Daniel 4

Elberfelder Bibel

1 Ich, Nebukadnezar, war sorglos in meinem Haus und glücklich in meinem Palast.2 Ich sah einen Traum, und er erschreckte mich; und Traumgestalten auf meinem Lager und Visionen, die ich gesehen hatte[1], ängstigten mich. (Hi 7,14; Ps 65,9; Dan 2,1)3 So erging von mir der Befehl, alle Weisen von Babel vor mich zu führen, damit sie mir die Deutung des Traums mitteilten. (Dan 2,2)4 Daraufhin kamen die Wahrsagepriester, die Beschwörer, die Sterndeuter[2] und die Zeichendeuter herbei; und ich trug ihnen den Traum vor, aber sie teilten mir seine Deutung nicht mit. (Dan 2,11; Dan 5,8)5 Und zuletzt trat Daniel vor mich, dessen Name Beltschazar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in dem der Geist der heiligen Götter ist. Und ich trug ihm den Traum vor: (Dan 1,7; Dan 4,15; Dan 5,11)6 Beltschazar, du Oberster der Wahrsagepriester, weil ich weiß, dass der Geist der heiligen Götter in dir ist und dass dir kein Geheimnis zu schwer ist, so sage mir die Visionen meines Traumes, den ich gesehen habe, und seine Deutung! (Dan 1,17; Dan 2,48; Dan 4,15; Dan 5,11)7 Was nun die Visionen, die ich auf meinem Lager hatte[3], betrifft, so schaute ich: Und siehe, ein Baum ⟨stand⟩ in der Mitte der Erde, und seine Höhe war gewaltig. (Ps 37,35; Hes 31,3)8 Der Baum wurde groß und stark, und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er wurde gesehen bis ans Ende der ganzen Erde.9 Sein Laub war schön und seine Frucht zahlreich, und es war Nahrung an ihm für alle. Die Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und alles Fleisch nährte sich von ihm. (Hes 17,23)10 Ich schaute in den Visionen, die ich auf meinem Lager hatte[4], und siehe, ein Wächter[5] und Heiliger stieg vom Himmel herab. (Dan 8,13)11 Er rief laut[6], und so sprach er: Haut den Baum um und schlagt seine Äste ab! Streift sein Laub ab und streut seine Frucht umher! Fliehen sollen die Tiere unter ihm weg und die Vögel aus seinen Ästen! (Hes 31,12; Mt 13,32; Lk 13,7)12 Doch seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in einer Fessel aus Eisen und Bronze im Grün des Feldes! Vom Tau des Himmels mag er benetzt werden, und mit den Tieren soll er teilhaben am Gras der Erde! (Hi 12,24; Hi 14,7)13 Sein menschliches Herz soll verwandelt und das Herz eines Tieres ihm gegeben werden! Und sieben Jahre[7] sollen über ihm vergehen!14 Durch den Beschluss der Wächter[8] ist diese Botschaft ⟨zustande gekommen⟩, und ein Spruch der Heiligen ist diese Sache, damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber einsetzt. (Jer 27,5; Dan 2,21; Dan 4,29; Dan 5,21)15 Diesen Traum habe ich, der König Nebukadnezar, gesehen. Und du, Beltschazar, sage seine Deutung, da alle Weisen meines Königreichs mir die Deutung nicht mitteilen können! Du aber kannst es, weil der Geist der heiligen Götter in dir ist. (Dan 4,5)16 Da war Daniel, dessen Name Beltschazar ist, eine Zeit lang ⟨vor Entsetzen wie⟩ betäubt, und seine Gedanken erschreckten ihn. Der König fing an und sagte: Beltschazar, der Traum und seine Deutung mögen dich nicht erschrecken! Beltschazar antwortete und sprach: Mein Herr, der Traum gelte deinen Hassern und seine Deutung deinen Feinden! (2Sam 18,32; Dan 7,28)17 Der Baum, den du gesehen hast, der groß und stark war und dessen Höhe an den Himmel reichte und der über die ganze Erde hin zu sehen war18 und dessen Laub schön und dessen Frucht zahlreich und an dem Nahrung für alle war, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und