1Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. (Mt 13,53; Lk 4,16)2Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er dies? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche Taten geschehen durch seine Hände? (Mk 1,22; Mk 1,27; Joh 7,15)3Ist der nicht der Zimmermann, Marias Sohn und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. (Mk 3,32; Joh 6,42)4Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland[1] und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. (Joh 4,44)5Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.6Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog rings umher in die Dörfer und lehrte.
Die Aussendung der Zwölf
7Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 3,14; Lk 9,1; Lk 10,1)8und gebot ihnen, nichts mitzunehmen auf den Weg als allein einen Stab, kein Brot, keine Tasche, kein Geld im Gürtel,9wohl aber Schuhe an den Füßen. Und zieht nicht zwei Hemden an!10Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus geht, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht.11Und wo man euch nicht aufnimmt und euch nicht hört, da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.12Und sie zogen aus und predigten, man sollte Buße tun, (Mk 1,14)13und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund. (Jak 5,14)
Das Ende Johannes des Täufers
14Und es kam dem König Herodes zu Ohren; denn der Name Jesu war nun bekannt. Und die Leute sprachen: Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche Kräfte in ihm. (Mt 14,1; Mk 8,28; Lk 3,19; Lk 9,7)15Andere aber sprachen: Er ist Elia; wieder andere: ein Prophet wie einer der Propheten.16Als es aber Herodes hörte, sprach er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.17Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus; denn er hatte sie geheiratet.18Johannes aber hatte zu Herodes gesagt: Es ist nicht erlaubt, dass du die Frau deines Bruders hast. (3Mo 18,16; 3Mo 20,21)19Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte es nicht.20Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und hielt ihn in Gewahrsam; und wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig; doch hörte er ihn gern.21Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag ein Festmahl gab für seine Großen und die Obersten und die Vornehmsten von Galiläa.22Da trat herein seine Tochter, die von Herodias, und tanzte, und sie gefiel Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Da sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, ich will dir’s geben.23Und er schwor ihr feierlich: Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs. (Est 5,3; Est 5,6)24Und sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers.25Da ging sie sogleich eilig hinein zum König, bat ihn und sprach: Ich will, dass du mir gibst, jetzt gleich auf einer Schale, das Haupt Johannes des Täufers.26Und der König wurde sehr betrübt. Doch wegen der Eide und derer, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht abweisen.27Und alsbald schickte der König den Henker hin und befahl, das Haupt des Johannes herzubringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis28und trug sein Haupt herbei auf einer Schale und gab’s dem Mädchen, und das Mädchen gab’s seiner Mutter.29Und da das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
Die Speisung der Fünftausend
30Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. (Mt 14,13; Lk 9,10; Joh 6,1)31Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen. (Mk 3,20)32Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein.33Und man sah sie wegfahren, und viele hörten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor.34Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an. (2Chr 18,16; Hes 34,5; Mt 9,36)35Da nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Stätte ist einsam, und der Tag ist fast vergangen; (Mk 8,1)36lass sie gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen.37Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben? (2Kön 4,42)38Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische.39Und er gebot ihnen, dass sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras.40Und sie setzten sich, in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.41Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. (Mk 7,34; Mk 14,22)42Und sie aßen alle und wurden satt.43Und sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. (Mk 8,19)44Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer.
