufung von Festversammlungen: ich kann Gottlosigkeit im Verein mit Festgepränge nicht ertragen!14Eure Neumonde und Festzeiten sind meinem Herzen verhaßt, sie sind mir zur Last geworden, und bin’s müde, sie zu ertragen!15Und wenn ihr eure Hände ausbreitet (beim Gebet), verhülle ich meine Augen vor euch; auch wenn ihr noch soviel betet, höre ich doch nicht darauf: eure Hände sind ja voll Blutschuld.16Wascht euch, reinigt euch, schafft eure bösen Taten mir aus den Augen! Hört auf, Böses zu tun,17lernt Gutes tun, kümmert euch um die Rechtspflege, tretet den Gewalttätigen entgegen, schafft den Waisen Recht und führt die Sache der Witwen!«18»So kommt denn her, wir wollen miteinander rechten[5]!« spricht der HERR. »Wenn eure Sünden auch rot wie Scharlach sind, sollen sie doch weiß werden wie Schnee; und sind sie auch rot wie Purpur, sollen sie doch weiß wie Wolle werden.19Wenn ihr willig und gehorsam seid, sollt ihr die köstlichen Gaben[6] des Landes genießen;20doch wenn ihr euch weigert und widerspenstig seid, sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN hat gesprochen!«21Ach wie ist doch die (einstmals) treue Stadt zur Ehebrecherin geworden, Zion, das (vordem) voll von Rechtspflege war! Die Gerechtigkeit hatte eine Wohnstätte in ihr, jetzt aber Mörder!22Dein Silber ist zu Schlacken geworden, dein edler Wein mit Wasser verschnitten.23Deine Oberen[7] sind Aufrührer geworden und Diebsgesellen; sie sind alle in Geschenke verliebt und laufen hinter Bestechung her; den Waisen schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen gelangt nicht vor sie[8].24Darum lautet der Ausspruch des Höchsten, der HERRN der Heerscharen, des starken Helden Israels: »Ha! Ich will meinen Zorn an meinen Widersachern kühlen und Rache an meinen Feinden nehmen!25Ich will meine Hand gegen dich kehren und deine Schlacken wie mit Laugensalz ausschmelzen und all dein unedles Metall ausscheiden,26und will dir wieder Richter schaffen wie in der Vorzeit und Ratgeber wie zu Anfang: danach wird man dich nennen ›die Burg der Gerechtigkeit, die treue Stadt‹.«27Zion wird durch Gericht erlöst werden, aber die sich in ihm Bekehrenden durch Gerechtigkeit[9].28Und zwar wird Vernichtung die Abtrünnigen und Sünder allesamt treffen, und die vom HERRN Abgefallenen werden umkommen!29Ja, ihr sollt zuschanden werden wegen der Terebinthen, die eure Lust sind, und vor Scham erröten wegen der Gärten[10], die ihr so gern habt!30Denn ihr sollt werden wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt, und einem Garten gleichen, der kein Wasser hat!31Und sogar der Mächtige[11] soll zu (dürrem) Werg werden und sein Werk[12] zum (zündenden) Funken, und sie sollen beide zusammen verbrennen, ohne daß jemand löschen kann!