in dessen Ästen die Vögel des Himmels sich aufhielten:19 Das bist du, König, der du groß und stark geworden bist; und deine Größe nahm zu und reichte bis an den Himmel und deine Herrschaft bis ans Ende der Erde. (Dan 2,37; Dan 5,18)20 Und dass der König einen Wächter[9] und Heiligen vom Himmel herabsteigen sah, der sprach: »Haut den Baum um und zerstört ihn! Doch seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in einer Fessel aus Eisen und Bronze im Grün des Feldes! Und vom Tau des Himmels mag er benetzt werden, und bei den Tieren des Feldes soll er sein Teil haben, bis sieben Jahre[10] über ihn hingegangen sind!« –21 dies ist die Deutung, König. Und dies der Beschluss des Höchsten, der über meinen Herrn, den König, kommen wird:22 Man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Man wird dir Gras zu essen geben wie den Rindern, und vom Tau des Himmels lässt man dich benetzen. Und es werden sieben Jahre[11] über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. (Ps 83,19; Jer 27,5; Dan 2,21; Dan 4,29; Dan 5,21)23 Und dass man gesagt hat, man solle den Wurzelstock des Baumes übrig lassen: Dein Königtum soll dir ⟨erhalten⟩ bleiben, sobald du erkennst, dass der Himmel herrscht.24 Darum, König, lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Vergehen durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn dein Wohlergehen von Dauer sein soll! (Spr 16,6; Spr 20,28)25 All das kam über den König Nebukadnezar.26 Nach Ablauf von zwölf Monaten ⟨nämlich⟩, als er auf dem königlichen Palast in Babel auf und ab ging,27 begann der König und sagte: Ist das nicht das große Babel, das ich durch die Stärke meiner Macht und zur Ehre meiner Herrlichkeit zum königlichen Wohnsitz erbaut habe? (1Mo 11,4; 5Mo 8,17; 5Mo 32,27; Jes 10,13; Jes 47,8; Hes 29,3; Zef 2,15; Offb 14,8)28 Noch war das Wort im Mund des Königs, da kam eine Stimme aus dem Himmel[12]: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Das Königtum ist von dir gewichen! (Dan 5,20)29 Und man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein; man wird dir Gras zu essen geben wie den Rindern. Und es werden sieben Jahre über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es verleiht, wem er will. (Dan 4,14; Röm 13,1)30 Zu derselben Stunde wurde das Wort an Nebukadnezar erfüllt: Er wurde von den Menschen ausgestoßen und aß Gras wie die Rinder, und sein Leib wurde benetzt vom Tau des Himmels, bis sein Haar wie Adlerfedern wuchs und seine Nägel wie Vogelkrallen. (Spr 11,2; Spr 16,18; Apg 12,23)31 Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand[13] kehrte zu mir zurück. Und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich[14] von Generation zu Generation ⟨währt⟩. (1Mo 14,18; Ps 145,13; Dan 3,33; Dan 6,27; Dan 12,7; 1Tim 6,16; Offb 4,9)32 Und alle Bewohner der Erde sind wie nichts gerechnet, und nach seinem Willen verfährt er mit dem Heer des Himmels und den Bewohnern der Erde. Und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du? (Hi 9,12; Hi 42,2; Ps 135,6; Jes 40,15; Röm 9,10)33 Zu derselben Zeit kehrte mein Verstand[15] zu mir zurück, und zur Ehre meines Königtums kehrten meine Herrlichkeit und mein Glanz zu mir zurück. Und meine Staatsräte und meine Gewaltigen suchten mich auf, und ich wurde wieder in mein Königtum eingesetzt, und außergewöhnliche Größe wurde mir hinzugefügt.34 Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels, dessen Werke allesamt Wahrheit und dessen Wege Recht sind und der die erniedrigen kann, die in Stolz einhergehen. (5Mo 32,4; 2Sam 22,31; 1Chr 29,10; Ps 111,7; Jes 2,11; Jes 13,11; Dan 9,14; Lk 1,51)

