Markus 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Von dort ging Jesus in seine Heimatstadt. Seine Jünger begleiteten ihn. (Mt 13,53; Lk 4,16)2 Am Sabbat sprach er in der Synagoge, und viele, die ihn hörten, waren sehr verwundert. »Wo hat er das her?«, fragten sie einander. »Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und erst die Wunder, die durch ihn geschehen! (Joh 7,15)3 Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn von Maria, der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern hier bei uns?« Darum wollten sie nichts von ihm wissen. (Joh 6,42)4 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.« (Joh 4,44)5 Deshalb konnte er dort auch keine Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.6 Er wunderte sich, dass die Leute von Nazaret ihm das Vertrauen verweigerten. Jesus ging in die umliegenden Dörfer und sprach dort zu den Menschen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Lk 9,1)7 Dann rief er die Zwölf zu sich; er gab ihnen die Vollmacht, die bösen Geister auszutreiben, und sandte sie zu zweien aus.8 Er befahl ihnen, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstock; kein Brot, keine Vorratstasche und auch kein Geld.9 »Sandalen dürft ihr anziehen«, sagte er, »aber nicht zwei Hemden übereinander!«[1]10 Weiter sagte er: »Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dem Ort weiterzieht.11 Wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und euch auch nicht anhören wollen, dann zieht sogleich weiter und schüttelt den Staub von den Füßen, damit sie gewarnt sind.«[2]12 Die Zwölf machten sich auf den Weg und forderten die Menschen auf, ihr Leben zu ändern.[3]13 Sie trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. (Jak 5,14)14 Inzwischen hatte auch König Herodes[4] von Jesus gehört; denn überall redete man von ihm. Die einen sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden, darum wirken solche Kräfte in ihm.« (Mt 14,1; Mk 8,28; Lk 9,7)15 Andere meinten: »Er ist der wiedergekommene Elija«; wieder andere: »Er ist ein Prophet wie die Propheten der alten Zeit.« (Lk 7,16)16 Herodes aber war überzeugt, dass er der Täufer Johannes sei. »Es ist der, dem ich den Kopf abschlagen ließ«, sagte er, »und jetzt ist er vom Tod auferweckt worden.«17 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war: Herodes hatte seinem Bruder Philippus die Frau, Herodias, weggenommen und sie geheiratet. (Mt 14,3; Lk 3,19)18 Johannes hatte ihm daraufhin vorgehalten: »Das Gesetz Gottes erlaubt dir nicht, die Frau deines Bruders zu heiraten.« (2Mo 20,14; 3Mo 18,16; 3Mo 20,21)19 Herodias war wütend auf Johannes und wollte ihn töten, konnte sich aber nicht durchsetzen.20 Denn Herodes wusste, dass Johannes ein frommer und heiliger Mann war; darum wagte er nicht, ihn anzutasten. Er hielt ihn zwar in Haft, ließ sich aber gerne etwas von ihm sagen, auch wenn er beim Zuhören jedes Mal in große Verlegenheit geriet.21 Aber dann kam für Herodias die günstige Gelegenheit. Herodes hatte Geburtstag und veranstaltete ein Festessen für seine hohen Regierungsbeamten, die Offiziere und die angesehensten Bürger von Galiläa.22 Dabei trat die Tochter von Herodias[5] als Tänzerin auf. Das gefiel Herodes und den Gästen so gut, dass der König zu dem Mädchen sagte: »Wünsche dir, was du willst; du wirst es bekommen.«23 Er schwor sogar: »Ich gebe dir alles, was du willst, und wenn es mein halbes Königreich wäre!« (Est 5,3)24 Das Mädchen ging hinaus zu seiner Mutter und fragte: »Was soll ich mir wünschen?« Die Mutter sagte: »Den Kopf des Täufers Johannes.«25 Schnell ging das Mädchen wieder hinein zum König und verlangte: »Ich will, dass du mir sofort auf einem Teller den Kopf des Täufers Johannes überreichst!