3Da versammelten sich die obersten Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hof des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß. (Ps 2,2; Mt 26,58; Mt 26,69; Lk 3,2; Joh 11,47; Joh 18,15; Apg 4,27)4Und sie hielten miteinander Rat, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten. (Mt 21,46)5Sie sprachen aber: Nicht während des Festes, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht! (Lk 22,6)
Die Salbung Jesu in Bethanien
6Als nun Jesus in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war, (Mt 21,17)7da trat eine Frau zu ihm mit einer alabasternen Flasche voll kostbaren Salböls und goss es auf sein Haupt, während er zu Tisch saß. (Lk 7,37; Joh 12,1)8Als das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? (1Kor 2,14)9Man hätte dieses Salböl doch teuer verkaufen und den Armen geben können! (1Kor 13,3)10Als es aber Jesus bemerkte, sprach er zu ihnen: Warum bekümmert ihr diese Frau? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan! (Mt 9,4)11Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. (Mt 9,15; Joh 13,33)12Damit, dass sie dieses Salböl auf meinen Leib goss, hat sie mich zum Begräbnis bereitet. (Joh 19,40)13Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch von dem sprechen, was diese getan hat, zu ihrem Gedenken! (1Sam 2,30; Joh 12,26)
Der Verrat des Judas
14Da ging einer der Zwölf namens Judas Ischariot hin zu den obersten Priestern (Mt 10,4; Lk 22,3)15und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie setzten ihm 30 Silberlinge fest. (3Mo 27,3; Sach 11,12; 1Tim 6,9)16Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten. (Ps 10,9; Lk 4,13)
Das letzte Passahmahl
17Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger nun zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir dir das Passahmahl zu essen bereiten? (2Mo 12,18)18Und er sprach: Geht hin in die Stadt zu dem und dem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Passah halten! (Joh 7,6; Joh 7,8; Joh 7,30; Joh 11,28; Joh 12,23; Joh 12,27)19Und die Jünger machten es, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passah. (Mt 21,6; Joh 2,5)20Als es nun Abend geworden war, setzte er sich mit den Zwölfen zu Tisch.21Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten! (Joh 6,70; Joh 13,21)22Da wurden sie sehr betrübt, und jeder von ihnen fing an, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich? (Mt 17,23; Mt 18,31; Joh 13,22)23Er antwortete aber und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. (Ps 41,10; Joh 13,18)24Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre. (Jes 53,7; Dan 9,26; Sach 13,7; Mt 18,7; Lk 18,31; Joh 17,12; Apg 1,18; Apg 17,2)25Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt! (Mt 23,8; Mt 26,49)
Die Einsetzung des Mahles des Herrn
26Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot und sprach den Segen, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib. (Joh 6,35; Joh 6,55; 1Kor 10,4)27Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinkt alle daraus!28Denn das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. (2Mo 24,8; Jes 53,11; Sach 9,11; Mt 20,28; Röm 3,25; Hebr 9,12; Hebr 9,22; Hebr 13,20)29Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde im Reich meines Vaters!
Die Ankündigung der Verleugnung durch Petrus
30Und nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. (Ps 113,1; Joh 18,11)31Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet in dieser Nacht alle an mir Anstoß nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen«.[2] (Sach 13,7; Joh 16,32)32Aber nachdem ich auferweckt worden bin, will ich euch nach Galiläa vorangehen. (Mt 28,7; Mt 28,10; Mk 16,7)33Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Wenn auch alle an dir Anstoß nehmen, so werde doch ich niemals Anstoß nehmen! (Joh 13,37)34Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!35Petrus spricht zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Ebenso sprachen auch alle Jünger. (1Kön 20,11; 1Kor 10,12)
Gethsemane
36Da kommt Jesus mit ihnen zu einem Grundstück, das Gethsemane genannt wird. Und er spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier hin, während ich weggehe und dort bete! (Mt 26,39; Mt 26,42; Lk 22,41)37Und er nahm Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich; und er fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr.38Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir! (Ps 42,6; Jes 53,3; Joh 12,27)39Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst! (Mt 20,22; Joh 4,34; Joh 5,30; Joh 6,38; Joh 18,11; Röm 15,3; Phil 2,8)40Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen? (Ps 69,21)41Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. (Röm 7,18; Eph 6,18; 1Petr 5,8)42Wiederum ging er zum zweiten Mal hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! (Mt 6,10; Mt 26,39; Röm 12,1)43Und er kommt und findet sie wieder schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden. (Lk 9,32)44Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum dritten Mal und sprach dieselben Worte. (2Kor 12,8)45Dann kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruht? Siehe, die Stunde ist nahe, und der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder ausgeliefert. (Joh 12,3; Joh 17,1)46Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. (Ps 119,150)
Die Gefangennahme Jesu
47Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, [gesandt] von den obersten Priestern und Ältesten des Volkes. (Joh 18,3; Apg 1,16)48Der ihn aber verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist’s, den ergreift!49Und sogleich trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste ihn. (2Sam 20,9; Mt 26,25; Lk 22,48)50Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest. (Ps 41,10; Mt 20,13; Joh 13,27)51Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. (Lk 22,38)52Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Platz! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen! (1Mo 9,6; Hes 35,6; Offb 13,10)53Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er würde mir mehr als zwölf Legionen Engel schicken? (2Kön 6,17; Dan 7,10; Lk 22,43; Joh 18,36)54Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, dass es so kommen muss? (Mt 1,22; Mt 26,24; Lk 24,44; Joh 10,18)55In jener Stunde sprach Jesus zu der Volksmenge: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen! Täglich bin ich bei euch im Tempel gesessen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen.56Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. — Da verließen ihn alle Jünger und flohen. (1Mo 3,15; Jes 53,1; Mt 26,54)
Jesus vor dem Hohen Rat
57Die aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. (Mal 2,7; Mt 26,3)58Petrus aber folgte ihnen von ferne bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen. (Joh 18,15)59Aber die obersten Priester und die Ältesten und der ganze Hohe Rat suchten ein falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu töten. (Apg 6,11)60Aber sie fanden keines; und obgleich viele falsche Zeugen herzukamen, fanden sie doch keines. (Ps 27,12)61Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen! (5Mo 19,15; Jer 26,11; Joh 2,19; Apg 6,14)62Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich aussagen?63Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester begann und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! (1Kön 22,16; Jes 53,7; Mt 27,12; Mt 27,14; Joh 10,24; Hebr 10,31)64Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Künftig werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels! (Mk 14,62; Mk 16,19; Apg 7,55; Hebr 1,3)65Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was brauchen wir weitere Zeugen? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört. (4Mo 14,6; Mt 9,3; Joh 10,33; Apg 14,14)66Was meint ihr? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig! (3Mo 24,16; Joh 19,7)67Da spuckten sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; andere gaben ihm Backenstreiche (Hi 30,10; Ps 69,8; Jes 50,6; Mt 27,30; Mk 10,34; Apg 23,2; 1Petr 2,23)68und sprachen: Christus, weissage uns! Wer ist’s, der dich geschlagen hat?
Die dreifache Verleugnung durch Petrus
69Petrus aber saß draußen im Hof. Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer! (Mt 21,11; Joh 7,52)70Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst! (Spr 29,25; Mt 26,33)71Als er dann in den Vorhof hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Auch dieser war mit Jesus, dem Nazarener! (Mt 2,23)72Und er leugnete nochmals mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht!73Bald darauf aber traten die Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von ihnen; denn auch deine Sprache verrät dich. (Ri 12,6; Neh 13,24)74Da fing er an, [sich] zu verfluchen[3] und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und sogleich krähte der Hahn. (Mt 10,33; Mt 26,34; Lk 22,60; Joh 13,38; 2Tim 2,12)75Und Petrus erinnerte sich an das Wort Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. (Mt 5,4; Mk 14,72; Lk 22,32; Lk 22,62; 2Kor 7,10)
1Als Jesus seine Reden abgeschlossen hatte, sagte er zu den Jüngern:2„Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Passafest[1] beginnt. Dann wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden.“3Um diese Zeit kamen die Hohen Priester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohen Priesters Kajafas zusammen4und fassten den Beschluss, Jesus heimlich festzunehmen und dann zu töten.5„Auf keinen Fall darf es während des Festes geschehen“, sagten sie, „sonst gibt es einen Aufruhr im Volk.“
Ein Vermögen für Jesus
6Jesus war in Betanien bei Simon dem Aussätzigen zu Gast.7Während des Essens kam eine Frau herein, die ein Alabastergefäß[2] mit sehr kostbarem Salböl[3] mitbrachte. Sie goss Jesus das Öl über den Kopf.8Als die Jünger das sahen, waren sie empört. „Was soll diese Verschwendung?“, sagten sie.9„Man hätte dieses Öl teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können.“10Jesus merkte es und sagte zu ihnen: „Warum macht ihr es der Frau so schwer? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.11Arme wird es immer bei euch geben, aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch.12Als sie das Öl über mich goss, hat sie meinen Körper im Voraus zum Begräbnis gesalbt.13Und ich versichere euch: Überall in der Welt, wo man ‹Gottes› Freudenbotschaft bekannt machen wird, da wird man auch von dem reden, was diese Frau getan hat.“
Judas wird zum Verräter
14Danach ging einer der Zwölf, es war Judas Iskariot, zu den Hohen Priestern15und sagte: „Was gebt ihr mir, wenn ich euch Jesus ausliefere?“ Sie stellten ihm dreißig Silberstücke in Aussicht.16Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, um Jesus ihnen auszuliefern.
