1.Könige 8

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Damals versammelte Salomo die Ältesten von Israel ⟨und⟩ alle Oberhäupter der Stämme, die Fürsten der Geschlechter[1] der Söhne Israel, zum König Salomo nach Jerusalem, um die Lade des Bundes des HERRN heraufzuholen aus der Stadt Davids, das ist Zion. (Jos 23,2; 1Kön 2,10; 1Chr 15,3)2 Und alle Männer von Israel versammelten sich zum König Salomo im Monat Etanim[2], das ist der siebte Monat, am Fest. (3Mo 23,34; 2Chr 7,8)3 Alle Ältesten von Israel kamen, und die Priester trugen die Lade (4Mo 4,15; 5Mo 31,9)4 und brachten die Lade des HERRN hinauf, dazu das Zelt der Begegnung und alle heiligen Geräte, die im Zelt waren; die Priester und die Leviten brachten sie hinauf. (2Sam 6,12)5 Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich bei ihm eingefunden hatte ⟨und⟩ mit ihm vor der Lade ⟨stand⟩, opferten Schafe und Rinder, die vor Menge nicht berechnet und nicht gezählt werden konnten. (2Sam 6,13)6 Und die Priester brachten die Lade des Bundes des HERRN an ihren Platz in den Hinterraum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim; (2Mo 26,33; 1Kön 6,19; 1Chr 22,19; Ps 80,2; Jes 37,16; Offb 11,19)7 denn die Cherubim breiteten die Flügel aus über den Platz der Lade, und die Cherubim beschirmten die Lade und ihre Stangen von oben her.8 Und die Stangen waren so lang, dass die Enden der Stangen ⟨nur⟩ vom Heiligen aus, vor dem Hinterraum, zu sehen waren; aber nach außen waren sie nicht sichtbar. Und sie sind dort bis zum heutigen Tag. (2Mo 25,15)9 Nichts war in der Lade als nur die beiden steinernen Tafeln, die Mose am Horeb dort hineingelegt hatte, als der HERR mit den Söhnen Israel ⟨einen Bund⟩ schloss, als sie aus dem Land Ägypten zogen. (2Mo 25,21; 5Mo 4,13; 1Kön 8,21; Hebr 9,4)10 Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen hinausgingen, da erfüllte die Wolke das Haus des HERRN; (2Mo 40,34; Jes 6,1; Hes 10,4; Hag 2,7; Mk 9,7)11 und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hinzutreten, um den Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN. (2Mo 40,34; 2Chr 6,1; Jes 6,1; Hes 10,4; Hag 2,7)12 Damals sprach Salomo: Der HERR hat gesagt, dass er im Dunkel wohnen will[3]. (2Mo 20,21; Ps 97,2)13 Gebaut, ja gebaut habe ich ein fürstliches Haus für dich, eine Stätte, wo du thronen[4] sollst für Ewigkeiten.[5] (Ps 132,14; Hes 43,7; Mt 23,21)14 Darauf wandte der König sein Angesicht und segnete die ganze Versammlung Israels, wobei die ganze Versammlung Israels dastand; (2Sam 6,18; 1Kön 8,55; Neh 8,7)15 und er sagte: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der mit seinem Mund zu meinem Vater David geredet und mit seiner Hand erfüllt hat, ⟨was er verheißen hatte,⟩ als er sprach: (Jos 21,45; 1Sam 25,32; 1Chr 29,10; Ps 138,2)16 Von dem Tag an, da ich mein Volk Israel aus Ägypten herausführte, habe ich aus allen Stämmen Israels keine Stadt erwählt, um ⟨darin⟩ ein Haus zu bauen, damit mein Name dort ist; aber ich habe David erwählt, dass er ⟨König⟩ über mein Volk Israel ist. (2Sam 7,6; 1Chr 17,6; Ps 78,70)17 Nun lag es meinem Vater David am Herzen, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. (1Chr 17,2; 1Chr 28,2; Apg 7,46)18 Doch der HERR sprach zu meinem Vater David: Dass dir ⟨das⟩ am Herzen lag, meinem