Lukas 19

Lutherbibel 2017

1 Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch.2 Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich.3 Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt.4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen.5 Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren.6 Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.7 Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. (Lk 5,30; Lk 15,2)8 Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. (2Mo 21,37; 4Mo 5,6; Hes 33,14)9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. (Lk 13,16)10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (Hes 34,16; Lk 5,32; 1Tim 1,15)11 Als sie nun zuhörten, sagte er ein weiteres Gleichnis; denn er war nahe bei Jerusalem und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden. (Mt 25,14)12 Und er sprach: Ein Mann von edler Herkunft zog in ein fernes Land, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukommen.13 Der ließ zehn seiner Knechte rufen und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!14 Seine Bürger aber waren ihm feind und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.15 Und es begab sich, als er wiederkam, nachdem er das Königtum erlangt hatte, da ließ er die Knechte zu sich rufen, denen er das Geld gegeben hatte, um zu erfahren, was sie erhandelt hätten.16 Da trat der erste herzu und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund eingebracht.17 Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht; weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte. (Mt 24,45; Lk 16,10)18 Der zweite kam auch und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund erbracht.19 Zu dem sprach er auch: Und du sollst über fünf Städte sein.20 Und der dritte kam und sprach: Herr, siehe da, hier ist dein Pfund, das ich in einem Tuch verwahrt habe;21 denn ich fürchtete mich vor dir, weil du ein harter Mann bist; du nimmst, was du nicht angelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.22 Er sprach zu ihm: Mit deinen eigenen Worten richte ich dich, du böser Knecht. Wusstest du, dass ich ein harter Mann bin, nehme, was ich nicht angelegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe,23 warum hast du dann mein Geld nicht zur Bank gebracht? Und wenn ich zurückgekommen wäre, hätte ich’s mit Zinsen eingefordert.24 Und er sprach zu denen, die dabeistanden: Nehmt das Pfund von ihm und gebt’s dem, der zehn Pfund hat.25 Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn Pfund.26 Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. (Mt 13,12; Mk 4,25; Lk 8,18)27 Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche, bringt her und macht sie vor mir nieder.28 Und als er das gesagt hatte, ging er voran und zog hinauf nach Jerusalem. (Mt 21,1; Mk 11,1; Lk 9,51; Joh 12,12)29 Und es begab sich, als er nahe von Betfage und Betanien an den Berg kam, der Ölberg heißt, da sandte er zwei Jünger30 und sprach: Geht hin in das Dorf, das gegenüberliegt. Und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und bringt’s her! (Sach 9,9)31 Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann sagt so: Der Herr bedarf seiner.32 Und die er gesandt hatte, gingen hin und fanden’s, wie er ihnen gesagt hatte. (Lk 22,13)33 Als sie aber das Füllen losbanden, sprachen seine Herren zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los?34 Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner.35 Und sie brachten’s zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf.36 Als er nun hinzog, breiteten sie ihre Kleider auf den Weg. (2Kön 9,13)37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, (Lk 2,20)38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! (Ps 118,26; Lk 2,14)39 Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien. (Hab 2,11)41 Und als er nahe hinzukam und die Stadt sah, weinte er über sie42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest an diesem Tag, was zum Frieden dient! Aber nun ist’s vor deinen Augen verborgen. (Mt 13,13)43 Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen (Jes 29,3; Lk 21,20)44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du besucht worden bist. (Lk 1,68; Lk 1,78; Lk 7,16; Lk 21,6)45 Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler hinauszutreiben, (Mt 21,12; Mk 11,15; Joh 2,13)46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus sein«; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. (Jer 7,11)47 Und er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten,48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn alles Volk hing ihm an und hörte ihn.

