Markus 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es waren noch zwei Tage bis zum Passafest und den Tagen der Ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten. (5Mo 16,1; Mt 26,1; Mk 11,18; Lk 22,1; Joh 11,47; Joh 13,1; Joh 18,1)2 Denn sie sprachen: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen Aufruhr im Volk gebe.3 Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt. (Lk 7,36; Joh 12,1)4 Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls?5 Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. (Mk 10,21)6 Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.7 Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. (5Mo 15,11)8 Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis. (Mk 16,1)9 Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat. (Mk 13,10)10 Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, dass er ihn an sie verriete.11 Da sie das hörten, wurden sie froh und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn bei guter Gelegenheit verraten könnte.12 Und am ersten Tage der Ungesäuerten Brote, da man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst?13 Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm, (Mk 11,1)14 und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist die Herberge für mich, in der ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern?15 Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der schön ausgelegt und vorbereitet ist; und dort richtet für uns zu.16 Und die Jünger gingen hin und kamen in die Stadt und fanden’s, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.17 Und am Abend kam er mit den Zwölfen.18 Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.19 Da wurden sie traurig und sagten zu ihm, einer nach dem andern: Bin ich’s?20 Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht.21 Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. (Mk 9,12)22 Und als sie aßen, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. (Mk 6,41; 1Kor 10,16; 1Kor 11,23)23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus.24 Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes[1], das für viele vergossen wird. (2Mo 24,8; Mk 10,45; Hebr 9,15)25 Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke im Reich Gottes.26 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.27 Und Jesus sprach zu ihnen: Ihr werdet alle Ärgernis nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.« (Joh 16,32)28 Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. (Mk 16,7)29 Petrus aber sagte zu ihm: Wenn auch alle Ärgernis nehmen, so doch ich nicht!30 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.31 Er aber redete noch weiter: Auch wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das Gleiche sagten sie alle. (Joh 11,16)32 Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe.33 Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen (Mt 17,1)34 und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet! (Ps 42,6; Joh 12,27)35 Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge,36 und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! (Mk 10,38; Joh 6,38; Gal 4,6)37 Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen?38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. (Lk 21,36)39 Und er ging wieder hin und betete und sprach dieselben Worte40 und kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren voller Schlaf, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.41 Und er kam zum dritten Mal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überantwortet in die Hände der Sünder. (Mk 9,31; Mk 10,33)42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. (Joh 14,31)43 Und alsbald, während er noch redete, kam herzu Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten.44 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift und führt ihn sicher ab.45 Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und sprach: Rabbi!, und küsste ihn.46 Die aber legten Hand an ihn und ergriffen ihn.47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.48 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich gefangen zu nehmen? (Mk 15,27)49 Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Aber so muss die Schrift erfüllt werden. (Mk 9,12)50 Da verließen ihn alle und flohen.51 Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm.52 Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt. (Am 2,16)53 Und sie führten Jesus zu dem Hohenpriester; und es versammelten sich alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten.54 Petrus aber folgte ihm nach von ferne, bis hinein in den Palast des Hohenpriesters, und saß da bei den Knechten und wärmte sich am Feuer.55 Aber die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat suchten Zeugnis gegen Jesus, auf dass sie ihn zu Tode brächten, und fanden nichts.56 Denn viele gaben falsches Zeugnis gegen ihn; aber ihr Zeugnis stimmte nicht überein. (Ps 27,12)57 Und einige standen auf und gaben falsches Zeugnis gegen ihn und sprachen:58 Wir haben gehört, dass er gesagt hat: Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht ist. (Mk 8,31; Mk 12,10; Mk 13,2)59 Aber ihr Zeugnis stimmte auch darin nicht überein.60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?61 Er aber schwieg still und antwortete nichts. Da fragte ihn der Hohepriester abermals und sprach zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? (Jes 53,7; Mk 8,29; Mk 15,5)62 Jesus aber sprach: Ich bin’s; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels. (Ps 110,1; Dan 7,13; Mk 12,36; Mk 13,26)63 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Was bedürfen wir weiterer Zeugen?64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was meint ihr? Sie aber verurteilten ihn alle, dass er des Todes schuldig sei.65 Da fingen einige an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verdecken und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht. (Mk 15,19)66 Und Petrus war unten im Hof. Da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters;67 und als sie Petrus sah, wie er sich wärmte, schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus von Nazareth.68 Er leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn krähte.69 Und die Magd sah ihn und fing abermals an, denen zu sagen, die dabeistanden: Dieser ist einer von denen.70 Und er leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden, abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von denen; denn du bist auch ein Galiläer.71 Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet.72 Und alsbald krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen.

