Apostelgeschichte 7

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Der Hohepriester aber fragte: Ist das wahr?2 Stephanus antwortete: Brüder und Väter, hört mich an! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien lebte, ehe er sich in Haran niederließ, (1Mo 11,31; 1Mo 15,7)3 und sagte zu ihm: Zieh weg aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und geh in das Land, das ich dir zeigen werde! (1Mo 12,1)4 Da zog er aus dem Land der Chaldäer fort und ließ sich in Haran nieder. Von dort ließ Gott ihn nach dem Tod seines Vaters in dieses Land übersiedeln, in dem ihr jetzt wohnt.5 Er hat ihm darin kein Erbteil gegeben, auch nicht einen Fußbreit, doch hat er verheißen, das Land ihm und seinen Nachkommen zum Besitz zu geben, obwohl er kinderlos war. (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 17,8; 1Mo 48,4; 5Mo 2,5)6 So sprach Gott: Seine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört; und man wird sie zu Sklaven machen und sie vierhundert Jahre lang hart behandeln. (1Mo 15,13)7 Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten, sprach Gott, und danach werden sie ausziehen und mich an diesem Ort verehren. (2Mo 3,12)8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. So zeugte Abraham den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, ebenso Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Patriarchen. (1Mo 17,10; 1Mo 21,4)9 Die Patriarchen aber waren eifersüchtig auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten; doch Gott war mit ihm. (1Mo 37,11; 1Mo 39,2)10 Er rettete ihn aus allen seinen Nöten, schenkte ihm Weisheit und die Gunst des Pharao, des Königs von Ägypten, und er bestellte ihn zum Herrscher über Ägypten und über sein ganzes Haus. (1Mo 39,21; 1Mo 41,37; Ps 105,21; Weis 10,14)11 Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und das Elend war groß. Auch unsere Väter hatten keine Nahrung mehr. (1Mo 41,54)12 Als Jakob hörte, dass es in Ägypten Getreide gab, schickte er unsere Väter ein erstes Mal dorthin. (1Mo 42,2)13 Beim zweiten Mal gab Josef sich seinen Brüdern zu erkennen und dem Pharao wurde Josefs Herkunft bekannt. (1Mo 45,3)14 Josef aber ließ seinen Vater Jakob und seine ganze Familie holen: fünfundsiebzig Menschen. (1Mo 45,9; 1Mo 46,27; 2Mo 1,5; 5Mo 10,22)15 So zog Jakob nach Ägypten hinab; und er starb und auch unsere Väter starben. (1Mo 46,3; 1Mo 49,33)16 Man brachte sie nach Sichem und bestattete sie in dem Grab, das Abraham von den Söhnen Hamors in Sichem für Silbergeld gekauft hatte. (1Mo 23,16; 1Mo 33,19; 1Mo 50,13)17 Als aber die Zeit der Verheißung herankam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, vermehrte sich das Volk und breitete sich in Ägypten aus, (2Mo 1,7)18 bis ein anderer über Ägypten König wurde, der von Josef nichts wusste.19 Er ging gegen unser Volk heimtückisch vor und zwang unsere Väter, ihre Kinder auszusetzen; sie sollten nicht am Leben bleiben.20 In dieser Zeit wurde Mose geboren und Gott hatte Gefallen an ihm. Drei Monate lang wurde er im Haus seines Vaters aufgezogen; (2Mo 2,2; Hebr 11,23)21 als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und erzog ihn als ihren Sohn. (2Mo 2,3)22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter ausgebildet und er war mächtig in Wort und Tat.23 Als er vierzig Jahre alt war, reifte in ihm der Gedanke, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. (2Mo 2,11)24 Und als er sah, wie einem von ihnen Unrecht geschah, kam er dem Unterdrückten zu Hilfe und rächte ihn, indem er den Ägypter erschlug.25 Er dachte, seine Brüder würden begreifen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung bringen wolle; doch sie begriffen es nicht.26 Am folgenden Tag kam er dazu, wie sie sich stritten; er versuchte, sie auszusöhnen und Frieden zu stiften, und sagte: Männer, ihr seid doch Brüder. Warum tut ihr einander Unrecht? (2Mo 2,13)27 Der Mann aber, der seinem Nächsten Unrecht getan hatte, stieß ihn weg und sagte: Wer hat dich zum Anführer und Schiedsrichter über uns bestellt? (2Mo 2,14)28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?29 Daraufhin floh Mose und hielt sich als Fremder in Midian auf; dort wurden ihm zwei Söhne geboren. (2Mo 2,15; 2Mo 18,3)30 Als vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste beim Berg Sinai ein Engel im Feuer eines brennenden Dornbusches. (2Mo 3,2)31 Als Mose die Erscheinung sah, wunderte er sich darüber. Er ging näher hin, um sie genauer zu betrachten. Da ertönte die Stimme des Herrn:32 Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Mose begann zu zittern und wagte nicht hinzusehen.33 Da sagte der Herr zu ihm: Zieh deine Schuhe aus! Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.34 Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und seine Klage gehört. Ich bin herabgestiegen, um sie zu retten. Und jetzt geh, ich sende dich nach Ägypten.35 Diesen Mose, den sie verleugnet hatten mit den Worten: Wer hat dich zum Anführer und Schiedsrichter bestellt?, ihn hat Gott als Anführer und Befreier gesandt durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusch erschien. (2Mo 2,14)36 Dieser Mose hat sie herausgeführt, indem er Zeichen und Wunder tat in Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre lang. (2Mo 7,3; 2Mo 14,21; 4Mo 14,33)37 Dies ist der Mose, der zu den Söhnen Israels gesagt hat: Einen Propheten wie mich wird Gott euch aus euren Brüdern erwecken. (5Mo 18,15; Joh 1,21; Joh 6,14; Apg 3,22)38 Dieser stand bei der Versammlung des Volkes in der Wüste zwischen dem Engel, der mit ihm auf dem Berg Sinai redete, und unseren Vätern. Er hat Worte des Lebens empfangen, um sie uns zu geben. (2Mo 19,3; 2Mo 31,18; 5Mo 9,10; 2Kor 3,3; Gal 3,19)39 Aber unsere Väter wollten sich ihm nicht unterordnen; sie wiesen ihn ab und wandten ihr Herz nach Ägypten zurück.40 Sie sagten zu Aaron: Mach uns Götter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. (2Mo 32,1)41 Und sie fertigten in jenen Tagen das Standbild eines Kalbes an, brachten dem Götzen ein Opfer dar und freuten sich über das Werk ihrer Hände. (2Mo 32,4)42 Da wandte sich Gott ab und überließ sie dem Sternenkult, wie es im Buch der Propheten heißt: Habt ihr mir etwa Schlachttiere und Opfer dargebracht während der vierzig Jahre in der Wüste, ihr vom Haus Israel?[1] (Am 5,25)43 Das Zelt des Molochs und den Stern des Gottes Raifan habt ihr herumgetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Darum will ich euch in die Gebiete jenseits von Babylon verbannen.44 Unsere Väter hatten in der Wüste das Bundeszelt. So hat Gott es angeordnet; er hat dem Mose befohlen, es nach dem Vorbild zu errichten, das er geschaut hatte. (2Mo 25,40)45 Und unsere Väter haben es übernommen und mitgebracht, als sie unter Josua das Land der Heidenvölker besetzten, die Gott vor den Augen unserer Väter vertrieb, bis zu den Tagen Davids. (5Mo 32,49; Jos 3,14; Jos 18,1)46 Dieser fand Gnade vor Gott und bat für das Haus Jakob um ein Zeltheiligtum. (2Sam 7,2; Ps 132,5)47 Salomo aber baute ihm ein Haus. (1Kön 6,1)48 Doch der Höchste wohnt nicht in dem, was von Menschenhand gemacht ist, wie der Prophet sagt:49 Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was für ein Haus könnt ihr mir bauen?, spricht der Herr. Oder welcher Ort kann mir als Ruhestätte dienen? (Jes 66,1)50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?51 Ihr Halsstarrigen, unbeschnitten an Herzen und Ohren! Immerzu widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist, eure Väter schon und nun auch ihr. (5Mo 9,6)52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, (2Chr 36,16; Mt 5,12; Mt 23,34)53 ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt. (5Mo 33,2; Gal 3,19; Hebr 2,2)54 Als sie das hörten, waren sie in ihren Herzen aufs Äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen gegen ihn. (Apg 5,33)55 Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen56 und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. (Lk 22,69)57 Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los,58 trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.[2]59 So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! (Lk 23,46)60 Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er. (Lk 23,34)

Apostelgeschichte 7

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Da fragte der Hohepriester: Ist das so?2 Er aber sprach: Liebe Brüder und Väter, hört zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, (1Mo 11,27; Jos 24,32)3 und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen will.« (1Mo 12,1)4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und als sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herüber in dies Land, in dem ihr nun wohnt,5 aber er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß ihm, er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben, obwohl er noch kein Kind hatte.6 Denn so sprach Gott: »Seine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten und misshandeln vierhundert Jahre lang. (1Mo 15,13; 2Mo 12,40)7 Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen werden, will ich richten«, sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte.«8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter.9 Und die Erzväter wurden neidisch auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Aber Gott war mit ihm (1Mo 37,11)10 und errettete ihn aus aller seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Regenten über Ägypten und über sein ganzes Haus. (1Mo 45,9; Ps 105,21)11 Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsre Väter fanden keine Nahrung.12 Jakob aber hörte, dass es in Ägypten Getreide gebe, und sandte unsre Väter ein erstes Mal.13 Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen; so wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt.14 Josef aber sandte aus und ließ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fünfundsiebzig Menschen.15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsre Väter;16 und sie wurden nach Sichem herübergebracht und in das Grab gelegt, das Abraham für Geld gekauft hatte von den Söhnen Hamors in Sichem.17 Als nun die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, (2Mo 1,6)18 bis ein andrer König in Ägypten aufkam, der nichts wusste von Josef.19 Er ging mit Hinterlist vor gegen unser Volk und misshandelte unsre Väter und ließ ihre neugeborenen Kinder aussetzen, damit sie nicht am Leben blieben.20 Zu der Zeit wurde Mose geboren, und er war ein schönes Kind vor Gott und wurde drei Monate ernährt im Hause seines Vaters.21 Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und zog ihn auf als ihren Sohn.22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter gelehrt und war mächtig in Worten und Werken.23 Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen Brüdern, den Israeliten, zu sehen.24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er ihm bei und rächte den, dem Leid geschah, und erschlug den Ägypter.25 Er meinte aber, seine Brüder sollten’s verstehen, dass Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringe; aber sie verstanden’s nicht.26 Und am nächsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Ihr Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut einer dem andern Unrecht?27 Der aber seinem Nächsten Unrecht getan hatte, stieß ihn von sich und sprach: »Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns gesetzt? (2Mo 2,14)28 Willst du mich auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?«29 Mose aber floh wegen dieser Rede und lebte als Fremdling im Lande Midian; dort zeugte er zwei Söhne. (2Mo 18,3)30 Als vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai ein Engel in einer Feuerflamme im Dornbusch.31 Da Mose das sah, wunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzuging zu schauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm: (2Mo 3,5)32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.« Mose aber fing an zu zittern und wagte nicht hinzuschauen.33 Da sprach der Herr zu ihm: »Zieh die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliges Land!34 Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe sein Seufzen gehört und bin herabgekommen, es zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach Ägypten senden.«35 Diesen Mose, den sie verleugnet hatten, als sie sprachen: »Wer hat dich als Aufseher und Richter eingesetzt?«, den sandte Gott als Anführer und Befreier durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war.36 Dieser Mose führte sie heraus und tat Wunder und Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang. (2Mo 7,10; 2Mo 14,21; 4Mo 14,33)37 Dies ist der Mose, der zu den Israeliten gesagt hat: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern.« (5Mo 18,15; Apg 3,22)38 Dieser ist’s, der in der Gemeinde in der Wüste stand zwischen dem Engel, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsern Vätern. Er empfing Worte des Lebens, um sie uns weiterzugeben. (2Mo 19,16; 2Mo 20,18; 2Mo 31,18; 5Mo 9,10)39 Ihm wollten unsre Väter nicht gehorsam werden, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen wieder Ägypten zu40 und sprachen zu Aaron: »Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, widerfahren ist.« (2Mo 32,1)41 Und sie machten zu der Zeit ein Kalb und opferten dem Götzenbild und freuten sich über das Werk ihrer Hände.42 Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, sodass sie dem Heer des Himmels dienten, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: »Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste mir Schlachtopfer und Gaben dargebracht?43 Ihr trugt das Zelt Molochs umher und den Stern eures Gottes Räfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegführen bis über Babylon hinaus.«44 Es hatten unsre Väter die Stiftshütte in der Wüste, wie der es angeordnet hatte, der zu Mose redete, dass er sie machen sollte nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. (2Mo 25,9)45 Diese übernahmen unsre Väter und brachten sie mit, als sie unter Josua das Land der Völker in Besitz nahmen, die Gott vertrieb vor dem Angesicht unsrer Väter, bis zur Zeit Davids. (Jos 3,14; Jos 18,1)46 Der fand Gnade bei Gott und bat darum, dass er eine heilige Stätte finden möge für das Haus Jakob. (2Sam 7,1; Ps 132,3)47 Salomo aber baute ihm ein Haus. (1Kön 6,1)48 Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: (1Kön 8,27; Apg 17,24)49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen«, spricht der Herr, »oder was ist die Stätte meiner Ruhe?50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?«51 Ihr, halsstarrig und unbeschnitten an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. (2Mo 32,9; 3Mo 26,41; Röm 2,28)52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. (Lk 11,47)53 Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt’s nicht gehalten. (2Mo 20,1; 5Mo 5,1; Gal 3,19; Hebr 2,2)54 Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie knirschten mit den Zähnen über ihn. (Apg 5,33)55 Er aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. (Lk 22,69)57 Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein,58 stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus, (3Mo 24,16; Apg 22,20)59 und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! (Ps 31,6; Lk 23,46)60 Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er. (Lk 23,34)