Lukas 19

Hoffnung für alle

1 Jesus zog mit seinen Jüngern durch Jericho.2 Dort lebte ein sehr reicher Mann namens Zachäus, der oberste Zolleinnehmer.3 Zachäus wollte Jesus unbedingt sehen; aber er war sehr klein, und die Menschenmenge machte ihm keinen Platz.4 Da rannte er ein Stück voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, der am Weg stand. Von hier aus hoffte er, einen Blick auf Jesus werfen zu können.5 Als Jesus dort vorbeikam, schaute er hinauf und rief: »Zachäus, komm schnell herunter! Ich soll heute dein Gast sein!«6 Eilig stieg Zachäus vom Baum herunter und nahm Jesus voller Freude mit in sein Haus.7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich über Jesus: »Wie kann er das nur tun? Er lädt sich bei einem Gauner und Betrüger[1] ein!«8 Zachäus aber wandte sich an Jesus und sagte: »Herr, ich werde die Hälfte meines Vermögens an die Armen verteilen, und wem ich am Zoll zu viel abgenommen habe, dem gebe ich es vierfach zurück.«9 Da entgegnete ihm Jesus: »Heute hat Gott dir und allen, die in deinem Haus leben, Rettung gebracht. Denn auch du bist ein Nachkomme von Abraham.10 Der Menschensohn ist gekommen, Verlorene zu suchen und zu retten.«11 Die Leute hörten Jesus aufmerksam zu. Sie meinten, Gottes Reich würde unmittelbar anbrechen, sobald Jesus in Jerusalem eintraf. Darum erzählte er ihnen noch ein Gleichnis: (Mt 25,14)12 »Ein Fürst trat eine weite Reise an, um sich zum König über sein Volk krönen zu lassen. Dann sollte er wieder in sein Land zurückkehren.13 Bevor er abreiste, rief er zehn seiner Verwalter zu sich, gab jedem ein Pfund Silberstücke und sagte: ›Setzt dieses Geld gewinnbringend ein, bis ich zurückkomme!‹14 Die Bürger seines Landes aber hassten ihn. Sie schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her mit der Erklärung: ›Diesen Mann werden wir nicht als Herrscher anerkennen!‹15 Trotzdem wurde er gekrönt und kam als König in sein Land zurück. Er befahl die Diener zu sich, denen er das Geld gegeben hatte, und wollte wissen, welchen Gewinn sie damit erzielt hatten.16 Der erste kam und berichtete: ›Herr, ich konnte mit deinem Geld das Zehnfache als Gewinn erwirtschaften.‹17 ›Ausgezeichnet!‹, rief der König. ›Du bist ein tüchtiger Verwalter! Du bist in dieser kleinen Aufgabe treu gewesen, darum vertraue ich dir die Verwaltung von zehn Städten an.‹18 Darauf trat der nächste Mann vor und berichtete: ›Herr, ich konnte mit deinem Pfund Silberstücke das Fünffache hinzuverdienen.‹19 ›Gut!‹, antwortete sein Herr. ›Du wirst Verwalter von fünf Städten.‹20 Nun trat ein anderer Diener vor und sagte: ›Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingewickelt und aufbewahrt!21 Ich fürchte dich als strengen Herrn. Denn du nimmst, was dir nicht gehört, und du erntest, was andere gesät haben.‹22 Da rief der König zornig: ›Du richtest dich mit deinen eigenen Worten, du böser Verwalter! Wenn du schon der Meinung bist, dass ich ein strenger Herr bin, dass ich nehme, was mir nicht gehört, und ernte, was andere gesät haben,23 warum hast du mein Geld dann nicht zur Bank gebracht? Dann hätte ich immerhin noch Zinsen dafür verlangen können!‹24 Er forderte die Umstehenden auf: ›Nehmt ihm das Geld weg und gebt es dem, der zehn Pfund Silberstücke erwirtschaftet hat.‹25 ›Aber Herr‹, widersprachen seine Leute, ›der hat doch schon genug!‹26 Da erwiderte der König: ›Eins ist sicher: Wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu. Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat, genommen!27 Doch jetzt holt meine Feinde her, die mich nicht als König anerkennen wollten, und bringt sie vor meinen Augen um!