Markus 6

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und er ging von dort weg und kommt in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgen ihm nach.2 Und als es Sabbat geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sagten: Woher ⟨hat⟩ der das? Und was ist das für eine Weisheit, die dem gegeben ist, und solche Wunderwerke[1] geschehen durch seine Hände? (Mk 11,18; Joh 7,15)3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm[2]. (Jes 53,2; Mk 3,31; Apg 12,17; Jud 1,1)4 Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Haus. (Joh 4,44)5 Und er konnte dort kein Wunderwerk[3] tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte.6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte. (Mt 8,10; Mt 9,35; Mt 10,5; Lk 9,1)7 Und er ruft die Zwölf herbei; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. (Pred 4,9; Mt 10,1; Mk 3,14)8 Und er gebot ihnen, dass sie nichts mit auf den Weg nahmen als nur einen Stab; kein Brot, keine Tasche, keine Münze im Gürtel, (Lk 22,35)9 sondern Sandalen untergebunden. Und zieht nicht zwei Unterkleider an!10 Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, bis ihr von dort weggeht!11 Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis! (Apg 13,51)12 Und sie zogen aus und predigten, dass sie Buße tun sollten; (Mt 3,2)13 und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie. (Mt 14,1; Mk 3,15; Lk 3,19; Lk 9,7; Lk 10,17; Jak 5,14)14 Und der König Herodes[4] hörte ⟨von ihm⟩ – denn sein Name war bekannt geworden –, und sie sagten[5]: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferweckt worden, und deswegen wirken die Wunderkräfte in ihm. (Lk 3,1)15 Andere aber sagten: Es ist Elia; andere aber sagten: ⟨Es ist⟩ ein Prophet wie einer der Propheten. (Mal 3,23; Mk 8,28)16 Als aber Herodes es hörte, sagte er: Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.17 Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias[6] willen, der Frau seines Bruders Philippus[7], weil er sie geheiratet hatte. (Mk 1,14)18 Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben. (3Mo 18,16)19 Die Herodias aber trug ⟨es⟩ ihm nach und wollte ihn töten, und sie konnte nicht;20 denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er beschützte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, war er in großer Verlegenheit, und er hörte ihn gern.21 Und als ein geeigneter Tag kam, als Herodes an seinem Geburtstag seinen Großen und den Obersten[8] und den Vornehmsten von Galiläa ein Gastmahl[9] gab,22 kam ihre, der Herodias, Tochter herein und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Und der König sprach zu dem Mädchen: Bitte mich, um was du willst! Und ich werde es dir geben.23 Und er schwor ihr: Um was du mich auch bitten wirst, ich werde es dir geben bis zur Hälfte meines Reiches. (Est 5,3; Est 7,2)24 Und sie ging hinaus und sagte zu ihrer Mutter: Um was soll ich bitten? Die aber sprach: Um das Haupt Johannes des Täufers!25 Und sie ging sogleich mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale das Haupt Johannes des Täufers gibst!26 Und der König wurde sehr betrübt; doch um der Eide und um derer willen, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht zurückweisen.27 Und sogleich schickte der König einen Henker und befahl, sein Haupt zu bringen. Und der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis.28 Und er brachte sein Haupt auf einer Schale und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es ihrer Mutter. (Mk 9,13)29 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in eine Gruft. (Mt 14,13; Mt 15,32; Lk 9,10; Joh 6,1)30 Und die Apostel[10] versammeln sich zu Jesus; und sie berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten.31 Und er sprach zu ihnen: Kommt, ihr selbst allein, an einen öden Ort und ruht ein wenig aus! Denn diejenigen, die kamen und gingen, waren viele, und sie fanden nicht einmal Zeit, um zu essen. (Mk 3,20)32 Und sie fuhren in einem Boot allein an einen öden Ort;33 und viele sahen sie wegfahren und erkannten sie und liefen zu Fuß von allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor.34 Und als Jesus aus ⟨dem Boot⟩ trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. (Mt 