1Ein Maskil[1]. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! (Ps 50,1; Spr 22,17)2Ich will meinen Mund öffnen zu einem Spruch, will hervorbringen[2] Rätsel aus der Vorzeit. (Ps 49,5; Mt 13,35)3Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, (1Joh 1,1)4wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen und der künftigen Generation erzählen die Ruhmestaten des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. (2Mo 13,14; 5Mo 4,9; Jos 4,6; Ps 71,18; Ps 145,4; Jes 38,19)5Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz aufgestellt in Israel und gebot unseren Vätern, sie ihren Söhnen kundzutun, (5Mo 6,7)6damit die künftige Generation sie kenne, die Söhne, die geboren werden sollten, und ⟨auch⟩ sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten. (2Mo 10,2)7Damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten. (5Mo 6,21; Ps 105,45)8Damit sie nicht würden wie ihre Väter, eine widersetzliche und widerspenstige Generation, eine Generation, deren Herz nicht fest war[3] und deren Geist nicht treu war gegen Gott, (5Mo 31,27; Hes 20,8; Lk 9,41)9⟨wie⟩ die Söhne Ephraim, gerüstete Bogenschützen, sich wendeten am Tag des Kampfes.10Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln. (2Kön 17,15; Hes 20,21; Hebr 8,9)11Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen. (Ps 106,13)12Er tat Wunder vor ihren Vätern im Lande Ägypten, dem Gebiet Zoans[4]. (5Mo 4,34; Jos 9,9; Ps 78,43; Ps 135,9)13Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, er ließ das Wasser stehen wie einen Damm. (2Mo 15,8; Jos 3,16; Ps 136,13; Jes 63,12)14Er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers. (2Mo 13,21)15Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich, wie mit Fluten[5]. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11; 1Kor 10,4)16Er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen wie Flüsse. (Ps 105,41; Ps 107,35; Ps 114,7)17Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, sich gegen den Höchsten widerspenstig zu zeigen in der Wüste. (5Mo 31,27; Hes 20,8; Lk 9,41)18Sie stellten in ihrem Herzen Gott auf die Probe, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste. (2Mo 17,7; 4Mo 11,4; Ps 106,14)19Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott imstande sein, ⟨uns⟩ in der Wüste einen Tisch zu bereiten? (2Mo 16,3)20Siehe, den Felsen hat er ⟨zwar⟩ geschlagen, und Wasser floss ⟨heraus⟩, und Bäche strömten. Wird er ⟨aber⟩ auch Brot geben können, oder wird er seinem Volk Fleisch verschaffen? (4Mo 11,4)21Darum, als der HERR es hörte, wurde er zornig, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel, (4Mo 11,1; Hebr 3,10)22weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. (Hebr 3,17)23Und doch hat er den Wolken oben geboten und die Torflügel des Himmels geöffnet. (Mal 3,10)24Und hat Manna auf sie regnen lassen, dass sie es äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. (2Mo 16,14; Joh 6,31)25Ein jeder aß Brot der Starken[6]. Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. (Ps 105,40)26Er ließ den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb durch seine Stärke den Südwind herbei. (Ps 135,7; Ps 147,18)27Er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel[7] wie Sand der Meere, (4Mo 11,31)28und ließ ⟨sie⟩ mitten in sein Lager fallen, rings um seine Wohnungen. (2Mo 16,13)29Da aßen sie und wurden sehr satt, und was sie verlangten[8], brachte er ihnen. (4Mo 11,19; Ps 106,15)30Sie hatten sich noch nicht abgewendet von ihrem Verlangen, ihre Speise war noch in ihrem Mund,31da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf. Er brachte ⟨viele⟩ unter ihren stattlichen Leuten um. Die jungen Männer Israels streckte er nieder[9]. (4Mo 11,33)32Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder.33Da ließ er in Nichtigkeit hinschwinden ihre Tage und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,33; Ps 90,7)34Wenn er sie umbrachte, dann fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten nach Gott. (Jes 26,16)35Und sie dachten daran, dass Gott ihr Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. (Ps 19,15)36Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. (Mi 6,12)37Denn ihr Herz war nicht fest ihm gegenüber, und sie blieben nicht treu an seinem Bund. (Jer 31,32)38Er aber war barmherzig, er vergab die Schuld und vertilgte nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm. (Jes 48,9)39Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. (1Mo 6,3; Ps 103,14)40Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! (Ps 78,8)41Immer wieder stellten sie Gott auf die Probe und kränkten den Heiligen Israels. (Jes 1,4)42Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, (Ps 105,27; Ps 106,21)43als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet Zoans: (Ps 78,12)44Er verwandelte ihre Ströme in Blut und ihre Bäche, sodass sie nicht mehr trinken konnten. (2Mo 7,20)45Er sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. (2Mo 8,17)46Ihren Ertrag gab er der Heuschreckenlarve, und was sie erarbeitet hatten, der Heuschrecke. (2Mo 10,14)47Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit Wasserflut.48Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen. (2Mo 9,25)49Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Grimm, Verwünschung und Bedrängnis, eine Schar[10] von Unheilsboten.50Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog ihre Seele nicht dem Tod und gab ihr Leben der Pest preis.51Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. (2Mo 12,29; Ps 135,8; Ps 136,10)52Und er ließ sein Volk aufbrechen wie die Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste. (Ps 77,21; Jes 63,11)53Er führte sie sicher, sodass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,13; 2Mo 18,24; Ps 106,11; Ps 136,15)54Er brachte sie in sein heiliges Land[11], zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. (2Mo 