Apostelgeschichte 7

Das Buch

von SCM Verlag
1 Der oberste Priester fragte ihn: »Ist das so?«2 Da antwortete Stephanus: »Ihr Männer, ihr Brüder und Väter, hört mir gut zu! Gott, dem alle Ehre gebührt, erschien unserem Vorvater Abraham, als der noch in Mesopotamien lebte, bevor er nach Haran umzog und dort wohnte.3 Gott sagte zu ihm: ›Verlass deine Heimat und deine Familie und zieh fort in das Land, das ich dir zeigen werde!‹4 So verließ er das Land der Chaldäer und wohnte vorübergehend in Haran und zog danach, nach dem Tod seines Vaters, in dieses Land, in dem auch ihr jetzt wohnt.5 Gott gab ihm keinen persönlichen Landbesitz, den er vererben konnte, nicht einmal einen Fußbreit. Doch er gab ihm das Versprechen, dass er ihm und seinen Nachkommen das Land als Erbbesitz geben werde, obwohl Abraham zu diesem Zeitpunkt noch kein eigenes Kind hatte.6 So sprach Gott: ›Deine Nachkommen werden als Ausländer in einem fremden Land wohnen. Dort wird man sie versklaven und sie schlecht behandeln, vierhundert Jahre lang.7 Und die Nation, in der sie als Sklaven arbeiten werden, werde ich persönlich richten!‹ So sagte Gott: ›Und danach werden sie aus dem Land ausziehen und mich an diesem Ort verehren.‹8 Gott schenkte Abraham den Bund, die unauflösliche Beziehung zu ihm, der als äußeres Zeichen die Beschneidung der Männer hatte. Dann bekam Abraham seinen Sohn, Isaak, und führte am achten Tag nach der Geburt diese Beschneidung an ihm durch. Isaak war der Vater von Jakob und Jakob der Vater der zwölf Stammväter der Stämme Israels.9 Sie, die Stammväter, waren neidisch auf Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm10 und rettete ihn aus all seinen Bedrängnissen. Gott bewirkte, dass Josef Annahme beim Pharao, dem Herrscher von Ägypten, fand, und stattete ihn mit Weisheit aus. Der Pharao setzte ihn als Regent über Ägypten und über seine gesamte Palastverwaltung ein.11 Da breitete sich eine Hungersnot im ganzen Land Ägypten und auch in Kanaan aus. Die Not wurde immer größer, weil unsere Vorfahren keine Nahrung mehr fanden.12 Als Jakob hörte, dass es in Ägypten noch Getreide gab, sandte er seine Söhne, unsere Vorväter, zum ersten Mal dorthin.13 Beim zweiten Mal gab Josef sich seinen Brüdern zu erkennen, und so erfuhr der Pharao, aus welcher Sippe Josef stammte.14 Dann sandte Josef Boten los und ließ seinen Vater Jakob zu sich holen zusammen mit seiner gesamten Großfamilie, insgesamt fünfundsiebzig Personen.15 So siedelte Jakob nach Ägypten um und starb dort, er und seine Söhne, die Stammväter unserer Stämme.16 Sie wurden alle nach Sichem überführt und dort in die Grabstätte gelegt, die Abraham den Leuten der Sippe Hamor in Sichem abgekauft hatte.17 Als die Zeit herankam, auf die sich die Zusage bezog, die Gott dem Abraham gegeben hatte, vermehrte sich unser Volk dort in Ägypten.18 Das ging so, bis ein anderer Pharao in Ägypten an die Regierung kam, einer, der Josef und dessen Verdienste nicht mehr kannte.19 Der stellte sich gegen unser Volk und unterdrückte unsere Vorfahren. Er wollte sie zwingen, ihre Neugeborenen auszusetzen, um ihnen so die Zukunft zu rauben.20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und Gott blickte mit Wohlgefallen auf ihn. Drei Monate lang wurde er in seinem Vaterhaus aufgezogen.21 Als er dann ausgesetzt wurde, nahm die Tochter des Pharao ihn zu sich und zog ihn wie ihren Sohn auf.22 So wurde Mose in der gesamten Weisheit der Ägypter unterrichtet, und alles, was er sagte oder tat, gelang ihm.23 Als er vierzig Jahre alt geworden war, stieg in seinem Herzen der Gedanke auf, nach seinen Brüdern und Schwestern zu schauen, den Nachfahren von Israel.24 Als er dabei miterlebte, wie einem von ihnen Unrecht geschah, wollte er ihn verteidigen und ihn rächen, indem er den Ägypter niederschlug.25 Er meinte, dass seine Volksangehörigen verstehen würden, dass Gott ihnen die Rettung durch ihn zukommen lassen wollte. Doch sie begriffen das nicht.26 Am darauf folgenden Tag ließ er sich wieder bei ihnen blicken, als einige von ihnen miteinander kämpften. Er wollte sie miteinander versöhnen und sagte: »Ihr Männer, ihr Brüder, warum handelt ihr ungerecht gegeneinander?«27 Der, der seinem Mitmenschen Unrecht tat, stieß Mose weg mit den Worten: »Wer hat dich eigentlich als Anführer und Richter über uns eingesetzt?28 Du willst mich doch hoffentlich nicht umbringen, so wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?«29 Aufgrund dieser Aussage floh Mose und wohnte als Ausländer im Land Midian. Dort bekam er zwei Söhne.30 Als dann vierzig Jahre vorübergegangen waren, erschien ihm in der Bergwüste des Sinai ein Himmelsbote in der brennenden Feuerflamme in einem Dornbusch.31 Als Mose das sah, staunte er sehr über diesen Anblick. Als er näher herantrat, um es genau anzuschauen, sprach Gott ihn deutlich an:32 ›Ich bin der Gott deiner Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Da fing Mose an zu zittern und wagte nicht, dort hinzuschauen.33 Da sagte Gott der Herr zu ihm: ›Ziehe deine Sandalen aus. Denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden.34 Ich habe genau gesehen, was meinem Volk, das in Ägypten ist, an Bösem angetan wird, und habe ihre Schmerzensschreie gehört. Deshalb bin ich vom Himmel herabgekommen, um sie aus dieser Lage zu befreien. Und jetzt los, ich sende dich nach Ägypten!‹35 Genau diesen Mann, Mose, von dem sie sich distanziert hatten, mit den Worten: ›Wer hat dich denn zum Verantwortlichen und Richter über uns eingesetzt?‹, gerade ihn hat Gott als Anführer und Befreier zu ihnen gesandt, und zwar durch die Hand des Himmelsboten, der ihm im Dornbusch erschienen war.36 Gerade er führte sie aus der Sklaverei heraus, indem er Wunder und Zeichen im Land Ägypten geschehen ließ und am Roten Meer und auch in der Wüste, insgesamt vierzig Jahre lang.37 Das ist genau der Mose, der dann zu den Nachkommen von Israel sagte: ›Gott wird einen Propheten wie mich für euch aufstehen lassen, einen, der zu eurem Volk gehört.‹38 Er ist auch der, der in der Wüste bei der versammelten Volksgemeinde war, zusammen mit dem Himmelsboten, der auf dem Berg Sinai mit ihm sprach und auch mit unseren Vorfahren. Ihm wurden lebendige Worte gegeben, die er an uns weitergeben sollte.39 Doch unsere Vorfahren wollten nicht auf ihn hören. Stattdessen stießen sie ihn von sich fort und wandten sich in ihren Herzen wieder zurück nach Ägypten.40 Sie sagten zu Aaron: ›Erschaffe uns Götter, die vor uns herziehen sollen! Denn dieser Mann, Mose, der uns aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, von ihm wissen wir ja gar nicht, was mit ihm geschehen ist.‹41 In diesen Tagen formten sie ein Stierbild und brachten diesem Götzenbild Schlachtopfer dar. So schauten sie voller Stolz und Freude auf das, was sie mit ihren eigenen Händen gemacht hatten.42 Da wandte Gott sich von ihnen ab. Er überließ sie sich selbst. Und so beteten sie die Heerscharen des Himmels an, so wie es im Buch des Propheten geschrieben steht: ›Habt ihr eigentlich mir die Opfertiere und Schlachtopfer in der Wüste dargebracht, diese vierzig Jahre lang, ihr Menschen aus dem Volk Israel? Nein!43 Ihr habt das Tempelzelt des Gottes Moloch mitgenommen und das Sternbild eures Gottes Räfan, die Abbilder, die ihr gemacht habt, um euch vor ihnen niederzuwerfen! So werde ich euch ins Exil schicken weit über Babylon hinaus!‹44 Und wie ging es dann weiter? Gott hatte ja Mose das Muster gezeigt, nach dem er das Zelt des Zeugnisses herstellen sollte.45 Dieses Zelt führten unsere Vorfahren in der Wüste mit, und das brachten unsere Vorfahren unter der Führung von Josua in das Land hinein. Die Völker, die dort wohnten, vertrieb Gott vor euren Vorfahren. Das dauerte an bis zur Zeit von König David.46 Den beschenkte Gott mit seiner besonderen Gnade. Und er, David, bat Gott darum, dass er für ihn ein bleibendes Haus errichten könnte, wo die Nachkommen von Jakob Gott verehren konnten.47 Doch es war dann schließlich dessen Sohn Salomo, der dieses Haus errichtete.48 Doch Gott, der Allerhöchste, wohnt nicht in von Menschen gemachten Gebäuden. Das betont auch der Prophet:49 ›Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist der Schemel, auf den ich meine Füße setze! Was für ein Haus könnt ihr mir denn schon bauen‹ – das ist das Wort Gottes des Herrn – ›und was für einen Ort, an dem ich Ruhe finde?50 Hat nicht meine eigene Hand das alles erschaffen?‹51 Ihr seid unbelehrbar und eure Herzen und Ohren sind unempfänglich für Gott! Unablässig widersetzt ihr euch dem heiligen Gottesgeist! Ihr macht es genauso wie eure Vorfahren!52 Gibt es einen einzigen unter den Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben? Sie haben diejenigen getötet, die schon vorher das Kommen dessen angekündigt haben, der durch und durch gerecht ist. Und jetzt seid ihr es gewesen, die ihn ausgeliefert und umgebracht haben!53 Ihr habt doch das Gottesgesetz aus der Hand von Engeln entgegengenommen und habt es doch nicht ernst genommen.«54 Als sie das hörten, bohrte es sich ihnen durchs Herz und sie knirschten vor Wut mit den Zähnen gegen ihn.55 Doch Stephanus war vom heiligen Gottesgeist erfüllt und blickte konzentriert zum Himmel. Da konnte er den herrlichen Lichtglanz Gottes sehen und auch Jesus, der an der rechten Seite Gottes stand.56 Deshalb rief er: »Schaut nur, ich sehe die Himmel offen stehen! Und auch den ewigen Menschensohn, der zur rechten Seite Gottes steht!«57 Da schrien sie mit lauter Stimme, hielten sich ihre Ohren zu und stürmten alle zusammen auf ihn ein.58 Mit vereinten Kräften stießen sie Stephanus aus der Stadt hinaus und warfen Steine auf ihn, um ihn zu töten. Die, die das ausführten, die sogenannten Zeugen, legten ihre Kleidung ab vor den Füßen eines jungen Mannes namens Saulus.59 So steinigten sie Stephanus. Doch der rief Gott im Gebet an und sagte: »Herr, Jesus, nimm meinen Geist auf!«60 Er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: »Herr, rechne ihnen diese Schuld nicht zu!« Mit diesen Worten starb er.

Apostelgeschichte 7

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Der Hohe Priester aber sprach: Ist das so?2 Er aber sprach: Ihr Brüder[1] und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, (1Mo 11,31; Ps 29,3; Apg 22,1; Eph 1,17)3 und sprach zu ihm: »Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde!« (1Mo 12,1)4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da siedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land um, in dem ihr jetzt wohnt. (1Mo 11,32; 1Mo 12,5; Hebr 11,8)5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und er verhieß, es ihm zum Besitztum zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte. (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 17,8; 1Mo 23,4)6 Gott aber sprach so: »Seine Nachkommen werden Fremdlinge[2] sein in fremdem Land, und man wird sie knechten[3] und misshandeln vierhundert Jahre. (2Mo 2,22)7 Und die Nation, der sie dienen[4] werden, werde ich richten«, sprach Gott, »und danach werden sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen[5] (1Mo 15,13; 2Mo 3,12; 2Mo 12,40)8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Patriarchen. (1Mo 17,10; 1Mo 21,4; 1Mo 25,26; 1Mo 35,22)9 Und die Patriarchen, neidisch auf Josef, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm (1Mo 37,4; 1Mo 37,28; 1Mo 39,2)10 und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn als Regenten[6] über Ägypten und sein ganzes Haus ein. (1Mo 40,14; Ps 105,20)11 Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Speise. (1Mo 41,57; 1Mo 42,5)12 Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. (1Mo 42,2)13 Beim zweiten Mal wurde Josef von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josefs bekannt. (1Mo 45,3; 1Mo 45,16)14 Josef aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft mit fünfundsiebzig Seelen. (1Mo 45,18; 1Mo 46,27; 5Mo 10,22)15 Jakob zog nun nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter; (1Mo 46,6; 1Mo 49,33; 2Mo 1,6)16 und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte. (1Mo 23,16; 1Mo 50,13; Jos 24,32)17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten, (2Mo 1,7; Apg 7,5)18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Josef nicht kannte. (2Mo 1,8)19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, sodass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben. (2Mo 1,14; 2Mo 1,22; Ps 105,25)20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war Gott angenehm[7]; und er wurde drei Monate aufgezogen im Haus des Vaters. (2Mo 2,2; Hebr 11,23)21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn. (2Mo 2,3; 2Mo 2,10)22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken. (Lk 24,19)23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte[8], kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israel, zu sehen.24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. (2Mo 2,11)25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gab[9]; sie aber verstanden es nicht.26 Am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie sich stritten, und trieb[10] sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht? (2Mo 2,13)27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich als Obersten und Richter über uns eingesetzt? (Apg 7,35)28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?29 Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. (2Mo 2,14; 2Mo 2,22; 2Mo 18,3)30 Als vierzig Jahre verflossen[11] waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches. (2Mo 3,2)31 Als aber Mose es sah, wunderte er sich über die Erscheinung; während er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn: (2Mo 3,3)32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.« Mose aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten. (2Mo 3,6; Mt 22,32)33 Der Herr aber sprach zu ihm: »Löse die Sandale von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. (2Mo 3,5; Jos 5,15)34 Gesehen[12] habe ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herabgekommen, sie herauszureißen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.« (2Mo 2,24; 2Mo 3,7)35 Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: »Wer hat dich als Obersten und Richter eingesetzt?«, den hat Gott als Obersten und Retter[13] gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien. (4Mo 20,16; Apg 7,27)36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre. (2Mo 14,21; Neh 9,10; Neh 9,11; Neh 9,12; Ps 105,27; Ps 105,40; Ps 106,22)37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: »Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken.« (Mk 9,7; Apg 3,22)38 Dieser ist es, der in der Gemeinde[14] in der Wüste gewesen ist mit dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete und mit unseren Vätern. Er empfing lebendige Aussprüche, um sie uns zu geben. (2Mo 19,3; 2Mo 24,18; Joh 1,17; Röm 3,2; Gal 3,19; Hebr 4,12)39 Unsere Väter aber wollten nicht gehorsam sein, sondern stießen ihn von sich, wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück (4Mo 14,3)40 und sagten zu Aaron: »Mach uns Götter, die vor uns herziehen sollen! Denn dieser Mose, der uns aus dem Land Ägypten geführt hat – wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.« (2Mo 32,1)41 Sie machten in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände. (2Mo 32,2; Ps 106,19)42 Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels zu dienen[15], wie geschrieben steht im Buch der Propheten: »Habt ihr mir etwa vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel? (5Mo 4,19; 2Kön 17,16; Ps 81,13; Jer 7,18; Jer 19,13; Apg 14,16; Röm 1,24)43 Ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und das Sternbild des Gottes Räfan[16], die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus.« (Am 5,25)44 Unsere Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Mose redete, befohlen hatte, es nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte. (2Mo 25,40)45 Und unsere Väter übernahmen es und führten es mit Josua[17] ein bei der Besitzergreifung ⟨des Landes⟩ der Nationen, die Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids, (Jos 3,14; Jos 18,1; Neh 9,24; Ps 44,4)46 der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs. (2Sam 7,2; 1Kön 8,17; Ps 132,4)47 Salomo aber baute ihm ein Haus. (1Kön 6,1)48 Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: (1Kön 8,27; Apg 17,24)49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe? (Mt 5,34)50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?« (Jes 66,1)51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr. (2Mo 32,9; 2Mo 33,3; 4Mo 27,14; Jes 63,10; Jer 6,10; Jer 9,25)52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die[18] Ankunft des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, (2Chr 36,16; Neh 9,26; Mt 5,12; Lk 11,47; Lk 13,34; Apg 2,36; Apg 3,14; Apg 3,15; 1Thess 2,15)53 die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht befolgt[19] habt. (Lk 23,24; Hebr 2,2)54 Als sie aber dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen[20], und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. (Ps 35,16; Apg 5,33)55 Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; (Lk 22,69; Apg 6,5; 1Petr 3,22)56 und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! (Apg 10,11; Hebr 10,12)57 Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.58 Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus. (5Mo 17,7; Apg 6,13; Apg 14,19; Apg 22,20)59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete[21] und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! (Mt 23,37; Lk 23,46)60 Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er. (Lk 23,34; 2Tim 4,16)