Passamahl
17Am ersten Tag ‹der Festwoche› mit ungesäuerten Broten fragten die Jünger Jesus: „Wo sollen wir das Passamahl vorbereiten?“18Er sagte: „Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt ihm: 'Der Rabbi lässt sagen: Meine Zeit ist gekommen. Ich will mit meinen Jüngern bei dir das Passamahl feiern.'“19Die Jünger machten alles genauso, wie Jesus es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passa vor.20Am Abend legte sich Jesus mit den Zwölf zu Tisch.[4]21Während der Mahlzeit sagte er: „Ich versichere euch: Einer von euch wird mich ausliefern.“22Sie waren bestürzt, und einer nach dem anderen fragte ihn: „Das bin doch nicht ich, Herr?“23Jesus erwiderte: „Einer, der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, wird mich ausliefern.24Der Menschensohn geht zwar den Weg, der ihm in der Schrift vorausgesagt ist; doch wehe dem Menschen, durch den er ausgeliefert wird. Für diesen Menschen wäre es besser, er wäre nie geboren.“25Da sagte auch Judas, der Verräter, zu ihm: „Ich bin es doch nicht etwa, Rabbi?“ – „Doch“, antwortete Jesus, „du bist es.“26Noch während sie aßen, nahm Jesus ein Fladenbrot und lobte darüber Gott. Er brach es, reichte es den Jüngern und sagte: „Nehmt und esst, das ist mein Leib!“27Dann nahm er einen Kelch, dankte Gott, reichte ihnen auch den und sagte: „Trinkt alle daraus!28Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.29Und ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von diesem Wein trinken bis zu dem Tag, an dem ich das neu mit euch zusammen im Reich meines Vaters tue.“30Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Petrus wird Jesus verleugnen
31„In dieser Nacht werdet ihr mich alle verlassen“, sagte Jesus unterwegs zu ihnen, „denn es steht geschrieben: 'Ich werde den Hirten erschlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.' (Sach 13,7)32Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.“33Da sagte Petrus zu ihm: „Und wenn alle dich im Stich lassen – ich niemals!“34„Ich versichere dir“, erwiderte Jesus, „noch heute Nacht, noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“35„Nein!“, erklärte Petrus. „Und wenn ich mit dir sterben müsste! Niemals werde ich dich verleugnen!“ Das Gleiche beteuerten auch alle anderen.
Jesus in Getsemani
36Dann kamen sie zu einem Olivenhain namens Getsemani. Dort sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Setzt euch hierhin! Ich gehe noch ein Stück weiter, um zu beten.“37Petrus und die beiden Zebedäussöhne jedoch nahm er mit. Auf einmal wurde er von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt38und sagte zu ihnen: „Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. Bleibt hier und wacht mit mir!“39Er ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, das Gesicht auf dem Boden, und betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, dann gehe dieser Kelch an mir vorbei! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“40Als er zurückkam, fand er die Jünger schlafend und sagte zu Petrus: „Konntet ihr denn nicht eine einzige Stunde mit mir wachen?41Seid wachsam und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach.“42Danach ging er ein zweites Mal weg und betete: „Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch austrinken muss, dann geschehe dein Wille!“43Als er zurückkam, fand er sie wieder eingeschlafen. Sie konnten ihre Augen vor Müdigkeit nicht offen halten.44Er ließ sie schlafen, ging wieder weg und betete zum dritten Mal dasselbe.45Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: „Schlaft ihr denn immer noch? Ruht ihr euch immer noch aus? Genug damit, es ist so weit! Die Stunde ist gekommen. Jetzt wird der Menschensohn den Sündern in die Hände gegeben.46Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da.“
Die Verhaftung
47Kaum hatte er das gesagt, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Bewaffneten. Sie trugen Schwerter und Knüppel und waren von den Hohen Priestern und Ältesten geschickt.48Der Verräter hatte ein Zeichen mit ihnen verabredet: „Der, den ich zur Begrüßung küssen werde, der ist es. Den müsst ihr festnehmen.“49Judas ging gleich auf Jesus zu. „Sei gegrüßt, Rabbi!“, sagte er und küsste ihn.50Jesus entgegnete ihm: „Dazu bist du gekommen, Freund?“ Da traten die Männer heran, packten Jesus und nahmen ihn fest.51Doch einer von den Männern, die bei Jesus waren, zog sein Schwert. Er schlug auf den Sklaven des Hohen Priesters ein und hieb ihm das Ohr ab.52„Steck dein Schwert weg!“, sagte Jesus zu ihm. „Denn alle, die zum Schwert greifen, werden auch durchs Schwert umkommen.53Meinst du nicht, dass ich meinen Vater um Hilfe bitten könnte und er mir sofort mehr als zwölf Legionen[5] Engel stellen würde?54Wie könnten sich dann aber die Aussagen der Schrift erfüllen, nach denen es so geschehen muss?“55Dann wandte sich Jesus an die Bewaffneten und sagte: „Bin ich denn ein Verbrecher, dass ihr mit Schwertern und Knüppeln auszieht, um mich zu verhaften? Ich saß doch täglich bei euch im Tempel und lehrte. Da habt ihr mich nicht festgenommen.56Aber es muss sich alles erfüllen, was in den Prophetenschriften über mich vorausgesagt ist.“ Da ließen ihn alle Jünger im Stich und flohen.
