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Klagelieder 3

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk

DRITTES LIED

1 Ich bin der Mann, der Leid erlebt hat / durch die Rute seines Grimms. 2 Er hat mich getrieben und gedrängt / in Finsternis, nicht ins Licht. (Ps 23,4) 3 Täglich von Neuem kehrt er die Hand / nur gegen mich. 4 Er zehrte aus mein Fleisch und meine Haut, / zerbrach meine Glieder, 5 umbaute und umschloss mich / mit Gift und Erschöpfung. 6 Im Finstern ließ er mich wohnen / wie längst Verstorbene. (Jes 59,9) 7 Er hat mich ummauert, ich kann nicht entrinnen. / Er hat mich in schwere Fesseln gelegt. 8 Wenn ich auch schrie und flehte, / er versperrte den Weg meinem Gebet. (Ps 22,3) 9 Mit Quadern hat er mir die Wege verriegelt, / meine Pfade irregeleitet. (Hi 19,8) 10 Ein lauernder Bär war er mir, / ein Löwe im Versteck. 11 Er ließ meine Wege sich verstricken, / machte mich regungslos und einsam. 12 Er spannte den Bogen und stellte mich hin / als Ziel für den Pfeil. (Hi 16,12) 13 In die Nieren ließ er mir dringen / die Geschosse seines Köchers. 14 Ein Gelächter war ich all meinem Volk, / ihr Spottlied den ganzen Tag. (Jer 20,7) 15 Er speiste mich mit bitterer Kost / und tränkte mich mit Wermut. (Hi 9,18; Jer 9,14) 16 Meine Zähne ließ er auf Kiesel beißen, / er drückte mich in den Staub. 17 Du hast mich aus dem Frieden hinausgestoßen; / ich habe vergessen, was Glück ist. 18 Ich sprach: Dahin ist mein Glanz / und mein Vertrauen auf den HERRN. 19 An meine Not und Unrast denken / ist Wermut und Gift. 20 Immer denkt meine Seele daran / und ist betrübt in mir. (Ps 42,6; Ps 43,5) 21 Das will ich mir zu Herzen nehmen, / darauf darf ich harren: 22 Die Huld des HERRN ist nicht erschöpft, / sein Erbarmen ist nicht zu Ende. 23 Neu ist es an jedem Morgen; / groß ist deine Treue. 24 Mein Anteil ist der HERR, sagt meine Seele, / darum harre ich auf ihn. 25 Gut ist der HERR zu dem, der auf ihn hofft, / zur Seele, die ihn sucht. 26 Gut ist es, schweigend zu harren / auf die Hilfe des HERRN. (Hi 1,22; Hi 2,10) 27 Gut ist es für den Mann, / ein Joch zu tragen in der Jugend. 28 Er sitze einsam und schweige, / denn er hat es ihm auferlegt. (Kla 1,1) 29 Er beuge in den Staub seinen Mund; / vielleicht ist noch Hoffnung. 30 Er biete die Wange dem, der ihn schlägt, / und lasse sich sättigen mit Schmach. 31 Denn nicht für immer / verwirft der Herr. (Ps 77,8; Jes 54,7) 32 Hat er betrübt, erbarmt er sich auch wieder / nach seiner großen Huld. (Jes 63,7) 33 Denn nicht freudigen Herzens / plagt und betrübt er die Menschenkinder. 34 Dass man mit Füßen tritt / alle Gefangenen des Landes, 35 dass man das Recht des Mannes beugt / vor dem Antlitz des Höchsten, 36 dass man im Rechtsstreit den Menschen bedrückt, / sollte der Herr das nicht sehen? 37 Wer hat gesprochen und es geschah? / Hat nicht der Herr es geboten? 38 Geht nicht hervor aus des Höchsten Mund / das Gute wie auch das Böse? (Jes 45,7) 39 Wie dürfte denn ein Lebender klagen, / ein Mann über seine Sünden? 40 Prüfen wir unsre Wege, erforschen wir sie / und kehren wir um zum HERRN! (Kla 3,8) 41 Erheben wir unser Herz samt den Händen / zu Gott im Himmel! 42 Wir haben gesündigt und uns widersetzt; / du hast nicht vergeben. 43 Du hast uns in Zorn gehüllt und verfolgt, / getötet und nicht geschont. 44 Du hast dich in Wolken gehüllt, / kein Gebet kann sie durchstoßen. (5Mo 4,29) 45 Zu Unrat und Auswurf hast du uns gemacht / inmitten der Völker. 46 Ihren Mund rissen gegen uns auf / all unsre Feinde. 47 Grauen und Grube wurde uns zuteil, / Verwüstung und Verderben. 48 Tränenströme vergießt mein Auge / über den Zusammenbruch der Tochter, meines Volkes. (Jer 8,23; Kla 2,11) 49 Mein Auge ergießt sich und ruht nicht; / es hört nicht auf, 50 bis der HERR vom Himmel her / sieht und schaut. 51 Mein Auge schmerzt mich / wegen all der Töchter meiner Stadt. 52 Wie auf einen Vogel machten sie Jagd auf mich, / die ohne Grund meine Feinde sind. 53 Sie stürzten in die Grube mein Leben / und warfen Steine auf mich. (Ps 88,7) 54 Das Wasser ging mir über den Kopf; / ich sagte: Ich bin verloren. (Ps 69,2) 55 Da rief ich deinen Namen, HERR, / tief unten aus der Grube. 56 Du hörtest meine Stimme: / Verschließ nicht dein Ohr / vor meinem Seufzen, meinem Schreien! 57 Du warst nahe am Tag, da ich dich rief; / du sagtest: Fürchte dich nicht! 58 Du, Herr, hast meine Sache geführt, / hast mein Leben erlöst. 59 Du, HERR, hast meine Bedrückung gesehen. / Verschaffe mir Recht! 60 Du hast gesehen ihre ganze Rachgier, / all ihr Planen gegen mich. (Jer 11,18) 61 Du hast ihr Schmähen gehört, o HERR, / all ihr Planen gegen mich. 62 Das Denken und Reden meiner Gegner / ist gegen mich den ganzen Tag. 63 Blick auf ihr Sitzen und Stehen! / Ein Spottlied bin ich für sie. 64 Vergilt ihnen, HERR, / nach dem Tun ihrer Hände! (Kla 1,22; Kla 4,20) 65 Gib ihnen ein verhärtetes Herz! / Dein Fluch über sie! 66 Verfolge sie im Zorn und vernichte sie / unter dem Himmel des HERRN! 

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift
© 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.
Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a.
Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH

www.bibelwerk.de

Klagelieder 3

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft

Klage und Trost eines Leidenden

1 Ich bin der Mann, der Elend sehen muss durch die Rute seines Grimmes. 2 Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht. 3 Er hat seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag für Tag. 4 Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. 5 Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal umgeben. 6 Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind. 7 Er hat mich ummauert, dass ich nicht herauskann, und mich in harte Fesseln gelegt. 8 Und wenn ich auch schreie und rufe, so stopft er sich die Ohren zu vor meinem Gebet. (Ps 22,3; Ps 69,4) 9 Er hat meinen Weg vermauert mit Quadern und meinen Pfad zum Irrweg gemacht. 10 Er hat auf mich gelauert wie ein Bär, wie ein Löwe im Verborgenen. 11 Er lässt mich den Weg verfehlen, er hat mich zerfleischt und zunichtegemacht. 12 Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gegeben. 13 Er hat mir seine Pfeile in die Nieren geschossen. 14 Ich bin ein Hohn für mein ganzes Volk und täglich ihr Spottlied. (Hi 30,9) 15 Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränkt. 16 Er hat mich auf Kiesel beißen lassen, er drückte mich nieder in die Asche. 17 Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich habe das Gute vergessen. 18 Ich sprach: Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den HERRN sind dahin. 19 Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit getränkt bin! 20 Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir’s. 21 Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch: 22 Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, (Neh 9,31) 23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. 24 Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. (Ps 16,5; Ps 73,26) 25 Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. 26 Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. (Röm 8,25) 27 Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage. 28 Er sitze einsam und schweige, wenn Gott es ihm auferlegt, 29 und stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung. 30 Er biete die Backe dar dem, der ihn schlägt, und lasse sich viel Schmach antun. (Mt 5,39) 31 Denn der Herr verstößt nicht ewig; (Jes 54,8) 32 sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte. 33 Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschen. 34 Wenn man alle Gefangenen auf Erden unter die Füße tritt 35 und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugt 36 und eines Menschen Sache verdreht, – sollte das der Herr nicht sehen? 37 Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl (Jes 45,7; Am 3,6) 38 und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten? 39 Was murren denn die Leute im Leben, ein jeder über die Folgen seiner Sünde? 40 Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren! 41 Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! 42 Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben. (Ps 106,6) 43 Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet. 44 Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurchkonnte. 45 Du hast uns zu Kehricht und Unrat gemacht unter den Völkern. 46 Alle unsere Feinde reißen ihr Maul auf über uns. 47 Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst. 48 Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter meines Volks. 49 Meine Augen fließen und können’s nicht lassen, und es ist kein Aufhören da, 50 bis der HERR vom Himmel herabschaut und darein sieht. (Ps 102,20) 51 Mein Auge macht mir Schmerzen wegen all der Töchter meiner Stadt. 52 Meine Feinde haben mich ohne Grund gejagt wie einen Vogel. 53 Sie haben mein Leben in der Grube zunichtegemacht und Steine auf mich geworfen. 54 Wasser hat mein Haupt überschwemmt; da sprach ich: Nun bin ich verloren. 55 Ich rief aber deinen Namen an, HERR, unten aus der Grube, 56 und du erhörtest meine Stimme: »Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!« 57 Du nahtest dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht! 58 Du führst, Herr, meine Sache und erlöst mein Leben. 59 Du siehst, HERR, wie mir Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht! 60 Du siehst, wie sie Rache üben wollen, und kennst alle ihre Gedanken gegen mich. 61 HERR, du hörst ihr Schmähen und alle ihre Anschläge gegen mich, 62 die Reden meiner Widersacher und ihr Geschwätz über mich den ganzen Tag. 63 Sieh doch: Ob sie sitzen oder aufstehen, singen sie über mich Spottlieder. 64 Vergilt ihnen, HERR, wie sie verdient haben! (Ps 137,8; Kla 1,21; 1Petr 2,23; 1Petr 3,9) 65 Lass ihnen das Herz verstockt werden, lass sie deinen Fluch fühlen! 66 Verfolge sie mit Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN. 