Apostelgeschichte 7

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der Oberste Priester fragte: »Stimmt das, was diese Männer gegen dich vorbringen?«2 Stephanus antwortete: »Brüder und Väter, hört mich an! Gott im Glanz seiner Herrlichkeit erschien unserem Ahnvater Abraham, als er noch in Mesopotamien lebte und noch nicht nach Haran gezogen war.3 Er sagte zu ihm: ›Verlass deine Heimat und deine Sippe und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!‹ (1Mo 12,1; Hebr 11,8)4 Da verließ Abraham das Land der Chaldäer und zog nach Haran. Nachdem dann sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn hierher in dieses Land, in dem ihr heute lebt. (1Mo 11,31; 1Mo 12,4)5 Doch gab er ihm darin keinen Grundbesitz, nicht einen Fußbreit. Er versprach ihm nur, ihm das Land zum Besitz zu geben, ihm und seinen Nachkommen. Dabei war Abraham damals noch kinderlos! (1Mo 12,7)6 Über Abrahams Nachkommen aber sagte Gott: ›Sie werden als Fremde in einem Land leben, das ihnen nicht gehört; vierhundert Jahre lang wird man sie hart behandeln und zu Sklavendiensten zwingen. (1Mo 15,13; 2Mo 3,12)7 Aber ich – sagte Gott – werde das Volk, das sie unterdrückt, bestrafen, und dann werden sie von dort wegziehen und mir hier an diesem Ort Opfer darbringen und mich anbeten.‹8 Gott schloss mit Abraham einen Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist. Auf der Grundlage dieses Bundes zeugte Abraham seinen Sohn Isaak und beschnitt ihn am achten Tag nach der Geburt; und so zeugte und beschnitt auch Isaak seinen Sohn Jakob und Jakob seine zwölf Söhne, unsere Stammväter.« (1Mo 17,9; 1Mo 21,2; 1Mo 25,26; 1Mo 29,31; 1Mo 35,16)9 »Jakobs Söhne, unsere Stammväter, waren jedoch eifersüchtig auf ihren Bruder Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Aber Gott war mit Josef (1Mo 37,11; 1Mo 37,28; 1Mo 39,2; 1Mo 39,21)10 und half ihm aus allen Schwierigkeiten. Er schenkte ihm Weisheit und verschaffte ihm Ansehen beim Pharao, dem König von Ägypten. So vertraute der Pharao ihm die Verwaltung ganz Ägyptens und die Aufsicht über die königlichen Güter an. (1Mo 41,37)11 Da kam eine Hungersnot und brachte große Bedrängnis über ganz Ägypten und über das Land Kanaan, und unsere Vorfahren hatten nichts mehr zu essen. (1Mo 41,54; 1Mo 42,1; 1Mo 42,5)12 Als Jakob hörte, dass es in Ägypten noch Getreide gab, schickte er seine Söhne, unsere Stammväter, dorthin.13 Als sie noch ein zweites Mal dorthin kamen, gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen, und der Pharao erfuhr, aus welcher Familie Josef stammte. (1Mo 45,1; 1Mo 45,3; 1Mo 45,16)14 Josef lud dann seinen Vater Jakob ein, mit der gesamten Familie, insgesamt 75 Personen,[1] nach Ägypten überzusiedeln. (1Mo 45,9; 1Mo 45,18; 1Mo 46,6; 1Mo 46,27)15 So kam Jakob nach Ägypten. Dort starb er auch, er und seine Söhne, unsere Stammväter.16 Nach ihrem Tod wurden sie nach Sichem überführt und dort in dem Familiengrab bestattet, das Abraham von der Sippe Hamors durch Kauf erworben hatte.« (1Mo 23,3; 1Mo 33,19; 1Mo 49,29; 1Mo 50,13; Jos 24,32; Hebr 11,22)17 »Dann kam die Zeit, dass Gott das Versprechen einlösen wollte, das er einst Abraham gegeben hatte. Die Nachkommen Jakobs waren inzwischen in Ägypten zu einem großen Volk geworden. (2Mo 1,7)18 Da kam ein neuer König an die Macht, der von Josef nichts mehr wusste.19 Nach einem heimtückischen Plan wollte er unser Volk ausrotten. Er zwang unsere Vorfahren, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen; keines sollte am Leben bleiben. (2Mo 1,15; 2Mo 1,22)20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, ein Kind, an dem Gott Gefallen hatte. Drei Monate lang konnte er in seinem Elternhaus verborgen gehalten werden. (2Mo 2,2; Hebr 11,23)21 Als er dann ausgesetzt werden musste, rettete ihn die Tochter des Pharaos und ließ ihn als ihren eigenen Sohn aufziehen.22 Er studierte alle Wissenschaften der Ägypter und wurde ein wortmächtiger und tatkräftiger Mann.23 Als Mose vierzig Jahre alt war, fasste er den Entschluss, sich um seine Brüder, die Israeliten, zu kümmern. (2Mo 2,11; Hebr 11,24)24 Er wurde Zeuge, wie ein Israelit von einem Ägypter geschlagen wurde. Da griff er ein, zahlte es dem Ägypter heim und schlug ihn tot.25 Er dachte, seine Brüder, die Israeliten, würden begreifen, dass Gott sie durch ihn befreien wollte; aber sie begriffen es nicht.26 Am nächsten Tag nämlich kam er gerade dazu, als zwei Israeliten miteinander stritten. Er wollte sie versöhnen und sagte: ›Hört her, ihr seid doch Brüder! Warum schlagt ihr einander?‹27 Aber der eine, der angefangen hatte, stieß Mose beiseite und fragte: ›Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns eingesetzt?28 Willst du mich auch umbringen wie gestern den Ägypter?‹29 Als Mose das hörte, floh er aus Ägypten und lebte als Fremder im Land Midian. Dort wurden ihm zwei Söhne geboren.« (2Mo 2,15; 2Mo 2,21; 2Mo 18,4)30 »Wieder waren vierzig Jahre vergangen, und Mose war eines Tages in der Wüste am Berg Sinai. Da erschien ihm ein Engel in einem brennenden Dornbusch. (2Mo 3,1)31 Mose wunderte sich über den brennenden Busch; er wollte hingehen und ihn genauer ansehen. Doch da hörte er die Stimme des Herrn:32 ›Ich bin der Gott deiner Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Mose zitterte vor Angst und wagte nicht hinzuschauen.33 Der Herr aber sagte: ›Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden!34 Ich habe genau gesehen, wie mein Volk in Ägypten misshandelt wird, und habe sein Stöhnen gehört; ich bin gekommen, um es zu retten. Deshalb geh jetzt, ich schicke dich nach Ägypten!‹35 Ebenden Mose, den die Israeliten abgelehnt und zu dem sie gesagt hatten: ›Wer hat dich zum Aufseher und Richter eingesetzt?‹, ebenden schickte Gott ihnen als Anführer und Befreier – durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war. (2Mo 2,14; 2Mo 3,2)36 Genau dieser Mose führte sie in die Freiheit. Er vollbrachte staunenerregende Wunder, zuerst in Ägypten, dann am Roten Meer und dann vierzig Jahre lang in der Wüste. (2Mo 7,3; 2Mo 14,21; 2Mo 15,25; 2Mo 16,1; 4Mo 14,33; 4Mo 20,2)37 Genau dieser Mose ist es auch, der zu den Israeliten sagte: ›Einen Propheten wie mich wird Gott aus euren Brüdern berufen.‹ (Apg 3,22)38 Er war es auch, der in der Wüste, als das Volk am Berg Sinai versammelt war, als Vermittler auftrat zwischen dem Engel, der auf dem Berg zu ihm sprach, und unseren Vorfahren. Er empfing Weisungen, die zum Leben führen, damit er sie an uns weitergebe.« (2Mo 19,1; Apg 7,53)39 »Aber unsere Vorfahren wollten Mose nicht gehorchen, sondern lehnten sich gegen ihn auf. Sie waren mit ihrem Herzen schon wieder auf dem Weg zurück nach Ägypten, (4Mo 14,3; Neh 9,17)40 als sie zu Aaron sagten: ›Mach uns Götter, die uns voranziehen! Denn was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten herausgeführt hat – niemand weiß es.‹ (2Mo 32,1)41 So machten sie sich damals ein Stierbild, brachten ihm Opfer und feierten ein Fest zu Ehren ihres selbst gemachten Götzen.42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und lieferte sie noch anderen Götzen aus. Er ließ es zu, dass sie die Sterne am Himmel anbeteten, wie das im Buch der zwölf Propheten[2] nachzulesen ist. Dort sagt Gott: ›Habt ihr Israeliten etwa mir zu Ehren Opfertiere geschlachtet und andere Opfer dargebracht die vierzig Jahre in der Wüste?43 Nein, das Zelt des Götzen Moloch habt ihr mitgeführt und den Stern eures Götzen Räfan[3] – Bilder, die ihr euch gemacht hattet, um sie anzubeten. Deshalb werde ich euch in die Verbannung führen, noch über Babylon hinaus!‹«44 »Unsere Vorfahren hatten in der Wüste das Heilige Zelt; es war angefertigt aufgrund der Weisung Gottes an Mose und nach dem Modell, das Mose von Gott gezeigt worden war. (2Mo 25,9)45 Die folgende Generation brachte dieses Zelt mit, als sie unter der Führung von Josua das Land in Besitz nahm, aus dem Gott die früheren Bewohner vor ihnen vertrieb. Jede neue Generation übernahm das Zelt von der vorhergehenden, bis zur Zeit Davids. (Jos 3,14; Jos 18,1; 2Chr 1,3; 2Chr 5,5)46 David gewann Gottes Gunst und bat Gott darum, ihn für das Zeltheiligtum der Nachkommen Jakobs einen festen Platz finden zu lassen. (2Sam 7,1; Ps 132,1)47 Salomo aber maßte sich an, Gott ein Haus zu bauen. (2Sam 7,5; 1Kön 6,1)48 Der höchste Gott wohnt jedoch nicht in Häusern, die von Menschen gemacht sind! Durch den Propheten Jesaja hat er gesagt: (Apg 17,24)49 ›Der Himmel ist mein Thron, die Erde mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? Wo ist die Wohnung, in der ich Raum finden könnte? (Jes 66,1)50 Habe ich nicht mit eigener Hand Himmel und Erde geschaffen?‹«51 »Ihr widerspenstiges Volk, am Körper seid ihr beschnitten, aber euer Herz ist unbeschnitten, und eure Ohren sind verschlossen für Gottes Botschaft! Ständig widersetzt ihr euch dem Geist Gottes, ihr genauso wie damals eure Vorfahren! (2Mo 32,9; 2Mo 33,5; Jer 4,4; Hes 2,2; Röm 2,28)52 Gibt es einen einzigen Propheten, den sie nicht verfolgt haben? Sie haben die Boten Gottes umgebracht, die das Kommen des einzig Gerechten angekündigt hatten. Den habt ihr nun verraten und ermordet! (Mt 5,12)53 Gott hat euch durch Vermittlung von Engeln sein Gesetz gegeben; aber ihr habt es nicht befolgt!« (Apg 7,38; Gal 3,19; Hebr 2,2)54 Bei diesen Worten gerieten die Mitglieder des jüdischen Rates über Stephanus in solche Wut, dass sie mit den Zähnen knirschten.55 Stephanus aber blickte zum Himmel empor, vom Heiligen Geist erfüllt; er sah Gott im Glanz seiner Herrlichkeit und Jesus an seiner rechten Seite (Mt 3,16; Lk 12,8)56 und rief: »Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn an der rechten Seite Gottes stehen!«57 Als sie das hörten, schrien sie laut auf und hielten sich die Ohren zu. Alle miteinander stürzten sich auf Stephanus58 und schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die Zeugen legten ihre Oberkleider vor einem jungen Mann namens Saulus ab, damit er sie bewachte. (Apg 22,20)59 Während sie ihn steinigten, bekannte sich Stephanus zu Jesus, dem Herrn,[4] und rief: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!« (Ps 31,6; Lk 23,46)60 Dann fiel er auf die Knie und rief laut: »Herr, strafe sie nicht für diese Schuld!« Mit diesen Worten starb er. (Lk 6,28; Lk 23,34)