Daniel 4

Schlachter 2000

1 Ich, Nebukadnezar, lebte sorglos in meinem Haus und glücklich in meinem Palast. (Jer 9,22; Lk 12,19)2 Da hatte ich einen Traum, der mich erschreckte, und die Gedanken auf meinem Lager und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. (Hi 4,13; Hi 7,14; Hi 33,15; Dan 2,1)3 Und es wurde von mir Befehl gegeben, alle Weisen Babels vor mich zu bringen, damit sie mir die Deutung des Traumes verkündeten. (Jes 47,13; Dan 2,2)4 Sogleich kamen die Traumdeuter, Wahrsager, Chaldäer und Zeichendeuter herbei, und ich erzählte vor ihnen den Traum; aber sie konnten mir seine Deutung nicht verkünden, (Jes 44,25; Dan 2,11)5 bis zuletzt Daniel vor mich kam, der Beltsazar heißt nach dem Namen meines Gottes, und in welchem der Geist der heiligen Götter ist; vor dem erzählte ich meinen Traum: (Dan 1,7; Dan 5,11; Dan 5,14)6 Beltsazar, du Oberster der Schriftkundigen, von dem ich weiß, dass der Geist der heiligen Götter in dir ist und dass kein Geheimnis dir zu schwierig ist, [vernimm] das Traumgesicht, das ich gesehen habe, und sage mir, was es bedeutet! (Dan 2,47; Dan 2,48; Am 3,7)7 Das sind aber die Gesichte meines Hauptes auf meinem Lager: Ich schaute, und siehe, es stand ein Baum mitten auf der Erde, und seine Höhe war gewaltig. (Ps 37,35; Hes 31,3)8 Der Baum war groß und stark, und sein Wipfel reichte bis an den Himmel, und er war bis ans Ende der ganzen Erde zu sehen. (1Mo 11,4; Jes 14,12; Dan 4,19; Mt 11,23)9 Sein Laub war schön und seine Frucht reichlich, und Nahrung für alle fand sich an ihm; unter ihm suchten die Tiere des Feldes Schatten, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und von ihm nährte sich alles Fleisch. (Jer 27,6; Hes 17,23; Hes 31,6)10 Ich schaute in den Gesichten meines Hauptes auf meinem Lager, und siehe, ein heiliger Wächter stieg vom Himmel herab; (Dan 4,14; Dan 4,20; Dan 8,13)11 und er rief mit gewaltiger Stimme und sprach: Haut den Baum um und schlagt seine Äste ab! Streift sein Laub ab und zerstreut seine Früchte; die Tiere unter ihm sollen wegfliehen und die Vögel von seinen Zweigen! (Hes 31,12; Dan 5,20; Mt 3,10; Lk 13,7)12 Aber seinen Wurzelstock sollt ihr in der Erde lassen, und zwar in Fesseln aus Eisen und Erz im Gras des Feldes, damit er vom Tau des Himmels benetzt werde und mit den Tieren Anteil habe an den Kräutern der Erde. (Hi 14,7; Jes 6,13)13 Sein menschliches Herz soll verwandelt werden, und es soll ihm ein tierisches Herz gegeben werden; und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. (Pred 9,3; Pred 9,12; Dan 7,25; Dan 12,7)14 Im Rat der Wächter wurde das beschlossen, und von den Heiligen wurde es besprochen und verlangt, damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es gibt, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber setzt! (1Sam 2,8; Hi 12,13; Jer 27,5; Dan 2,21; Dan 4,10; Dan 5,21; Lk 1,52)15 Diesen Traum habe ich, der König Nebukadnezar, gesehen; du aber, Beltsazar, gib die Auslegung, weil alle Weisen meines Reiches nicht imstande sind, mir die Deutung zu verkünden; du aber kannst es, weil der Geist der heiligen Götter in dir ist! (Dan 4,6; Dan 5,14)16 Da blieb Daniel, den man Beltsazar nennt, eine Weile ganz starr, und seine Gedanken erschreckten ihn. Der König ergriff das Wort und sprach: Beltsazar, der Traum und seine Deutung dürfen dich nicht erschrecken! Beltsazar antwortete und sprach: Mein