1Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben.2Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.3Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. (Apg 1,1)4So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
DIE GEBURTSGESCHICHTE
Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers
5Es gab in den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, einen Priester namens Zacharias, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; ihr Name war Elisabet.[1] (1Chr 24,1; 1Chr 24,10)6Beide lebten gerecht vor Gott und wandelten untadelig nach allen Geboten und Vorschriften des Herrn.7Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar und beide waren schon in vorgerücktem Alter.8Es geschah aber, als seine Abteilung wieder an der Reihe war und er den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete,9da traf ihn, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los, in den Tempel des Herrn hineinzugehen und das Rauchopfer darzubringen. (2Mo 30,7)10Während er nun zur festgelegten Zeit das Rauchopfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.11Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.12Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht.13Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. (1Mo 17,19; Lk 1,60)14Du wirst dich freuen und jubeln und viele werden sich über seine Geburt freuen.15Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und berauschende Getränke wird er nicht trinken und schon vom Mutterleib an wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. (4Mo 6,3; Ri 13,4; Lk 7,33)16Viele Kinder Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, hinwenden.17Er wird ihm mit dem Geist und mit der Kraft des Elija vorangehen, um die Herzen der Väter den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zu gerechter Gesinnung zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. (Mal 3,23)18Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.19Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.20Und siehe, du sollst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschieht, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist.21Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen und blieb stumm.23Als die Tage seines Dienstes zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte:25Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schmach befreit, mit der ich unter den Menschen beladen war.
Die Ankündigung der Geburt Jesu
26Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. (Mt 1,16)28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. (1Mo 17,19; Jes 7,14; Mt 1,21)32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (2Sam 7,13; Jes 9,6)33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?[2] (Mt 1,18; Mt 1,25)35Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.36Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat.37Denn für Gott ist nichts unmöglich. (1Mo 18,14; Hi 42,2; Mt 19,26; Mk 10,27; Lk 18,27)38Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Die Begegnung zwischen Maria und Elisabet
39In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.40Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.41Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt42und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. (Jdt 13,18)43Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.45Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.46Da sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn / (1Sam 2,1)47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. (Hab 3,18)48Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. (1Mo 30,13; 1Sam 1,11)49Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. (5Mo 10,21; Ps 111,9)50Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. (Ps 103,13)51Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; (Ps 89,11)52er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. (Hi 5,11; Hi 12,19; Ps 147,6; Hes 21,31)53Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. (Ps 34,11; Ps 107,9)54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, (Ps 98,3; Jes 41,8)55das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. (1Mo 17,7; 2Sam 22,51; Mi 7,20)56Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Die Geburt des Täufers
57Für Elisabet aber erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr.59Und es geschah: Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. (1Mo 17,12)60Seine Mutter aber widersprach und sagte: Nein, sondern er soll Johannes heißen. (Lk 1,13)61Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemanden in deiner Verwandtschaft, der so heißt.62Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle.63Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Und alle staunten.64Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und er redete und pries Gott.65Und alle ihre Nachbarn gerieten in Furcht und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa.66Alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.67Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden:68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! / Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; (Ps 41,14; Ps 72,18; Ps 106,48; Ps 111,9; Lk 7,16; Lk 24,21)69er hat uns einen starken Retter erweckt / im Hause seines Knechtes David. (1Sam 2,10; Ps 18,3; Ps 132,17)70So hat er verheißen von alters her / durch den Mund seiner heiligen Propheten. (Röm 1,2; Offb 10,7)71Er hat uns errettet vor unseren Feinden / und aus der Hand aller, die uns hassen; (Ps 106,10)72er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet / und an seinen heiligen Bund gedacht, (2Mo 2,24; 3Mo 26,42; Ps 105,8; Ps 106,45)73an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat; (1Mo 22,16; Jer 11,5; Mi 7,20)74er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, / ihm furchtlos dienen75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage.76Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; / denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten. (2Mo 23,20; Mal 3,1; Mt 11,10; Mk 1,2; Lk 7,27)77Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken / in der Vergebung seiner Sünden.[3]78Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes / wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, (Jes 60,1; Sach 6,12; Mal 3,20)79um allen zu leuchten, / die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, / und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. (Ps 107,10; Jes 9,1; Jes 42,7; Jes 59,8; Mt 4,16; Röm 3,17)80Das Kind wuchs heran und wurde stark im Geist. Und es lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem es seinen Auftrag für Israel erhielt.
Lukas 1
Lutherbibel 2017
1Da es nun schon viele unternommen haben, Bericht zu geben von den Geschichten, die sich unter uns erfüllt haben,2wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Wortes gewesen sind, (1Joh 1,1)3habe auch ich’s für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben, (Apg 1,1; Kol 4,14)4auf dass du den sicheren Grund der Lehre erfährst, in der du unterrichtet bist.
Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers
5Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester von der Ordnung Abija mit Namen Zacharias, und seine Frau war von den Töchtern Aaron, die hieß Elisabeth. (1Chr 24,10; 1Chr 24,19)6Sie waren aber alle beide gerecht und fromm vor Gott und lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig.7Und sie hatten kein Kind; denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren hochbetagt.8Und es begab sich, als Zacharias den Priesterdienst vor Gott versah, da seine Ordnung an der Reihe war,9dass ihn nach dem Brauch der Priesterschaft das Los traf, das Räucheropfer darzubringen; und er ging in den Tempel des Herrn. (2Mo 30,7)10Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucheropfers.11Da erschien ihm der Engel des Herrn, der stand an der rechten Seite des Räucheraltars.12Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und Furcht überfiel ihn.13Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Johannes geben.14Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen.15Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem Heiligen Geist. (Ri 13,4)16Und er wird viele der Israeliten zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.17Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist. (Mal 3,1; Mal 3,23; Mt 17,11)18Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist hochbetagt. (1Mo 18,11)19Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir dies zu verkündigen. (Dan 8,16)20Und siehe, du wirst verstummen und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit.21Und das Volk wartete auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er aber herauskam, konnte er nicht mit ihnen reden; und sie merkten, dass er eine Erscheinung gehabt hatte im Tempel. Und er winkte ihnen und blieb stumm.23Und es begab sich, als die Zeit seines Dienstes um war, da ging er heim in sein Haus.24Nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger und hielt sich fünf Monate verborgen und sprach:25So hat der Herr an mir getan in den Tagen, als er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen. (1Mo 30,23)
Die Ankündigung der Geburt Jesu
26Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,27zu einer Jungfrau, die vertraut[1] war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. (Mt 1,16; Mt 1,18)28Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete[2]! Der Herr ist mit dir!29Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden.31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. (Jes 7,14; Mt 1,21)32Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, (Jes 9,6)33und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.34Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?35Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. (Mt 1,18; Mt 1,20)36Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.37Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (1Mo 18,14)38Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
Marias Besuch bei Elisabeth (Mariä Heimsuchung)
39Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda40und kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.41Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt42und rief laut und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!43Und wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe.45Ja, selig ist, die da geglaubt hat! Denn es wird vollendet werden, was ihr gesagt ist von dem Herrn. (Lk 11,27)
Marias Lobgesang
46Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, (1Sam 2,1)47und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes;48denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.49Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.50Und seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten. (Ps 103,13; Ps 103,17)51Er übt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. (1Mo 11,8)52Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. (Ps 147,6)53Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. (Ps 34,11; Ps 107,9)54Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf,[3]55wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit. (1Mo 17,7; 1Mo 18,18)56Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.
Die Geburt Johannes des Täufers
57Und für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn.58Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr.59Und es begab sich am achten Tag, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden, und wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen. (1Mo 17,12)60Aber seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen.61Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt.62Und sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte.63Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle.64Und sogleich wurde sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott.65Und es kam Furcht über alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde bekannt auf dem ganzen Gebirge Judäas.66Und alle, die es hörten, nahmen’s zu Herzen und sprachen: Was wird aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Der Lobgesang des Zacharias
67Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:68Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk (Lk 7,16)69und hat uns aufgerichtet ein Horn[4] des Heils im Hause seines Dieners David – (1Sam 2,10; Ps 18,3; Ps 132,17)70wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten –,71dass er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen,72und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund, (1Mo 17,7)73an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, (1Mo 22,16; Mi 7,20)74dass wir, erlöst aus der Hand der Feinde, ihm dienten ohne Furcht75unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. (Tit 2,12; Tit 2,14)76Und du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest (Mal 3,1)77und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden, (Jer 31,34)78durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, (Jes 60,1)79auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. (Jes 9,1)80Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte. (Mt 3,1)
Lukas 1
Das Buch
Die Recherche von Lukas
1Hochverehrter Theophilus! Nachdem jetzt schon viele Personen sich darin versucht haben, einen Bericht zusammenzustellen von den Dingen, die sich in unserer Mitte ereignet haben –2und das aufgrund der Aussagen derjenigen, die selbst Augenzeugen waren und sich dann der Aufgabe gewidmet haben, diese Botschaft weiterzugeben –,3habe auch ich es für gut erachtet, es für dich der Reihe nach aufzuschreiben, nachdem ich alles ganz genau von seinem Anfang an untersucht habe,4damit du die Zuverlässigkeit der Berichte und Aussagen erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
Zacharias und Elisabeth
5Diese Dinge ereigneten sich in der Zeit, als Herodes König über Judäa war. Damals lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Unterabteilung Abija gehörte. Seine Frau hieß Elisabeth. Sie stammte direkt vom obersten Priester Aaron ab.6Beide lebten sie gerecht vor Gott und folgten allen Gesetzen und Anweisungen Gottes des Herrn, ohne davon abzuweichen.7Doch sie hatten kein eigenes Kind, weil Elisabeth keine Kinder bekommen konnte. Außerdem waren sie beide schon im fortgeschrittenen Alter.
Eine außergewöhnliche Erscheinung
8Da geschah Folgendes: Zacharias war gerade dabei, seine Aufgabe als Priester vor Gott zu verrichten, weil seine Abteilung zu dieser Zeit an der Reihe war.9Bei der gewohnheitsmäßigen Auslosung der verschiedenen Priesterdienste war ihm die Aufgabe zugefallen, das Weihrauchopfer darzubringen. Und so ging er in den Tempel Gottes des Herrn hinein. Das war zu dem Zeitpunkt, wo das Weihrauchopfer dargebracht wurde.10Zu dieser Zeit stand die ganze Menschenmenge betend draußen vor dem Gebäude.11Da erschien ihm plötzlich ein Engel, der von Gott dem Herrn kam. Er stand rechts vom Rauchopferaltar.12Als Zacharias ihn erblickte, erschrak er und wurde von großer Furcht erfasst.13Der Gottesbote sagte zu ihm: »Hab keine Angst, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn zur Welt bringen. Du wirst ihm den Namen Johannes geben.14Für dich wird er ein Grund zu großer Freude und lautem Jubel sein. Ja, viele Menschen werden sich über seine Geburt freuen.15Er wird große Bedeutung vor Gott erlangen. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken. Schon im Leib seiner Mutter wird er vom heiligen Gottesgeist erfüllt sein.16Ja, durch ihn werden sich viele Angehörige des Volkes Israel wieder dem Herrn, ihrem Gott, zuwenden.17Dem wird er selbst als Vorläufer vorausgehen, genauso erfüllt vom Gottesgeist wie damals der Prophet Elia und genauso voller Kraft. Die Herzen der Eltern wird er zu ihren Kindern hinwenden und die Widerspenstigen werden durch ihn zu Gerechten werden. So wird er dafür sorgen, dass für den Herrn ein Volk vorbereitet ist.«18Da brachte Zacharias gegenüber dem Gottesboten diesen Einwand vor: »Woran kann ich das erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist auch schon in die Jahre gekommen!«19Der Gottesbote antwortete ihm: »Ich bin Gabriel, der, der vor Gott steht, bereit, seine Aufträge zu erfüllen. Er hat mich beauftragt, mit dir zu reden und dir diese gute Nachricht zu überbringen.20Achte auf meine Worte! Du wirst stumm werden und die Fähigkeit zum Sprechen verlieren bis zu dem Tag, an dem sich das ereignen wird. Das geschieht, weil du meinen Worten nicht vertraut hast. Und doch werden sie sich bis zu dem für sie vorherbestimmten Zeitpunkt Stück für Stück erfüllen!«21Die Leute warteten draußen und wunderten sich darüber, warum Zacharias so lange im Tempel blieb.22Als er schließlich herauskam, war er nicht in der Lage, zu ihnen zu sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Er verständigte sich mit ihnen durch Handzeichen, weil er weiterhin stumm blieb.23Als dann die Zeit seines Tempeldienstes beendet war, kehrte er wieder in sein Haus zurück.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Fünf Monate lang zeigte sie sich nicht in der Öffentlichkeit. Sie sagte:25»Das hat Gott der Herr für mich getan! In diesen Tagen hat er mich in seiner Freundlichkeit angeschaut und die Schande von mir weggenommen.«
Die Ankündigung
26Als sie im sechsten Monat schwanger war, wurde Gabriel, der Himmelsbote, von Gott ausgesandt, diesmal in eine Ortschaft in Galiläa namens Nazareth.27Er kam zu einer jungen, unverheirateten Frau. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren von König David. Diese junge Frau hieß Maria.28Gabriel trat zu ihr in das Haus ein und sagte: »Sei gegrüßt! Dich hat Gott mit seiner Gnade ausgezeichnet. Er, der Herr, ist mit dir!«29Maria erschrak über diese Aussage und überlegte, was dieser außergewöhnliche Gruß bedeuten sollte.30Da sagte der Gottesbote zu ihr: »Hab keine Angst, Maria! Gott hat dich mit seiner Gnade beschenkt.31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben.32Er wird sehr bedeutend sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vorfahren David übergeben.33Er wird bis in alle Ewigkeit als König über das Haus Jakob herrschen. Ja, seine Herrschaft wird niemals enden!«34Da sagte Maria zu dem Gottesboten: »Wie soll das geschehen? Ich habe doch noch nie mit einem Mann geschlafen!«35Der Gottesbote antwortete ihr: »Der heilige Gottesgeist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird ihren Schatten über dich werfen. Deshalb wird das Kind, das du zur Welt bringen wirst, heilig sein. Sohn Gottes wird es genannt werden.36Achte darauf: Deine Verwandte Elisabeth ist auch schwanger und erwartet trotz ihres hohen Alters einen Sohn. Sie ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der gesagt wurde: Sie kann keine Kinder bekommen!37Das zeigt: Bei Gott ist überhaupt nichts unmöglich!«38Maria antwortete: »Hier bin ich, eine Dienerin Gottes des Herrn! Es soll genauso geschehen, wie du es gesagt hast!« Danach verließ der Gottesbote sie wieder.