Apostelgeschichte 7

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Der Hohepriester fragte Stephanus: »Stimmt es, was die Männer hier von dir behaupten?«2 Stephanus antwortete: »Hört mich an, liebe Brüder und Väter unseres Volkes! Gott, dem alle Ehre zukommt, erschien unserem Vater Abraham in Mesopotamien, noch ehe Abraham nach Haran gezogen war.3 Gott forderte ihn auf: ›Verlass deine Heimat und deine Verwandten und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!‹ (1Mo 12,1)4 So verließ Abraham das Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Als sein Vater gestorben war, zog er von dort weiter, und Gott brachte ihn hierher, wo ihr jetzt wohnt.5 Zwar gab Gott ihm hier kein eigenes Land – nicht einmal einen Fußbreit –, doch er sagte zu ihm, dass ihm und seinen Nachkommen einmal das ganze Land gehören würde. Zu der Zeit aber hatte Abraham noch keine Kinder!6 Gott sagte zu ihm: ›Deine Nachkommen werden in einem fremden Land heimatlos sein. Vierhundert Jahre wird man sie als Sklaven ausbeuten, und sie werden viel leiden müssen.‹7 Aber Gott versprach Abraham auch: ›Ich werde das Volk bestrafen, das sie so lange unterdrückt. Dann werden deine Nachkommen das fremde Land verlassen und mir hier dienen.‹ (1Mo 15,13)8 Damals schloss Gott mit Abraham den Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist. Als später Isaak geboren wurde, beschnitt ihn sein Vater Abraham deshalb am achten Tag nach der Geburt. Auch Isaak befolgte diese Ordnung, und sein Sohn Jakob hielt es ebenso mit seinen zwölf Söhnen, unseren Stammvätern.9 Weil aber Jakobs Söhne auf ihren Bruder Josef neidisch waren, verkauften sie ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott stand Josef bei10 und half ihm jedes Mal, wenn er in Not geriet. So konnte Josef die Gunst des ägyptischen Königs, des Pharaos, gewinnen. Wegen der ungewöhnlichen Weisheit, die Gott ihm gegeben hatte, wurde Josef vom Pharao schließlich zum Verwalter über ganz Ägypten und den Königshof eingesetzt.11 Dann aber brach in Ägypten und Kanaan eine Hungersnot aus. Die Not war so groß, dass auch unsere Vorfahren nichts mehr zu essen hatten.12 Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten noch Getreide gab, schickte er seine Söhne, unsere Stammväter, in dieses Land.13 Bei ihrer zweiten Reise nach Ägypten gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen. Nun erfuhr der Pharao noch mehr über Josefs Familie.14 Josef ließ seinen Vater Jakob und alle seine Verwandten nach Ägypten kommen, insgesamt fünfundsiebzig Menschen[1]. (1Mo 46,27)15 So kam Jakob nach Ägypten. Er und alle unsere Vorfahren lebten dort bis zu ihrem Tod.16 Später wurden ihre Gebeine nach Sichem überführt und in dem Grab beigesetzt, das Abraham von Hamors Nachkommen erworben hatte.17 Dann kam die Zeit, in der Gott das Versprechen erfüllen wollte, das er Abraham gegeben hatte. Die Nachkommen von Josef und seinen Brüdern waren in Ägypten inzwischen zu einem großen Volk geworden.18 Ein neuer Pharao kam an die Macht, der von Josef nichts mehr wusste.19 Grausam und voller Hinterlist unterdrückte er unser Volk. Er zwang unsere Vorfahren, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen, damit sie starben und das Volk nicht noch größer wurde.20 In dieser Zeit wurde Mose geboren; er war ein sehr schönes Kind[2]. Drei Monate lang versteckten ihn seine Eltern in ihrem Haus.21 Als er dann doch ausgesetzt werden musste, fand ihn die Tochter des Pharaos. Sie nahm ihn bei sich auf und erzog ihn wie ihren eigenen Sohn.22 Mose wurde in allen Wissenschaften der Ägypter gründlich ausgebildet, und er zeichnete sich durch eindrucksvolle Worte und Taten aus.23 Als Mose 40 Jahre alt war, beschloss er, sich um seine Brüder, die Israeliten, zu kümmern.24 Eines Tages musste er mit ansehen, wie ein Israelit von einem Ägypter misshandelt wurde. Da griff er ein, übte Rache und schlug den Ägypter tot.25 Mose meinte, seine Landsleute müssten jetzt erkennen, dass Gott ihn zur Befreiung seines Volkes geschickt hatte. Doch sie erkannten es nicht.26 Am nächsten Tag kam er gerade dazu, als sich zwei Israeliten stritten. Er versuchte, den Streit zu schlichten, und sagte zu ihnen: ›Ihr gehört doch zu ein und demselben Volk, warum schlagt ihr euch?‹27 Aber der mit dem Streit angefangen hatte, stieß ihn zurück und rief: ›Wer hat dich eigentlich zu unserem Aufseher und Richter gemacht?28 Willst du mich etwa auch umbringen, wie du gestern den Ägypter getötet hast?‹29 Mose erschrak über diese Worte. Er verließ Ägypten und floh nach Midian, wo er als Ausländer lebte. Dort wurden auch seine beiden Söhne geboren.30 Vierzig Jahre vergingen. Da erschien ihm in der Wüste am Berg Sinai ein Engel im Feuer eines brennenden Dornbusches.31 Mose sah die Flamme und wunderte sich über die seltsame Erscheinung. Als er aber näher herantrat, um genau hinzuschauen, hörte er die Stimme des Herrn:32 ›Ich bin der Gott deiner Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Mose zitterte vor Angst und wagte nicht hinzusehen.33 Aber der Herr sprach weiter zu ihm: ›Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden!34 Ich habe gesehen, wie schlecht es meinem Volk in Ägypten geht, und ich habe auch gehört, wie sie über ihre Unterdrückung stöhnen. Nun bin ich herabgekommen, um sie zu retten. Darum geh, ich sende dich zurück nach Ägypten!‹ (2Mo 3,5)35 Gott sandte also gerade den Mann als Anführer und Befreier zu den Israeliten, den sie mit den Worten abgewiesen hatten: ›Wer hat dich zu unserem Aufseher und Richter gemacht?‹ Er beauftragte Mose durch den Engel, der ihm im brennenden Dornbusch erschien,36 und Mose führte das Volk aus Ägypten. Überall vollbrachte er Zeichen und Wunder: in Ägypten, am Roten Meer und während der vierzig Jahre in der Wüste.37 Mose war es auch, der zum Volk Israel sagte: ›Einmal wird euch der Herr, euer Gott, einen Propheten wie mich senden, einen Mann aus eurem Volk.‹ (5Mo 18,15)38 Dieser Mose wurde zum Vermittler zwischen unserem Volk und dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm sprach. Er empfing Gottes Weisungen, die zum Leben führen, und bekam den Auftrag, sie uns zu übermitteln.39 Aber unsere Vorfahren wollten nicht auf ihn hören. Sie trauerten dem Leben in Ägypten nach und lehnten sich sogar gegen Mose auf, als er auf dem Berg Sinai war.40 Von seinem Bruder Aaron verlangten sie: ›Los, mach uns Götterfiguren! Sie sollen uns voranziehen und den Weg zeigen. Wer weiß, was diesem Mose zugestoßen ist, der uns aus Ägypten herausgeführt hat!‹41 Daraufhin machten sie sich ein Stierkalb, das ihr Gott sein sollte. Als es fertig war, feierten sie ein Fest zu Ehren ihres selbst gemachten Götzen und brachten ihm ihre Opfer.42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und überließ sie ihrem Schicksal. So kam es, dass sie die Sonne, den Mond und die Sterne verehrten, wie es im Buch der Propheten[3] steht: ›Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid, habt ihr mir da Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht?43 Nein, ihr habt das Zelt des Götzen Moloch und den Stern des Götzen Räfan[4] vor euch hergetragen. Diese Götter habt ihr euch selbst gemacht, um sie anzubeten. Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, noch weit über Babylon hinaus.‹ (Am 5,25)44 Während ihrer ganzen Wanderung durch die Wüste hatten unsere Vorfahren ein Zelt bei sich, das ihnen als Tempel diente. Gott selbst hatte befohlen, ein solches Zelt zu bauen, und zwar genau so, wie er es Mose gezeigt hatte.45 Die folgende Generation übernahm das Zelt. Als die Israeliten später unter der Führung von Josua das Land eroberten, aus dem die heidnischen Völker von Gott vertrieben wurden, nahmen sie das Zelt mit in ihre neue Heimat. Dort blieb es noch bis zur Zeit von König David.46 Diesem König wandte sich Gott in Liebe zu, und so bat David Gott darum, für die Israeliten einen Tempel bauen zu dürfen[5].47 Doch erst Salomo verwirklichte diesen Plan.48 Aber der höchste Gott wohnt ohnehin nicht in Häusern, die ihm Menschen bauen. So sagt schon der Prophet Jesaja:49 ›Der Himmel ist mein Thron und die Erde mein Fußschemel. Und da wollt ihr mir, dem Herrn, ein Haus bauen? An welchem Ort soll ich mich denn niederlassen?50 Ich habe doch Himmel und Erde geschaffen!‹ « (Jes 66,1)51 »Ihr seid wirklich unbelehrbar!«, fuhr Stephanus fort. »Ihr habt eure Ohren für Gottes Botschaft verschlossen, und auch euer Herz gehört ihm nicht.[6] Genau wie eure Vorfahren widersetzt ihr euch ständig dem Heiligen Geist.52 Nennt mir einen einzigen Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben. Sie haben alle umgebracht, die vom Kommen des Retters[7] sprachen. Und diesen Unschuldigen habt ihr nun verraten und ermordet!53 Gott hat euch durch seine Engel das Gesetz gegeben, aber ihr habt euch nicht danach gerichtet.«54 Über diese Worte von Stephanus gerieten die Mitglieder des Hohen Rates in maßlose Wut.55 Stephanus aber blickte, erfüllt vom Heiligen Geist, fest zum Himmel auf und sah dort Gott in seiner Herrlichkeit und Jesus an seiner rechten Seite.56 »Ich sehe den Himmel offen«, rief Stephanus, »und Jesus, den Menschensohn, auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite stehen!«57 Jetzt schrien sie ihn nieder, hielten sich die Ohren zu, um seine Worte nicht länger hören zu müssen, und stürzten sich auf ihn.58 Sie zerrten ihn aus der Stadt und begannen, ihn zu steinigen. Die Zeugen, die daran beteiligt waren, legten ihre Obergewänder ab und gaben sie einem jungen Mann namens Saulus, der sie bewachen sollte.59 Noch während die Steine Stephanus trafen, betete er laut: »Herr Jesus, nimm meinen Geist bei dir auf!«60 Er sank auf die Knie und rief mit lauter Stimme: »Herr, vergib ihnen diese Schuld!« Mit diesen Worten starb er.