Markus 14

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die obersten Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten; (2Mo 12,1; 3Mo 23,5; 1Kön 5,6; Ps 56,6; Mt 26,3)2 sie sprachen aber: Nicht während des Festes, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht! (Mk 12,12)3 Und als er in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war und zu Tisch saß, da kam eine Frau mit einem Alabasterfläschchen voll Salböl, echter, kostbarer Narde; und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goss es aus auf sein Haupt. (Ps 23,5; Mk 11,1; Mk 11,11; Lk 7,46; Joh 12,3)4 Es wurden aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung des Salböls geschehen? (Joh 12,4; Röm 14,1; Röm 14,10)5 Man hätte dies doch um mehr als 300 Denare verkaufen und den Armen geben können! Und sie murrten über sie. (Mt 20,2; Joh 12,5; Eph 4,31)6 Jesus aber sprach: Lasst sie! Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.7 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, wann immer ihr wollt; mich aber habt ihr nicht allezeit. (Mk 2,20)8 Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus zum Begräbnis gesalbt. (1Chr 29,2; Esr 2,69; 2Kor 8,12)9 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch von dem sprechen, was diese getan hat, zu ihrem Gedenken! (1Sam 2,30; Mt 10,40)10 Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den obersten Priestern, um ihn an sie zu verraten. (Lk 22,3)11 Sie aber waren erfreut, als sie das hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte eine gute Gelegenheit, um ihn zu verraten. (1Tim 6,9)12 Und am ersten Tag der ungesäuerten Brote, als man das Passahlamm schlachtete, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passah zubereiten, damit du es essen kannst? (2Mo 12,6; 2Mo 12,18)13 Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Geht in die Stadt; da wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; dem folgt,14 und wo er hineingeht, da sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt fragen: Wo ist das Gastzimmer, in dem ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann?15 Und er wird euch einen großen Obersaal zeigen, der mit Polstern belegt und hergerichtet ist; dort bereitet es für uns zu. (Apg 1,13; Apg 20,8)16 Und seine Jünger gingen hin und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. (Ps 33,9)17 Und als es Abend geworden war, kam er mit den Zwölfen. (Lk 22,14)18 Und als sie zu Tisch saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir isst, wird mich verraten! (Ps 41,10; Joh 13,21)19 Da fingen sie an, betrübt zu werden, und fragten ihn einer nach dem anderen: Doch nicht ich? Und der Nächste: Doch nicht ich?20 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir [das Brot] in die Schüssel eintaucht! (Ps 55,13; Joh 6,70)21 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre! (Joh 17,12)22 Und während sie aßen, nahm Jesus Brot, sprach den Segen, brach es, gab es ihnen und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib. (Joh 6,48)23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus.24 Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird. (Röm 5,19; Hebr 12,24; 1Petr 1,18)25 Wahrlich, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich Gottes. (Lk 22,18; Lk 22,30)26 Und nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. (Ps 113,1)27 Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet in dieser Nacht alle an mir Anstoß nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen«.[1] (Sach 13,7; Mk 14,50)28 Aber nach meiner Auferweckung will ich euch nach Galiläa vorangehen. (Mk 16,7)29 Petrus aber sagte zu ihm: Wenn auch alle an dir Anstoß nehmen, doch nicht ich!30 Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! (Joh 18,17)31 Er aber sagte desto mehr: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das Gleiche sagten aber auch alle. (5Mo 5,27; Ps 30,7; Jer 17,9; 1Kor 10,12)32 Und sie kommen zu einem Grundstück namens Gethsemane. Und er spricht zu seinen Jüngern: Setzt euch hier hin, bis ich gebetet habe! (Joh 18,1)33 Und er nahm Petrus und Jakobus und Johannes mit sich; und er fing an, zu erschrecken, und ihm graute sehr. (Hi 6,4; Mk 5,37; Mk 9,2; Joh 12,27; Hebr 4,15)34 Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod. Bleibt hier und wacht! (Röm 15,30)35 Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge.36 Und er sprach: Abba, Vater! Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst! (Mk 10,38)37 Und er kommt und findet sie schlafend. Und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Konntest du nicht eine Stunde wachen? (Mk 14,40)38 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. (Lk 21,36; Gal 5,17; 1Petr 4,7; 1Petr 5,8)39 Und er ging wiederum hin, betete und sprach dieselben Worte. (Mt 26,44; Lk 22,44; 2Kor 12,8)40 Und als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden. Und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. (1Mo 44,16)41 Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruht? — Es ist genug! Die Stunde ist gekommen. Siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder ausgeliefert. (Mk 10,33; Joh 7,30; Joh 13,1; Joh 17,1)42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. (Joh 18,2)43 Und sogleich, als er noch redete, erschien Judas, der einer der Zwölf war, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, [gesandt] von den obersten Priestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. (Mk 14,48)44 Der ihn verriet, hatte ihnen aber ein Zeichen