15,17)55Er vertrieb Nationen vor ihnen und verteilte sie mit der Messschnur des Erbteils[12] und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels. (Jos 21,43; Ps 44,3)56Aber sie stellten Gott, den Höchsten, auf die Probe und waren widerspenstig ⟨gegen ihn⟩; und seine Mahnungen beachteten sie nicht. (Ps 78,8)57Sie wurden abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten wie ein schlaffer Bogen[13]. (Hos 7,16)58Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren Götzenbildern. (5Mo 12,2; 5Mo 32,16; Ri 3,19; 2Kön 17,9; 2Kön 21,7; 1Kor 10,22)59Gott hörte es und ergrimmte, und er verwarf Israel völlig. (Hebr 8,9)60Er gab die Wohnung zu Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte[14]. (Jos 18,1; 1Sam 4,11; Jer 7,12)61Und er gab seine Kraft[15] in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit[16] in die Hand des Bedrängers. (1Sam 4,21)62Er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. (1Sam 4,10; Jer 12,7)63Seine jungen Männer fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen[17]. (Jer 7,34)64Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht[18]. (1Sam 4,11; Hi 27,15)65Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der bezwungen war vom Wein. (Jes 42,13; Zef 3,17)66Und er schlug seine Bedränger zurück, ewige Schande bereitete er ihnen. (1Sam 7,10)67Und er verwarf das Zelt Josefs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht,68sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. (1Mo 49,10; 2Chr 6,6; Ps 87,2; Ps 132,13)69Er baute sein Heiligtum wie ⟨Himmels⟩höhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat. (Ps 87,1)70Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. (1Sam 16,12; 2Sam 7,8)71Von den Muttertieren[19] weg holte er ihn, dass er Jakob, sein Volk, weidete und Israel, sein Erbteil. (Hes 34,23; Mt 2,6)72Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. (1Kön 9,4)
1Ein kunstvoll gestaltetes Lied[1]. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung, habt ein offenes Ohr für meine Worte. (Ps 32,1)2Sprüche der Weisheit will ich vortragen, ich will verkünden, was seit grauer Vorzeit verborgen war.3Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Väter uns erzählt haben,4das wollen wir auch unseren[2] Kindern nicht vorenthalten. Denen, die nach uns kommen, wollen wir von den großartigen Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat.5Für die Nachkommen Jakobs hat er Verordnungen erlassen, die seinen Willen bezeugen[3], ja, für ganz Israel hat er Gesetze aufgestellt. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern weiterzugeben.6Denn die ganze Nachwelt sollte gut Bescheid darüber wissen, alle, die später geboren würden, sollten immer wieder bereit sein, es ihren Kindern zu erzählen.7So würden sie alle ihr Vertrauen auf Gott setzen und seine großen Taten nicht vergessen. Ja, dann würden sie nach seinen Geboten leben.8Auf keinen Fall sollten sie wie ihre Vorfahren werden, die sich immer wieder voller Trotz gegen Gott auflehnten – eine Generation, deren Herz nie ganz Gott gehörte und die ihm nie treu war[4].9Die Männer vom Stamm Efraïm, gut gerüstete Bogenschützen, sind am entscheidenden Kampftag zurückgewichen.10Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hatte, sie weigerten sich, sein Gesetz zu befolgen.11Seine großartigen Taten vergaßen sie, auch die Wunder, die er sie erleben ließ.12Dabei hatte er vor den Augen ihrer Vorfahren Wunder vollbracht, in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.13Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, zu beiden Seiten staute er das Wasser auf wie einen Damm.14Er leitete das Volk am Tag durch eine Wolke und in der Nacht durch einen leuchtenden Feuerschein.15In der Wüste spaltete er Felsen, Wasser in Fülle ließ er hervorströmen wie Meeresfluten und gab ihnen reichlich zu trinken.16Bäche ließ er hervorbrechen aus dem Gestein, und das Wasser schoss herunter wie ein reißender Fluss.17Sie aber sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich dort in der Wüste gegen ihn, den Höchsten, auf.18Ganz bewusst[5] stellten sie Gott auf die Probe und forderten von ihm die Speise, nach der sie Verlangen hatten.19Sie beleidigten Gott und fragten: »Ist Gott wohl in der Lage, uns auch in der Wüste einen gedeckten Tisch vorzusetzen?20Nun gut, er schlug auf den Felsen, das Wasser floss heraus, sogar ganze Bäche strömten hervor. Aber kann er seinem Volk auch Brot geben oder gar Fleisch verschaffen?«21Der HERR hörte es und wurde so zornig, dass er ein Feuer um sich greifen ließ bei den Nachkommen Jakobs, sein Zorn entbrannte[6] gegen Israel.22Denn sie glaubten Gott nicht, und sie vertrauten nicht auf seine Hilfe.23Und trotzdem gab er den Wolken über ihnen einen Befehl, ja, er öffnete die Türen des Himmels.24Er ließ Manna auf sie regnen, damit sie zu essen hatten, Getreide aus dem Himmel gab er ihnen.25Jeder von ihnen aß das Brot der Engel[7], und Gott gab ihnen Speise in Fülle.26Den Ostwind ließ er am Himmel aufkommen, und auch den Südwind trieb er mit Macht herbei.27´Auf sein Volk` ließ er Fleisch regnen, unzählbar wie Staubkörner, Geflügel gab es wie Sand am Meer.28Über den Lagerplatz seines Volkes ließ er die Vögel fallen, mitten hinein, rings um ihre Zelte.29Sie aßen davon und wurden reichlich satt, alles, was sie so gierig verlangten, gab er ihnen.30Doch noch war ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund,31da brach Gottes Zorn gegen sie los. Er tötete viele ihrer starken, gesunden Leute, ja, zahlreiche junge Männer Israels streckte er nieder.32Doch trotz allem sündigten sie weiter und weiter und schenkten seinen Wundern keinen Glauben.33Da ließ er ihre Lebenstage wie nichts zerrinnen und ihre Jahre schwinden in Angst und Schrecken.34Wenn er viele von ihnen umkommen ließ, fragten die Übrigen wieder nach ihm. Ja, sie kehrten um von ihren