Jesus kommt zu seinen Jüngern auf dem Meer
45Und alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe. (Mt 14,22; Joh 6,15)46Und als er sich von ihnen getrennt hatte, ging er hin auf einen Berg, um zu beten. (Lk 6,12; Lk 9,28)47Und am Abend war das Boot mitten auf dem Meer, und er war an Land allein.48Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern – denn der Wind stand ihnen entgegen –, da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen und wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen vorübergehen. (2Mo 33,19; 1Kön 19,11; Hi 9,8)49Als sie ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien;50denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!51Und er stieg zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen; (Mk 4,39)52denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern ihr Herz war erstarrt. (Mk 3,5; Mk 8,17)
Krankenheilungen in Genezareth
53Und als sie hinübergefahren waren ans Land, kamen sie nach Genezareth und legten an. (Mt 14,34)54Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten ihn die Leute alsbald55und liefen im ganzen Land umher und fingen an, die Kranken auf Tragen überall dorthin zu bringen, wo sie hörten, dass er war.56Und wo er in Dörfer, Städte oder Höfe hineinging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, dass diese auch nur den Saum seines Gewandes berühren dürften; und alle, die ihn berührten, wurden gesund. (Mk 5,27; Apg 5,15; Apg 19,11)
Markus 6
Neues Leben. Die Bibel
Jesus wird in Nazareth abgelehnt
1Jesus verließ diesen Teil des Landes und kehrte mit seinen Jüngern in seine Heimatstadt Nazareth zurück.2Am folgenden Sabbat begann er in der Synagoge zu lehren. Viele der Zuhörer waren sehr erstaunt. Sie fragten: »Wo hat er nur diese Weisheit her und die Macht, solche Wunder zu tun? (Joh 7,15)3Er ist doch nur ein Zimmermann, der Sohn Marias und der Bruder von Jakobus, Josef[1], Judas und Simon. Auch seine Schwestern leben hier unter uns.« Und sie ärgerten sich über ihn. (Joh 6,42)4Da sagte Jesus zu ihnen: »Ein Prophet wird überall verehrt, nur nicht in seiner eigenen Heimatstadt, von seinen Verwandten und von seiner eigenen Familie.« (Joh 4,44)5Weil sie nicht an ihn glaubten, konnte er keine Wunder bei ihnen tun und er legte nur einigen Kranken die Hände auf und heilte sie. (Mt 9,18)
Jesus sendet die zwölf Apostel aus
6Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Danach zog Jesus von Dorf zu Dorf und lehrte die Menschen.7Er rief seine zwölf Jünger zu sich, sandte sie jeweils zu zweit aus und gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben. (Lk 10,1)8Er befahl ihnen, nichts mitzunehmen außer einem Wanderstab – keine Nahrung, keine Tasche, kein Geld. (Mt 10,9; Lk 9,3; Lk 10,4)9Sie sollten Sandalen anziehen, aber kein zweites Hemd bei sich tragen.10»Wenn ihr in ein Dorf kommt, seid immer nur in einem Haus zu Gast«, sagte er. (Lk 10,7)11»Und wenn ihr in einem Dorf nicht willkommen seid oder man nicht auf euch hören will, dann schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr geht. Das ist das Zeichen, dass ihr dieses Dorf sich selbst überlasst.« (Lk 10,11; Apg 13,51)12Dann zogen die Jünger los und forderten die Menschen auf, sich von ihren Sünden abzukehren.13Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. (Lk 10,34; Jak 5,14)
Der Tod von Johannes dem Täufer
14König Herodes Antipas erfuhr schon bald von Jesus, weil die Leute überall von ihm sprachen. Manche sagten[2]: »Er muss Johannes der Täufer sein, der wieder lebendig geworden ist. Deshalb kann er solche Wunder tun.«15Andere hielten Jesus für den Propheten Elia. Wieder andere glaubten, er wäre ein Prophet wie die anderen großen Propheten der Vergangenheit. (Mt 16,14)16Als Herodes von Jesus hörte, sagte er: »Johannes, der Mann, den ich enthaupten ließ, ist von den Toten auferstanden.«17Denn Herodes hatte Soldaten ausgesandt und Johannes verhaften und einsperren lassen, um Herodias einen Gefallen zu tun. Sie war die Frau seines Bruders Philippus gewesen, aber Herodes hatte sie geheiratet. (3Mo 18,15; 3Mo 20,21; Lk 3,19)18Johannes hatte Herodes immer wieder gemahnt: »Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zu heiraten.«19Herodias hasste Johannes und hätte ihn am liebsten umgebracht, doch ohne die Zustimmung des Herodes war sie machtlos.20Herodes dagegen achtete Johannes, den er als guten und heiligen Mann kannte, und er sorgte für seinen Schutz. Auch wenn ihn dessen Worte jedes Mal beunruhigten, hörte er ihm trotzdem gern zu.21Endlich bot sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. Herodes gab an seinem Geburtstag ein großes Fest für seine Beamten, Offiziere und die führenden Bürger Galiläas.22Seine Tochter, die ebenfalls Herodias[3] hieß, kam herein und führte einen Tanz auf, der allen sehr gefiel. »Bitte mich um was immer du willst«, sagte der König zu dem Mädchen, »ich werde es dir schenken.