1Am Anfang[1] war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich. (1Mo 1,1; Joh 17,5; Phil 2,6; 1Joh 1,1)2Von Anfang an war es bei Gott.3Alles wurde durch das Wort geschaffen; und ohne das Wort ist nichts entstanden.[2] (Joh 1,10; 1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2; Weis 9,1)4In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen. (Joh 5,26; Joh 8,12)5Das Licht strahlt in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.6Es trat einer auf, den Gott gesandt hatte; er hieß Johannes. (Mk 1,4)7Er sollte Zeuge sein für das Licht und alle darauf hinweisen, damit sie es erkennen und annehmen.[3]8Er selbst war nicht das Licht; er sollte nur auf das Licht hinweisen. (Joh 1,20)9Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist.[4] (Joh 8,12)10Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht. (Joh 17,25)11Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab.[5]12Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. (Gal 3,26; Gal 4,5; Eph 1,5; 1Joh 3,1)13– Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. – (Joh 3,5; 1Petr 1,23)14Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut.[6] Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet. (2Mo 34,6; Gal 4,4; Phil 2,7; 1Tim 3,16; Hebr 2,14; 1Joh 1,1; 1Joh 4,2; Sir 24,7; Bar 3,38)15Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹« (Joh 1,30)16Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt, uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.17Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet. (2Mo 31,18; Joh 7,19)18Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist[7] und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist. (2Mo 33,20; Mt 11,27; Joh 6,46; Joh 14,8; 1Tim 6,16; 1Joh 4,12)
Die Zeugenaussage des Täufers
19Die führenden Männer[8] aus Jerusalem schickten Priester und Leviten zu Johannes. Die sollten ihn fragen: »Wer bist du?« Da machte Johannes seine Zeugenaussage; (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20er wich der Antwort nicht aus, sondern bezeugte mit aller Deutlichkeit: »Ich bin nicht der versprochene Retter[9].«21»Wer bist du dann?«, fragten sie ihn. »Bist du Elija?« »Nein, der bin ich auch nicht.« »Bist du der erwartete Prophet?« »Nein.« (Mt 11,14)22»Sag uns, wer du bist«, forderten sie. »Die Männer, die uns geschickt haben, verlangen eine Antwort von uns. Was sagst du selbst von dir?«23Johannes antwortete: »Der Prophet Jesaja hat von mir gesprochen. Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt!‹« (Jes 40,3)24Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.25Sie fragten Johannes: »Wenn du weder der versprochene Retter bist noch Elija und auch nicht der Prophet, warum taufst du dann die Leute?«26Johannes antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser. Aber mitten unter euch steht schon der, den ihr nicht kennt:27er, der nach mir kommt. Ich bin nicht gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden.«28Das ereignete sich in Betanien auf der anderen Seite des Jordans, wo Johannes taufte. (Joh 10,40)
Das Gotteslamm
29Als Johannes am nächsten Tag Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt. (Jes 53,6; Joh 1,36; 1Petr 1,19; 1Joh 2,2; Offb 5,6)30Von ihm habe ich gesprochen, als ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹ (Joh 1,15)31Auch ich kannte ihn vorher nicht. Aber eben deshalb bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft, damit er in Israel bekannt wird.«32Johannes machte dazu folgende Zeugenaussage: »Ich sah, dass der Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel auf ihn kam und bei ihm blieb. (Mk 1,10)33Vorher wusste ich nicht, dass er es war. Aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Wenn du einen siehst, auf den sich der Geist niederlässt und bei dem er bleibt, dann weißt du: Das ist der, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹34Das habe ich gesehen«, sagte Johannes, »und ich verbürge mich dafür, dass dieser der Sohn Gottes ist.« (Mt 3,17; Mt 27,54; Joh 1,49; Joh 5,18; Joh 5,19; Joh 10,36; Joh 11,27; Joh 20,31; Apg 9,20)
Die ersten Jünger
35Am nächsten Tag stand Johannes an derselben Stelle, und zwei von seinen Jüngern waren bei ihm.36Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes.« (Joh 1,29)37Die beiden hörten es und gingen Jesus nach.38Jesus drehte sich um, sah, dass sie ihm folgten, und fragte: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Wo wohnst du, Rabbi?« – Rabbi bedeutet Lehrer.39»Kommt, dann werdet ihr es sehen!«, antwortete er. Sie gingen mit ihm, sahen, wo er wohnte, und verbrachten den Rest des Tages mit ihm. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags.40Der eine von den beiden, die Johannes reden gehört hatten und Jesus gefolgt waren, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus. (Mk 1,16)41Als er bald darauf seinen Bruder Simon traf, sagte er zu ihm: »Wir haben den Messias gefunden, den versprochenen Retter.«[10] (Joh 4,25)42Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Du wirst einmal Kephas genannt werden.« Kephas ist das hebräische Wort für Petrus (Fels). (Mt 10,2; Mt 16,18)
Philippus und Natanaël
43Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen. Er traf Philippus und forderte ihn auf: »Komm, folge mir!«44Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.45Philippus wiederum traf Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazaret, der Sohn Josefs.« (5Mo 18,15; Jes 9,5; Jes 42,1; Hes 34,23; Mi 5,1)46»Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«, fragte Natanaël. Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«47Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Da kommt ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit.«48Natanaël fragte ihn: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«49Da sagte Natanaël: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König von Israel!« (Joh 1,34; Joh 12,13)50Jesus sagte: »Glaubst du das jetzt, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch viel größere Dinge erleben.«51Und er fuhr fort: »Amen, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und erleben, wie die Engel Gottes zum Menschensohn herab- und von ihm zum Himmel hinaufsteigen!«[11] (Mt 3,16)