Verhör vor Kajafas
57Die, die Jesus festgenommen hatten, brachten ihn zum Hohen Priester Kajafas, wo sich bereits die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer versammelt hatten.58Petrus folgte ihnen in weitem Abstand bis in den Innenhof des Palastes. Dort setzte er sich zu den Dienern und wärmte sich am Feuer. Er wollte sehen, wie alles ausgehen würde.59Währenddessen suchten die Hohen Priester und der ganze Hohe Rat nach einer Zeugenaussage gegen Jesus, die es erlauben würde, ihn zum Tod zu verurteilen.60Doch sie fanden nichts, obwohl viele falsche Zeugen gegen Jesus aussagten. Schließlich standen zwei falsche Zeugen auf61und sagten: „Der da hat behauptet: 'Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen.'“62Da erhob sich der Hohe Priester und fragte Jesus: „Hast du darauf nichts zu sagen? Wie stellst du dich dazu?“63Aber Jesus schwieg. Darauf sagte der Hohe Priester: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Messias bist, der Sohn Gottes!“64„Es ist so wie du gesagt hast“, erwiderte Jesus. „Und außerdem sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr sehen, wie der Menschensohn an der rechten Seite des Allmächtigen sitzt und wie er mit den Wolken des Himmels kommt.“65Da riss der Hohe Priester seine Gewänder ‹am Halsausschnitt› ein[6] und stieß dabei hervor: „Er hat gelästert! Was brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehört! (3Mo 10,6; 3Mo 21,10)66Was ist eure Meinung?“ – „Schuldig!“, riefen sie. „Er muss sterben!“67Dann spuckten sie Jesus ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Andere gaben ihm Ohrfeigen68und höhnten: „Na, wer war es, Messias? Du bist doch ein Prophet!“
Petrus verleugnet Jesus
69Während Petrus noch draußen im Hof saß, kam eine Dienerin auf ihn zu und sagte: „Du warst doch auch mit dem Jesus aus Galiläa zusammen!“70Aber Petrus stritt es vor allen ab. „Ich weiß nicht, wovon du redest!“, sagte er71und ging zum Torgebäude hinaus. Dabei sah ihn eine andere Dienerin und sagte zu denen, die herumstanden: „Der da gehört auch zu dem Jesus aus Nazaret.“72Wieder stritt Petrus das ab und schwor: „Ich kenne den Mann überhaupt nicht!“73Kurz darauf fingen auch die Umstehenden an: „Sicher gehörst du zu ihnen, dein Dialekt verrät dich ja.“74Da fing Petrus an zu fluchen und schwor: „Ich kenne den Mann nicht!“ In diesem Augenblick krähte ein Hahn.75Da erinnerte sich Petrus an das, was Jesus zu ihm gesagt hatte: „Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er ging hinaus und fing an, bitterlich zu weinen.
1Als Jesus diese seine letzte Rede beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: (Mk 14,1; Lk 22,1; Joh 11,45)2»Wie ihr wisst, ist übermorgen das Passafest. Dann wird der Menschensohn ausgeliefert und ans Kreuz genagelt werden.« (Mk 8,31)3Da kamen die führenden Priester und die Ältesten des Volkes im Palast des Obersten Priesters Kajaphas zusammen. (Lk 3,2; Joh 11,49; Joh 18,13; Joh 18,24; Apg 4,6)4Sie fassten den Beschluss, Jesus heimlich zu verhaften und umzubringen. (Mt 21,46)5»Aber auf keinen Fall darf es während des Festes geschehen«, sagten sie, »sonst gibt es einen Aufruhr im Volk.«
Eine Frau ehrt Jesus vor seinem Sterben
6Jesus war in Betanien bei Simon, dem Aussätzigen, zu Gast. (Mk 14,3; Lk 7,37; Joh 12,1)7Während des Essens trat eine Frau an Jesus heran. Sie hatte ein Fläschchen mit sehr wertvollem Salböl; das goss sie Jesus über den Kopf.8Die Jünger sahen es und waren empört. »Was soll diese Verschwendung?«, sagten sie.9»Dieses Öl hätte man teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können!«10Jesus hörte das und sagte: »Warum bringt ihr die Frau in Verlegenheit? Sie hat eine gute Tat an mir getan.11Arme wird es immer bei euch geben; aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch. (5Mo 15,11)12Sie hat dieses Salböl auf meinen Körper gegossen und hat ihn damit für das Begräbnis vorbereitet.13Ich versichere euch: Überall in der Welt, wo in Zukunft die Gute Nachricht verkündet wird, wird auch berichtet werden, was sie getan hat. Ihr Andenken wird immer lebendig bleiben.«
Judas wird zum Verräter
14Darauf ging Judas Iskariot, einer aus dem Kreis der Zwölf, zu den führenden Priestern (Mk 14,10; Lk 22,3; Joh 11,57; Joh 13,2)15und sagte: »Was gebt ihr mir, wenn ich ihn euch in die Hände spiele?« Sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. (2Mo 21,32; Sach 11,12)16Von da an suchte Judas eine günstige Gelegenheit, Jesus zu verraten.
Vorbereitungen zum Passamahl
17Am ersten Tag der Festwoche, während der ungesäuertes Brot gegessen wird, kamen die Jünger zu Jesus und fragten: »Wo sollen wir für dich das Passamahl vorbereiten?« (Mk 14,12; Lk 22,7)18Er antwortete: »Geht zu einem Mann in der Stadt – er nannte ihnen den Namen – und richtet ihm aus: ›Unser Lehrer sagt: Die Stunde meines Todes ist nah. Bei dir will ich mit meinen Jüngern das Passamahl feiern.‹«19Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Passamahl vor.