«23Und er schwor: »Ich gebe dir alles, was du willst, und wenn es die Hälfte meines Königreichs wäre!« (Est 5,3; Est 7,2)24Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: »Was soll ich mir wünschen?« Ihre Mutter sagte: »Bitte um den Kopf von Johannes dem Täufer!«25Das Mädchen lief zum König zurück und sagte zu ihm: »Ich will den Kopf von Johannes dem Täufer, jetzt gleich, serviert auf einer Schale!«26Da wurde der König sehr traurig, aber er wollte vor seinen Gästen seinen Schwur nicht brechen.27Also schickte er einen Henker ins Gefängnis, der Johannes den Kopf abschlagen und ihm bringen sollte. Der Soldat enthauptete Johannes im Gefängnis,28brachte seinen Kopf auf einer Schale herein und überreichte ihn dem Mädchen, und sie gab ihn ihrer Mutter.29Als die Jünger des Johannes hörten, was geschehen war, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
Fünftausend Menschen werden satt
30Die Apostel kehrten zu Jesus zurück und berichteten, was sie getan und gelehrt hatten. (Lk 9,10; Lk 10,17)31Darauf sagte Jesus: »Kommt, wir ziehen uns an einen einsamen Ort zurück, wo ihr euch ausruhen könnt.« Denn ständig waren so viele Menschen um sie, dass Jesus und seine Apostel nicht einmal Zeit fanden zu essen. (Mk 3,20)32So fuhren sie mit dem Boot an einen ruhigeren Ort.33Aber die Leute bemerkten ihre Abfahrt. Da liefen sie aus den umliegenden Städten am Ufer entlang voraus und waren bereits da, als sie anlegten.34Als Jesus aus dem Boot stieg, erwartete ihn eine riesige Menschenmenge. Er hatte Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten. Deshalb nahm er sich Zeit, sie vieles zu lehren. (4Mo 27,1; 1Kön 22,1; 2Chr 18,1; Sach 10,2; Mt 9,36)35Spät am Nachmittag traten seine Jünger zu ihm und sagten: »Dies ist eine einsame Gegend und es wird langsam spät.36Schick die Leute fort, damit sie auf die umliegenden Gehöfte und in die Dörfer gehen können und sich etwas zu essen kaufen.«37Doch Jesus meinte: »Gebt ihr ihnen zu essen.« Sie erwiderten: »Wie denn? Es würde ein kleines Vermögen[4] kosten, für so viele Menschen Essen zu kaufen!« (2Kön 4,42; Mt 15,33; Mk 8,4)38Er fragte: »Wie viele Brote habt ihr? Geht und stellt es fest.« Sie kamen zurück und berichteten: »Wir haben fünf Brote und zwei Fische.« (Mt 15,34; Mk 8,5)39Da forderte Jesus die Menge auf, sich in Gruppen ins grüne Gras zu setzen.40Sie setzten sich zu je fünfzig oder hundert zusammen.41Jesus nahm die fünf Brote und zwei Fische, blickte zum Himmel auf und bat um Gottes Segen für das Essen. Dann brach er das Brot in Stücke und reichte den Jüngern Brot und Fisch, damit diese alles an die Leute verteilten. (Mt 14,19)42Alle aßen, so viel sie wollten.43Danach sammelten sie ein, was von den Broten und Fischen übrig geblieben war: es waren noch zwölf Körbe voll.44Fünftausend Männer waren von diesen fünf Broten satt geworden!
Jesus geht auf dem Wasser
45Gleich danach befahl Jesus seinen Jüngern, wieder ins Boot zu steigen und über den See nach Betsaida zu fahren, während er inzwischen die Menschen nach Hause entließ.46Dann ging er allein auf einen Berg, um zu beten.47In der Nacht befanden sich die Jünger in ihrem Boot mitten auf dem See, und Jesus war allein an Land.48Er sah, dass sie mühsam gegen den Wind und die Wellen ankämpften. Gegen drei Uhr morgens[5] ging er über das Wasser zu ihnen. Er wollte an ihnen vorübergehen.49Doch als sie ihn auf dem Wasser gehen sahen, schrien sie vor Entsetzen, denn sie hielten ihn für ein Gespenst.50Sie waren zu Tode erschrocken, als sie ihn sahen. Doch Jesus sprach sie sofort an. »Erschreckt nicht«, sagte er. »Ich bin es. Habt keine Angst.«51Dann stieg er ins Boot, und der Wind legte sich. Sie staunten über das, was vor ihren Augen geschah.52Sie hatten immer noch nicht begriffen, was das Wunder der Brotvermehrung bedeutete, denn ihre Herzen waren verhärtet, und sie glaubten nicht. (Mk 8,17)53Als sie auf der anderen Seite des Sees in Genezareth ankamen, machten sie das Boot fest54und stiegen aus. Sofort erkannten die Menschen Jesus.55Sie liefen und holten die Kranken aus der ganzen Gegend und trugen sie auf Matten zu ihm.56Überall, wo er hinkam – in Dörfern, Städten und draußen auf den Gehöften –, brachten sie die Kranken auf die Marktplätze und baten ihn, sie nur den Saum seines Gewandes berühren zu lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. (Mt 9,20; Mk 5,27; Lk 8,44)