falschen Wegen und suchten Gott.35Sie besannen sich darauf, dass Gott ihr Fels ist, und er, der Höchste, ihr Erlöser.36Doch wieder betrogen sie ihn mit ihren Worten, sie belogen ihn mit allem, was über ihre Lippen kam.37Sie blieben nicht von ganzem Herzen bei ihm und hielten sich nicht treu an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.38Doch er war barmherzig, er vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ seinem Unwillen keinen freien Lauf.39Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind – ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt.40Doch wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und bereiteten ihm Kummer dort in der Steppe!41Wieder und wieder stellten sie ihn auf die Probe und beleidigten ihn, den heiligen Gott Israels.42Sie dachten nicht mehr daran, wie er mit starker Hand eingegriffen und sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit hatte.43Damals vollbrachte er Zeichen und Wunder in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.44Er ließ dort Flüsse und Bäche zu Blut werden, so dass man nicht mehr aus ihnen trinken konnte.45Er schickte ´den Ägyptern` Schwärme von Ungeziefer, die sie zerfraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.46Die Frucht ihres Feldes gab er den Insekten preis; die Ernte, für die sie so mühsam gearbeitet hatten, überließ er den Heuschrecken.47Ihre Weinstöcke schlug er durch Hagel nieder, und ihre Maulbeerbäume durch Brocken von Eis.48Dem Hagel ließ er auch ihr Vieh zum Opfer fallen, ihre Herden dem Blitzschlag.49Sein glühender Zorn brach gegen sie los, mit Wut und Grimm stürzte er sie ins Unglück. Er sandte eine Schar von Engeln, die Unheil über sie bringen sollten.[8]50Seinem Zorn ließ er freien Lauf, selbst vor dem Tod verschonte er sie nicht, sondern ließ sie[9] durch die Pest umkommen.51Alle Erstgeborenen in Ägypten streckte er nieder, ja, er tötete die ältesten Söhne, die kräftigsten im Land der Nachkommen Hams[10].52Dann führte er sein Volk heraus wie ein Hirte seine Schafe, und in der Wüste leitete er sie wie eine Herde.53Er führte sie sicher, darum hatten sie keine Angst. Ihre Feinde jedoch begrub das Meer.54Er brachte sie in sein heiliges Land[11] und führte sie zu dem Berg, den er mit eigener Hand zu seinem Eigentum gemacht hatte.55Die anderen Völker vertrieb er vor ihnen aus dem Land und verteilte es als Erbbesitz an die Stämme Israels. So konnten sie in den Zelten dieser Völker wohnen.56Doch wieder forderten sie Gott heraus; sie lehnten sich gegen ihn, den Höchsten, auf und hielten sich nicht an seine Mahnungen.57Sie sagten sich von ihm los und brachen ihm die Treue wie schon zuvor ihre Väter. Unzuverlässig waren sie wie ein Bogen, dessen Pfeile in die falsche Richtung schnellen.[12]58Sie bereiteten ihm Kummer durch ihre heidnischen Altäre auf den Anhöhen, mit ihren Götterbildern reizten sie ihn zur Eifersucht.59Als Gott hörte, wie sie zu anderen Göttern beteten, entbrannte sein Zorn[13]; voll Abscheu wandte er sich von Israel ab.60Er gab sein Heiligtum in Schilo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen gewohnt hatte.61Die Bundeslade, das Sinnbild seiner Macht, ließ er zur Beute werden[14], ja, seinen Ruhm gab er in die Hand des Feindes.62Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, sein Zorn traf die Nation, die ihm gehörte.63Die jungen Männer wurden vom Feuer verzehrt, und den jungen Frauen sang man keine Hochzeitslieder mehr.64Die Priester kamen durch das Schwert um, und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage halten.65Da aber machte sich der Herr auf wie einer, der vom Schlaf erwacht, wie ein Held, der gestärkt durch Wein nur noch mutiger wird[15].66Nun schlug er seine Feinde zurück, in ewige Schande stürzte er sie.67Er entzog den Nachkommen Josefs die Führung seines Volkes, seine Wahl fiel nicht mehr auf den Stamm Efraïm.[16]68Vielmehr erwählte Gott nun den Stamm Juda ´und damit` den Berg Zion, dem seine Liebe gilt.69Dort errichtete er sein Heiligtum, majestätisch wie die hohen Berge[17], unverrückbar wie die Erde, deren Fundament er für immer befestigt hat.70Er erwählte David, seinen Diener, und holte ihn weg von den Schafpferchen:71Von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er in Zukunft der Hirte sei für die Nachkommen Jakobs, für Gottes eigenes Volk Israel[18].72Und David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen, ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand.
1Ein Gedicht Asafs. Mein Volk, höre auf meine Weisung! Ihr alle, gebt acht auf meine Worte!2Ich will euch an frühere Zeiten erinnern, euch Gottes geheimnisvolle Führungen zeigen.3Wir kennen das alles seit langen Jahren, weil wir immer wieder davon hörten, wenn unsere Väter es uns erzählten. (Ps 44,2)4Wir wollen es unseren Kindern nicht verschweigen. Auch die kommende Generation soll hören von der Macht des HERRN, von seinen Wundern, von allen Taten, für die wir ihn preisen. (5Mo 4,9)5Er hat mit Israel einen Bund geschlossen, den Nachkommen Jakobs seine Weisungen gegeben. Er hat unseren Vorfahren befohlen, ihren Kindern davon zu erzählen,6damit auch die folgende Generation es erfährt, die Kinder, die noch geboren werden. Und wenn sie selbst Eltern geworden sind, sollen sie es weitergeben an ihre Kinder.7Sie sollen auf Gott vertrauen, seine Taten nie vergessen und seine Gebote treu befolgen.8Sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, der Generation von widerspenstigen Rebellen, unzuverlässig und unbeständig, untreu gegenüber Gott.9– Die Männer von Efraïm, mit Pfeilen und Bogen gerüstet, ergriffen am Tag des Kampfes die Flucht. –[1]10Sie hielten sich nicht an den Bund mit Gott und weigerten sich, seiner Weisung zu gehorchen.11Sie vergaßen die machtvollen Wunder, die er vor ihren Augen getan hatte.12In Ägypten, in der Gegend von Zoan, vor den Augen ihrer Väter, vollbrachte