«26 Der König wurde sehr traurig; aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er die Bitte nicht abschlagen.27 Er schickte den Henker und befahl ihm, den Kopf von Johannes zu bringen. Der Henker ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes.28 Er brachte den Kopf auf einem Teller herein, überreichte ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.29 Als die Jünger des Täufers erfuhren, was geschehen war, holten sie den Toten und legten ihn in ein Grab.30 Die Apostel kehrten zu Jesus zurück und berichteten ihm, was sie alles in seinem Auftrag getan und den Menschen verkündet hatten. (Mt 14,13; Lk 9,10; Lk 10,17; Joh 6,1)31 Jesus sagte zu ihnen: »Kommt jetzt mit, ihr allein! Wir suchen einen ruhigen Platz, damit ihr euch ausruhen könnt.« Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, sodass sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten.32 So stiegen sie in ein Boot und fuhren an eine einsame Stelle. (Mk 8,1)33 Aber die Leute sahen sie abfahren und erzählten es weiter. So kam es, dass Menschen aus allen Orten zusammenliefen und noch früher dort waren als Jesus und die Zwölf.34 Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er die vielen Menschen. Da ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sprach er lange zu ihnen. (Mk 8,2)35 Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Es ist schon spät und die Gegend hier ist einsam. Schick doch die Leute weg!36 Sie sollen in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen!«37 Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Die Jünger sagten: »Da müssten wir ja losgehen und für zweihundert Silberstücke Brot kaufen!«38 Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr denn bei euch? Geht, seht nach!« Sie sahen nach und sagten: »Fünf, und zwei Fische.«39 Da ließ er die Jünger dafür sorgen, dass sich alle in Tischgemeinschaften im grünen Gras niedersetzten.40 So lagerten sich die Leute in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.41 Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke und gab die Stücke den Jüngern, damit sie sie an die Leute verteilten. Auch die zwei Fische ließ er an alle austeilen.42 Und sie aßen alle und wurden satt.43 Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit dem, was von den Broten übrig blieb. Auch von den Fischen wurden noch Reste eingesammelt.44 Fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen.45 Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, ins Boot zu steigen und nach Betsaida ans andere Seeufer vorauszufahren. Er selbst wollte erst noch die Menschenmenge verabschieden. (Mt 14,22; Joh 6,16)46 Als er damit fertig war, ging er auf einen Berg,[6] um zu beten. (Lk 5,16)47 Bei Einbruch der Dunkelheit war Jesus allein an Land und das Boot mitten auf dem See.48 Jesus sah, dass seine Jünger beim Rudern nur mühsam vorwärtskamen, weil sie gegen den Wind ankämpfen mussten. Deshalb kam er im letzten Viertel der Nacht zu ihnen. Er ging über das Wasser und wollte an ihnen vorübergehen. (2Mo 14,24; 2Mo 33,19; 2Mo 34,6; 1Kön 19,11; Hi 9,8; Ps 46,6; Jes 17,14; Lk 24,28)49 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. (Lk 24,37)50 Denn sie alle sahen ihn und waren ganz verstört. Sofort sprach er sie an: »Fasst Mut! Ich bin’s,[7] fürchtet euch nicht!«51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich. (Mk 4,39)52 Denn sie waren durch das Wunder mit den Broten nicht zur Einsicht gekommen; sie waren im Innersten verstockt. (Mk 8,16)53 Sie überquerten den See und landeten bei Gennesaret. (Mt 14,34)54 Als sie aus dem Boot stiegen, erkannten die Leute Jesus sofort.55 Sie liefen in der ganzen Gegend umher und brachten die Kranken auf ihren Matten jeweils an den Ort, von dem sie hörten, dass Jesus dort sei.56 Wohin er auch kam, in Städte, Dörfer oder Höfe, überall legte man die Kranken hinaus auf die Plätze und bat ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes berühren dürften. Und alle, die es taten, wurden gesund. (Mt 9,20)

Markus 6