Apostelgeschichte 7

Menge Bibel

1 Der Hohepriester fragte ihn nun: »Verhält sich dies so?«2 Da antwortete Stephanus: »Werte Brüder und Väter, hört mich an! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien wohnte, bevor er sich in Haran niedergelassen hatte,3 und gebot ihm: ›Verlaß dein Heimatland und deine Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde!‹ (1.Mose 12,1)4 Da wanderte er aus dem Lande der Chaldäer aus und ließ sich in Haran nieder. Von dort ließ Gott ihn dann nach dem Tode seines Vaters in dieses Land hier übersiedeln, das ihr noch jetzt bewohnt;5 doch gab er ihm keinen festen Besitz darin, auch nicht einen Fuß breit, verhieß ihm jedoch, er wolle es ihm und seiner Nachkommenschaft späterhin zum Eigentum geben, obgleich er damals noch kein Kind hatte.6 So lauteten aber Gottes Worte: ›Seine Nachkommen werden als Beisassen in einem fremden Lande ansässig sein, wo man sie vierhundert Jahre lang knechten und mißhandeln wird;7 doch das Volk, dem sie als Knechte dienen werden, will ich richten‹, sagte Gott; ›und hierauf werden sie ausziehen und mir an dieser Stätte dienen.‹ (1.Mose 15,13-14; 2.Mose 3,12)8 Dann gab Gott ihm den Bund der Beschneidung, und so wurde Abraham der Vater Isaaks, den er am achten Tage beschnitt; Isaak wurde dann der Vater Jakobs und Jakob der Vater der zwölf Erzväter.9 Weil dann aber die Erzväter auf Joseph neidisch wurden, verkauften sie ihn nach Ägypten; doch Gott war mit ihm10 und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und verlieh ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem ägyptischen König, der ihn zum Gebieter über Ägypten und über sein ganzes Haus einsetzte.11 Da kam eine Hungersnot und große Drangsal über das ganze Land Ägypten und Kanaan, und unsere Väter hatten nichts zu essen.12 Als aber Jakob erfuhr, daß in Ägypten Getreide zu haben sei, sandte er unsere Väter zum erstenmal hin.13 Beim zweitenmal gab sich dann Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und Josephs Herkunft wurde dem Pharao bekannt.14 Joseph sandte dann hin und ließ seinen Vater Jakob und seine gesamte Verwandtschaft holen, im ganzen fünfundsiebenzig Seelen.15 So zog denn Jakob nach Ägypten hinab, wo er starb und ebenso auch unsere Väter;16 sie wurden nach Sichem überführt und in dem Grabe beigesetzt, das Abraham für eine Geldsumme von den Söhnen Hemors in Sichem gekauft hatte.«17 »Je näher aber die Zeit der Verheißung kam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, desto mehr wuchs das Volk in Ägypten an und wurde zahlreich,18 bis ein anderer König zur Regierung über Ägypten kam, der von Joseph nichts wußte.19 Dieser verfuhr arglistig gegen unser Volk und mißhandelte unsere Väter, so daß sie ihre neugeborenen Kinder aussetzen mußten, damit sie nicht am Leben bleiben sollten.20 In dieser Zeit wurde Mose geboren und war ein ausnehmend schönes Kind; drei Monate lang wurde er im Elternhause aufgezogen,21 und als man ihn dann ausgesetzt hatte, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und erzog ihn für sich selbst zum Sohn.22 So wurde denn Mose in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war gewaltig in seinen Worten und Taten.23 Als er aber volle vierzig Jahre alt geworden war, stieg das Verlangen in ihm auf, sich einmal nach seinen Brüdern, den Israeliten, umzusehen;24 und als er einen von ihnen sah, dem Unrecht geschah, leistete er ihm Beistand und verschaffte dem Mißhandelten Genugtuung, indem er den Ägypter erschlug.25 Dabei war er der Meinung, seine Volksgenossen würden zu der Einsicht kommen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung schaffen würde; doch sie erkannten es nicht.26 Am folgenden Tage kam er gerade dazu, als zwei von ihnen einen Streit miteinander hatten; da wollte er sie versöhnen, damit sie Frieden hielten, indem er sagte: ›Ihr Männer, ihr seid doch Brüder: warum tut ihr einander unrecht?‹27 Der aber, welcher seinem Genossen unrecht tat, stieß ihn zurück mit den Worten: ›Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter über uns eingesetzt?28 Willst du mich etwa ebenso erschlagen, wie du gestern den Ägypter erschlagen hast?‹ (2.Mose 2,14-15)29 Um dieses Wortes willen ergriff Mose die Flucht und lebte als Fremdling im Lande Midian, wo ihm zwei Söhne geboren wurden.30 Als dann wieder volle vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.31 Als Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung; als er aber näher hinzutrat, um genauer zuzusehen, erscholl die Stimme des Herrn:32 ›Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ (2.Mose 3,6) Da begann Mose zu zittern und wagte nicht, genauer hinzusehen.33 Der Herr aber sagte zu ihm: ›Ziehe dir die Schuhe ab von den Füßen; denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliges Land.34 Ich habe die Mißhandlung meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Seufzen gehört; darum bin ich herabgekommen, sie zu erretten. Und jetzt komm: ich will dich nach Ägypten senden!‹ (2.Mose 2,24; 3,7.10)35 Diesen Mose, den sie verleugnet[1] hatten, als sie sagten: ›Wer hat dich zum Oberhaupt und Richter (über uns) gesetzt?‹, eben diesen hat Gott als Oberhaupt und Erlöser gesandt durch die Vermittlung des Engels, der ihm im Dornbusch erschienen war.36 Dieser ist es auch, der sie (aus dem Lande) weggeführt hat, indem er Wunder und Zeichen im Lande Ägypten und am Roten Meer sowie vierzig Jahre lang in der Wüste tat.37 Dieser Mose ist es, der zu den Israeliten gesagt hat: ›Einen Propheten wie mich wird Gott euch aus euren Volksgenossen erwecken.‹ (5.Mose 18,15)38 Dieser ist es, der bei der Gemeindeversammlung in der Wüste Vermittler gewesen ist zwischen dem Engel, der auf dem Berge Sinai zu ihm redete, und zwischen unsern Vätern, derselbe, der lebendige Worte empfing, um sie uns mitzuteilen.39 Doch unsere Väter wollten ihm nicht gehorsam sein; vielmehr stießen sie ihn von sich und sehnten sich nach Ägypten zurück40 und sagten zu Aaron: ›Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen! Denn von diesem Mose, der uns aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, wissen wir nicht, was aus ihm geworden ist.‹ (2.Mose 32,1)41 So machten sie sich denn damals ein Stierbild, brachten diesem Götzen Opfer dar und hatten ihre Freude an den Werken[2] ihrer Hände.42 Da wandte Gott sich von ihnen ab und gab sie dahin, daß sie dem Sternenheer des Himmels dienten[3], wie im Buch der Propheten geschrieben steht (Am 5,25-27): ›Habt ihr etwa mir Schlachttiere und Opfergaben während der vierzig Jahre in der Wüste dargebracht, ihr vom Hause Israel?43 Nein, das Zelt des Moloch und das Sternbild des Gottes Rephan[4] habt ihr getragen, die Götzenbilder, die ihr zur Anbetung angefertigt hattet; darum werde ich euch über Babylon hinaus (in die Verbannung) wegführen lassen.‹«44 »Die Hütte des Zeugnisses[5] hatten unsere Väter in der Wüste so, wie Gott es angeordnet hatte, als er dem Mose gebot, sie nach dem Vorbild, das er gesehen hatte, herzustellen.45 Diese (Hütte) haben unsere Väter dann auch übernommen und sie unter Josua in das Gebiet der Heidenvölker gebracht, die Gott vor den Augen unserer Väter vertrieb; (und so blieb es) bis zur Zeit Davids.46 Dieser fand Gnade vor Gott und erbat es sich als Gunst, eine Wohnung für den Gott Jakobs zu finden[6].47 Aber erst Salomo hat ihm ein Haus erbaut.48 Doch der Höchste wohnt nicht in einem Bau, der von Menschenhand hergestellt ist, wie der Prophet sagt (Jes 66,1-2):49 ›Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wäre es, das ihr mir bauen könntet?‹ – sagt der Herr – ›oder welches wäre die Stätte der Ruhe für mich?50 Hat nicht meine Hand dies ganze Weltall geschaffen?‹«51 »O ihr Halsstarrigen und an Herz und Ohren Unbeschnittenen! Immerfort widerstrebt ihr dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr.52 Wo ist ein Prophet gewesen, den eure Väter nicht verfolgt haben? Und so haben sie auch die getötet, welche das Kommen des Gerechten vorausverkündigt haben, an dem ihr jetzt zu Verrätern und Mördern geworden seid.53 Auf Anordnung[7] von Engeln habt ihr das Gesetz empfangen und es doch nicht gehalten!«54 Als sie das hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.55 Er aber, voll heiligen Geistes, blickte fest[8] zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen56 und rief aus: »Ich sehe die Himmel aufgetan und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen!«57 Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los;58 dann stießen sie ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Dabei legten die Zeugen ihre Obergewänder[9] ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus59 und steinigten den Stephanus, der betend ausrief: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!«60 Alsdann auf die Knie niedergesunken, rief er noch laut aus: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!« Nach diesen Worten gab er seinen Geist auf.

Apostelgeschichte 7

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dann fragte der Hohe Priester: „Ist das wahr?“2 Stephanus antwortete: „Ihr Männer Israels, meine Brüder und Väter, hört mich an! Der Gott, dem alle Herrlichkeit gehört, erschien unserem Vater Abraham in Mesopotamien, als er noch nicht nach Haran gezogen war.3 Er hatte zu ihm gesagt: 'Verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.' (1Mo 12,1)4 Da verließ Abraham das Land der Chaldäer und zog nach Haran. Nach dem Tod seines Vaters führte Gott ihn in dieses Land, in dem ihr heute lebt.5 Er gab ihm aber keinen Grundbesitz darin, nicht einen Fußbreit. Doch er versprach, ihm und seinen Nachkommen das Land zu geben – obwohl Abraham damals noch kein Kind hatte.6 Die Worte Gottes lauteten folgendermaßen: 'Deine Nachkommen werden Fremde in einem Land sein, das ihnen nicht gehört. Man wird sie versklaven und misshandeln. Das alles dauert insgesamt vierhundert Jahre.7 Doch ich werde das Volk, das sie zum Sklavendienst zwingt, zur Rechenschaft ziehen', sagte Gott. 'Danach werden sie das Land verlassen und mir an diesem Ort dienen.' (1Mo 15,13)8 Dann gewährte Gott Abraham den Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist. Deshalb beschnitt Abraham Isaak am achten Tag, nachdem er geboren wurde. Isaak tat es genauso mit Jakob und Jakob mit unseren zwölf Stammvätern. (1Mo 17,9)9 Unsere Stammväter waren jedoch neidisch auf Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott stand ihm bei10 und half ihm aus allen Schwierigkeiten heraus. Er ließ ihn die Gunst des Pharao gewinnen und schenkte ihm Weisheit vor ihm. So setzte ihn der König von Ägypten als Verwalter über das Land und den ganzen königlichen Haushalt ein.11 Dann brach eine Hungersnot in ganz Ägypten und Kanaan aus und brachte großes Elend. Auch unsere Väter hatten nichts mehr zu essen.12 Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten noch Getreide gab, schickte er unsere Stammväter das erste Mal hin.13 Beim zweiten Mal gab Josef sich seinen Brüdern zu erkennen, und so erfuhr der Pharao, wo Josef herkam.14 Dann ließ Josef seinen Vater Jakob und die ganze Verwandtschaft zu sich rufen, 75 Menschen.[1] (1Mo 46,27)15 So kam Jakob nach Ägypten. Dort starben er und unsere Stammväter ebenso.16 Später wurden diese nach Sichem überführt und in dem Familiengrab beigesetzt, das Abraham von den Söhnen Hamors dort gekauft hatte.17 Als dann die Zeit näher kam, in der Gott seine Zusage an Abraham einlösen wollte, wuchs und vermehrte sich unser Volk in Ägypten,18 bis ein König auf den ägyptischen Thron kam, der nichts mehr von Josef wusste.19 Heimtückisch und grausam ging er gegen unser Volk vor. Er zwang unsere Vorfahren, ihre Säuglinge auszusetzen. Keiner sollte am Leben bleiben.20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, ein Kind, an dem Gott Gefallen hatte. Drei Monate lang konnten seine Eltern für ihn sorgen.21 Als sie ihn dann doch aussetzen mussten, wurde er von der Tochter des Pharao aufgenommen, die ihn als ihren Sohn aufzog.22 So erhielt Mose eine umfassende ägyptische Ausbildung und zeichnete sich durch seine Worte und Taten aus.23 Mit vierzig Jahren fasste er den Entschluss, sich nach seinen Brüdern und Schwestern, den Israeliten, umzusehen.24 Als er einmal sah, wie einer von ihnen ohne Grund misshandelt wurde, griff er ein. Er rächte den Unterdrückten und erschlug den Ägypter.25 Mose dachte, seine Landsleute würden verstehen, dass Gott sie durch ihn retten wollte. Aber sie verstanden das nicht.26 Am nächsten Tag kam er nämlich gerade dazu, als zwei von ihnen miteinander stritten. Er wollte sie versöhnen, damit sie Frieden hielten. 'Männer', sagte er, 'ihr seid doch Brüder! Warum schlagt ihr euch?'27 Aber der, der den Streit angefangen hatte, stieß ihn zur Seite und schrie: 'Wer hat dich eigentlich zum Aufseher und Richter über uns gemacht?28 Willst du mich etwa auch umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?'29 Als Mose das hörte, floh er ins Land Midian. Dort lebte er als Ausländer und zeugte zwei Söhne.30 So vergingen 40 Jahre. Eines Tages erschien ihm in der Wüste am Berg Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornbuschs.31 Mose wunderte sich über die Erscheinung. Er ging näher heran, um sich das genauer anzusehen. Da hörte er die Stimme des Herrn:32 Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.' Mose zitterte vor Angst und wagte nicht hinzusehen. (2Mo 3,6)33 Der Herr aber sagte: 'Zieh deine Sandalen aus, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.34 Ich habe sehr wohl gesehen, wie mein Volk Israel in Ägypten misshandelt wird, und habe sein Stöhnen gehört. Nun bin ich zu seiner Befreiung gekommen. Und jetzt geh: Ich will dich nach Ägypten senden.'35 Gerade den Mose, den sie abgelehnt hatten, als sie sagten: 'Wer hat dich als Aufseher und Richter eingesetzt?', gerade den schickte Gott ihnen jetzt als Anführer und Befreier. Er beauftragte ihn durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war.36 Gerade dieser Mose führte sie aus dem Land heraus. Er vollbrachte dabei Wunder und außergewöhnliche Zeichen in Ägypten, im Roten Meer und während der 40 Jahre in der Wüste.37 Gerade dieser Mose sagte zu den Israeliten: 'Einen Propheten wie mich wird Gott aus eurer Mitte erwecken.'38 Und als unsere Vorfahren sich in der Wüste vor Gott versammelten, war es gerade dieser Mose, der Vermittler zwischen ihnen und dem Engel wurde, der auf dem Berg zu ihm redete. Dort erhielt er Worte, die zum Leben führen, und gab sie uns weiter.39 Doch unsere Vorfahren wollten Mose nicht gehorchen. Sie lehnten sich gegen ihn auf und waren mit ihrem Herzen schon auf dem Rückweg nach Ägypten,40 als sie zu Aaron sagten: 'Mach uns Götter, die uns führen können! Denn was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten herausgeführt hat, weiß keiner.'41 So machten sie sich damals ein Götzenbild – die Nachbildung eines jungen Stiers –, brachten ihm Opfer und feierten das Werk ihrer Hände.42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und ließ sie gehen, sodass sie das Himmelsheer verehrten, wie es im Zwölfprophetenbuch[2] geschrieben steht: 'Habt ihr etwa für mich 40 Jahre in der Wüste Schlacht- und Speisopfer dargebracht, ihr Israeliten?43 Ihr habt das Zelt des Moloch und den Stern des Gottes Räfan mitgenommen. Diese Götzenbilder hattet ihr gemacht, um sie anzubeten! Deshalb werde ich euch in die Verbannung schicken – noch über Babylon hinaus.' (Am 5,25)44 Unsere Vorfahren hatten das Zelt mit der göttlichen Urkunde[3] in der Wüste. Es war nach den Anweisungen Gottes und dem Modell angefertigt worden, das Mose gesehen hatte.45 Unsere Väter hatten es übernommen und mitgebracht, als sie mit Josua das Land in Besitz nahmen, deren Bewohner Gott vor ihnen vertrieb. Noch bis zur Zeit Davids wurde es benutzt.46 Gott war David besonders gnädig. Und David bat ihn, ein festes Heiligtum für die Israeliten bauen zu dürfen.47 Salomo durfte es dann für Gott bauen.48 Aber der Höchste wohnt doch nicht in Häusern, die Menschenhände gebaut haben! Der Prophet sagt das so:49 Der Himmel ist mein Thron und die Erde ist meine Fußbank. Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen, sagt der Herr, wo wollt ihr denn eine Bleibe für mich finden?50 Habe ich nicht mit eigener Hand das All und alles erschaffen?' (Jes 66,1)51 Ihr Unbelehrbaren und Unbeschnittenen! Ja, unbeschnitten seid ihr an Herz und Ohren! Andauernd widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist – genauso wie eure Väter.52 Gibt es einen Propheten, den eure Väter nicht verfolgt haben? Sie haben sogar die getötet, die das Kommen des Gerechten ankündigten – des Gerechten, den ihr nun verraten und ermordet habt.53 Ihr habt das Gesetz durch Vermittlung von Engeln erhalten – und doch nicht befolgt!“54 Als die Mitglieder des Hohen Rates das hörten, gerieten sie in solche Wut über Stephanus, dass sie mit den Zähnen knirschten.55 Aber Stephanus war mit dem Heiligen Geist erfüllt und schaute gespannt zum Himmel hinauf. Er sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus an Gottes rechter Seite stehen.56 „Ich sehe den Himmel offen“, sagte er, „und der Menschensohn steht an der rechten Seite Gottes.“57 Da schrien sie laut auf, hielten sich die Ohren zu und stürzten sich miteinander auf ihn.58 Dann zerrten sie ihn aus der Stadt hinaus und steinigten ihn. Dabei legten die Zeugen[4] ihre Obergewänder vor einem jungen Mann hin, der Saulus hieß. (5Mo 17,7)59 Stephanus betete, als sie ihn steinigten: „Herr Jesus“, sagte er, „nimm meinen Geist auf!“60 Auf die Knie gestürzt rief er noch einmal laut: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Mit diesen Worten starb er.