9,36; Mk 1,41)35 Und als es schon spät am Tag war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist öde, und es ist schon spät am Tag.36 Entlass sie, damit sie auf die umliegenden Höfe und in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben?38 Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin, seht nach! Und als sie es festgestellt hatten, sagen sie: Fünf und zwei Fische.39 Und er befahl ihnen, sich alle nach Tischgemeinschaften auf dem grünen Grase zu lagern.40 Und sie lagerten sich in Gruppen zu je hundert und je fünfzig.41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische teilte er unter alle. (Mk 7,34)42 Und sie aßen alle und wurden gesättigt.43 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll und von den Fischen. (Mk 8,19)44 Und diejenigen, die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer. (Mt 14,22; Joh 6,16)45 Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Boot zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Betsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlässt.46 Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten. (Mk 1,35)47 Und als es Abend geworden, war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Land.48 Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache[11] zu ihnen, indem er auf dem See einherging; und er wollte an ihnen vorübergehen. (Hi 9,8; Lk 24,28)49 Sie aber sahen ihn auf dem See einhergehen und meinten, es sei ein Gespenst, und schrien auf;50 denn alle sahen ihn und wurden bestürzt. Er aber redete sogleich mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!51 Und er stieg zu ihnen in das Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich sehr über die Maßen; (Mk 4,39; Mk 5,42)52 denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet. (Mt 14,34; Mk 8,17)53 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth und legten an.54 Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten sie ihn sogleich55 und liefen in jener ganzen Gegend umher und fingen an, die Kranken auf den Betten hierhin und dorthin zu tragen, ⟨von⟩ wo sie hörten, dass er sei. (Mt 4,24)56 Und wo auch immer er in Dörfer oder Städte oder in Gehöfte hineinging, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes anrühren dürften; und alle, die ihn anrührten, wurden geheilt[12]. (Mt 15,1; Mk 3,10)

Markus 6

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und er zog von dort weg und kam in seine Vaterstadt[1]; und seine Jünger folgten ihm nach. (Mt 2,23; Lk 4,16; 1Petr 2,21)2 Und als der Sabbat kam, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solches? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, dass sogar solche Wundertaten durch seine Hände geschehen? (Mt 9,33; Mt 12,23; Joh 7,15)3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. (Jes 53,2; Mt 11,6; Mt 13,55; Gal 1,19; Jud 1,1)4 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seinem Haus! (Joh 4,44)5 Und er konnte dort kein Wunder tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. (Jes 59,1)6 Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens. Und er zog durch die Dörfer ringsumher und lehrte. (Mt 8,10; Mt 9,35; Joh 6,30; Apg 14,3)7 Und er rief die Zwölf zu sich und begann, sie je zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. (Pred 4,9; Mal 2,7; Mk 3,14; Lk 6,13)8 Und er befahl ihnen, sie sollten nichts auf den Weg nehmen als nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, kein Geld im Gürtel; (Lk 22,35)9 sie sollten aber Sandalen an den Füßen tragen und nicht zwei Hemden anziehen. (Eph 6,15)10 Und er sprach zu ihnen: Wo immer ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, bis ihr von dort weggeht. (Lk 10,7; Phil 4,11)11 Und von allen, die euch nicht aufnehmen noch hören wollen, zieht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Wahrlich, ich sage euch: Es wird Sodom und Gomorra erträglicher gehen am Tag des Gerichts als jener Stadt! (1Mo 19,24; Lk 10,12; Apg 13,51)12 Und sie gingen und verkündigten, man solle Buße tun, (Mk 1,15; Lk 24,47; Apg 20,21; Apg 26,20)13 und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. (Lk 10,17; Jak 5,14)14 Und der König