Markus 6
Neue Genfer Übersetzung
Jesus in seiner Heimatstadt
1Von dort zog Jesus weiter und ging in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. (Mt 13,54; Lk 4,16)2Am Sabbat lehrte er in der Synagoge vor vielen Zuhörern. Erstaunt fragten sie: »Woher hat der Mann das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm da gegeben ist, und wie kommt es, dass solche Wunder durch ihn[1] geschehen?3Ist er denn nicht der Zimmermann[2], der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht auch seine Schwestern hier unter uns?« So kam es, dass Jesus bei ihnen auf Ablehnung stieß[3]. (Mt 13,55)4Da sagte Jesus zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimatstadt[4], bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie.«5Er konnte dort auch keine Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
Die Aussendung der zwölf Jünger
6Und er wunderte sich über den Unglauben der Leute.. Jesus zog durch die umliegenden Dörfer und lehrte. (Mt 10,1; Mt 10,5; Lk 9,1)7Er rief die zwölf Jünger zu sich, sandte sie jeweils zu zweit aus und gab ihnen Vollmacht über die bösen[5] Geister.8Er wies sie an, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstab. »Nehmt kein Brot und keine Vorratstasche mit, und steckt euch kein Geld in den Gürtel.9Sandalen dürft ihr tragen, aber ein zweites Hemd sollt ihr nicht anziehen.«10Weiter sagte er zu ihnen: »Wenn jemand euch in seinem Haus aufnimmt[6], dann bleibt bei ihm, bis ihr die Ortschaft wieder verlasst.11Wenn euch aber an einem Ort die Leute nicht aufnehmen und euch nicht anhören wollen, dann zieht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen als Hinweis auf das Gericht, das sie erwartet[7].«12Da machten sich die Jünger auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf.13Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Herodes hört von Jesus
14Überall sprach man von Jesus[8]; auch König Herodes[9] hörte von ihm. Manche sagten[10]: »Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; deshalb gehen solche Wunderkräfte von ihm aus.« (Mt 14,1; Lk 9,7)15Andere sagten: »Es ist Elia.« Wieder andere meinten: »Er ist ein Prophet wie einer der Propheten aus früherer Zeit.«16Doch als Herodes von ihm hörte, sagte er: »Es ist Johannes. Ich habe ihn enthaupten lassen, und jetzt ist er auferstanden.«
Der Tod Johannes’ des Täufers
17Herodes hatte Johannes nämlich festnehmen, in Fesseln legen und ins Gefängnis werfen lassen. Der Anlass dazu war Herodias gewesen, die Frau von Philippus, dem Bruder des Herodes. Herodes hatte sie geheiratet, (Mt 14,3)18worauf Johannes zu ihm gesagt hatte: »Du hattest nicht das Recht, deinem Bruder die Frau wegzunehmen[11].«19Herodias hegte deswegen einen solchen Groll gegen Johannes, dass sie ihn am liebsten umgebracht hätte. Doch bot sich ihr zunächst keine Möglichkeit dazu[12],20denn Herodes hatte Hochachtung[13] vor Johannes, den er als einen gerechten und heiligen Mann kannte, und sorgte deshalb für seine Sicherheit. Auch hörte er ihm gern zu, obwohl er dabei jedes Mal in große Unruhe geriet[14].21Aber dann kam für Herodias eine günstige Gelegenheit[15]. An seinem Geburtstag gab Herodes für die hohen Beamten seines Hofes, für die Offiziere und für die führenden Männer von Galiläa ein Festessen.22Während des Festes kam die Tochter der Herodias[16] herein und tanzte. Herodes und seine Gäste waren begeistert von ihr, und der König sagte zu dem Mädchen: »Wünsche dir, was du willst; ich werde es dir geben!«23Er schwor ihr sogar: »Um was du auch bittest – ich werde es dir geben, und wäre es die Hälfte meines Königreichs!«24Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: »Was soll ich mir wünschen?« Die Mutter antwortete: »Den Kopf Johannes’ des Täufers.«25In aller Eile lief das Mädchen wieder zum König hinein und erklärte[17]: »Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf Johannes’ des Täufers bringen lässt!«26Der König war bestürzt; doch weil er vor seinen Gästen einen Eid geschworen hatte, wollte er dem Mädchen die Bitte nicht abschlagen.27Unverzüglich beauftragte er einen Henker, den Kopf des Täufers zu bringen. Der Henker ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes.28Dann trug er den Kopf auf einer Schale herein und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.29Als die Jünger des Johannes das erfuhren, kamen sie, holten den Toten und legten ihn in ein Grab.
