von Deutsche Bibelgesellschaft1Bileam erkannte: Es war der Wille des HERRN, dass er dieses Volk segnen sollte. Deshalb schaute er diesmal nicht nach Vorzeichen aus. Er blickte in die Ebene hinunter2und sah dort Israel nach Stämmen geordnet lagern. Da kam der Geist Gottes über ihn3-4und Bileam, der Sohn Beors, begann zu reden. Er sagte: »Ich höre, was der HERR verkündet. Ich sehe, was der Mächtige mir zeigt. Ich sinke wie betäubt zu Boden und schaue dennoch klar, was mir Gott vor Augen stellt:5Wie schön sind deine Zelte, Israel! Wie blühend sehen deine Dörfer aus!6In allen Tälern dehnen sie sich weit, wie frisches Grün, wie Gärten an den Bächen, wie starke Bäume, die der HERR gepflanzt hat, wie Zedern an den Wasserläufen.7Die Brunnen Israels versiegen nicht, die Saat steht reich bewässert auf den Feldern. Sie werden mächtiger als ihre Nachbarn, ihr König wird selbst König Agag schlagen. (1Sam 15,8)8Ihr Gott errettete sie aus Ägypten, er streitet für sie wie ein wilder Stier. Sie werden ihre Feinde ganz vernichten, so wie ein Raubtier seine Beute frisst und ihr die Knochen durchbeißt und zermalmt. Die Pfeile dieses Volkes treffen tödlich.9Es ist gefährlich wie ein starker Löwe – wer wagt ihn aufzustören, wenn er ruht? Ein jeder, der dich segnet, Israel, hat selber teil an diesem Segen. Wer dich verflucht, wird selbst vom Fluch getroffen!« (1Mo 12,3; 1Mo 27,29)10Vor Zorn ballte Balak die Fäuste und sagte zu Bileam: »Du solltest einen Fluch auf meine Feinde schleudern, der ihnen den Untergang bringt. Dazu ließ ich dich holen. Du aber hast sie gesegnet, und das schon zum dritten Mal!11Mach, dass du fortkommst! Scher dich nach Hause! Ich hatte dir eine reiche Belohnung versprochen. Du kannst dich beim HERRN dafür bedanken, dass sie dir jetzt entgeht!«
Bileam blickt in die Zukunft
12Bileam erwiderte: »Ich habe doch gleich zu deinen Boten gesagt:13›Auch wenn König Balak mir alles Silber und Gold gibt, das er besitzt – ich kann nur tun, was der HERR mir aufträgt. Ich verteile Fluch und Segen nicht nach meinem eigenen Willen. Ich muss sagen, was der HERR mir befiehlt.‹14Jetzt kehre ich nach Hause zurück. Aber vorher will ich dir noch ankündigen, was dein Volk von diesem Volk in der Zukunft zu erwarten hat.«15-16Und Bileam, der Sohn Beors, begann zu reden. Er sagte: »Ich höre, was der HERR verkündet. Ich sehe, was der Mächtige mir zeigt. Ich sinke wie betäubt zu Boden und schaue dennoch klar, was mir Gott vor Augen stellt:17Ich sehe einen, noch ist er nicht da; ganz fern erblick ich ihn, er kommt bestimmt! Ein Stern geht auf im Volk der Jakobssöhne, ein König steigt empor in Israel. Er wird die Moabiter tödlich treffen, die ganze Sippe Sets wird er vernichten.[1] (2Sam 8,2; Mt 2,2; Offb 22,16)18Das ganze Seïr nimmt er in Besitz, das Land der Edomiter, seiner Feinde. Und Israel wird stark und mächtig werden. (2Sam 8,13)19Der König, der von Jakob abstammt, wird über alle seine Feinde siegen. Auch wer sich in die feste Stadt gerettet hat, wird dort vor ihm nicht sicher sein.«20Als Bileam umherschaute und das Gebiet der Amalekiter erblickte, sagte er: »Amalek, einst das erste unter den Völkern – doch bald schon schlägt seine letzte Stunde.« (2Mo 17,14)21Als er das Gebiet der Keniter erblickte, sagte er: »Wie sicher ihr wohnt! Eure Orte scheinen unangreifbar zu sein wie ein Vogelnest[2] oben im Fels. (1Mo 15,19; Ri 1,16; 1Sam 15,6)22Doch ihr werdet vernichtet, Nachkommen Kains. Schon bald schleppt der Assyrer euch gefangen fort.«23-24Weiter sagte Bileam: »Wehe, wer kommt da vom Norden?[3] Scharen[4] aus dem Land der Kittäer! Sie schlagen die Syrer und die Hebräer. Doch bald schlägt auch ihnen die letzte Stunde!«25Als Bileam seine Weissagungen beendet hatte, kehrte er in seine Heimat zurück und auch Balak ging seines Wegs. (4Mo 31,8; 4Mo 31,16)