Jesus feiert mit den Zwölf das Abschiedsmahl
20Als es Abend geworden war, setzte sich Jesus mit den Zwölf zu Tisch. (Mk 14,17; Lk 22,14; Joh 13,2; Joh 13,21)21Während der Mahlzeit sagte er: »Ich versichere euch: Einer von euch wird mich verraten.«22Sie waren bestürzt, und einer nach dem andern fragte ihn: »Du meinst doch nicht mich, Herr?«23Jesus antwortete: »Der soeben mit mir das Brot in die Schüssel getaucht hat, der ist es, der wird mich verraten. (Ps 41,10)24Der Menschensohn muss zwar sterben, wie es in den Heiligen Schriften angekündigt ist. Aber wehe dem Menschen, der den Menschensohn verrät! Er wäre besser nie geboren worden!« (Jes 53,8; Mt 18,7; Lk 24,26)25Da fragte Judas, der ihn verraten wollte: »Du meinst doch nicht etwa mich, Rabbi?« »Doch«, antwortete Jesus, »dich!«26Während der Mahlzeit nahm Jesus ein Brot, sprach das Segensgebet darüber, brach es in Stücke und gab es seinen Jüngern mit den Worten: »Nehmt und esst, das ist mein Leib!« (1Kor 10,16; 1Kor 11,23)27Dann nahm er den Becher, sprach darüber das Dankgebet, gab ihnen auch den und sagte: »Trinkt alle daraus;28das ist mein Blut, das für alle Menschen vergossen wird zur Vergebung ihrer Schuld. Mit ihm wird der Bund in Kraft gesetzt, den Gott jetzt mit den Menschen schließt. (Mk 14,24)29Ich sage euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich ihn neu mit euch trinken werde, wenn mein Vater sein Werk vollendet hat!«[1]30Dann sangen sie die Dankpsalmen[2] und gingen hinaus zum Ölberg. (Lk 22,39)
Jesus sagt das Versagen von Petrus voraus
31Unterwegs sagte Jesus zu ihnen: »Heute Nacht werdet ihr alle an mir irrewerden, denn es heißt: ›Ich werde den Hirten töten und die Schafe der Herde werden auseinanderlaufen.‹ (Sach 13,7; Mt 26,56; Mk 14,27; Joh 16,32)32Aber wenn ich vom Tod auferweckt worden bin, werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.« (Mt 28,7; Mt 28,10; Mt 28,16)33Petrus widersprach ihm: »Selbst wenn alle andern an dir irrewerden – ich niemals!«34Jesus antwortete: »Ich versichere dir: In dieser Nacht, bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.« (Lk 22,34; Joh 13,36)35Da sagte Petrus: »Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich werde dich ganz bestimmt nicht verleugnen!« Das Gleiche sagten auch alle anderen Jünger.
Jesus betet im Garten Getsemani
36Dann kam Jesus mit seinen Jüngern zu einem Grundstück, das Getsemani hieß. Er sagte zu ihnen: »Setzt euch hier! Ich gehe dort hinüber, um zu beten.« (Mk 14,32; Lk 5,16; Lk 22,39; Hebr 5,7)37Petrus und die beiden Söhne von Zebedäus nahm er mit. Angst und tiefe Traurigkeit befielen ihn,38und er sagte zu ihnen: »Ich bin so bedrückt, ich bin mit meiner Kraft am Ende. Bleibt hier und wacht mit mir!«39Dann ging er noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, das Gesicht zur Erde, und betete: »Mein Vater, wenn es möglich ist, erspare es mir, diesen Kelch trinken zu müssen![3] Aber es soll geschehen, was du willst, nicht was ich will.« (Mt 6,10; Mt 20,22; Joh 18,11; Hebr 10,9)40Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sah, dass sie eingeschlafen waren. Da sagte er zu Petrus: »Konntet ihr nicht eine einzige Stunde mit mir wach bleiben?41Bleibt wach und betet, damit ihr in der kommenden Prüfung nicht versagt. Der Geist in euch ist willig, aber eure menschliche Natur ist schwach.«[4] (Mt 6,13; Eph 6,18; 1Petr 5,8)42Noch einmal ging Jesus weg und betete: »Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muss, dann geschehe dein Wille!« (Mt 6,10)43Als er zurückkam, schliefen sie wieder; die Augen waren ihnen zugefallen.44Zum dritten Mal ging Jesus ein Stück weit weg und betete noch einmal mit den gleichen Worten. (2Kor 12,8)45Als er dann zu den Jüngern zurückkam, sagte er: »Schlaft ihr denn immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist da; jetzt wird der Menschensohn an die Menschen, die Sünder, ausgeliefert. (Joh 12,23; Joh 13,1; Joh 17,1)46Steht auf, wir wollen gehen. Er ist schon da, der mich verrät!«
Jesus wird verhaftet
47Noch während Jesus das sagte, kam Judas, einer der Zwölf, mit einem großen Trupp von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren. Sie waren von den führenden Priestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. (Mk 14,43; Lk 22,47; Joh 18,3)48Der Verräter hatte mit ihnen ein Erkennungszeichen ausgemacht: »Wem ich einen Begrüßungskuss gebe, der ist es. Den nehmt fest!«49Judas ging sogleich auf Jesus zu und sagte: »Sei gegrüßt, Rabbi!«, und er küsste ihn so, dass alle es sehen konnten.50Jesus sagte zu ihm: »Freund, komm zur Sache!