Namen ein Haus zu bauen, ⟨daran⟩ hast du gut getan, dass dir ⟨das⟩ am Herzen lag. (2Sam 7,3)19 Jedoch wirst du selbst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorkommt[6], der wird meinem Namen das Haus bauen. (1Chr 17,11; 1Chr 22,10)20 Und der HERR hat sein Wort aufrechterhalten, das er geredet hat. So bin ich denn an die Stelle meines Vaters David getreten und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, so wie der HERR zugesagt hat, und habe dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, das Haus gebaut; (Jos 21,45; 1Kön 1,48; 1Chr 28,6; Ps 138,2; Apg 7,47)21 und ich habe dort einen Platz für die Lade hergerichtet, in der der Bund des HERRN ist, den er mit unseren Vätern geschlossen hat, als er sie aus dem Land Ägypten herausführte. (2Mo 24,8; 1Kön 8,9; 2Chr 6,12)22 Und Salomo trat vor den Altar des HERRN angesichts der ganzen Versammlung Israels und breitete seine Hände zum Himmel aus. (2Mo 9,29)23 Und er sprach: HERR, Gott Israels! Kein Gott ist dir gleich im Himmel oben und auf der Erde unten, der du den Bund und die Gnade deinen Knechten bewahrst, die vor dir leben[7] mit ihrem ganzen Herzen; (2Mo 15,11; 5Mo 7,9; 2Sam 7,22; 2Kön 20,3)24 der du deinem Knecht, meinem Vater David, gehalten hast, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es am heutigen Tag ist. (Jos 21,45; Ps 138,2)25 Und nun, HERR, Gott Israels, halte deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast, als du sprachst: Es soll dir nicht an einem Mann fehlen vor meinem Angesicht[8], der auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achten, dass sie vor mir leben[9], wie du vor mir gelebt hast[10]. (1Kön 2,4; 1Kön 3,3; Ps 132,12)26 Und nun, Gott Israels, mögen sich doch deine Worte als zuverlässig erweisen, die du zu deinem Knecht, meinem Vater David, geredet hast! – (1Chr 17,23; Ps 119,38)27 Ja, sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, der Himmel und die Himmel der Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! (5Mo 10,14; 2Chr 2,5; Jes 66,1; Apg 7,48)28 Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, HERR, mein Gott, dass du hörst auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir betet, (Ps 5,2; Jes 37,15; Dan 9,17)29 dass deine Augen Nacht und Tag geöffnet seien über dieses Haus hin, über die Stätte, von der du gesagt hast: Mein Name soll dort sein, dass du hörst auf das Gebet, das dein Knecht zu dieser Stätte hin betet. (5Mo 12,5; 1Kön 9,3; 1Kön 11,36; 1Kön 14,21; 2Kön 19,16; 2Kön 21,4; 2Chr 7,15; Neh 1,6; Sach 12,4)30 Und höre auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie zu dieser Stätte hin richten werden. Du selbst mögest es hören an der Stätte, wo du thronst, im Himmel, ja, höre und vergib[11]! (2Chr 20,6; 2Chr 20,9; Ps 28,2; Ps 123,1; Dan 9,19)31 Wenn jemand gegen seinen Nächsten sündigt und der einen Fluch auf ihn legt[12], um ihn unter einen Fluch zu stellen, und er kommt ⟨und⟩ spricht den Fluch aus vor deinem Altar in diesem Haus,32 dann höre du es im Himmel und handle und richte deine Knechte, indem du den Schuldigen schuldig sprichst, um seinen Weg auf sein Haupt zu bringen, und indem du den Gerechten gerecht sprichst, um ihm nach seiner Gerechtigkeit zu geben! (2Mo 34,7; 1Sam 2,25; 1Kön 2,32; Est 9,25; Ps 7,9; Hes 9,10; Joe 