Die Rückkehr der zwölf Apostel
30Die Apostel kamen wieder bei Jesus zusammen und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. (Mt 14,13; Lk 9,10; Joh 6,1)31Da sagte Jesus zu ihnen: »Kommt, wir gehen an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und wo ihr euch ein wenig ausruhen könnt.« Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, sodass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden.32Sie fuhren also mit einem Boot an einen einsamen Ort, um allein zu sein.33Aber man beobachtete sie bei der Abfahrt, und vielen war klar, wohin sie wollten[18]. Da kamen die Leute aus allen umliegenden Ortschaften angelaufen und waren so auf dem Landweg noch vor ihnen dort.
Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen
34Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Er nahm sich darum viel Zeit, sie zu lehren.[19] (Mt 14,14; Lk 9,12; Joh 6,5)35Es wurde spät, und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: »Wir sind hier an einem einsamen Ort, und es ist schon spät.36Schick die Leute fort, dann können sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.«37Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Da sagten sie zu ihm: »Das würde ja bedeuten, dass wir für zweihundert Denare Brot kaufen müssten, damit wir allen zu essen geben können!«[20] –38»Wie viele Brote habt ihr?«, fragte er zurück. »Geht und seht nach!« Sie taten es, kamen wieder zu ihm und[21] sagten: »Fünf, und außerdem zwei Fische.«39Da wies Jesus die Jünger an, dafür zu sorgen, dass die Leute sich alle gruppenweise ins Gras[22] setzten.40Als sie sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig gelagert hatten,41nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann brach er die Brote in Stücke und gab sie seinen Jüngern, damit diese sie an die Menge verteilten. Auch die zwei Fische ließ er unter alle verteilen.42Und alle aßen und wurden satt.43Am Schluss sammelte man auf, was von den Broten und Fischen übrig geblieben war – zwölf Körbe[23] voll.44Die Zahl der Männer, die von den Broten gegessen hatten, belief sich auf fünftausend.
Jesus geht auf dem Wasser
45Nun drängte Jesus seine Jünger, unverzüglich ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida[24] vorauszufahren; er wollte inzwischen die Leute entlassen, damit sie nach Hause gehen konnten. (Mt 14,22; Joh 6,16)46Als er sich von der Menge verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten.47Spät am Abend, als Jesus immer noch allein an Land war, befand sich das Boot mitten auf dem See.48Er sah, wie sich die Jünger beim Rudern abmühten, weil sie starken Gegenwind hatten. Gegen Ende der Nacht[25] kam er zu ihnen; er ging auf dem See, und es schien, als wollte er an ihnen vorübergehen.49Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf,50so sehr waren sie alle bei seinem Anblick von Furcht gepackt. Aber Jesus sprach sie sofort an. »Erschreckt nicht![26]«, rief er. »Ich bin’s. Ihr braucht euch nicht zu fürchten.«51Er stieg zu ihnen ins Boot, und der Sturm legte sich. Da waren sie erst recht[27] fassungslos.52Denn selbst nach dem Erlebnis mit den Broten hatten sie noch nichts begriffen; ihre Herzen waren verschlossen[28].
Heilungen in Gennesaret
53Sie fuhren weiter, bis sie Gennesaret auf der anderen Seite des Sees erreichten; dort legten sie an. (Mt 14,34)54Kaum waren sie aus dem Boot gestiegen, als die Leute Jesus erkannten.55So schnell sie konnten, machten sie sich auf den Weg, um die Kranken aus der ganzen Gegend zu holen. Sowie sie erfuhren, an welchem Ort sich Jesus gerade aufhielt, brachten sie sie auf Tragbahren[29] dorthin.56In allen Dörfern, Städten und Gehöften, in die er kam, legte man die Kranken auf die Plätze und Straßen[30] und bat ihn, er möge sie doch wenigstens den Saum[31] seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.