Herr, der Traum gelte deinen Hassern und seine Auslegung deinen Feinden! (2Sam 18,32; Dan 7,28)17 Der Baum, den du gesehen hast, so groß und stark, dass sein Wipfel bis zum Himmel reichte, und der über die ganze Erde zu sehen war, (Hes 31,3)18 der so schönes Laub hatte und so reiche Früchte trug und an dem sich Nahrung für alle fand, unter dem sich die Tiere des Feldes aufhielten und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels wohnten — (Hes 31,6)19 dieser [Baum] bist du, o König, der du so groß und stark geworden bist und dessen Majestät so groß ist, dass sie bis zum Himmel reicht, und deine Herrschaft bis ans Ende der Erde. (Jer 27,6; Dan 2,37; Dan 4,8; Dan 5,18)20 Dass aber der König einen heiligen Wächter vom Himmel herabsteigen sah und sagen hörte: Haut den Baum um und verderbt ihn; aber seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in Fesseln von Eisen und Erz im Gras des Feldes, dass er vom Tau des Himmels benetzt werde und seinen Anteil habe mit den Tieren des Feldes, bis sieben Zeiten über ihm vergangen sind!, (Dan 4,13)21 das hat, o König, folgende Bedeutung, und dies ist der Beschluss des Höchsten, der über meinen Herrn, den König, ergangen ist: (Ps 33,11; Jes 14,27; Dan 3,26; Dan 4,14; Dan 4,31; Dan 7,25; Lk 1,32; Lk 1,35; Lk 1,76)22 Man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wirst du dich aufhalten; und man wird dich mit Gras füttern wie die Ochsen und dich vom Tau des Himmels benetzen lassen; und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will! (Ps 83,19)23 Weil aber davon die Rede war, man solle den Wurzelstock des Baumes belassen, so wird auch dir dein Königtum wieder zuteil werden, sobald du erkennen wirst, dass der Himmel herrscht. (Dan 4,12)24 Darum, o König, lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn dein Wohlergehen dauerhaft sein soll! (Ps 41,2; Spr 16,6; Spr 16,20; Jes 1,16; Jes 55,7; Hes 18,21)25 Dies alles ist über den König Nebukadnezar gekommen. (Ps 75,9)26 Zwölf Monate später nämlich erging er sich auf seinem königlichen Palast in Babel. (1Mo 6,3; Pred 8,11; Röm 2,4; 2Petr 3,9; 2Petr 3,15)27 Da begann der König und sprach: Ist das nicht das große Babel, das ich mir erbaut habe zur königlichen Residenz mit meiner gewaltigen Macht und zu Ehren meiner Majestät? (5Mo 8,17; Spr 16,18; Hes 29,3)28 Noch war das Wort im Mund des Königs, da erklang eine Stimme vom Himmel herab: Dir wird gesagt, König Nebukadnezar: Das Königreich ist von dir genommen! (Hi 20,5; Jer 50,18; Dan 5,5; Dan 5,20)29 Und man wird dich von den Menschen verstoßen, und du sollst dich bei den Tieren des Feldes aufhalten; mit Gras wird man dich füttern wie die Ochsen, und sieben Zeiten sollen über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will! (Dan 4,14; Dan 4,22)30 Im selben Augenblick erfüllte sich das Wort an Nebukadnezar: Er wurde von den Menschen ausgestoßen, fraß Gras wie ein Ochse, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis sein Haar so lang wurde wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen. (Jes 4,4; Apg 12,21; Röm 1,21; Eph 4,18)31 Aber nach Verlauf der Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Da lobte ich den Höchsten und pries und verherrlichte den, der ewig lebt, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt; (1Chr 16,8; 1Chr 16,15; Ps 19,2; Ps 115,3; Ps 124,8; Ps 148,13; Dan 3,33; Dan 12,7; Offb 4,10)32 gegen welchen alle, die auf Erden wohnen, wie nichts zu rechnen sind; er verfährt mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen, wie er will, und es gibt niemand, der seiner Hand wehren oder zu ihm sagen dürfte: Was machst du? (1Chr 29,12; Hi 9,4; Hi 9,12; Ps 135,6; Jes 14,27; Jes 40,15; Jes 45,9; Röm 9,20)33 Zur selben Zeit kam mir mein Verstand zurück, und mit der Ehre meines Königtums kehrte auch meine Herrlichkeit und mein Glanz zurück; meine Räte und meine Großen suchten mich auf, und ich wurde wieder über mein Königreich gesetzt und erhielt noch größere Macht. (Jer 27,6; 1Petr 5,6)34 Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist richtig, und seine Wege sind gerecht; wer aber hochmütig wandelt, den kann er demütigen!« (5Mo 32,4; 2Sam 22,28; 1Chr 29,10; Ps 111,7; Jes 2,11; Dan 5,23; Offb 15,3)

Daniel 4

Zürcher Bibel

1 Ich, Nebukadnezzar, war sorglos in meinem Haus und glücklich in meinem Palast.2 Ich hatte einen Traum, und der erschreckte mich: Erscheinungen, die ich auf meinem Lager hatte, und die Schauungen in meinem Kopf ängstigten mich. (Dan 2,1; Dan 3,24; Dan 4,16; Dan 5,6)3 Und ein Befehl wurde von mir erlassen, alle Weisen Babels vor mich zu bringen, damit sie mir die Deutung des Traums eröffneten. (Dan 2,2)4 Da kamen die Magier, die Zauberer, die Sterndeuter und die Wahrsager, und vor ihnen erzählte ich den Traum, sie aber eröffneten mir seine Deutung nicht, (Dan 2,10)5 bis zuletzt Daniel vor mich trat, dessen Name Beltschazzar ist, wie der Name meines Gottes[1], und in dem der Geist der heiligen Götter ist. Auch vor ihm erzählte ich den Traum: (Dan 1,7; Dan 1,15; Dan 5,11)6 Beltschazzar, Oberster der Magier, von dem ich weiss, dass der Geist der heiligen Götter in dir ist und dass kein Geheimnis dich bedrängt, erkläre mir die Schauungen in meinem Traum, die ich gesehen habe, und seine Deutung. (Dan 1,17; Dan 2,48)7 Und die Schauungen in meinem Kopf, die ich auf meinem Lager hatte: Ich schaute, und sieh, ein Baum, im Mittelpunkt der Welt, und seine Grösse war gewaltig! (Ps 37,35; Hes 31,3)8 Der Baum wuchs und wurde stark: Sein Wipfel reichte bis an den Himmel und seine Krone bis ans Ende der ganzen Erde.9 Seine Blätter waren schön, und er trug reiche Frucht, und Nahrung war an ihm für alle. Die Tiere des Feldes suchten Schutz unter ihm, und in seinen Zweigen wohnten die Vögel des Himmels, und von ihm ernährte sich alles Fleisch. (Hes 31,6)10 In den Schauungen in meinem Kopf, die ich auf meinem Lager hatte, schaute ich, und sieh: Ein Wächter, ein Heiliger,[2] stieg herab vom Himmel, (Dan 8,13)11 er rief laut, und so sprach er: Fällt den Baum und haut seine Zweige ab, schüttelt seine Blätter herunter und verstreut seine Früchte! Die Tiere sollen unter ihm weg fliehen und die Vögel aus seinen Zweigen! (Hes 31,12)12 Seinen Wurzelstock aber lasst in der Erde, in Fesseln aus Eisen und Bronze im Gras des Feldes. Und mit dem Tau vom Himmel soll er benetzt werden, und mit den Tieren soll er seinen Anteil haben an den Kräutern der Erde.13 Sein Verstand wird verwandelt, dass er nicht mehr der eines Menschen ist,[3] und der Verstand eines Tieres wird ihm gegeben, und sieben Zeiten werden über ihm dahingehen. (Hi 12,24)14 Diese Botschaft beruht auf dem Beschluss der Wächter, und die Entscheidung ist das Wort der Heiligen, damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Macht hat über die menschliche Königsherrschaft, und dass er sie gibt, wem er will, und dass er den Niedrigsten der Menschen darüber setzen kann. (Jer 27,5; Dan 2,21; Dan 5,21; Dan 7,12; Röm 13,1)15 Diesen Traum hatte ich, König