gegeben und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist’s; den ergreift und führt ihn sicher ab!45 Und als er nun kam, trat er sogleich auf ihn zu und sprach: Rabbi, Rabbi!, und küsste ihn. (Ps 55,21; Spr 27,6)46 Sie aber legten ihre Hände an ihn und nahmen ihn fest. (Apg 2,23)47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. (Joh 18,10)48 Und Jesus begann und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, um mich gefangen zu nehmen?49 Täglich war ich bei euch im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen. Doch damit die Schriften erfüllt werden —! (Lk 19,47; Lk 24,46)50 Da verließen ihn alle und flohen. (Hi 19,14; Sach 13,7; Mk 14,27; Joh 16,32)51 Und ein gewisser junger Mann folgte ihm, der ein Leinengewand auf dem bloßen Leib trug; und die jungen Männer ergriffen ihn,52 er aber ließ das Leinengewand zurück, und entblößt floh er von ihnen. (1Mo 39,11)53 Und sie führten Jesus ab zum Hohenpriester; und alle obersten Priester und die Ältesten und die Schriftgelehrten kamen bei ihm zusammen.54 Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß bei den Dienern und wärmte sich am Feuer. (Joh 18,15)55 Die obersten Priester aber und der ganze Hohe Rat suchten ein Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu töten, und sie fanden keines. (Ps 94,21; Jer 20,10)56 Denn viele legten ein falsches Zeugnis gegen ihn ab, doch stimmten die Zeugnisse nicht überein. (Ps 35,11)57 Und es standen etliche auf, legten ein falsches Zeugnis gegen ihn ab und sprachen: (1Kön 21,9)58 Wir haben ihn sagen hören: Ich will diesen mit Händen gemachten Tempel zerstören und in drei Tagen einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. (Mk 15,29; Joh 2,19)59 Aber auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte, fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich aussagen? (Joh 19,10)61 Er aber schwieg und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohepriester und sagte zu ihm: Bist du der Christus[2], der Sohn des Hochgelobten? (Ps 39,10; Jes 53,7; Mk 15,3)62 Jesus aber sprach: Ich bin’s. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels! (Ps 110,1; Mt 24,30; Lk 22,69; Apg 1,11; Offb 1,7)63 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sagte: Was brauchen wir weitere Zeugen? (Apg 14,13)64 Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Und sie fällten alle das Urteil, dass er des Todes schuldig sei. (3Mo 24,16; Joh 19,7)65 Und etliche fingen an, ihn anzuspucken und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn ins Angesicht. (Jes 50,6; Mk 15,18)66 Und während Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. (Mk 14,54)67 Und als sie Petrus sah, der sich wärmte, blickte sie ihn an und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Nazarener! (Mk 10,47; Apg 10,38)68 Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, was du sagst! Und er ging in den Vorhof hinaus, und der Hahn krähte. (Spr 29,25; Mk 14,31; 1Kor 10,12)69 Und als die Magd ihn sah, begann sie wieder und sprach zu den Umstehenden: Dieser ist einer von ihnen! (Mk 14,38; Gal 6,1)70 Er aber leugnete wiederum. Und ein wenig nachher sprachen die Umstehenden nochmals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen! Denn du bist ein Galiläer, und deine Sprache ist gleich. (Apg 2,7)71 Er aber fing an, [sich] zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet!72 Da krähte der Hahn zum zweiten Mal; und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen. (2Kön 20,5; 2Kön 22,19; Mt 26,75; Mk 14,30; Lk 22,62; 2Kor 7,10)

Markus 14

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Es war aber nach zwei Tagen[1] das Passah und ⟨das Fest der⟩ ungesäuerten Brote. Und die Hohen Priester[2] und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List greifen und töten könnten; (3Mo 23,5; Joh 11,53)2 denn sie sagten: Nicht an dem Fest, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes entsteht. (Mt 26,6; Joh 12,1)3 Und als er in Betanien war, in dem Hause Simons des Aussätzigen, kam, während er zu Tisch lag, eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit Salböl von echter, kostbarer Narde[3] hatte; sie zerbrach das Fläschchen und goss es aus auf sein Haupt.4 Es waren aber einige bei sich selbst unwillig: Wozu ist diese Verschwendung des Salböls geschehen?5 Denn dieses Salböl hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und ⟨der Erlös⟩ den Armen gegeben werden können. Und sie fuhren sie an.6 Jesus aber sprach: Lasst sie! Was macht ihr ihr Mühe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan;7 denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit. (5Mo 15,11)8 Sie hat getan, was sie konnte; sie hat im Voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt.9 Aber wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem, was sie getan hat, geredet werden zu ihrem Gedächtnis. (Mt 26,14; Lk 22,3)10 Und Judas Iskariot[4], einer von den Zwölfen, ging zu den Hohen Priestern hin, um ihn an sie zu überliefern. (Joh 6,71)11 Sie aber freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit überliefern könnte. (Mt 26,17; Lk 22,7; Joh 13,2)12 Und am ersten Tag ⟨des Festes⟩ der ungesäuerten Brote, als man das Passah⟨lamm⟩ schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wohin willst du, dass wir gehen und bereiten, damit du das Passah⟨mahl⟩ essen kannst? (2Mo 12,11)13 Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm! (Mk 11,1)14 Und wo er hineingeht, sprecht zu dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist mein Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah⟨mahl⟩ essen kann?15 Und er wird euch einen großen Obersaal zeigen, ⟨mit Polstern⟩ ausgelegt[5] und fertig. Und dort bereitet es für uns!16 Und die Jünger gingen hinaus und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah⟨mahl⟩. (Mt 26,20; Lk 22,14; Joh 13,18)17 Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen.18 Und während sie zu Tisch lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern, der, welcher mit mir isst. (Ps 41,10)19 Sie fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht ich?20 Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir ⟨das Brot⟩ in die Schüssel eintaucht.21 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht. Wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. (Jes 53,7; Mt 26,26; Mk 14,49; Lk 22,15; Joh 17,12; 1Kor 11,23)22 Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete, brach und gab es ihnen und sprach: Nehmt, dies ist mein Leib!23 Und er nahm einen Kelch, dankte und gab ihnen ⟨den⟩; und sie tranken alle daraus.24 Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. (Mk 10,45; Hebr 12,24)25 Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich[6] Gottes.26 Und als sie ein Loblied[7] gesungen hatten, gingen sie hinaus zum Ölberg. (Mt 26,31; Lk 22,31; Lk 22,39; Joh 13,36; Joh 14,31)27 Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet alle Anstoß nehmen[8], denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.« (Sach 13,7; Mk 14,50)28 Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich euch voran nach Galiläa gehen. (Mk 16,7)29 Petrus aber sprach zu ihm: Wenn auch alle Anstoß nehmen werden[9], ich aber nicht.30 Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, dass du heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen wirst. (Mk 14,72)31 Er aber sprach nachdrücklich: Wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Ebenso aber sprachen auch alle. (Mt 26,36; Lk 22,39)32 Und sie kommen an ein Gut[10] mit Namen Gethsemane, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, bis ich gebetet habe! (Joh 18,1)33 Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an, sehr bestürzt und geängstigt zu werden. (Mk 5,37; Lk 8,51; Joh 12,27)34 Und er spricht zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod. Bleibt hier und wacht!35 Und er ging ein wenig weiter und fiel auf die Erde; und er betete, dass, wenn es möglich sei, die Stunde an ihm vorübergehe.36 Und er sprach: Abba[11], Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst! (Mk 10,38; Joh 18,11; Röm 8,15; Gal 4,6)37 Und er kommt und findet sie schlafend, und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Konntest du nicht eine Stunde wachen?38 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. (Mk 13,33; Röm 7,18)39 Und er ging wieder weg, betete und sprach dasselbe Wort.40 Und als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.41 Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: So schlaft denn fort und ruht aus! Es ist genug; die Stunde ist gekommen, siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert. (Mk 10,33; Joh 17,1)42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich überliefert, ist nahe. (Mt 26,47; Lk 22,47; Joh 18,2; Joh 18,3)43 Und sogleich, während er noch redet, kommt Judas, einer der Zwölf, heran und mit ihm eine Menge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten.44 Der ihn überlieferte, hatte ihnen aber ein Zeichen gegeben und gesagt: Wen ich küssen werde, der ist es. Den greift, und führt ihn sicher fort!45 Und als er kam, trat er sogleich zu ihm und spricht: Rabbi!, und küsste ihn[12]. (Ps 55,22)46 Sie aber legten ihre Hände an ihn und ergriffen ihn.47 Einer der Dabeistehenden aber zog das Schwert, schlug den Knecht[13] des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab.48 Und Jesus begann[14] und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen?49 Täglich war ich bei euch, lehrte im Tempel, und ihr habt mich nicht ergriffen – aber damit die Schriften erfüllt werden! (Mk 14,21; Lk 19,47; Joh 7,14)50 Und es verließen ihn alle und flohen. (Mk 14,27)51 Und ein junger Mann, der ein Leinen⟨hemd⟩ um den bloßen ⟨Leib⟩ geworfen hatte, folgte ihm, und sie ergreifen ihn.52 Er aber ließ das Leinen⟨hemd⟩ fahren und floh nackt. (Mt 26,57; Lk 22,54; Joh 18,13)53 Und sie führten Jesus weg zum Hohen Priester; und alle Hohen Priester und Ältesten und Schriftgelehrten versammeln sich. (Apg 13,27)54 Und Petrus folgte ihm von Weitem bis hinein in den Hof des Hohen Priesters; und er saß ⟨nun⟩ mit bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.55 Die Hohen Priester aber und der ganze Hohe Rat[15] suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keins.56 Denn viele legten falsches Zeugnis gegen ihn ab, und die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend. (Ps 27,12)57 Und einige standen auf, legten gegen ihn falsches Zeugnis ab und sprachen: (Apg 6,13)58 Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. (Mt 27,40; Mk 15,29)59 Und auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.60 Und der Hohe Priester stand auf, ⟨trat⟩ in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich?61 Er aber schwieg und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohe Priester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? (Mk 15,5; Joh 10,24)62 Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels. (Mk 12,36; Mk 13,26)63 Der Hohe Priester aber zerriss seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen? (3Mo 21,10)64 Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie verurteilten ihn aber alle, dass er des Todes schuldig sei. (Joh 19,7)65 Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn ins Gesicht. (Mi 4,14; Mt 26,69; Mk 15,19; Lk 22,56; Joh 18,15)66 Und als Petrus unten im Hof war, kommt eine von den Mägden des Hohen Priesters,67 und als sie den Petrus sich wärmen sah, blickte sie ihn an und spricht: Auch du warst mit dem Nazarener Jesus.68 Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht, verstehe auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof.[16]69 Und als die Magd ihn sah, fing sie wieder an, zu den Dabeistehenden zu sagen: Dieser ist einer von ihnen.70 Er aber leugnete wieder. Und kurz nachher sagten wieder die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer.71 Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.72 Und sogleich krähte zum zweiten Mal der Hahn. Und Petrus erinnerte sich an das Wort, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen. (Mt 27,1; Mk 14,30; Lk 22,66; Lk 23,1; Joh 18,28)

Markus 14

Menge Bibel

1 Es stand aber in zwei Tagen das Passahfest und die (Tage der) ungesäuerten Brote bevor. Da überlegten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, auf welche Weise sie Jesus mit List festnehmen und töten könnten;2 denn sie sagten: »Nur nicht während des Festes (selbst), damit keine Unruhen im Volk entstehen!«3 Als nun Jesus in Bethanien im Hause Simons des (einstmals) Aussätzigen war, kam, während er bei Tische saß, eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit echtem, kostbarem Nardensalböl hatte; sie zerbrach das Gefäß und goß es ihm über das Haupt.4 Darüber wurden einige (der Anwesenden) unwillig und sagten zueinander: »Wozu hat diese Verschwendung des Salböls stattgefunden?5 Dieses Salböl hätte man ja für mehr als dreihundert Denare[1] verkaufen und (den Erlös) den Armen geben können«; und sie machten der Frau laute Vorwürfe.6 Da sagte Jesus: »Laßt sie in Ruhe! Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan!7 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch und könnt ihnen Gutes tun, sooft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht allezeit.8 Sie hat getan, was in ihren Kräften stand: sie hat meinen Leib im voraus zur Bestattung gesalbt.9 Wahrlich ich sage euch: Überall, wo die Heilsbotschaft in der ganzen Welt verkündet werden wird, da wird man auch von dem sprechen, was diese Frau getan hat, zu ihrem Gedächtnis.«10 Da ging Judas Iskariot, der eine von den Zwölfen, zu den Hohenpriestern, um ihnen Jesus in die Hände zu liefern.11 Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld zu geben. Darauf suchte er nach einer guten Gelegenheit, um ihn zu überantworten[2].12 Am ersten Tag der ungesäuerten Brote aber, an dem man das Passahlamm zu schlachten pflegte, fragten ihn seine Jünger: »Wohin sollen wir gehen, um alles vorzubereiten, damit du das Passahlamm essen[3] kannst?«13 Da sandte er zwei von seinen Jüngern ab und trug ihnen auf: »Geht in die Stadt: da wird euch ein Mann begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt; folgt ihm nach,14 und wo er hineingeht, da sagt zu dem Hausherrn: ›Der Meister läßt fragen: Wo ist das Eßzimmer[4] für mich, in dem ich das Passahlamm mit meinen Jüngern essen kann?‹15 Dann wird er euch ein geräumiges Obergemach zeigen, das mit Tischpolstern ausgestattet ist und schon bereit steht; dort richtet (alles) für uns zu!«16 Da machten sich die Jünger auf den Weg, und als sie in die Stadt gekommen waren, fanden sie es dort so, wie er ihnen gesagt hatte, und richteten das Passahmahl zu.17 Als es dann Abend geworden war, fand er sich dort mit den Zwölfen ein;18 und während sie bei Tische saßen und das Mahl einnahmen, sagte Jesus: »Wahrlich ich sage euch: Einer von euch wird mich überantworten[5], einer, der hier mit mir ißt.« (Ps 41,10)19 Da wurden sie betrübt und fragten ihn, einer nach dem andern: »Ich bin es doch nicht?«20 Er antwortete ihnen: »Einer von euch Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht.21 Denn der Menschensohn geht zwar dahin, wie über ihn in der Schrift steht; doch wehe dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Für diesen Menschen wäre es besser[6], er wäre nicht geboren!«22 Und während des Essens nahm Jesus ein Brot, sprach den Lobpreis (Gottes), brach (das Brot) und gab es ihnen mit den Worten: »Nehmet! Dies ist mein Leib.«23 Dann nahm er einen Becher, sprach das Dankgebet und gab ihnen den, und sie tranken alle daraus;24 und er sagte zu ihnen: »Dies ist mein Blut, das Bundesblut (2.Mose 24,8; Sach 9,11), das für viele vergossen wird.25 Wahrlich ich sage euch: Ich werde vom Erzeugnis des Weinstocks hinfort nicht mehr trinken bis zu jenem Tage, an dem ich es neu trinke im Reiche Gottes.«26 Nachdem sie dann den Lobpreis (Ps 115-118) gesungen hatten, gingen sie (aus der Stadt) hinaus an den Ölberg.27 Dabei sagte Jesus zu ihnen: »Ihr werdet alle Anstoß nehmen[7]; denn es steht geschrieben (Sach 13,7): ›Ich werde den Hirten niederschlagen, dann werden die Schafe sich zerstreuen.‹28 Aber nach meiner Auferweckung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.«29 Da antwortete Petrus: »Mögen auch alle Anstoß nehmen[8], so doch ich sicherlich nicht!«30 Jesus erwiderte ihm: »Wahrlich ich sage dir: Du wirst mich noch heute in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, dreimal verleugnen!