1Und er trat in das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt. (Mk 2,1)2Und siehe, da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der auf einer Liegematte[1] lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Mt 9,22; Mt 9,29; Lk 7,48; Joh 5,14; Apg 3,16; Apg 13,38)3Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert! (Joh 10,36)4Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen? (Mt 12,25; Joh 2,25)5Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?6Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim! (Joh 5,22)7Und er stand auf und ging heim.8Als aber die Volksmenge das sah, verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hatte. (Mt 15,31; Lk 7,16)
Die Berufung des Matthäus
9Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach. (Mt 4,19; Mt 10,3; Mt 19,21; Mk 2,14; Lk 9,59; Joh 21,19; Joh 21,22)10Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch. (Mt 21,28)11Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? (Jes 65,5; Lk 19,7; 1Kor 5,9)12Jesus aber, als er es hörte, sprach zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken. (1Tim 1,15; Offb 3,17)13Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«.[2] Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße. (Spr 21,3; Hos 6,6; Mt 12,7; Mt 18,11; Mk 12,33; Joh 9,39)
Vom Fasten. Gleichnisse vom neuen Flicken und vom neuen Wein
14Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht?15Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten. (2Sam 1,12; Lk 24,20; Joh 3,29)16Niemand aber setzt einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid, denn der Flicken reißt von dem Kleid, und der Riss wird schlimmer. (Gal 4,9)17Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so bleiben beide miteinander erhalten. (Jos 9,4; 2Kor 5,17)
Heilung einer blutflüssigen Frau. Die Auferweckung der Tochter des Jairus
18Und als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher[3], fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben! (2Kön 5,11; Mt 8,2; Mt 14,33; Mk 6,5; Joh 11,22)19Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. (Mt 8,7)20Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an. (3Mo 15,25)21Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin ich geheilt! (Apg 19,12)22Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! Und die Frau war geheilt von jener Stunde an. (Lk 7,50; Lk 17,19; Jak 5,15)23Als nun Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und das Getümmel sah, (2Chr 35,25; Jer 9,17)24spricht er zu ihnen: Entfernt euch! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus. (Lk 8,52; Apg 20,10)25Als aber die Menge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff ihre Hand; und das Mädchen stand auf. (Mk 9,27; Apg 3,7; Apg 9,40)26Und die Nachricht hiervon verbreitete sich in jener ganzen Gegend. (Mt 28,15; Joh 21,23; Apg 11,22)
Heilung von zwei Blinden und einem Besessenen
27Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: Du Sohn Davids, erbarme dich über uns! (Mt 1,1; Mt 21,9)28Als er nun ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! (Mk 9,23; Joh 9,35)29Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! (Mk 8,25; Joh 9,6)30Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus ermahnte sie ernstlich und sprach: Seht zu, dass es niemand erfährt! (Mt 8,4; Mt 12,16)31Sie aber gingen hinaus und machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt. (Ps 66,16; Mk 1,45; Apg 4,20; 2Kor 2,14)32Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war. (Mt 4,24; Lk 11,14)33Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden! (Mk 7,37)34Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus! (Mt 12,24; Mt 21,23; Mk 3,22)
Die große Ernte
35Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. (Jes 61,1; Mt 11,1)36Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 1Kön 22,17; Hes 34,8; Mt 15,32)37Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. (Lk 10,2; Joh 4,35)38Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende! (Joh 17,18; Röm 10,15; 2Thess 3,1)
Matthäus 9
Elberfelder Bibel
Heilung eines Gelähmten
1Und er stieg in ein Boot, setzte über und kam in seine eigene Stadt[1]. (Mt 4,13)2Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben[2]. (Mt 9,22; Lk 7,48)3Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. (Mt 26,65)4Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? (Mt 12,25; Mt 22,18; Joh 2,24)5Denn was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind vergeben[3], oder zu sagen: Steh auf und geh umher?6Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben … Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf, und geh in dein Haus! (Joh 5,8)7Und er stand auf und ging in sein Haus.8Als aber die Volksmengen es sahen, fürchteten sie sich und verherrlichten Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hat. (Jes 29,23; Mt 15,31; Mt 21,14; Mk 2,13; Mk 7,37; Lk 5,27)