Apostelgeschichte 7

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Der Hohepriester fragte Stephanus: »Treffen die Vorwürfe zu, die gegen dich erhoben werden?«2 Stephanus erwiderte: »Meine Brüder, Väter ´unseres Volkes`, hört mich an!« »Der Gott, dem alle Macht und Herrlichkeit gehört[1], erschien unserem Vater Abraham, als dieser noch in Mesopotamien lebte und noch nicht in die Stadt Haran gezogen war,3 und sagte zu ihm: ›Verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde.‹ (1Mo 12,1)4 Da verließ Abraham das Land der Chaldäer und zog nach Haran. Und nachdem sein Vater gestorben war, zog er weiter und ließ sich auf Gottes Weisung hin in dem Land nieder[2], in dem ihr jetzt lebt. (1Mo 11,31; 1Mo 11,32; 1Mo 12,4; 1Mo 12,5)5 Allerdings gab Gott ihm damals keinen Grundbesitz[3] in diesem Land, nicht einmal so viel, dass er seinen Fuß hätte darauf stellen können. Er versprach jedoch, ihm eines Tages das ganze Land zum Besitz zu geben – ihm und seinen Nachkommen. Dabei hatte Abraham zu jenem Zeitpunkt noch gar keine Kinder! (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 15,18; 1Mo 17,8; 1Mo 24,7; 1Mo 48,4)6 Seine Nachkommen, sagte Gott, würden als Fremde in einem fremden Land leben und vierhundert Jahre lang unterdrückt und zu Sklavendiensten gezwungen werden.7 ›Doch ich selbst‹, kündigte Gott an, ›werde das Volk zur Rechenschaft ziehen, das sie versklavt, und dann werden sie von dort wegziehen und mir hier, in diesem Land, dienen.‹ (1Mo 15,13; 1Mo 15,14)8 In der Folge schloss Gott mit Abraham den Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist. Als daher Abraham seinen Sohn Isaak bekam, beschnitt er ihn acht Tage nach der Geburt. Und genauso machte es Isaak mit seinem Sohn Jakob und Jakob mit seinen zwölf Söhnen, unseren Stammvätern. « (1Mo 17,7; 1Mo 21,2; 1Mo 25,26; 1Mo 29,31; 1Mo 35,16)9 »Die Stammväter waren neidisch auf ihren Bruder Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm (1Mo 37,4; 1Mo 37,11; 1Mo 37,28; 1Mo 39,1; 1Mo 39,2; 1Mo 39,21; 1Mo 39,23)10 und half ihm aus allen Schwierigkeiten heraus, in die er geriet. Er sorgte dafür, dass der Pharao, der ägyptische König, auf Josef aufmerksam wurde und ihm sein Vertrauen schenkte. Der Pharao war von Josefs Weisheit so beeindruckt[4], dass er ihm das höchste Regierungsamt Ägyptens anvertraute und ihn zum Verwalter aller königlichen Güter machte. (1Mo 41,37)11 Dann brach in ganz Ägypten und in Kanaan eine Hungersnot aus, und damit begann für diese Länder eine schwere Zeit. Auch unsere Vorfahren hatten nichts mehr zu essen.12 Als Jakob hörte, dass es in Ägypten noch Getreide gab, schickte er ´seine Söhne,` unsere Stammväter, dorthin, ein erstes13 und ein zweites Mal. Beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen, und auf diese Weise erfuhr der Pharao ´Genaueres` über Josefs Familie[5].[6] (1Mo 41,54; 1Mo 42,1; 1Mo 43,15; 1Mo 45,1; 1Mo 45,16)14 Josef ließ dann seinen Vater Jakob und alle Verwandten nach Ägypten kommen, insgesamt fünfundsiebzig Personen.[7] (1Mo 46,26; 1Mo 46,27; 2Mo 1,5)15 Jakob ließ sich in Ägypten nieder[8], und dort starb er auch, er und unsere Väter.[9] (1Mo 46,5; 1Mo 49,33; 2Mo 1,6)16 Sie wurden nach Sichem überführt und in dem Grab beigesetzt, das Abraham dort von den Söhnen Hamors[10] gekauft hatte[11].[12]« (1Mo 23,17; 1Mo 23,18; 1Mo 33,19; 1Mo 50,13; Jos 24,32)17 »Je näher nun der Zeitpunkt für die Einlösung des Versprechens rückte, das Gott Abraham gegeben hatte, desto größer wurde unser Volk in Ägypten. Es wuchs und vermehrte sich,18 bis ein König den Thron Ägyptens bestieg, der nichts mehr von Josef wusste. (2Mo 1,7; 2Mo 1,8)19 Dieser Herrscher ging mit heimtückischer Grausamkeit gegen unser Volk vor: Er zwang unsere Vorfahren, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen, um so das weitere Wachstum des Volkes zu verhindern[13]. (2Mo 1,15; 2Mo 1,22)20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und Gott hatte Gefallen an ihm[14]. Drei Monate lang war es seinen Eltern möglich, in ihrem Haus für ihn zu sorgen. (2Mo 2,2)21 Als er dann doch ausgesetzt werden musste, nahm ihn die Tochter des Pharaos zu sich[15] und zog ihn wie einen eigenen Sohn auf.22 Mose erhielt eine umfassende Ausbildung in den Wissenschaften[16] der Ägypter, und seine Worte und Taten zeichneten ihn als einen besonders fähigen Mann aus[17].23 Im Alter von vierzig Jahren erwachte in Mose der Wunsch[18], nach seinen Brüdern und Schwestern, den Israeliten, zu sehen.24 ´Als er sie aufsuchte,` wurde er Zeuge, wie ein Israelit von einem Ägypter misshandelt wurde. Er kam dem Unterdrückten zu Hilfe und rächte das Unrecht, indem er den Ägypter erschlug.25 Mose dachte, seine Landsleute würden verstehen, dass es Gottes Plan war, sie durch ihn zu retten, aber sie verstanden es nicht.26 ´Das zeigte sich` am darauffolgenden Tag: Mose kam gerade dazu, als zwei Israeliten sich stritten und einander schlugen. Er versuchte den Streit zu schlichten und wollte die beiden dazu bewegen, Frieden zu schließen. ›Männer‹, sagte er, ›ihr seid doch Brüder! Warum fügt ihr einander solches Unrecht zu?‹27 Da stieß ihn der, der den Streit begonnen hatte[19], zur Seite und rief: ›Wer hat dich eigentlich zu unserem Anführer und Richter eingesetzt?28 Willst du mich etwa auch töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?‹ (2Mo 2,13; 2Mo 2,14)29 Als Mose das hörte, floh er in das Gebiet der Midianiter.[20] Während der Zeit seines Exils wurden ihm zwei Söhne geboren. (2Mo 2,11; 2Mo 2,22; 2Mo 18,2)30 Wieder vergingen vierzig Jahre. Da erschien ihm eines Tages in der Wüste am Berg Sinai ein Engel in den Flammen eines brennenden Dornbusches.[21] (2Mo 3,1)31 Mose sah, ´dass der Busch in Flammen stand, aber nicht verbrannte,` und wunderte sich über diese rätselhafte Erscheinung. Er trat näher, um herauszufinden, was es damit auf sich hatte. Da hörte er die Stimme des Herrn:32 ›Ich bin der Gott deiner Väter[22], der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Mose war so erschrocken, dass er am ganzen Körper zitterte und nicht hinzusehen wagte. (2Mo 3,6)33 Der Herr aber sagte zu ihm: ›Zieh deine Schuhe aus[23], denn du stehst auf heiligem Boden!34 Schon lange habe ich gesehen, wie mein Volk in Ägypten misshandelt wird, und habe das Stöhnen der Unterdrückten gehört. Nun bin ich herabgekommen, um sie zu befreien. Darum mach du dich jetzt auf den Weg; ich sende dich nach Ägypten.‹ (2Mo 3,5; 2Mo 3,7; 2Mo 3,8; 2Mo 3,10)35 Die Israeliten hatten Mose abgelehnt und zu ihm gesagt: ›Wer hat dich zum Anführer und Richter eingesetzt?‹ Und genau diesen Mose sandte Gott nun als Anführer und Befreier[24] zu ihnen; er beauftragte ihn durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschien.36 Mose war es, der die Israeliten aus dem Land herausführte, ´in dem sie Sklaven gewesen waren,` und er tat dabei Wunder und außergewöhnliche Dinge – sowohl in Ägypten als auch am Roten Meer[25] und während der vierzig Jahre in der Wüste. (2Mo 14,1; Hebr 11,29)37 Mose war es auch, der zu den Israeliten sagte: ›Einen Propheten wie mich wird Gott aus eurer Mitte berufen und als seinen Boten zu euch senden.[26] (5Mo 18,15)38 Und als sich unsere Vorfahren in der Wüste am Sinai vor Gott versammelten, war Mose der Vermittler zwischen ihnen und dem Engel, der auf dem Berg mit ihm redete; und es war Mose, der die Gebote entgegennahm – Worte, die zum Leben führen[27] – und der sie an uns weitergab. « (2Mo 19,1)39 »Aber unsere Vorfahren waren nicht bereit, sich Mose zu unterstellen. Im Gegenteil, sie lehnten sich gegen ihn auf und waren entschlossen[28], nach Ägypten zurückzukehren. (4Mo 14,3; 4Mo 14,4)40 ´Als Mose auf dem Berg war,` forderten sie Aaron auf: ›Mach uns Götter, die uns voranziehen ´und uns beschützen`! Denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausgeführt hat, ´ist verschollen`; keiner weiß, was aus ihm geworden ist.‹ (2Mo 32,1; 2Mo 32,23)41 Und dann fertigten sie eine Götzenfigur an, die Nachbildung eines jungen Stieres, brachten ihr ein Schlachtopfer dar und feierten ein Fest – ein Fest zu Ehren dieses selbstgemachten Götzen. (2Mo 32,4)42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und überließ sie ihrem Irrweg, und sie begannen die Gestirne anzubeten, das ganze Heer des Himmels[29], wie das im Zwölfprophetenbuch[30] zu lesen ist. ´Dort sagt Gott:` ›Bin ich es etwa, dem ihr während der vierzig Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht habt[31], ihr Israeliten?43 Nein, das Zelt[32] des Götzen Moloch habt ihr mit euch geführt und den Stern eures Gottes Räfan; Götzenbilder habt ihr euch gemacht[33], um euch vor ihnen niederzuwerfen. Darum werde ich euch in die Verbannung führen, noch über Babylon hinaus.‹[34]«44 »Während ihrer Wanderung durch die Wüste hatten unsere Vorfahren das heilige Zelt[35] bei sich – jenes Zelt, das Mose nach den Anweisungen Gottes[36] hatte anfertigen lassen und das dem Vorbild[37] entsprach, das ihm gezeigt worden war. (2Mo 25,8; 2Mo 25,9; 2Mo 25,40)45 Die erste Generation übergab das Zelt der zweiten, und diese brachte es in das Land[38], dessen Bewohner Gott vor unseren Vorfahren her vertrieb und das sie unter der Führung von Josua in Besitz nahmen. ´Dort diente das Zelt` bis in die Zeit Davids ´als Heiligtum`.[39] (Jos 3,14; Jos 18,1; Jos 23,9; Jos 24,18; 2Sam 7,2; 2Sam 7,6)46 David nun war ein Mann, den Gott seine Gnade in besonderem Maß erfahren ließ[40]. Deshalb bat er Gott darum, als Heiligtum für die Nachkommen Jakobs[41] ein festes Gebäude errichten zu dürfen. (2Sam 7,1)47 Und sein Sohn Salomo war es dann, der Gott tatsächlich ein Haus baute.48 Aber wohnt denn der Höchste in einem Haus, das von Menschenhand erbaut ist[42]? Niemals! Beim Propheten ´Jesaja` heißt es:49 ›Der Himmel ist mein Thron, und die Erde ist mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? sagt der Herr. Und wo wollt ihr einen Ort finden, an dem ich wohnen könnte?[43]50 Hat meine Hand nicht das ganze Weltall erschaffen?‹ «51 »Aber ihr lasst euch ja nicht belehren![44]«, ´fuhr Stephanus fort.` »Unbeschnitten seid ihr, unbeschnitten an eurem Herzen und taub für Gottes Reden[45]! Immerfort widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist, genau wie eure Vorfahren. Ihr seid nicht besser als sie.[46]52 Gab es je einen Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben? Sie haben die getötet, die das Kommen des Gerechten ankündigten; und den Gerechten selbst habt ihr jetzt verraten und ermordet.53 Ihr habt zwar das Gesetz erhalten – Engel haben es euch in Gottes Auftrag überbracht[47] –, aber befolgt habt ihr es nicht.« (Gal 3,19; Hebr 2,2)54 Als Stephanus das sagte, packte seine Zuhörer ein unbändiger Zorn, und ihre Gesichter verzerrten sich vor Wut[48].55 Stephanus aber, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte jetzt unverwandt zum Himmel hinauf, denn er sah dort die Herrlichkeit Gottes, und er sah Jesus, der an Gottes rechter Seite stand.56 »Ich sehe den Himmel offen stehen!«, rief er. »Ich sehe den Menschensohn, wie er an der rechten Seite Gottes steht!«57 ´Vor Empörung` schrien die Ratsmitglieder laut auf und hielten sich die Ohren zu. Alle miteinander stürzten sie sich auf ihn58 und schleppten ihn vor die Stadt, um ihn zu steinigen. Die Zeugen, ´die gegen ihn aufgetreten waren und daher mit der Steinigung zu beginnen hatten[49],` zogen ihre Oberkleider aus und legten sie zur Aufbewahrung bei einem jungen Mann nieder, der Saulus hieß. (5Mo 17,7)59 Während man ihn steinigte, betete Stephanus. »Jesus, ´treuer` Herr«, sagte er, »nimm meinen Geist bei dir auf!«60 Er sank auf die Knie und rief mit lauter Stimme: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« Das waren seine letzten Worte; dann starb er.