«31 Er beteuerte aber nur um so eifriger: »Wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich doch nicht verleugnen!« Das gleiche versicherten auch (die anderen) alle.32 Sie kamen dann an einen Ort mit Namen Gethsemane; dort sagte er zu seinen Jüngern: »Laßt euch hier nieder, bis ich gebetet habe!« (Mt 26,36)33 Dann nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und fing an zu zittern und zu zagen34 und sagte zu ihnen: »Tiefbetrübt ist meine Seele bis zum Tode; bleibt hier und haltet euch wach!«35 Dann ging er noch ein wenig weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, daß, wenn es möglich sei, die Stunde an ihm vorübergehen möchte;36 dabei sagte er: »Abba, Vater! Alles ist dir möglich: laß diesen Kelch (10,38) an mir vorübergehen! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!«37 Dann ging er zurück und fand sie schlafen und sagte zu Petrus: »Simon, du schläfst? Hattest du nicht die Kraft, eine einzige Stunde wach zu bleiben?38 Wachet, und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, das Fleisch aber ist schwach.«39 Darauf ging er wieder weg und betete mit denselben Worten;40 und als er zurückkam, fand er sie wiederum schlafen; denn die Augen fielen ihnen vor Müdigkeit zu, und sie wußten ihm nichts zu antworten.41 Und er kam zum drittenmal und sagte zu ihnen: »Schlaft ein andermal und ruht euch aus! Es ist genug so: die Stunde ist gekommen! Sehet, der Menschensohn wird den Sündern in die Hände geliefert!42 Steht auf, laßt uns gehen! Seht, der mich überantwortet[9] ist nahe gekommen!«43 Und sogleich darauf, während er noch redete, erschien Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und Knütteln, von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und Ältesten (abgesandt).44 Sein Verräter hatte aber ein Zeichen mit ihnen verabredet, nämlich: »Der, den ich küssen werde, der ist’s; den nehmt fest und führt ihn sicher ab!«45 Als er nun ankam, trat er sogleich auf Jesus zu und sagte: »Rabbi[10]!« und küßte ihn;46 da legten sie Hand an Jesus und nahmen ihn fest.47 Einer jedoch von den Dabeistehenden zog das Schwert, schlug auf den Knecht des Hohenpriesters ein und hieb ihm das Ohr ab.48 Jesus aber sagte zu ihnen: »Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knütteln ausgezogen, um mich gefangen zu nehmen.49 Täglich bin ich bei euch im Tempel gewesen und habe dort gelehrt, und ihr habt mich nicht festgenommen; doch die Aussprüche der Schrift müssen erfüllt werden.«50 Da verließen ihn alle und ergriffen die Flucht.51 Aber ein junger Mann folgte ihm nach, der nur einen linnenen Überwurf auf dem bloßen Leibe anhatte; den ergriffen sie;52 er aber ließ seinen Überwurf fahren und entfloh unbekleidet.53 Sie führten nun Jesus zu dem Hohenpriester ab, und alle Hohenpriester sowie die Ältesten und Schriftgelehrten kamen (dort) zusammen.54 Petrus aber war ihm von ferne bis hinein in den Palast[11] des Hohenpriesters gefolgt; dort hatte er sich unter die Diener gesetzt und wärmte sich am Feuer.55 Die Hohenpriester aber und der gesamte Hohe Rat suchten nach einer Zeugenaussage gegen Jesus, um ihn zum Tode verurteilen zu können, fanden jedoch keine;56 denn viele legten wohl falsches Zeugnis gegen ihn ab, doch ihre Aussagen stimmten nicht überein.57 Einige traten auch auf und brachten ein falsches Zeugnis gegen ihn vor, indem sie aussagten:58 »Wir haben ihn sagen hören: ›Ich werde diesen Tempel, der von Menschenhänden errichtet ist, abbrechen und in drei Tagen einen anderen bauen, der nicht von Menschenhänden errichtet ist‹«;59 doch auch darin war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.60 Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus mit den Worten: »Entgegnest du nichts auf die Aussage dieser Zeugen?«61 Er aber schwieg und gab keine Antwort. Nochmals befragte ihn der Hohepriester mit den Worten: »Bist du Christus[12], der Sohn des Hochgelobten?«62 Jesus antwortete: »Ja, ich bin es, und ihr werdet den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Macht[13] und kommen mit den Wolken des Himmels!« (Dan 7,13; Ps 110,1)63 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sagte: »Wozu brauchen wir noch weiter Zeugen?64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört: was urteilt ihr?« Da gaben sie alle das Urteil über ihn ab, er sei des Todes schuldig.65 Nun fingen einige an, ihn anzuspeien, ihm das Gesicht zu verhüllen, ihn dann mit der Faust zu schlagen und zu ihm zu sagen: »Weissage uns!« Auch die Gerichtsdiener versetzten ihm bei der Übernahme Schläge ins Gesicht.66 Während nun Petrus unten im Hofe (des Palastes) war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters,67 und als sie Petrus (am Feuer) sich wärmen sah, blickte sie ihn scharf an und sagte: »Du bist auch mit dem Nazarener, mit Jesus, zusammengewesen!«68 Er aber leugnete und sagte: »Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du da sagst!« Er ging dann in die Vorhalle des Hofes hinaus,69 und als die Magd ihn dort sah, fing sie wieder an und sagte zu den Dabeistehenden: »Dieser ist auch einer von ihnen!«70 Er aber leugnete wiederum. Nach einer kleinen Weile sagten die Dabeistehenden wieder zu Petrus: »Wahrhaftig, du gehörst zu ihnen! Du bist ja auch ein Galiläer.«71 Er aber fing an, sich zu verfluchen und eidlich zu beteuern: »Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr da redet!«72 Und alsbald krähte der Hahn zum zweitenmal. Da dachte Petrus an das Wort Jesu, wie er zu ihm gesagt hatte: »Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« Als er daran dachte, brach er in Tränen aus.

