Markus 7

Lutherbibel 2017

1 Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige von den Schriftgelehrten, die aus Jerusalem gekommen waren. (Mt 15,1)2 Und sie sahen, dass einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt ungewaschenen Händen das Brot aßen.3 Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie nicht die Hände mit einer Handvoll Wasser gewaschen haben, und halten so an der Überlieferung der Ältesten[1] fest;4 und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, bevor sie sich gewaschen haben. Und es gibt viele andre Dinge, die sie zu halten angenommen haben, wie: Becher und Krüge und Kessel und Bänke zu waschen. (Mt 23,25)5 Da fragten ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?6 Er aber sprach zu ihnen: Richtig hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.7 Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.«8 Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet an der Überlieferung der Menschen fest.9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Überlieferung aufrichtet!10 Denn Mose hat gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben.« (2Mo 20,12; 2Mo 21,17)11 Ihr aber lehrt: Wenn einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban[2], das heißt: Opfergabe, soll sein, was dir von mir zusteht, (3Mo 1,1)12 so lasst ihr ihn nichts mehr tun für seinen Vater oder seine Mutter13 und hebt so Gottes Wort auf durch eure Überlieferung, die ihr weitergegeben habt; und dergleichen tut ihr viel.14 Und er rief das Volk wieder zu sich und sprach zu ihnen: Hört mir alle zu und begreift’s!15-16 Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht.[3] (Mk 4,9; Mk 4,23; Röm 14,14)17 Und als er von dem Volk ins Haus ging, fragten ihn seine Jünger nach diesem Gleichnis. (Mk 4,10)18 Und er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr so unverständig? Versteht ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann?19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein.20 Und er sprach: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein.21 Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, (Lk 11,39; Röm 1,28)22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.23 All dies Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen unrein.24 Und er stand auf und ging von dort in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus und wollte es niemanden wissen lassen und konnte doch nicht verborgen bleiben; (Mt 15,21; Mk 9,30)25 sondern alsbald hörte eine Frau von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte. Und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen –26 die Frau war aber eine Griechin aus Syrophönizien – und bat ihn, dass er den Dämon aus ihrer Tochter austreibe.27 Jesus aber sprach zu ihr: Lass zuvor die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot nehme und werfe es vor die Hunde. (Mk 6,41; Mk 8,6)28 Sie antwortete aber und sprach zu ihm: Herr, aber doch essen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder.29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin, der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren. (Mt 8,13; Joh 4,50)30 Und sie ging hin in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen, und der Dämon war ausgefahren.31 Und als er wieder fortging aus dem Gebiet von Tyrus, kam er durch Sidon an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn Städte. (Mt 15,29; Mk 5,20)32 Und sie brachten zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, dass er ihm die Hand auflege.33 Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und spuckte aus und berührte seine Zunge (Mk 8,23)34 und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf!35 Und sogleich taten sich seine Ohren auf, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.36 Und er gebot ihnen, sie sollten’s niemandem sagen. Je mehr er’s ihnen aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus. (Mk 1,43)37 Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden. (1Mo 1,31; Jes 35,5)