Berufung des Matthäus
9Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen mit Namen Matthäus am Zollhaus sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach. (Mt 4,19; Mt 10,3)10Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch lag, und siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.11Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? (Mt 11,19; Lk 15,2)12Als aber er es hörte, sprach er: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.13Geht aber hin und lernt, was das ist: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer.« Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Hos 6,6; Mt 12,7; Mt 23,23; Mk 2,18; Lk 5,33; 1Tim 1,15)
Die Frage nach dem Fasten
14Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht? (Lk 18,12; Joh 1,35)15Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Hochzeitsgäste[4] trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. (Mt 17,23; Joh 3,29)16Niemand aber setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Gewand; denn das Eingesetzte reißt von dem Gewand ab, und der Riss wird schlimmer.17Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, und beide bleiben zusammen erhalten. (Mk 5,21; Lk 8,40)
Heilung der blutflüssigen Frau – Auferweckung der Tochter des Jaïrus
18Während er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher herein und warf sich vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.19Und Jesus stand auf und folgte ihm, und seine Jünger. –20Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten heran und rührte die Quaste[5] seines Gewandes an; (3Mo 15,25; Mt 23,5)21denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt[6] werden. (Mt 14,36)22Jesus aber wandte sich um, und als er sie sah, sprach er: Sei guten Mutes, Tochter! Dein Glaube hat dich geheilt[7]. Und die Frau war geheilt[8] von jener Stunde an. – (Mt 8,13; Mt 9,2; Mt 9,29; Mk 10,52)23Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und die aufgeregte Volksmenge sah,24sprach er: Geht fort! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus. (Joh 11,11)25Als aber die Volksmenge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand; und das Mädchen stand auf. (1Kön 17,22; 2Kön 4,35; 2Kön 13,21; Lk 7,15; Joh 11,44; Apg 9,40; Apg 20,12)26Und die Kunde hiervon ging hinaus in jene ganze Gegend[9]. (Mk 8,22; Mk 10,46; Lk 7,17; Lk 18,35)
Heilung zweier Blinder
27Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! (Mt 1,1; Mt 12,23; Mt 15,22; Mt 21,9; Mt 22,42)28Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. (Mk 9,24; Apg 14,9)29Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! (Mt 8,13; Mt 9,22; Joh 9,6)30Und ihre Augen wurden geöffnet; und Jesus bedrohte sie und sprach: Seht zu, niemand erfahre es! (Ps 146,8; Jes 35,5; Mt 8,4; Mk 1,44)31Sie aber gingen hinaus und machten ihn bekannt in jener ganzen Gegend[10]. (Mk 1,45)
Heilung eines stummen Besessenen
32Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie einen stummen Menschen zu ihm, der besessen war. (Mt 12,22; Lk 11,14)33Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen wunderten sich und sprachen: Niemals wurde so etwas in Israel gesehen. (Jes 35,6; Mt 12,23)34Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen. (Mt 12,24; Mk 3,22; Lk 11,15; Joh 7,20)
Aussendung der zwölf Apostel
35Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches[11] und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. (Mt 4,23; Mk 6,6; Lk 8,1)36Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet[12] waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 1Kön 22,17; Hes 34,5; Mt 14,14; Mt 15,32; Mt 20,34; Mk 1,41; Mk 6,34; Lk 7,13)37Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. (Lk 10,2)38Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussendet in seine Ernte! (Mk 3,13; Lk 6,12; Lk 10,2; Apg 1,13)
Matthäus 9
Hoffnung für alle
Jesus hat die Macht, Sünden zu vergeben
1Jesus stieg in ein Boot und fuhr über den See zurück nach Kapernaum, wo er wohnte. (Mk 2,1; Lk 5,17)2Dort brachten sie einen Gelähmten auf einer Trage zu ihm. Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Du kannst unbesorgt sein, mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.«3»Das ist Gotteslästerung!«, dachten sich einige Schriftgelehrte.4Jesus durchschaute sie und fragte: »Warum tragt ihr so böse Gedanken in euch?5Ist es denn leichter zu sagen: ›Dir sind deine Sünden vergeben‹, oder diesen Gelähmten zu heilen[1]?6Aber ich will euch beweisen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er forderte den Gelähmten auf: »Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!«7Da stand der Mann auf und ging nach Hause.8Als die Leute das sahen, erschraken sie. Sie lobten Gott, der den Menschen eine solche Macht gegeben hat.