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

www.die-bibel.de

Klagelieder 3

Das Buch

von SCM Verlag

Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.

Klagelieder 3

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

Klage des Propheten über sein und des Volkes Elend – Anerkenntnis der Treue Gottes – Aufruf zum Sündenbekenntnis – Bitte um Rettung und Vergeltung an den Feinden

1 [1] Ich bin der Mann, der Elend sah durch die Rute seines Grimmes. (Ps 102,11; Jer 8,21; Jer 20,18) 2 Mich trieb er weg und ließ mich gehen in Finsternis und ohne Licht. (Jes 59,9) 3 Nur[2] gegen mich wendet er immer wieder seine Hand, jeden Tag. (Hi 6,4) 4 Verfallen ließ er mein Fleisch und meine Haut, zerbrach meine Knochen, (Hi 30,30; Jes 38,13) 5 umbaute und umgab mich mit Gift und Mühsal. (Hi 19,8) 6 Er ließ mich wohnen in Finsternissen, wie die Toten der Urzeit[3]. (Ps 143,3; Jes 59,10) 7 Er ummauerte mich, dass ich nicht herauskann; er legte mich in schwere, bronzene Ketten[4]. (Hi 19,8) 8 Auch wenn ich schrie und um Hilfe rief, verschloss er ⟨sein Ohr vor⟩ meinem Gebet. (Hi 19,7; Kla 3,44) 9 Er vermauerte meine Wege mit Quadersteinen, kehrte meine Pfade um[5]. (Hi 19,8) 10 Ein lauernder Bär war er mir, ein Löwe im Versteck. (Hi 10,16) 11 Er ließ mich vom Weg abirren[6], zerfleischte mich[7] und machte mich menschenleer[8]. (Kla 1,13) 12 Er spannte seinen Bogen[9] und stellte mich hin als Ziel für den Pfeil. (Hi 6,4) 13 Er ließ in meine Nieren dringen die Söhne seines Köchers. (Hi 6,4) 14 Ich wurde meinem ganzen Volk[10] zum Gelächter, ihr Spottlied ⟨bin ich⟩ jeden Tag. (Hi 30,9; Kla 3,63) 15 Er sättigte mich mit bitteren Kräutern und tränkte mich mit Wermut. (Jes 51,21; Jer 4,18; Jer 9,14) 16 Und er ließ auf Kies meine Zähne beißen[11], er trat mich nieder in den Staub. (Spr 20,17) 17 Du verstießest[12] meine Seele aus dem Frieden[13], ich habe vergessen, was Glück[14] ist. (Jer 16,5) 18 Und ich sagte: Verloren ist mein Glanz[15] und meine Hoffnung auf den HERRN[16]. (Hes 37,11) 19 An mein Elend und meine Heimatlosigkeit zu denken, ⟨bedeutet⟩ Wermut und Gift! 20 ⟨Und doch⟩ denkt und denkt meine Seele daran und ist niedergedrückt in mir. (Hi 21,6) 21 ⟨Doch⟩ dies will ich mir in den Sinn zurückrufen, darauf[17] will ich hoffen: 22 Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende[18], ja, sein Erbarmen hört nicht auf, (2Sam 24,14; Neh 9,31; Ps 69,17) 23 es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue. (Ps 36,6) 24 Mein Anteil[19] ist der HERR, sagt meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen. (Hi 22,25; Ps 16,5; Ps 73,26; Ps 94,19) 25 Gut ist der HERR zu denen, die auf ihn harren, zu der Seele, die nach ihm fragt. (Esr 8,22; Ps 37,7; Ps 71,14; Ps 105,3; Jes 30,18) 26 Es ist gut, dass man schweigend hofft[20] auf die Rettung des HERRN. (2Mo 14,14; Ps 62,2; Ps 119,166; Hab 2,3) 27 Gut ist es für den Mann, wenn er ein Joch in seiner Jugend trägt. 28 Er sitze einsam und schweige, wenn er es ihm auferlegt. (Hi 23,2; Ps 39,10) 29 Er lege seinen Mund in den Staub[21], vielleicht gibt es Hoffnung. 30 Er biete dem, der ihn schlägt, die Wange, sättige sich an Schmach. (Hi 30,10; Ps 123,3; Jes 50,6) 31 Denn nicht für ewig verstößt der Herr, (2Sam 14,14) 32 sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Fülle seiner Gnadenerweise. (Jes 27,8; Jes 54,7; Jer 31,20; Jak 5,11) 33 Denn nicht von Herzen demütigt[22] und betrübt er die Menschenkinder. (Hes 33,11) 34 Dass man alle Gefangenen des Landes unter seinen Füßen zertritt, 35 dass man das Recht eines Mannes beugt vor dem Angesicht des Höchsten, 36 dass man einen Menschen irreführt in seinem Rechtsstreit – sollte der Herr es nicht sehen? (5Mo 25,1; Ps 94,5; Spr 24,12; Kla 3,59) 37 Wer ist es, der da sprach, und es geschah – ⟨und⟩ der Herr hat es nicht geboten? (1Kön 22,34; Ps 33,9) 38 Kommt nicht aus dem Mund des Höchsten das Böse und das Gute hervor? (2Sam 16,10; Hi 2,10; Jes 45,7) 39 Was beklagt sich der Mensch, der ⟨noch⟩ am Leben ist[23], ⟨was beklagt sich⟩ der Mann über seine Sündenstrafe?[24] (2Kön 6,33; Spr 19,3; Jer 10,19; Jer 30,15) 40 Prüfen wollen wir unsere Wege und erforschen und umkehren zu dem HERRN! (5Mo 4,30; Jes 55,7; Hos 5,15; Hos 6,1; Hag 1,5) 41 Lasst uns unser Herz samt den Händen erheben[25] zu Gott im Himmel! (Hi 11,13; Ps 134,2; Mt 6,9) 42 Wir, wir haben die Treue gebrochen und sind widerspenstig gewesen; du ⟨aber⟩, du hast nicht vergeben. (Esr 9,6; Dan 9,5; Sach 1,6) 43 Du hast dich in Zorn gehüllt und hast uns verfolgt; du hast uns umgebracht ohne Mitleid. (Ps 80,5; Kla 2,1; Kla 2,21; Kla 3,8) 44 Du hast dich in eine Wolke gehüllt, sodass kein Gebet hindurchdrang. (Ps 80,5; Kla 2,1; Kla 3,8) 45 Du hast uns zum Kehricht und zum Ekel gemacht mitten unter den Völkern. (5Mo 28,37; 1Kor 4,13) 46 Alle unsere Feinde reißen ihren Mund über uns auf. (Ps 22,14; Kla 2,16) 47 Grauen und Grube sind uns zuteilgeworden, Untergang und Zusammenbruch. (Jes 24,18; Jes 51,19) 48 Wasserbäche lässt mein Auge fließen[26] wegen des Zusammenbruchs der Tochter meines Volkes. (Ps 137,1; Jer 13,17) 49 Mein Auge ergießt sich und kommt nicht zur Ruhe, ⟨tränt⟩ unaufhörlich, (Kla 1,16; Lk 19,41) 50 bis der HERR vom Himmel herunterschaut und hinsieht. (Ps 80,15) 51 Mein Auge schmerzt mich[27] wegen all der Töchter meiner Stadt. 52 Wie einen Vogel jagten und jagten mich ⟨jene⟩, die grundlos meine Feinde sind. (Ps 35,19) 53 Sie stürzten mein Leben in die Grube[28] und warfen Steine auf mich. (Jer 38,6; Dan 6,17) 54 Wasser strömte über mein Haupt. Ich sagte ⟨mir⟩: Ich bin ⟨vom Leben⟩ abgeschnitten! (Hi 22,11; Jes 53,8; Jon 2,4) 55 Da rief ich deinen Namen an, HERR, aus der Grube tief unten. (Ps 130,1; Jon 2,3) 56 Du hast meine Stimme gehört. Verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien[29]! (Ps 5,2; Ps 6,9; Ps 55,2; Ps 66,19; Dan 9,17) 57 Du nahtest an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht! (2Kön 19,6; Ps 138,3) 58 Du hast, Herr, meinen Rechtsstreit geführt[30], hast mein Leben erlöst. (1Sam 25,39; Jer 31,11; Jer 38,13; Jer 50,34) 59 Du, HERR, hast meine Entrechtung[31] gesehen. Verhilf mir zu meinem Recht[32]! (Ps 10,14; Ps 35,23; Jer 11,20; Kla 3,36) 60 Du hast gesehen all ihre Rachgier, alle ihre Pläne gegen mich. (Jer 18,23) 61 Gehört hast du ihr Schmähen, HERR, alle ihre Pläne[33] gegen mich, (Jer 18,23) 62 das Gerede derer, die gegen mich aufgetreten sind, und ihren Spott über mich den ganzen[34] Tag. 63 Ihr Sitzen und ihr Aufstehen schau dir an! Ich bin ihr Spottlied. (Kla 3,14) 64 Übe an ihnen Vergeltung, HERR, nach dem Werk ihrer Hände! (Ps 28,4; Jer 51,56) 65 Gib ihnen Verblendung des Herzens[35]! Dein Fluch komme über sie! (Ps 109,17) 66 Jage ihnen nach im Zorn und rotte sie aus unter dem Himmel des HERRN! (Ps 35,5; Jer 15,15) 