Herodes[2] hörte das (denn sein Name wurde bekannt), und er sprach: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferstanden; darum wirken auch die Wunderkräfte in ihm! (Lk 3,1; Lk 23,7)15 Andere sagten: Er ist Elia; wieder andere aber sagten: Er ist ein Prophet, oder wie einer der Propheten. (Mal 3,23; Mt 16,14; Joh 1,21)16 Als das Herodes hörte, sprach er: Er ist Johannes, den ich enthauptet habe; der ist aus den Toten auferstanden! (3Mo 26,36; Spr 28,1)17 Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergreifen und ihn im Gefängnis binden lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, weil er sie zur Frau genommen hatte. (Lk 3,1; Lk 3,20)18 Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben! (3Mo 20,21)19 Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten; und sie konnte es nicht, (1Kön 18,10)20 denn Herodes fürchtete den Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er bewachte ihn, und er gehorchte ihm in manchem und hörte ihn gern. (2Mo 11,3; 2Kön 4,9; Jer 38,14; Jer 38,19; Mk 11,32; Apg 24,26; 3Joh 1,12)21 Als aber ein gelegener Tag kam, als Herodes seinen Großen und Obersten und den Vornehmsten von Galiläa an seinem Geburtstag ein Gastmahl gab, (Mt 14,6)22 da trat die Tochter der Herodias herein und tanzte. Und weil sie dem Herodes und denen, die mit ihm zu Tisch saßen, gefiel, sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, so will ich es dir geben! (Jes 3,16)23 Und er schwor ihr: Was du auch von mir erbitten wirst, das will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs!24 Sie aber ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich erbitten? Diese aber sprach: Das Haupt Johannes des Täufers! (Ps 37,14; Apg 23,12)25 Und sogleich ging sie rasch zum König hinein, bat und sprach: Ich will, dass du mir jetzt gleich auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers gibst!26 Da wurde der König sehr betrübt; doch um des Eides und um derer willen, die mit ihm zu Tisch saßen, wollte er sie nicht abweisen. (Spr 29,25; Mt 27,24; 2Kor 7,10)27 Und der König schickte sogleich einen von der Wache hin und befahl, dass sein Haupt gebracht werde.28 Dieser aber ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis und brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es seiner Mutter.29 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab. (Apg 8,2)30 Und die Apostel versammelten sich bei Jesus und verkündeten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. (Ps 77,13; Apg 14,27)31 Und er sprach zu ihnen: Kommt ihr allein abseits an einen einsamen Ort und ruht ein wenig! Denn es waren viele, die gingen und kamen, und sie hatten nicht einmal Zeit zu essen. (Offb 6,11; Offb 14,13)32 Und sie fuhren allein zu Schiff an einen einsamen Ort.33 Und die Leute sahen sie wegfahren, und viele erkannten ihn; und sie liefen aus allen Städten zu Fuß dort zusammen und kamen ihnen zuvor und versammelten sich bei ihm. (Mk 6,54)34 Und als Jesus ausstieg, sah er eine große Volksmenge; und er hatte Erbarmen mit ihnen, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. (Mt 9,36)35 Und als nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sagten: Dieser Ort ist einsam, und der Tag ist fast vergangen.36 Entlasse sie, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsumher gehen und sich Brot kaufen; denn sie haben nichts zu essen.37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir hingehen und für 200 Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben? (4Mo 11,21; 2Kön 4,43; Mt 20,2)38 Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. (Mt 15,34; Mk 8,5)39 Und er befahl ihnen, dass sich alle in Gruppen ins grüne Gras setzen sollten.40 Und sie setzten sich gruppenweise, zu hundert und zu fünfzig. (1Kor 14,33; 1Kor 14,40)41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, damit sie ihnen austeilten; auch die zwei Fische teilte er unter alle. (Mk 8,7; Joh 11,41; Joh 17,1)42 Und sie aßen alle und wurden satt. (5Mo 8,3)43 Und sie hoben zwölf Körbe voll an Brocken auf, und auch von den Fischen. (Mk 8,19)44 Und die, welche die Brote gegessen hatten, waren etwa 5 000 Männer. (Ps 132,15)45 Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und