Markus 14

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Es war zwei Tage vor dem Pascha und dem Fest der Ungesäuerten Brote. Die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten. (2Mo 12,1; 2Mo 34,18; 3Mo 23,5; 5Mo 16,1; Mt 26,1; Mk 11,18; Mk 12,12; Lk 22,1)2 Sie sagten aber: Ja nicht am Fest, damit es im Volk keinen Aufruhr gibt!3 Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen zu Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haupt. (Mt 26,6; Lk 7,36; Joh 12,1)4 Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: Wozu diese Verschwendung?5 Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Und sie fuhren die Frau heftig an.6 Jesus aber sagte: Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.7 Denn die Armen habt ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen Gutes tun, sooft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer. (5Mo 15,11)8 Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im Voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.9 Amen, ich sage euch: Auf der ganzen Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis.10 Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohepriestern. Er wollte Jesus an sie ausliefern. (Mt 26,14; Lk 22,3)11 Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld dafür zu geben. Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn auszuliefern.12 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm zu schlachten pflegte, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? (2Mo 12,14; Mt 26,17; Lk 22,7)13 Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm,14 bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?15 Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!16 Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.17 Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf. (Mt 26,20; Lk 22,21; Joh 13,2)18 Während sie nun zu Tisch waren und aßen, sagte Jesus: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern, einer, der mit mir isst. (Ps 41,10)19 Da wurden sie traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Doch nicht etwa ich?20 Er sagte zu ihnen: Einer von euch Zwölf, der mit mir in dieselbe Schüssel eintunkt.21 Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn ausgeliefert wird! Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.22 Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. (Mt 26,26; Lk 22,14; 1Kor 11,23)23 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus.24 Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. (2Mo 24,8; Jes 53,11; Jer 31,31; Hebr 7,22; Hebr 9,15)25 Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes.26 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. (Mt 26,30; Lk 22,39; Joh 18,1)27 Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet alle Anstoß nehmen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen. (Sach 13,7; Joh 16,32)28 Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.29 Da sagte Petrus zu ihm: Auch wenn alle Anstoß nehmen - ich nicht! (Mk 14,72; Lk 22,31; Joh 13,36)30 Jesus sagte ihm: Amen, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.31 Petrus aber beteuerte: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle anderen.32 Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, während ich bete! (Mt 26,36; Lk 22,39)33 Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst34 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! (Ps 42,6; Ps 43,5; Joh 12,27)35 Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe.36 Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.[1] (Jes 51,17)37 Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben?38 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.39 Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten.40 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.41 Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; siehe, jetzt wird der Menschensohn in die Hände der Sünder ausgeliefert.42 Steht auf, wir wollen gehen! Siehe, der mich ausliefert, ist da.43 Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohepriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden. (Mt 26,47; Lk 22,47; Joh 18,3)44 Der ihn auslieferte, hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn sicher ab!45 Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! Und er küsste ihn.46 Da legten sie Hand an ihn und nahmen ihn fest.47 Einer von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm das Ohr ab.48 Da sagte Jesus zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen.49 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet; aber so mussten die Schriften erfüllt werden. (Mk 14,27; Lk 19,47; Joh 18,20)50 Da verließen ihn alle und flohen. (Joh 16,32)51 Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachfolgen. Da packten sie ihn;52 er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon.53 Darauf führten sie Jesus zum Hohepriester und es versammelten sich alle Hohepriester und Ältesten und Schriftgelehrten. (Mt 26,57; Lk 22,1; Joh 18,13)54 Petrus aber war Jesus von Weitem bis in den Hof des Hohepriesters gefolgt; nun saß er dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.55 Die Hohepriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts.56 Viele machten zwar falsche Aussagen gegen ihn, aber die Aussagen stimmten nicht überein.57 Einige der falschen Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten: (5Mo 17,6)58 Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschenhand gemachten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen aufbauen, der nicht von Menschenhand gemacht ist. (Mk 15,29; Joh 2,19; Apg 6,14)59 Aber auch in diesem Fall stimmten die Aussagen nicht überein.60 Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus: Willst du denn nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?61 Er aber schwieg und gab keine Antwort. Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?[2] (Jes 53,7; Mk 8,29; Joh 10,24)62 Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen. (Dan 7,1; Mt 24,30; Mk 13,26; Weis 5,2)63 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen?64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist des Todes schuldig.65 Und einige spuckten ihn an, verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn und riefen: Zeig, dass du ein Prophet bist! Auch die Diener schlugen ihn ins Gesicht.66 Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohepriesters. (Mt 26,69; Lk 22,56; Joh 18,17)67 Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen.68 Doch er leugnete und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus.[3]69 Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: Der gehört zu ihnen.70 Er aber leugnete wieder. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von Neuem zu Petrus: Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer.71 Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.72 Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen. (Mk 14,30)

Markus 14

King James Version