Elisabeth und Maria
39Maria machte sich in diesen Tagen auf und reiste so schnell wie möglich ins Bergland in einen Ort im Gebiet des Stammes Juda.40Sie trat in das Haus von Zacharias ein und grüßte Elisabeth.41Als Elisabeth diesen Gruß von Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Bauch. Da wurde Elisabeth vom heiligen Gottesgeist erfüllt.42Mit lauter Stimme rief sie aus: »Du bist wirklich gesegnet, mehr als alle anderen Frauen, und auch das Kind in deinem Leib ist hoch gepriesen!43Wie komme ich nur dazu, dass die Mutter meines Herrn sich selbst auf den Weg zu mir macht?44Das sollst du wissen: Als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind in meinem Leib vor lauter Jubel!45Du bist wirklich glücklich zu preisen! Denn du hast Gott vertraut, dass er das, was er dir zugesagt hat, auch zum Ziel bringen wird.«
Das Loblied der Maria
46Da sagte Maria: »Mit allem, was ich bin, will ich Gott den Herrn hoch erheben.47Ja, mein Innerstes jubelt über Gott. Er ist der, der mich aus allem erlöst.48Ganz tief hat er sich herabgebeugt und mich, seine Dienerin, voller Liebe angeschaut. Von jetzt an werden alle Generationen mich glücklich nennen.49Denn er, der Mächtige, hat große Dinge an mir getan. Sein Name ist heilig.50Von Generation zu Generation wendet er sich freundlich und liebevoll denen zu, die ihm mit Ehrfurcht begegnen.51Große Machttaten hat er vollbracht. Ja, er hat die, die in ihrem Herzen aufgeblasen sind, in alle Himmelsrichtungen zerstreut.52Die Machthaber hat er von ihren Thronen gestoßen und die Elenden aufgerichtet.53Die Hungernden hat er mit allem Guten versorgt und die Reichen ohne alles fortgeschickt.54Sein Kind, sein Volk Israel hat er in seine Arme geschlossen, so wie er es in seiner Barmherzigkeit immer wieder getan hat.55So hat er es unseren Vorfahren versprochen, Abraham und seinen Nachkommen. Diese Zusage gilt bis in die fernsten Zukunftszeiten!«
Die Geburt von Johannes
56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.57Danach kam für Elisabeth die Zeit der Geburt und sie brachte ihren Sohn zur Welt.58Die Menschen in ihrer Umgebung und ihre Nachbarn hörten davon. Da lobten sie Gott, weil er ihr so deutlich seine Freundlichkeit und bedingungslose Gnade geschenkt hatte.59Am achten Tag nach der Geburt kamen sie alle zum Beschneidungsfest des Kindes zusammen. Dabei wollten sie ihm den Namen Zacharias geben, weil sein Vater auch diesen Namen trug.60Da unterbrach seine Mutter: »Nein, sondern er soll Johannes heißen!«61Sie erwiderten: »Warum? Keiner in deiner Verwandtschaft trägt diesen Namen!«62Sie fragten seinen Vater in Zeichensprache, wie er ihn nennen wollte.63Der verlangte nach einer Schreibtafel und schrieb dann darauf: »Sein Name ist Johannes!« Da staunten alle sehr.64Mit einem Mal öffnete sich sein Mund wieder, seine Zunge löste sich und er begann, Gott zu loben.65Alle ihre Nachbarn wurden von Ehrfurcht erfasst und überall im Bergland von Judäa erzählten die Leute von all diesen Ereignissen.66Und alle, die das hörten, wunderten sich darüber und fragten sich: »Was wird wohl noch aus diesem Kind werden?« Und es war wirklich so: Die gute Hand Gottes begleitete den Jungen.
Der Lobpreis von Zacharias
67Da wurde sein Vater Zacharias vom heiligen Gottesgeist erfüllt. Unter dessen Eingebung sprach er prophetische Worte:68»Gelobt sei der Herr! Er ist der Gott des Volkes Israel! Er hat sein Volk mit Liebe angesehen und ihm Erlösung geschenkt.69Im Haus Davids, seines Dieners, hat er ein mächtiges Zeichen der Errettung aufgerichtet.70So hat er es seit ewigen Zeiten durch seine heiligen Propheten vorausgesagt.71Er schenkt uns Errettung vor unseren Feinden und von allen, die uns mit Hass begegnen.72Auch dadurch wollte er unseren Vorfahren seine Freundlichkeit zeigen und seinen heiligen Bundesschluss in die Tat umsetzen.73Er löst den Eid ein, den er unserem Vorvater Abraham geschworen hat.74Ja, Gott hat uns versprochen: Er befreit uns aus der Hand unserer Feinde.75So können wir ihm ohne Furcht heilig und gerecht dienen, solange wir leben.76Und du, Kind, wirst Prophet des höchsten Gottes genannt werden. Du wirst dem Herrn vorangehen, um seine Wege vorzubereiten.77So wirst du seinem Volk helfen, zu erkennen, dass er sie retten und ihre Sünden vergeben will.78So barmherzig wendet sich Gott uns zu, ja, wie ein Sonnenaufgang, der die Dunkelheit vertreibt.79Alle, die unter dem Todesschatten leben, können aufatmen. Er wird uns auf den Weg des Friedens führen!«80Das Kind wuchs heran und wurde stark durch Gottes Geist. Später hielt Johannes sich in den einsamen Wüstengegenden auf bis zu dem Tag, an dem er öffentlich vor dem ganzen Volk Israel auftrat.
Lukas 1
Elberfelder Bibel
Vorwort
1Da es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben[1],2wie sie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, (Joh 15,27; Apg 1,21; Hebr 2,3; 1Joh 1,1)3hat es auch mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, hochedler Theophilus, der Reihe nach zu schreiben, (Apg 1,1)4damit du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
Ankündigung der Geburt des Johannes
5Es war in den Tagen des Herodes[2], des Königs von Judäa, ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Abteilung des Abija; und seine Frau war aus den Töchtern Aarons und ihr Name Elisabeth. (1Chr 24,10; Neh 12,17; Mt 2,1)6Beide aber waren gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn. (1Mo 7,1; 5Mo 10,12; 1Kön 15,5; Hi 1,1; Ps 119,1)7Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in ihren Tagen weit vorgerückt. (1Mo 11,30; 1Mo 17,17; 1Mo 25,21; 1Mo 29,31; Ri 13,2; 1Sam 1,5)8Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete, (1Chr 24,1)9traf ihn nach der Gewohnheit des Priestertums das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen, um zu räuchern. (2Mo 30,1; 1Chr 24,5)10Und die ganze Menge des Volkes stand betend draußen zur Stunde des Räucherns.11Ihm erschien aber ein Engel des Herrn und stand zur Rechten des Räucheraltars. (Mt 1,20)12Und als Zacharias ⟨ihn⟩ sah, wurde er bestürzt, und Furcht kam über ihn. (Ri 6,22; Lk 2,9; Apg 10,4)13Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Flehen ist erhört, und Elisabeth, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen. (1Mo 17,19; Dan 10,12; Mt 3,1; Lk 1,30; Lk 1,60; Lk 3,2)14Und er wird dir ⟨zur⟩ Freude und ⟨zum⟩ Jubel sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen. (Lk 1,58)15Denn er wird groß sein vor dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geist erfüllt werden. (4Mo 6,3; Ri 13,4; Mt 11,11; Mt 11,18; Lk 1,32; Lk 1,41; Lk 2,25; Lk 7,28)16Und viele der Söhne Israel wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. (Mt 3,5)17Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten. (Mal 3,1; Mal 3,24; Mt 11,14; Lk 1,76; Lk 1,77; Lk 7,27)18Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich dies erkennen? Denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist weit vorgerückt in ihren Tagen. (1Mo 15,8; 1Mo 17,17; Jes 38,22)19Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen. (Ps 103,20; Dan 8,16; Dan 9,21; Lk 1,26; Offb 8,2)20Und siehe, du wirst stumm sein und nicht sprechen können bis zu dem Tag, da dies geschehen wird, dafür, dass du meinen Worten nicht geglaubt hast, die sich zu ihrer Zeit erfüllen werden.21Und das Volk wartete auf Zacharias, und sie wunderten sich, dass er so lange im Tempel verweilte. (3Mo 9,23)22Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Und er winkte ihnen zu und blieb stumm.23Und es geschah, als die Tage seines Dienstes zu Ende waren, ging er weg in sein Haus.24Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, seine Frau, schwanger[3] und zog sich fünf Monate zurück und sagte:25So hat mir der Herr getan in den Tagen, in denen er ⟨mich⟩ angesehen hat, um meine Schmach vor den Menschen wegzunehmen. (1Mo 30,23)
Ankündigung der Geburt Jesu
26Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, gesandt, (Mt 2,23; Lk 1,19; Lk 2,39)27zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Josef, aus dem Haus Davids, verlobt war, und der Name der Jungfrau war Maria. (Mt 1,16; Lk 2,4; Lk 2,5; Lk 3,23; Lk 4,22)28Und er kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Begnadete! Der Herr ⟨ist⟩ mit dir. (Ri 5,24; Lk 1,42)29Sie aber wurde bestürzt über das Wort und überlegte, was für ein Gruß dies sei.30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. (Lk 1,13; Lk 2,10)31Und siehe, du wirst schwanger werden[4] und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. (Mt 1,21; Lk 2,21)32Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; (Ps 2,7; Ps 132,11; Mk 5,7; Lk 1,15)33und er wird über das Haus Jakobs herrschen[5] in Ewigkeit[6], und seines Königtums wird kein Ende sein. (2Sam 7,12; Ps 45,7; Jes 9,6; Dan 2,44; Dan 7,14; Mi 4,7; Joh 12,34; 2Petr 1,11)34Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann weiß? (Joh 3,9)35Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. (Jes 7,14; Mt 1,18; Mt 16,16; Lk 3,22; Lk 4,34; Lk 8,28; Lk 9,35; Joh 6,69; Joh 9,35; Apg 3,14; Hebr 1,1; Offb 2,18; Offb 3,7)36Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie erwartet einen Sohn in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, die unfruchtbar genannt war.37Denn kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein. (Mt 19,26; Mk 10,27; Lk 18,27)38Maria aber sprach: Siehe, ⟨ich bin⟩ die Magd[7] des Herrn; es geschehe mir nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr.
Maria bei Elisabeth – Lobpreis der Maria
39Maria aber machte sich in diesen Tagen auf und ging mit Eile in das Gebirge, in eine Stadt Judas;40und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte die Elisabeth.41Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt (Lk 1,15)42und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet ⟨bist⟩ du unter den Frauen, und gesegnet ⟨ist⟩ die Frucht deines Leibes! (Lk 1,28)43Und woher ⟨geschieht⟩ mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44Denn siehe, als die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude[8] in meinem Leib.45Und glückselig, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr geredet ist!46Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn,47und mein Geist hat gejubelt über Gott, meinen Retter. (Ps 16,9; Ps 35,9; Hab 3,18)48Denn er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd[9]; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter. (1Mo 30,13; Lk 11,27)49Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name. (1Mo 17,1; Ps 111,9; Ps 126,3)50Und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. (Ps 103,13)51Er hat Macht geübt mit seinem Arm; er hat zerstreut, die in der Gesinnung ihres Herzens hochmütig sind. (2Mo 15,6; 2Sam 22,28; Ps 89,11; Dan 4,34)52Er hat Mächtige von Thronen hinabgestoßen und Niedrige erhöht. (Hi 5,11; Hi 12,19; Ps 107,41; Hes 21,31)53Hungrige hat er mit Gütern erfüllt und Reiche leer fortgeschickt. (Ps 107,9)54Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken (Ps 25,6; Ps 98,3; Jes 41,8)55– wie er zu unseren Vätern geredet hat – gegenüber Abraham und seinen Nachkommen[10] in Ewigkeit[11]. – (1Mo 17,7; Ps 105,42; Mi 7,20; Lk 1,72)56Und Maria blieb ungefähr drei Monate bei ihr; und sie kehrte zu ihrem Haus zurück.