1Im Anfang war das Wort[1], und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Joh 17,5; Röm 9,5; Phil 2,6; 1Joh 1,1; Offb 19,13)2Dieses war im Anfang bei Gott. (1Mo 1,1; Ps 90,2)3Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. (Ps 33,6)4In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Ps 36,10; 1Joh 5,11)5Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. (Ps 18,29; Mt 4,16)6Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. (Lk 3,2)7Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. (Apg 19,4)8Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. (Joh 1,31; Joh 3,28)9Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. (Hi 25,3; Lk 2,32)10Er war in der Welt[2], und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. (1Kor 2,7)11Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Apg 13,27)12Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; (Apg 17,31; Gal 3,26; 1Joh 3,1)13die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Eph 1,5; Eph 1,13; Jak 1,18; 1Joh 5,1)14Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Jes 40,5; Joh 17,5; Joh 17,24; Gal 4,4; Kol 2,9; 1Tim 3,16)
Das Zeugnis Johannes des Täufers von Jesus Christus
15Johannes legte Zeugnis ab von ihm, rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war eher als ich. (Mk 1,7; Joh 1,1; Joh 8,58)16Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. (Eph 1,7; Kol 1,19)17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Ps 85,10; Mal 3,22)18Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene[3] Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss [über ihn] gegeben. (Mt 11,27; Joh 14,9; 1Tim 6,16)19Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du? (Lk 3,15)20Und er bekannte es und leugnete nicht, sondern bekannte: Ich bin nicht der Christus![4] (Mt 1,16; Joh 3,28)21Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sprach: Ich bin’s nicht! Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein! (Mal 3,23; Lk 1,17)22Nun sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Damit wir denen Antwort geben, die uns gesandt haben: Was sagst du über dich selbst?23Er sprach: Ich bin »die Stimme eines Rufenden, [die ertönt] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«,[5] wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (Jes 40,3; Mk 1,3)24Die Gesandten gehörten aber zu den Pharisäern. (Joh 3,1; Joh 7,47; Apg 23,6)25Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der Prophet? (Mt 21,23; Apg 4,5)26Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt; (Joh 1,14)27dieser ist’s, der nach mir kommt, der vor mir gewesen ist; und ich bin nicht würdig, ihm den Schuhriemen zu lösen. (Mk 1,7)28Dies geschah in Bethabara, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (Joh 10,40)
Das Lamm Gottes
29Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus[6] auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (2Mo 29,38; Jes 53,7; Apg 13,38; 1Kor 5,7; Eph 1,7; Hebr 9,28; 1Joh 2,2; Offb 1,5; Offb 5,6)30Das ist der, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. (Joh 1,15)31Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar würde, darum bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen. (Joh 1,7)32Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen, und er blieb auf ihm. (Mk 1,10)33Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Der, auf den du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist’s, der mit Heiligem Geist tauft. (Jes 11,2; Joh 3,34; Apg 1,5)34Und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist. (Lk 3,22; Joh 1,49; 1Joh 4,14)35Am folgenden Tag stand Johannes wiederum da und zwei seiner Jünger.36Und indem er auf Jesus blickte, der vorüberging, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes! (Joh 1,29; 1Kor 2,2)
Die ersten Jünger
37Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. (Offb 14,4)38Als aber Jesus sich umwandte und sie nachfolgen sah, sprach er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm: Rabbi (das heißt übersetzt: »Lehrer«), wo wohnst du? (Ps 27,8; Jes 57,15; Joh 12,21)39Er spricht zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.[7] (Jes 45,19; Joh 21,12)40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. (Mk 1,16; Joh 6,8)41Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (das heißt übersetzt: den »Gesalbten«). (Spr 8,17; Hl 3,4; Lk 8,39)42Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber sah ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen (das heißt übersetzt: »ein Stein«). (Mt 16,18; Mk 10,21; Joh 21,15)43Am folgenden Tag wollte Jesus nach Galiläa reisen; da findet er Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! (Mk 2,14)44Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. (Mt 11,21)45Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. (Lk 3,23; Lk 24,27; Joh 1,41; Joh 21,2)46Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Joh 1,39; Joh 7,41; Joh 7,52)47Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist! (Ps 26,4; Ps 32,2; Röm 2,28; Röm 9,6)48Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich! (Ps 139,2; Hebr 4,13)49Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! (Ps 2,6; Jer 23,5; Mt 16,16; Joh 1,34)50Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum? Du wirst Größeres sehen als das! (Joh 20,29)51Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen! (1Mo 28,12; Dan 7,13; Mt 3,16; Apg 7,55)