ans jenseitige Ufer, nach Bethsaida, vorauszufahren, bis er die Volksmenge entlassen hatte. (Lk 10,13; Joh 1,44)46 Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. (Mt 6,6; Mk 1,35; Lk 9,28)47 Und als es Abend geworden war, befand sich das Schiff mitten auf dem See und er allein auf dem Land.48 Und er sah, dass sie beim Rudern Not litten; denn der Wind stand ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kommt er zu ihnen, auf dem See gehend; und er wollte bei ihnen vorübergehen. (Hi 9,8; Ps 148,7; Jon 1,13; Lk 24,28)49 Als sie ihn aber auf dem See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien. (Lk 24,37)50 Denn sie sahen ihn alle und erschraken. Und sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!51 Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen und verwunderten sich. (Ps 93,3; Mk 4,39)52 Denn sie waren nicht verständig geworden durch die Brote; denn ihr Herz war verhärtet. (Mk 8,17)53 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie zum Land Genezareth und legten dort an.54 Und als sie aus dem Schiff traten, erkannten die Leute ihn sogleich, (Ps 9,11)55 durchliefen die ganze umliegende Gegend und fingen an, die Kranken auf den Liegematten dorthin zu tragen, wo sie hörten, dass er sei. (Mt 4,24; Mt 11,28)56 Und wo er in Dörfer oder Städte oder Gehöfte einkehrte, da legten sie die Kranken auf die freien Plätze und baten ihn, dass sie nur den Saum seines Gewandes anrühren dürften. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund. (Mk 3,10; Mk 5,27; Lk 6,19; Apg 5,15; Apg 19,12)

Markus 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Von dort ging Jesus in seine Heimatstadt. Seine Jünger begleiteten ihn. (Mt 13,53; Lk 4,16)2 Am Sabbat sprach er in der Synagoge, und viele, die ihn hörten, waren sehr verwundert. »Wo hat er das her?«, fragten sie einander. »Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und erst die Wunder, die durch ihn geschehen! (Joh 7,15)3 Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn von Maria, der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern hier bei uns?« Darum wollten sie nichts von ihm wissen. (Joh 6,42)4 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.« (Joh 4,44)5 Deshalb konnte er dort auch keine Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.6 Er wunderte sich, dass die Leute von Nazaret ihm das Vertrauen verweigerten. Jesus ging in die umliegenden Dörfer und sprach dort zu den Menschen. (Mt 10,1; Mt 10,5; Lk 9,1)7 Dann rief er die Zwölf zu sich; er gab ihnen die Vollmacht, die bösen Geister auszutreiben, und sandte sie zu zweien aus.8 Er befahl ihnen, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstock; kein Brot, keine Vorratstasche und auch kein Geld.9 »Sandalen dürft ihr anziehen«, sagte er, »aber nicht zwei Hemden übereinander!«[1]10 Weiter sagte er: »Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dem Ort weiterzieht.11 Wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und euch auch nicht anhören wollen, dann zieht sogleich weiter und schüttelt den Staub von den Füßen, damit sie gewarnt sind.«[2]12 Die Zwölf machten sich auf den Weg und forderten die Menschen auf, ihr Leben zu ändern.[3]13 Sie trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. (Jak 5,14)14 Inzwischen hatte auch König Herodes[4] von Jesus gehört; denn überall redete man von ihm. Die einen sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden, darum wirken solche Kräfte in ihm.« (Mt 14,1; Mk 8,28; Lk 9,7)15 Andere meinten: »Er ist der wiedergekommene Elija«; wieder andere: »Er ist ein Prophet wie die Propheten der alten Zeit.« (Lk 7,16)16 Herodes aber war überzeugt, dass er der Täufer Johannes sei. »Es ist der, dem ich den Kopf abschlagen ließ«, sagte er, »und jetzt ist er vom Tod auferweckt worden.«17 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war: Herodes hatte seinem Bruder Philippus die Frau, Herodias, weggenommen und sie geheiratet. (Mt 14,3; Lk 3,19)18 Johannes hatte ihm daraufhin vorgehalten: »Das Gesetz Gottes erlaubt dir nicht, die Frau deines Bruders zu heiraten.