Geburt des Johannes – Lobpreis des Zacharias
57Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn.58Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht habe, und sie freuten sich mit ihr. (Lk 1,14)59Und es geschah am achten Tag, da kamen sie, das Kind zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Lk 2,21)60Und seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen. (Lk 1,13)61Und sie sprachen zu ihr: Niemand ist in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt.62Sie winkten aber seinem Vater zu, wie er etwa wolle, dass er heißen sollte.63Und er forderte ein Täfelchen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Und sie wunderten sich alle. (Lk 1,13)64Sogleich aber wurde sein Mund geöffnet und seine Zunge ⟨gelöst⟩, und er redete und lobte Gott. (Ps 51,17)65Und Furcht kam über alle, die um sie her wohnten; und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. (Lk 7,16)66Und alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn auch des Herrn Hand war mit ihm. (Lk 2,19; Apg 11,21)67Und Zacharias, sein Vater, wurde mit Heiligem Geist erfüllt und weissagte und sprach: (Lk 1,15; 2Petr 1,21)68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, dass er sein Volk angesehen und ⟨ihm⟩ Erlösung geschaffen hat. (Ps 72,18; Ps 111,9)69Er hat uns ein Horn des Heils[12] aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes, (1Sam 2,10; Ps 18,3; Ps 132,17; Lk 2,30; Lk 3,6)70wie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit[13] her: (Jer 23,5; Röm 1,2)71Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen; (Ps 18,49; Ps 44,8; Jes 35,4; Jes 49,25; Jer 30,10; Zef 3,15)72um Barmherzigkeit zu üben an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, (3Mo 26,42; Ps 105,8; Hes 16,60; Lk 1,55; Gal 3,17)73des Eides, den er Abraham, unserem Vater, geschworen hat; ⟨und⟩ uns zu geben, (1Mo 22,16; Mi 7,20; Hebr 6,17)74dass wir, gerettet aus der Hand unserer Feinde, ohne Furcht ihm dienen sollen (Zef 3,16)75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage. (Eph 4,24; Tit 2,12)76Und du, Kind, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, (Mt 11,9; Lk 1,17; Lk 3,4; Lk 20,6)77um seinem Volk Erkenntnis des Heils[14] zu geben in Vergebung ihrer Sünden, (Jer 31,34; Lk 3,3)78durch die herzliche Barmherzigkeit[15] unseres Gottes, mit der uns der Aufgang aus der Höhe besuchen wird, (Jes 60,1; Jes 63,7; Mal 3,20)79um denen zu leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, und unsere Füße zu richten auf den Weg des Friedens. – (Ps 107,10; Jes 42,7; Jes 59,8; Mt 4,16; Lk 2,32; Eph 5,14)80Das Kind aber wuchs und erstarkte im Geist und war in der Einöde[16] bis zum Tag seines Auftretens vor Israel. (Mt 1,18; Lk 2,40; Lk 3,2)
Lukas 1
Gute Nachricht Bibel 2018
Lukas schreibt an Theophilus
1Schon viele haben versucht, die Ereignisse zusammenhängend darzustellen, die Gott unter uns geschehen ließ und mit denen er seine Zusagen eingelöst hat.2Diese Ereignisse sind uns überliefert in den Berichten der Augenzeugen, die von Anfang an alles miterlebt hatten und die den Auftrag erhielten, die Botschaft Gottes weiterzugeben.3So habe auch ich mich dazu entschlossen, all diesen Überlieferungen bis hin zu den ersten Anfängen sorgfältig nachzugehen und sie für dich, verehrter Theophilus, in der rechten Ordnung und Abfolge niederzuschreiben. (Apg 1,1)4Du sollst dadurch die Zuverlässigkeit der Lehre erkennen, in der du unterwiesen wurdest.
Die Geburt des Täufers Johannes wird angekündigt
5Zu der Zeit, als König Herodes über das jüdische Land herrschte, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priestergruppe Abija gehörte. Auch seine Frau stammte aus einer Priesterfamilie; sie hieß Elisabet.6Beide führten ein Leben, das Gott gefiel; sie richteten sich in allem nach den Geboten und Anweisungen des Herrn.7Sie waren aber kinderlos, denn Elisabet konnte keine Kinder bekommen; außerdem waren sie auch schon sehr alt. (1Mo 25,21)8Einmal hatte Zacharias wieder Dienst am Tempel in Jerusalem, weil die Priestergruppe, zu der er gehörte, gerade an der Reihe war. (1Chr 24,19)9Es war unter den Priestern üblich, die einzelnen Dienste durch das Los zu verteilen. An einem bestimmten Tag fiel Zacharias die Aufgabe zu, das Räucheropfer darzubringen. So ging er in das Innere des Tempels, (2Mo 30,7)10während das ganze versammelte Volk draußen betete.11Da erschien ihm plötzlich der Engel des Herrn. Der Engel stand an der rechten Seite des Altars, auf dem der Weihrauch verbrannt wurde. (Ri 13,3)12Als Zacharias ihn sah, erschrak er und bekam große Angst. (Ri 6,22; Ri 13,22; Dan 8,17; Lk 1,29; Lk 2,9)13Aber der Engel sagte zu ihm: »Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Johannes nennen. (Ri 6,23; Dan 10,12; Dan 10,19; Lk 1,30; Lk 2,10)14Dann wirst du voll Freude und Jubel sein, und noch viele andere werden sich freuen über seine Geburt.15Denn er ist vom Herrn zu großen Taten berufen. Als Gottgeweihter wird er keinen Wein und auch sonst keinen Alkohol trinken. Schon im Mutterleib wird der Geist Gottes ihn erfüllen, (4Mo 6,3; Lk 1,35; Lk 7,33)16und er wird viele aus dem Volk Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen.17Er wird dem Herrn als Bote vorausgehen, im gleichen Geist und mit der gleichen Kraft wie der Prophet Elija. Seine Aufgabe wird es sein, das Herz der Eltern den Kindern zuzuwenden und alle Ungehorsamen auf den rechten Weg zurückzubringen. So wird er dem Herrn ein Volk zuführen, das auf sein Kommen vorbereitet ist.« (Mal 3,1; Mal 3,23; Mt 11,14; Mt 17,10)18Zacharias sagte zu dem Engel: »Woran soll ich erkennen, dass es wirklich so kommen wird? Ich bin doch ein alter Mann, und meine Frau ist auch schon in vorgeschrittenen Jahren.« (1Mo 17,17; 1Mo 18,11; Lk 1,34)19Der Engel antwortete: »Ich bin Gabriel, der vor Gottes Thron steht.[1] Gott hat mich zu dir gesandt, um dir diese gute Nachricht zu bringen. (Dan 8,16)20Was ich gesagt habe, wird zur gegebenen Zeit eintreffen. Aber weil du mir nicht geglaubt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr sprechen können, bis es eingetroffen ist.«21Das Volk wartete draußen auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er schließlich herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen Zeichen mit der Hand und blieb auch weiterhin stumm.23Als seine Dienstwoche im Tempel beendet war, ging Zacharias nach Hause.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger und zog sich fünf Monate lang völlig zurück. Sie sagte: (1Mo 21,1; Ri 13,24; 1Sam 1,19)25»Das hat der Herr an mir getan! Wegen meiner Kinderlosigkeit haben mich die Leute verachtet; aber er hat sich um mich gekümmert und die Schande von mir genommen.«[2] (1Mo 21,6; 1Mo 30,23)
Die Geburt des Retters Jesus wird angekündigt
26Als Elisabet im sechsten Monat war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Nazaret in Galiläa (Dan 8,16)27zu einem jungen Mädchen mit Namen Maria. Sie war noch unberührt[3] und war verlobt mit einem Mann namens Josef, einem Nachkommen Davids. (Mt 1,16)28Der Engel kam zu ihr und sagte: »Sei gegrüßt, Maria, der Herr ist mit dir; er hat dich zu Großem ausersehen!« (Ri 6,12; Rut 2,4)29Maria erschrak über diesen Gruß und überlegte, was er bedeuten sollte. (Lk 1,12)30Da sagte der Engel zu ihr: »Hab keine Angst, du hast Gnade bei Gott gefunden! (Lk 1,13)31Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben. (1Mo 16,11; 1Mo 17,19; Ri 13,3; Jes 7,14; Mt 1,21; Lk 1,59; Lk 2,21)32Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Ahnherrn David erheben, (2Sam 7,16; Jes 9,6; Mt 20,30)33und er wird für immer über die Nachkommen Jakobs regieren. Seine Herrschaft wird nie zu Ende gehen.« (Dan 2,44)34Maria fragte den Engel: »Wie soll das zugehen? Ich bin doch mit keinem Mann zusammen!« (Lk 1,18)35Er antwortete: »Gottes Geist wird über dich kommen, seine Kraft wird das Wunder vollbringen. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig und Sohn Gottes genannt werden. (Mt 1,18; Lk 4,18)36Auch Elisabet, deine Verwandte, bekommt einen Sohn – trotz ihres Alters. Sie ist bereits im sechsten Monat, und es hieß doch von ihr, sie könne keine Kinder bekommen.37Für Gott ist nichts unmöglich.« (Hi 42,2)38Da sagte Maria: »Ich gehöre dem Herrn, ich bin bereit.[4] Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast.« Darauf verließ sie der Engel.
Maria besucht Elisabet
39Bald danach machte sich Maria auf den Weg und eilte zu einer Stadt im Bergland von Judäa.40Dort ging sie in das Haus von Zacharias und begrüßte Elisabet.41Als Elisabet ihren Gruß hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde sie vom Geist Gottes erfüllt42und rief laut: »Gesegnet bist du von Gott, auserwählt unter allen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! (Ri 5,24; Jdt 13,18)43Wie komme ich zu der Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht?44Ja, das bist du; denn[5] in dem Augenblick, als dein Gruß an mein Ohr drang, machte das Kind einen Freudensprung in meinem Leib.45Du darfst dich freuen, denn du hast geglaubt, dass sich erfüllen wird, was der Herr dir ankündigen ließ.« (1Mo 15,6)
Maria preist Gott (Der Lobgesang Marias: Magnificat)
46Maria aber sprach: »Mein Herz preist den Herrn, (1Sam 2,1)47alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter! (Jes 43,3; Hab 3,18)48Ich bin nur seine geringste Dienerin, und doch hat er sich mir zugewandt. Jetzt werden die Menschen mich glücklich preisen in allen kommenden Generationen;49denn Gott hat Großes an mir getan, er, der mächtig und heilig ist.50Sein Erbarmen hört niemals auf; er schenkt es allen, die ihn ehren, von einer Generation zur andern. (Ps 103,8; Ps 103,17)51Jetzt hebt er seinen gewaltigen Arm und fegt die Stolzen weg samt ihren Plänen. (5Mo 5,15; 5Mo 26,8)52Jetzt stürzt er die Mächtigen vom Thron und richtet die Unterdrückten auf. (Ps 75,8; Mt 23,12; Jak 4,6; Jak 4,10)53Den Hungernden gibt er reichlich zu essen und schickt die Reichen mit leeren Händen fort. (Ps 34,11; Ps 107,9; Lk 6,21)54Er hat an seinen Diener Israel gedacht und sich über sein Volk erbarmt. (1Mo 17,7; Ps 98,3; Mi 7,20)55Wie er es unsern Vorfahren versprochen hatte, Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeiten.«56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabet und kehrte dann wieder nach Hause zurück.
Der Täufer Johannes wird geboren
57Als für Elisabet die Zeit der Entbindung gekommen war, gebar sie einen Sohn.58Die Nachbarn und Nachbarinnen und die Verwandten hörten es und freuten sich mit, dass Gott so großes Erbarmen mit ihr gehabt hatte.59Als das Kind acht Tage alt war und beschnitten werden sollte, kamen sie alle dazu. Sie wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen. (1Mo 17,12)60Aber die Mutter sagte: »Nein, er soll Johannes heißen!« (Lk 1,13)61Sie wandten ein: »Warum denn? In deiner ganzen Verwandtschaft gibt es keinen, der so heißt.«62Sie fragten den Vater durch Zeichen, wie der Sohn heißen solle.63Zacharias ließ sich eine Schreibtafel geben und schrieb: »Er heißt Johannes.« Und sie wunderten sich alle.64Im selben Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und sofort fing er an, Gott zu preisen. (Lk 1,20)65Da ergriff alle, die aus der Nachbarschaft gekommen waren, ehrfürchtiges Staunen, und im ganzen Bergland von Judäa sprachen die Leute über das, was geschehen war.66Alle, die davon hörten, dachten darüber nach und fragten sich: »Was wird aus dem Kind einmal werden?« Denn es war offensichtlich, dass der Herr etwas Besonderes mit Johannes vorhatte.