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Jesus verließ diese Gegend und kehrte mit seinen Jüngern in seinen Heimatort Nazareth zurück. (Mt 13,53; Lk 4,15)2 Am Sabbat lehrte er dort in der Synagoge. Viele Leute hörten ihm zu und waren tief beeindruckt von ihm. Sie fragten: »Wie ist so etwas nur möglich? Woher hat er diese Weisheit? Wie können solche Wunder durch ihn geschehen?3 Er ist doch der Zimmermann, Marias Sohn. Wir kennen seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon. Und auch seine Schwestern leben hier bei uns.« So kam es, dass sie ihn ablehnten.4 Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie.«5 Deshalb konnte er dort keine Wunder tun. Nur einigen Kranken legte er die Hände auf und machte sie gesund.6 Er wunderte sich über den Unglauben der Leute. Jesus ging in die umliegenden Dörfer und lehrte dort. (Mt 10,1; Mt 10,7; Lk 9,1)7 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und erteilte ihnen den Auftrag, jeweils zu zweit durch das Land zu ziehen. Er gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben.8 Dann befahl er ihnen: »Nehmt nichts mit auf die Reise außer einem Wanderstock! Ihr sollt kein Essen, keine Tasche und kein Geld bei euch haben.9 Nur Schuhe dürft ihr tragen, aber kein zweites Hemd mitnehmen.«10 Weiter sagte er: »Wenn ihr in ein Haus kommt, dann bleibt dort zu Gast, bis ihr weiterzieht.11 Seid ihr aber irgendwo nicht willkommen und will man eure Botschaft nicht hören, so geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasst[1]12 Dann zogen die Jünger los und forderten die Menschen auf: »Kehrt um zu Gott!«13 Sie befreiten Menschen, die von bösen Geistern beherrscht waren, salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.14 Überall sprach man von Jesus und dem, was er tat. Auch König Herodes[2] hörte von ihm. Einige Leute sagten: »Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.« (Mt 14,1; Lk 3,19; Lk 9,7)15 Andere meinten: »Er ist der Prophet Elia.« Wieder andere behaupteten: »Er ist ein Prophet, wie Gott sie schon früher geschickt hat.«16 Aber Herodes hatte Angst, weil er überzeugt war: »Es ist Johannes, den ich enthaupten ließ. Er ist wieder lebendig geworden.«17 Herodes hatte Johannes nämlich verhaften und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war, dass der König die Frau seines eigenen Bruders Philippus geheiratet hatte; sie hieß Herodias.18 Daraufhin hatte Johannes ihm vorgehalten: »Es ist nicht richtig, dass du die Frau deines Bruders geheiratet hast!«19 Darum war Herodias sehr wütend auf Johannes. Sie wollte ihn sogar umbringen lassen, aber Herodes war dagegen.20 Er fürchtete sich nämlich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein Mann war, der nach Gottes Willen lebte und ganz zu ihm gehörte. Noch im Gefängnis hielt Herodes seine schützende Hand über Johannes und hörte ihm gerne zu, auch wenn ihn seine Worte sehr beunruhigten.21 Schließlich aber kam die Stunde der Herodias. Herodes hatte zu seinem Geburtstag seine Hofleute, Offiziere und die führenden Männer von Galiläa eingeladen.22 Während des Festessens kam die Tochter von Herodias herein und tanzte. Herodes und seine Gäste waren begeistert. Der König versprach ihr deshalb: »Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!«23 »Ja«, schwor er, »ich gebe dir alles, worum du mich bittest, und wenn es die Hälfte meines Königreichs wäre.«24 Sie ging hinaus zu ihrer Mutter und fragte sie: »Was soll ich mir denn vom König wünschen?« »Den Kopf von Johannes dem Täufer!«, antwortete die Mutter.25 Schnell lief die Tochter zu Herodes zurück und bat: »Ich will, dass du mir sofort den Kopf von Johannes dem Täufer auf einem Teller bringen lässt!«26 Der König war sehr bestürzt. Aber weil er sein Versprechen gegeben hatte – noch dazu vor allen Gästen –, konnte er die Bitte nicht abschlagen.27 Unverzüglich schickte er nach einem Henker und befahl ihm, den Kopf von Johannes dem Täufer zu bringen. Der Henker ging ins Gefängnis, enthauptete Johannes dort28 und brachte den Kopf auf einem Teller. Er überreichte ihn dem Mädchen, und die gab ihn ihrer Mutter.29 Als die Jünger von Johannes das erfuhren, holten sie seinen Leichnam und bestatteten ihn.30 Die zwölf Apostel kehrten zu Jesus zurück und erzählten ihm, was sie auf ihrer Reise getan und den Menschen verkündet hatten. (Mt 14,13; Lk 9,11; Joh 6,1)31 »Kommt mit«, forderte Jesus sie auf, »wir gehen jetzt an einen einsamen Ort, wo wir für uns sind. Dort könnt ihr euch ein wenig ausruhen.