1Alle, die ihr auf Gerechtigkeit aus seid, hört mir zu – alle, die den HERRN suchen! Schaut auf den Fels, aus dem ihr gehauen seid, den Brunnenschacht, aus dem ihr gegraben wurdet! (1Mo 17,15)2Denkt an Abraham, euren Vater, und an Sara, die euch gebar. Ich berief ihn als Einzelnen, segnete ihn und ließ ihn sich vermehren. (1Mo 12,1; Hebr 11,11)3Der HERR tröstet Zion und alle seine Trümmerfelder. Er macht sie Eden gleich und verwandelt seine Steppe in den Garten des HERRN. Dort werden Jubel und Freude herrschen. Lobpreis und Gesang erklingen darin. (1Mo 2,8; Jes 41,19)4Hör mir zu, mein Volk. Höre mich, meine Gemeinde, denn von mir wird die Weisung ausgehen und ich werde mein Recht als ein Licht für die Heiden aufrichten: (Ps 78,1; Jes 42,4)5Mein Heil ist nahe und meine Rettung schon unterwegs. Meine Kraft wird die Völker richten. Die Küstenländer werden auf mich hoffen und sich nach meiner Herrschaft sehnen. (Jes 46,13)6Seht zum Himmel empor und blickt zur Erde hinab. Denn der Himmel wird sich wie Rauch auflösen und die Erde wird wie ein Kleid zerfallen. Die Völker der Erde werden sterben wie die Fliegen – doch mein Heil währt ewig. Meine Gerechtigkeit wird kein Ende haben! (Ps 102,26; Mt 24,35; 2Petr 3,10)7Hört mir zu, ihr, die ihr das Gesetz kennt und du, mein Volk, dem mein Gesetz am Herzen liegt. Fürchtet euch nicht vor dem Hohn der Menschen und entsetzt euch nicht vor ihrem Spott. (Ps 37,30; Mt 5,11; Apg 5,40)8Die Motten werden sie zerfressen, wie sie Stoff zerfressen. Die Maden werden sie fressen, wie sie Wolle fressen. Meine Gerechtigkeit aber wird ewig bestehen. Mein Heil wird von einer Generation zur nächsten Bestand haben. (Jes 14,11)9Wach auf, wach auf! Du Arm des HERRN zeige deine Kraft! Erhebe dich, wie in grauer Vorzeit zu Beginn der Welt. Hast du nicht Rahab[1] geschlagen, den Drachen durchbohrt? (5Mo 4,34)10Warst du es nicht, der das Meer und die Wassermassen der Urflut trockenlegte und auf dem tiefen Meeresboden einen Weg bahnte, sodass die Erlösten hindurchziehen konnten? (2Mo 14,21; Jes 63,11)11Ja, die vom HERRN losgekauft worden sind, werden jubelnd nach Jerusalem[2] zurückkehren und ihr Gesicht wird ewige Freude ausstrahlen. Glück und Freude werden bei ihnen einkehren. Kummer und Seufzen werden abziehen. (Jes 61,7; Offb 7,17; Offb 21,4; Offb 22,3)12»Ich selbst tröste euch. Warum fürchtet ihr euch vor Menschen, die sterben, vor Menschenkindern, die wie Gras verwelken? (Ps 118,6; 1Petr 1,24)13Warum hast du den HERRN vergessen, deinen Schöpfer, der den Himmel ausgespannt hat und die Erde schuf? Was ist mit dir, dass du dich den ganzen Tag immerzu vor dem wütenden Anblick deines Widersachers fürchtest? Wo ist denn jetzt der Zorn dessen, der dich bedrängt hat? (5Mo 8,11; Hi 9,8)14Der Gefesselte wird bald freikommen! Er soll weder hungern noch sterben und im Grab enden! (Jes 49,10)15Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer aufwühlt und seine Wellen tosen lässt. Mein Name ist HERR der Heerscharen. (Ps 107,25)16Ich habe dir meine Worte in den Mund gelegt und dich sicher in meiner Hand geborgen, um den Himmel zu erschaffen und die Erde zu gründen und zu Israel zu sagen: ›Du bist mein Volk!