Markus 7

Neues Leben. Die Bibel

1 Eines Tages kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus.2 Sie sahen, dass einige seiner Jünger den jüdischen Brauch, sich vor dem Essen die Hände zu waschen, nicht befolgten. (Lk 11,38; Apg 10,14)3 Die Juden, besonders die Pharisäer, essen nicht, bevor sie sich nicht Wasser über die Hände[1] gegossen haben, wie ihre überlieferten Satzungen es vorschreiben. (Gal 1,14; Kol 2,8)4 Auch essen sie nichts von dem, was sie auf dem Markt gekauft haben, bevor sie nicht ihre Hände in Wasser getaucht haben. Das ist nur eine von zahlreichen Satzungen, an denen sie festhalten – wie zum Beispiel an dem Brauch, Becher, Krüge und Kupferkessel[2] auszuspülen. (Mt 23,25; Lk 11,39)5 Deshalb fragten nun die Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus: »Warum befolgen deine Jünger unsere überlieferten Vorschriften nicht? Denn sie essen mit ungewaschenen Händen.«6 Jesus erwiderte: »Ihr Heuchler! Jesaja hat euch gemeint, als er sagte: ›Diese Menschen ehren mich mit ihren Worten, aber nicht mit ihrem Herzen. (Jes 29,13; Kol 2,22)7 Ihre Anbetung ist nutzlos, denn sie ersetzen die Gebote Gottes durch ihre eigenen Lehren.‹[3]8 Ihr missachtet die Gebote Gottes und setzt an ihre Stelle eure eigenen Vorschriften.«9 Und er fuhr fort: »Geschickt setzt ihr Gottes Gebote außer Kraft, um an euren eigenen Vorschriften festzuhalten. (Jes 24,4)10 Mose gab euch das Gebot von Gott: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter‹, und: ›Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.‹[4] (2Mo 20,1; 3Mo 20,1; 5Mo 5,1; 1Tim 5,8)11 Ihr dagegen behauptet, es sei durchaus richtig, wenn jemand zu seinen Eltern sagt: ›Es tut mir leid, ich kann euch nicht helfen. Ich habe gelobt, Gott alles zu geben, was ich euch hätte geben können.‹[5]12 Ihr lasst zu, dass er seine eigenen Eltern, die Not leiden, vernachlässigt.13 Auf diese Weise brecht ihr das Gebot Gottes, um eure eigenen Vorschriften zu halten. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.«14 Dann rief Jesus die Menge zu sich. »Hört alle genau zu«, sagte er, »und versucht es zu verstehen.15-16 Der Mensch wird nicht durch das unrein, was er isst; er wird unrein durch das, was er sagt und tut.[6]« (1Kor 8,8; 1Tim 4,4)17 Als Jesus sich von der Menge zurückzog und in ein Haus ging, fragten ihn seine Jünger, was er denn mit dieser Aussage gemeint habe. (Mk 9,28)18 »Versteht ihr es denn auch nicht?«, fragte er. »Begreift ihr nicht, dass nichts, was der Mensch isst, ihn verunreinigen kann?19 Die Nahrung kommt nicht mit seinem Herzen in Berührung, sondern geht nur durch den Magen und wird dann wieder ausgeschieden.