« Es war nämlich ein ständiges Kommen und Gehen, so dass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden.32 Deshalb fuhren sie mit dem Boot in eine entlegene Gegend, um allein zu sein.33 Aber das hatten viele Leute beobachtet. Aus allen Dörfern liefen sie dorthin und kamen sogar noch vor Jesus und seinen Jüngern am Seeufer an.34 Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Deshalb nahm er sich viel Zeit, ihnen Gottes Botschaft zu erklären.35 Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: »Es ist spät geworden, und die Gegend hier ist einsam.36 Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Höfe gehen und dort etwas zu essen kaufen können!«37 Aber Jesus antwortete: »Gebt ihr ihnen zu essen!« »Sollen wir etwa losgehen und für 200 Silberstücke Brot kaufen, um sie alle zu verpflegen?«, fragten die Jünger verwundert.38 »Wie viel Brot habt ihr denn bei euch?«, erkundigte sich Jesus. »Seht einmal nach!« Kurz darauf kamen sie zurück und berichteten: »Fünf Brote. Und außerdem noch zwei Fische.«39 Da ordnete Jesus an, dass sich die Leute in Gruppen ins Gras setzen sollten.40 So bildeten sie Gruppen von jeweils fünfzig oder hundert Personen.41 Jetzt nahm Jesus die fünf Brote und die beiden Fische, sah zum Himmel auf und dankte Gott. Dann teilte er das Brot und reichte es seinen Jüngern, damit diese es an die Menge weitergaben. Ebenso ließ er auch die Fische verteilen.42 Alle aßen und wurden satt.43 Als man anschließend die Reste einsammelte, waren es noch zwölf volle Körbe mit Brot. Auch von den Fischen war noch etwas übrig.44 An der Mahlzeit hatten fünftausend Männer teilgenommen, außerdem noch viele Frauen und Kinder.45 Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, in ihr Boot zu steigen und an das andere Ufer nach Betsaida vorauszufahren. Er selbst blieb zurück, denn er wollte erst noch die Leute verabschieden. (Mt 14,22; Joh 6,16)46 Danach ging er auf einen Berg, um zu beten.47 Bei Einbruch der Nacht war Jesus immer noch allein an Land, und das Boot mit den Jüngern befand sich mitten auf dem See.48 Jesus sah, dass sie große Mühe mit dem Rudern hatten, weil ein starker Gegenwind blies. In den frühen Morgenstunden[3] kam er über den See zu ihnen. Er war schon beinahe an ihnen vorüber,49 als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen. Sie schrien auf, denn sie hielten ihn für ein Gespenst.50 Bei seinem Anblick waren sie zu Tode erschrocken. Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!«51 Er stieg zu ihnen ins Boot, und sogleich legte sich der Sturm. Da waren sie außer sich vor Entsetzen.52 Selbst nach dem Wunder mit den Broten hatten sie noch nicht begriffen, wer Jesus eigentlich war. Ihre Herzen waren für seine Botschaft immer noch verschlossen.53 Nach ihrer Überfahrt legten sie in Genezareth an. (Mt 14,34)54 Als sie das Boot verließen, erkannten die Leute Jesus sofort.55 Von überall holten sie die Kranken, um sie auf ihren Tragen dahin zu bringen, wo sie Jesus gerade vermuteten.56 Wohin er auch immer kam, in den Dörfern, Städten und draußen auf den Höfen, trug man die Kranken auf die Plätze und Straßen. Die Kranken baten Jesus, wenigstens ein Stück seiner Kleidung[4] berühren zu dürfen; und alle, die das taten, wurden gesund. (4Mo 15,37)

Markus 6

Das Buch

von SCM Verlag