Dank für die bevorstehende Rettung. Vorblick auf den Auftrag von Johannes (Der Lobgesang von Zacharias: Benedictus)
67Erfüllt vom Geist Gottes sprach der Vater des Kindes prophetische Worte:68»Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels; denn er ist uns zu Hilfe gekommen und hat sein Volk befreit! (Ps 41,14; Ps 72,18; Ps 111,9; Lk 4,18; Lk 7,16; Lk 19,44)69Einen starken Retter hat er uns gesandt, einen Nachkommen seines Dieners David! (Ps 132,17; Mt 20,30)70So hat er es durch seine heiligen Propheten schon seit Langem angekündigt: (Jes 9,1; Mi 5,1; Röm 1,2)71Er wollte uns retten vor unseren Feinden, aus der Gewalt all derer, die uns hassen. (Ps 106,10)72Er wollte unseren Vorfahren Erbarmen erweisen und die Zusagen seines heiligen Bundes nicht vergessen, den er mit ihnen geschlossen hatte. (3Mo 26,42; Ps 105,8; Ps 106,45)73Schon unserem Ahnvater Abraham hat er mit einem Eid versprochen, (1Mo 22,16; Mi 7,20)74-75uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können als Menschen, die ganz ihrem Gott gehören und tun, was er von ihnen verlangt. (Tit 2,12; Tit 2,14)76Und du, mein Kind – ein Prophet des Höchsten wirst du sein; du wirst dem Herrn vorausgehen, um den Weg für ihn zu bahnen. (Mal 3,1; Mt 11,10; Mk 1,2)77Du wirst dem Volk des Herrn verkünden, dass nun die versprochene Rettung kommt, weil Gott ihnen ihre Schuld vergeben will. (Jer 31,34)78Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt. (2Mo 34,6; Mal 3,20)79Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunkeln sind, die im finsteren Land des Todes leben; es wird uns führen und leiten, dass wir den Weg des Friedens finden.« (Jes 9,1; Jes 9,5; Jes 42,6; Mt 4,16; Lk 2,14)
Das Leben des Täufers Johannes bis zu seinem Auftreten
80Johannes wuchs heran und nahm zu an Verstand. Später zog er sich in die Wüste zurück bis zu dem Tag, an dem er unter dem Volk Israel offen mit seinem Auftrag hervortreten sollte. (Ri 13,24; 1Sam 2,26; Lk 2,40; Lk 2,52)
Lukas 1
Hoffnung für alle
1Verehrter Theophilus! Schon viele haben versucht, all das aufzuschreiben, was Gott unter uns getan hat,2so wie es uns die Augenzeugen berichtet haben, die von Anfang an dabei waren. Ihnen hat Gott den Auftrag gegeben, die rettende Botschaft weiterzusagen.3Auch ich habe mich entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.4So wirst du feststellen, dass alles, was man dich gelehrt hat, zuverlässig und wahr ist.
Johannes soll das Kommen des Retters vorbereiten
5Als Herodes[1] König von Judäa war, lebte dort ein Priester namens Zacharias. Er gehörte zur Dienstgruppe Abija[2]. Wie Zacharias stammte auch seine Frau Elisabeth aus der Familie von Aaron.6Beide lebten nach Gottes Willen und hielten sich in allem genau an seine Gebote und Ordnungen.7Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth konnte keine bekommen, und beide waren inzwischen alt geworden.8Wieder einmal tat Zacharias seinen Dienst als Priester vor Gott, weil die Gruppe Abija an der Reihe war.9Wie üblich wurde ausgelost, wer zur Ehre Gottes im Tempel den Weihrauch anzünden sollte. Das Los fiel auf Zacharias.10Er betrat den Tempel, während die Volksmenge draußen betete.11Plötzlich sah er auf der rechten Seite des Räucheropferaltars einen Engel des Herrn stehen.12Sein Anblick flößte Zacharias Angst und Schrecken ein.13Doch der Engel sagte zu ihm: »Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird bald einen Sohn bekommen, den sollst du Johannes nennen!14Du wirst über dieses Kind froh und glücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.15Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen.[3] Er wird weder Wein noch andere berauschende Getränke zu sich nehmen. Schon vor seiner Geburt wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein,16und er wird viele in Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen.17Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia[4] wird er das Kommen Gottes vorbereiten: Er wird dafür sorgen, dass die Eltern sich wieder mit den Kindern versöhnen, und die Ungehorsamen werden wieder danach fragen, wie sie Gottes Willen erfüllen können. So wird er das ganze Volk darauf vorbereiten, den Herrn zu empfangen.«18»Woran kann ich erkennen, dass deine Worte wahr sind?«, fragte Zacharias erstaunt den Engel. »Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon alt!«19Der Engel antwortete: »Ich bin Gabriel und stehe unmittelbar vor Gott als sein Diener. Er gab mir den Auftrag, dir diese gute Nachricht zu überbringen.20Was ich gesagt habe, wird sich erfüllen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber weil du meinen Worten keinen Glauben geschenkt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr sprechen können, bis es eintrifft.«21Inzwischen wartete die Menschenmenge draußen auf Zacharias. Alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er endlich herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Daran erkannten sie, dass er im Tempel eine göttliche Erscheinung gehabt haben musste. Zacharias verständigte sich durch Handzeichen mit ihnen und blieb stumm.23Als die Zeit seines Tempeldienstes vorüber war, kehrte er nach Hause zurück.24Nur wenig später wurde seine Frau Elisabeth schwanger. In den ersten fünf Monaten lebte sie völlig zurückgezogen und verließ das Haus nicht.25»Der Herr hat an mich gedacht und mir geholfen«, sagte sie. »Nun kann mich niemand mehr verachten, weil ich keine Kinder habe.«
Ein Engel kündigt Maria die Geburt von Jesus an
26Elisabeth war im sechsten Monat schwanger, als Gott den Engel Gabriel nach Nazareth schickte, einer Stadt in Galiläa.27Dort sollte er eine junge Frau namens Maria aufsuchen. Sie war noch unberührt und mit Josef, einem Nachkommen von König David, verlobt.28Der Engel kam zu ihr und sagte: »Sei gegrüßt, Maria! Der Herr ist mit dir! Er hat dich unter allen Frauen auserwählt.«29Maria erschrak über die Worte des Engels und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte.30»Hab keine Angst, Maria«, redete der Engel weiter. »Gott hat dich zu etwas Besonderem auserwählt.[5]31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Jesus soll er heißen.32Er wird mächtig sein, und man wird ihn Sohn des Höchsten nennen. Gott, der Herr, wird ihm die Königsherrschaft seines Stammvaters David übergeben,33und er wird die Nachkommen von Jakob für immer regieren. Seine Herrschaft wird niemals enden.«34»Wie soll das geschehen?«, fragte Maria den Engel. »Ich habe ja noch nie mit einem Mann geschlafen.«35Der Engel antwortete ihr: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen. Darum wird dieses Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.36Selbst Elisabeth, deine Verwandte, von der man sagte, dass sie keine Kinder bekommen kann, ist jetzt im sechsten Monat schwanger. Sie wird in ihrem hohen Alter einen Sohn zur Welt bringen.37Gott hat es ihr zugesagt, und was Gott sagt, das geschieht[6]!«38»Ich will mich dem Herrn ganz zur Verfügung stellen«, antwortete Maria. »Alles soll so geschehen, wie du es mir gesagt hast.« Darauf verließ sie der Engel.
Maria bei Elisabeth
39Bald danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Judäa und eilte so schnell wie möglich in die Stadt, in der Elisabeth und ihr Mann Zacharias wohnten.40Sie betrat das Haus und begrüßte Elisabeth.41Als Elisabeth Marias Stimme hörte, bewegte sich das Kind lebhaft in ihr. Da wurde sie mit dem Heiligen Geist erfüllt42und rief laut: »Dich hat Gott gesegnet, mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist das Kind, das in dir heranwächst!43Womit habe ich verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44Denn kaum hörte ich deine Stimme, da hüpfte das Kind in mir vor Freude.45Wie glücklich kannst du dich schätzen, weil du geglaubt hast! Was der Herr dir angekündigt hat, wird geschehen.«
Maria lobt und dankt Gott
46Da begann Maria, Gott zu loben: »Von ganzem Herzen preise ich den Herrn.47Ich freue mich über Gott, meinen Retter.48Mir, seiner Dienerin, hat er Beachtung geschenkt, und das, obwohl ich gering und unbedeutend bin. Von jetzt an und zu allen Zeiten wird man mich glücklich preisen,49denn Gott hat große Dinge an mir getan, er, der mächtig und heilig ist!50Seine Barmherzigkeit bleibt für immer und ewig, sie gilt allen Menschen, die in Ehrfurcht vor ihm leben.51Er streckt seinen starken Arm aus und fegt die Hochmütigen mit ihren stolzen Plänen hinweg.52Er stürzt Herrscher von ihrem Thron, Unterdrückte aber richtet er auf.53Die Hungrigen beschenkt er mit Gütern, und die Reichen schickt er mit leeren Händen weg.54Seine Barmherzigkeit hat er uns, seinen Dienern, zugesagt, ja, er wird seinem Volk Israel helfen.55Er hat es unseren Vorfahren versprochen, Abraham und seinen Nachkommen hat er es für immer zugesagt.«56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.
Johannes wird geboren
57Für Elisabeth kam die Stunde der Geburt, und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Als Nachbarn und Verwandte hörten, dass Gott so barmherzig mit ihr gewesen war, freuten sie sich mit ihr.59Am achten Tag nach der Geburt kamen sie zur Beschneidung des Kindes zusammen. Sie wollten es Zacharias nennen – so wie sein Vater.60Doch Elisabeth widersprach: »Nein, er soll Johannes heißen!«61»Aber keiner in deiner Verwandtschaft trägt diesen Namen!«, wandten die anderen ein.62Sie fragten den Vater durch Handzeichen: »Wie soll dein Sohn heißen?«63Zacharias ließ sich eine Tafel geben und schrieb darauf: »Sein Name ist Johannes.« Darüber wunderten sich alle.64Im selben Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben.65Ehrfürchtiges Staunen ergriff alle, die in dieser Gegend wohnten, und im ganzen Bergland von Judäa sprachen die Leute über das, was geschehen war.66Nachdenklich fragten sie sich: »Was wird aus diesem Kind noch werden?« Denn es war offensichtlich, dass Gott etwas Besonderes mit ihm vorhatte.
Zacharias sieht den Auftrag von Johannes voraus
67Zacharias, der Vater von Johannes, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündete, was Gott ihm eingegeben hatte:68»Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Er ist zu unserem Volk gekommen und hat es befreit.69Er hat uns einen starken Retter geschickt, einen Nachkommen seines Dieners David.70So hatte er es durch seine heiligen Propheten schon vor langer Zeit verkündet:71Er wird uns vor unseren Feinden retten und aus der Hand aller Menschen, die uns hassen.72Damit erweist er sich unseren Vorfahren gegenüber barmherzig und zeigt, dass er seinen heiligen Bund nicht vergessen hat,73den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat.74Darin sagt er ihm zu, dass er uns, seine Nachkommen, aus der Hand unserer Feinde befreit.75Dann können wir ohne Furcht in seiner Gegenwart leben und ihm unser Leben lang dienen als Menschen, die ihm gehören und seinen Willen tun.76Und dich, mein Sohn, wird man einen Propheten des Höchsten nennen. Du wirst vor dem Herrn hergehen und ihm den Weg bahnen.77Seinem Volk wirst du zeigen, dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird.78Gott vergibt uns, weil seine Barmherzigkeit so groß ist. Aus der Höhe kommt das helle Morgenlicht zu uns, der verheißene Retter.79Dieses Licht wird allen Menschen leuchten, die in Finsternis und Todesfurcht leben; es wird uns auf den Weg des Friedens führen.«80Johannes wuchs heran und wurde zu einem verständigen und klugen Mann. Er zog sich in die Einsamkeit der Wüste zurück bis zu dem Tag, an dem er öffentlich vor dem Volk Israel auftrat.
Lukas 1
Menge Bibel
Vorwort
1Weil[1] bekanntlich schon viele es unternommen haben, einen Bericht über die Begebenheiten, die sich unter uns erfüllt[2] haben, so abzufassen,2wie die Männer sie uns überliefert haben, die von Anbeginn an Augenzeugen und (alsdann) Diener des Wortes gewesen sind,3habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allen Tatsachen von den Anfängen an sorgfältig nachgegangen bin[3], alles für dich, hochedler Theophilus, in richtiger[4] Reihenfolge aufzuzeichnen,4damit du dich von der Zuverlässigkeit der Nachrichten[5], in denen du unterwiesen worden bist, überzeugen kannst.