Gott gewaltige Taten:13Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchziehen; er türmte das Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,21)14Tagsüber leitete er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. (2Mo 13,21)15In der Wüste spaltete er Felsen und ließ sie Wasser aus der Tiefe trinken. (2Mo 17,6; 4Mo 20,11)16Aus hartem Gestein brachen Bäche hervor und stürzten mit mächtigem Schwall herab.17Sie aber sündigten weiter gegen den Höchsten, sie widersetzten sich ihm dort im dürren Land. (2Mo 16,3; 4Mo 11,4)18Sie wagten es, Gott auf die Probe zu stellen, als sie Nahrung verlangten nach ihrem Geschmack.19Sie zweifelten an ihm und sagten: »Bringt Gott es etwa fertig, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?20Es ist wahr, er hat den Felsen geschlagen und das Wasser strömte in Bächen heraus. Aber kann er uns auch Brot besorgen? Kann er Fleisch herbeibringen für sein Volk?«21Als der HERR sie so reden hörte, wurde er zornig auf die Nachkommen Jakobs, sein Zorn traf Israel wie ein Feuer. (4Mo 11,1)22Sie hatten ihrem Gott nicht vertraut und nicht mit seiner Hilfe gerechnet.23Trotzdem gab er den Wolken Befehl und öffnete die Himmelstore: (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; 2Mo 16,31)24Er ließ das Manna auf sie regnen, er gab ihnen das Korn des Himmels zu essen.25Sie alle aßen das Brot der Engel; Gott schickte ihnen Nahrung und machte sie satt.26Am Himmel setzte er den Ostwind frei, er zwang den Südwind heranzustürmen. (2Mo 16,13)27Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub, Vögel, so zahlreich wie Sand am Meer.28Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um die Zelte der Israeliten.29Sie aßen und wurden mehr als satt; Gott gab ihnen, was sie gefordert hatten,30doch ihre Gier war noch nicht gestillt. Sie hatten das Fleisch noch zwischen den Zähnen, (4Mo 11,33)31da wurde Gott zornig auf sie und schlug zu, ihre jungen, starken Männer tötete er.32Aber trotz allem sündigten sie weiter, sie schenkten seinen Wundern kein Vertrauen.33Da nahm er ihrem Leben Sinn und Ziel und ließ sie vergehen in Angst und Schrecken.34Immer wenn Gott einige tötete, begannen die anderen, nach ihm zu fragen, sie wandten sich ihm zu und suchten ihn.35Sie erinnerten sich: Gott war doch ihr Beschützer, er, der Höchste, war ihr Befreier.36Aber alles war Heuchelei; was ihr Mund ihm sagte, war gelogen.37Ihr Herz hielt nicht entschieden zu ihm, sie standen nicht treu zu seinem Bund.38Trotzdem blieb er voll Erbarmen: Er tilgte sie nicht aus, sondern tilgte ihre Schuld. Oft genug verschonte er sie und hielt seinen Zorn im Zaum. (Ps 103,12)39Er wusste ja, sie waren Geschöpfe, vergänglich wie ein Windhauch, der verweht und niemals wiederkehrt. (Ps 39,5)40Wie oft widersetzten sie sich ihm in der Wüste und forderten seinen Zorn heraus!41Immer wieder stellten sie ihn auf die Probe und kränkten ihn, den heiligen Gott Israels.42Sie vergaßen seine großen Taten und den Tag der Befreiung von ihren Feinden.43Damals gab er den Ägyptern Beweise seiner Macht, in der Gegend von Zoan vollbrachte er Wunder. (2Mo 7,1; 2Mo 12,29)44Er verwandelte die Ströme und Bäche in Blut, sodass niemand mehr daraus trinken konnte.45Er schickte den Feinden Ungeziefer, das sie quälte, und Frösche, die ihr Land verseuchten.46Ihre Ernte lieferte er den Heuschrecken aus, die fraßen den Ertrag ihrer Arbeit.47Er zerschlug ihre Reben durch Hagel, ihre Feigen durch riesige Hagelkörner.48Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.49Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, rasende Wut und furchtbare Plagen, ein ganzes Heer von Unglücksengeln.50Er ließ seinem Zorn freien Lauf; er bewahrte sie nicht länger vor dem Tod, sondern lieferte sie aus an die Pest.51Er tötete jeden erstgeborenen Sohn in den Häusern der Ägypter, der Nachkommen Hams.52Dann führte er sein Volk hinaus wie eine Herde von Schafen und leitete sie auf dem Weg durch die Wüste.53Er führte sie sicher, sie hatten nichts zu fürchten, aber ihre Feinde bedeckte das Meer. (2Mo 14,28)54Er brachte sie in sein heiliges Land, zu dem Berg, den er selbst erobert hatte. (Jos 23,3; Jos 24,8)55Vor ihnen her vertrieb er die Völker; das Land verloste er unter die Seinen und gab es ihnen als Erbbesitz. In den Häusern der Kanaaniter ließ er die Stämme Israels wohnen.56Sie aber forderten den Höchsten heraus, sie richteten sich nicht nach Gottes Geboten. (Ri 2,11)57Sie kehrten sich ab und verrieten ihn genauso wie früher ihre Väter, unzuverlässig wie ein Bogen, dessen Sehne reißt.58Sie ärgerten ihn mit ihren Opferstätten und reizten ihn mit Götzenbildern.59Gott sah das alles und wurde zornig, er ließ die Israeliten im Stich.60Das Zelt, das er bei ihnen aufgeschlagen hatte, seine Wohnung in Schilo, gab er auf. (Jos 18,1)61Den Feinden erlaubte er, die Bundeslade zu entführen, das Zeichen seiner Macht und Hoheit. (1Sam 4,17)62Er war so zornig auf sein eigenes Volk, dass er es dem Schwert der Feinde preisgab.63Das Feuer fraß die jungen Männer, den Mädchen sang niemand mehr das Hochzeitslied.64Die Priester wurden mit dem Schwert getötet und die Witwen konnten keine Totenklage halten.65Da wachte der Herr auf, geradeso als hätte er geschlafen, wie ein Krieger, der seinen Rausch abschüttelt. (2Sam 7,8)66Er schlug seine Feinde in die Flucht, bedeckte sie mit unauslöschlicher Schande.67Die Nachkommen Josefs verwarf er, den Stamm Efraïm lehnte er als Führer ab.68Doch den Stamm Juda erwählte er und den Berg Zion, den er liebte.69Dort hat er seinen Tempel gebaut, hoch wie der Himmel und fest wie die Erde, die er gegründet hat für alle Zeiten.70Er erwählte David als seinen Vertrauten. Er holte ihn von den Weideplätzen,71vom Hüten der Herde rief er ihn weg und machte ihn zum König Israels, zum Hirten über Gottes eigenes Volk.72Und David sorgte für sie mit redlichem Herzen, er leitete sie mit kluger Hand.