‹«28 Nachdem Jesus dieses Gleichnis erzählt hatte, ging er weiter nach Jerusalem. (Mt 21,1; Mk 11,1; Joh 12,12)29 In der Nähe von Betfage und Betanien, zwei Ortschaften am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger voraus mit dem Auftrag:30 »Geht in das Dorf da vorne! Gleich am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel finden, der dort angebunden ist. Auf ihm ist noch nie jemand geritten. Bindet ihn los und bringt ihn her!31 Sollte euch jemand fragen, warum ihr das tut, dann sagt einfach: ›Der Herr braucht ihn.‹«32 Die Jünger gingen dorthin und fanden alles so, wie Jesus es ihnen beschrieben hatte.33 Als sie den Esel losbanden, fragten die Besitzer: »Warum tut ihr das?«34 Sie antworteten: »Der Herr braucht ihn.«35 Dann brachten sie den jungen Esel zu Jesus. Sie legten dem Tier ihre Mäntel auf den Rücken und ließen Jesus aufsteigen.36 So zog er weiter, und die Menschen breiteten ihre Kleider als Teppich vor ihm aus.37 Als Jesus sich schon der Stelle näherte, wo der Weg vom Ölberg nach Jerusalem hinunterführt, brach die ganze Menge der Jünger in Jubel aus. Sie dankten Gott für die vielen Wunder, die sie miterlebt hatten. Laut sangen sie:38 »Gepriesen sei der König, der im Auftrag des Herrn kommt! Gott hat Frieden mit uns geschlossen. Lob und Ehre sei Gott hoch im Himmel!«39 Empört riefen da einige Pharisäer aus der Menge: »Lehrer, verbiete das deinen Jüngern!«40 Er antwortete ihnen: »Glaubt mir: Wenn sie schweigen, dann werden die Steine am Weg schreien.«41 Als Jesus die Stadt Jerusalem vor sich liegen sah, weinte er über sie.42 »Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt!«, rief er. »Aber jetzt bist du mit Blindheit geschlagen.43 Es kommt eine Zeit, in der deine Feinde einen Wall um deine Mauern aufschütten und dich von allen Seiten belagern.44 Sie werden dich dem Erdboden gleichmachen und deine Bewohner töten. Kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Denn du hast die Gelegenheit, als Gott dir nahekam, nicht genutzt.«45 Kaum hatte Jesus den Tempel betreten, da begann er, die Händler hinauszujagen, (Mt 21,12; Mk 11,15; Joh 2,13)46 und rief ihnen zu: »Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: ›Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein‹, ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!« (Jes 56,7)47 Jeden Tag lehrte Jesus im Tempel. Währenddessen suchten die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die führenden Männer des Volkes nach einer passenden Gelegenheit, ihn umzubringen.48 Aber sie wussten nicht, wie sie es anstellen sollten, denn die Menschen folgten Jesus überallhin und achteten auf jedes seiner Worte.

Lukas 19

Zürcher Bibel

1 Und er kam nach Jericho und zog durch die Stadt.2 Und da war ein Mann, der Zachäus hiess; der war Oberzöllner und sehr reich.3 Und er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei, konnte es aber wegen des Gedränges nicht, denn er war klein von Gestalt.4 So lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn sehen zu können; denn dort sollte er vorbeikommen.5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er nach oben und sagte zu ihm: Zachäus, los, komm herunter, denn heute muss ich in deinem Haus einkehren.6 Und der kam eilends herunter und nahm ihn voller Freude auf. (Lk 5,29)7 Und alle, die es sahen, murrten und sagten: Bei einem sündigen Mann ist er eingekehrt, um Rast zu machen. (Lk 5,8; Lk 5,30)8 Zachäus aber trat vor den Herrn und sagte: Hier, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, Herr, und wenn ich von jemandem etwas erpresst habe, will ich es vierfach zurückgeben. (2Mo 21,37; 4Mo 5,6; Lk 3,13)9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. (Lk 3,8; Lk 13,16)10 Denn der Menschensohn ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist. (Lk 5,32; Joh 3,17)11 Sie waren nicht mehr weit von