« (2Mo 20,14; 3Mo 18,16; 3Mo 20,21)19 Herodias war wütend auf Johannes und wollte ihn töten, konnte sich aber nicht durchsetzen.20 Denn Herodes wusste, dass Johannes ein frommer und heiliger Mann war; darum wagte er nicht, ihn anzutasten. Er hielt ihn zwar in Haft, ließ sich aber gerne etwas von ihm sagen, auch wenn er beim Zuhören jedes Mal in große Verlegenheit geriet.21 Aber dann kam für Herodias die günstige Gelegenheit. Herodes hatte Geburtstag und veranstaltete ein Festessen für seine hohen Regierungsbeamten, die Offiziere und die angesehensten Bürger von Galiläa.22 Dabei trat die Tochter von Herodias[5] als Tänzerin auf. Das gefiel Herodes und den Gästen so gut, dass der König zu dem Mädchen sagte: »Wünsche dir, was du willst; du wirst es bekommen.«23 Er schwor sogar: »Ich gebe dir alles, was du willst, und wenn es mein halbes Königreich wäre!« (Est 5,3)24 Das Mädchen ging hinaus zu seiner Mutter und fragte: »Was soll ich mir wünschen?« Die Mutter sagte: »Den Kopf des Täufers Johannes.«25 Schnell ging das Mädchen wieder hinein zum König und verlangte: »Ich will, dass du mir sofort auf einem Teller den Kopf des Täufers Johannes überreichst!«26 Der König wurde sehr traurig; aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er die Bitte nicht abschlagen.27 Er schickte den Henker und befahl ihm, den Kopf von Johannes zu bringen. Der Henker ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes.28 Er brachte den Kopf auf einem Teller herein, überreichte ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.29 Als die Jünger des Täufers erfuhren, was geschehen war, holten sie den Toten und legten ihn in ein Grab.30 Die Apostel kehrten zu Jesus zurück und berichteten ihm, was sie alles in seinem Auftrag getan und den Menschen verkündet hatten. (Mt 14,13; Lk 9,10; Lk 10,17; Joh 6,1)31 Jesus sagte zu ihnen: »Kommt jetzt mit, ihr allein! Wir suchen einen ruhigen Platz, damit ihr euch ausruhen könnt.« Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, sodass sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten.32 So stiegen sie in ein Boot und fuhren an eine einsame Stelle. (Mk 8,1)33 Aber die Leute sahen sie abfahren und erzählten es weiter. So kam es, dass Menschen aus allen Orten zusammenliefen und noch früher dort waren als Jesus und die Zwölf.34 Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er die vielen Menschen. Da ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sprach er lange zu ihnen. (Mk 8,2)35 Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Es ist schon spät und die Gegend hier ist einsam. Schick doch die Leute weg!36 Sie sollen in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen!«37 Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Die Jünger sagten: »Da müssten wir ja losgehen und für zweihundert Silberstücke Brot kaufen!«38 Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr denn bei euch? Geht, seht nach!« Sie sahen nach und sagten: »Fünf, und zwei Fische.«39 Da ließ er die Jünger dafür sorgen, dass sich alle in Tischgemeinschaften im grünen Gras niedersetzten.40 So lagerten sich die Leute in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.41 Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke und gab die Stücke den Jüngern, damit sie sie an die Leute verteilten. Auch die zwei Fische ließ er an alle austeilen.42 Und sie aßen alle und wurden satt.43 Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit dem, was von den Broten übrig blieb. Auch von den Fischen wurden noch Reste eingesammelt.44 Fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen.45 Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, ins Boot zu steigen und nach Betsaida ans andere Seeufer vorauszufahren. Er selbst wollte erst noch die Menschenmenge verabschieden. (Mt 14,22; Joh 6,16)46 Als er damit fertig war, ging er auf einen Berg,[6] um zu beten. (Lk 5,16)47 Bei Einbruch der Dunkelheit war Jesus allein an Land und das Boot mitten auf dem See.48 Jesus sah, dass seine Jünger beim Rudern nur mühsam vorwärtskamen, weil sie gegen den Wind ankämpfen mussten. Deshalb kam er im letzten Viertel der Nacht zu ihnen. Er ging über das Wasser und wollte an ihnen vorübergehen. (2Mo 14,24; 2Mo 33,19; 2Mo 34,6; 1Kön 19,11; Hi 9,8; Ps 46,6; Jes 17,14; Lk 24,28)49 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. (Lk 24,37)50 Denn sie alle sahen ihn und waren ganz verstört. Sofort sprach er sie an: »Fasst Mut! Ich bin’s,[7] fürchtet euch nicht!