‹« (2Mo 33,22; 5Mo 18,18)17»Wach auf, erhebe dich! Jerusalem, steh auf! Du hast den Kelch des Zorns aus der Hand des HERRN bekommen und daraus getrunken. Du hast den Taumelkelch bis auf den Grund geleert. (Jer 25,15)18Unter denen, die du geboren hast, gab es keinen, der dich führte. Unter deinen Kindern, die du großgezogen hast war niemand, der dich bei der Hand nahm. (Ps 142,5)19Zwei Schicksalsschläge haben dich getroffen. Wer wird dich darüber hinwegtrösten können? Verwüstung und Zerstörung, Hunger und Krieg waren dein Los. Wie soll ich[3] dich trösten?20Deine Kinder lagen ohnmächtig an allen Straßenecken, wie eine Antilope, die ins Netz gegangen ist. Sie wurden vom Zorn des HERRN und von der Zurechtweisung deines Gottes überwältigt. (Jes 66,15; Jer 14,16)21Darum hör doch auf dieses, du Elende, du wie vom Wein Benommene! (Jes 29,9)22So spricht dein Herrscher, der HERR und dein Gott, der für sein Volk streitet: »Ich nehme den betäubenden Becher, den Kelch meines Zorns, aus deiner Hand. Du sollst daraus nicht länger trinken müssen. (Jer 50,34)23Nun setze ich diesen Kelch denjenigen an die Lippen, die euch gequält haben. Sie sagten zu dir: ›Leg dich hin, damit wir über dich hinübergehen.‹ Und du machtest deinen Rücken flach wie den Boden, sodass sie auf dir laufen konnten wie auf einer Straße.« (Jer 25,15)
Der Herr tröstet die gottesfürchtigen Israeliten und verheißt ihnen Hilfe
1Hört auf mich, ihr, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, ihr, die ihr den HERRN sucht! Seht auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf den Brunnenschacht, aus dem ihr gegraben seid! (5Mo 32,4; 2Chr 15,2; Spr 15,9; Jes 26,4; Jes 55,6; Jer 29,13; Mt 5,6; Röm 9,30; 1Kor 10,4)2Seht auf Abraham, euren Vater, und auf Sarah, die euch geboren hat; denn als Einzelnen habe ich ihn berufen und ihn gesegnet und gemehrt. (1Mo 15,4; 1Mo 17,15; 1Mo 20,1; 5Mo 26,5; Neh 9,7; Hebr 11,8)3Denn der HERR tröstet Zion; er tröstet alle ihre Trümmer und macht ihre Wüsten wie Eden und ihre Steppe wie den Garten des HERRN. Freude und Wonne, Danklied und Lobgesang wird darin gefunden werden. (Ps 102,14; Jes 35,1; Jes 40,1; Jes 49,13; Jes 52,9; Jer 33,11; Hes 36,35)4So achte nun auf mich, mein Volk, und ihr, meine Leute, leiht mir eure Ohren; denn ein Gesetz wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich zum Licht der Völker aufrichten. (Jes 42,1; Jes 42,4; Jes 42,6; Jes 49,1; Joh 1,17; Joh 8,12)5Meine Gerechtigkeit ist nahe, meine Rettung zieht aus, und meine Arme werden die Völker richten. Auf mich werden die Inseln hoffen, und auf meinen Arm werden sie warten. (Jes 46,13; Jes 51,1; Jes 51,9; Jes 52,10; Mt 12,21; Apg 28,28; Röm 1,16)6Erhebt eure Augen zum Himmel und schaut auf die Erde drunten; denn die Himmel werden vergehen wie ein Rauch, und die Erde wird wie ein Kleid zerfallen, und ihre Einwohner werden auf dieselbe Weise umkommen; aber mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zugrunde gehen. (Ps 102,27; Dan 9,24; Mt 24,35; Hebr 5,9; 2Petr 3,10)7Hört auf mich, ihr, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt! Fürchtet euch nicht vor dem Schmähen der Menschen und entsetzt euch nicht vor ihrem Lästern. (Ps 37,31; Jes 51,1; Jer 31,33; Mt 10,28; Apg 5,41; 1Petr 3,14)8Denn die Motte wird sie fressen wie ein Kleid; und die Schabe wird sie fressen wie Wolle; aber meine Gerechtigkeit wird ewig bleiben und mein Heil von Geschlecht zu Geschlecht. (Ps 103,17; Jes 50,9; Jes 51,6)9Wache auf! Wache auf! Ziehe Stärke an, du Arm des HERRN! Erwache wie in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit! Bist du nicht der, welcher Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat? (Ps 44,2; Ps 44,24; Ps 74,13; Ps 93,1; Jes 27,1; Jes 51,17; Hes 29,3; Offb 11,17)10Bist du nicht der, welcher das Meer, die Wasser der großen Flut, trockengelegt und die Tiefen des Meers zu einem Weg gemacht hat, damit die Erlösten hindurchziehen konnten? (2Mo 14,21; Jes 43,16)11So werden die Erlösten des HERRN zurückkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; Freude und Wonne werden sie erlangen, aber Kummer und