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

Klagelieder 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft

Hoffnung trotz tiefster Not

1 Ich bin der Mann, der viel gelitten hat unter den zornigen Schlägen des HERRN. 2 Ich bin es, den er vor sich hertrieb, immer tiefer in die dunkelste Nacht. 3 Immer nur mich traf seine Faust, Tag für Tag, ohne einzuhalten. 4 Er lässt meine Haut und mein Fleisch zerfallen und zerbricht mir alle meine Knochen. 5 Von allen Seiten schließt er mich ein, er umstellt mich mit Bitterkeit und Qual. 6 In Finsternis lässt er mich wohnen wie die, die schon seit Langem tot sind. (Ps 88,12) 7 Er hat mich ummauert und in Ketten gelegt, aus diesem Gefängnis gibt es keinen Ausweg. (Hi 19,8) 8 Ich kann um Hilfe schreien, soviel ich will – mein Rufen dringt nicht durch bis an sein Ohr. (Ps 22,3) 9 Er hat mir den Weg mit Steinen versperrt, sodass ich ständig in die Irre gehe. 10 Wie ein Bär hat er mir aufgelauert, wie ein Löwe in seinem Hinterhalt. (Hos 13,7) 11 Er hat mich vom Weg heruntergezerrt,[1] dann hat er mich zusammengeschlagen. 12 Er hat den Bogen auf mich angelegt und mich als Ziel für seine Pfeile benutzt. (Hi 6,4) 13 Pfeil auf Pfeil hat er abgeschossen und mir den Rücken damit durchbohrt. 14 Die Leute meines Volkes lachen mich aus, täglich singen sie ihr Spottlied über mich. (Hi 30,9; Jer 20,7) 15 Er gab mir die bitterste Kost zu essen und ließ mich bitteren Wermut trinken. (Jer 8,14) 16 Er hat mich in den Staub gedrückt und mich gezwungen, Kies zu kauen. 17 Das ruhige Leben hat er mir genommen; ich weiß nicht mehr, was Glück bedeutet. 18 Ich habe keine Zukunft mehr, vom HERRN ist nichts mehr zu erhoffen! 19 An all dieses rastlose Elend zu denken ist Gift für mich und macht mich bitter. 20 Doch immer wieder muss ich daran denken und bin erfüllt von Verzweiflung und Schwermut. 21 Ich will mich an etwas anderes erinnern, damit meine Hoffnung wiederkommt: 22 Von Gottes Güte kommt es, dass wir noch leben. Sein Erbarmen ist noch nicht zu Ende, (Neh 9,31) 23 seine Liebe ist jeden Morgen neu und seine Treue unfassbar groß. 24 Ich sage: Der HERR ist mein Ein und Alles; darum setze ich meine Hoffnung auf ihn. 25 Der HERR ist gut zu denen, die nach ihm fragen, zu allen, die seine Nähe suchen. 26 Darum ist es das Beste, zu schweigen und auf die Hilfe des HERRN zu warten. (Ps 62,2) 27 Für jeden Menschen ist es gut, wenn er schon früh gelernt hat, Last zu tragen. 28 Wenn der HERR ihm etwas auferlegt, soll er für sich allein bleiben und schweigen. 29 Er soll seinen Mund auf den Boden pressen – vielleicht ist doch noch Hoffnung auf Hilfe! 30 Dem, der ihn schlägt, soll er die Backe hinhalten und alle Schmach und Schande auf sich nehmen. (Jes 50,6; Mt 5,39) 31 Der Herr verstößt uns nicht für immer. (Jer 3,12) 32 Auch wenn er uns Leiden schickt, erbarmt er sich doch wieder über uns, weil seine Liebe so reich und groß ist. 33 Es macht ihm selbst keine Freude, seinen Kindern Schmerz und Kummer zu bereiten. 34 Alle Gefangenen in unserem Land wurden getreten und misshandelt; 35 unter den Augen des höchsten Gottes wurden sie um ihr Recht gebracht; 36 Unschuldige wurden verurteilt – und das soll der Herr nicht gesehen haben? 37 Wer sonst spricht ein Wort und es geschieht? Geschieht nicht alles auf seinen Befehl? (Ps 33,9) 38 Wenn Glück oder Unglück über uns kommt, hat nicht der Höchste es angeordnet? (Am 3,6) 39 Mit welchem Recht beklagt sich der Mensch bei Gott? Gegen seine Sünde soll er Klage erheben! 40 Lasst uns unser Leben überprüfen und wieder umkehren zu dem HERRN! 41 Lasst uns die Hände zum Himmel strecken und Herz und Sinn zum HERRN hinwenden! 42 Wir haben gesündigt und dir, HERR, getrotzt und du hast uns die Schuld noch nicht vergeben. (Kla 1,18) 43 Du hast dich ganz in deinen Zorn gehüllt, uns schonungslos gejagt und getötet. 44 In einer Wolke hast du dich versteckt, damit kein Gebet dich erreichen konnte. 45 Wie Dreck hast du uns zusammengekehrt, wie Abfall mitten unter den Völkern. 46 Alle unsere Feinde spotten über uns, höhnisch reißen sie ihre Mäuler auf. (Kla 1,7) 47 Schrecken und Entsetzen wurden unser Los, Zusammenbruch und Untergang. 48 Meine Augen zerfließen in Tränen, weil mein Volk zugrunde gegangen ist. (Jer 8,23) 49 Wie ein Bach, der nie zur Ruhe kommt, strömen meine Tränen, ohne zu versiegen, 50 bis der HERR sich vom Himmel herabneigt und seinen Blick wieder auf uns richtet. (Ps 102,20) 51 Es tut mir weh, wenn ich sehen muss, wie es den Frauen in der Stadt ergeht. 52 Sie haben mir nachgestellt wie einem Vogel, obwohl ich niemandem Anlass gab, mein Feind zu sein. (Jer 17,18) 53 Sie haben mich lebend in die Grube gestürzt und einen Stein auf die Öffnung gewälzt. (Jer 38,6) 54 Das Wasser stieg mir bis an die Kehle, ich dachte schon, es sei aus mit mir. (Ps 69,2; Jon 2,6) 55 Da rief ich zu dir, HERR, um Hilfe; aus der Tiefe der Grube schrie ich zu dir: 56 »Verschließ dein Ohr nicht! Hör mein Flehen!« Und du hast meinen Hilferuf gehört! 57 Als ich zu dir schrie, bist du gekommen und hast zu mir gesagt: »Hab keine Angst!« 58 Du hast mich verteidigt und mir Recht verschafft; das Leben hast du mir gerettet. 59 Du weißt, was sie mir angetan haben. Stell mein Recht doch völlig wieder her! 60 Du hast ihren ganzen Hass gesehen und ihre finsteren Pläne gegen mich. 61 Du hast gehört, wie sie mich schmähten und ihre Pläne gegen mich berieten. 62 Alles, was sie reden und denken, ist gegen mich gerichtet, Tag für Tag. 63 Behalte ihr Tun und Lassen fest im Auge! Noch immer singen sie ihr Spottlied auf mich. 64 Alles, was sie mir angetan haben, HERR, zahl es ihnen heim, vergilt es ihnen! (Ps 137,8; Kla 1,21; 1Petr 2,23) 65 Verblende sie, verwirre ihren Sinn, schleudere deinen Fluch gegen sie! 66 Verfolge sie mit deinem ganzen Zorn und fege sie von der Erde weg! 