Markus 6
Schlachter 2000
Der Unglaube der Einwohner von Nazareth
1Und er zog von dort weg und kam in seine Vaterstadt[1]; und seine Jünger folgten ihm nach. (Mt 2,23; Lk 4,16; 1Petr 2,21)2Und als der Sabbat kam, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solches? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, dass sogar solche Wundertaten durch seine Hände geschehen? (Mt 9,33; Mt 12,23; Joh 7,15)3Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. (Jes 53,2; Mt 11,6; Mt 13,55; Gal 1,19; Jud 1,1)4Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seinem Haus! (Joh 4,44)5Und er konnte dort kein Wunder tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. (Jes 59,1)6Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens. Und er zog durch die Dörfer ringsumher und lehrte. (Mt 8,10; Mt 9,35; Joh 6,30; Apg 14,3)
Die Aussendung der zwölf Apostel
7Und er rief die Zwölf zu sich und begann, sie je zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. (Pred 4,9; Mal 2,7; Mk 3,14; Lk 6,13)8Und er befahl ihnen, sie sollten nichts auf den Weg nehmen als nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, kein Geld im Gürtel; (Lk 22,35)9sie sollten aber Sandalen an den Füßen tragen und nicht zwei Hemden anziehen. (Eph 6,15)10Und er sprach zu ihnen: Wo immer ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, bis ihr von dort weggeht. (Lk 10,7; Phil 4,11)11Und von allen, die euch nicht aufnehmen noch hören wollen, zieht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Wahrlich, ich sage euch: Es wird Sodom und Gomorra erträglicher gehen am Tag des Gerichts als jener Stadt! (1Mo 19,24; Lk 10,12; Apg 13,51)12Und sie gingen und verkündigten, man solle Buße tun, (Mk 1,15; Lk 24,47; Apg 20,21; Apg 26,20)13und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. (Lk 10,17; Jak 5,14)
Die Enthauptung Johannes des Täufers
14Und der König Herodes[2] hörte das (denn sein Name wurde bekannt), und er sprach: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferstanden; darum wirken auch die Wunderkräfte in ihm! (Lk 3,1; Lk 23,7)15Andere sagten: Er ist Elia; wieder andere aber sagten: Er ist ein Prophet, oder wie einer der Propheten. (Mal 3,23; Mt 16,14; Joh 1,21)16Als das Herodes hörte, sprach er: Er ist Johannes, den ich enthauptet habe; der ist aus den Toten auferstanden! (3Mo 26,36; Spr 28,1)17Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergreifen und ihn im Gefängnis binden lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, weil er sie zur Frau genommen hatte. (Lk 3,1; Lk 3,20)18Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben! (3Mo 20,21)19Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten; und sie konnte es nicht, (1Kön 18,10)20denn Herodes fürchtete den Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er bewachte ihn, und er gehorchte ihm in manchem und hörte ihn gern. (2Mo 11,3; 2Kön 4,9; Jer 38,14; Jer 38,19; Mk 11,32; Apg 24,26; 3Joh 1,12)21Als aber ein gelegener Tag kam, als Herodes seinen Großen und Obersten und den Vornehmsten von Galiläa an seinem Geburtstag ein Gastmahl gab, (Mt 14,6)22da trat die Tochter der Herodias herein und tanzte. Und weil sie dem Herodes und denen, die mit ihm zu Tisch saßen, gefiel, sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, so will ich es dir geben! (Jes 3,16)23Und er schwor ihr: Was du auch von mir erbitten wirst, das will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs!24Sie aber ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich erbitten? Diese aber sprach: Das Haupt Johannes des Täufers! (Ps 37,14; Apg 23,12)25Und sogleich ging sie rasch zum König hinein, bat und sprach: Ich will, dass du mir jetzt gleich auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers gibst!26Da wurde der König sehr betrübt; doch um des Eides und um derer willen, die mit ihm zu Tisch saßen, wollte er sie nicht abweisen. (Spr 29,25; Mt 27,24; 2Kor 7,10)27Und der König schickte sogleich einen von der Wache hin und befahl, dass sein Haupt gebracht werde.28Dieser aber ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis und brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es seiner Mutter.29Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab. (Apg 8,2)
Die Speisung der Fünftausend