4,4; Apg 18,6)33 Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen wird, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie kehren zu dir um und preisen deinen Namen und beten und flehen zu dir ⟨um Gnade⟩ in diesem Haus, (3Mo 26,17; 1Kön 8,47)34 dann höre du es im Himmel und vergib die Sünde deines Volkes Israel; und bring sie in das Land zurück, das du ihren Vätern gegeben hast! (5Mo 30,1; Ps 106,46)35 Bleibt der Himmel verschlossen, sodass es keinen Regen gibt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie beten zu dieser Stätte hin und preisen deinen Namen und kehren um von ihrer Sünde, weil du sie demütigst, (3Mo 26,19; 1Kön 17,1; Hag 1,10; Sach 14,17)36 dann höre du es im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel – denn du zeigst ihnen den guten Weg, auf dem sie gehen sollen – und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbteil gegeben hast! (Ps 25,4; Ps 32,8; Ps 68,10; Joe 2,23)37 Wenn eine Hungersnot im Land herrscht, wenn eine Pest ausbricht, wenn es Getreidebrand, Vergilben ⟨des Getreides⟩, Heuschrecken ⟨oder⟩ Heuschreckenlarven gibt, wenn sein Feind es im Land seiner Tore belagert, ⟨wenn es also⟩ irgendeine Plage, irgendeine Krankheit ⟨gibt⟩ (5Mo 28,22; 2Chr 20,9)38 ⟨und dann⟩ irgendein Gebet, irgendein Flehen ⟨aufsteigt⟩, was von irgendeinem Menschen ⟨oder⟩ von deinem ganzen Volk Israel geschehen mag – ⟨je nachdem,⟩ was einer als Plage seines Herzens erkennt –, und er zu diesem Haus hin seine Hände ausbreitet,39 dann höre du es im Himmel, der Stätte, wo du thronst[13], und vergib und handle und gib jedem nach all seinen Wegen, da du sein Herz kennst – denn du, du allein kennst das Herz aller Menschenkinder –, (Jos 22,22; 1Sam 16,7; 1Chr 28,9; Ps 139,1; Hebr 4,13)40 damit sie dich fürchten all die Tage, die sie in dem Land leben, das du unsern Vätern gegeben hast! (5Mo 6,2; Ps 130,4)41 Und auch auf den Ausländer, der nicht von deinem Volk Israel ist, aber wegen deines Namens aus fernem Land kommt – (Jes 56,6; Jer 3,17; Joh 12,20; Apg 8,27)42 denn sie werden von deinem großen Namen hören und von deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm –, wenn er nun kommt und betet zu diesem Haus hin, (2Mo 6,6; 4Mo 15,14; Jos 4,24; 2Kön 17,36; Ps 8,10; Jes 63,12; Jer 27,5; Hes 20,33)43 ⟨dann⟩ höre du es im Himmel, der Stätte, wo du thronst[14], und handle nach allem, worum der Ausländer zu dir ruft, damit alle Völker der Erde deinen Namen erkennen, damit sie dich fürchten wie dein Volk Israel und damit sie erkennen, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe! (5Mo 26,15; 2Kön 19,19)44 Wenn dein Volk zum Krieg gegen seinen Feind auszieht auf dem Weg, den du sie sendest, und ⟨wenn⟩ sie ⟨dann⟩ zum HERRN beten in Richtung auf die Stadt, die du erwählt hast, und ⟨auf⟩ das Haus, das ich deinem Namen gebaut habe, (2Chr 20,5)45 dann höre im Himmel ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe ⟨ihnen⟩ ihr Recht! (Ps 9,4)46 Wenn sie gegen dich sündigen – denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt – und du über sie erzürnst und sie vor dem Feind dahingibst und ihre Bezwinger[15] sie gefangen wegführen in das Land des Feindes, ⟨in⟩ ein fernes oder ein nahes, (3Mo 26,33; 2Kön 17,6; 2Kön 25,21; Hi 15,14; Spr 20,9; Pred 7,20; 1Joh 1,10)47 und sie