Der Zolleinnehmer Matthäus
9Als Jesus weiterging, sah er einen Mann am Zoll sitzen. Er hieß Matthäus. Jesus forderte ihn auf: »Komm, folge mir nach!« Sofort stand Matthäus auf und ging mit ihm. (Mk 2,13; Lk 5,27)10Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Matthäus zu Gast. Matthäus hatte auch viele Zolleinnehmer und andere Leute mit schlechtem Ruf zum Essen eingeladen.11Als die Pharisäer das sahen, fragten sie seine Jünger: »Weshalb gibt sich euer Lehrer mit solchen Sündern und Betrügern ab?«12Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken!13Begreift doch endlich, was Gott meint, wenn er sagt: ›Wenn jemand barmherzig ist, so ist mir das lieber als irgendwelche Opfer und Gaben.‹ Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug halten.[2]« (Hos 6,6)
Neue Formen für das neue Leben
14An einem anderen Tag kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und erkundigten sich: »Wir und auch die Pharisäer fasten regelmäßig. Warum tun deine Jünger das eigentlich nicht?« (Mk 2,18; Lk 5,33)15Jesus fragte: »Sollen die Hochzeitsgäste denn traurig sein und fasten, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.16Niemand flickt ein altes Kleid mit einem neuen Stück Stoff. Der alte Stoff würde an der Flickstelle doch wieder reißen, und das Loch würde nur noch größer.17Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen sie. Dann läuft der Wein aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche! Nur so bleibt beides erhalten.«
Macht über Krankheit und Tod
18Als Jesus noch mit ihnen redete, kam ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: »Meine Tochter ist gerade gestorben. Aber komm doch und leg deine Hände auf sie! Dann wird sie wieder lebendig.« (Mk 5,21; Lk 8,40)19Jesus stand auf und folgte dem Mann zu seinem Haus. Die Jünger gingen ebenfalls mit.20Unterwegs berührte eine Frau, die seit zwölf Jahren an starken Blutungen litt, von hinten heimlich ein Stück[3] seines Gewandes. (4Mo 15,37)21Denn sie dachte: »Wenn ich wenigstens seine Kleider berühren kann, werde ich bestimmt gesund.«22Jesus drehte sich um, sah sie an und sagte: »Du kannst unbesorgt sein, meine Tochter! Dein Glaube hat dich geheilt.« Im selben Augenblick war die Frau gesund.23Schließlich kam Jesus zum Haus des Vorstehers. Als er die Trauermusik hörte und die vielen aufgeregten Leute sah,24sagte er: »Geht alle hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus.25Als die Leute endlich hinausgetrieben waren, trat Jesus in das Zimmer des Mädchens und nahm die Hand des Kindes. Da stand das Mädchen auf und war gesund.26Die Nachricht davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Gegend.