1 Von dort ging Jesus hinaus und kam in seinen Heimatort. Seine Gefährten folgten ihm dorthin.2 Als es Sabbat geworden war, fing er an, im örtlichen Versammlungshaus zu unterrichten. Viele hörten zu und waren völlig erstaunt. Sie fragten sich: »Woher hat er das alles? Woher kommt die Weisheit, die ihm gegeben ist? Und wie kommt es, dass er mit seinen Händen diese großen Wundertaten bewirken kann?3 Ist das nicht der Baumeister, der Sohn von Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Juda und Simon? Und leben seine Schwestern nicht auch alle hier bei uns?« So nahmen sie Anstoß an ihm.4 Jesus sagte daraufhin zu ihnen: »Ein Prophet findet überall ehrenvolle Aufnahme, außer in seinem Heimatort und bei seinen Blutsverwandten und in seiner Familie!«5 So war er auch nicht in der Lage, dort irgendein machtvolles Wunder zu tun, außer dass er ein paar wenigen Kranken die Hände auflegte und sie so gesund machte.6 Jesus wunderte sich sehr über ihren Mangel an Vertrauen. Dann zog er durch die Ortschaften in der Umgebung und gab ihnen Gottes Botschaft weiter.7 Dabei rief er seine zwölf besonderen Gefährten zu sich. Von diesem Zeitpunkt an sandte er sie jeweils zu zweit aus. Er übertrug ihnen die Vollmacht über die gottwidrigen Geistesmächte.8 Dabei wies er sie an, nichts für den Weg mitzunehmen außer einem Stock, kein Brot, keine Tasche, noch nicht einmal einen Notgroschen.9 Er sagte: »Zieht ruhig Sandalen an, aber nehmt keine Kleidung zum Wechseln mit!«10 Außerdem sagte er zu ihnen: »Wenn ihr in ein Haus eintretet, dann bleibt dort, bis ihr wieder aus diesem Ort weiterzieht!11 Wenn ihr irgendwo nicht willkommen geheißen werdet und die Leute euch dort kein Gehör schenken, dann verlasst diesen Ort und schlagt selbst noch den Staub von euren Fußsohlen ab. Das soll ihnen deutlich machen, was sie verpasst haben.«12 Da zogen die Gefährten von Jesus aus und forderten die Menschen öffentlich auf, ihr Leben zu ändern.13 Sie befreiten auch viele Menschen von dämonischen Geistesmächten und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie so.14 Von all dem hörte Herodes, der König, denn der Name von Jesus war inzwischen sehr bekannt geworden. Die Leute sagten: »Johannes, der die Menschen untergetaucht hat, ist wieder von den Toten auferstanden. Das ist der Grund dafür, warum diese mächtigen Wunder durch ihn geschehen.«15 Andere sagten: »Nein, das ist Elia!« Und wieder andere: »Das ist kein anderer als der vorausgesagte Prophet oder ein anderer von den Propheten!«16 Das alles hörte Herodes und sagte dann: »Johannes, dem ich den Kopf abschlagen ließ, der ist wieder auferstanden!«17 Denn Herodes hatte seine Soldaten ausgesandt und Johannes festnehmen und ihn im Gefängnis einschließen lassen. Der Grund dafür war Herodias, die Ehefrau von Philippus, seinem Bruder. Die hatte er geheiratet.18 Deshalb hatte Johannes zu Herodes gesagt: »Es ist nicht richtig, dass du die Ehefrau deines Bruders zur Frau nimmst!«19 Aus diesem Grund hasste Herodias ihn und wollte ihn umbringen. Doch ihr waren die Hände gebunden,20 denn Herodes hatte Angst vor Johannes. Er kannte ihn als einen gerechten und auf Gott ausgerichteten Mann. Deshalb hielt er seine Hand über ihn. Wenn er ihm zugehört hatte, war er oft sehr erschüttert und wollte ihn doch immer wieder anhören.21 Doch dann kam ein geeigneter Tag, der Geburtstag von Herodes. Er veranstaltete ein Festbankett für seine oberen Beamten und seine Offiziere und die Angehörigen der obersten Familien von Galiläa.22 Die Tochter der Herodias ging in den Festsaal hinein und tanzte vor den Gästen. Das gefiel Herodes und den anderen Mitfeiernden. Da sagte der König zu dem Mädchen: »Du kannst mich um etwas bitten, ganz egal, was du haben möchtest, und ich werde es dir geben!«23 Das bekräftigte er mit einem Schwur und sagte noch einmal: »Was immer du verlangst, ich werde es dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs!«24 Da ging sie aus dem Saal hinaus und fragte ihre Mutter: »Was soll ich von ihm verlangen?« Die antwortete: »Verlange den Kopf von Johannes dem Täufer!«25 Da ging sie augenblicklich, ohne zu Zögern, hinein zum König und äußerte diese Bitte: »Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf von Johannes dem Täufer gibst!