30Und die Apostel versammelten sich bei Jesus und verkündeten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. (Ps 77,13; Apg 14,27)31Und er sprach zu ihnen: Kommt ihr allein abseits an einen einsamen Ort und ruht ein wenig! Denn es waren viele, die gingen und kamen, und sie hatten nicht einmal Zeit zu essen. (Offb 6,11; Offb 14,13)32Und sie fuhren allein zu Schiff an einen einsamen Ort.33Und die Leute sahen sie wegfahren, und viele erkannten ihn; und sie liefen aus allen Städten zu Fuß dort zusammen und kamen ihnen zuvor und versammelten sich bei ihm. (Mk 6,54)34Und als Jesus ausstieg, sah er eine große Volksmenge; und er hatte Erbarmen mit ihnen, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. (Mt 9,36)35Und als nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sagten: Dieser Ort ist einsam, und der Tag ist fast vergangen.36Entlasse sie, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsumher gehen und sich Brot kaufen; denn sie haben nichts zu essen.37Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir hingehen und für 200 Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben? (4Mo 11,21; 2Kön 4,43; Mt 20,2)38Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. (Mt 15,34; Mk 8,5)39Und er befahl ihnen, dass sich alle in Gruppen ins grüne Gras setzen sollten.40Und sie setzten sich gruppenweise, zu hundert und zu fünfzig. (1Kor 14,33; 1Kor 14,40)41Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, damit sie ihnen austeilten; auch die zwei Fische teilte er unter alle. (Mk 8,7; Joh 11,41; Joh 17,1)42Und sie aßen alle und wurden satt. (5Mo 8,3)43Und sie hoben zwölf Körbe voll an Brocken auf, und auch von den Fischen. (Mk 8,19)44Und die, welche die Brote gegessen hatten, waren etwa 5 000 Männer. (Ps 132,15)
Jesus geht auf dem See. Heilungen in Genezareth
45Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und ans jenseitige Ufer, nach Bethsaida, vorauszufahren, bis er die Volksmenge entlassen hatte. (Lk 10,13; Joh 1,44)46Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. (Mt 6,6; Mk 1,35; Lk 9,28)47Und als es Abend geworden war, befand sich das Schiff mitten auf dem See und er allein auf dem Land.48Und er sah, dass sie beim Rudern Not litten; denn der Wind stand ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kommt er zu ihnen, auf dem See gehend; und er wollte bei ihnen vorübergehen. (Hi 9,8; Ps 148,7; Jon 1,13; Lk 24,28)49Als sie ihn aber auf dem See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien. (Lk 24,37)50Denn sie sahen ihn alle und erschraken. Und sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!51Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen und verwunderten sich. (Ps 93,3; Mk 4,39)52Denn sie waren nicht verständig geworden durch die Brote; denn ihr Herz war verhärtet. (Mk 8,17)53Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie zum Land Genezareth und legten dort an.54Und als sie aus dem Schiff traten, erkannten die Leute ihn sogleich, (Ps 9,11)55durchliefen die ganze umliegende Gegend und fingen an, die Kranken auf den Liegematten dorthin zu tragen, wo sie hörten, dass er sei. (Mt 4,24; Mt 11,28)56Und wo er in Dörfer oder Städte oder Gehöfte einkehrte, da legten sie die Kranken auf die freien Plätze und baten ihn, dass sie nur den Saum seines Gewandes anrühren dürften. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund. (Mk 3,10; Mk 5,27; Lk 6,19; Apg 5,15; Apg 19,12)
Markus 6
Elberfelder Bibel
Unglaube in Nazareth
1Und er ging von dort weg und kommt in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgen ihm nach.2Und als es Sabbat geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sagten: Woher ⟨hat⟩ der das? Und was ist das für eine Weisheit, die dem gegeben ist, und solche Wunderwerke[1] geschehen durch seine Hände? (Mk 11,18; Joh 7,15)3Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm[2]. (Jes 53,2; Mk 3,31; Apg 12,17; Jud 1,1)4Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Haus. (Joh 4,44)5Und er konnte dort kein Wunderwerk[3] tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte.6Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte. (Mt 8,10; Mt 9,35; Mt 10,5; Lk 9,1)
Aussendung der zwölf Apostel
7Und er ruft die Zwölf herbei; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. (Pred 4,9; Mt 10,1; Mk 3,14)8Und er gebot ihnen, dass sie nichts mit auf den Weg nahmen als nur einen Stab; kein Brot, keine Tasche, keine Münze im Gürtel, (Lk 22,35)9sondern Sandalen untergebunden. Und zieht nicht zwei Unterkleider an!10Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, bis ihr von dort weggeht!11Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis! (Apg 13,51)12Und sie zogen aus und predigten, dass sie Buße tun sollten; (Mt 3,2)13und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie. (Mt 14,1; Mk 3,15; Lk 3,19; Lk 9,7; Lk 10,17; Jak 5,14)
Der Tod des Täufers