I. Die Vorgeschichte (1,5-2,52)
5Es lebte zur Zeit des jüdischen Königs Herodes ein Priester namens Zacharias aus der Priesterabteilung Abia; der hatte eine Frau aus der Zahl der Töchter[6] Aarons, die Elisabeth hieß.6Sie waren beide gerecht[7] vor Gott und wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn ohne Tadel.7Sie hatten jedoch kein Kind, weil der Elisabeth Mutterfreuden versagt waren, und beide standen schon in vorgerücktem Alter.8Da begab es sich einst, als er nach der Ordnung seiner Abteilung den Priesterdienst vor Gott zu verrichten hatte,9daß er nach dem Brauch der Priesterschaft durch das Los dazu bestimmt wurde, in den Tempel des Herrn zu gehen und dort das Rauchopfer darzubringen (2.Mose 30,7; 1.Chr 24,19),10während die ganze Volksmenge draußen zur Stunde des Rauchopfers dem Gebet oblag.11Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.12Bei seinem Anblick erschrak Zacharias, und Furcht befiel ihn;13der Engel aber sagte zu ihm: »Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet hat Erhörung gefunden, und deine Frau Elisabeth wird dir Mutter eines Sohnes werden, dem du den Namen Johannes geben sollst.14Du wirst Freude und Jubel[8] darüber empfinden, und viele werden sich über seine Geburt freuen,15denn er wird groß vor dem Herrn sein; Wein und (andere) berauschende Getränke wird er nicht genießen (Ri 13,4-5; 1.Sam 1,11), und mit heiligem Geist wird er schon von Geburt an erfüllt werden.16Viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen;17und er ist es, der vor ihm[9] einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern wieder zuzuwenden (Mal 3,1.23-24) und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten (zu führen), um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu schaffen.«18Da sagte Zacharias zu dem Engel: »Wie soll ich das für möglich halten? Ich selbst bin ja ein alter Mann, und meine Frau ist auch schon betagt.« (1.Mose 15,8; 18,11)19Da antwortete ihm der Engel: »Ich bin Gabriel, der (als Diener) vor Gottes Angesicht steht, und bin gesandt, um zu dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu verkündigen.20Doch nun vernimm: Du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tage, an dem diese meine Verheißung sich erfüllt, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit in Erfüllung gehen werden.«21Das Volk wartete unterdessen auf Zacharias und wunderte sich darüber, daß er so lange im Tempel verweilte.22Als er endlich heraustrat, konnte er nicht zu ihnen reden; da merkten sie, daß er eine Erscheinung im Tempel gesehen hatte; und er seinerseits suchte sich ihnen durch Kopfnicken[10] verständlich zu machen, blieb aber stumm.23Als dann die (sieben) Tage seines Priesterdienstes zu Ende waren, kehrte er heim in sein Haus.24Nach diesen Tagen aber wurde seine Frau Elisabeth guter Hoffnung; sie hielt sich fünf Monate lang in tiefer Zurückgezogenheit und dachte:25»So hat der Herr an mir getan in der Zeit, die er dazu ersehen hat, meine Schmach bei den Menschen von mir hinwegzunehmen.« (1.Mose 30,23)26Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott nach Galiläa in eine Stadt namens Nazareth gesandt27zu einer Jungfrau, die mit einem Manne namens Joseph aus dem Hause Davids verlobt war; die Jungfrau hieß Maria.28Als nun der Engel bei ihr eintrat, sagte er: »Sei gegrüßt, du Begnadete: der Herr ist mit dir!«29Sie wurde über diese Anrede bestürzt und überlegte[11], was dieser Gruß zu bedeuten habe.30Da sagte der Engel zu ihr: »Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden!31Wisse wohl: du wirst guter Hoffnung werden und Mutter eines Sohnes, dem du den Namen Jesus geben sollst. (Mt 1,21)32Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,33und er wird als König über das Haus Jakobs in alle Ewigkeit herrschen, und sein Königtum wird kein Ende haben.« (Jes 9,7; 2.Sam 7,12-13)34Da sagte Maria zu dem Engel: »Wie soll das möglich sein? Ich weiß doch von keinem Manne.«35Da gab der Engel ihr zur Antwort: »Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten dich überschatten; daher wird auch das Heilige, das (von dir) geboren werden soll, Gottes Sohn genannt werden.36Und nun vernimm: Elisabeth, deine Verwandte, ist ebenfalls trotz ihres hohen Alters mit einem Sohn gesegnet und steht jetzt schon im sechsten Monat, sie, die man unfruchtbar nennt;37denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.« (1.Mose 18,14)38Da sagte Maria: »Siehe, ich bin des Herrn Magd: mir geschehe nach deinem Wort!« Damit schied der Engel von ihr.39Maria aber machte sich in jenen Tagen auf und wanderte eilends in das Bergland nach einer Stadt (im Stamme) Juda;40dort trat sie in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.41Da begab es sich, als Elisabeth den Gruß der Maria vernahm, da bewegte sich das Kind lebhaft in ihrem Leibe; und Elisabeth wurde mit heiligem Geist erfüllt42und brach mit lauter Stimme in die Worte aus: »Gesegnet[12] bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!43Doch woher wird mir die Ehre[13] zuteil, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44Denn wisse: als der Klang deines Grußes mir ins Ohr drang, bewegte sich das Kind vor Freude lebhaft in meinem Leibe.45O selig die, welche geglaubt hat, denn die Verheißung, die der Herr ihr gegeben hat, wird in Erfüllung gehen!«46Darauf sprach Maria: »Meine Seele erhebt den Herrn, (1Sam 2,1)47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter[14],48weil er die Niedrigkeit seiner Magd angesehen hat! (1.Sam 1,11) Denn siehe: von nun an werden alle Geschlechter mich selig preisen,49weil der Allmächtige Großes an mir getan hat (5.Mose 10,21). Ja, heilig ist sein Name (Ps 111,9),50und sein Erbarmen wird von Geschlecht zu Geschlecht denen zuteil, die ihn fürchten (Ps 103,17).51Er wirkt seine Kraft aus mit seinem Arm, er zerstreut, die da hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn (Ps 89,11)52er stürzt Machthaber von den Thronen und erhöht Niedrige (Ps 147,6; Hiob 5,11);53Hungrige sättigt er mit Gütern und läßt Reiche leer ausgehen (Ps 107,9; 34,11; 1.Sam 2,5.7-8).54Er hat sich Israels angenommen, seines Knechts, um der Barmherzigkeit zu gedenken (Jes 41,8; Ps 98,3),55wie er es unsern Vätern verheißen hat, dem Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.« (Mi 7,20; 1.Mose 17,7)56Maria blieb dann etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte hierauf in ihr Haus zurück.57Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit ihrer Niederkunft, und sie wurde Mutter eines Sohnes.58Als nun ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr ihr so große Barmherzigkeit erwiesen hatte, freuten sie sich mit ihr.59Am achten Tage kamen sie zur Beschneidung des Knäbleins und wollten es mit dem Namen seines Vaters Zacharias benennen;60doch seine Mutter sagte abwehrend: »Nein, er soll Johannes heißen!«61Sie entgegneten ihr: »In deiner Verwandtschaft gibt es doch keinen, der diesen Namen führt.«62Sie winkten nun seinem Vater die Frage zu, wie er ihn benannt haben wolle.63Der forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte darauf: »Johannes ist sein Name!«, und alle verwunderten sich darüber.64In demselben Augenblick aber wurde ihm der Mund aufgetan, und das Band seiner Zunge (löste sich): er konnte wieder reden und pries Gott.65Da kam Furcht über alle, die in ihrer Nachbarschaft wohnten, und im ganzen Bergland von Judäa wurden alle diese Begebenheiten viel besprochen,66und alle, die von ihnen hörten, nahmen sie sich zu Herzen und sagten[15]: »Was wird wohl aus diesem Kinde werden?« Denn auch die Hand des Herrn war mit ihm.67Und sein Vater Zacharias wurde mit heiligem Geist erfüllt und sprach die prophetischen Worte aus:68»Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! (Ps 41,14; 72,18), Denn er hat sein Volk gnädig angesehen und ihm eine Erlösung geschaffen (Ps 111,4)69und hat uns ein Horn des Heils aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes (Ps 132,17; 1.Sam 2,10).70So hat er es durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her verheißen:71retten will er uns von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen (Ps 106,10),72um unsern Vätern Barmherzigkeit zu erweisen (Mi 7,20) und seines heiligen Bundes zu gedenken (Ps 105,8-9; 106,45; 1.Mose 17,7),73des Eides, den er unserm Vater Abraham geschworen hat (1.Mose 22,16-17; Jer 11,5), er wolle uns erretten aus der Hand unserer Feinde74und uns verleihen, daß wir ihm furchtlos dienen75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen alle Tage unsers Lebens.76Aber auch du, Knäblein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Herrn einhergehen, ihm die Wege zu bereiten (Mal 3,1),77um seinem Volke die Erkenntnis des Heils zu verschaffen, die ihnen durch Vergebung ihrer Sünden zuteil werden wird (Jer 31,34).78So will es das herzliche Erbarmen unsers Gottes, mit dem uns der Aufgang aus der Höhe erschienen ist (Jes 60,1-2; Mal 3,20),79um denen Licht zu spenden, die in Finsternis und Todesschatten sitzen (Jes 9,2), und unsere Füße[16] auf den Weg des Friedens zu leiten.« –80Das Knäblein aber wuchs heran und wurde stark am Geist und hielt sich in der Einöde auf bis zum Tage seines öffentlichen Auftretens vor Israel.
Lukas 1
Neue evangelistische Übersetzung
Die gute Botschaft von Jesus, dem Menschensohn
Lukas offenbart Jesus als den "Sohn des Menschen", dessen Leben und Sterben allen Menschen zugute kommt, wenn sie ihm vertrauen. Vorwort
1Schon viele haben sich darangesetzt, einen Bericht über die Ereignisse zu schreiben, die bei uns geschehen sind2und die wir von denen erfahren haben, die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren und dann den Auftrag erhielten, die Botschaft weiterzusagen.3Nun habe auch ich mich dazu entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben.4So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Dinge überzeugen, in denen du unterwiesen worden bist.
Ankündigung der Geburt des Boten
5Es begann in der Zeit, als Herodes[1] König von Judäa[2] war. Damals lebte dort ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterabteilung des Abija[3] gehörte. Seine Frau hieß Elisabet und stammte aus dem Priestergeschlecht Aarons.[4]6Beide führten ein Leben in Verantwortung vor Gott und richteten sich in allem nach den Geboten und Anweisungen des Herrn.7Sie waren kinderlos geblieben, weil Elisabet keine Kinder bekommen konnte. Und nun waren beide schon alt geworden.8Als seine Abteilung wieder einmal an der Reihe war, den Priesterdienst vor Gott zu verrichten,9wurde Zacharias nach priesterlichem Brauch durch ein Los dazu bestimmt, das Räucheropfer[5] im Heiligtum des Herrn darzubringen.10Während er opferte, stand eine große Menschenmenge draußen und betete.11Doch ihm erschien ein Engel des Herrn, der plötzlich auf der rechten Seite des Räucheraltars stand.12Zacharias erschrak, als er ihn wahrnahm, und bekam es mit der Angst zu tun.13Doch der Engel sagte zu ihm: "Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn schenken, und den sollst du Johannes nennen.14Du wirst überglücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen,15denn vor Gott wird er ein Großer sein. Er wird keinen Wein und auch keine anderen berauschenden Getränke anrühren und von Mutterleib an mit dem Heiligen Geist erfüllt sein.16Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen.17Im Geist und in der Kraft des Propheten Elija wird er dem Herrn als Bote vorausgehen. Er wird die Herzen der Väter zu ihren Kindern umkehren lassen und Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten zurückführen, um so das Volk für das Kommen des Herrn bereit zu machen."18"Wie kann ich sicher sein, dass das wirklich geschieht?", fragte Zacharias. "Schließlich bin ich ein alter Mann und auch meine Frau ist nicht mehr jung."19"Ich bin Gabriel!", erwiderte der Engel. "Ich stehe unmittelbar vor Gott und bin extra zu dir geschickt worden, um mit dir zu reden und dir diese gute Nachricht zu bringen!20Was ich gesagt habe, wird zur gegebenen Zeit eintreffen. Aber du wirst stumm sein, weil du mir nicht geglaubt hast! Du wirst so lange nicht mehr sprechen können, bis alles geschehen ist, was ich dir angekündigt habe."21Draußen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er dann herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Er machte sich durch Handzeichen verständlich, blieb aber stumm. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte.23Als seine Dienstwoche vorüber war, ging er wieder nach Hause.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger und zog sich fünf Monate völlig zurück. Sie sagte:25"Der Herr hat mir geholfen. Er hat meinen Kummer gesehen und die Schande meiner Kinderlosigkeit von mir genommen."
Ankündigung der Geburt des Herrschers
26‹Elisabet› war im sechsten Monat ‹schwanger›, als Gott den Engel Gabriel zu einer jungen Frau nach Nazaret schickte, einer Stadt in Galiläa.[6]27Die noch unberührte junge Frau hieß Maria und war mit einem Mann namens Josef, einem Nachfahren des Königs David, verlobt.28Der Engel kam zu ihr herein und sagte: "Sei gegrüßt, du mit hoher Gunst Beschenkte! Der Herr ist mit dir!"29Maria erschrak, als sie so angesprochen wurde, und überlegte, was der Gruß bedeuten sollte.30"Hab keine Angst, Maria!", sagte der Engel. "Gott hat dich mit seiner Gunst beschenkt.31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus nennen sollst.32Er wird große Autorität haben und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott wird ihn die Königsherrschaft seines Stammvaters David[7] weiterführen lassen.33Für immer wird er die Nachkommenschaft Jakobs[8] regieren, und seine Herrschaft wird nie mehr zu Ende gehen."34"Wie wird das geschehen?", fragte Maria. "Ich habe ja noch nie mit einem Mann geschlafen."35"Der Heilige Geist wird über dich kommen", erwiderte der Engel, "die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.36Sieh doch, auch deine Verwandte Elisabet ist noch in ihrem Alter schwanger geworden und erwartet einen Sohn. Von ihr hieß es ja, sie könne keine Kinder bekommen. Und jetzt ist sie schon im sechsten Monat.37Denn kein Wort, das von Gott kommt, ist ohne Kraft."38Da sagte Maria: "Ich gehöre ganz dem Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen." Darauf verließ sie der Engel.