Apostelgeschichte 7

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Der Hohe Priester fragte Stephanus: »Stimmen diese Anschuldigungen?«2 Stephanus antwortete: »Brüder und ehrwürdige Väter, hört mich an. Unser herrlicher Gott erschien unserem Vorfahren Abraham in Mesopotamien, ehe er nach Haran[1] zog. (1Mo 11,31; 1Mo 15,7; Apg 22,1)3 Gott gebot ihm: ›Verlass deine Heimat und deine Verwandten und geh in das Land, das ich dir zeigen werde.‹[2] (1Mo 12,1)4 Da verließ Abraham das Land der Chaldäer und lebte in Haran, bis sein Vater starb. Dann führte Gott ihn hierher in das Land, in dem ihr heute lebt. (1Mo 12,5; Hebr 11,8)5 Aber Gott wies ihm dort kein Erbe zu, nicht einen einzigen Fußbreit Land. Doch er versprach ihm, dass das ganze Land einmal ihm und seinen Nachkommen gehören sollte – obwohl Abraham bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Kinder hatte. (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 17,8; 1Mo 24,7)6 Gott sagte ihm aber auch, dass seine Nachkommen in einem fremden Land leben würden, wo man sie vierhundert Jahre lang als Sklaven ausbeuten würde. (1Mo 15,1)7 ›Aber ich werde das Volk bestrafen, das sie versklavt‹, sprach Gott, ›und am Ende werden sie kommen und mich hier an diesem Ort anbeten.‹[3] (2Mo 3,12)8 Damals gab Gott Abraham auch den Bund der Beschneidung. So wurde Isaak, der Sohn Abrahams, beschnitten, als er acht Tage alt war. Isaak wurde der Vater Jakobs, und Jakob war der Vater der zwölf Patriarchen des jüdischen Volkes. (1Mo 17,10; 1Mo 21,2; 1Mo 25,26; 1Mo 35,23)9 Die Söhne Jakobs waren eifersüchtig auf ihren Bruder Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott ließ ihn nicht allein (1Mo 37,28; 1Mo 39,2; Ps 105,17)10 und rettete ihn aus seiner Not. Er schenkte ihm das Wohlwollen des Pharaos, des ägyptischen Königs, und verlieh ihm große Weisheit, sodass Pharao ihn zum Statthalter über ganz Ägypten ernannte und ihm die Verantwortung über alle Angelegenheiten des Palastes übertrug. (1Mo 41,37; Ps 105,21)11 Dann kam eine Hungersnot über Ägypten und Kanaan. Unsere Vorfahren gerieten in große Not, als sie nichts mehr zu essen hatten. (1Mo 41,54)12 Jakob hörte, dass es in Ägypten noch Getreide gab, und schickte seine Söhne[4], um etwas davon zu kaufen. (1Mo 42,1)13 Als sie zum zweiten Mal nach Ägypten kamen, gab Josef sich seinen Brüdern zu erkennen, und auch der Pharao erfuhr davon. (1Mo 45,1)14 Josef ließ seinen Vater Jakob und alle seine Angehörigen nach Ägypten holen, insgesamt fünfundsiebzig Personen. (1Mo 45,9; 1Mo 46,26; 5Mo 10,22)15 Daraufhin zog Jakob nach Ägypten und starb dort, wie auch alle seine Söhne. (1Mo 46,5; 1Mo 49,33; 2Mo 1,6)16 Sie wurden nach Sichem gebracht und dort in dem Grab beigesetzt, das Abraham von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte. (1Mo 23,16)17 Als sich das Versprechen, das Gott Abraham gegeben hatte, erfüllen sollte, war unser Volk in Ägypten sehr groß geworden. (2Mo 1,1; Ps 105,24)18 Ein anderer Pharao bestieg den Thron Ägyptens, der nichts von Josef wusste.19 Er plante Böses gegen unser Volk. Er zwang unsere Väter, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen, sodass sie starben. (2Mo 1,10)20 In dieser Zeit wurde Mose geboren – ein schönes Kind in Gottes Augen. Drei Monate sorgten seine Eltern zu Hause für ihn. (2Mo 2,2; Hebr 11,23)21 Als sie ihn schließlich aussetzen mussten, fand ihn die Tochter des Pharaos und zog ihn auf wie ihren eigenen Sohn. (2Mo 2,3)22 Mose wurde in allem Wissen der Ägypter unterrichtet und wuchs zu einem wortgewandten, tatkräftigen Mann heran. (1Kön 5,10; Jes 19,11)23 Als er vierzig Jahre alt war, beschloss er eines Tages, seine Brüder und Schwestern aus dem Volk Israel aufzusuchen. (2Mo 2,11)24 Unterwegs sah er, wie ein Ägypter einen Israeliten misshandelte. Mose kam ihm zu Hilfe, rächte ihn und erschlug den Ägypter.25 Er nahm an, seine Landsleute würden nun erkennen, dass Gott ihn beauftragt hatte, sie zu retten, aber das taten sie nicht.26 Am nächsten Tag besuchte er sie wieder und sah zwei Israeliten miteinander kämpfen. Er versuchte, Frieden zwischen ihnen zu stiften. ›Männer‹, sagte er, ›ihr seid doch Brüder. Warum schadet ihr einander?‹ (2Mo 2,1)27 Doch der Mann, der im Unrecht war, stieß Mose beiseite: ›Wer hat dich zum Herrscher und Richter über uns gemacht?‹, fragte er.28 ›Willst du mich vielleicht auch umbringen, so wie den Ägypter gestern?‹29 Als Mose das hörte, floh er aus Ägypten und lebte als Fremder im Land Midian, wo auch seine beiden Söhne geboren wurden. (2Mo 2,15)30 Vierzig Jahre später erschien Mose in der Wüste am Berg Sinai ein Engel in den Flammen eines brennenden Busches. (2Mo 3,1)31 Mose sah es und fragte sich, was das wohl sein mochte. Als er näher kam, um es sich anzusehen, hörte er die Stimme des Herrn:32 ›Ich bin der Gott deiner Väter – der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Da zitterte Mose vor Angst und Schrecken und wagte nicht hinzuschauen. (2Mo 3,1)33 Der Herr sagte zu ihm: ›Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden.34 Ich versichere dir, dass mir das Leid meines Volkes in Ägypten nicht verborgen geblieben ist. Ich habe ihr Schreien gehört und bin gekommen, um sie zu retten. Nun geh, denn ich sende dich nach Ägypten.‹[5]35 Und so sandte Gott den Mann zurück, den sein Volk abgewiesen hatte, als sie fragten: ›Wer hat dich zum Herrscher und Richter über uns gemacht?‹ Durch den Engel, der ihm in dem brennenden Busch erschienen war, wurde Mose als ihr Anführer und Befreier eingesetzt. (2Mo 2,1)36 Und tatsächlich führte er das Volk unter vielen Zeichen und Wundern aus Ägypten heraus, durch das Rote Meer und vierzig Jahre lang durch die Wüste. (2Mo 7,3; 2Mo 12,41)37 Mose selbst erklärte dem Volk Israel: ›Gott wird einen Propheten wie mich aus eurem Volk erwählen.‹[6] (5Mo 18,1; Apg 3,22)38 Mose war in der Wüste der Vermittler zwischen dem Volk Israel und dem Engel, der ihm auf dem Berg Sinai Worte des Lebens für uns mitgab. (2Mo 19,1; 5Mo 32,45)39 Doch unsere Vorfahren wollten Mose nicht folgen. Sie lehnten ihn ab und wollten nach Ägypten zurückkehren. (4Mo 14,3)40 Sie sagten zu Aaron: ›Mach uns Götter, die vor uns hergehen können, denn wir wissen nicht, was aus diesem Mose geworden ist, der uns aus Ägypten herausgeführt hat.‹ (2Mo 32,1)41 Und so machten sie sich ein Kalb als Götzen, dem sie Opfer darbrachten, und freuten sich über das Werk ihrer Hände.42 Da wandte Gott sich von ihnen ab und überließ sie der Anbetung von Sonne, Mond und Sternen! Im Buch der Propheten steht geschrieben: ›Habt ihr eure Opfer während dieser vierzig Jahre in der Wüste etwa mir gebracht, Israel? (Am 5,25)43 Nein, euer eigentliches Interesse galt dem Zelt des Moloch, dem Sternbild eures Gottes Räfan und den Götzenfiguren, die ihr euch gemacht habt, um sie anzubeten. Deshalb schicke ich euch weit fort in die Gefangenschaft, noch weiter als Babylon.‹[7]44 Unsere Vorfahren trugen das Bundeszelt[8] mit sich durch die Wüste. Es war genau nach dem Plan angefertigt worden, den Gott Mose gegeben hatte. (2Mo 25,9; Hebr 8,5)45 Und es wurde an unsere Väter weitergegeben und sie nahmen es unter der Führung Josuas mit in das Gebiet, aus welchem Gott die fremden Völker vor ihnen her vertrieben hatte. Und dort blieb das Bundeszelt bis zur Zeit Davids. (Jos 3,14; Jos 18,1; Jos 23,9; 2Sam 7,2)46 David fand Gnade vor Gott und bat darum, dem Gott Jakobs[9] einen Tempel bauen zu dürfen. (2Sam 7,2; 1Kön 8,17; Ps 132,1)47 Doch es war Salomo, der das Haus schließlich erbaute. (1Kön 6,1)48 Aber der Höchste wohnt nicht in Häusern, die von Menschenhand errichtet wurden. Der Prophet sagt: (2Chr 2,5; Jes 57,15; Eph 2,22; 1Petr 2,5)49 ›Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Könnt ihr mir ein Haus bauen, das diesem gleichkommt?‹, fragt der Herr. ›Könnt ihr mir eine Wohnung bauen? (Jes 66,1)50 Habe ich nicht alles im Himmel und auf der Erde erschaffen?‹[10]51 Starrköpfig seid ihr! Im Herzen seid ihr wie die Menschen, die Gott nicht kennen, und taub für die Wahrheit. Könnt ihr nicht endlich aufhören, euch dem Heiligen Geist zu widersetzen? Eure Vorfahren taten es, und ihr macht es genauso! (2Mo 32,9; 2Mo 33,3)52 Nennt mir nur einen einzigen Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben! Sie gingen sogar so weit, diejenigen umzubringen, die das Kommen des Gerechten prophezeiten, den ihr nun verraten und ermordet habt. (Mt 23,30)53 Ihr habt Gottes Gesetz mit Absicht missachtet, obwohl ihr es durch die Hand von Engeln empfangen habt.[11]« (Gal 3,19)54 Die Anschuldigungen, die Stephanus gegen sie erhob, versetzten die führenden Männer des jüdischen Volkes in maßlose Wut.[12]55 Doch Stephanus, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte unverwandt zum Himmel hinauf, wo er die Herrlichkeit Gottes sah, und er sah Jesus auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen. (Hebr 1,3)56 Er sagte zu ihnen: »Schaut doch, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn auf dem Ehrenplatz zur Rechten Gottes stehen!« (Mt 3,16)57 Da hielten sie sich die Ohren zu, schrien mit lauter Stimme und stürzten sich auf ihn.58 Sie schleppten ihn hinaus vor die Stadt und steinigten ihn. Die amtlichen Zeugen der Hinrichtung zogen ihre Mäntel aus und legten sie zu Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus[13] nieder. (3Mo 24,14; 5Mo 17,7)59 Während sie ihn steinigten, betete Stephanus: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf.« (Ps 31,6; Lk 23,46)60 Und kniend rief er: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« Mit diesen Worten starb er. (Lk 23,34)