1Ein Lehrgedicht von Asaf.
Hör, mein Volk, auf meine Weisung! / Gebt alle Acht auf das, was ich sage!2Ich will euch Weisheitssprüche vermitteln, / Rätsel der Vorzeit erklären.[1] (Mt 13,35)3Was wir hörten und erkannten, / was unsre Väter uns erzählten,4wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, / das sollen auch künftige Generationen erfahren: / die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes / und die Wunder, die er tat.5Er stellte ein Gesetz in Jakob auf, / eine Weisung in Israel, / und gebot unseren Vätern, / dies ihre Kinder zu lehren,6damit auch die nächste Generation sie kennt, / die Kinder, die noch geboren werden, / und auch sie es ihren Kindern erzählen,7damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzen, / die Taten Gottes nicht vergessen / und seine Gebote befolgen.8Denn sie sollen nicht ihren Vorfahren gleichen, / einer launischen Generation voll Trotz und Empörung, / deren Geist nicht treu zu Gott hielt.9Die Männer vom Stamm Efraïm,[2] / mit Pfeil und Bogen gerüstet, / ergriffen am Kampftag die Flucht.10Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, / sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.11Sie vergaßen seine machtvollen Taten, / die Wunder, die er sie sehen ließ.12Wunderbares hat er vor ihren Vätern getan / im Land Ägypten, der Gegend von Zoan.[3]13Er teilte das Meer, und sie gingen hindurch, / er ließ das Wasser stehen wie einen Damm.14Am Tag führte er sie mit einer Wolke, / die ganze Nacht mit einem Feuerschein.15Er spaltete Felsen in der Wüste, / aus Wasserfluten durften sie trinken.16Er ließ Bäche aus den Felsen kommen, / das Wasser floss in Strömen herab.17Doch sie hörten mit Sündigen in der Wüste nicht auf, / zeigten dem Höchsten nur ihren Trotz.18Sie forderten Gott heraus / und verlangten Speise nach ihrem Geschmack.19Sie redeten gegen Gott. / „Ist Gott denn fähig“, sagten sie, / „uns einen Tisch in der Wüste zu decken?20Den Felsen hat er zwar geschlagen, / da floss auch Wasser / und Bäche strömten heraus. / Aber kann er uns auch Brot besorgen, / kann er Fleisch verschaffen seinem Volk?“21Als Jahwe das hörte, wurde er zornig. / Feuer flammte gegen Jakob auf, / ein Zorn entbrannte gegen Israel;22denn sie hatten ihrem Gott nicht vertraut / und nicht auf seine Hilfe gebaut.23Trotzdem gab er den Wolken Befehl / und öffnete die Tore des Himmels.24Er ließ Manna auf sie regnen zur Speise, / gab ihnen Himmels-Getreide.[4] (Joh 6,31)25Sie alle aßen das Brot der Engel. / Gottes Speise machte sie satt.26Am Himmel setzte er den Ostwind frei / und zwang den Südwind heran.27Dann ließ er Fleisch auf sie regnen wie Staub / und Vögel wie den Sand am Meer.28Mitten ins Lager ließ er sie fallen, / rings um Israels Zelte.29Da aßen sie und wurden völlig satt. / Er brachte ihnen, was sie verlangten.30Doch ihre Gier war noch nicht gestillt, / noch war die Speise in ihrem Mund, /31da wurde Gott zornig über sie. / Er streckte ihre Stärksten nieder / und brachte die jungen Männer Israels um.32Aber trotzdem sündigten sie weiter / und vertrauten seinen Wundern nicht.33Da nahm er ihrem Leben den Sinn / und ließ ihre Jahre in Schrecken vergehen.34Doch wenn er tötete, fragten sie nach ihm; / dann kehrten sie um und suchten nach Gott.35Dann dachten sie, er sei doch ihr Fels, / Gott, der Höchste, sei ihr Befreier.36Doch wieder betrogen sie ihn mit ihrem Mund, / belogen ihn weiter mit ihrer Zunge.37Denn ihr Herz hing nicht an ihm, / sie blieben seinem Bund nicht treu.38Trotzdem blieb er voll Erbarmen, / vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. / Oft hielt er seinen Zorn zurück / und ließ seine Wut nicht erwachen.39Er wusste ja, dass sie vergänglich sind, / ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.40Wie oft haben sie ihm in der Wüste getrotzt, / wie oft ihn dort in der Steppe betrübt!41Immer wieder provozierten sie Gott, / kränkten den Heiligen Israels.42Sie dachten nicht mehr an seine mächtigen Taten, / als er sie vom Unterdrücker befreite;43sie vergaßen seine Zeichen in Ägypten, / seine Wunder in der Gegend von Zoan:44Er verwandelte deren Ströme in Blut, / ungenießbar wurde fließendes Wasser.45Er schickte ihnen quälende Fliegen; / Frösche verseuchten ihr Land.46Den Heuschrecken gab er ihren Ernteertrag, / den grässlichen Fressern, was sie erarbeitet hatten.47Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, / ihre Maulbeerfeigen mit dem Wettersturz.48Auch ihr Vieh gab er dem Hagel preis / und ihre Herden den Blitzen.49Er ließ seinen glühenden Zorn auf sie los, / rasende Wut, furchtbare Plagen, / eine Schar von Engeln des Unheils.50Er ließ seinem Zorn freien Lauf, / verschonte sie nicht vor dem Tod, / sondern lieferte sie aus an die Pest.51Jede Erstgeburt in Ägypten tötete er, / die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams.[5] (1Mo 9,18)52Wie Schafe führte er sein Volk weg, / wie eine Herde brachte er sie durch die Wüste.53Er führte sie sicher, sie mussten nichts fürchten, / aber ihre Feinde bedeckte das Meer.54Er brachte sie in sein heiliges Land, / zu diesem Berg, den er ihnen erworben hat.55Er vertrieb die Völker vor ihnen ‹aus dem Land› / und verteilte dies mit der Messschnur als Erbbesitz. / So ließ er die Stämme Israels in deren Zelten wohnen.56Doch sie stellten Gott auf die Probe. / Sie trotzten dem Höchsten / und hielten seine Gebote nicht.57Wie ihre Väter fielen sie treulos von ihm ab. / Wie ein trügerischer Bogen schnellten sie herum.58Durch ihre Opferhöhen erbitterten sie ihn, / mit ihren Götzen reizten sie seine Eifersucht.59Da entbrannte sein Zorn, / und er verwarf Israel ganz.60Er gab seine Wohnung in Schilo auf, / das Zelt, in dem er bei ihnen wohnte. (Jer 7,12)61Seine Kraft[6] gab er in Gefangenschaft, / seine Herrlichkeit in die Hand der Bedränger. (1Sam 4,17; 2Chr 6,41; Ps 132,8)62Sein Volk übergab er dem Schwert, / so zornig war er über sein Erbe.63Seine jungen Männer fraß das Feuer, / den Mädchen sang keiner das Hochzeitslied.64Seine Priester fielen durch das Schwert, / und die Witwen konnten ihren Tod nicht betrauern.65Da erwachte der Herr, als hätte er geschlafen / wie ein Held, der sich aufrüttelt vom Wein.66Er schlug seine Feinde zurück / und bedeckte sie mit ewiger Schande.67Doch die Nachkommen Josefs verwarf er, / lehnte den Stamm Efraïm als Führer ab,68wählte aber den Stamm Juda aus / und den Zionsberg, den er liebte.69Wie Himmelshöhen baute er sein Heiligtum, / wie die Erde, die er auf Dauer gegründet hat.70Als seinen Diener wählte er David, / nahm ihn weg von den Pferchen der Schafe.71Von den Muttertieren holte er ihn weg, / dass er weiden sollte Jakob, sein Volk, / und Israel, sein Eigentum.72Aufrichtig sorgte David für sie / und führte sie mit kluger Hand.
Psalm 78
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1Ein Maskil; von Asaph. Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! (5Mo 8,3; Ps 49,2; Ps 73,1)2Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit. (Ps 77,6; Mt 13,35)3Was wir gehört und gelernt haben und was unsere Väter uns erzählt haben, (Joh 3,11; 1Joh 1,1)4das wollen wir ihren Kindern nicht vorenthalten, sondern den Ruhm des HERRN erzählen dem späteren Geschlecht, seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. (2Mo 13,14; 5Mo 4,9; Jos 4,6; Ps 145,4; Jes 38,19; Joe 1,3)5Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz gegeben in Israel; und er gebot unseren Vätern, es ihren Kindern zu verkünden, (5Mo 6,7; Ps 147,19)6damit das spätere Geschlecht es wisse, die Kinder, die noch geboren werden sollten, damit auch sie aufständen und es ihren Kindern erzählten; (5Mo 4,10; Jos 22,24; Est 9,28; Ps 71,18)7damit diese auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten (5Mo 6,20; Ps 78,11; Ps 105,45)8und nicht würden wie ihre Väter, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott. (5Mo 31,27; 2Kön 17,14; Ps 78,37; Hes 20,8)9Die Söhne Ephraims [waren wie] gerüstete Bogenschützen, die sich umwenden am Tag der Schlacht. (Ps 78,57; Ps 78,67)10Sie bewahrten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln. (2Kön 17,15; Hes 20,21)11Und sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen. (Ps 78,7; Ps 78,42)12Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gebiet von Zoan. (2Mo 7,1; 4Mo 13,22; Ps 78,43; Jes 19,11)13Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und türmte die Wasser auf wie einen Damm. (2Mo 14,22; 2Mo 15,8)14Er leitete sie bei Tag mit einer Wolke und mit dem Licht eines Feuers durch die ganze Nacht. (2Mo 13,21; Ps 105,39)15Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit großen Fluten; (2Mo 17,6; 4Mo 20,11; 1Kor 10,4)16er ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen und Wasser herabfließen in Strömen. (5Mo 8,15; Ps 105,41; Ps 114,8)17Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste. (Ps 78,32; Ps 78,40; Jes 30,1; Am 5,25)18Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste. (2Mo 17,7; 4Mo 11,4; Ps 78,41; 1Kor 10,6; Jak 4,3)19Und sie redeten gegen Gott und sprachen: »Kann Gott uns wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? (1Mo 18,14; Ps 115,3; Sach 8,6; Lk 1,37)20Siehe, er hat den Felsen geschlagen, dass Wasser flossen und Bäche sich ergossen. Kann er aber auch Brot geben? Wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?« (2Mo 17,6; 2Mo 23,25; 4Mo 20,11; Joh 6,35)21Darum, als der HERR das hörte, da wurde er zornig, und Feuer entbrannte gegen Jakob, ja, Zorn stieg auf über Israel, (4Mo 11,10)22weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Rettung vertrauten. (Ps 78,32; Joh 6,29; Hebr 3,12; Jud 1,5)23Und doch hatte er den Wolken droben geboten und die Türen des Himmels geöffnet; (2Kön 7,2; Mal 3,10)24und hatte Manna auf sie regnen lassen zum Essen und ihnen Himmelskorn gegeben. (2Mo 16,4; 2Mo 16,15; 2Mo 16,31)25Der Mensch aß das Brot der Starken; er sandte ihnen Speise, bis sie satt waren. (Ps 105,40; 1Kor 10,3)26Er ließ den Ostwind am Himmel hinfahren und führte durch seine Kraft den Südwind herbei; (4Mo 11,31; Ps 104,4)27er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Geflügel wie Sand am Meer, (2Mo 16,12; 4Mo 11,32)28und ließ sie mitten in ihr Lager fallen, rings um ihre Wohnung her.29Da aßen sie und wurden völlig satt; er gewährte ihnen, wonach sie gelüstet hatten. (4Mo 11,20; Ps 106,15)30Sie hatten ihre Begierde noch nicht gestillt, und ihre Speise war noch in ihrem Mund, (Spr 1,32; Lk 12,19)31da erhob sich der Zorn Gottes gegen sie; und er tötete die Vornehmsten unter ihnen, und die auserwählten [Krieger] Israels streckte er nieder. (4Mo 11,33)32Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. (4Mo 14,2; 4Mo 14,9; Ps 78,17; Ps 78,22; Ps 78,56)33Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen und ihre Jahre in Schrecken. (4Mo 14,28; Ps 90,7)34Wenn er sie schlug, so fragten sie nach ihm und kehrten wieder um und suchten Gott; (4Mo 21,7; Jes 26,16; Hos 5,15)35und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels ist, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. (2Mo 15,2; 5Mo 32,15; Jes 