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Klagelieder 3

Hoffnung für alle

von Biblica

Hoffnung in der größten Not

1 Seht mich an – wie viel Elend muss ich ertragen! Ich bin der Mann, den Gott mit seiner Rute schlägt. 2 Voller Zorn hat er mich fortgejagt und immer tiefer in die Finsternis getrieben. 3 Gegen mich sind seine Hiebe gerichtet, den ganzen Tag trifft mich seine strafende Hand. 4 Davon bin ich abgemagert und krank geworden; all meine Knochen hat er mir zerschlagen. 5 Bitteres Leid und Trauer haben mich überwältigt, Gott selbst hat mich darin eingeschlossen. 6 In völliger Dunkelheit lässt er mich zurück, als wäre ich schon lange tot. 7 Mit schweren Ketten hat er mich gefesselt und mein Gefängnis mit hohen Mauern umgeben. 8 Wenn ich schreie und um Hilfe rufe, so verschließt er sich meinem Gebet. 9 Wohin ich mich wende, jeder Weg ist versperrt – Gott lässt mich nicht entkommen! 10 Er hat mir aufgelauert wie ein Bär, wie ein Löwe in seinem Versteck. 11 Er hat mich vom Weg abgedrängt, mich zerfleischt und hilflos liegen lassen. 12 Er spannte seinen Bogen und zielte mit seinen Pfeilen auf mich. 13 Immer wieder griff er in seinen Köcher und schoss mir mitten durchs Herz. 14 Mein Volk verlacht mich Tag für Tag, sie singen Spottlieder auf mich. 15 Gott reicht mir bittere Kräuter zu essen und füllt mir den Becher mit Wermut. 16 Er gibt mir Steine statt Brot, er tritt mich tief in den Staub. 17 Was Frieden und Glück ist, weiß ich nicht mehr. Du, Herr, hast mir alles genommen. 18 Darum sagte ich: »Meine Kraft ist geschwunden, und meine Hoffnung auf den HERRN ist dahin. 19 Meine Not ist groß, ich habe keine Heimat mehr. Schon der Gedanke daran macht mich bitter und krank. 20 Und doch muss ich ständig daran denken und bin vor lauter Grübeln am Boden zerstört.« 21 Aber eine Hoffnung bleibt mir noch, an ihr halte ich trotz allem fest: 22 Die Güte des HERRN hat kein Ende,[1] sein Erbarmen hört niemals auf, 23 es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr! 24 Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der HERR ist alles, was ich brauche[2]. 25 Denn der HERR ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht. 26 Darum ist es das Beste, geduldig zu sein und auf die Hilfe des HERRN zu warten. 27 Und es ist gut für einen Menschen, wenn er schon früh lernt, Schweres zu tragen. 28 Wenn Gott ihm die Last auferlegt, soll er es annehmen und nicht aufbegehren. 29 Demütig beuge er sich tief in den Staub, vielleicht gibt es ja noch Hoffnung für ihn. 30 Wenn man ihn schlägt, soll er die Wange hinhalten und die Demütigung still ertragen. 31 Denn wenn der Herr einen Menschen verstößt, dann tut er es nicht für immer und ewig. 32 Er lässt ihn zwar leiden, aber erbarmt sich auch wieder, denn seine Gnade und Liebe ist groß. 33 Wenn er strafen muss, hat er keine Freude daran, sondern das Leid seiner Kinder schmerzt ihn auch selbst. 34 Es gibt so viel Unrecht in diesem Land: Die Gefangenen werden mit Füßen getreten, 35 vor den Augen des höchsten Gottes bringt man Unschuldige um ihr Recht. 36 Vor Gericht wird gelogen und betrogen – meint ihr etwa, der Herr sieht das nicht? 37 Wer kann etwas geschehen lassen, wenn der Herr es nicht befiehlt? 38 Alles Glück haben wir ihm zu verdanken, und genauso kommt das Unglück aus seiner Hand. 39 Solange wir leben, brauchen wir uns nicht zu beklagen. Sind es nicht unsere Sünden, für die Gott uns bestraft? 40 Kommt, wir wollen unser Leben sorgfältig prüfen und wieder zurückkehren zum HERRN! 41 Ihm wollen wir unsere Herzen öffnen, zu unserem Gott im Himmel die Hände erheben: 42 »Herr, wir haben gesündigt und dir die Treue gebrochen – und das hast du uns nicht vergeben! 43 Stattdessen hast du dich in Zorn gehüllt, du hast uns verfolgt und erbarmungslos getötet! 44 In einer dichten Wolke hast du dich verborgen, kein Gebet konnte mehr zu dir durchdringen. 45 Du hast dafür gesorgt, dass die Völker uns wie Dreck behandeln, zum Abschaum der Menschheit sind wir geworden. 46 Unsere Feinde stecken die Köpfe zusammen und zerreißen sich das Maul über uns. 47 Angst und Schrecken haben uns gepackt, überall erlebten wir Zerstörung und Tod.« 48 Mein geliebtes Volk ist dem Untergang nahe, darum muss ich hemmungslos weinen. 49 Unaufhörlich fließen meine Tränen. Ich werde so lange keine Ruhe finden, 50 bis der HERR vom Himmel herabschaut und unser Schicksal endlich beachtet. 51 Mir bricht das Herz, wenn ich sehe, wie es den Frauen in der Stadt ergeht. 52 Ich habe meinen Feinden nichts getan, doch sie haben mich gefangen wie einen Vogel. 53 Sie stürzten mich lebend in einen Brunnen und warfen Steine auf mich herab. 54 Das Wasser schlug über mir zusammen, und ich dachte schon: »Das ist das Ende!« 55 Da schrie ich zu dir um Hilfe, o HERR, tief unten aus der Grube flehte ich dich an, 56 deine Ohren nicht vor mir zu verschließen. Und wirklich: Du hast mich erhört! 57 Als ich rief, kamst du mir ganz nahe und sprachst: »Fürchte dich nicht!« 58 Herr, du bist für mich eingetreten und hast mein Leben gerettet. 59 Du weißt, wie viel Unrecht ich erleiden musste. HERR, schaffe du mir nun Recht! 60 Du kennst die Rachsucht meiner Feinde und die Pläne, die sie gegen mich schmieden. 61 HERR, du hast gehört, wie sie mich schmähen, ihre finsteren Intrigen sind dir nicht verborgen. 62 Tagein, tagaus verhöhnen sie mich, immer ziehen sie über mich her. 63 Sieh sie dir an und hör doch die Spottlieder, die sie von früh bis spät über mich singen! 64 Ich bitte dich: Vergelte es ihnen, o HERR! Gib ihnen den gerechten Lohn für ihre Taten! 65 Lass ihre Herzen hart und verblendet sein, ja, möge dein Fluch über sie kommen! 66 Verfolge sie, bis dein Zorn sie trifft, und lass sie von deiner Erde verschwinden! 

Hoffnung für alle TM
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Klagelieder 3