Blinde sehen
27Als Jesus weiterging, liefen ihm zwei Blinde nach und schrien: »Du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!«28Sie folgten ihm bis in das Haus, in dem er wohnte. Jesus fragte sie: »Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?« »Ja, Herr!«, antworteten sie.29Da berührte er ihre Augen und sagte: »Was ihr mir zutraut, das soll geschehen!«30Sofort konnten sie sehen. Jesus aber befahl ihnen nachdrücklich: »Niemand darf von eurer Heilung erfahren!«31Trotzdem gingen sie los und erzählten in der ganzen Gegend von Jesus.
Jesus heilt: Der Widerstand wächst
32Als die beiden gegangen waren, brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem bösen Geist beherrscht wurde.33Jesus trieb diesen Dämon aus, und sofort konnte der Mann reden. Darüber wunderten sich die Leute sehr und riefen: »So etwas haben wir in Israel noch nie erlebt!«34Aber die Pharisäer redeten auf sie ein: »Er hat seine Macht vom Obersten aller Dämonen bekommen, nur darum kann er die Menschen von Dämonen befreien.«
Jesus hat Mitleid mit den Menschen
35Danach zog Jesus durch alle Städte und Dörfer in dieser Gegend. Er lehrte in den Synagogen und verkündete überall im Land die rettende Botschaft von Gottes Reich. Wohin er auch kam, heilte er die Kranken und Leidenden. (Mk 6,34; Lk 10,2)36Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen, denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.37»Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter«, sagte Jesus zu seinen Jüngern.38»Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen.«
Matthäus 9
Zürcher Bibel
Die Heilung eines Gelähmten
1Und er stieg in ein Boot, fuhr über den See und kam in seine Vaterstadt. (Mt 4,13)2Da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Sei getrost, Kind, dir sind die Sünden vergeben. (Lk 7,48)3Da dachten einige der Schriftgelehrten bei sich: Der lästert! (Mt 26,65; Lk 7,49)4Jesus, der sie durchschaute, sprach: Was sinnt ihr Böses?5Was ist leichter? Zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und zeig, dass du gehen kannst?6Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause! (Mt 28,18; Joh 5,27)7Und der stand auf und ging nach Hause.8Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.
Die Berufung eines Zöllners
9Und als Jesus von dort weiterzog, sah er einen Mann, der Matthäus hiess, am Zoll sitzen. Und er sagt zu ihm: Folge mir! Und der stand auf und folgte ihm.10Und es geschah, als er im Haus bei Tisch sass, dass viele Zöllner und Sünder kamen und mit Jesus und seinen Jüngern bei Tisch sassen.11Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? (Mt 11,19; Lk 5,30)12Er hörte es und sprach: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.13Geht aber und lernt, was es heisst: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Hos 6,6; Mt 5,7; Mt 12,7; Mt 18,33; Lk 5,32)
Zur Frage nach dem Fasten
14Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten wir und die Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht?15Da sagte Jesus zu ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Doch es werden Tage kommen, da ihnen der Bräutigam entrissen wird, und dann werden sie fasten. (Mt 22,2; Mt 26,11)16Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf einen alten Mantel; denn der Flicken reisst etwas ab von dem Mantel, und es entsteht ein noch schlimmerer Riss.17Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst reissen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind hin. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche, so bleibt beides erhalten.
Die Auferweckung der Tochter des Jairus und die Heilung der Frau mit den Blutungen
18Während er so mit ihnen redete, kam ein vornehmer Mann, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist soeben gestorben. Aber komm, leg ihr die Hand auf, so wird sie wieder lebendig.19Da stand Jesus auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.20Und da war eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum[1] seines Mantels. (3Mo 15,25)21Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur seinen Mantel berühre, werde ich gerettet.22Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Und die Frau war von Stund an gerettet. (Mt 8,13)23Als Jesus in das Haus des vornehmen Mannes kam und die Flötenspieler und das Gedränge um sich herum sah,24sprach er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft. Da lachten sie ihn aus.25Als man die Leute hinausgeschickt hatte, ging er hinein, nahm ihre Hand, und das Mädchen stand auf.26Und das sprach sich in jener ganzen Gegend herum.