nehmen es sich zu Herzen in dem Land, wohin sie gefangen weggeführt worden sind, und kehren um und flehen zu dir im Land ihrer Bezwinger[16], indem sie sagen: Wir haben gesündigt und haben uns schuldig gemacht, wir haben gottlos gehandelt; (3Mo 26,40; 1Sam 7,6; 1Kön 8,33; Esr 9,6; Ps 106,6; Lk 15,18)48 und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Land ihrer Feinde, die sie gefangen weggeführt haben, und sie beten zu dir in Richtung auf ihr Land, das du ihren Vätern gegeben hast, ⟨auf⟩ die Stadt, die du erwählt hast, und ⟨auf⟩ das Haus, das ich deinem Namen gebaut habe, (3Mo 26,40; 1Sam 7,3; 1Kön 8,33; 2Kön 23,25; Jer 29,13; Dan 6,11)49 dann höre im Himmel, der Stätte, wo du thronst[17], ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe ⟨ihnen⟩ ihr Recht!50 Und vergib deinem Volk, worin sie gegen dich gesündigt haben, und alle ihre Vergehen, mit denen sie sich gegen dich vergangen haben[18]; und lass sie Erbarmen finden vor ihren Bezwingern[19], dass die sich über sie erbarmen! (2Chr 30,9; 2Chr 33,13; Ps 32,5; Ps 106,46)51 Denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du aus Ägypten, mitten aus dem Eisenschmelzofen, herausgeführt hast. (5Mo 4,20; 5Mo 9,29)52 So lass deine Augen offen sein für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel, dass du auf sie hörst, sooft sie zu dir rufen!53 Denn du, du hast sie für dich zum Erbteil ausgesondert aus allen Völkern der Erde, so wie du durch deinen Knecht Mose geredet hast, als du unsere Väter aus Ägypten herausführtest, Herr, HERR! (2Mo 19,5; 2Sam 20,19; 2Chr 7,1)54 Und es geschah, als Salomo dieses ganze Gebet und Flehen zu dem HERRN zu Ende gebetet hatte, stand er auf von ⟨der Stelle⟩ vor dem Altar des HERRN, wo er auf den Knien gelegen hatte, seine Hände zum Himmel ausgebreitet.55 Und er trat hin und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme und sprach: (2Mo 39,43; 1Kön 8,14; 1Chr 16,2)56 Gepriesen sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, nach allem, was er geredet hat! Nicht ein einziges Wort ist dahingefallen von all seinen guten Worten, die[20] er durch seinen Knecht Mose geredet hat. (Jos 21,45; 1Chr 22,9)57 Der HERR, unser Gott, sei mit uns, so wie er mit unseren Vätern gewesen ist. Er verlasse uns nicht und verstoße uns nicht, (5Mo 31,6)58 um so unser Herz zu ihm zu neigen, damit wir auf all seinen Wegen gehen und seine Gebote und seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen einhalten, die er unseren Vätern geboten hat! (Ps 119,36)59 Und diese meine Worte, mit denen ich vor dem HERRN um Gnade gefleht habe, seien dem HERRN, unserm Gott, nahe, Tag und Nacht, dass er das Recht seines Knechtes und das Recht seines Volkes Israel ausführt – die Sache eines ⟨jeden⟩ Tages an ihrem Tag –, (Jes 27,3)60 damit alle Völker der Erde erkennen, dass der HERR Gott ist und sonst keiner! (2Mo 6,7; Jes 37,20)61 Und euer Herz sei ungeteilt mit dem HERRN, unserem Gott, in seinen Ordnungen zu leben[21] und seine Gebote zu halten, wie es am heutigen Tag ist! (1Kön 3,3; 1Kön 15,14; 1Chr 28,9)62 Und der König und ganz Israel mit ihm brachten vor dem HERRN Schlachtopfer dar[22]. (1Chr 16,1)63 Und Salomo schlachtete als Heilsopfer[23], das er dem HERRN darbrachte[24], 22 000 Rinder und 120 000 Schafe. So weihten