Menge Bibel

1 Ich bin der Mann, der Elend erlebt hat durch die Rute seines[1] Zornes; 2 mich hat er geführt und getrieben in Finsternis und tiefes Dunkel; 3 nur[2] gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand Tag für Tag! 4 Mein Fleisch und meine Haut hat er hinschwinden lassen, meine Glieder zerschlagen; 5 aufgetürmt hat er rings um mich Gift[3] und Mühsal; 6 in Finsternis hat er mich versenkt wie die ewig Toten. 7 Er hat mich ummauert, daß ich keinen Ausweg habe, mich mit schweren Ketten beladen; 8 ob ich auch schreie und rufe: er verschließt sich meinem Flehen. 9 Er hat meine Wege mit Quadersteinen vermauert, meine Pfade ungangbar gemacht. 10 Ein lauernder Bär ist er mir gewesen, ein Löwe im Versteck. 11 Er hat mich auf Irrwegen wandeln lassen und mich zerfleischt, mich verstört[4]; 12 er hat seinen Bogen gespannt und mich als Zielscheibe hingestellt für seine Pfeile, 13 hat die Söhne[5] seines Köchers mir ins Herz dringen lassen. 14 Meinem ganzen Volk bin ich zum Hohn geworden, ihr Spottlied den ganzen Tag; 15 mit Bitternissen hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt. 16 Meine Zähne hat er mich an Kieseln zerbeißen lassen, mich in den Staub niedergetreten[6]. 17 Du hast meiner Seele den Frieden entrissen, so daß ich verlernt habe, glücklich zu sein, 18 und ausrufe: »Dahin ist meine Lebenskraft und verloren meine Hoffnung[7] auf den HERRN!« 19 Gedenke meines Elends und meiner Irrsale, des Wermuts und des Gifts! 20 Ohne Unterlaß denkt meine Seele daran und ist gebeugt in mir. 21 Dies will ich mir zu Herzen nehmen und darum der Hoffnung leben: 22 Die Gnadenerweisungen des HERRN sind noch nicht erschöpft, sein Erbarmen ist noch nicht zu Ende; 23 alle Morgen sind sie neu, groß ist deine Treue. 24 »Der HERR ist mein Teil!« bekennt meine Seele; drum will ich auf ihn hoffen. 25 Gütig ist der HERR gegen die, welche auf ihn harren, gegen ein Herz, das ihn sucht. 26 Gut ist es, geduldig zu sein und schweigend zu warten auf die Hilfe des HERRN. 27 Gut ist es für jeden, das Joch schon in seiner Jugend tragen zu lernen; 28 er sitze einsam und schweige, wenn[8] der HERR es ihm auferlegt! 29 Er neige seinen Mund in den Staub hinab: vielleicht ist noch Hoffnung vorhanden; 30 er biete ihm, wenn er ihn schlägt, die Wange dar, lasse sich mit Schmach sättigen! 31 Denn nicht auf ewig verstößt der HERR, 32 sondern, wenn er Trübsal verhängt hat, erbarmt er sich auch wieder nach seiner großen Güte; 33 denn nicht aus Lust plagt und betrübt er die Menschenkinder. 34 Wenn man mit Füßen niedertritt alle Gefangenen der Erde[9], 35 wenn man das Recht eines Mannes beugt vor den Augen des Höchsten, 36 wenn man einen Menschen in seinem Rechtsstreit[10] ins Unrecht setzt: sollte das der Herr nicht beachten? 37 Wer kann denn befehlen, daß etwas geschehe, ohne daß der Herr es geboten hat? 38 Geht nicht aus dem Munde des Höchsten das Glück wie das Unglück hervor? 39 Was klagt (also) der Mensch, solange er lebt? Ein jeder klage über seine Sünden! 40 Laßt uns unsern Wandel prüfen und erforschen und zum HERRN umkehren! 41 Laßt uns unser Herz mitsamt den Händen erheben zu Gott im Himmel! 42 Wir sind es, die abtrünnig und ungehorsam gewesen sind; du aber hast nicht verziehen, 43 hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt, hingerafft ohne Schonung; 44 du hast dich in Gewölk gehüllt, so daß kein Gebet hindurchdringen konnte; 45 zu Kehricht und zum Abscheu hast du uns gemacht inmitten der Völker. 46 Es haben den Mund gegen uns aufgerissen all unsere Feinde; 47 Grauen und Grube sind uns zuteil geworden, Verwüstung und Untergang! 48 Wasserbäche läßt mein Auge rinnen über die Zertrümmerung der Tochter meines Volkes. 49 Mein Auge ergießt sich ruhelos in Tränen ohne Aufhören, 50 bis[11] der HERR vom Himmel herniederschaue und dareinsehe. 51 Was ich sehen muß, versetzt mich in Trauer um aller Töchter meiner Stadt willen. 52 Ach! Wie einen Vogel haben die mich gejagt, die mir ohne Ursache feind sind; 53 sie haben mich in die Grube gestoßen, um mein Leben zu vernichten, und haben Steine auf mich geworfen: 54 die Wasser schlugen mir über dem Haupt zusammen; ich dachte: »Mit mir ist’s aus!« 55 Da rief ich deinen Namen an, HERR, tief unten aus der Grube, 56 und du hast mich gehört, als ich zu dir flehte: »Verschließ dein Ohr nicht meinem Hilferuf!« 57 Du hast dich mir genaht, als ich dich anrief, hast mir zugerufen: »Fürchte dich nicht!« 58 Du, o HERR, hast meine Sache geführt, hast mein Leben gerettet; 59 du, o HERR, hast meine Unbill[12] gesehen: verhilf mir zu meinem Recht! 60 Du hast all ihre Rachgier gesehen, all ihre Anschläge gegen mich, 61 hast, o HERR, ihr Schmähen gehört, all ihre Anschläge gegen mich, 62 das Gerede meiner Widersacher und ihre täglichen Ränke gegen mich. 63 Gib acht auf ihr Sitzen und ihr Aufstehen[13]: ihr Spottlied bin ich! 64 Du wirst ihnen vergelten, HERR, wie ihre Taten es verdienen, 65 wirst ihnen Verblendung ins Herz geben: dein Fluch komme über sie! 66 Du wirst sie im Zorn verfolgen und sie vertilgen unter Gottes[14] Himmel hinweg! 

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Klagelieder 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

Leiden und Trost

1 Ich bin der Mann, der gelitten hat / durch die Rute seines Zorns.[1] 2 Mich trieb er weg und ließ mich gehen / im Dunkeln, ohne Licht. 3 Nur mich trifft seine Hand, / immer wieder, jeden Tag. 4 Er ließ meine Haut verfallen / und mein Fleisch; / er zerbrach mir die Knochen. 5 Mit Bitterkeit und Qual / umbaute und umschloss er mich. 6 In Finsternis ließ er mich wohnen / wie die Toten aus uralter Zeit. 7 Er hat mich ummauert, ich komme nicht weg, / er hat mich in schwere Ketten gelegt. 8 Auch wenn ich schrie und flehte, / er verschloss sich vor meinem Gebet. 9 Mit Quadersteinen versperrt er meinen Weg. / Ich komme nicht mehr weiter. 10 Wie ein Bär hat er mir aufgelauert, / wie ein Löwe im Versteck. 11 Er hat mich vom Weg heruntergezerrt, / mich zerrissen und zerfleischt. 12 Er spannte den Bogen und stellte mich hin, / benutzte mich als Ziel für den Pfeil. 13 Die Geschosse aus seinem Köcher / trafen meine Nieren schwer. 14 Die Leute meines Volkes lachten mich aus, / ihre Spottlieder hörte ich jeden Tag. 15 Er machte mich mit Bitternissen satt / und ließ mich bitteren Wermut[2] trinken. 16 Er ließ meine Zähne auf Kiesel beißen / und trat mich in den Staub. 17 Du hast mich aus dem Frieden verstoßen. / Ich habe vergessen, was Glück bedeutet. 18 Ich sagte: „Meine Zukunft ist verloren, / auch meine Hoffnung auf Jahwe.“ 19 Denke ich an mein rastloses Elend, / ist das wie Wermut und Gift. 20 Doch immer wieder muss ich es tun / und bin schwermütig geworden. 21 Doch das will ich mir zu Herzen nehmen, / darauf darf ich hoffen: 22 Die Güte Jahwes ist nicht zu Ende, / sein Erbarmen hört nicht auf. 23 An jedem Morgen ist es neu. / Deine Treue ist groß! 24 Ich sage: „Alles, was ich habe, ist Jahwe!“ / Darum hoffe ich nur auf ihn. 25 Gut ist Jahwe zu denen, die auf ihn hoffen, / und zu dem, der seine Nähe sucht. 26 Gut ist es, schweigend zu hoffen / auf die Hilfe Jahwes. 27 Gut ist es, wenn einer / das Joch schon in der Jugend trägt. 28 Er sitze einsam und still, / wenn man es ihm auferlegt. 29 Er presse den Mund auf den Boden, / weil es vielleicht noch Hoffnung gibt. 30 Er halte dem die Wange hin, der ihn schlägt, / und ertrage alle Demütigung. 31 Denn nicht für immer / verwirft uns der Herr. 32 Denn wenn er betrübt, erbarmt er sich wieder. / Seine Güte ist unfassbar groß. 33 Denn nicht aus Herzensfreude demütigt er, / fügt Menschenkindern Schmerz und Kummer zu. 34 Dass man mit Füßen tritt / die Gefangenen im Land, 35 dass man das Recht des Menschen / vor den Augen des Höchsten beugt, 36 dass man irreführt vor Gericht, / sollte der Herr das nicht sehen? 37 Wer sonst spricht ein Wort, dass es geschieht? / War das nicht ein Befehl des Herrn? 38 Kommt nicht aus dem Mund des Höchsten / das böse und das gute Geschick? 39 Was beklagt sich der, der noch am Leben ist? / Seine Sünde sollte er beklagen! 40 Wir wollen unseren Wandel erforschen! / Und kehren wir um zu Jahwe! 41 Lasst uns Herz und Hände / zu Gott im Himmel erheben! 42 Wir haben gesündigt und dir getrotzt, / und du, du hast nicht vergeben. 43 In Zorn gehüllt hast du uns verfolgt, / uns ohne Mitleid getötet. 44 Du hast dich mit einer Wolke umhüllt, / kein Gebet kam mehr hindurch. 45 Du hast uns zu Abfall gemacht / und zum Ekel für die Völker. 46 Unsere Feinde reißen ihr Maul gegen uns auf. 47 Uns wurden Grauen und Grube zuteil, / Zusammenbruch und Untergang. 48 Meine Tränen strömen wie Bäche, / weil mein Volk zugrunde ging. 49 Mein Auge zerfließt in Tränen, / kommt nicht zur Ruhe, hört nicht auf, 50 bis Jahwe vom Himmel herunterschaut und es sieht. 51 Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh, / das, was den Töchtern meiner Stadt geschieht. 52 Die, die grundlos meine Feinde sind, / jagten mich wie einen Vogel. 53 In der Grube wollten sie mich töten / und warfen Steine auf mich. 54 Das Wasser ging mir über den Kopf. / Ich sagte: „Jetzt bin ich verloren!“[3] 55 Da rief ich deinen Namen, Jahwe, / aus der Grube schrie ich zu dir. 56 Du hörtest meinen Ruf: / „Verschließ dein Ohr nicht meinem Seufzen, / und meinem Geschrei!“ 57 Als ich rief, kamst du in meine Nähe / und sagtest: „Fürchte dich nicht!“ 58 Du kämpftest im Rechtsstreit für mich, Herr, / du hast mein Leben erlöst. 59 Du sahst meine Entrechtung, Jahwe. / Verhilf mir doch zu meinem Recht! 60 Du hast ihre Rachgier gesehen, / alle ihre Pläne gegen mich. 61 Du hast ihr Schmähen gehört, Jahwe, / alle ihre Pläne gegen mich, 62 ihr Gerede gegen mich / und Tag für Tag all ihren Spott. 63 Schau doch ihr Tun und Lassen an! / Ich bin ein Spottlied für sie. 64 Vergelte es ihnen, Jahwe, / sie haben es nicht anders verdient! 65 Verblende sie, verwirre ihren Sinn! / Dein Fluch soll über sie kommen! 66 Verfolge sie in deinem Zorn, Jahwe, / und rotte sie unter deinem Himmel aus. 