Maria besucht Elisabet
39Nicht lange danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Judäa. So schnell wie möglich wollte sie in die Stadt kommen,[9]40in der Zacharias wohnte. Als sie das Haus betrat und Elisabet begrüßte,41hüpfte das Kind in Elisabets Leib. In diesem Augenblick wurde Elisabet mit dem Heiligen Geist erfüllt42und rief laut: "Dich hat Gott mehr gesegnet als alle Frauen, und gesegnet ist das Kind in deinem Leib!43Welche Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht!44Als ich deinen Gruß vernahm, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.45Wie glücklich bist du, dass du geglaubt hast! Denn was der Herr dir sagen ließ, wird sich erfüllen."46Da sagte Maria:
"Meine Seele staunt über die Größe des Herrn,47und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter!48Seiner geringsten Sklavin hat er Beachtung geschenkt! / Noch künftige Generationen werden mein Glück preisen!49Heilig ist der Mächtige, der Großes an mir getan hat!50Sein Erbarmen gilt jedem, der sich ihm unterstellt, / in jeder Generation.51Hoch hebt er seinen gewaltigen Arm / und fegt die Hochmütigen weg.52Mächtige stürzt er vom Thron, / und Geringe setzt er darauf.53Hungrige macht er mit guten Dingen satt, / und Reiche schickt er mit leeren Händen fort.54Und Israel, sein Kind, nimmt er selbst an die Hand / und schenkt ihm seine Barmherzigkeit,55denn so hatte er es für immer versprochen / dem Abraham und seiner ganzen Nachkommenschaft."56Maria blieb ungefähr drei Monate bei Elisabet und kehrte dann wieder nach Hause zurück.
Die Geburt des Boten
57Für Elisabet kam nun die Zeit der Entbindung, und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Als ihre Nachbarn und Verwandten davon hörten, dass der Herr sich so großartig über sie erbarmt hatte, freuten sie sich mit ihr.59Und als das Kind acht Tage alt war, kamen sie zu seiner Beschneidung[10] zusammen. Dabei wollten sie ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.60"Nein!", widersprach da seine Mutter. "Er soll Johannes heißen."61"Aber es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt", wandten sie ein.62Durch Zeichen fragten sie den Vater, wie das Kind heißen sollte.63Der ließ sich ein Schreibtäfelchen geben und schrieb zum Erstaunen aller darauf: "Sein Name ist Johannes."64Im gleichen Augenblick konnte er wieder sprechen und fing an, Gott zu loben.65Alle, die in jener Gegend wohnten, wurden von einem ehrfürchtigen Staunen ergriffen, und im ganzen Bergland von Judäa sprachen die Leute über das, was geschehen war.66Alle, die es hörten, wurden nachdenklich und fragten sich: "Was wird wohl aus diesem Kind einmal werden?" Denn es war offensichtlich, dass der Herr etwas Großes mit ihm vorhatte.67Sein Vater Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und begann als Prophet zu sprechen:68"Gepriesen sei der Herr, Israels Gott! / Er hat sein Volk wieder beachtet / und ihm die Erlösung gebracht:69Aus Davids Geschlecht ging ein Starker hervor, / ein Retter aus dem Haus seines Dieners.70So hat er es uns vor sehr langer Zeit / durch heilige Propheten gesagt.71Er ist die Rettung vor unseren Feinden, / vor unserer Hasser Gewalt.72So zeigte sich sein Erbarmen an uns, / das er schon unseren Vätern erwies, / so bestätigte er seinen heiligen Bund73und den Eid, den er unserem Stammvater Abraham schwor.74Befreit aus der Hand unserer Feinde / dürfen wir ihm nun ohne Furcht dienen,75in Heiligkeit und Gerechtigkeit, / so lange wir am Leben sind.76Und du, mein Kind, wirst ein Prophet des Höchsten sein, / ein Wegbereiter des Herrn.77Du wirst sein Volk zur Einsicht bringen, / dass die Vergebung der Schuld ihre Rettung ist.78Weil unser Gott voller Barmherzigkeit ist, / kommt das Licht des Himmels zu uns.79Es wird denen leuchten, / die im Finstern sitzen und in Furcht vor dem Tod, / und uns wird es leiten, / den Weg des Friedens zu gehen."80Johannes wuchs heran, und sein Geist wurde stark. Dann zog er sich in die Wüste zurück und lebte dort bis zu dem Tag, an dem er öffentlich in Israel auftrat.
Lukas 1
Neue Genfer Übersetzung
Einleitung
1Schon viele haben die Aufgabe in Angriff genommen, einen Bericht über die Dinge abzufassen, die in unserer Mitte geschehen sind[1]2und die wir von denen erfahren haben[2], die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren und dann Diener der Botschaft Gottes geworden sind.3Darum hielt auch ich es für richtig, nachdem ich allem bis zu den Anfängen sorgfältig nachgegangen bin, diese Ereignisse für dich, hochverehrter Theophilus, in geordneter Reihenfolge niederzuschreiben,4damit du erkennst, wie zuverlässig all das ist, worin du unterrichtet worden bist.
Ankündigung der Geburt Johannes’ des Täufers
5In der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte dort Zacharias, ein Priester, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte wie er aus dem Geschlecht Aarons[3]; sie hieß Elisabeth.6Beide lebten so, wie es Gott gefiel,[4] und hielten sich in allem genau an die Gebote und Weisungen des Herrn.7Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar, und jetzt waren sie beide alt.8Einmal, als Zacharias vor Gott seinen Dienst als Priester versah, weil seine Abteilung damit an der Reihe war,9wurde er nach der für das Priesteramt geltenden Ordnung durch das Los dazu bestimmt, in den Tempel des Herrn zu gehen und das Rauchopfer darzubringen.10Während der Zeit[5], in der das Rauchopfer dargebracht wurde, stand die ganze Volksmenge draußen und betete.11Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er sah ihn auf der rechten Seite des Rauchopferaltars stehen.12Zacharias erschrak und wurde von Furcht gepackt.13Doch der Engel sagte zu ihm: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken; dem sollst du den Namen Johannes geben.14Du wirst voller Freude und Jubel sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.15Denn er wird groß sein in den Augen des Herrn. Er wird keinen Wein und keine starken Getränke zu sich nehmen, und schon im Mutterleib[6] wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein.16Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen.17Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Elia, wird er vor dem Herrn hergehen. Durch ihn werden sich die Herzen der Väter den Kindern zuwenden, und die Ungehorsamen werden ihre Gesinnung ändern und sich nach denen richten, die so leben, wie es Gott gefällt[7].[8] So wird er dem Herrn ein Volk zuführen[9], das für ihn bereit ist.«18Zacharias sagte zu dem Engel: »Woran soll ich erkennen, dass das alles geschehen wird? Ich bin doch ein alter Mann, und meine Frau ist auch nicht mehr jung.«19Der Engel erwiderte: »Ich bin Gabriel; ich stehe vor Gott und bin von ihm gesandt, um mit dir zu reden und dir diese gute Nachricht zu bringen.20Doch nun höre: Du wirst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem diese Dinge eintreffen, denn du hast meinen Worten nicht geglaubt. Sie werden aber in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.«21Draußen wartete das Volk auf Zacharias, und alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er endlich herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er machte sich ihnen durch Zeichen verständlich[10], blieb aber stumm.23Als sein Priesterdienst zu Ende war, kehrte Zacharias nach Hause zurück.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Die ersten fünf Monate verbrachte sie in völliger Zurückgezogenheit. Sie sagte:25»Der Herr hat Großes an mir getan![11] Die Menschen verachteten mich, aber er hat mich gnädig angesehen und hat meine Schande von mir genommen.«
Ankündigung der Geburt Jesu
26-27Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel zu einer unverheirateten jungen Frau[12], die in Nazaret, einer Stadt in Galiläa, wohnte. Sie hieß Maria und war mit Josef, einem Mann aus dem Haus Davids, verlobt[13]; Maria war noch unberührt.[14] (Mt 1,18)28»Sei gegrüßt, dir ist eine hohe Gnade zuteil geworden![15]«, sagte Gabriel zu ihr, als er hereinkam. »Der Herr ist mit dir.«29Maria erschrak zutiefst, als sie so angesprochen wurde, und fragte sich, was dieser Gruß zu bedeuten habe.30Da sagte der Engel zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden.31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben.32Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben.33Er wird für immer über die Nachkommen[16] Jakobs herrschen, und seine Herrschaft wird niemals aufhören.«34»Wie soll das zugehen?«, fragte Maria den Engel. »Ich bin doch noch gar nicht verheiratet![17]«35Er gab ihr zur Antwort: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden[18].«36Und er fügte hinzu: »Auch Elisabeth, deine Verwandte, ist schwanger und wird noch in ihrem Alter einen Sohn bekommen. Von ihr hieß es, sie sei unfruchtbar, und jetzt ist sie im sechsten Monat.37Denn für Gott ist nichts unmöglich[19].«38Da sagte Maria: »Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.« Hierauf verließ sie der Engel.
Marias Besuch bei Elisabeth
39Nicht lange danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Juda. So schnell sie konnte, ging sie in die Stadt,40in der Zacharias wohnte. Sie betrat sein Haus und begrüßte Elisabeth.41Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth mit dem Heiligen Geist erfüllt42und rief laut: »Du bist die gesegnetste aller Frauen[20], und gesegnet ist das Kind in deinem Leib!43Doch wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44In[21] dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.45Glücklich bist du zu preisen, weil du geglaubt hast; denn was der Herr dir sagen ließ, wird sich erfüllen[22].«
Maria preist den Herrn
46Da sagte Maria: »Von ganzem Herzen preise ich[23] den Herrn,47und mein Geist jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.48Denn er hat mich, seine Dienerin, gnädig angesehen, eine geringe und unbedeutende Frau.[24] Ja, man wird mich glücklich preisen – jetzt und in allen kommenden Generationen.49Er, der Mächtige, hat Großes an mir getan. Sein Name ist heilig,50und von Generation zu Generation gilt sein Erbarmen denen, die sich ihm unterstellen[25].51Mit starkem Arm hat er seine Macht bewiesen[26]; er hat die in alle Winde zerstreut, deren Gesinnung stolz und hochmütig ist.52Er hat die Mächtigen vom Thron gestürzt und die Geringen emporgehoben.53Den Hungrigen hat er die Hände mit Gutem gefüllt, und die Reichen hat er mit leeren Händen fortgeschickt.54Er hat sich seines Dieners, des Volkes Israel, angenommen, weil er sich an das erinnerte, was er unseren Vorfahren zugesagt hatte:55dass er nie aufhören werde, Abraham und seinen Nachkommen Erbarmen zu erweisen[27].«56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.
Die Geburt Johannes’ des Täufers
57Für Elisabeth war die Zeit der Entbindung gekommen, und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr Erbarmen mit ihr gehabt und ihr auf so wunderbare Weise geholfen hatte[28], und freuten sich mit ihr.59Als das Kind acht Tage alt war, kamen sie zu seiner Beschneidung zusammen. Sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.60Doch die Mutter des Kindes widersprach. »Nein«, sagte sie, »er soll Johannes heißen.« –61»Aber es gibt doch in deiner Verwandtschaft keinen, der so heißt!«, wandten die anderen ein.62Sie fragten deshalb den Vater durch Zeichen[29], wie er das Kind nennen wollte.63Zacharias ließ sich ein Schreibtäfelchen geben und schrieb darauf: »Sein Name ist Johannes.« Während sich alle noch darüber wunderten,64konnte Zacharias mit einem Mal wieder reden. Seine Zunge war gelöst[30], und er pries Gott.65Furcht und Staunen ergriff alle, die in jener Gegend wohnten[31], und im ganzen Bergland von Judäa sprach sich herum, was geschehen war.66Alle, die davon hörten, wurden nachdenklich und fragten sich: »Was wird wohl aus diesem Kind einmal werden?« Denn es war offensichtlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.
Zacharias preist den Herrn
67Zacharias, der Vater des Neugeborenen, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und begann, prophetisch zu reden. Er sagte:68»Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Er hat sich seines Volkes angenommen und hat ihm Erlösung gebracht.69Aus dem Haus seines Dieners David hat er für uns einen starken Retter[32] hervorgehen lassen,70wie er es schon vor langer Zeit durch das Wort[33] seiner heiligen Propheten angekündigt hatte –71einen, der uns aus der Gewalt unserer Feinde rettet und uns aus den Händen all derer befreit, die uns hassen.72So erbarmt sich Gott seines Volkes und hilft uns, wie er es unseren Vorfahren zugesagt hat.[34] Er vergisst seinen heiligen Bund nicht;73er denkt an den Eid, den er unserem Stammvater Abraham geschworen hat:74dass[35] er uns aus den Händen unserer Feinde befreien wird75und dass wir ihm unser ganzes Leben lang ohne Furcht in Heiligkeit und Gerechtigkeit in seiner Gegenwart dienen werden.76Und du, Kind, wirst ›Prophet des Höchsten‹ genannt werden. Denn du wirst vor dem Herrn hergehen und ihm den Weg bereiten.77Du wirst sein Volk zu der Erkenntnis führen, dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird[36];78denn unser Gott ist voll Erbarmen. Darum wird auch der helle Morgenglanz[37] aus der Höhe zu uns kommen[38],79um denen Licht zu bringen, die in der Finsternis und im Schatten des Todes leben, und um unsere Schritte[39] auf den Weg des Friedens zu lenken.«80Johannes[40] wuchs heran und wurde stark im Geist. Er lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er öffentlich in Israel auftrat.
Lukas 1
Neues Leben. Die Bibel
Einleitung
1Verehrter Theophilus, viele haben schon über die Ereignisse geschrieben, die bei uns geschehen sind[1]. (Joh 15,27; Apg 1,21; Hebr 2,3; 2Petr 1,16; 1Joh 1,1)2Dabei haben sie die Berichte der ersten Jünger zugrunde gelegt, die mit eigenen Augen gesehen haben, wie Gott seine Verheißungen erfüllt hat.3Ich habe alle diese Berichte von Anfang an sorgfältig studiert und beschlossen, alles in geordneter Folge für dich aufzuzeichnen. (Apg 1,1)4Auf diese Weise kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterrichtet wurdest.