«26 Da wurde der König sehr traurig, doch aufgrund seines Schwurs und wegen der Festgäste wollte er sie nicht abweisen.27 Sofort schickte er den Henker los mit dem Auftrag, ihm den Kopf von Johannes zu bringen. Der ging los und schlug ihm dort im Gefängnis den Kopf ab.28 Dann brachte er dessen Kopf in einer Schale herbei und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.29 Als das die Schüler von Johannes hörten, kamen sie und holten seinen Körper und legten ihn in ein Grab.30 Die Apostel, die ausgesandten Botschafter, kamen wieder bei Jesus zusammen und berichteten ihm alles, was sie getan und was sie den Menschen als Botschaft weitergegeben hatten.31 Da sagte Jesus zu ihnen: »Kommt jetzt allein mit mir an einen einsamen Ort und ruht euch dort etwas aus!« Es war nämlich so: Es waren sehr viele Leute, die kamen und wieder gingen, sodass sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten.32 Da fuhren sie im Boot an einen einsamen Ort, ganz allein.33 Viele Leute sahen und merkten, wie sie losfuhren. Da liefen sie alle zusammen zu Fuß aus allen Ortschaften los und kamen noch vor Jesus und seinen Gefährten dorthin.34 Als er aus dem Boot ausstieg, sah er die große Menschenmenge. Er wurde von Mitgefühl für sie gepackt, denn sie waren wie Schafe, um die sich kein Hirte kümmerte. Deshalb fing er an, ihnen viele Einzelheiten von Gottes guter Botschaft weiterzugeben.35 Als es dann schon spät geworden war, kamen seine Schüler zu Jesus und sagten: »Wir sind hier an einem unbewohnten Ort und es ist schon spät!36 Lass die Menschen nach Hause gehen, damit sie auf dem Weg auf den Bauernhöfen und in den Dörfern in der Umgebung für sich etwas zu essen kaufen können!«37 Doch Jesus erwiderte: »Gebt ihr ihnen zu essen!« Da fragten sie: »Sollen wir losgehen und für zweihundert Denar Brot für sie kaufen?«38 Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr? Geht los und schaut nach!« Als sie es herausgefunden hatten, sagten sie: »Es sind fünf und dazu noch zwei Fische.«39 Da gab er ihnen die Anweisung, dass sie sich alle in überschaubaren Gruppen auf das grüne Gras setzen sollten.40 So setzten sie sich in Gruppen hin zu je hundert oder fünfzig.41 Dann nahm Jesus die fünf Brote und zwei Fische in die Hand, richtete seinen Blick zum Himmel und sprach das Dankgebet. Er brach die Brote in Stücke und gab sie seinen Schülern. Die sollten sie unter den Leuten verteilen. Auch die Fische teilte er unter allen auf.42 Alle aßen und wurden satt!43 Danach sammelten sie noch die Brotstücke ein, zwölf Körbe voll, und auch das, was von den Fischen übrig geblieben war.44 Es waren fünftausend Männer, die dort aßen.45 Unmittelbar danach drängte Jesus seine Gefährten, in das Boot zu steigen und auf das andere Ufer nach Betsaida zu fahren, während er selbst die Menschen verabschieden wollte.46 Nachdem Jesus sie fortgeschickt hatte, stieg er auf den Berg, um zu beten.47 Als es Abend geworden war, war das Schiff mitten auf dem See, und Jesus war noch allein an Land.48 Da sah Jesus, wie sie beim Rudern an ihre Grenzen kamen, weil sie starken Gegenwind hatten. Im letzten Viertel der Nacht kam Jesus auf sie zu. Er lief auf der Wasseroberfläche und war dabei, an ihnen vorüberzugehen.49 Sie sahen ihn auf dem Wasser gehen und dachten, es wäre eine Spukerscheinung. Da schrien sie laut auf.50 Denn alle sahen ihn und zitterten vor Angst. Im selben Augenblick sprach Jesus sie an und sagte: »Fasst nur wieder Mut! Ich bin es doch! Habt keine Angst!«51 Da stieg Jesus zu ihnen in das Boot und der Wind legte sich. Doch sie gerieten fast außer sich, denn sie hatten die Sache mit den Broten nicht wirklich verstanden.52 Ihre Herzen waren dafür unempfänglich geworden.53 Bei der Überfahrt kamen sie ans Ufer nach Genezareth und legten dort an.54 Als Jesus aus dem Boot ausstieg, erkannten ihn die Leute sofort.55 Sie liefen durch die ganze Gegend und brachten auf Tragegestellen alle, die krank waren, zu ihm, und zwar immer dorthin, von wo sie hörten, dass er sich da gerade aufhielt.56 Und überall, wo Jesus in ein Dorf oder eine Stadt kam, auch in den Bauernhöfen, legten sie die Kranken auf die Plätze hin und baten ihn darum, dass sie nur den Saum seines Gewandes anrühren durften. Und alle, die ihn berührten, wurden gesund.