Nebukadnezzar; du aber, Beltschazzar, sage mir seine Deutung. Denn alle Weisen in meinem Königreich können mir die Deutung nicht eröffnen, du aber bist imstande dazu, denn in dir ist der Geist der heiligen Götter.16 Da erstarrte Daniel, dessen Name Beltschazzar war, einen Augenblick lang vor Entsetzen, und seine Gedanken erschreckten ihn. Daraufhin sprach der König: Beltschazzar, der Traum und seine Deutung müssen dich nicht erschrecken! Daraufhin sprach Beltschazzar: Mein Herr, der Traum denen, die dich hassen, und seine Deutung deinen Widersachern! (Dan 7,15; Dan 8,17; Dan 10,8)17 Der Baum, den du geschaut hast, der wuchs und stark wurde und dessen Wipfel bis an den Himmel reichte und dessen Krone die ganze Erde überwölbte18 und dessen Blätter schön waren und der reiche Frucht trug und an dem Nahrung war für alle, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels lebten,19 das bist du, König, der du gross bist und stark; und deine Grösse ist gewachsen, und sie reicht bis an den Himmel und deine Herrschaft bis ans Ende der Erde. (Dan 2,37; Dan 5,18)20 Und dass der König einen Wächter, einen Heiligen, geschaut hat, der vom Himmel herabstieg und sprach: Fällt den Baum und zerstört ihn! Seinen Wurzelstock aber lasst in der Erde, in Fesseln aus Eisen und Bronze im Gras des Feldes! Und mit dem Tau vom Himmel soll er benetzt werden, und mit den Tieren des Feldes soll er seinen Anteil haben, bis sieben Zeiten dahingegangen sind über ihm! -21 Dies ist die Deutung, König, und es ist der Beschluss des Höchsten, der ergangen ist über meinen Herrn, den König: (Dan 2,36; Dan 3,26)22 Aus der Gemeinschaft der Menschen vertreibt man dich, und bei den Tieren des Feldes wird deine Bleibe sein, und wie dem Vieh gibt man dir Kräuter zu essen, und mit dem Tau des Himmels benetzt man dich, und sieben Zeiten werden dahingehen über dich, bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über die menschliche Königsherrschaft und dass er sie gibt, wem er will. (Dan 4,14)23 Und dass man befahl, den Wurzelstock des Baums zu belassen: Deine Königsherrschaft bleibt dir, sobald du erkennst, dass der Himmel die Macht ausübt.24 Darum, König, möge dir mein Rat gefallen: Tilge deine Sünden durch Gerechtigkeit und deine Verschuldungen durch Barmherzigkeit gegen die Elenden, wenn dein Glück von Dauer sein soll.25 All dies widerfuhr Nebukadnezzar, dem König:26 Als der König zwölf Monate später auf dem königlichen Palast von Babel auf und ab schritt,27 sprach der König: Ist das nicht das grosse Babel, das ich gebaut habe als Sitz der Herrschaft durch meine gewaltige Macht und zur Ehre meiner Herrlichkeit? (1Mo 11,4; 5Mo 8,17; Hes 29,3)28 Das Wort war noch im Mund des Königs, da kam eine Stimme vom Himmel: Dir, Nebukadnezzar, dem König, wird gesagt: Die Königsherrschaft ist dir genommen, (Dan 5,20)29 und aus der Gemeinschaft der Menschen vertreibt man dich, und bei den Tieren des Feldes ist deine Bleibe. Wie dem Vieh wird man dir Kräuter zu essen geben, und sieben Zeiten werden dahingehen über dir, bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über die menschliche Königsherrschaft und dass er sie gibt, wem er will. (Dan 4,22; Dan 5,14; Dan 5,21)30 In diesem Augenblick erfüllte sich das Wort an Nebukadnezzar: Aus der Gemeinschaft der Menschen wurde er vertrieben, und wie das Vieh ass er Kräuter, und sein Leib wurde benetzt vom Tau des Himmels, bis sein Haar lang war wie Adlerfedern und seine Nägel lang waren wie Vogelkrallen.31 Nach diesen