«51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich. (Mk 4,39)52 Denn sie waren durch das Wunder mit den Broten nicht zur Einsicht gekommen; sie waren im Innersten verstockt. (Mk 8,16)53 Sie überquerten den See und landeten bei Gennesaret. (Mt 14,34)54 Als sie aus dem Boot stiegen, erkannten die Leute Jesus sofort.55 Sie liefen in der ganzen Gegend umher und brachten die Kranken auf ihren Matten jeweils an den Ort, von dem sie hörten, dass Jesus dort sei.56 Wohin er auch kam, in Städte, Dörfer oder Höfe, überall legte man die Kranken hinaus auf die Plätze und bat ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes berühren dürften. Und alle, die es taten, wurden gesund. (Mt 9,20)

Markus 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jesus brach von dort auf und kam wieder in seinen Heimatort. Seine Jünger begleiteten ihn.2 Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Viele seiner Zuhörer fragten sich erstaunt: „Wo hat er das nur her? Was ist das für eine Weisheit, die ihm da gegeben ist? Und erst die Wunder, die durch ihn geschehen!3 Ist das denn nicht dieser Bauarbeiter,[1] der Sohn von Maria[2] und ein Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Seine Schwestern leben doch auch bei uns!“ Und sie ärgerten sich über ihn.4 Da sagte Jesus zu ihnen: „Überall wird ein Prophet geehrt, nur nicht in seiner Heimatstadt, seiner Verwandtschaft und seiner Familie.“5 Deshalb konnte er dort überhaupt kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.6 Er wunderte sich über ihren Unglauben und zog weiter durch die umliegenden Dörfer und lehrte dort.7 Dann rief er die Zwölf zu sich und fing an, sie zu zweit auszusenden. Er gab ihnen Vollmacht über die bösen Geister8 und befahl ihnen, außer einem Wanderstab nichts mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld.9 „Sandalen dürft ihr angezogen lassen, aber nicht zwei Hemden übereinander.10 Wenn ihr in ein Haus aufgenommen werdet, dann bleibt dort, bis ihr den Ort wieder verlasst.11 Und wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und auch nicht anhören wollen, dann zieht gleich weiter, schüttelt den Staub von euren Füßen ab und zeigt ihnen so, dass ihr sie dem Urteil Gottes überlasst.“12 Die Zwölf machten sich auf den Weg und predigten, dass die Leute ihre Einstellung ändern sollten.13 Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.14 Inzwischen hatte auch König Herodes von Jesus gehört, denn überall sprach man von ihm. Die einen sagten: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, deshalb kann er solche Wunder tun.“15 Andere meinten: „Es ist Elija.“ Wieder andere sagten: „Es ist ein Prophet wie einer der früheren Propheten.“16 Doch Herodes sagte, als er von ihm hörte: „Das ist Johannes, den ich enthaupten ließ. Und jetzt ist er auferweckt worden.“17 Herodes hatte Johannes nämlich festnehmen und gefesselt ins Gefängnis bringen lassen. Schuld daran war Herodias,[3] die Frau seines Stiefbruders Philippus. Herodes hatte sie zu seiner Frau gemacht,18 worauf Johannes ihm sagen musste: „Du hattest kein Recht, die Frau deines Bruders zu nehmen.“19 Die Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn umbringen lassen. Doch sie konnte sich nicht durchsetzen,20 denn Herodes hatte Hochachtung vor ihm. Er wusste, dass Johannes ein gerechter und heiliger Mann war, und schützte ihn deshalb. Er wurde zwar sehr unruhig, wenn er mit ihm sprach, hörte ihm aber trotzdem gern zu.21 Eines Tages ergab sich ‹für die Herodias› eine günstige Gelegenheit. Herodes hatte Geburtstag und gab dazu ein Festessen für seine hohen Regierungsbeamten, die Offiziere und die angesehensten Bürger von Galiläa.22 Dabei trat die Tochter der Herodias als Tänzerin auf. Sie gefiel Herodes und den Gästen so gut, dass der König zu dem Mädchen sagte: „Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben!“23 Er schwor ihr sogar: „Ich werde dir alles geben, was du willst, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.