der König und alle Söhne Israel das Haus des HERRN ein. (4Mo 7,10; Esr 6,16; Ps 30,1)64 An jenem Tag heiligte der König die Mitte des Vorhofes, der vor dem Haus des HERRN ⟨lag⟩; denn dort bereitete er das Brandopfer zu und das Speisopfer und die Fettstücke der Heilsopfer[25]; denn der bronzene Altar, der vor dem HERRN ⟨stand⟩, war zu klein, um das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstücke der Heilsopfer[26] zu fassen. (2Chr 4,1)65 Und Salomo veranstaltete zu jener Zeit das Fest[27] und ganz Israel mit ihm, eine große Versammlung, von da, wo man nach Hamat hineinkommt[28], bis an den Bach Ägyptens, vor dem HERRN, unserm Gott, sieben Tage lang und ⟨weitere⟩ sieben Tage, ⟨zusammen⟩ vierzehn Tage[29]. (4Mo 34,5; Jos 15,1; 2Chr 30,23; Jes 27,12)66 Am achten Tag entließ er das Volk. Und sie segneten den König[30] und gingen zu ihren Zelten, fröhlich und guten Mutes über all das Gute, das der HERR seinem Knecht David und seinem Volk Israel erwiesen hatte. (Jos 22,6; 2Chr 7,11; Neh 8,10)

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Neues Leben. Die Bibel

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1 Dann rief Salomo die Ältesten sowie die führenden Männer aller Stämme und Sippen Israels in Jerusalem zusammen. Sie sollten die Bundeslade des HERRN aus Zion, der Stadt Davids, holen. (4Mo 7,2; 2Sam 5,7; 2Sam 6,17; 1Chr 5,2)2 So versammelten sich alle Männer Israels bei König Salomo zum Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat.[1] (3Mo 23,33; 2Chr 5,3; 2Chr 7,8)3 Als die Ältesten Israels eingetroffen waren, hoben die Priester die Lade hoch. (4Mo 7,9)4 Dann nahmen die Priester und Leviten die Lade des HERRN zusammen mit dem Zelt Gottes und allen heiligen Geräten, die darin waren, und trugen sie hinauf.5 König Salomo und die ganze Gemeinschaft der Israeliten, die sich bei ihm versammelt hatte, opferten Schafe und Rinder vor der Lade – so viele, dass niemand sie mehr zählen konnte. (2Sam 6,13; 2Chr 1,5)6 Dann trugen die Priester die Bundeslade des HERRN an ihren Ort in das innere Heiligtum des Tempels, das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim.7 Die Cherubim breiteten ihre Flügel über der Lade aus und bildeten so einen Baldachin über der Lade und ihren Tragstangen.8 Diese Stangen waren so lang, dass ihre Enden vom Heiligtum, von der Vorhalle vor dem Allerheiligsten, aus zu sehen waren; weiter außerhalb waren sie nicht zu sehen. Sie befinden sich noch heute dort. (2Mo 25,13; 2Mo 37,4)9 In der Lade waren nur die beiden Steintafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte. Dort hatte der HERR einen Bund mit dem israelitischen Volk geschlossen, als es Ägypten verließ. (2Mo 24,7; 2Mo 25,16; 5Mo 4,13; 5Mo 10,2; Hebr 9,4)10 Als die Priester aus dem Heiligtum heraustraten, erfüllte eine Wolke das Haus des HERRN. (2Mo 40,34; 2Chr 7,1)11 Die Priester konnten deswegen ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit des HERRN war im Haus des HERRN gegenwärtig.12 Dann betete Salomo: »Der HERR hat gesagt, dass er im tiefsten Dunkel wohnen will. (2Chr 6,1; Ps 97,2)13 Doch ich habe dir ein prachtvolles Haus gebaut, eine Wohnung, in der du nun für immer wohnen sollst!