Seufzen wird entfliehen. (Jes 25,8; Jes 35,10; Jes 61,7; Jes 65,19; 1Petr 1,8; Jud 1,24; Offb 7,9; Offb 7,17; Offb 21,4)12Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, dass du dich vor dem sterblichen Menschen fürchtest, vor dem Menschenkind, das wie Gras dahingegeben wird, (Ps 56,12; Spr 29,25; Jes 8,13; Jes 40,1; Jes 40,6; Jes 51,7; Jes 52,9; 2Kor 1,3; 1Petr 1,24)13und dass du den HERRN vergisst, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und allezeit, den ganzen Tag, fürchtest du dich vor dem Grimm des Bedrückers, wenn er sich rüstet, um zu verderben. Wo ist denn nun der Grimm des Bedrückers? (Ps 106,13; Jes 1,3; Jes 37,35; Jes 40,22; Jes 51,12; Jer 51,19)14Der in Ketten Gekrümmte wird schnell losgemacht, damit er nicht umkommt in der Grube, noch an Brot Mangel leidet. (Jes 33,16; Jes 49,25; Kla 3,53; Sach 9,11)15Ich bin ja der HERR, dein Gott, der das Meer aufwühlt, dass seine Wellen brausen: HERR der Heerscharen ist sein Name. (2Mo 6,7; 2Mo 20,2; Hi 26,12; Jes 43,15; Jes 47,4; Jer 31,35)16Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich mit dem Schatten meiner Hand bedeckt, um den Himmel auszuspannen und die Erde zu gründen und zu Zion zu sagen: Du bist mein Volk! (Jes 6,9; Jes 49,2; Jes 59,21; Jes 65,17; Jer 5,14; Hos 2,25)
Zuspruch für das bedrängte Jerusalem
17Erwache! Erwache! Stehe auf, Jerusalem, die du von der Hand des HERRN den Becher seines Zorns getrunken hast, die du den Taumelkelch getrunken und ausgeschlürft hast! (Ps 60,5; Jes 51,9; Jes 51,22; Jer 25,15)18Denn da war niemand, der sie leitete, von allen Söhnen, die sie geboren hat, und niemand, der sie an der Hand führte, von allen Söhnen, die sie großgezogen hat. (Ps 14,2; Jes 59,16; Joh 5,7)19Dies beides ist dir begegnet — aber wer bezeugt dir Teilnahme? —: Verheerung und Zerstörung, Hunger und Schwert; wie soll ich dich trösten? (Jes 51,12; Jer 14,15; Kla 1,9; Kla 1,16; Hes 14,21)20Deine Kinder sanken ohnmächtig hin; sie lagen an allen Straßenecken, wie eine Antilope im Netz, und waren voll von dem grimmigen Zorn des HERRN und von dem Schelten deines Gottes. (Kla 2,11; Kla 4,11; Offb 6,17)21Darum höre doch das, du Elende, die du trunken bist, aber nicht vom Wein: (Kla 3,15)22So spricht dein Herr, der HERR, und dein Gott, der den Rechtsstreit für sein Volk führt: Siehe, ich will den Taumelbecher aus deiner Hand nehmen, den Kelch meines Grimms, dass du künftig nicht mehr daraus trinken musst, (Jes 54,9; Jer 25,12; Jer 50,34; Mi 7,9)23und ich will ihn deinen Peinigern in die Hand geben, die zu deiner Seele gesprochen haben: Bücke dich, dass wir über dich wegschreiten können!, sodass du deinen Rücken der Erde gleichmachen musstest und wie eine Straße für die, die darübergingen. (Ps 66,11; Ps 129,1; Spr 11,8; Jes 49,25; Sach 12,2)
Jesaja 51
Menge Bibel
1Höret auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, ihr, die ihr den HERRN sucht! Blickt hin auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf die Brunnenhöhlung, aus der ihr ausgegraben seid!2Blickt hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die unter Schmerzen euch geboren hat! denn er war nur ein einzelner, als ich ihn berief, aber ich habe ihn gesegnet und zahlreich gemacht.3Denn Trost hat der HERR für Zion, Trost für alle seine[1] Trümmerstätten und wird seine[2] Wüstenei zu einem Paradies machen und seine Steppe zu einem Gottesgarten: Jubel und Freude wird sich in ihm[3] einfinden, Danklied und Saitenspiel.4Horcht auf mich, du mein Volk, und schenkt mir Gehör, ihr meine Volksgemeinde! denn Belehrung wird von mir ausgehen, und mein Recht[4] will ich zur Erleuchtung der Völker feststellen.5Meine