© 2025 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2025.06)
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Klagelieder 3

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft

Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.

Klagelieder 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Ich bin ein Mensch, der das ganze Elend, das der Zorn des HERRN bringt, ansehen musste. 2 Er trieb mich in die Finsternis und ließ mich ohne Licht gehen. (Jer 4,23) 3 Ja, er hat sich gegen mich gewandt. Alle Tage erhebt er seine Hand. ב (Bet) (Jes 5,25) 4 Er hat meinen Körper und meine Haut altern lassen und mir die Knochen zerschlagen. (Jer 50,17) 5 Er schloss mich ein und umgab mich mit Gift und Leid. 6 Er hat mich in die Finsternis geschickt wie einen, der schon tot ist. ג (Gimel) 7 Er hat mich eingemauert, sodass ich nicht entkommen kann. In Ketten hat er mich gelegt. (Jer 40,4) 8 Auch wenn ich schreie und um Hilfe rufe, verschließt er seine Ohren vor meinem Gebet. 9 Er hat mir den Weg mit Steinquadern vermauert, hat meine Pfade unpassierbar gemacht. ד (Dalet) (Jes 63,17) 10 Aus dem Versteck hat er mir aufgelauert wie ein Bär oder ein Löwe. 11 Er ließ mich vom Weg abkommen, hat mich zerrissen und einsam liegen lassen. (Hos 6,1) 12 Er hat seinen Bogen gespannt und mich für den Pfeil zur Zielscheibe gemacht. ה (He) 13 Die Pfeile aus seinem Köcher schoss er tief in mein Herz. 14 Mein eigenes Volk macht sich über mich lustig. Den ganzen Tag lang singen sie ihre Spottlieder. (Kla 3,63) 15 Er hat mich mit Bitterkeit erfüllt. Er ließ mich seinen bitteren Wermutkelch leeren. ו (Waw) (Jer 9,14) 16 Auf Stein hat er mich mit den Zähnen beißen lassen. In den Staub hat er mich gedrückt. (Spr 20,17) 17 Meine Seele hat er vom Frieden verstoßen; was Glück ist, habe ich vergessen. (Jes 59,11; Jer 12,12) 18 Stattdessen muss ich sagen: »Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den HERRN sind dahin!« ז (Zajin) (Hi 17,15; Hes 37,11) 19 Denk doch an mein Leid und an meine Verlassenheit, an die Bitterkeit und an das Gift![1] (Kla 3,5) 20 Immer wieder erinnert sich meine Seele daran und ist niedergeschlagen. 21 Dennoch will ich mir dies zu Herzen nehmen, das will ich hoffen: ח (Chet) 22 Die Gnade des HERRN nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, (Jer 3,12; Mal 3,6) 23 jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue. 24 Meine Seele spricht: »Der HERR ist mein Anteil[2], auf ihn will ich hoffen.« ט (Thet) 25 Der HERR ist gut zu denen, die auf ihn warten und ihn suchen. (Jes 25,9; Jes 26,9) 26 Deshalb ist es gut, still zu werden und auf die Befreiung durch den HERRN zu warten. 27 Und es ist gut, sich schon als junger Mensch dem Joch seiner Disziplin unterzuordnen: י (Jod) 28 Wenn er es ihm auferlegt, so soll er es schweigend und still auf sich nehmen. (Jer 15,17) 29 Er möge sein Gesicht in den Staub legen – vielleicht besteht dann noch Hoffnung für ihn. (Hi 16,15; Hi 40,4) 30 Wenn ihn andere auf die Wange schlagen, soll er still halten und die Beleidigung schweigend ertragen. כ (Kaf) (Jes 50,6; Mt 5,39) 31 Denn der Herr verstößt niemanden endgültig: (Jes 54,7) 32 Wenn er Leid bringt, hat er auch wieder großes Erbarmen. (Hos 11,8) 33 Denn er hat keine Freude daran, die Menschen zu quälen und ins Elend zu stürzen. ל (Lamed) 34 Alle Gefangenen auf Erden wurden gedemütigt. 35 Vor den Augen des Allerhöchsten wurde ihr Recht gebeugt. (Spr 17,15) 36 Vor Gericht wurde das Recht der Menschen verdreht – sollte der Herr das etwa nicht sehen? מ (Mem) (Jer 22,3; Hab 1,13) 37 Kann überhaupt irgendetwas geschehen, ohne dass der Herr es will? 38 Kommt nicht Böses und Gutes aus dem Mund des Allerhöchsten? (Hi 2,10; Jer 32,42) 39 Wie kann sich ein Mensch über sein Leben beklagen? Sollte er nicht seine eigene Sünde beklagen? נ (Nun) (Mi 7,9; Hebr 12,5) 40 Lasst uns unser Verhalten überprüfen und wieder zum HERRN umkehren. (2Kor 13,5) 41 Lasst uns unsere Herzen und Hände zu Gott im Himmel erheben. 42 Wir, wir haben gesündigt und uns gegen dich aufgelehnt, darum hast du uns nicht vergeben. ס (Samek) (Neh 9,26; Jer 14,20) 43 Du hast dich in Zorn gehüllt, hast uns verfolgt, getötet und nicht verschont. 44 Du hast dich in einer Wolke verborgen, sodass dich kein Gebet erreichte. 45 Du hast uns vor den Völkern zu Dreck und Abscheu gemacht. פ (Pe) (1Kor 4,13) 46 Unsere Feinde zerreißen sich den Mund über uns. (Kla 2,16) 47 Schrecken und Fallgruben hast du uns gegeben, außerdem Verderben und Untergang. (Jer 48,43) 48 Das Schicksal meines Volkes lässt mich Bäche von Tränen vergießen! ע (Ajin) 49 Meine Tränen nehmen kein Ende. Sie versiegen nicht, 50 ehe der HERR nicht vom Himmel auf uns herabschaut und uns ansieht. 51 Das Schicksal der Frauen von Jerusalem bereitet mir große Schmerzen. צ (Sade) 52 Meine Feinde haben mir ohne Grund nachgestellt wie einem Vogel. (1Sam 26,20) 53 Sie haben mich lebend in eine Grube geworfen und sie mit Steinen verschlossen. (Jer 37,16) 54 Das Wasser reichte mir bis zum Hals und ich schrie: »Ich bin verloren!« ק (Qof) (Jon 2,4) 55 Doch dann rief ich aus der Tiefe der Grube deinen Namen, HERR, 56 und du hast mich erhört: »Verschließe dein Ohr nicht vor meinem Hilferuf und vor meinem Schreien!« (Hi 34,28) 57 Du warst mir an dem Tag nahe, als ich zu dir schrie, und sagtest zu mir: »Fürchte dich nicht!« ר (Resch) (Jes 41,10) 58 Herr, du hast für mich gestritten und mir das Leben gerettet. (Jer 50,34; Jer 51,36) 59 Du, HERR, hast meine Unterdrückung gesehen. Verhilf mir zu meinem Recht! 60 Du hast ihre große Rachsucht und all ihre Pläne gegen mich gesehen. שׁ (Schin) 61 HERR, du hast gehört, wie sie mich beschimpften. Du kennst ihre Pläne – (Kla 5,1) 62 die Anschläge, die meine Feinde den ganzen Tag lang gegen mich aushecken. (Hes 36,3) 63 Sieh doch: Ob sie sitzen oder stehen, singen sie Spottlieder über mich! ת (Taw) (Kla 3,14) 64 Vergelte ihnen ihr Tun, HERR! (Jer 51,24) 65 Gib ihnen verstockte Herzen und dann schlag sie mit deinem Fluch! (5Mo 2,30) 

Befriedigung des göttlichen Zorns

66 Verfolge sie in deinem Zorn und rotte sie unter deinem Himmel aus, HERR. א (Alef) 

Neues Leben. Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2024 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Max-Eyth-Str. 41, 71088 Holzgerlingen

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Klagelieder 3

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft

Drittes Klagelied Die Leiden des Propheten und sein Trost in der Barmherzigkeit des Herrn