1Bileam wusste nun, dass der HERR Israel segnen wollte. Deshalb versuchte er nicht, ihn durch Zauberei zu befragen, wie er es vorher getan hatte. Stattdessen wandte er sich der Steppe zu2und richtete seinen Blick auf die Israeliten, die dort nach Stämmen geordnet lagerten. Der Geist Gottes kam über ihn, und er begann seine Rede:3»Dies sagt Bileam, der Sohn von Beor, dies sagt der, dem Gott die Augen öffnet,4der Gottes Worte hört. Der Allmächtige gibt ihm Visionen, und er fällt zu Boden und sieht verborgene Dinge.5Wie schön sind eure Zelte, ihr Nachkommen von Jakob! Wie prächtig sind eure Wohnungen, ihr Israeliten!6Wie weite Täler liegen sie da, wie Gärten am Fluss, sie stehen wie Aloebäume, die der HERR gepflanzt hat, und wie Zedern am Bach.7Eure Brunnen werden stets voll Wasser sein, eure Saat wird auf fruchtbaren Feldern gedeihen. Euer König wird mächtiger sein als Agag, er herrscht über ein gewaltiges Reich.8Gott hat euch aus Ägypten hierhergeführt, er macht euch stark wie einen wilden Stier. Ihr verschlingt die Völker, die sich euch entgegenstellen; ihr zerbrecht ihnen die Knochen und tötet sie mit euren Pfeilen.9Israel liegt da wie ein Löwe, es ruht wie eine Löwin. Wer wagt es, sie zu reizen? Wer euch segnet, wird selbst gesegnet, und wer euch verflucht, wird selbst verflucht.«10Als er das hörte, geriet Balak außer sich vor Wut. Er ballte die Fäuste und schrie Bileam an: »Ich habe dich hierhergeholt, damit du meine Feinde verfluchst! Und was tust du? Du segnest sie, und das gleich dreimal!11Verschwinde, mach, dass du nach Hause kommst! Ich hatte versprochen, dich reich zu belohnen. Doch daraus wird nichts. Der HERR hat es nicht gewollt.«12Bileam erwiderte: »Du weißt, dass ich schon zu deinen Boten gesagt habe:13›Selbst wenn Balak mir seinen eigenen Palast voller Gold und Silber gibt, kann ich nichts tun, was der HERR mir verbietet. Ich kann nicht eigenmächtig einen Segen oder einen Fluch aussprechen, sondern nur das sagen, was der HERR mir aufträgt.‹14So kehre ich jetzt wieder in meine Heimat zurück. Aber vorher will ich dir noch zeigen, was Israel schließlich mit deinem Volk machen wird. Komm und hör zu!«
Die vierte Rede Bileams
15Dann begann Bileam noch einmal: »Dies sagt Bileam, der Sohn Beors, dies sagt der, dem Gott die Augen öffnet,16der Gottes Worte hört und den Höchsten kennt. Der Allmächtige gibt ihm Visionen, und er fällt zu Boden und sieht verborgene Dinge:17Ich sehe jemanden in weiter Ferne. Noch ist er nicht da, aber ich kann ihn schon erkennen. Ein Stern steigt auf bei den Nachkommen von Jakob, ein Zepter erhebt sich in Israel. Es zerschmettert Moab den Schädel und zerschlägt sein wildes Kriegsvolk.18Es unterwirft seine edomitischen Feinde und nimmt ihr Land Seïr in Besitz, ja, Israel vollbringt Gewaltiges!19Ein Herrscher steht auf unter den Nachkommen von Jakob und vertreibt den Rest der Edomiter aus ihren Städten.«20Dann sah Bileam die Amalekiter vor sich und sagte: »Als erstes Volk trat Amalek den Israeliten entgegen, am Ende jedoch wird es für immer untergehen.«21Nun sah Bileam die Keniter. Über sie sagte er: »Eure Städte sind sicher wie ein Adlernest hoch oben in den Felsen.22Und doch werdet ihr vernichtet werden, wenn die Assyrer euch gefangen fortschleppen!«23Zuletzt sagte Bileam: »Lasst euch warnen! Wer wird am Leben bleiben, wenn Gott das alles tut?24Kriegsschiffe kommen vom Mittelmeer[1], sie unterwerfen die Assyrer und die Nachkommen Ebers und werden dann selbst vernichtet.«25Nach diesen Worten brach Bileam in seine Heimat auf, und auch Balak ging davon.