Jerusalem entfernt, und da seine Zuhörer meinten, das Reich Gottes werde auf der Stelle erscheinen, erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis: (Lk 9,27; Lk 9,51)12 Er sprach also: Ein Mann von vornehmer Herkunft ging in ein fernes Land, um dort die Königswürde in Empfang zu nehmen und dann zurückzukehren. (Mk 13,34)13 Er rief nun zehn seiner Knechte, gab ihnen zehn Minen und sagte zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme.14 Die Bürger seines Landes aber hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und liessen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser König wird über uns. (Lk 19,27)15 Und es geschah, als er im Besitz der Königswürde zurückkehrte, dass er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen liess, um zu erfahren, was ein jeder damit gemacht hatte.16 Da trat der erste vor und sagte: Herr, deine Mine hat zehn weitere Minen eingebracht.17 Und er sagte zu ihm: Recht so, du bist ein guter Knecht! Weil du im Kleinsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben über zehn Städte. (Lk 16,10)18 Dann kam der zweite und sagte: Deine Mine, Herr, hat fünf Minen erbracht.19 Auch zu ihm sprach er: Und du sollst herrschen über fünf Städte.20 Dann kam wieder ein anderer und sagte: Herr, da hast du deine Mine, die ich in einem Tuch verwahrt habe.21 Denn ich fürchtete mich vor dir, weil du ein harter Mann bist; du nimmst, was du nicht angelegt, und erntest, was du nicht gesät hast.22 Zu ihm sagt er: Nach deinen eigenen Worten will ich dich richten, du böser Knecht. Du hast also gewusst, dass ich ein harter Mann bin, dass ich nehme, was ich nicht angelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe?23 Warum hast du dann mein Geld nicht zum Wechsler gebracht? Dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen abholen können.24 Und zu denen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm die Mine weg und gebt sie dem, der die zehn Minen hat.25 Und sie sagten zu ihm: Herr, der hat doch schon zehn Minen.26 Ich sage euch: Jedem, der hat, wird gegeben werden; dem aber, der nicht hat, wird auch das noch genommen werden, was er hat. (Lk 8,18)27 Diese meine Feinde aber, die nicht wollten, dass ich König über sie bin, führt hierher und macht sie vor meinen Augen nieder. (Lk 19,14)28 Nachdem er das gesagt hatte, zog er weiter auf dem Weg nach Jerusalem hinauf. (Lk 9,51)29 Und es geschah, als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg genannt wird, dass er zwei seiner Jünger voraussandte30 und sprach: Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her!31 Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, so sagt: Der Herr braucht ihn.32 Und die er gesandt hatte, gingen und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte. (Lk 22,13)33 Als sie nun das Füllen losbanden, sagten seine Besitzer zu ihnen: Was bindet ihr das Füllen los?34 Sie sagten: Der Herr braucht es.35 Und sie brachten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und liessen Jesus aufsitzen.36 Während er so dahinzog, breiteten sie auf dem Weg ihre Kleider vor ihm aus. (2Kön 9,13)37 Als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, begann die ganze Jüngerschar voll Freude mit gewaltiger Stimme Gott zu loben um all der Wunder willen, die sie gesehen hatten, (Lk 2,20)38 und sie riefen: Gepriesen sei, der da kommt, der König, im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe! (Ps 118,26; Lk 13,35)39 Und einige von den Pharisäern, die unter dem Volk waren, sagten zu ihm: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen! (Mt 21,15)40 Und er antwortete: Ich sage euch: Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien.41 Und als er näher kam und die Stadt sah, da weinte er über