Die Geburt von Johannes dem Täufer wird vorausgesagt
5Zu der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte ein jüdischer Priester namens Zacharias. Er war Priester von der Ordnung des Abija, und auch seine Frau Elisabeth stammte aus dem Priestergeschlecht Aarons. (1Chr 24,10; 2Chr 31,2; Mt 2,1)6Zacharias und seine Frau führten ein gottesfürchtiges Leben und befolgten alle Gebote und Vorschriften des Herrn.7Sie hatten keine Kinder, weil Elisabeth unfruchtbar war, und jetzt waren sie beide schon sehr alt.8Eines Tages, als Zacharias seinen Dienst im Tempel verrichtete, weil in dieser Woche seine Ordnung an der Reihe war, (1Chr 24,19; 2Chr 8,14)9wurde er nach priesterlichem Brauch durch das Los dazu ausgewählt, das Heiligtum zu betreten, um das Rauchopfer darzubringen. (2Mo 30,7)10Währenddessen stand draußen eine große Menschenmenge und betete.11Als Zacharias im Heiligtum war, erschien ihm ein Engel des Herrn. Dieser stand rechts neben dem Altar für das Rauchopfer.12Zacharias erschrak bis ins Herz,13doch der Engel sagte: »Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken, und du sollst ihn Johannes nennen.14Du wirst überglücklich sein bei seiner Geburt, und viele Menschen werden sich mit dir freuen,15denn er wird in den Augen des Herrn groß sein. Er wird keinen Wein oder andere berauschenden Getränke anrühren und schon vor seiner Geburt[2] mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. (4Mo 6,3; Ri 13,4; Jer 1,5; Mt 11,11)16Und er wird viele Israeliten dazu bringen, sich wieder dem Herrn, ihrem Gott, zuzuwenden. (Mal 3,23)17Er wird ein Mann mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia sein, der dem Herrn vorausgeht und das Volk auf seine Ankunft vorbereitet. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern zuwenden und die Ungehorsamen dazu bewegen, sich der göttlichen Weisheit zu öffnen.[3]« (Mt 17,11)18Zacharias fragte den Engel: »Wie kann ich sicher sein, dass das wirklich geschehen wird? Ich bin jetzt ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon in fortgeschrittenem Alter.« (1Mo 18,11)19Da sagte der Engel: »Ich bin Gabriel. Ich habe meinen Platz in der Gegenwart Gottes. Er hat mich mit dieser frohen Botschaft zu dir gesandt! (Dan 8,16; Dan 9,21)20Weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, wirst du nicht mehr sprechen können, bis das Kind geboren ist. Denn meine Worte werden sich erfüllen, wenn die Zeit gekommen ist.« (Hes 3,26)21Mittlerweile warteten die Menschen draußen auf Zacharias und wunderten sich, wo er so lang blieb.22Als er endlich heraustrat, konnte er nicht zu ihnen sprechen. An seinen Gesten erkannten sie jedoch, dass er im Heiligtum des Tempels eine Vision gehabt hatte.23Er blieb im Tempel, bis die Zeit seines Dienstes vorüber war, und ging dann nach Hause.24Kurze Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Sie zog sich fünf Monate lang zurück.25»Wie gütig doch der Herr ist!«, rief sie. »Er hat mich von der Schande der Kinderlosigkeit befreit!« (1Mo 30,23; Jes 4,1)
Die Geburt von Jesus wird vorausgesagt
26Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Nazareth, in eine Stadt in Galiläa, (Mt 2,23)27zu einem Mädchen, das noch Jungfrau war. Sie hieß Maria und war mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren von David. (Mt 1,16; Lk 2,5)28Gabriel erschien ihr und sagte: »Sei gegrüßt! Du bist beschenkt mit großer Gnade! Der Herr ist mit dir![4]«29Erschrocken überlegte Maria, was der Engel damit wohl meinte.30Da erklärte er ihr: »Hab keine Angst, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden.31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus nennen sollst. (Jes 7,14; Mt 1,21)32Er wird groß sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Vaters David setzen. (Jes 9,5; Jes 16,5; Jer 23,5; Phil 2,10; 1Tim 6,15)33Er wird für immer über Israel[5] herrschen, und sein Reich wird niemals untergehen!« (Ps 89,4; Jes 9,6; Jer 33,17; Dan 2,44; Dan 7,14; Hebr 1,8)34Maria fragte den Engel: »Aber wie kann ich ein Kind bekommen? Ich bin noch Jungfrau.«35Der Engel antwortete: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Macht des Allerhöchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind, das du gebären wirst, heilig und Sohn Gottes genannt werden. (Mt 1,20; Mk 1,1; Joh 1,34; Joh 20,31; Röm 1,4)36Sieh doch: Deine Verwandte Elisabeth ist in ihrem hohen Alter noch schwanger geworden! Die Leute haben immer gesagt, sie sei unfruchtbar, und nun ist sie bereits im sechsten Monat.37Denn bei Gott ist nichts unmöglich.«38Maria antwortete: »Ich bin die Dienerin des Herrn und beuge mich seinem Willen. Möge alles, was du gesagt hast, wahr werden und mir geschehen.« Darauf verließ der Engel sie.
Maria besucht Elisabeth
39Einige Tage später beeilte sich Maria, ins Bergland von Judäa zu kommen, in die Stadt,40in der Zacharias lebte. Als sie das Haus betrat und Elisabeth begrüßte,41hüpfte Elisabeths Kind im Bauch seiner Mutter, und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt. (1Mo 25,22; Lk 1,15)42Sie rief Maria laut entgegen: »Du bist von Gott gesegnet vor allen anderen Frauen, und gesegnet ist auch dein Kind. (Ri 5,24)43Welche Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht! (Lk 2,11)44Als du das Haus betreten und mich begrüßt hast, hüpfte mein Kind beim Klang deiner Stimme vor Freude!45Gesegnet bist du, weil du geglaubt hast, dass der Herr tun wird, was er gesagt hat.«
Marias Loblied
46Maria erwiderte: »Gelobt sei der Herr! (1Sam 2,1; Ps 34,3)47Wie freue ich mich an Gott, meinem Retter! (1Tim 1,1; 1Tim 2,3; Tit 1,3; Tit 2,10; Tit 3,4)48Er hat seiner unbedeutenden Magd Beachtung geschenkt, darum werden mich die Menschen in alle Ewigkeit glücklich preisen. (1Sam 1,11)49Denn er, der Mächtige, ist heilig, und er hat Großes für mich getan. (Ps 111,9)50Seine Barmherzigkeit gilt von Generation zu Generation allen, die ihn ehren. (Ps 103,13)51Sein mächtiger Arm vollbringt Wunder! Wie er die Stolzen und Hochmütigen zerstreut! (2Sam 22,28; Ps 89,11)52Er hat Fürsten vom Thron gestürzt und niedrig Stehende erhöht. (Hi 5,12; Hi 12,19)53Die Hungrigen hat er mit Gutem gesättigt und die Reichen mit leeren Händen fortgeschickt. (1Sam 2,5; Ps 107,9)54Und nun hat er seinem Diener Israel geholfen! Er hat seine Verheißung nicht vergessen, barmherzig zu sein, (Ps 98,3; Jes 41,8)55wie er es unseren Vorfahren verheißen hat, Abraham und seinen Kindern – für immer.« (1Mo 17,7; 1Mo 22,17)56Etwa drei Monate blieb Maria bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.
Johannes der Täufer wird geboren
57Als für Elisabeth die Zeit der Geburt kam, brachte sie einen Jungen zur Welt.58Schon bald hörten die Nachbarn und Freunde von der großen Barmherzigkeit, die der Herr ihr erwiesen hatte, und alle freuten sich von Herzen mit ihr.59Als das Kind acht Tage alt war, kamen die Verwandten und Freunde zur Beschneidungszeremonie. Sie wollten den Jungen nach seinem Vater Zacharias nennen. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Lk 2,21; Phil 3,5)60Aber Elisabeth sagte: »Nein! Sein Name lautet Johannes!«61»Was?«, riefen sie aus. »In deiner ganzen Familie gibt es niemand, der diesen Namen trägt.«62Und sie wandten sich an den Vater des Kindes und befragten ihn mit Gesten.63Er ließ sich eine Schreibtafel bringen und schrieb zur Überraschung aller: »Sein Name ist Johannes!«64Im gleichen Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben.65Ehrfürchtiges Staunen erfasste die Menschen in der ganzen Gegend. Die Nachricht von diesen Ereignissen verbreitete sich überall im Bergland von Judäa.66Alle, die davon erfuhren, dachten darüber nach und fragten sich: »Was wohl aus diesem Kind werden wird?« Denn es war offensichtlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war. (Lk 2,19; Apg 11,21)
Die Prophezeiung des Zacharias
67Sein Vater Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte: (Joe 3,1)68»Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er ist zu seinem Volk gekommen und hat es erlöst. (Ps 41,14; Ps 72,18; Ps 106,48; Ps 111,9)69Einen mächtigen Retter aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt, (1Sam 2,1; Ps 18,3; Ps 132,17; Hes 29,21)70wie er es vor langer Zeit durch seine heiligen Propheten versprochen hat. (Jer 23,5; Apg 3,21; Röm 1,2)71Nun werden wir vor unseren Feinden und vor allen, die uns hassen, gerettet werden. (Ps 106,10)72Er hat unseren Vorfahren Barmherzigkeit erwiesen, indem er seinen heiligen Bund mit ihnen nicht vergisst, (Ps 105,8; Ps 106,45)73den Bund, den er mit unserem Stammvater Abraham schloss. (1Mo 22,16)74Wir wurden vor unseren Feinden gerettet,75damit wir Gott alle Tage unseres Lebens dienen können in Heiligkeit und Gerechtigkeit – ohne Furcht. (Eph 4,24)76Und du, mein Kind, wirst Prophet des Allerhöchsten genannt werden, weil du dem Herrn den Weg ebnen wirst. (Jes 40,3; Mal 3,1)77Du wirst seinem Volk verkünden, wie es Rettung finden kann durch die Vergebung seiner Sünden. (Jer 31,34)78Durch die Güte und Barmherzigkeit Gottes wird nun das Licht des Himmels uns besuchen, (Mal 3,20)79um die zu erleuchten, die in der Dunkelheit und im Schatten des Todes sitzen, und um uns auf den Weg des Friedens zu leiten.«80Johannes wuchs heran und wurde stark im Geist. Später lebte er draußen in der Wildnis, bis die Zeit seines öffentlichen Wirkens in Israel begann. (Lk 2,40)
Lukas 1
Schlachter 2000
Vorrede: Das zuverlässige Zeugnis des Evangeliums
1Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, (Joh 20,31; 1Tim 3,16; 2Petr 1,16)2wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, (Joh 15,27; Apg 6,4; Röm 15,16; Eph 3,7)3so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus, (Apg 1,1)4damit du die Gewissheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist. (Joh 20,31)
Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers
5In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Abteilung Abijas; und seine Frau war von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth. (1Chr 24,10; Mt 2,1)6Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Rechtsbestimmungen des Herrn. (1Mo 7,1; 1Kön 9,4; 2Kön 18,3; 2Kön 18,6; 2Kön 20,3; Apg 24,16)7Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in fortgeschrittenem Alter. (1Mo 11,30; 1Mo 17,17; 1Sam 1,5)8Es geschah aber, als er seinen Priesterdienst vor Gott verrichtete, zur Zeit, als seine Abteilung an die Reihe kam, (1Chr 24,10; Esr 6,18; Lk 1,5)9da traf ihn nach dem Brauch des Priestertums das Los, dass er in den Tempel des Herrn gehen und räuchern sollte.[1] (2Mo 30,1; 2Mo 30,7; Ps 141,2; Spr 16,33)10Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucherns. (Apg 1,14; Offb 8,3)11Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der stand zur Rechten des Räucheraltars. (2Mo 40,5; Lk 1,19; Apg 10,3)12Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn. (Ri 6,22; Apg 10,4)13Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. (Ps 145,19; Dan 10,12; Lk 1,30; Lk 2,10; Apg 10,4; Apg 10,31)14Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen. (Joh 5,35)15Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an. (4Mo 6,3; Jer 1,5; Lk 7,28)16Und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen. (Lk 1,77; Lk 3,3)17Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten. (Mal 3,23; Mt 11,14)18Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist in fortgeschrittenem Alter! (Ri 6,17)19Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, zu dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. (Ps 103,20; Dan 8,16; Mt 18,10; Lk 1,26; Hebr 1,14)20Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit! (2Kor 4,13; Hebr 11,6)21Und das Volk wartete auf Zacharias; und sie verwunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie merkten, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Und er winkte ihnen und blieb stumm. (Joh 13,24; Apg 12,17; Apg 21,4)23Und es geschah, als die Tage seines Dienstes vollendet waren, ging er heim in sein Haus. (2Chr 23,8)24Aber nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger; und sie verbarg sich fünf Monate und sprach:25So hat der Herr an mir gehandelt in den Tagen, da er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen hinwegzunehmen! (1Mo 30,22; Jes 4,1)
Die Ankündigung der Geburt Jesu Christi
26Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt, (Mt 2,23; Lk 1,19)27zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Mann namens Joseph, aus dem Haus Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. (Mt 1,18)28Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen! (Ri 6,12)29Als sie ihn aber sah, erschrak sie über sein Wort und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei. (1Sam 9,21)30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. (1Mo 6,8; Dan 9,23)31Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus[2] geben. (Jes 7,14; Mt 1,21)32Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; (2Sam 7,12; Ps 132,11; Jes 9,5; Mt 12,42; Lk 1,35; Lk 3,22; Hebr 1,2)33und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. (Ps 45,7; Dan 7,14; Dan 7,27; Gal 6,16)34Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann das sein, da ich von keinem Mann weiß?35Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. (Ps 2,7; Mt 1,18; Mt 16,16; Hebr 7,26)36Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar genannt wurde. (Lk 1,24)37Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (1Mo 18,14; Jer 32,17; Jer 32,27; Mt 19,26; Lk 18,27)38Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr. (2Sam 7,25; 2Sam 15,15; Lk 5,5; Röm 12,1)
Der Besuch Marias bei Elisabeth
39Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste rasch in das Bergland, in eine Stadt in Juda,40und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.41Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt (Lk 1,15; Lk 1,44)42und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! (Ri 5,24; Ps 45,3)43Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? (Joh 13,13; Joh 20,28)44Denn siehe, sowie der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. (Lk 1,41)45Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn gesagt worden ist! (Joh 20,29)
Der Lobpreis Marias
46Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, (1Sam 2,1; Ps 34,2)47und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter, (Ps 35,9; Hab 3,18)48dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter! (2Sam 7,18; Mal 3,12)49Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; (1Mo 17,1; 2Mo 15,11; Ps 111,9; Ps 126,3; Röm 4,21; 1Petr 1,16)50und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. (1Mo 17,7; Ps 103,17)51Er tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut, die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens. (Ps 2,1; Ps 98,1; Jes 51,9; Mal 3,19; Apg 13,17)52Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen. (Ps 113,7; Dan 4,25; Mt 5,3)53Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort. (Mt 5,6; Mk 10,24)54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an, um an [seine] Barmherzigkeit zu gedenken, (Jes 41,8)55wie er es unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinem Samen, auf ewig! (1Mo 22,18; Jes 55,3)56Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder in ihr Haus zurück.