Markus 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jesus brach von dort auf und kam wieder in seinen Heimatort. Seine Jünger begleiteten ihn.2 Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Viele seiner Zuhörer fragten sich erstaunt: „Wo hat er das nur her? Was ist das für eine Weisheit, die ihm da gegeben ist? Und erst die Wunder, die durch ihn geschehen!3 Ist das denn nicht dieser Bauarbeiter,[1] der Sohn von Maria[2] und ein Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Seine Schwestern leben doch auch bei uns!“ Und sie ärgerten sich über ihn.4 Da sagte Jesus zu ihnen: „Überall wird ein Prophet geehrt, nur nicht in seiner Heimatstadt, seiner Verwandtschaft und seiner Familie.“5 Deshalb konnte er dort überhaupt kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.6 Er wunderte sich über ihren Unglauben und zog weiter durch die umliegenden Dörfer und lehrte dort.7 Dann rief er die Zwölf zu sich und fing an, sie zu zweit auszusenden. Er gab ihnen Vollmacht über die bösen Geister8 und befahl ihnen, außer einem Wanderstab nichts mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld.9 „Sandalen dürft ihr angezogen lassen, aber nicht zwei Hemden übereinander.10 Wenn ihr in ein Haus aufgenommen werdet, dann bleibt dort, bis ihr den Ort wieder verlasst.11 Und wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und auch nicht anhören wollen, dann zieht gleich weiter, schüttelt den Staub von euren Füßen ab und zeigt ihnen so, dass ihr sie dem Urteil Gottes überlasst.“12 Die Zwölf machten sich auf den Weg und predigten, dass die Leute ihre Einstellung ändern sollten.13 Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.14 Inzwischen hatte auch König Herodes von Jesus gehört, denn überall sprach man von ihm. Die einen sagten: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, deshalb kann er solche Wunder tun.“15 Andere meinten: „Es ist Elija.“ Wieder andere sagten: „Es ist ein Prophet wie einer der früheren Propheten.“16 Doch Herodes sagte, als er von ihm hörte: „Das ist Johannes, den ich enthaupten ließ. Und jetzt ist er auferweckt worden.“17 Herodes hatte Johannes nämlich festnehmen und gefesselt ins Gefängnis bringen lassen. Schuld daran war Herodias,[3] die Frau seines Stiefbruders Philippus. Herodes hatte sie zu seiner Frau gemacht,18 worauf Johannes ihm sagen musste: „Du hattest kein Recht, die Frau deines Bruders zu nehmen.“19 Die Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn umbringen lassen. Doch sie konnte sich nicht durchsetzen,20 denn Herodes hatte Hochachtung vor ihm. Er wusste, dass Johannes ein gerechter und heiliger Mann war, und schützte ihn deshalb. Er wurde zwar sehr unruhig, wenn er mit ihm sprach, hörte ihm aber trotzdem gern zu.21 Eines Tages ergab sich ‹für die Herodias› eine günstige Gelegenheit. Herodes hatte Geburtstag und gab dazu ein Festessen für seine hohen Regierungsbeamten, die Offiziere und die angesehensten Bürger von Galiläa.22 Dabei trat die Tochter der Herodias als Tänzerin auf. Sie gefiel Herodes und den Gästen so gut, dass der König zu dem Mädchen sagte: „Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben!“23 Er schwor ihr sogar: „Ich werde dir alles geben, was du willst, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.“24 Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: „Was soll ich mir wünschen?“ – „Den Kopf von Johannes dem Täufer“, erwiderte diese.25 Schnell ging das Mädchen wieder zum König hinein und sagte: „Ich will, dass du mir hier sofort auf einer Schale den Kopf von Johannes dem Täufer überreichst.