« Damit erklärte Jesus alle Speisen für erlaubt. (Apg 10,15; Apg 11,9; Röm 14,1; Kol 2,16; 1Tim 4,3)20 Und er fuhr fort: »Es sind seine Gedanken, die den Menschen verunreinigen.21 Denn von innen, aus dem Herzen eines Menschen, kommen böse Gedanken wie Unzucht, Diebstahl, Mord, (Röm 1,29; Gal 5,19; Tit 1,15)22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Vergnügungssucht, Neid, Verleumdung, Stolz und Unvernunft.23 Alle diese üblen Dinge kommen von innen heraus; sie sind es, die den Menschen unrein machen.«24 Danach verließ Jesus Galiläa und ging nach Norden in das Gebiet von Tyrus[7]. Er versuchte zu verbergen, dass er sich dort aufhielt, aber es gelang ihm nicht. Die Nachricht von seiner Ankunft verbreitete sich schnell.25 Sofort kam eine Frau zu ihm, deren kleine Tochter von einem bösen Geist besessen war. Sie hatte von Jesus gehört, und nun kam sie, warf sich ihm zu Füßen26 und bat ihn inständig, ihr Kind von dem Dämon zu befreien. Da sie eine Griechin war, die aus Syrophönizien stammte,27 sagte Jesus zu ihr: »Ich muss zuerst meiner eigenen Familie, den Juden, helfen.[8] Es ist nicht recht, den Kindern das Essen wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.«28 Sie erwiderte: »Das ist wahr, Herr, aber selbst den Hunden unter dem Tisch gibt man die Krümel von den Tellern der Kinder.«29 »Damit hast du recht!«, sagte er. »Nun geh nach Hause. Der böse Geist ist aus deiner Tochter ausgefahren.«30 Und als die Frau nach Hause kam, lag ihre kleine Tochter ruhig im Bett, und der Dämon war fort.31 Jesus verließ Tyrus und ging nach Sidon; dann kehrte er zurück an den See von Galiläa und in das Gebiet der Zehn Städte.[9]32 Ein Mann, der taub war und kaum sprechen konnte, wurde zu ihm gebracht. Die Leute baten Jesus, dem Mann die Hände aufzulegen und ihn zu heilen.33 Jesus führte ihn an einen ruhigen Ort, fort von der Menge. Er legte seine Finger in die Ohren des Mannes. Dann benetzte er die Fingerspitzen mit seinem Speichel und berührte damit die Zunge des Mannes. (Mk 8,23; Joh 9,6)34 Schließlich blickte er zum Himmel auf, seufzte und befahl: »Öffne dich[10] (Mt 14,19; Mk 6,41; Joh 11,41; Joh 17,1)35 Und im selben Augenblick konnte der Mann hören und normal sprechen!36 Jesus ermahnte die Menge, niemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto rascher verbreiteten sie die Nachricht, (Mt 8,4)37 weil sie vor Staunen völlig außer sich waren. Wieder und wieder sagten sie: »Es ist alles wunderbar, was er tut. Er heilt sogar die Tauben und Stummen.« (Jes 35,5)