« Darauf traten die Bewaffneten heran, packten Jesus und nahmen ihn fest.51Einer von den Jüngern zog sein Schwert, hieb auf den Bevollmächtigten des Obersten Priesters ein und schlug ihm ein Ohr ab.52Aber Jesus befahl ihm: »Steck dein Schwert weg; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. (1Mo 9,5)53Weißt du nicht, dass ich nur meinen Vater um Hilfe zu bitten brauche, und er schickt mir sofort mehr als zwölf Legionen Engel?54Aber wie soll sich dann erfüllen, was in den Heiligen Schriften angekündigt ist? Es muss doch so kommen!«55In jener Stunde sagte Jesus zu denen, die ihn festgenommen hatten: »Warum rückt ihr hier mit Schwertern und Knüppeln an, um mich gefangen zu nehmen? Bin ich denn ein Verbrecher? Täglich saß ich im Tempel und lehrte die Menschen; da habt ihr mich nicht festgenommen.56Aber das alles ist so gekommen, damit in Erfüllung geht, was die Propheten in ihren Schriften angekündigt haben.« Da verließen ihn alle seine Jünger und flohen. (Lk 24,44)
Jesus vor dem jüdischen Rat
57Die Männer, die Jesus verhaftet hatten, brachten ihn zum Obersten Priester Kajaphas, wo schon die Gesetzeslehrer und Ratsältesten versammelt waren. (Mk 14,53; Lk 22,54; Lk 22,63; Joh 18,12; Joh 18,19)58Petrus folgte Jesus in weitem Abstand und kam bis in den Innenhof des Palastes. Dort setzte er sich zu den Dienern, um zu sehen, wie die Sache ausgehen würde.59Die führenden Priester und der ganze Rat versuchten, Jesus durch falsche Zeugenaussagen zu belasten, damit sie ihn zum Tod verurteilen könnten.60Aber das gelang nicht, obwohl eine ganze Reihe von Zeugen auftrat. Schließlich kamen zwei61und sagten: »Dieser Mann hat behauptet: ›Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und ihn in drei Tagen wieder aufbauen!‹« (Joh 2,19)62Da stand der Oberste Priester auf und fragte Jesus: »Hast du nichts zu sagen zu dem, was diese beiden gegen dich vorbringen?«63Aber Jesus schwieg. Der Oberste Priester sagte: »Ich nehme von dir einen Eid bei dem lebendigen Gott und fordere dich auf, uns zu sagen: Bist du Christus, der versprochene Retter,[5] der Sohn Gottes?« (Mk 14,61; Mk 15,39)64Jesus antwortete: »Ja! Aber ich sage euch, von jetzt an gilt: Ihr werdet den Menschensohn sehen, wie er an der rechten Seite des Allmächtigen sitzt und auf den Wolken des Himmels kommt!« (Mk 12,36; Mk 13,26)65Da zerriss der Oberste Priester sein Gewand und sagte: »Das ist eine Gotteslästerung! Was brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt es selbst gehört, wie er Gott beleidigt hat. (Joe 2,13; Joh 10,33)66Wie lautet euer Urteil?« »Er hat den Tod verdient!«, riefen sie.67Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Andere gaben ihm Ohrfeigen (Jes 50,6; Jes 53,5; Mt 27,30)68und höhnten: »He, Christus, du versprochener Retter, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wie heißt der, der dich gerade schlug?« (Mt 21,11)
Petrus verleugnet Jesus
69Petrus saß noch immer draußen im Hof, als eine Dienerin auf ihn zukam und sagte: »Du warst doch auch mit Jesus aus Galiläa zusammen!« (Mk 14,66; Lk 22,56; Joh 18,15; Joh 18,25)70Petrus stritt es vor allen Leuten ab und sagte: »Ich weiß nicht, wovon du redest!«71Dann ging er in die Torhalle hinaus. Dort sah ihn eine andere Dienerin und sagte zu denen, die herumstanden: »Der da war mit Jesus aus Nazaret[6] zusammen!«72Und wieder stritt Petrus es ab und schwor: »Ich kenne den Mann überhaupt nicht!«73Kurz darauf traten die Umstehenden zu Petrus und sagten: »Natürlich gehörst du zu denen. Das merkt man doch schon an deiner Aussprache!«74Petrus aber schwor: »Gott soll mich strafen, wenn ich lüge! Ich kenne den Mann nicht!« In diesem Augenblick krähte ein Hahn,75und Petrus erinnerte sich daran, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.« Da ging er hinaus und begann, bitter zu weinen. (Mt 26,34)
1When Jesus had finished all these sayings, he said to his disciples,2“You know that after two days the Passover is coming, and the Son of Man will be delivered up to be crucified.” (Mt 20,18; Mt 26,24; Mk 14,1; Lk 22,1; Joh 6,4)3Then the chief priests and the elders of the people gathered in the palace of the high priest, whose name was Caiaphas, (Ps 2,2; Mt 26,57; Mt 26,58; Mt 26,69; Lk 3,2; Lk 11,21; Joh 11,47; Joh 11,49; Joh 18,13; Joh 18,15; Apg 4,6; Apg 4,27; Offb 11,2)4and plotted together in order to arrest Jesus by stealth and kill him. (Mt 21,46; Joh 11,53)5But they said, “Not during the feast, lest there be an uproar among the people.” (Mt 27,24)
Jesus Anointed at Bethany
6Now when Jesus was at Bethany in the house of Simon the leper,[1] (Mt 21,17; Mk 14,3; Lk 7,37; Joh 11,18; Joh 12,1)7a woman came up to him with an alabaster flask of very expensive ointment, and she poured it on his head as he reclined at table.8And when the disciples saw it, they were indignant, saying, “Why this waste?9For this could have been sold for a large sum and given to the poor.” (Joh 13,29)10But Jesus, aware of this, said to them, “Why do you trouble the woman? For she has done a beautiful thing to me. (Mt 16,8)11For you always have the poor with you, but you will not always have me. (5Mo 15,11; Mt 9,15; Joh 7,33)12In pouring this ointment on my body, she has done it to prepare me for burial. (Joh 19,40)13Truly, I say to you, wherever this gospel is proclaimed in the whole world, what she has done will also be told in memory of her.” (Mt 24,14; Apg 10,4)