1 After two days was the feast of the passover, and of unleavened bread: and the chief priests and the scribes sought how they might take him by craft, and put him to death.2 But they said, Not on the feast day, lest there be an uproar of the people.3 And being in Bethany in the house of Simon the leper, as he sat at meat, there came a woman having an alabaster box of ointment of spikenard very precious; and she brake the box, and poured it on his head.4 And there were some that had indignation within themselves, and said, Why was this waste of the ointment made?5 For it might have been sold for more than three hundred pence, and have been given to the poor. And they murmured against her.6 And Jesus said, Let her alone; why trouble ye her? she hath wrought a good work on me.7 For ye have the poor with you always, and whensoever ye will ye may do them good: but me ye have not always.8 She hath done what she could: she is come aforehand to anoint my body to the burying.9 Verily I say unto you, Wheresoever this gospel shall be preached throughout the whole world, this also that she hath done shall be spoken of for a memorial of her.10 And Judas Iscariot, one of the twelve, went unto the chief priests, to betray him unto them.11 And when they heard it, they were glad, and promised to give him money. And he sought how he might conveniently betray him.12 And the first day of unleavened bread, when they killed the passover, his disciples said unto him, Where wilt thou that we go and prepare that thou mayest eat the passover?13 And he sendeth forth two of his disciples, and saith unto them, Go ye into the city, and there shall meet you a man bearing a pitcher of water: follow him.14 And wheresoever he shall go in, say ye to the goodman of the house, The Master saith, Where is the guestchamber, where I shall eat the passover with my disciples?15 And he will shew you a large upper room furnished and prepared: there make ready for us.16 And his disciples went forth, and came into the city, and found as he had said unto them: and they made ready the passover.17 And in the evening he cometh with the twelve.18 And as they sat and did eat, Jesus said, Verily I say unto you, One of you which eateth with me shall betray me.19 And they began to be sorrowful, and to say unto him one by one, Is it I? and another said, Is it I?20 And he answered and said unto them, It is one of the twelve, that dippeth with me in the dish.21 The Son of man indeed goeth, as it is written of him: but woe to that man by whom the Son of man is betrayed! good were it for that man if he had never been born.22 And as they did eat, Jesus took bread, and blessed, and brake it, and gave to them, and said, Take, eat: this is my body.23 And he took the cup, and when he had given thanks, he gave it to them: and they all drank of it.24 And he said unto them, This is my blood of the new testament, which is shed for many.25 Verily I say unto you, I will drink no more of the fruit of the vine, until that day that I drink it new in the kingdom of God.26 And when they had sung an hymn, they went out into the mount of Olives.27 And Jesus saith unto them, All ye shall be offended because of me this night: for it is written, I will smite the shepherd, and the sheep shall be scattered.28 But after that I am risen, I will go before you into Galilee.29 But Peter said unto him, Although all shall be offended, yet will not I.30 And Jesus saith unto him, Verily I say unto thee, That this day, even in this night, before the cock crow twice, thou shalt deny me thrice.31 But he spake the more vehemently, If I should die with thee, I will not deny thee in any wise. Likewise also said they all.32 And they came to a place which was named Gethsemane: and he saith to his disciples, Sit ye here, while I shall pray.33 And he taketh with him Peter and James and John, and began to be sore amazed, and to be very heavy;34 And saith unto them, My soul is exceeding sorrowful unto death: tarry ye here, and watch.35 And he went forward a little, and fell on the ground, and prayed that, if it were possible, the hour might pass from him.36 And he said, Abba, Father, all things are possible unto thee; take away this cup from me: nevertheless not what I will, but what thou wilt.37 And he cometh, and findeth them sleeping, and saith unto Peter, Simon, sleepest thou? couldest not thou watch one hour?38 Watch ye and pray, lest ye enter into temptation. The spirit truly is ready, but the flesh is weak.39 And again he went away, and prayed, and spake the same words.40 And when he returned, he found them asleep again, (for their eyes were heavy,) neither wist they what to answer him.41 And he cometh the third time, and saith unto them, Sleep on now, and take your rest: it is enough, the hour is come; behold, the Son of man is betrayed into the hands of sinners.42 Rise up, let us go; lo, he that betrayeth me is at hand.43 And immediately, while he yet spake, cometh Judas, one of the twelve, and with him a great multitude with swords and staves, from the chief priest and the scribes and the elders.44 And he that betrayed him had given them a token, saying, Whomsoever I shall kiss, that same is he; take him, and lead him away safely.45 And as soon as he was come, he goeth straightway to him, and saith, Master, master; and kissed him.46 And they laid their hands on him, and took him.47 And one of them that stood by drew a sword, and smote a servant of the high priest, and cut off his ear.48 And Jesus answered and said unto them, Are ye come out, as against a thief, with swords and with staves to take me?49 I was daily with you in the temple teaching, and ye took me not: but the scriptures must be fulfilled.50 And they all forsook him, and fled.51 And there followed him a certain young man, having a linen cloth cast about his naked body; and the young men laid hold on him:52 And he left the linen cloth, and fled from them naked.53 And they led Jesus away to the high priest: and with him were assembled all the chief priests and the elders and the scribes.54 And Peter followed him afar off, even into the palace of the high priest: and he sat with the servants, and warmed himself at the fire.55 And the chief priests and all the council sought for witness against Jesus to put him to death; and found none.56 For many bare false witness against him, but their witness agreed not together.57 And there arose certain, and bare false witness against him, saying,58 We heard him say, I will destroy this temple that is made with hands, and within three days I will build another made without hands.59 But neither so did their witness agree together.60 And the high priest stood up in the midst, and asked Jesus, saying, Answerest thou nothing? what is it which these witness against thee?61 But he held his peace, and answered nothing. Again the high priest asked him, and said unto him, Art thou the Christ, the Son of the Blessed?62 And Jesus said, I am: and ye shall see the Son of man sitting on the right hand of power, and coming in the clouds of heaven.63 Then the high priest rent his clothes, and saith, What need we any further witnesses?64 Ye have heard the blasphemy: what think ye? And they all condemned him to be guilty of death.65 And some began to spit on him, and to cover his face, and to buffet him, and to say unto him, Prophesy: and the servants did strike him with the palms of their hands.66 And as Peter was beneath in the palace, there cometh one of the maids of the high priest:67 And when she saw Peter warming himself, she looked upon him, and said, And thou also wast with Jesus of Nazareth.68 But he denied, saying, I know not, neither understand I what thou sayest. And he went out into the porch; and the cock crew.69 And a maid saw him again, and began to say to them that stood by, This is one of them.70 And he denied it again. And a little after, they that stood by said again to Peter, Surely thou art one of them: for thou art a Galilaean, and thy speech agreeth thereto.71 But he began to curse and to swear, saying, I know not this man of whom ye speak.72 And the second time the cock crew. And Peter called to mind the word that Jesus said unto him, Before the cock crow twice, thou shalt deny me thrice. And when he thought thereon, he wept.