1 Ich bin der Mann, der tief gebeugt worden ist durch die Rute seines Zorns. (Ps 44,26; Jer 8,21; Jer 20,18) 2 Mich hat er verjagt und in die Finsternis geführt und nicht ans Licht. (Jes 59,9; Kla 3,6) 3 Nur gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag. (Hi 19,21; Ps 32,4; Hebr 10,31) 4 Er hat mein Fleisch und meine Haut verfallen lassen und meine Knochen zermalmt. (Hi 7,5; Hi 19,20) 5 Er hat rings um mich her Gift und Leid aufgebaut. (Hi 19,8; Ps 88,9; Kla 3,7; Kla 3,19) 6 In Finsternis ließ er mich wohnen wie längst Verstorbene. (Ps 88,6; Ps 143,3; Kla 3,2) 7 Er hat mich eingemauert, dass ich nicht herauskommen kann; mit ehernen Ketten hat er mich beschwert. (Kla 3,5; Kla 3,9) 8 Selbst wenn ich schreie und rufe, verschließt er doch [die Ohren] vor meinem Gebet. (Hi 19,7; Ps 22,3; Kla 3,44; Hab 1,2) 9 Mit Quadersteinen hat er meine Wege vermauert, hat meine Pfade gekrümmt. (Kla 3,5) 10 Er lauert mir auf wie ein Bär, wie ein Löwe im Dickicht. (Hi 10,16; Am 5,19) 11 Er hat meine Wege versperrt und hat mich zerfleischt, mich arg zugerichtet. (Jer 30,16; Kla 1,13) 12 Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gesetzt. (Hi 6,4; Ps 7,14; Ps 38,3) 13 Er hat mir in die Nieren gejagt die Söhne seines Köchers. (Hi 16,13) 14 Ich bin meinem ganzen Volk zum Gelächter geworden, ihr Spottlied den ganzen Tag. (Hi 30,9; Jer 20,7) 15 Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt, mit Wermut getränkt. (Hi 9,18; Jer 9,14) 16 Er ließ meine Zähne sich an Kies zerbeißen, hat mich niedergedrückt in die Asche. (Spr 20,17; Jer 6,26; Mt 7,9) 17 Ja, du hast meine Seele aus dem Frieden verstoßen, Dass ich das Glück vergaß. (Jes 54,10; Jer 16,5) 18 Und ich sprach: Meine Lebenskraft ist dahin, und auch meine Hoffnung auf den HERRN! (Hi 17,15; Spr 24,10; Hes 37,11) 19 Gedenke doch an mein Elend und mein Umherirren, an den Wermut und das Gift! (Jer 9,14; Kla 3,5; Kla 3,15) 20 Beständig denkt meine Seele daran und ist tief gebeugt! (Hi 21,6; Ps 42,7) 21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten, darum will ich Hoffnung fassen: (Ps 77,6; Ps 119,81) 22 Gnadenbeweise des HERRN sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; (Ps 103,17; Mi 7,18; Mal 3,6) 23 sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! (Ps 36,6; Jes 40,31) 24 Der HERR ist mein Teil!, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. (Ps 42,12; Ps 73,26; Jes 8,17) 25 Der HERR ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm sucht. (Ps 34,5; Ps 34,11; Ps 40,2; Ps 105,3; Jes 30,18; Mt 7,7) 26 Gut ist’s, schweigend zu warten auf die Rettung des HERRN. (Ps 37,7; Ps 37,34; Mi 7,7) 27 Es ist gut für einen Mann, das Joch zu tragen in seiner Jugend. (Ps 94,12; Pred 12,1; Mt 11,29) 28 Er sitze einsam und schweige, wenn Er es ihm auferlegt! (Ps 39,10; Ps 141,3) 29 Er stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung vorhanden. (Hes 16,63) 30 Schlägt ihn jemand, so biete er ihm die Wange dar und lasse sich mit Schmach sättigen! (Jes 50,6; Mt 5,39) 31 Denn der Herr wird nicht auf ewig verstoßen; (Ps 77,8; Jes 54,7) 32 sondern wenn er betrübt hat, so erbarmt er sich auch nach der Fülle seiner Gnade; (Ps 30,6; Jer 31,20) 33 denn nicht aus Lust plagt und betrübt Er die Menschenkinder. (Hes 33,11; Hebr 12,5) 34 Wenn alle Gefangenen eines Landes mit Füßen getreten werden, (Ps 129,3) 35 wenn das Recht eines Mannes gebeugt wird vor dem Angesicht des Höchsten, (Ps 82,1; Spr 22,22; Am 5,7; Am 6,12) 36 wenn die Rechtssache eines Menschen verdreht wird — sollte der Herr es nicht beachten? (Ps 94,5; Spr 24,12; Hab 1,13) 37 Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen, ohne dass der Herr es befahl? (Ps 33,9; Am 3,6; Jak 4,13) 38 Geht nicht aus dem Mund des Höchsten hervor das Böse und das Gute? (Hi 2,10; Jes 45,7) 39 Was beklagt sich der Mensch, der noch am Leben ist? Es hätte sich wahrlich jeder über seine Sünde zu beklagen! (Hi 11,6; Spr 19,3; Jer 30,15) 40 Lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen und umkehren zum HERRN! (Ps 119,59; Spr 3,6; Spr 23,26; Jes 55,7; Hos 6,1; Zef 2,1; Hag 1,5) 41 Lasst uns unsere Herzen samt den Händen zu Gott im Himmel erheben! (Ps 123,1; Jes 57,15; Mt 6,9) 42 Wir sind abtrünnig und widerspenstig gewesen; das hast du nicht vergeben. (Esr 9,6; Dan 9,5; Dan 9,11; Sach 1,6) 43 Du hast dich im Zorn verborgen und uns verfolgt; du hast uns ohne Mitleid umgebracht; (2Chr 36,16; Ps 80,5; Jes 59,2) 44 du hast dich in eine Wolke gehüllt, Dass kein Gebet hindurchdrang; (Ps 97,2; Hes 38,9) 45 du hast uns zu Kot und Abscheu gemacht mitten unter den Völkern! (5Mo 28,37; Kla 2,15; 1Kor 4,11) 46 Alle unsere Feinde haben ihr Maul gegen uns aufgesperrt. (Kla 2,16) 47 Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Untergang. (2Chr 29,8; Jes 24,18; Jer 38,6; Dan 9,27; Mt 24,15) 48 Es rinnen Wasserbäche aus meinen Augen wegen des Untergangs der Tochter meines Volkes. (Jer 13,17; Kla 1,2) 49 Mein Auge tränt unaufhörlich und kommt nicht zur Ruhe, (Jer 14,17; Kla 1,16; Kla 2,11) 50 bis der HERR vom Himmel herabschauen und dareinsehen wird. (Ps 80,15; Dan 9,20; Lk 18,1; Lk 18,7) 51 Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh wegen aller Töchter meiner Stadt. (Jer 14,17; Kla 2,10; Kla 2,13) 52 Die mich ohne Ursache hassen, stellten mir heftig nach wie einem Vogel; (Ps 35,19; Ps 69,5; Joh 15,25) 53 sie wollten mich in der Grube ums Leben bringen und warfen Steine auf mich. (Jer 38,6; Jer 38,9; Kla 3,47; Dan 6,17) 54 Wasser gingen über mein Haupt; ich sagte: Ich bin verloren! (Ps 69,3; Jes 38,11; Kla 3,18; Jon 2,4; Jon 2,6) 55 Aber ich rief deinen Namen an, o HERR, tief unten aus der Grube. (Ps 130,1; Jon 2,2) 56 Du hörtest meine Stimme: »Verschließe dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, vor meinem Hilferuf!« (Ps 6,9; Ps 28,1; Ps 116,1) 57 Du nahtest dich mir an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: »Fürchte dich nicht!« (Ps 81,8; Ps 145,18; Jes 43,1; Jer 1,8; Jak 4,8) 58 Du führtest, o Herr, die Sache meiner Seele; du hast mein Leben erlöst! (Ps 103,4; Jes 52,3; Jer 31,11; Jer 50,34) 59 Du hast, o HERR, meine Unterdrückung gesehen; schaffe du mir Recht! (Ps 10,14; Ps 35,1; Ps 35,23; Jer 11,20; 1Petr 2,23) 60 Du hast all ihre Rachgier gesehen, alle ihre Anschläge gegen mich. (Ps 10,14; Jer 11,19; Kla 3,59) 61 Du hast, o HERR, ihr Schmähen gehört, alle ihre Pläne gegen mich, (Ps 64,3; Spr 19,21; Jer 18,23; Apg 23,12) 62 das Gerede meiner Widersacher und ihr dauerndes Murmeln über mich. (Jer 18,18; Hes 36,3) 63 Sieh doch: Ob sie sich setzen oder aufstehen, so bin ich ihr Spottlied! (Hi 30,9; Ps 54,5; Jes 37,28; Kla 3,14) 64 Vergilt ihnen, o HERR, nach dem Werk ihrer Hände! (Ps 28,4; Jer 51,56; 2Tim 4,14) 65 Gib ihnen Verstockung des Herzens; dein Fluch komme über sie! (Ps 109,17; Jer 44,22; 1Kor 16,22) 66 Verfolge sie in deinem Zorn und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN hinweg! (Ps 35,5; Ps 59,14; Ps 83,15; Ps 92,8; Ps 101,8) 

Bibeltext der Schlachter
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Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Klagelieder 3