Die Heilung von zwei Blinden
27Und als Jesus von dort weiterzog, folgten ihm zwei Blinde, die schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! (Mt 12,23; Mt 15,22; Mt 20,30; Mt 21,9; Mt 22,42)28Als er ins Haus hineinging, traten die Blinden auf ihn zu, und Jesus sagt zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr.29Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe, wie ihr geglaubt habt. (Mt 8,13)30Und ihre Augen taten sich auf. Und Jesus fuhr sie an: Seht zu, dass es niemand erfährt! (Mt 8,4)31Sie aber gingen hinaus und machten ihn in der ganzen Gegend bekannt.
Die Heilung eines Stummen
32Als sie hinausgegangen waren, da brachten sie einen Stummen zu ihm, der von einem Dämon besessen war.33Und als der Dämon ausgetrieben war, begann der Stumme zu reden. Und die Leute staunten und sagten: Noch nie hat man in Israel so etwas gesehen! (Lk 11,14)34Die Pharisäer aber sagten: Mit dem Fürsten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. (Mt 10,25; Mt 12,24; Lk 11,15; Joh 7,20; Joh 11,18)
Die grosse Ernte
35Und Jesus zog umher in allen Städten und Dörfern, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium vom Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. (Mt 4,23)36Als er die vielen Menschen sah, taten sie ihm leid, denn sie waren erschöpft und schutzlos, wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 2Chr 5,7; 2Chr 10,6; 2Chr 14,14; 2Chr 18,16; 2Chr 20,34; Mk 6,34)37Da sagt er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist gross, Arbeiter aber sind wenige. (Lk 10,2)38Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
Matthäus 9
Einheitsübersetzung 2016
Die Heilung eines Gelähmten
1Und Jesus stieg ins Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. (Mk 2,1; Lk 5,17)2Und siehe, man brachte einen Gelähmten auf seinem Bett zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Lk 7,48)3Und siehe, einige Schriftgelehrte dachten: Er lästert Gott.4Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?5Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher?6Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus!7Und der Mann stand auf und ging in sein Haus.8Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hat.
Nachfolge und Mahl
9Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach. (Mt 8,22; Mk 2,13; Lk 5,27)10Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.11Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?12Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.13Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder. (Hos 6,6; Mt 12,7)
Fasten und Feiern
14Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? (Mk 2,18; Lk 5,33)15Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten.16Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Gewand; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss.17Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Jungen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.
Die Auferweckung der Tochter eines Synagogenvorstehers und die Heilung einer kranken Frau
18Während Jesus so mit ihnen redete, siehe, da kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf und sie wird leben! (Mk 5,21; Lk 8,40)19Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.20Und siehe, eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt, trat von hinten heran und berührte den Saum seines Gewandes;21denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. (Mt 14,36; Mk 6,56)22Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. (Mk 10,52; Lk 7,50; Lk 17,19; Lk 18,42; Apg 14,9)23Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah,24sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus.25Als man die Leute hinausgeworfen hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. (Mk 1,31; Mk 9,27)26Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Die Heilung von zwei Blinden
27Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! (Mt 15,22; Mt 20,29; Mk 10,46; Lk 18,35)28Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Und Jesus sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie antworteten: Ja, Herr.29Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll euch geschehen.30Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber wies sie streng an: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren.31Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend.
Die Heilung eines Stummen
32Als sie gegangen waren, siehe, da brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem Dämon besessen war. (Mt 12,22; Lk 11,14)33Er trieb den Dämon aus und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie gesehen worden.34Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Über die große Ernte und die wenigen Arbeiter
35Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. (Mt 4,23; Mk 6,6; Lk 8,1)36Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. (4Mo 27,17; 1Kön 22,17; Hes 34,5; Mt 14,14; Mt 15,32; Mk 6,34)37Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. (Lk 10,2)38Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!