14Und der König Herodes[4] hörte ⟨von ihm⟩ – denn sein Name war bekannt geworden –, und sie sagten[5]: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferweckt worden, und deswegen wirken die Wunderkräfte in ihm. (Lk 3,1)15Andere aber sagten: Es ist Elia; andere aber sagten: ⟨Es ist⟩ ein Prophet wie einer der Propheten. (Mal 3,23; Mk 8,28)16Als aber Herodes es hörte, sagte er: Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.17Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias[6] willen, der Frau seines Bruders Philippus[7], weil er sie geheiratet hatte. (Mk 1,14)18Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben. (3Mo 18,16)19Die Herodias aber trug ⟨es⟩ ihm nach und wollte ihn töten, und sie konnte nicht;20denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er beschützte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, war er in großer Verlegenheit, und er hörte ihn gern.21Und als ein geeigneter Tag kam, als Herodes an seinem Geburtstag seinen Großen und den Obersten[8] und den Vornehmsten von Galiläa ein Gastmahl[9] gab,22kam ihre, der Herodias, Tochter herein und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Und der König sprach zu dem Mädchen: Bitte mich, um was du willst! Und ich werde es dir geben.23Und er schwor ihr: Um was du mich auch bitten wirst, ich werde es dir geben bis zur Hälfte meines Reiches. (Est 5,3; Est 7,2)24Und sie ging hinaus und sagte zu ihrer Mutter: Um was soll ich bitten? Die aber sprach: Um das Haupt Johannes des Täufers!25Und sie ging sogleich mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale das Haupt Johannes des Täufers gibst!26Und der König wurde sehr betrübt; doch um der Eide und um derer willen, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht zurückweisen.27Und sogleich schickte der König einen Henker und befahl, sein Haupt zu bringen. Und der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis.28Und er brachte sein Haupt auf einer Schale und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es ihrer Mutter. (Mk 9,13)29Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in eine Gruft. (Mt 14,13; Mt 15,32; Lk 9,10; Joh 6,1)
Speisung der Fünftausend
30Und die Apostel[10] versammeln sich zu Jesus; und sie berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten.31Und er sprach zu ihnen: Kommt, ihr selbst allein, an einen öden Ort und ruht ein wenig aus! Denn diejenigen, die kamen und gingen, waren viele, und sie fanden nicht einmal Zeit, um zu essen. (Mk 3,20)32Und sie fuhren in einem Boot allein an einen öden Ort;33und viele sahen sie wegfahren und erkannten sie und liefen zu Fuß von allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor.34Und als Jesus aus ⟨dem Boot⟩ trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. (Mt 9,36; Mk 1,41)35Und als es schon spät am Tag war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist öde, und es ist schon spät am Tag.36Entlass sie, damit sie auf die umliegenden Höfe und in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!37Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben?38Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin, seht nach! Und als sie es festgestellt hatten, sagen sie: Fünf und zwei Fische.39Und er befahl ihnen, sich alle nach Tischgemeinschaften auf dem grünen Grase zu lagern.40Und sie lagerten sich in Gruppen zu je hundert und je fünfzig.41Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische teilte er unter alle. (Mk 7,34)42Und sie aßen alle und wurden gesättigt.43Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll und von den Fischen. (Mk 8,19)44Und diejenigen, die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer. (Mt 14,22; Joh 6,16)
Jesus geht auf dem See
45Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Boot zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Betsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlässt.46Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten. (Mk 1,35)47Und als es Abend geworden, war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Land.48Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache[11] zu ihnen, indem er auf dem See einherging; und er wollte an ihnen vorübergehen. (Hi 9,8; Lk 24,28)49Sie aber sahen ihn auf dem See einhergehen und meinten, es sei ein Gespenst, und schrien auf;50denn alle sahen ihn und wurden bestürzt. Er aber redete sogleich mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!51Und er stieg zu ihnen in das Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich sehr über die Maßen; (Mk 4,39; Mk 5,42)52denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet. (Mt 14,34; Mk 8,17)
Heilung vieler Kranker
53Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth und legten an.54Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten sie ihn sogleich55und liefen in jener ganzen Gegend umher und fingen an, die Kranken auf den Betten hierhin und dorthin zu tragen, ⟨von⟩ wo sie hörten, dass er sei. (Mt 4,24)56Und wo auch immer er in Dörfer oder Städte oder in Gehöfte hineinging, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes anrühren dürften; und alle, die ihn anrührten, wurden geheilt[12]. (Mt 15,1; Mk 3,10)