17,10; Jes 26,4; Jes 41,14; Jes 44,6)36Aber sie heuchelten vor ihm mit ihrem Mund und logen mit ihren Zungen; (Jes 29,13)37denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bund fest. (Ps 78,8; Jer 31,32; Hes 16,30; Hos 8,1; Hos 10,2)38Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und erweckte nicht seinen ganzen Grimm; (2Mo 32,14; 4Mo 14,20; Ps 85,3; Jes 48,9; Hes 20,22)39denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. (1Mo 6,3; Hi 7,7; Ps 78,35)40Wie oft lehnten sie sich gegen ihn auf in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde! (4Mo 14,22; Ps 78,17; Ps 78,58)41Und sie versuchten Gott immer wieder und bekümmerten den Heiligen Israels. (Ps 78,18; Ps 95,10; Hebr 3,8)42Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, als er sie von dem Feind erlöste; (Ps 106,7)43als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet von Zoan; (Ps 78,12; Ps 106,21; Ps 136,10)44als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche, sodass man nicht trinken konnte; (2Mo 7,20; Ps 105,29)45als er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß, und Frösche, die sie verderbten; (2Mo 8,1; 2Mo 8,17; Ps 105,30)46als er dem Vertilger ihren Ertrag gab und der Heuschrecke die Frucht ihrer Arbeit; (2Mo 10,14)47als er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume durch eine verheerende Wasserflut, (2Mo 9,25)48und ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Blitzen; (2Mo 9,28)49als er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Wut und Grimm und Drangsal, eine ausgesandte Schar Verderben bringender Engel; (2Mo 9,14)50als er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte, sondern ihr Leben der Pest preisgab; (Hi 27,22; 2Petr 2,4)51als er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. (1Mo 10,6; 2Mo 12,29; Ps 105,36)52Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste (Ps 77,21)53und führte sie sicher, dass sie sich nicht fürchteten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer. (2Mo 14,13; Ps 136,15)54Und er brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. (2Mo 15,17; Hebr 12,22)55Und er vertrieb die Heiden vor ihnen her und teilte ihnen das Erbe aus mit der Messschnur und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen. (Jos 21,43; Ps 44,3)56Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn und bewahrten seine Zeugnisse nicht, (5Mo 32,15; Ri 2,12; Ps 78,17; Ps 78,40)57sondern sie wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter; sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen. (Hos 7,16)58Und sie reizten ihn zum Zorn durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzenbilder. (5Mo 12,2; 5Mo 32,16; 2Kön 17,9; Hes 8,3)59Gott hörte es und geriet in Zorn, und er verabscheute Israel sehr. (5Mo 32,19)60Und er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte; (Jos 18,1; 1Sam 4,11; Jer 7,12; Jer 26,6)61und er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in Feindeshand. (1Sam 4,17; 1Sam 4,21)62Er überlieferte sein Volk dem Schwert und war zornig über sein Erbe. (5Mo 32,9; 1Sam 4,10; Ps 78,71; Ps 79,1; Jer 12,7)63Seine jungen Männer verzehrte das Feuer, und seine Jungfrauen mussten ohne Brautlied bleiben. (Jer 7,34)64Seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen konnten keine Totenklage halten. (1Sam 4,11; Hi 27,15; Hes 24,23)65Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der aufjauchzt vom Wein. (Ps 44,24; Jes 42,13; Zef 3,17)66Und er schlug seine Feinde in die Flucht, ewige Schande fügte er ihnen zu. (1Sam 7,10)67Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, (Ps 78,9; Ps 78,60)68sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. (1Mo 49,10; 2Chr 6,6; Ps 87,2; Ps 132,13)69Und er baute sein Heiligtum gleich Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. (Ps 68,16)70Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg. (1Sam 16,11; 2Sam 7,8)71Als er den tragenden Schafen nachging, holte Er ihn, Dass er Jakob weiden sollte, sein Volk, und Israel, sein Erbe. (Hes 34,23; Mt 2,6)72Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens und leitete sie mit weiser Hand. (2Sam 23,3; Apg 13,22)
Psalm 78
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1Ein Lehrgedicht von Asaph. Gib acht, mein Volk, auf meine Belehrung, leiht euer Ohr den Worten meines Mundes! (Ps 50,1)2Ich will auftun meinen Mund zur Rede in Sprüchen, will Rätsel verkünden von der Vorzeit her.3Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,4das wollen wir ihren Kindern nicht verschweigen, sondern dem künftgen Geschlecht verkünden die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und die Wunder, die er getan hat.5Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und festgestellt in Israel ein Gesetz, von dem er unsern Vätern gebot, es ihren Kindern kundzutun,6auf daß die Nachwelt Kenntnis davon erhielte: die Kinder, die geboren würden, sollten aufstehn und ihren Kindern davon erzählen,7daß sie auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten,8daß sie nicht wie ihre Väter würden, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht mit wankelmütigem Herzen, dessen Geist sich nicht zuverlässig zu Gott hielt.9Ephraims Söhne, bogengerüstete Schützen, haben den Rücken gewandt am Tage des Kampfes.10Sie hielten den gottgestifteten Bund nicht und wollten nicht wandeln in seinem Gesetz;11nein, sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen.12Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Lande Ägypten, im Gefilde von Zoan.13Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchziehn und türmte die Wasser auf wie einen Wall;14er leitete sie bei Tag durch die Wolke und während der ganzen Nacht durch Feuerschein;15er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie mit Fluten;16Bäche ließ er aus dem Felsen hervorgehn und Wasser gleich Strömen niederfließen.17Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen, und widerstrebten dem Höchsten in der Wüste;18ja, sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise verlangten für ihr Gelüst,19und redeten gegen Gott mit den Worten: »Kann Gott wohl einen Tisch in der Wüste uns decken?20Wohl hat er den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen heraus und Bäche sich ergossen; doch wird er auch vermögen Brot zu geben oder Fleisch seinem Volke zu schaffen?