Markus 7

Neue Genfer Übersetzung

1 Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte aus Jerusalem[1] kamen gemeinsam zu Jesus. (Mt 15,1)2 Sie hatten gesehen, wie einige seiner Jünger aßen[2], ohne sich die Hände gewaschen zu haben. Ihre Hände galten deshalb als unrein,3 denn die Pharisäer und die Juden im Allgemeinen essen nur, wenn sie sich vorher die Hände[3] gewaschen haben; sie richten sich damit nach den Vorschriften, die ihnen von den Vorfahren her überliefert sind[4]. (Mt 15,2)4 Und wenn sie vom Markt kommen, essen sie erst, nachdem sie sich einer Reinigung unterzogen haben.[5] So halten sie noch viele andere Vorschriften ein, die ihnen überliefert worden sind, wie zum Beispiel das Reinigen von Bechern, Krügen, Kupfergefäßen und Sitzpolstern[6].5 Deshalb fragten nun die Pharisäer und die Schriftgelehrten Jesus: »Warum richten sich deine Jünger nicht nach den Vorschriften, die uns von den Vorfahren her überliefert sind, sondern essen[7] mit ungewaschenen Händen?«6 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Was Jesaja in der Schrift prophezeit hat, trifft genau auf euch Heuchler zu[8]: ›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.7 Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos, denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.‹[9]8 Genauso ist es: Ihr lasst Gottes Gebot außer Acht und haltet euch stattdessen an menschliche Vorschriften[10]9 Weiter sagte Jesus zu ihnen: »Ihr versteht es glänzend, Gottes Gebot außer Kraft zu setzen, um euren eigenen Vorschriften Geltung zu verschaffen[11]!10 Mose hat zum Beispiel gesagt: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹[12] und: ›Wer Vater oder Mutter verflucht[13], soll mit dem Tod bestraft werden.‹[14]11 Ihr dagegen lehrt, man könne zu seinem Vater oder zu seiner Mutter sagen: ›Alles, was dir eigentlich von mir als Unterstützung zusteht, erkläre ich für Korban.‹ (Das bedeutet: Es ist eine Opfergabe für den Tempel.)12 Und auf eine solche Erklärung hin lasst ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun.13 So setzt ihr durch eure eigenen Vorschriften[15] das Wort Gottes außer Kraft. Und von dieser Art ist vieles, was ihr tut.«14 Dann rief Jesus die Menge wieder zu sich und sagte: »Hört mir alle zu, damit ihr versteht, was ich sage!15-16 Nichts, was von außen kommt[16], kann den Menschen in Gottes Augen unrein machen. Unrein macht ihn vielmehr das, was aus ihm selber kommt.[17]«17 Als Jesus sich von der Menge zurückgezogen hatte und ins Haus gegangen war, fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses Ausspruchs[18].18 »Dann habt ihr also auch nichts begriffen?«, erwiderte er. »Versteht ihr denn nicht, dass nichts, was von außen in den Menschen hineingelangt, ihn unrein machen kann?19 Es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird dann wieder ausgeschieden.« Damit erklärte Jesus auch, dass alle Speisen vor Gott rein sind.20 »Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein«, fuhr er fort.21 »Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen Gedanken, die böse sind – Unzucht, Diebstahl, Mord,22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Zügellosigkeit, Missgunst, Verleumdung[19], Überheblichkeit und Unvernunft.23 All dieses Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen in Gottes Augen unrein.«24 Jesus brach von dort auf und ging in die Gegend von Tyrus[20]. Weil er nicht wollte, dass jemand von seiner Anwesenheit erfuhr, zog er sich in ein Haus zurück.[21] Aber es ließ sich nicht verbergen, dass er da war. (Mt 15,21)25 Schon bald kam eine Frau, deren Tochter einen bösen[22] Geist hatte; sie hatte gehört, dass Jesus in der Gegend war[23].26 Die Frau war keine Jüdin, sondern eine Syrophönizierin.[24] Sie warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben.27 Aber Jesus wehrte ab: »Lass zuerst die Kinder satt werden! Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« –28 »Herr[25]«, entgegnete sie, »immerhin fressen die Hunde unter dem Tisch die Brotkrumen, die die Kinder fallen lassen.« – (Mt 15,27)29 »Da hast du Recht«, sagte Jesus zu ihr. »Du kannst gehen.[26] Der Dämon hat deine Tochter verlassen.«30 Als die Frau nach Hause kam, lag das Mädchen auf dem Bett; der Dämon hatte es verlassen.31 Jesus verließ die Gegend von Tyrus wieder und ging über Sidon an den See von Galiläa, mitten in[27] das Zehnstädtegebiet. (Mt 15,29)32 Dort wurde ein Mann zu ihm gebracht, der taub war und kaum reden konnte; man bat Jesus, ihm die Hand aufzulegen.33 Jesus führte ihn beiseite, weg von der Menge. Er legte seine Finger in die Ohren des Mannes, berührte dann dessen Zunge mit Speichel,34 blickte zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Mann: »Effatá!« (Das bedeutet: »Öffne dich!«)35 Im selben Augenblick öffneten sich seine Ohren, seine Zunge war gelöst[28], und er konnte normal reden.36 Jesus verbot den Leuten, jemand etwas davon zu sagen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.37 Die Menschen waren vor Staunen ganz außer sich. »Wie gut ist alles, was er getan hat!«, sagten sie. »Er gibt sogar den Tauben das Gehör und den Stummen die Sprache wieder.«