«14 Dann wandte sich der König der ganzen Gemeinschaft der Israeliten zu, die vor ihm stand, segnete sie und sagte:15 »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der sein Versprechen erfüllt hat, das er meinem Vater David gab. Denn er hat gesagt: (2Sam 7,12; 1Chr 22,10)16 ›Seit dem Tag, an dem ich mein Volk der Israeliten aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich keine Stadt unter den Stämmen Israels dazu bestimmt, dass darin ein Haus zur Ehre meines Namens errichtet werden sollte. Doch nun habe ich David zum König über mein Volk gesetzt.‹ (5Mo 12,4; 1Sam 16,1)17 Mein Vater David wollte ein Haus bauen, damit der Name des HERRN, des Gottes Israels, darin geehrt wird. (2Sam 7,2; 1Chr 17,1)18 Doch der HERR sprach zu ihm: ›Es gefällt mir, dass du dir vorgenommen hast, ein Haus zur Ehre meines Namens zu bauen,19 doch du bist nicht derjenige, der es tun soll. Dein Sohn wird es an deiner Stelle bauen.‹ (2Sam 7,12; 1Chr 17,11; 1Chr 22,8)20 Und nun hat der HERR getan, was er zugesagt hat, denn ich bin anstelle meines Vaters David König geworden, wie der HERR es gesagt hat. Ich habe dieses Haus zur Ehre des HERRN, des Gottes Israels, gebaut. (1Chr 28,6)21 Und ich habe darin einen Platz für die Lade geschaffen, welche die Tafeln des Bundes enthält, den der HERR mit unseren Vorfahren geschlossen hat, als er sie aus Ägypten herausführte.«22 Dann stellte sich Salomo mit zum Himmel erhobenen Händen vor den Altar des HERRN und die ganze Versammlung Israels blickte auf ihn.23 Er betete: »HERR, Gott Israels, es gibt keinen Gott, der dir gleicht, weder im Himmel noch auf der Erde. Du erfüllst deine Versprechen und bist all denen mit deiner großen Liebe treu, die dir gehorchen und bereit sind, von ganzem Herzen deinen Willen zu tun. (5Mo 7,9; Neh 1,5; Neh 9,32)24 Du hast deine Zusage an deinen Diener David, meinen Vater, erfüllt. Dein Mund hatte sie ausgesprochen und heute hat deine Hand sie erfüllt.25 Und nun, HERR, Gott Israels, erfülle, was du deinem Diener David, meinem Vater, versprochen hast. Denn du hast gesagt: ›Wenn deine Nachkommen auf ihren Weg achten werden und mit mir leben, wie du es getan hast, werden sie für immer in Israel herrschen.‹ (2Sam 7,25; 1Kön 2,4; 1Chr 17,23)26 Jetzt, Gott Israels, lass dieses Wort an deinen Diener David, meinen Vater, wahr werden.27 Aber wird Gott tatsächlich auf der Erde wohnen? Der höchste Himmel kann dich nicht fassen – wie viel weniger dieses Haus, das ich errichtet habe! (2Chr 2,5; Ps 139,7; Jes 66,1; Jer 23,24; Apg 7,48)28 Höre dennoch das Gebet deines Dieners und vernimm meine Bitte, HERR, mein Gott. Höre die Gebete, die dein Diener heute an dich richtet.29 Tag und Nacht sollen deine Augen über diesem Haus wachen, denn du hast versprochen: ›Hier soll mein Name wohnen.‹ Bitte erhöre die Gebete, die ich hier spreche. (5Mo 12,11; 2Chr 7,12)30 Bitte erhöre die inständigen Bitten, die wir, dein Volk der Israeliten und ich, an diesem Ort im Gebet an dich richten. Ja, höre uns im Himmel, wo du wohnst, und wenn du uns hörst, vergib uns. (Neh 1,5)31 Wenn ein Mensch einem anderen ein Unrecht zufügt und vor dem Altar in diesem Haus seine Unschuld beschwören soll, (2Mo 22,7; 3Mo 5,1)32 dann höre ihn im Himmel und sprich du das Urteil. Strafe den Schuldigen und lass seine Taten auf ihn zurückfallen, aber sprich den Unschuldigen frei, wie es sein Recht ist. (5Mo 