“26 Der König war bestürzt, aber weil er vor allen Gästen einen Eid abgelegt hatte, wollte er sie nicht zurückweisen.27 Er schickte den Henker los und befahl ihm, den Kopf des Täufers zu bringen. Der ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes.28 Dann brachte er den Kopf auf einer Schale herein und überreichte ihn dem Mädchen. Und das Mädchen gab ihn an seine Mutter weiter.29 Als die Jünger des Johannes davon hörten, holten sie den Toten und legten ihn in ein Grab.30 Die Apostel versammelten sich dann wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie in seinem Auftrag gelehrt und getan hatten.31 Da sagte er zu ihnen: „Los, kommt mit an einen ruhigen Ort, nur ihr allein, und ruht ein wenig aus.“ Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, so dass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden.32 Sie fuhren also mit dem Boot an eine einsame Stelle, um dort allein zu sein.33 Doch viele sahen sie wegfahren und hatten ihre Absicht bemerkt. So kam es, dass die Menschen aus allen Orten am See angelaufen kamen und auf dem Landweg noch vor ihnen dort waren.34 Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten. Da nahm er sich viel Zeit, um sie zu belehren.35 Am Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: „Wir sind hier an einem einsamen Fleck, und es ist schon spät.36 Schick die Leute weg, damit sie sich in den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern etwas zu essen kaufen können.“37 Aber Jesus erwiderte: „Gebt ihr ihnen doch zu essen!“ – „Sollen wir wirklich losgehen“, sagten sie da, „und für 200 Denare[4] Brot kaufen, damit wir ihnen zu essen geben können?“38 „Wie viel Brote habt ihr?“, fragte er zurück. „Geht und seht nach!“ Sie taten es und sagten dann zu ihm: „Fünf und zwei Fische.“39 Dann befahl er ihnen, dafür zu sorgen, dass die Leute sich in Tischgemeinschaften ins grüne Gras niedersetzten.40 Als sie sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig zusammengesetzt hatten,41 nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er blickte zum Himmel auf, sprach den Segen darüber, brach die Fladenbrote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter alle verteilen.42 Und alle aßen sich satt.43 Sie füllten sogar noch zwölf Tragkörbe mit den Resten, die von den Brotstücken und Fischen übrig geblieben waren.44 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen.45 Gleich darauf nötigte Jesus seine Jünger, unverzüglich ins Boot zu steigen und an das gegenüberliegende Ufer in Richtung Betsaida[5] vorauszufahren. Er wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken.46 Nachdem er sich von der Menge verabschiedet hatte, stieg er auf den Berg, um zu beten.47 Bei Einbruch der Dunkelheit war das Boot mitten auf dem See und Jesus allein an Land.48 Er sah, wie sich seine Jünger beim Rudern abmühten, weil sie gegen den Wind ankämpfen mussten. Im letzten Viertel der Nacht[6] kam er dann zu ihnen. Er ging über den See, und es schien, als wollte er an ihnen vorüberlaufen.49 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf,50 denn alle sahen ihn und wurden von Furcht gepackt. Sofort rief er sie an: „Erschreckt nicht! Ich bin's! Habt keine Angst!“51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich,52 denn selbst nach dem Wunder mit den Broten hatten sie noch nichts begriffen, weil ihre Herzen immer noch verschlossen waren.53 Sie fuhren hinüber ans Land und legten in der Nähe von Gennesaret an.54 Als sie aus dem Boot stiegen, wurde Jesus von den Leuten dort gleich erkannt.55 Sofort liefen sie los, um die Kranken aus der ganzen Gegend zu holen. Sie brachten sie auf Tragbahren immer an den Ort, von dem sie erfuhren, dass Jesus dort sei.56 In allen Dörfern, Städten oder Einzelhöfen, in die er kam, legten sie die Kranken ins Freie und baten ihn, sie nur die Quaste seines Obergewands berühren zu lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.