17Now on the first day of Unleavened Bread the disciples came to Jesus, saying, “Where will you have us prepare for you to eat the Passover?” (2Mo 12,18; Mk 14,12; Lk 22,7)18He said, “Go into the city to a certain man and say to him, ‘The Teacher says, My time is at hand. I will keep the Passover at your house with my disciples.’” (Mt 26,45; Joh 7,6; Joh 7,8; Joh 7,30; Joh 8,20; Joh 11,28; Joh 13,1; Joh 17,1)19And the disciples did as Jesus had directed them, and they prepared the Passover.20When it was evening, he reclined at table with the twelve.[2] (Mk 14,17; Lk 22,14; Lk 22,21; Joh 13,21)21And as they were eating, he said, “Truly, I say to you, one of you will betray me.” (Joh 6,70)22And they were very sorrowful and began to say to him one after another, “Is it I, Lord?”23He answered, “He who has dipped his hand in the dish with me will betray me. (Joh 13,18)24The Son of Man goes as it is written of him, but woe to that man by whom the Son of Man is betrayed! It would have been better for that man if he had not been born.” (Mt 18,7; Mt 26,54; Mt 26,56; Mk 9,12; Lk 18,31; Lk 24,25; Lk 24,46; Joh 17,12; Apg 17,2; Apg 26,22; 1Kor 15,3; 1Petr 1,10)25Judas, who would betray him, answered, “Is it I, Rabbi?” He said to him, “You have said so.” (Mt 26,49; Mt 26,64; Lk 22,70; Joh 1,38)
Institution of the Lord’s Supper
26Now as they were eating, Jesus took bread, and after blessing it broke it and gave it to the disciples, and said, “Take, eat; this is my body.” (Mt 14,19; Mk 14,22; Lk 22,18; Joh 6,53; 1Kor 10,16; 1Kor 11,23)27And he took a cup, and when he had given thanks he gave it to them, saying, “Drink of it, all of you, (Mt 15,36)28for this is my blood of the[3] covenant, which is poured out for many for the forgiveness of sins. (2Mo 24,8; Sach 9,11; Mt 20,28; Mt 26,26; Mk 1,4; Lk 1,77; Hebr 13,20)29I tell you I will not drink again of this fruit of the vine until that day when I drink it new with you in my Father’s kingdom.” (Mt 13,43)
Jesus Foretells Peter’s Denial
30And when they had sung a hymn, they went out to the Mount of Olives. (Mt 21,1; Mk 14,26; Lk 22,39; Joh 18,1)31Then Jesus said to them, “You will all fall away because of me this night. For it is written, ‘I will strike the shepherd, and the sheep of the flock will be scattered.’ (Sach 13,7; Joh 16,32)32But after I am raised up, I will go before you to Galilee.” (Mt 28,7; Mt 28,10; Mt 28,16; Mk 16,7)33Peter answered him, “Though they all fall away because of you, I will never fall away.” (Lk 22,31; Lk 22,33)34Jesus said to him, “Truly, I tell you, this very night, before the rooster crows, you will deny me three times.” (Mt 26,75; Lk 22,34; Joh 13,38)35Peter said to him, “Even if I must die with you, I will not deny you!” And all the disciples said the same. (Lk 22,33; Joh 13,37)
Jesus Prays in Gethsemane
36Then Jesus went with them to a place called Gethsemane, and he said to his disciples, “Sit here, while I go over there and pray.” (Mt 26,30; Mk 14,32; Lk 22,40)37And taking with him Peter and the two sons of Zebedee, he began to be sorrowful and troubled. (Mt 4,21; Mt 17,1)38Then he said to them, “My soul is very sorrowful, even to death; remain here, and watch[4] with me.” (Ps 42,5; Mt 24,42; Joh 12,27)39And going a little farther he fell on his face and prayed, saying, “My Father, if it be possible, let this cup pass from me; nevertheless, not as I will, but as you will.” (Mt 20,22; Mt 26,42; Joh 5,30; Joh 6,38; Phil 2,8; Hebr 5,7)40And he came to the disciples and found them sleeping. And he said to Peter, “So, could you not watch with me one hour?41Watch and pray that you may not enter into temptation. The spirit indeed is willing, but the flesh is weak.” (Mt 6,13; Mt 26,38; 1Petr 4,7)42Again, for the second time, he went away and prayed, “My Father, if this cannot pass unless I drink it, your will be done.” (Mt 6,10; Mt 26,39)43And again he came and found them sleeping, for their eyes were heavy. (Lk 9,32)44So, leaving them again, he went away and prayed for the third time, saying the same words again. (2Kor 12,8)45Then he came to the disciples and said to them, “Sleep and take your rest later on.[5] See, the hour is at hand, and the Son of Man is betrayed into the hands of sinners. (Mt 17,22; Mt 20,18; Mt 26,18; Lk 22,53; Joh 12,23; Joh 12,27; Joh 13,1; Joh 17,1)46Rise, let us be going; see, my betrayer is at hand.”