25,1)33 Wenn dein Volk der Israeliten von seinen Feinden besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und wenn es sich dir dann wieder zuwendet und deinen Namen anruft und hier in diesem Tempel zu dir betet und fleht, (3Mo 26,14; 5Mo 28,25)34 dann höre es im Himmel und vergib ihm seine Sünde und bring es zurück in dieses Land, das du seinen Vorfahren gegeben hast.35 Wenn der Himmel verschlossen bleibt und kein Regen fällt, weil dein Volk gegen dich gesündigt hat, und wenn es dann zu diesem Tempel gewandt betet und deinen Namen anruft und sich von seiner Sünde abwendet, weil du es bestraft hast, (3Mo 26,19; 5Mo 11,16)36 dann höre es im Himmel und vergib deinen Dienern, den Israeliten, ihre Sünde. Zeig ihnen, wie sie nach deinem Willen leben können, und lass es regnen auf dein Land, das du deinem Volk als Erbe anvertraut hast. (1Sam 12,23; Ps 27,11)37 Wenn eine Hungersnot im Land herrscht oder eine Seuche ausbricht, wenn es eine Missernte gibt, Heuschrecken einfallen oder Raupen die Ernte vernichten, wenn die Feinde deines Volkes ins Land eindringen und seine Städte belagern – welche Not oder Krankheit auch kommen mag: (3Mo 26,16; 5Mo 28,21)38 Wenn dann irgendeiner aus deinem Volk zu dir betet und fleht, indem er dir seinen Kummer und seine Not zu Füßen legt und die Hände zu diesem Haus hin erhebt, oder wenn das ganze Volk seine Stimme im Gebet erhebt,39 dann höre es im Himmel, wo du wohnst, vergib ihm und hilf. Gib jedem, was er verdient, denn du allein kennst das menschliche Herz. (1Sam 2,3; 1Chr 28,9; Jer 17,10; Joh 2,24)40 Dann werden sie dich achten, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren geschenkt hast.41 Und wenn Fremde, die nicht zu deinem Volk der Israeliten gehören, von dir hören und aus fernen Ländern kommen, um deinen Namen anzubeten –42 denn sie werden von dir und deinen gewaltigen Wundern und deiner Macht hören –, wenn sie dann zu diesem Haus gewandt beten, (5Mo 3,24)43 höre sie im Himmel, wo du wohnst, und gib ihnen alles, worum sie dich bitten. Denn alle Völker der Erde sollen dich erkennen und achten, so wie dein Volk der Israeliten es tut. Alle sollen erkennen, dass dieses Haus, das ich gebaut habe, deinen Namen trägt. (1Sam 17,46)44 Wenn die Israeliten in deinem Auftrag in den Krieg ziehen gegen ihre Feinde und wenn sie dann im Gebet zum HERRN in die Richtung dieser Stadt blicken, die du erwählt hast, und zu diesem Haus, das ich deinem Namen errichtet habe, (2Chr 14,10)45 dann höre ihre Gebete und ihr Flehen im Himmel und hilf ihnen.46 Wenn sie gegen dich sündigen – denn welcher Mensch wäre ohne Sünde? –, dann wirst du vielleicht zornig sein über sie und sie ihren Feinden ausliefern, die sie in ein fremdes Land verschleppen, es sei nah oder fern. (2Kön 17,6; 2Kön 25,21; Spr 20,9; 1Joh 1,8)47 Doch vielleicht wenden sie sich in ihrem Exil voller Reue wieder zu dir und sagen: ›Wir haben gesündigt, wir haben Böses getan und schlecht gehandelt.