Zeiten aber blickte ich, Nebukadnezzar, auf zum Himmel, und mein Verstand kehrte zurück zu mir. Und ich lobte den Höchsten und pries und verherrlichte den Ewiglebenden: Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, und seine Königsherrschaft währt von Generation zu Generation. (Dan 2,44; Dan 2,47; Dan 12,7)32 Und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Belieben verfährt er mit dem Heer des Himmels und mit den Bewohnern der Erde, und da ist niemand, der ihm in den Arm fällt und zu ihm sagt: Was tust du? (Hi 9,12; Jes 40,15; Jes 45,9)33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zurück zu mir, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kehrten zurück zu mir zur Ehre meiner Königsherrschaft. Und meine Staatsräte und meine Grossen suchten mich auf, und ich wurde wieder eingesetzt in meine Königsherrschaft, und gewaltige Grösse wurde mir hinzugegeben. (Dan 3,2)34 Ich, Nebukadnezzar, preise und erhebe und verherrliche nun den König des Himmels, dessen Taten allesamt Wahrheit sind und dessen Weg das Recht ist und der die erniedrigen kann, die hochmütig daherkommen. (Dan 9,14)

Daniel 4

Lutherbibel 2017

1 Ich, Nebukadnezar, hatte Ruhe in meinem Hause und lebte zufrieden in meinem Palast.2 Da hatte ich einen Traum, der erschreckte mich, und die Erscheinungen, die ich auf meinem Bett hatte, und die Gesichte, die ich gesehen hatte, beunruhigten mich.3 Und ich befahl, dass alle Weisen Babels vor mich gebracht würden, damit sie mir sagten, was der Traum bedeutete.4 Da brachte man herein die Zeichendeuter, Weisen, Wahrsager und Sternkundigen, und ich erzählte den Traum vor ihnen; aber sie konnten mir nicht sagen, was er bedeutete,5 bis zuletzt Daniel vor mich trat, der Beltschazar heißt nach dem Namen meines Gottes und der den Geist der heiligen Götter hat. Und ich erzählte vor ihm den Traum: (Dan 5,11; Dan 5,14)6 Beltschazar, du Oberster unter den Zeichendeutern, von dem ich weiß, dass du den Geist der heiligen Götter hast und dir kein Geheimnis zu dunkel ist, sage, was die Gesichte meines Traumes, die ich gesehen habe, bedeuten.7 Dies sind aber die Gesichte, die ich gesehen habe auf meinem Bett: Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch. (Ps 37,35)8 Und er wurde groß und mächtig, und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde.9 Sein Laub war dicht und seine Frucht reichlich, und er gab Nahrung für alle. Die Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Vögel des Himmels saßen auf seinen Ästen, und alles Fleisch nährte sich von ihm.10 Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab. (Dan 8,13)11 Der rief laut und sprach: Haut den Baum um und schlagt ihm die Äste weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, dass die Tiere, die unter ihm liegen, weglaufen und die Vögel von seinen Zweigen fliehen.12 Doch lasst den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase liegen. Vom Tau des Himmels soll er nass werden und soll sein Teil haben mit den Tieren an den Kräutern der Erde.13 Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein tierisches Herz ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen über ihn hingehen.14 Dieser Befehl ist im Rat der Wächter beschlossen, und das Gebot ist eine Entscheidung der Heiligen, damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will, und selbst den niedrigsten der Menschen über sie setzen kann. (Dan 2,21)15 Solch einen Traum hab ich, König Nebukadnezar, gehabt; du aber, Beltschazar, sage, was