Die Geburt Johannes des Täufers
57Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. (1Mo 21,2; Lk 1,13; Lk 2,6)58Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und sie freuten sich mit ihr. (Röm 12,15)59Und es geschah am achten Tag, dass sie kamen, um das Kind zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Phil 3,5)60Seine Mutter aber erwiderte und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen! (Lk 1,13; Lk 1,63)61Und sie sagten zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!62Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle.63Und er forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich alle. (Spr 3,3; Jes 30,8; Lk 1,13; Lk 1,60)64Sofort aber wurde sein Mund geöffnet, und seine Zunge [wurde gelöst], und er redete und lobte Gott. (Ps 51,17)65Und es kam Furcht über alle ihre Nachbarn, und im ganzen Bergland von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. (Lk 7,16)66Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm. (Ps 89,22; Ps 107,43; Lk 1,80; Lk 2,19; Lk 2,51; Apg 11,21)
Der Lobpreis des Zacharias
67Und sein Vater Zacharias wurde mit Heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach: (Joe 3,1; 2Petr 1,21)68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet, (Ps 72,18; Ps 130,8; Lk 7,16; Gal 4,4)69und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils[3] in dem Haus seines Knechtes David, (Mt 1,21; Lk 1,32; Lk 2,11)70wie er es verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von alters her waren: (Ps 132,17; Jes 9,5; Jer 23,5; Apg 3,21; Röm 1,2)71Errettung von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; (4Mo 24,8; Jes 49,25; Hes 34,28; Zef 3,15; Röm 6,14)72um Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern und zu gedenken an seinen heiligen Bund, (3Mo 26,42; Hes 16,60; Lk 1,54)73an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben, (1Mo 22,15)74dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht (Jes 32,17; Zef 3,16; Lk 1,71; Röm 8,15; 1Joh 4,18)75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens. (Jer 31,33; Hes 36,27; Tit 2,11)76Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, um seine Wege zu bereiten, (Jes 40,3; Mal 3,1; Lk 7,26; Lk 20,6; Joh 1,23)77um seinem Volk Erkenntnis des Heils zu geben, [das ihnen zuteil wird] durch die Vergebung ihrer Sünden, (Lk 3,3; Joh 1,29)78um der herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes willen, durch die uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, (Jes 63,7; Mal 3,20; Joh 1,6)79um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten! (Jes 9,1; Mi 5,4; Apg 26,18; Eph 2,17)80Das Kind aber wuchs und wurde stark im Geist; und er war in der Wüste bis zum Tag seines Auftretens vor Israel. (Lk 2,40; Lk 2,52)
Lukas 1
Zürcher Bibel
Vorwort
1Schon viele haben es unternommen, über das, was unter uns geschehen und in Erfüllung gegangen ist, einen Bericht abzufassen2nach der Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. (Joh 15,27; Apg 6,4)3So beschloss auch ich, nachdem ich allem von Anfang an sorgfältig nachgegangen war, es der Reihe nach für dich aufzuschreiben, verehrter Theophilus,4damit du die Zuverlässigkeit der Lehren erkennst, in denen du unterrichtet wurdest.
Die Ankündigung der Geburt des Johannes
5In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, gab es einen Priester mit Namen Zacharias aus der Abteilung des Abija; der hatte eine Tochter aus dem Geschlecht Aarons zur Frau, und ihr Name war Elisabet. (1Chr 24,10)6Sie waren beide gerecht vor Gott, da sie ihren Weg gingen in allen Geboten und Satzungen des Herrn. (1Mo 26,5)7Und sie hatten kein Kind, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon betagt. (1Mo 18,11; Lk 1,18)8Und es geschah, als seine Abteilung an der Reihe war und er seinen Priesterdienst vor Gott verrichten sollte,9dass er nach dem Brauch der Priesterschaft durch das Los dazu bestimmt wurde, das Räucheropfer darzubringen; und er ging in den Tempel des Herrn hinein,10die ganze Volksmenge aber betete draussen zur Stunde des Räucheropfers.11Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der stand auf der rechten Seite des Räucheraltars.12Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und Furcht überfiel ihn.13Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und Elisabet, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. (1Mo 17,19; Dan 10,12)14Und Freude und Jubel wird dir zuteil werden, und viele werden sich freuen über seine Geburt.15Denn er wird gross sein vor dem Herrn, und Wein und Bier wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er erfüllt werden von heiligem Geist, (4Mo 6,3; Lk 7,28; Lk 7,33)16und viele von den Söhnen und Töchtern Israels wird er zurückführen zum Herrn, ihrem Gott,17und er wird vor ihm hergehen in Elijas Geist und Kraft, um die Herzen der Väter zu den Kindern zurückzuführen und Ungehorsame zur Gesinnung Gerechter, um dem Herrn ein wohlgerüstetes Volk zu bereiten. (Mal 3,23; Mt 11,14)18Und Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Ich selbst bin ja alt, und meine Frau ist schon betagt. (Lk 1,7)19Und der Engel antwortete ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht; und ich wurde gesandt, um mit dir zu reden und dir dies als gute Botschaft zu überbringen. (Dan 8,16; Dan 9,21; Lk 1,26)20Und jetzt sollst du stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tag, da dies geschieht, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen werden zu ihrer Zeit. (Lk 1,64)21Und das Volk wartete auf Zacharias, und alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel verweilte.22Als er aber heraustrat, konnte er nicht mit ihnen reden. Und sie merkten, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen und blieb stumm.23Und es geschah, als die Tage seines Priesterdienstes zu Ende waren, dass er nach Hause zurückkehrte.24Nach diesen Tagen aber wurde Elisabet, seine Frau, schwanger, und sie zog sich für fünf Monate zurück und sagte:25Dies hat der Herr an mir getan in den Tagen, als er darauf bedacht war, meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen. (1Mo 30,23)
Die Ankündigung der Geburt Jesu
26Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa mit Namen Nazaret gesandt, (Lk 1,19; Lk 2,39)27zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Mann aus dem Hause David mit Namen Josef, und der Name der Jungfrau war Maria. (Mt 1,18; Mt 2,4; Lk 2,5)28Und er trat bei ihr ein und sprach: Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir! (Ri 6,12)29Sie aber erschrak über dieses Wort und sann darüber nach, was dieser Gruss wohl zu bedeuten habe.30Und der Engel sagte zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott:31Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. (1Mo 16,11; Jes 7,14; Mt 1,21; Mt 2,5; Mt 2,21)32Dieser wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben, (2Sam 7,12; Jes 1,27; Jes 9,5; Lk 19,38)33und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (2Sam 7,13; Jes 9,6)34Da sagte Maria zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich doch von keinem Mann weiss?35Und der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das gezeugt wird, Sohn Gottes genannt werden. (Mt 1,18)36Schau auf Elisabet, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter; und dies ist der sechste Monat für sie, die doch als unfruchtbar galt. (Lk 1,7; Lk 1,24)37Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (1Mo 18,14; Hi 42,2; Lk 18,27)38Da sagte Maria: Ja, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast! Und der Engel verliess sie.
Der Besuch der Maria bei Elisabet. Der Lobgesang der Maria
39Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends hinauf ins Bergland in eine Stadt in Judäa;40und sie trat in das Haus des Zacharias ein und grüsste Elisabet.41Und es geschah, als Elisabet den Gruss Marias vernahm, dass das Kind in ihrem Leib hüpfte; und Elisabet wurde von heiligem Geist erfüllt42und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! (Lk 11,27)43Wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44Denn als der Klang deines Grusses an mein Ohr drang, da hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.45Ja, selig, die geglaubt hat, dass in Erfüllung geht, was ihr vom Herrn gesagt wurde.46Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, (1Sam 2,1; Ps 34,3)47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter, (Jes 61,10; Hab 3,18)48denn hingesehen hat er auf die Niedrigkeit seiner Magd. Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter, (1Sam 1,11)49denn Grosses hat der Mächtige an mir getan. Und heilig ist sein Name, (Ps 11,2; Ps 126,3)50und seine Barmherzigkeit gilt von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten. (Ps 103,13)51Gewaltiges hat er vollbracht mit seinem Arm, zerstreut hat er, die hochmütig sind in ihrem Herzen,52Mächtige hat er vom Thron gestürzt und Niedrige erhöht, (Hi 5,11; Hi 12,19)53Hungrige hat er gesättigt mit Gutem und Reiche leer ausgehen lassen. (Ps 107,9)54Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen und seiner Barmherzigkeit gedacht, (Ps 98,3; Jes 41,8)55wie er es unseren Vätern versprochen hat, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit. (Mi 7,20)56Maria blieb etwa drei Monate bei ihr und kehrte dann nach Hause zurück.
Die Geburt des Johannes
57Für Elisabet nun kam die Zeit, da sie gebären sollte, und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr ihr so grosse Barmherzigkeit erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr.59Und es geschah am achten Tag, dass sie kamen, um das Kind zu beschneiden und ihm den Namen seines Vaters Zacharias zu geben. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Lk 2,21)60Da widersprach seine Mutter und sagte: Nein, Johannes soll er heissen! (Lk 1,13)61Und sie sagten zu ihr: Es gibt niemanden in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt.62Und sie machten Zeichen, um seinen Vater zu fragen, wie er ihn genannt haben wolle.63Und er verlangte eine kleine Tafel und schrieb: Sein Name ist Johannes. Und alle wunderten sich. (Lk 1,13)64Und auf der Stelle tat sich sein Mund auf, und seine Zunge löste sich; und er redete und pries Gott. (Lk 1,20)65Und Furcht überkam alle ihre Nachbarn; und im ganzen Bergland von Judäa erzählte man sich diese Geschichten, (Lk 5,26; Lk 7,16; Lk 8,37)66und alle, die davon hörten, behielten es im Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm. (Lk 2,19)
Der Lobgesang des Zacharias
67Und sein Vater Zacharias wurde von heiligem Geist erfüllt und weissagte:68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sich seines Volkes angenommen und ihm Erlösung verschafft (2Mo 4,31; Ps 7,16; Ps 41,14; Ps 106,48; Ps 111,9)69und uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause Davids, seines Knechtes, (1Sam 2,10; Ps 132,17)70wie er es versprochen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her,71uns zu retten vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen, (Ps 18,18; Ps 106,10)72Barmherzigkeit zu erweisen unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, (Ps 105,8)73des Eides, den er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu gewähren, (1Mo 26,3; Ps 105,9; Mi 7,20)74dass wir, errettet aus der Hand der Feinde, ihm ohne Furcht dienen75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm all unsere Tage.76Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, (Lk 7,16; Lk 7,26; Lk 7,27; Lk 20,6)77Erkenntnis des Heils zu geben seinem Volk durch die Vergebung ihrer Sünden, (Lk 3,3)78aufgrund des herzlichen Erbarmens unseres Gottes, mit dem das aufgehende Licht aus der Höhe uns besuchen will, (Jes 60,1)79um zu leuchten denen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um zu lenken unsere Füsse auf den Weg des Friedens. (Ps 107,10; Jes 9,1; Mt 4,16)80Das Kind aber wuchs heran und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor Israel treten sollte. (Lk 2,40; Lk 3,2)