Gerechtigkeit[5] ist nahe, mein Heil im Anzug, und meine Arme werden die Völker richten; auf mich geht das Hoffen der Meeresländer und auf meinen Arm ihr Harren.6Hebt eure Augen zum Himmel empor und blickt zur Erde unten! Denn der Himmel wird wie Rauch zergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und ihre Bewohner werden wie Mücken hinsterben; aber mein Heil wird ewig bestehen und meine Gerechtigkeit (V.5) nicht hinfällig werden[6].7Höret auf mich, die ihr die Gerechtigkeit kennt und liebt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz wohnt! Fürchtet euch nicht vor dem Hohn von Menschen und erschreckt nicht vor ihren Schmähreden!8Denn wie ein Kleid wird die Motte sie zerfressen und wie Wolle wird die Schabe sie verzehren; aber meine Gerechtigkeit (V.5) wird ewig bestehen und mein Heil von Geschlecht zu Geschlecht.9Werde wach, werde wach, waffne dich mit Kraft, du Arm des HERRN! Werde wach wie in den Tagen der Vorzeit, in den längst vergangenen Zeitläufen! Bist du es nicht gewesen, der Rahab[7] zerhauen, das Seeungeheuer durchbohrt hat?10Bist du es nicht gewesen, der das Meer, die Gewässer der großen Urflut, trockengelegt und Meerestiefen wegsam gemacht hat, damit die Erlösten hindurchzögen?11So werden denn die vom HERRN Erlösten heimkehren und mit Jubel nach Zion gelangen, und ewige Freude wird ihr Haupt umschweben: Frohlocken und Freude werden ihnen zuteil werden, Kummer und Seufzen entflohen sein.12Ich, ich bin es, der euch tröstet! Wer bist du gewesen, daß du dich vor Menschen gefürchtet hast, die doch sterblich sind, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen,13und daß du den HERRN vergaßest, deinen Schöpfer, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und daß du immerfort, tagaus tagein, vor der Wut des Bedrängers bebtest, sooft er darauf ausging, dich zu verderben? Wo ist denn nun die Wut des Bedrängers?14Gar bald wird der Geknebelte entfesselt werden und wird nicht sterben, um zur Unterwelt hinabzufahren, wird auch an dem erforderlichen Brot keinen Mangel mehr haben,15so wahr ich der HERR, dein Gott, es bin, der das Meer aufwühlt, daß seine Wogen brausen: HERR der Heerscharen ist sein Name –16und ich habe meine Worte dir in den Mund gelegt und dich im Schatten meiner Hand geborgen –, um den Himmel zu schaffen und die Erde zu gründen und zu Zion zu sagen: »Mein Volk bist du!«17Erwache, erwache, stehe auf, Jerusalem, (du Stadt) die aus der Hand des HERRN den Becher seines Zornes getrunken, den Kelch des Taumeltranks bis zur Neige[8] geleert hat!18Es war für sie von allen Söhnen[9], die sie geboren hatte, keiner da, der sie zum Ruheplatz führte, und keiner, der sie bei der Hand faßte von allen Söhnen[10], die sie großgezogen hatte.19Ein zwiefacher Schicksalsschlag ist es, der dich getroffen hat – wer bezeigt dir Beileid? –: Vergewaltigung und Verheerung, Hungersnot und das Schwert; wie könnte ich dich trösten?20Deine Söhne[11] haben ohnmächtig dagelegen, hingesunken an allen Straßenecken, wie eine ins Netz geratene Antilope, voll getroffen vom Zorn des HERRN, vom Schelten[12] deines Gottes.21Darum höre doch dieses, du Unglückliche, die du trunken bist, doch nicht vom Wein!22So hat der HERR gesprochen, der Höchste und dein Gott, der seines Volkes Sache führt: »Siehe, ich nehme dir den Taumelbecher, den Kelch meines Grimmes, aus der Hand: du sollst nicht länger aus ihm trinken,23sondern ich gebe ihn deinen Peinigern in die Hand, die dir höhnisch zugerufen haben: ›Bücke dich, daß wir über dich hinschreiten!‹« Da mußtest du deinen Rücken dem Erdboden gleich machen und wie zu einer Straße für die darüber Hinschreitenden.