«21Drum, als der HERR das hörte, ergrimmte er: Feuer entbrannte gegen Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel,22weil sie an Gott nicht glaubten und auf seine Hilfe nicht vertrauten.23Und doch gebot er den Wolken droben und tat die Türen des Himmels auf,24ließ Manna auf sie regnen zum Essen und gab ihnen himmlisches Brotkorn:25Engelspeise aßen sie allesamt, Reisekost sandte er ihnen zur Sättigung.26Hinfahren ließ er den Ostwind am Himmel und führte durch seine Kraft den Südwind herbei;27Fleisch ließ er auf sie regnen wie Staub und beschwingte Vögel wie Meeressand;28mitten in ihr Lager ließ er sie fallen, rings um ihre Wohnungen her.29Da aßen sie und wurden reichlich satt, und was sie gewünscht, gewährte er ihnen.30Noch hatten sie ihres Gelüsts sich nicht entschlagen, noch hatten sie ihre Speise in ihrem Munde,31da stieg der Ingrimm Gottes gegen sie auf und erwürgte die kräftigen Männer unter ihnen und streckte Israels junge Mannschaft zu Boden.32Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder[1].33Drum ließ er ihre Tage vergehn wie einen Hauch und ihre Jahre in angstvoller Hast.34Wenn er sie sterben ließ, dann fragten sie nach ihm und kehrten um und suchten Gott eifrig35und dachten daran, daß Gott ihr Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.36Doch sie heuchelten ihm mit ihrem Munde und belogen ihn mit ihrer Zunge;37denn ihr Herz hing nicht fest an ihm, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde.38Doch er war barmherzig, vergab die Schuld und vertilgte sie nicht, nein, immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ nicht seinen ganzen Grimm erwachen;39denn er dachte daran, daß Fleisch sie waren, ein Windhauch, der hinfährt und nicht wiederkehrt.40Wie oft widerstrebten sie ihm in der Wüste, kränkten sie ihn in der Öde!41Und immer aufs neue versuchten sie Gott und betrübten den Heiligen Israels.42Sie dachten nicht mehr an seine starke Hand, an den Tag, wo er sie vom Bedränger erlöste,43als er seine Zeichen in Ägypten tat, seine Wunder im Gefilde von Zoan (V.12).44Er verwandelte dort in Blut ihre Ströme[2], so daß man ihr fließendes Wasser nicht trinken konnte;45er sandte unter sie Ungeziefer, das sie fraß, und Frösche, die ihnen Verderben brachten;46er gab ihre Ernte den Freßgrillen preis und die Frucht ihrer Arbeit den Heuschrecken;47er zerschlug ihre Reben mit Hagel, ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen;48er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihren Besitz den Blitzen;49er sandte gegen sie seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal: eine Schar von Unglücksengeln;50er ließ seinem Ingrimm freien Lauf, entzog ihre Seele nicht dem Tode, überließ vielmehr ihr Leben der Pest;51er ließ alle Erstgeburt in Ägypten sterben, der Manneskraft Erstlinge in den Zelten Hams.52Dann ließ er sein Volk ausziehn wie Schafe und leitete sie in der Wüste wie eine Herde53und führte sie sicher, so daß sie nicht bangten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer.54So brachte er sie nach seinem heiligen Gebiet, in das Bergland, das er mit seiner Rechten erworben,55und vertrieb vor ihnen her die Völker, verloste ihr Gebiet als erblichen Besitz und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.56Doch sie versuchten und reizten Gott, den Höchsten, und hielten sich nicht an seine Gebote,57sondern fielen ab und handelten treulos, ihren Vätern gleich; sie versagten wie ein trüglicher[3] Bogen58und erbitterten ihn durch ihren Höhendienst und reizten ihn zum Eifer durch ihre Götzenbilder.59Als Gott es vernahm, ergrimmte er und verwarf Israel ganz und gar:60er gab seine Wohnung in Silo auf, das Zelt, das er aufgeschlagen unter den Menschen;61er ließ seine Macht in Gefangenschaft fallen und seine Zier in die Hand des Feindes;62er gab sein Volk dem Schwerte preis und war entrüstet über sein Erbteil[4];63seine jungen Männer fraß das Feuer, und seine Jungfraun blieben ohne Brautlied;64seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen konnten keine Totenklage halten.65Da erwachte der Allherr wie ein Schlafender, wie ein vom Wein übermannter Kriegsheld;66er schlug seine Feinde von hinten und gab sie ewiger Schande preis.67Auch verwarf er das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,68sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebgewonnen;69und er baute den ragenden Bergen[5] gleich sein Heiligtum, fest wie die Erde, die er auf ewig gegründet.70Dann erwählte er David, seinen Knecht, den er wegnahm von den Hürden des Kleinviehs;71von den Mutterschafen holte er ihn, daß er Jakob weide, sein Volk, und Israel, seinen Erbbesitz.72Der weidete sie mit redlichem Herzen und leitete sie mit kundiger Hand.