1Etwa zwei Monate[1], nachdem sie Ägypten verlassen hatten, erreichten die Israeliten die Wüste Sinai. (Ex 12:51; Ex 16:1)2Sie hatten Refidim verlassen, waren in die Wüste Sinai gekommen und schlugen dort am Fuß des Berges Sinai ihr Lager auf.3Mose bestieg den Berg, um vor Gott zu treten. Der HERR rief ihm vom Berg aus zu: »Richte den Nachkommen Jakobs[2], den Israeliten, Folgendes aus: (Ex 20:21; Ac 7:38)4›Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe. Ich habe euch sicher hierher zu mir gebracht, so wie ein Adler seine Jungen auf seinen Flügeln trägt. (De 29:1; Isa 40:31; Isa 63:9; Re 12:14)5Wenn ihr mir nun gehorcht und den Bund haltet, den ich mit euch schließen werde, sollt ihr vor allen anderen Völkern der Erde mein besonderes Eigentum sein, denn die ganze Erde gehört mir. (Ex 15:26; De 10:14)6Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern, ein heiliges Volk sein.‹ Richte den Israeliten diese Worte aus.« (Le 11:44; De 33:3; 1Pe 2:1; Re 1:6; Re 5:10)7Mose kehrte vom Berg zurück, rief die führenden Männer des Volkes zusammen und teilte ihnen alles mit, was der HERR ihm aufgetragen hatte. (Ex 4:29; Ex 24:9)8Die Israeliten waren einer Meinung: »Wir wollen alles tun, was der HERR uns sagt.« Diese Antwort des Volkes überbrachte Mose dem HERRN. (Ex 24:3; De 5:27; De 26:17)9Da sprach der HERR zu Mose: »Dieses Mal werde ich dir in einer dichten Wolke begegnen, damit das Volk es hört, wenn ich zu dir spreche, und dir deshalb immer Glauben schenkt.« (Ex 19:16; Ex 24:15; De 4:11; Ps 99:7)10Dann befahl der HERR Mose: »Steig hinunter und sorg dafür, dass sich das Volk heute und morgen nicht verunreinigt und lass sie ihre Kleider waschen. (Ge 35:2; Le 11:44; Nu 8:7; Nu 19:19; Heb 10:22; Re 22:14)11Übermorgen sollen sie sich bereithalten, denn dann werde ich vor den Augen des ganzen Volkes auf den Sinai hinunterkommen. (Ex 19:16)12Zieh eine Grenzlinie und warne die Israeliten: ›Wagt es nicht, auf den Berg zu steigen oder ihn auch nur zu berühren. Wer den Berg berührt, muss mit dem Tod bestraft werden!13Niemand darf ihn berühren. Wer es trotzdem tut, soll gesteinigt oder durchbohrt[3] werden. Ganz gleich, ob Mensch oder Tier, er darf nicht am Leben bleiben.‹[4] Erst wenn das langgezogene Signal des Widderhorns ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.« (Heb 12:20)14Mose stieg vom Berg zum Volk hinab und wies sie an sich nicht zu verunreinigen. Die Israeliten wuschen ihre Kleider.15Und Mose befahl ihnen: »Haltet euch am dritten Tag bereit. Bis dahin sollt ihr nicht mit einer Frau schlafen.« (1Sa 21:5; 1Co 7:5)16Am Morgen des dritten Tages begann es zu donnern und zu blitzen und eine dichte Wolke umgab den Berg. Ein gewaltiger Posaunenschall ertönte, sodass alle Israeliten im Lager vor Angst zitterten. (Ex 9:23; Ex 20:18; Heb 12:18)17Mose führte sie aus dem Lager heraus Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf. (De 4:11)18Der ganze Berg Sinai war in Rauch gehüllt, denn der HERR war im Feuer auf ihn herabgekommen. Der Rauch stieg in den Himmel wie Rauch aus einem Schmelzofen und der ganze Berg bebte stark. (Ex 24:17; De 5:4; Ps 68:8; Ps 104:32)19Der Posaunenschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete für alle hörbar[5]. (Ps 81:8)20Als nun der HERR auf den Gipfel des Berges Sinai hinabgekommen war, rief er Mose zu sich. Und Mose stieg auf den Berg. (Ex 24:12; Ne 9:13)21Der HERR befahl Mose: »Steig wieder hinunter und warne die Israeliten davor, die Grenzlinie zu überschreiten, um mich zu sehen. Sonst würden viele von ihnen sterben. (Ex 3:5)22Sogar die Priester, die sich mir sonst nähern dürfen, müssen sich reinigen[6] oder ich werde sie vernichten.« (Le 10:3; Le 21:6)23»Aber HERR, das Volk kann gar nicht auf den Berg steigen«, wandte Mose ein. »Du selbst hast uns gewarnt und mir befohlen, eine Grenzlinie um den Berg zu ziehen und ihn für heilig zu erklären.«24Doch der HERR antwortete: »Steig trotzdem hinunter und bring Aaron mit auf den Berg. Die Priester und das Volk dürfen jedoch die Grenze nicht überschreiten, um zu mir heraufzukommen. Sonst werde ich sie vernichten.« (Ex 24:1)25Da stieg Mose hinunter zum Volk und teilte ihnen alles mit.