sie (Lk 23,28)42 und sprach: Wenn doch an diesem Tag auch du erkenntest, was zum Frieden führt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.43 Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufwerfen und dich umzingeln und dich von allen Seiten bedrängen; (Jes 29,3; Lk 21,20)44 und sie werden dich samt deinen Kindern zerschmettern, und sie werden keinen Stein in dir auf dem andern lassen, weil du die Zeit der Zuwendung nicht erkannt hast. (Lk 1,68; Lk 21,6; Lk 21,24)45 Und er ging in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben,46 und sagte zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. (Jes 56,7; Jer 7,11)47 Und er lehrte täglich im Tempel. Die Hohen Priester und Schriftgelehrten aber und die einflussreichsten Männer des Volkes suchten Mittel und Wege, ihn umzubringen, (Lk 20,19; Lk 21,37; Lk 22,53)48 doch fanden sie nichts, was sie hätten tun können, denn das ganze Volk hing ihm an und hörte auf ihn. (Mk 12,37; Lk 21,38)

Lukas 19

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Jesus ging nach Jericho hinein und zog durch die Stadt.2 In Jericho lebte ein Mann namens Zachäus. Er war der oberste Zolleinnehmer in der Stadt und war sehr reich.3 Er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei. Aber er war klein und die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht.4 So lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus sehen zu können; denn dort musste er vorbeikommen.5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und redete ihn an: »Zachäus, komm schnell herunter, ich muss heute dein Gast sein!«6 Zachäus stieg schnell vom Baum und nahm Jesus voller Freude bei sich auf.7 Alle sahen es und murrten; sie sagten: »Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!« (Mt 9,10)8 Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand zu viel abgenommen habe, will ich es ihm vierfach zurückgeben.« (2Mo 21,37; Hes 33,14)9 Darauf sagte Jesus zu ihm: »Heute ist dir und deiner ganzen Hausgemeinschaft die Rettung zuteilgeworden! Auch du bist ja ein Sohn Abrahams. (Lk 13,16; Apg 16,31)10 Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.« (Hes 34,16; Lk 5,32; 1Tim 1,15)11 Alle Leute hatten gehört, was Jesus zu Zachäus sagte. Deshalb und weil Jesus nun auch schon nahe bei Jerusalem war, meinten sie, die neue Welt Gottes[1] werde in allernächster Zukunft anbrechen. Darum fügte Jesus noch ein Gleichnis hinzu. (Mt 25,14; Lk 11,2; Lk 24,21)12 Er sagte: »Ein Mann von königlicher Herkunft reiste in ein fernes Land. Dort wollte er sich zum König über sein eigenes Volk und Land einsetzen lassen und danach zurückkehren.[2] (Mk 13,34; Apg 1,11; Apg 2,33)13 Bevor er abreiste, rief er zehn seiner Diener, gab jedem ein Pfund Silberstücke[3] und sagte zu ihnen: ›Treibt Handel damit und macht etwas daraus, bis ich komme!‹14 Aber seine Landsleute konnten ihn nicht leiden. Deshalb schickten sie Boten hinter ihm her, die erklären sollten: ›Wir wollen diesen Mann nicht als König haben!‹ (Apg 4,17; Apg 5,28; Apg 13,44; Apg 28,25)15 Als er nun König geworden war, kam er zurück und ließ die Diener rufen, denen er das Geld anvertraut hatte. Er wollte sehen, was sie damit erwirtschaftet hatten.16 Der erste kam und berichtete: ›Herr, dein Pfund Silberstücke hat zehn weitere Pfund eingebracht.‹17 ›Sehr gut‹, sagte sein Herr, ›du bist ein tüchtiger Diener. Weil du in so kleinen Dingen zuverlässig warst, mache ich dich zum Herrn über zehn Städte.‹ (Lk 12,42; Lk 16,10)18 Der zweite kam und berichtete: ›Herr, dein Pfund Silberstücke hat fünf weitere Pfund eingebracht.‹19 Der Herr sagte zu ihm: ›Dich mache ich zum Herrn über fünf Städte.‹20 Ein dritter aber kam und sagte: ›Herr, hier hast du dein Pfund Silberstücke zurück. Ich habe es im Tuch verwahrt und immer bei mir getragen.