“24 Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: „Was soll ich mir wünschen?“ – „Den Kopf von Johannes dem Täufer“, erwiderte diese.25 Schnell ging das Mädchen wieder zum König hinein und sagte: „Ich will, dass du mir hier sofort auf einer Schale den Kopf von Johannes dem Täufer überreichst.“26 Der König war bestürzt, aber weil er vor allen Gästen einen Eid abgelegt hatte, wollte er sie nicht zurückweisen.27 Er schickte den Henker los und befahl ihm, den Kopf des Täufers zu bringen. Der ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes.28 Dann brachte er den Kopf auf einer Schale herein und überreichte ihn dem Mädchen. Und das Mädchen gab ihn an seine Mutter weiter.29 Als die Jünger des Johannes davon hörten, holten sie den Toten und legten ihn in ein Grab.30 Die Apostel versammelten sich dann wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie in seinem Auftrag gelehrt und getan hatten.31 Da sagte er zu ihnen: „Los, kommt mit an einen ruhigen Ort, nur ihr allein, und ruht ein wenig aus.“ Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, so dass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden.32 Sie fuhren also mit dem Boot an eine einsame Stelle, um dort allein zu sein.33 Doch viele sahen sie wegfahren und hatten ihre Absicht bemerkt. So kam es, dass die Menschen aus allen Orten am See angelaufen kamen und auf dem Landweg noch vor ihnen dort waren.34 Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten. Da nahm er sich viel Zeit, um sie zu belehren.35 Am Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: „Wir sind hier an einem einsamen Fleck, und es ist schon spät.36 Schick die Leute weg, damit sie sich in den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern etwas zu essen kaufen können.“37 Aber Jesus erwiderte: „Gebt ihr ihnen doch zu essen!“ – „Sollen wir wirklich losgehen“, sagten sie da, „und für 200 Denare[4] Brot kaufen, damit wir ihnen zu essen geben können?“38 „Wie viel Brote habt ihr?“, fragte er zurück. „Geht und seht nach!“ Sie taten es und sagten dann zu ihm: „Fünf und zwei Fische.“39 Dann befahl er ihnen, dafür zu sorgen, dass die Leute sich in Tischgemeinschaften ins grüne Gras niedersetzten.40 Als sie sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig zusammengesetzt hatten,41 nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er blickte zum Himmel auf, sprach den Segen darüber, brach die Fladenbrote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter alle verteilen.42 Und alle aßen sich satt.43 Sie füllten sogar noch zwölf Tragkörbe mit den Resten, die von den Brotstücken und Fischen übrig geblieben waren.44 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen.45 Gleich darauf nötigte Jesus seine Jünger, unverzüglich ins Boot zu steigen und an das gegenüberliegende Ufer in Richtung Betsaida[5] vorauszufahren. Er wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken.46 Nachdem er sich von der Menge verabschiedet hatte, stieg er auf den Berg, um zu beten.47 Bei Einbruch der Dunkelheit war das Boot mitten auf dem See und Jesus allein an Land.48 Er sah, wie sich seine Jünger beim Rudern abmühten, weil sie gegen den Wind ankämpfen mussten. Im letzten Viertel der Nacht[6] kam er dann zu ihnen. Er ging über den See, und es schien, als wollte er an ihnen vorüberlaufen.49 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf,50 denn alle sahen ihn und wurden von Furcht gepackt. Sofort rief er sie an: „Erschreckt nicht! Ich bin's! Habt keine Angst!“51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich,52 denn selbst nach dem Wunder mit den Broten hatten sie noch nichts begriffen, weil ihre Herzen immer noch verschlossen waren.53 Sie fuhren hinüber ans Land und legten in der Nähe von Gennesaret an.54 Als sie aus dem Boot stiegen, wurde Jesus von den Leuten dort gleich erkannt.55 Sofort liefen sie los, um die Kranken aus der ganzen Gegend zu holen. Sie brachten sie auf Tragbahren immer an den Ort, von dem sie erfuhren, dass Jesus dort sei.56 In allen Dörfern, Städten oder Einzelhöfen, in die er kam, legten sie die Kranken ins Freie und baten ihn, sie nur die Quaste seines Obergewands berühren zu lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.