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich

Das dritte Klagelied

1 Ich bin der Mann, der das Elend gesehen hat, (Alef) das Werk des Stocks seines Zorns. (Jer 20,18) 2 Mich hat er vertrieben und fortgeführt (Alef) in die Finsternis und nicht ins Licht. 3 Ja, gegen mich wendet er wieder und wieder seine Hand, (Alef) jeden Tag. 4 Mein Fleisch und meine Haut hat er schwinden lassen, (Bet) meine Knochen hat er zerbrochen. (Hi 30,30; Kla 1,13) 5 Gegen mich hat er gebaut, und mich hat er eingeschlossen (Bet) mit Gift und mit Mühsal. 6 In tiefster Finsternis hat er mich wohnen lassen, (Bet) wie jene, die lange schon tot sind. (Ps 143,3) 7 Er hat mich eingemauert, und ich komme nicht heraus, (Gimel) mit bronzenen Ketten hat er mich beschwert. (Hi 3,23) 8 Auch wenn ich schreie und um Hilfe rufe - (Gimel) er hat sich meinem Gebet verschlossen. (Hi 19,7; Ps 22,3; Kla 3,44) 9 Meinen Weg hat er mit Quadersteinen vermauert, (Gimel) meine Pfade hat er verdreht. (Hi 19,8) 10 Ein lauernder Bär ist er für mich, (Dalet) ein Löwe im Verborgenen. (Hi 10,16; Jer 25,38; Hos 13,7) 11 Meine Wege hat er mit Dornen versperrt,[1] (Dalet) und er hat mich zerrissen, übel hat er mich zugerichtet! (Kla 1,13) 12 Er spannte seinen Bogen und stellte mich auf (Dalet) wie die Zielscheibe für den Pfeil. (Hi 6,4; Kla 2,4) 13 In meine Nieren liess er eindringen (He) die Söhne seines Köchers. 14 Für mein ganzes Volk bin ich zum Hohn geworden, (He) ihr Spottlied für jeden Tag. (Hi 30,9; Jer 20,7; Kla 3,63) 15 Mit bitteren Kräutern hat er mich gesättigt, (He) mit Wermut hat er meinen Durst gestillt. (Kla 3,19) 16 Und auf Kies liess er meine Zähne sich zerreiben, (Waw) in den Staub trat er mich nieder. 17 Und aus dem Frieden hast du mich verstossen, (Waw) was Glück ist, habe ich vergessen! (Jer 15,17; Jer 16,5) 18 Und ich sagte: Verloren ist mein Ruhm (Waw) und meine Hoffnung auf den HERRN. (Kla 2,15; Hes 37,11) 19 An mein Elend und meine Heimatlosigkeit denken (Sajin) ist Wermut und Gift. (Kla 1,7; Kla 3,5) 20 Ständig denke ich daran, (Sajin) und tief bin ich gebeugt! 21 Dies werde ich zurückbringen in mein Herz, (Sajin) darum werde ich hoffen: 22 Es sind die Gnadenerweise des HERRN, (Chet) dass es nicht ganz und gar zu Ende ist mit uns, denn sein Erbarmen hat sich nicht erschöpft. (Neh 9,31; Ps 89,2) 23 An jedem Morgen ist es neu. (Chet) Deine Treue ist gross! 24 Mein Anteil ist der HERR!, habe ich gesagt. (Chet) Darum werde ich auf ihn hoffen. (Ps 73,26) 25 Der HERR ist gut zu dem, der auf ihn hofft, (Tet) zu dem, der nach ihm fragt. (Esr 8,22; Jes 30,18) 26 Gut ist es, schweigend zu warten (Tet) auf die Rettung durch den HERRN. (Ps 62,2) 27 Gut ist es für den Mann, (Tet) wenn er das Joch in seiner Jugend trägt. (Kla 1,14) 28 Allein soll er sitzen, und er soll schweigen, (Jod) wenn er es ihm auferlegt. (Jer 15,17; Kla 1,1; Kla 2,10) 29 Er tue seinen Mund in den Staub, (Jod) vielleicht gibt es Hoffnung! 30 Er halte dem die Wange hin, der ihn schlägt, (Jod) der sich sättigt an der Schmach. (Jes 50,6) 31 Denn er verstösst nicht für immer, (Kaf) der Herr. (Jer 3,12) 32 Vielmehr: Hat er in Kummer gestürzt, dann erbarmt er sich, (Kaf) wie es der grossen Zahl seiner Gnadenerweise entspricht. (Jes 63,7) 33 Denn nicht von Herzen hat er erniedrigt (Kaf) und die Menschen in Kummer gestürzt. 34 Dass man unter seinen Füssen (Lamed) alle Gefangenen des Landes zertritt, 35 dass man das Recht eines Mannes beugt (Lamed) vor dem Angesicht des Höchsten, (5Mo 27,19) 36 dass man einen Menschen behindert bei seinem Rechtsstreit (Lamed) - das sollte der Herr nicht sehen? (Ps 94,5) 37 Wer sollte das sein, der sprach und es geschah, (Mem) ohne dass der Herr es geboten hätte? 38 Kommt nicht aus dem Mund des Höchsten (Mem) das Schlimme und das Gute? (Hi 2,10; Jes 45,7) 39 Was beklagt sich der Mensch, der lebt, (Mem) was beklagt sich ein Mann über seine Sünden? (Kla 4,6) 40 Lasst uns unsere Wege prüfen und erforschen, (Nun) und lasst uns zurückkehren zum HERRN! (Kla 5,21; Hos 6,1) 41 Wir erheben unser Herz und unsere Hände (Nun) zu Gott im Himmel. (Kla 2,19) 42 Wir, wir haben uns vergangen und waren widerspenstig, (Nun) du, du hast es nicht verziehen. (Kla 1,18) 43 Du hast dich in Zorn gehüllt und hast uns verfolgt, (Samech) du hast uns umgebracht, ohne Mitleid. (Jer 13,14; Kla 2,21; Kla 4,11) 44 In eine Wolke hast du dich gehüllt, (Samech) so dass kein Gebet hindurchdrang. (Kla 2,1; Kla 2,8) 45 Zu Kehricht und Unrat hast du uns gemacht (Samech) inmitten der Völker. 46 Alle unsere Feinde (Pe) haben ihr Maul gegen uns aufgerissen. (Ps 22,14; Kla 2,16) 47 Grauen und Grube sind uns zuteil geworden, (Pe) Verheerung und Zusammenbruch. (Jes 24,17) 48 Bäche stürzen aus meinem Auge (Pe) über den Zusammenbruch der Tochter meines Volks. (Jer 2,11; Jer 4,10; Jer 8,23; Kla 1,2) 49 Mein Auge ergiesst sich und findet keine Ruhe, (Ajin) es hört und hört nicht auf, 50 bis der HERR vom Himmel (Ajin) herabblickt und hinsieht. (Ps 80,15; Jes 63,15) 51 Mein Auge schmerzt mich (Ajin) all der Töchter meiner Stadt wegen. 52 Gejagt, gejagt wie einen Vogel haben mich (Zade) meine Feinde, ohne Grund! (Ps 35,19) 53 In der Grube wollten sie mein Leben zum Schweigen bringen, (Zade) und Steine haben sie auf mich geworfen. 54 Wasser flutete über mein Haupt, (Zade) ich sagte: Ich bin vom Leben[2] abgeschnitten! (Ps 69,2; Ps 88,6) 55 Ich rief deinen Namen, HERR, (Qof) von tief unten aus der Grube. (Ps 130,1) 56 Du hast meine Stimme gehört, (Qof) verschliesse nicht dein Ohr, zu meiner Erleichterung, zu meiner Rettung! (Ps 55,2) 57 Am Tag, da ich dich rief, hast du dich genaht, (Qof) du sprachst: Fürchte dich nicht. (Ps 138,3; Jer 1,8) 58 Du, Herr, hast um mich die Rechtsstreite geführt, (Resch) hast mein Leben erlöst. (Jer 50,34) 59 HERR, du hast gesehen, wie man mir das Recht beugt, (Resch) verschaffe du mir mein Recht! (Ps 10,14) 60 Du hast all ihre Rachegelüste gesehen, (Resch) all ihre Pläne gegen mich. (Jer 18,23) 61 Ihr Schmähen hast du vernommen, HERR, (Schin) all ihre Pläne gegen mich, 62 das Reden jener, die sich gegen mich erheben, und ihr Gerede (Sin) gegen mich, jeden Tag. 63 Ob sie sitzen oder sich erheben - schau hin: (Schin) Ich bin ihr Spottlied! (Kla 3,14) 64 Zahle es ihnen heim, HERR, (Taw) wie es dem Tun ihrer Hände entspricht. (Ps 28,4; Jer 11,20; Jer 50,15) 65 Gib ihnen Verblendung ins Herz. (Taw) Dein Fluch über sie! 66 Verfolge sie voller Zorn und zerschmettere sie (Taw) unter dem Himmel des HERRN! 

Die Zürcher Bibel (Ausgabe 2007) verwenden wir mit freundlicher Genehmigung des Verlags der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich, bei dem auch das Copyright für diese Bibelübersetzung liegt.