[4]21 Ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist. Du hebst Geld ab, das du nicht eingezahlt hast,[5] und du erntest, was du nicht gesät hast.‹22 Zu ihm sagte der Herr: ›Du Nichtsnutz, du hast dir selbst das Urteil gesprochen. Du wusstest also, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe.23 Warum hast du dann mein Geld nicht wenigstens auf die Bank gebracht? Dort hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen wiederbekommen.‹24 Dann sagte er zu den Umstehenden: ›Nehmt ihm sein Pfund ab und gebt es dem, der die zehn erwirtschaftet hat.‹25 Sie wandten ein: ›Herr, der hat doch schon zehn!‹26 Aber der König erwiderte: ›Ich sage euch, wer viel hat, soll noch mehr bekommen. Wer aber wenig hat, dem wird auch noch das Letzte weggenommen werden. (Mt 25,29)27 Nun aber zu meinen Feinden, die mich nicht als König haben wollten! Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!‹«28 Nachdem Jesus dieses Gleichnis erzählt hatte, zog er weiter, hinauf nach Jerusalem. (Mt 21,1; Mk 11,1; Joh 12,12)29 In der Nähe der Ortschaften Betfage und Betanien am Ölberg schickte er zwei seiner Jünger fort30 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn her! (Lk 23,53)31 Und wenn euch jemand fragt: ›Warum bindet ihr den Esel los?‹, dann antwortet: ›Der Herr braucht ihn.‹«32 Die beiden gingen hin und fanden alles so, wie Jesus es ihnen gesagt hatte.33 Als sie den Esel losbanden, fragten die Besitzer: »Warum bindet ihr den Esel los?«34 »Der Herr braucht ihn«, antworteten sie35 und brachten ihn zu Jesus. Sie legten ihre Kleider über das Tier und ließen Jesus aufsteigen. (1Kön 1,38)36 Während er einherritt, breiteten die anderen Jünger ihre Kleider als Teppich auf die Straße. (2Kön 9,13)37 Als Jesus dann an die Stelle kam, wo der Weg den Ölberg hinunterführt nach Jerusalem, brach die ganze Menge der Jünger, die Männer und Frauen,[6] in lauten Jubel aus. Sie priesen Gott für all die Wunder, die sie miterlebt hatten. (Lk 2,20; Lk 24,52)38 Sie riefen: »Heil dem König, der im Auftrag des Herrn kommt! Gott hat Frieden bereitet im Himmel! Ihm in der Höhe gehört alle Ehre!«[7] (Ps 118,26; Lk 2,14)39 Ein paar Pharisäer riefen aus der Menge: »Lehrer, bring doch deine Jünger zur Vernunft!«40 Jesus antwortete: »Ich sage euch, wenn sie schweigen, dann werden die Steine schreien!« (Hab 2,11; Lk 19,44; Lk 21,5; Lk 21,20)41 Als Jesus sich der Stadt näherte und sie vor sich liegen sah, weinte er (Jer 8,23; Lk 21,20)42 und sagte: »Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt! Aber Gott hat dich blind dafür gemacht.[8] (5Mo 32,28; Lk 2,14; Röm 11,8)43 Darum kommt jetzt über dich eine Zeit, da werden deine Feinde einen Wall rings um dich aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten einschließen.44 Sie werden dich und deine Bewohner völlig vernichten und keinen Stein auf dem andern lassen. Denn du hast den Tag nicht erkannt, an dem Gott dir zu Hilfe kommen wollte.« (Lk 1,68; Lk 21,6)45 Jesus ging in den Tempel und fing an, die Händler hinauszujagen. (Mt 21,12; Mk 11,15; Joh 2,13)46 Dazu sagte er ihnen: »In den Heiligen Schriften steht, dass Gott erklärt hat: ›Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen zu mir beten können!‹ Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!« (Jes 56,7; Jer 7,11; Lk 5,16)47 Jesus lehrte jeden Tag im Tempel. Die führenden Priester, die Gesetzeslehrer und auch die Ältesten des Volkes suchten nach einer Möglichkeit, ihn zu töten; (Mt 26,55; Mk 11,18; Lk 21,37; Joh 7,1; Joh 18,20)48 aber sie wussten nicht, wie sie es anfangen sollten. Denn das Volk war dauernd um ihn und wollte sich keines seiner Worte entgehen lassen. (Lk 20,19; Lk 21,38; Lk 22,2)