Betrayal and Arrest of Jesus
47While he was still speaking, Judas came, one of the twelve, and with him a great crowd with swords and clubs, from the chief priests and the elders of the people. (Mt 26,14; Mk 14,43; Lk 22,47; Joh 18,3; Apg 1,16)48Now the betrayer had given them a sign, saying, “The one I will kiss is the man; seize him.”49And he came up to Jesus at once and said, “Greetings, Rabbi!” And he kissed him. (Mt 26,25)50Jesus said to him, “Friend, do what you came to do.”[6] Then they came up and laid hands on Jesus and seized him. (Mt 20,13; Mt 22,12; Joh 13,27)51And behold, one of those who were with Jesus stretched out his hand and drew his sword and struck the servant[7] of the high priest and cut off his ear. (Lk 22,38)52Then Jesus said to him, “Put your sword back into its place. For all who take the sword will perish by the sword. (1Mo 9,6; Hes 35,6; Offb 13,10)53Do you think that I cannot appeal to my Father, and he will at once send me more than twelve legions of angels? (2Kön 6,17; Dan 7,10; Mt 4,11; Lk 8,30; Lk 22,43; Joh 10,18; Joh 18,36)54But how then should the Scriptures be fulfilled, that it must be so?” (Mt 1,22; Mt 26,24)55At that hour Jesus said to the crowds, “Have you come out as against a robber, with swords and clubs to capture me? Day after day I sat in the temple teaching, and you did not seize me. (Mt 4,23; Mt 21,23; Lk 2,46; Joh 8,2; Joh 18,20)56But all this has taken place that the Scriptures of the prophets might be fulfilled.” Then all the disciples left him and fled. (Ps 88,8; Ps 88,18; Mt 26,31; Mt 26,54; Joh 16,32)
Jesus Before Caiaphas and the Council
57Then those who had seized Jesus led him to Caiaphas the high priest, where the scribes and the elders had gathered. (Mt 26,3; Mk 14,53; Lk 22,54; Joh 18,12; Joh 18,19)58And Peter was following him at a distance, as far as the courtyard of the high priest, and going inside he sat with the guards to see the end. (Mt 26,57; Joh 7,32; Joh 18,3; Joh 18,15)59Now the chief priests and the whole council[8] were seeking false testimony against Jesus that they might put him to death, (Apg 6,11)60but they found none, though many false witnesses came forward. At last two came forward (5Mo 19,15; Ps 27,12; Ps 35,11)61and said, “This man said, ‘I am able to destroy the temple of God, and to rebuild it in three days.’” (Mt 27,40; Joh 2,19; Apg 6,14)62And the high priest stood up and said, “Have you no answer to make? What is it that these men testify against you?”[9]63But Jesus remained silent. And the high priest said to him, “I adjure you by the living God, tell us if you are the Christ, the Son of God.” (3Mo 5,1; 1Sam 14,24; 1Sam 14,26; Jes 53,7; Mt 1,17; Mt 14,33; Mt 16,16; Mt 22,42; Mt 27,12; Mt 27,14; Mk 5,7; Lk 22,67; Joh 10,24; Joh 19,9)64Jesus said to him, “You have said so. But I tell you, from now on you will see the Son of Man seated at the right hand of Power and coming on the clouds of heaven.” (Ps 110,1; Mt 16,27; Mt 24,30; Mt 26,25; Mk 16,19; Hebr 1,3)65Then the high priest tore his robes and said, “He has uttered blasphemy. What further witnesses do we need? You have now heard his blasphemy. (4Mo 14,6; Mt 9,3; Joh 10,36; Apg 14,14)66What is your judgment?” They answered, “He deserves death.” (3Mo 24,16)67Then they spit in his face and struck him. And some slapped him, (Jes 50,6; Mt 5,39; Mt 27,30; Mk 10,34; Lk 22,63; Joh 18,22; Apg 23,2)68saying, “Prophesy to us, you Christ! Who is it that struck you?” (Mt 26,63)
Peter Denies Jesus
69Now Peter was sitting outside in the courtyard. And a servant girl came up to him and said, “You also were with Jesus the Galilean.” (Mt 26,3; Mk 14,66; Lk 22,55; Joh 18,16; Joh 18,25)70But he denied it before them all, saying, “I do not know what you mean.”71And when he went out to the entrance, another servant girl saw him, and she said to the bystanders, “This man was with Jesus of Nazareth.” (Mt 2,23)72And again he denied it with an oath: “I do not know the man.”73After a little while the bystanders came up and said to Peter, “Certainly you too are one of them, for your accent betrays you.” (Ri 12,6)74Then he began to invoke a curse on himself and to swear, “I do not know the man.” And immediately the rooster crowed.75And Peter remembered the saying of Jesus, “Before the rooster crows, you will deny me three times.” And he went out and wept bitterly. (Mt 26,34; Apg 3,13)