Markus 7

Schlachter 2000

1 Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und etliche Schriftgelehrte, die von Jerusalem gekommen waren; (Ps 56,6; Mk 3,22)2 und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen Brot essen sahen, tadelten sie es. (Mt 7,3; Mt 23,24; Lk 11,38)3 Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht zuvor gründlich die Hände gewaschen haben, weil sie die Überlieferung der Alten halten. (Gal 1,14; Kol 2,8)4 Und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich gewaschen zu haben. Und noch vieles andere haben sie zu halten angenommen, nämlich Waschungen von Bechern und Krügen und ehernem Geschirr und Polstern. (Joh 2,6)5 Daraufhin fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Alten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen? (Mt 9,11; Mt 9,14; Mt 15,2; Mk 2,16)6 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaja von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist fern von mir. (1Sam 16,7; Jes 29,13; Hes 33,31)7 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.«[1] (Jes 29,13; Jes 58,2)8 Denn ihr verlasst das Gebot Gottes und haltet die Überlieferung der Menschen ein, Waschungen von Krügen und Bechern; und viele andere ähnliche Dinge tut ihr.9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich verwerft ihr das Gebot Gottes, um eure Überlieferung festzuhalten. (3Mo 26,14; 1Sam 15,23; Jer 6,19)10 Denn Mose hat gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!«[2] (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 5Mo 21,18; 5Mo 27,16; Spr 20,20; Eph 6,2)11 Ihr aber lehrt [so]: Wenn jemand zum Vater oder zur Mutter spricht: »Korban«, das heißt zur Weihegabe ist bestimmt, was dir von mir zugutekommen sollte!,12 dann gestattet ihr ihm auch fortan nicht mehr, irgendetwas für seinen Vater oder seine Mutter zu tun; (1Tim 5,4; 1Tim 5,8)13 und so hebt ihr mit eurer Überlieferung, die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf; und viele ähnliche Dinge tut ihr. (Jer 8,8)14 Und er rief die ganze Volksmenge zu sich und sprach zu ihnen: Hört mir alle zu und versteht! (Spr 8,4; Apg 8,30)15 Nichts, was außerhalb des Menschen ist und in ihn hineinkommt, kann ihn verunreinigen; sondern was aus ihm herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt. (Mt 12,34; Apg 10,14; 1Tim 4,3)16 Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! (Mt 11,15; Mt 13,9)17 Und als er von der Menge weg nach Hause gegangen war, fragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.18 Und er sprach zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht verunreinigen kann? (Jes 28,9; Mk 8,17; Hebr 5,11)19 Denn es kommt nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und wird auf dem natürlichen Weg, der alle Speisen reinigt, ausgeschieden. (1Kor 6,13)20 Er sprach aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen. (Mk 7,15)21 Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, (1Mo 6,5; Ps 14,1; Ps 14,3; Spr 4,23; Jer 17,9; Mt 5,28; Mk 2,8; Jak 1,13; 1Joh 3,15)22 Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. (Jos 7,21; 1Sam 18,9; Mt 20,15)23 All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen. (Mk 7,15)24 Und er brach auf von dort und begab sich in die Gegend von Tyrus und Zidon und trat in das Haus, wollte aber nicht, dass es jemand erfuhr, und konnte doch nicht verborgen bleiben. (Mk 3,8)25 Denn eine Frau hatte von ihm gehört, deren Tochter einen unreinen Geist hatte, und sie kam und fiel ihm zu Füßen26 — die Frau war aber eine Griechin, aus Syrophönizien gebürtig —, und sie bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben.27 Aber Jesus sprach zu ihr: Lass zuvor die Kinder satt werden! Denn es ist nicht recht, dass man das Brot der Kinder nimmt und es den Hunden hinwirft! (Mt 10,5; Röm 15,8)28 Sie aber antwortete und sprach zu ihm: Ja, Herr; und doch essen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder!29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin; der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren! (Jes 57,15)30 Und als sie in ihr Haus kam, fand sie, dass der Dämon ausgefahren war und die Tochter auf dem Bett lag. (1Joh 3,8)31 Und er verließ das Gebiet von Tyrus und Zidon wieder und begab sich zum See von Galiläa, mitten durch das Gebiet der Zehn Städte. (Mt 4,25)32 Und sie brachten einen Tauben zu ihm, der kaum reden konnte, und baten ihn, ihm die Hand aufzulegen. (2Mo 4,11; Lk 13,13)33 Und er nahm ihn beiseite, weg von der Volksmenge, legte seine Finger in seine Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel. (Mk 8,23; Joh 9,6)34 Dann blickte er zum Himmel auf, seufzte und sprach zu ihm: Ephata!, das heißt: Tu dich auf! (Mk 6,41; Joh 11,33; Joh 11,38)35 Und sogleich wurden seine Ohren aufgetan und das Band seiner Zunge gelöst, und er redete richtig. (Ps 33,9; Ps 51,17; Jes 32,3)36 Und er gebot ihnen, sie sollten es niemand sagen; aber je mehr er es ihnen gebot, desto mehr machten sie es bekannt. (Mk 1,45)37 Und sie erstaunten über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohlgemacht! Die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden! (Ps 111,2; Jes 35,5; Joh 5,36)