Apostelgeschichte 7

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Da sprach der Hohepriester: Verhält sich denn dies so?2 Er aber sprach: Ihr Männer, Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, bevor er in Haran wohnte, (Jos 24,3; Apg 22,1)3 und sprach zu ihm: »Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!«[1] (1Mo 12,1; 1Mo 12,3)4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und nach dem Tod seines Vaters führte er ihn von dort herüber in dieses Land, das ihr jetzt bewohnt. (1Mo 11,31; 1Mo 12,4)5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß, es ihm zum Eigentum zu geben und seinem Samen[2] nach ihm, obwohl er kein Kind hatte. (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 23,4)6 Gott sprach aber so: »Sein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Land, und man wird ihn knechten und übel behandeln 400 Jahre lang. (1Mo 15,13; 2Mo 12,40; Gal 3,17)7 Und das Volk, dem sie als Knechte dienen sollen, will ich richten«, sprach Gott; »und danach werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Ort.« (1Mo 15,13; 2Mo 12,40)8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. (1Mo 17,10; 1Mo 21,1; 1Mo 25,26; 1Mo 29,32; Röm 4,11)9 Und die Patriarchen waren neidisch auf Joseph und verkauften ihn nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm, (1Mo 37,28; Ps 105,17)10 und er rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und sein ganzes Haus. (1Mo 39,2; 1Mo 39,21; 1Mo 39,23; 1Mo 41,14)11 Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise. (1Mo 41,57)12 Als aber Jakob hörte, dass Korn in Ägypten zu haben sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. (1Mo 42,1)13 Und beim zweiten Mal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und die Abstammung Josephs wurde dem Pharao bekannt. (1Mo 45,3; 1Mo 45,16)14 Da sandte Joseph hin und berief seinen Vater Jakob zu sich und seine ganze Verwandtschaft von 75 Seelen. (1Mo 45,17; 1Mo 46,27)15 Jakob aber zog nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter. (1Mo 49,33; 1Mo 50,26)16 Und sie wurden herübergebracht nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um eine Summe Geld von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte. (1Mo 23,3; 1Mo 23,18; Jos 24,32; Joh 4,5)17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, welche Gott dem Abraham mit einem Eid zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, (1Mo 17,8)18 bis ein anderer König aufkam, der Joseph nicht kannte. (2Mo 1,8)19 Dieser handelte arglistig gegen unser Geschlecht und zwang unsere Väter, ihre Kinder auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben. (2Mo 1,9)20 In dieser Zeit wurde Mose geboren; der war Gott angenehm; und er wurde drei Monate lang im Haus seines Vaters ernährt. (Hebr 11,23)21 Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich und erzog ihn als ihren Sohn. (2Mo 2,1)22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken. (1Kön 5,10; Lk 24,19)23 Als er aber 40 Jahre alt geworden war, stieg der Gedanke in ihm auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. (Hebr 11,24)24 Und als er einen Unrecht leiden sah, wehrte er es ab und schaffte dem Unterdrückten Recht, indem er den Ägypter erschlug. (2Mo 2,11; Jak 1,20)25 Er meinte aber, seine Brüder würden es verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; aber sie verstanden es nicht. (Joh 7,5; Joh 13,7)26 Und am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie zum Frieden und sprach: Ihr Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut ihr einander Unrecht? (1Mo 13,8; Ps 133,1; Mt 5,9)27 Der aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?28 Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?29 Da floh Mose auf dieses Wort hin und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. (2Mo 2,15; 2Mo 18,2)30 Und als 40 Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai der Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches. (1Mo 16,7; 1Mo 18,1; 1Mo 21,17; 2Mo 3,1; 2Mo 23,20; Ps 34,7)31 Als Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, um sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn an ihn:32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!«[3] Mose aber zitterte und wagte nicht hinzuschauen. (2Mo 3,6; Mt 22,32; Hebr 11,16)33 Da sprach der Herr zu ihm: »Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land! (Jos 5,15; Pred 4,17)34 Ich habe die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, sehr wohl gesehen und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, um sie herauszuführen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden!«[4] (2Mo 3,5; Neh 9,9; Ps 106,44; Ps 144,5)35 Diesen Mose, den sie verwarfen, indem sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? — diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Busch erschienen war. (2Mo 14,19; 4Mo 20,16; Jes 63,8; 1Kor 10,1)36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und am Roten Meer und in der Wüste, 40 Jahre lang. (5Mo 8,2; Neh 9,10)37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels gesagt hat: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören!«[5] (5Mo 18,15; Apg 3,22)38 Das ist der, welcher in der Gemeinde in der Wüste war zwischen dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete, und unseren Vätern; der lebendige Worte empfing, um sie uns zu geben; (2Mo 24,12; 2Mo 31,18; 5Mo 5,27; Joh 1,17; Gal 3,19)39 dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten; sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich mit ihren Herzen nach Ägypten,40 indem sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose geschehen ist, der uns aus Ägypten geführt hat! (2Mo 32,1)41 Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer und freuten sich an den Werken ihrer Hände. (2Mo 32,4; Ps 106,19)42 Da wandte sich Gott ab und gab sie dahin, sodass sie dem Heer des Himmels[6] dienten, wie im Buch der Propheten geschrieben steht: »Habt ihr etwa mir Schlachtopfer und [Speis]opfer dargebracht [während der] 40 Jahre in der Wüste, Haus Israel? (5Mo 4,19; 2Kön 17,16; Ps 81,13; Jes 19,13; Hes 20,13; Röm 1,24; Röm 1,26; Röm 1,28)43 Ihr habt die Hütte des Moloch[7] und das Sternbild eures Gottes Remphan umhergetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen über Babylon hinaus.«[8] (2Mo 20,4; 5Mo 4,15; Am 5,25)44 Das Zelt des Zeugnisses[9] war in der Mitte unserer Väter in der Wüste, so wie der, welcher mit Mose redete, es zu machen befahl nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. (2Mo 25,40; Jos 18,1)45 Dieses brachten auch unsere Väter, wie sie es empfangen hatten, mit Josua [in das Land], als sie es von den Heiden in Besitz nahmen, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb, bis zu den Tagen Davids. (1Sam 13,14; Neh 9,24; Ps 44,3; Ps 89,20)46 Dieser fand Gnade vor Gott und bat, ob er für den Gott Jakobs eine Wohnung finden dürfe. (1Chr 17,1; 1Chr 22,7; Ps 132,1)47 Salomo aber erbaute ihm ein Haus. (1Kön 6,1; 1Kön 8,13)48 Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: (Hes 24,21; Apg 17,24)49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll? (Ps 110,1; Ps 132,8; Jes 66,1; Mt 5,34)50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?«[10] (Jes 66,1; Jes 66,2)51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr! (Neh 9,30; Ps 78,8; Jes 48,4; Jer 9,25; Sach 1,4; Mt 12,31; Mt 23,32)52 Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid (2Chr 36,16; Neh 9,26; Lk 20,14; Apg 3,14)53 — ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt! (Mt 15,3; Gal 3,19; Hebr 2,2)54 Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn. (Apg 5,33)55 Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; (3Mo 9,23; Ps 63,3; Hes 1,28; 1Petr 3,22)56 und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! (Dan 7,13)57 Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los; (Spr 21,13; Sach 7,11)58 und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. (3Mo 24,14; 5Mo 17,7; Apg 6,13; Apg 14,19; Apg 22,20)59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! (Ps 31,6; Lk 23,46)60 Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er. (Lk 23,34; Lk 23,46)

Apostelgeschichte 7

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Der Hohe Priester fragte nun: Verhält es sich so?2 Er aber sprach: Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit ist unserem Vater Abraham erschienen, als dieser noch in Mesopotamien lebte, bevor er sich in Haran niederliess. (1Mo 11,31; 1Mo 15,7)3 Und er hat zu ihm gesagt: Zieh weg aus deiner Heimat und fort von deiner Verwandtschaft, und geh in das Land, das ich dir zeigen werde. (1Mo 12,1)4 Da zog er weg aus dem Land der Kasdäer und liess sich in Haran nieder. Als sein Vater gestorben war, wies er ihn an, von dort weiterzuziehen in das Land, in dem ihr jetzt wohnt. (1Mo 11,32; 1Mo 12,1)5 Und er gab ihm kein Erbteil daran, nicht einmal einen Fuss breit, doch er verhiess, es ihm und nach ihm seinen Nachkommen zum Besitz zu geben - dabei war er doch kinderlos. (1Mo 12,7; 1Mo 16,1; 1Mo 17,8)6 Gott aber sprach so: Seine Nachkommen werden Fremdlinge sein in fremdem Land, und man wird sie zu Sklaven machen und misshandeln vierhundert Jahre lang. (1Mo 15,13)7 Aber das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich richten, so sprach Gott, und danach werden sie ausziehen und mich verehren an diesem Ort.8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. So zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak beschnitt den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. (1Mo 17,10; 1Mo 21,2; 1Mo 25,26; 1Mo 35,23)9 Und die Patriarchen waren eifersüchtig auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Aber Gott war mit ihm. (1Mo 37,11; 1Mo 39,2)10 Er befreite ihn aus all seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten, und der setzte ihn als Statthalter über Ägypten und über sein ganzes Haus. (1Mo 41,39)11 Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan, eine grosse Not, und unsere Väter hatten nichts zu essen. (1Mo 41,54; 1Mo 42,5)12 Jakob aber vernahm, dass es in Ägypten noch Getreide gab, und schickte unsere Väter ein erstes Mal dorthin. (1Mo 42,2)13 Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen, und der Pharao erfuhr von Josefs Herkunft.[1] (1Mo 45,1)14 Josef aber schickte nach seinem Vater und liess ihn und alle seine Verwandten zu sich kommen, fünfundsiebzig Leute. (1Mo 45,9; 1Mo 46,27)15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten; dort starb er, und unsere Väter auch. (1Mo 46,1; 1Mo 49,33; 2Mo 1,6)16 Und sie wurden nach Sichem überführt und in dem Grab beigesetzt, das Abraham in Sichem von den Söhnen Hamors für Geld erworben hatte. (1Mo 33,18; 1Mo 50,13)17 Als nun die Zeit der Verheissung, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, nahte, da hatte sich das Volk vermehrt und in Ägypten ausgebreitet. (2Mo 1,7)18 Dann trat ein anderer König auf in Ägypten, der nichts von Josef wusste. (2Mo 1,8)19 Der ging gegen unser Geschlecht mit Arglist vor und fügte unseren Vorfahren Böses zu: Er liess die Säuglinge aussetzen, damit sie nicht am Leben blieben. (2Mo 1,9; 2Mo 1,22)20 Zu dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war anmutig in den Augen Gottes. Drei Monate wurde er aufgezogen im Hause seines Vaters; (2Mo 2,2)21 als er nun ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich und zog ihn auf als ihren eigenen Sohn. (2Mo 2,3)22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter, und er war mächtig in Wort und Tat.23 Als sich aber die Zeit erfüllte und er vierzig Jahre alt wurde, stieg in seinem Herzen der Gedanke auf, nach seinen Brüdern zu schauen, den Söhnen Israels. (2Mo 2,11)24 Und als er sah, wie einem von ihnen Unrecht geschah, setzte er sich für ihn zur Wehr; er übte Rache für den, der bedrängt wurde, und erschlug den Ägypter. (2Mo 2,11)25 Er dachte, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung schaffen wollte; sie aber verstanden es nicht.26 Am nächsten Tag kam er dazu, wie sie sich stritten, und er wollte sie bewegen, Frieden zu schliessen, und sprach: Männer, ihr seid Brüder. Warum fügt ihr einander Unrecht zu? (2Mo 2,13)27 Der aber, der seinem Nächsten Unrecht zufügte, stiess ihn weg und sagte: Wer hat dich zum Herrscher und Richter über uns gesetzt? (2Mo 2,14)28 Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast?29 Mose aber ergriff auf dieses Wort hin die Flucht. Und er ging als Fremdling ins Land Midian. Dort zeugte er zwei Söhne. (2Mo 2,15; 2Mo 2,21; 2Mo 18,3)30 Als wiederum vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der lodernden Flamme eines Dornbusches. (2Mo 3,2)31 Als Mose das sah, staunte er über die Erscheinung, und er trat näher, um genauer hinzusehen. Da ertönte die Stimme des Herrn: (2Mo 3,3)32 Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Mose aber begann zu zittern und wagte nicht hinzusehen. (2Mo 3,6; Lk 20,37; Apg 3,13)33 Der Herr aber sagte zu ihm: Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliges Land. (2Mo 3,5)34 Hingeschaut habe ich und gesehen, wie mein Volk in Ägypten unterdrückt wird, und gehört habe ich ihr Seufzen. Herabgestiegen bin ich, sie zu befreien. Und nun, geh, ich will dich nach Ägypten senden. (2Mo 3,7)35 Diesen Mose, den sie abgewiesen hatten mit den Worten: Wer hat dich zum Herrscher und Richter eingesetzt?, ihn hat Gott als Herrscher und Erlöser gesandt durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusch erschienen ist. (2Mo 2,14; Apg 7,27)36 Er hat sie herausgeführt und Wunder und Zeichen vollbracht in Ägypten, am Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre lang. (2Mo 7,3; 4Mo 14,33)37 Dieser Mose ist es, der zu den Söhnen Israels gesagt hat: Einen Propheten wie mich wird euch Gott erwecken aus der Mitte eurer Brüder. (5Mo 18,15; Apg 3,22)38 Er ist es, der in der Wüste vor versammeltem Volk zum Mittler geworden ist zwischen dem Engel, der auf dem Berg Sinai mit ihm sprach, und unseren Vätern. Er hat Worte des Lebens empfangen, um sie an uns weiterzugeben. (2Mo 31,18; Apg 7,53)39 Unsere Väter aber wollten ihm nicht gehorsam sein, nein, sie stiessen ihn von sich und wandten sich im Herzen wieder Ägypten zu. (2Mo 16,3; 4Mo 14,3)40 Sie sagten zu Aaron: Mach uns Götter, welche vor uns herziehen, denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. (2Mo 32,1)41 Und sie machten ein Stierkalb in jenen Tagen und brachten dem Götzenbild ein Opfer dar und freuten sich am Werk ihrer Hände. (2Mo 32,4)42 Gott aber wandte sich ab und liess sie dem Heer des Himmels dienen, wie es geschrieben steht im Buch der Propheten: Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht, vierzig Jahre lang in der Wüste, Haus Israel? (Jer 8,2; Jer 19,13; Am 5,25)43 Nein, das Zelt des Moloch habt ihr mit euch geführt und das Sternbild eures Gottes Raifan, die Gebilde, die ihr gemacht habt, um vor ihnen niederzuknien. Und ich werde euch in die Verbannung schicken, noch über Babylon hinaus.44 Unsere Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, so wie es den Anordnungen dessen entsprach, der mit Mose gesprochen hatte: Nach dem Urbild, das er gesehen hatte, sollte es gebaut werden. (2Mo 25,8; 2Mo 29,42)45 Das haben unsere Väter übernommen und unter Josua ins Land gebracht, als sie das Hab und Gut der Völker in Besitz nahmen, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb - bis zu den Tagen Davids. (Jos 18,1)46 Dieser fand Gnade vor Gott und bat darum, ihn eine Wohnstätte finden zu lassen für den Gott Jakobs.[2] (2Sam 7,2; Ps 132,1)47 Salomo baute ihm dann ein Haus. (1Kön 6,1)48 Doch der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die von Menschenhand gemacht sind, wie der Prophet sagt: (1Kön 8,27; Apg 17,24)49 Der Himmel ist mein Thron, die Erde aber der Schemel meiner Füsse. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, was soll meine Ruhestätte sein? (Jes 66,1)50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?51 Ihr Halsstarrigen, die ihr unbeschnitten seid an Herz und Ohren, stets von neuem widersetzt ihr euch dem heiligen Geist, wie schon eure Väter, so auch ihr. (2Mo 32,9; Jer 6,10; Jer 9,25; Hes 44,7)52 Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Getötet haben sie alle, die vom Kommen des Gerechten kündeten. Und an ihm seid ihr jetzt zu Verrätern und Mördern geworden, (Lk 11,47)53 ihr, die ihr das Gesetz durch Anordnungen von Engeln empfangen und euch nicht daran gehalten habt. (Apg 7,38)54 Als sie dies hörten, wurden sie rasend vor Zorn und knirschten mit den Zähnen. (Apg 5,33)55 Er aber, erfüllt von heiligem Geist, blickte zum Himmel auf und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen. (Apg 6,5)56 Und er sprach: Ja, ich sehe die Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. (Lk 22,69)57 Sie aber überschrien ihn, hielten sich die Ohren zu und stürzten sich vereint auf ihn.58 Sie stiessen ihn aus der Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab, zu Füssen eines jungen Mannes namens Saulus. (3Mo 24,14; 5Mo 17,7; 5Mo 22,20)59 Sie steinigten den Stephanus, er aber rief den Herrn an und sprach: Herr, Jesus, nimm meinen Geist auf! (Ps 31,6; Lk 23,46; Apg 6,5)60 Er fiel auf die Knie und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er dies gesagt hatte, verschied er. (Lk 23,34)