‹ (3Mo 26,40; Esr 9,5; Neh 1,6; Ps 106,6; Dan 9,5)48 Wenn sie sich dann von ganzem Herzen und von ganzer Seele im Land ihrer Feinde, die sie gefangen nahmen, wieder dir zuwenden und zu dem Land hingewandt beten, das du ihren Vorfahren geschenkt hast, und zu dieser Stadt, die du erwählt hast, und zu diesem Haus, das ich zur Ehre deines Namens gebaut habe, (5Mo 4,29; 1Sam 7,3)49 dann höre ihre Gebete im Himmel, wo du wohnst. Verhilf ihnen zu ihrem Recht50 und vergib deinem Volk, das gegen dich gesündigt hat und dir untreu war. Lass es Gnade finden bei seinen Feinden und Unterdrückern, (2Chr 30,9; Ps 106,46)51 denn es ist dein Volk – dein Eigentum –, das du aus Ägypten herausgeführt hast wie aus einem glühenden Ofen. (2Mo 32,11; 5Mo 4,20; 5Mo 9,26; Jer 11,4)52 Lass deine Augen für die Bitten deines Dieners und für die Bitten deines Volkes Israel offen sein. Höre und antworte ihm, wenn es zu dir ruft.53 Denn als du, allmächtiger HERR, unsere Vorfahren aus Ägypten herausgeführt hast, hast du zu deinem Diener Mose gesagt, dass du Israel als deinen ganz besonderen Besitz von allen Völkern der Erde absonderst.« (2Mo 19,5)54 Als Salomo diese Gebete und Bitten an den HERRN zu Ende gesprochen hatte, stellte er sich vor den Altar des HERRN, vor dem er mit zum Himmel erhobenen Händen gekniet hatte.55 Er trat vor die ganze Versammlung Israels, segnete sie mit lauter Stimme und sagte:56 »Gelobt sei der HERR, der seinem Volk der Israeliten Ruhe geschenkt hat, wie er es versprochen hat. Kein einziges Wort von den wunderbaren Zusagen, die er durch seinen Diener Mose gegeben hat, blieb unerfüllt. (Jos 21,45; Jos 23,14; 1Kön 10,9)57 Der HERR, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unseren Vorfahren war; er möge uns nicht verlassen oder verstoßen. (Jos 1,5; 1Sam 12,22)58 Er wecke in uns den Wunsch, in allem seinen Willen zu tun und in Übereinstimmung mit seinen Geboten, Gesetzen und Vorschriften zu leben, die er unseren Vorfahren gab. (Ps 119,36; Jer 31,33)59 Mögen diese Worte, die ich in der Gegenwart des HERRN gebetet habe, Gott alle Zeit, Tag und Nacht, vor Augen stehen, sodass der HERR, unser Gott, meine Sache und die Sache seines israelitischen Volkes jeden Tag aufs Neue vertritt.60 So sollen die Völker der ganzen Welt erkennen, dass es keinen anderen Gott gibt als den HERRN. (5Mo 4,35; 1Sam 17,46; 1Kön 18,39)61 Ihr aber sollt dem HERRN, unserem Gott, von ganzem Herzen treu sein. Lebt nach seinen Gesetzen und haltet seine Gebote, so wie ihr es jetzt tut.« (5Mo 18,13; 1Kön 11,4; 2Kön 20,3)62 Dann brachten der König und ganz Israel mit ihm dem HERRN ihre Schlachtopfer. (2Chr 7,1)63 Salomo schlachtete dem HERRN als Friedensopfer 22.000 Rinder und 120.000 Schafe. So weihten der König und ganz Israel das Haus des HERRN ein.64 Am gleichen Tag weihte der König den Innenhof vor dem Haus des HERRN. Hier brachte er Brandopfer, Speiseopfer und das Fett von Friedensopfern dar, denn der bronzene Altar in der Gegenwart des HERRN war zu klein, um so viele Opfer zu fassen. (2Chr 4,1)65 Dann feierten Salomo und ganz Israel in der Gegenwart des HERRN, ihres Gottes, das Laubhüttenfest[2]. Eine riesige Menschenmenge war zusammengeströmt, von der Grenze Hamats bis zum Bach von Ägypten. Die Feier dauerte insgesamt 14 Tage – sieben Tage für die Einweihung des Altars und weitere sieben Tage für das Laubhüttenfest.[3] (1Mo 15,18)66 Als das Fest vorüber war[4], schickte Salomo die Leute nach Hause. Sie segneten den König und gingen heim, und alle freuten sich und waren glücklich, weil der HERR seinem Diener David und seinem israelitischen Volk so viel Gutes getan hatte.