4.Mose 24
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1Als nun Bileam sah, dass es dem HERRN gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht, wie zuvor, auf Wahrsagung aus, sondern richtete sein Angesicht zu der Wüste hin. (4Mo 23,3)2Und Bileam hob seine Augen auf und sah Israel, wie es nach seinen Stämmen lagerte. Und der Geist Gottes kam auf ihn. (4Mo 2,2; 4Mo 11,25; 1Sam 19,23; 2Chr 15,1)3Und er begann seinen Spruch und sprach: »So spricht Bileam, der Sohn Beors, und so spricht der Mann, dessen Augen geöffnet sind; (4Mo 23,18; Ps 13,4; Eph 1,18)4so spricht der, welcher die Worte Gottes hört, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht, der niederfällt, aber dessen Augen enthüllt sind: (1Sam 9,9; 1Kön 22,17; Jes 50,4; Hes 1,28; Dan 2,18; Apg 26,14; 1Kor 2,9; 1Kor 2,15)5Wie schön sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel! (Jer 30,18)6Wie Täler sind sie ausgebreitet, wie Gärten am Strom, wie Aloebäume, die der HERR gepflanzt hat, wie Zedern am Wasser. (Ps 1,3; Ps 104,16; Jer 17,8)7Wasser wird aus seinen Eimern fließen, und sein Same wird sein in großen Wassern. Sein König wird höher sein als Agag, und sein Reich wird erhöht sein. (1Sam 15,8; 2Sam 5,12; 1Kön 5,1; Ps 72,8; Hes 47,1; Joe 4,18; Sach 14,8; Joh 7,38)8Gott hat ihn aus Ägypten geführt, seine Kraft ist wie die eines Büffels. Er wird die Heiden, seine Widersacher, fressen und ihre Gebeine zermalmen und sie mit seinen Pfeilen niederstrecken. (4Mo 23,22; Ps 45,4; Mi 5,8; Lk 1,54)9Er kauert sich nieder, um zu lagern wie ein Löwe und wie eine Löwin — wer will ihn aufwecken? Gesegnet sei, wer dich segnet, und verflucht, wer dich verflucht!« (1Mo 12,3; 4Mo 23,24)10Da entbrannte der Zorn Balaks gegen Bileam, und er schlug die Hände zusammen; und Balak sprach zu Bileam: Ich habe dich gerufen, damit du meine Feinde verfluchst, und siehe, du hast sie nun schon dreimal gesegnet! (5Mo 23,6; Jos 24,10; Neh 13,2; Hes 22,13)11Und nun fliehe an deinen Ort! Ich hatte vor, dich hoch zu ehren; aber siehe, der HERR hat dir die Ehre versagt! (Spr 16,11; Spr 19,21)12Bileam aber antwortete dem Balak: Habe ich nicht auch zu deinen Boten, die du mir sandtest, geredet und gesagt: (4Mo 22,18; 4Mo 22,38)13Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch das Gebot des HERRN nicht übertreten, um Gutes oder Böses zu tun nach meinem eigenen Herzen; sondern nur was der HERR reden wird, das werde ich auch reden? (4Mo 22,18; 4Mo 22,20)14Und nun siehe, da ich zu meinem Volk ziehe, so komm, ich will dir sagen, was dieses Volk deinem Volk in den letzten Tagen tun wird! (1Mo 49,1; 4Mo 24,17; Jer 48,47; Jer 49,39; Dan 2,28; Dan 10,14; 1Tim 4,1; 2Tim 3,1)
Bileams Weissagung
15Und er begann seinen Spruch und sprach: »So spricht Bileam, der Sohn Beors, und so spricht der Mann, dessen Augen geöffnet sind; (4Mo 23,7; 4Mo 23,18; 4Mo 24,3; Mt 13,35)16so spricht der, welcher die Worte Gottes hört, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht, der niederfällt, aber dessen Augen enthüllt sind: (4Mo 24,3; 2Sam 23,1; 1Kor 8,1; 1Kor 13,2)17Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt hervor aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel. Es wird die Schläfen Moabs zerschmettern und alle Söhne Seths zertrümmern. (1Mo 49,10; 2Sam 8,2; Ps 110,2; Jes 9,5; Dan 12,4; Dan 12,9; Mi 5,1; Mt 2,2; 2Petr 3,8; Offb 22,16)18Edom wird sein Besitz und Seir zum Eigentum seiner Feinde werden; Israel aber wird Mächtiges tun. (2Sam 8,14; 1Kön 11,15; Ps 60,10)19Von Jakob wird ausgehen, der herrschen wird, und er wird umbringen, was von der Stadt übrig ist.« (1Mo 49,10; Ps 2,1; Jes 11,10; Mi 5,1; Mt 28,18; Phil 2,9)20Und als er Amalek sah, begann er seinen Spruch und sprach: »Amalek ist der Erstling der Heiden, aber zuletzt wird er untergehen!« (2Mo 17,14; 1Sam 15,3; 1Chr 4,42)21Und als er die Keniter sah, begann er seinen Spruch und sprach: »Deine Wohnung ist fest, und du hast dein Nest auf einen Felsen gesetzt; (1Mo 15,19; 1Sam 15,6)22doch du wirst verwüstet werden, Kain! Wie lange noch, bis Assur dich gefangen wegführt?« (2Kön 17,6; Ps 83,9; Hos 14,4)23Und er begann wiederum seinen Spruch und sprach: »Wehe! Wer wird am Leben bleiben, wenn Gott dies ausführt? (Jes 5,29; Jes 8,7; Jes 36,18; Jes 37,11)24Und Schiffe von der Küste Kittims, die werden Assur bezwingen und auch Heber bezwingen; und auch er wird untergehen!« (1Mo 10,21; Jes 10,5; Dan 2,44; Dan 11,30)25Und Bileam machte sich auf und ging und kehrte an seinen Ort zurück; und Balak zog auch seines Weges. (4Mo 31,8; Jos 13,22)