Markus 7

Elberfelder Bibel

1 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und einige der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren;2 und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen, Händen Brot essen sahen – (Lk 11,38)3 denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht sorgfältig[1] die Hände gewaschen haben, indem sie die Überlieferung der Ältesten[2] festhalten;4 und vom Markt ⟨kommend⟩, essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen[3] haben; und vieles andere gibt es, was sie zu halten übernommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und Kupfergefäße[4] –, (Mt 23,25)5 fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung[5] der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?6 Er aber sprach zu ihnen: Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.7 Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.« (Jes 29,13; Tit 1,14)8 Ihr gebt das Gebot Gottes preis und haltet die Überlieferung der Menschen fest.[6]9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet.10 Denn Mose hat gesagt: »Ehre deinen Vater und deine Mutter!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.« (2Mo 20,12; 2Mo 21,17; 3Mo 20,9; 5Mo 5,16; Mk 10,19; Eph 6,2)11 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – ⟨sei das⟩, was dir von mir zugutegekommen wäre,12 lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun,13 indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und Ähnliches dergleichen tut ihr viel. (Jer 8,8)14 Und als er die Volksmenge wieder herbeigerufen hatte, sprach er zu ihnen: Hört mich alle und versteht!15-16 Da ist nichts, was von außerhalb des Menschen in ihn hineingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was aus dem Menschen herausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt.[7] (Ps 106,39; Mk 7,20; Apg 10,14)17 Und als er von der Volksmenge weg in ein Haus eintrat, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.18 Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann?19 Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. ⟨Damit⟩ erklärte er alle Speisen für rein[8].20 Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht[9], Dieberei, Mord, (1Mo 8,21; Jer 17,9; Mt 15,19)22 Ehebruch, Habsucht, Bosheit[10], Arglist, Ausschweifung, Neid[11], Lästerung, Hochmut, Torheit;23 alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. (Mt 15,21; Mk 7,15)24 Von dort aber brach er auf und ging weg in das Gebiet von Tyrus; und er trat in ein Haus und wollte, dass niemand es erfuhr; und er konnte nicht verborgen sein. (Jes 42,2)25 Aber sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte, kam und fiel nieder zu seinen Füßen; (Lk 8,41)26 die Frau aber war eine Griechin, eine Syro-Phönizierin von Geburt; und sie bat ihn, dass er den Dämon von ihrer Tochter austreibe.27 Und er sprach zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden[12] hinzuwerfen.28 Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr, auch die Hunde[13] essen unter dem Tisch von den Krumen der Kinder.29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin! Der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren.30 Und sie ging weg in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen und den Dämon ausgefahren. (Joh 4,50)31 Und er verließ das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Zehnstädtegebiet[14]. (Mt 15,29; Joh 7,1)32 Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege. (Mk 5,23)33 Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite, legte seine Finger in seine Ohren und berührte mit Speichel[15] seine Zunge, (Mk 8,23; Joh 9,6)34 und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hefata! Das ist: Werde geöffnet! (Mk 6,41; Joh 11,33)35 Und sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.36 Und er gebot ihnen, dass sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es über alle Maßen bekannt; (Mk 1,44)37 und sie gerieten in höchstem Maß außer sich und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören als auch die Stummen reden. (Jes 35,5; Mt 14,13; Mt 15,31; Mt 15,32; Mk 5,42; Lk 9,10; Joh 6,1)