er bedeutet. Denn alle Weisen in meinem Königreich können mir nicht kundtun, was er bedeutet; du aber kannst es, denn der Geist der heiligen Götter ist bei dir.16 Da entsetzte sich Daniel, der auch Beltschazar heißt, eine Zeit lang, und seine Gedanken beunruhigten ihn. Aber der König sprach: Beltschazar, lass dich durch den Traum und seine Deutung nicht beunruhigen. Beltschazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, dass doch der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widersachern gelte!17 Der Baum, den du gesehen hast, der groß und mächtig wurde und dessen Höhe an den Himmel reichte und der zu sehen war auf der ganzen Erde, (Hes 31,3)18 dessen Laub dicht und dessen Frucht reichlich war, sodass er Nahrung für alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen Ästen die Vögel des Himmels saßen –19 das bist du, König, der du so groß und mächtig bist; denn deine Macht ist groß und reicht bis an den Himmel und deine Gewalt bis ans Ende der Erde.20 Dass aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren, der sagte: »Haut den Baum um und zerstört ihn, doch den Stock mit seinen Wurzeln lasst in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase liegen, und vom Tau des Himmels soll er nass werden und mit den Tieren des Feldes zusammenleben, bis über ihn sieben Zeiten hingegangen sind«;21 das, König, bedeutet – und zwar erging es als Ratschluss des Höchsten über meinen Herrn, den König –:22 Man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du musst bei den Tieren des Feldes bleiben, und man wird dich Kraut fressen lassen wie die Rinder, und du wirst vom Tau des Himmels nass werden, und sieben Zeiten werden über dich hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.23 Wenn aber gesagt wurde, man sollte dennoch den Stock des Baumes mit seinen Wurzeln übrig lassen, das bedeutet: Dein Königreich soll dir erhalten bleiben, sobald du erkannt hast, dass der Himmel die Gewalt hat.24 Darum, mein König, lass dir meinen Rat gefallen und mache dich los und ledig von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohlergehen. (Spr 19,17; Mt 5,7)25 Dies alles widerfuhr dem König Nebukadnezar.26 Denn nach zwölf Monaten, als der König auf dem Dach des königlichen Palastes in Babel sich erging,27 hob er an und sprach: Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit. (1Mo 11,1; Spr 16,18)28 Ehe noch der König diese Worte ausgeredet hatte, kam eine Stimme vom Himmel: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Königreich ist dir genommen,29 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du sollst bei den Tieren des Feldes bleiben; Kraut wird man dich fressen lassen wie die Rinder, und sieben Zeiten sollen hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. (Dan 5,21)30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfüllt an Nebukadnezar, und er wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen; und er fraß Kraut wie die Rinder, und vom Tau des Himmels wurde sein Leib nass, bis sein Haar wuchs so groß wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelklauen wurden.31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, (Dan 3,33)32 gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind. Er macht’s, wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? (Hi 9,12; Jes 40,17)33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurück, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines Königreichs. Und meine Räte und Mächtigen suchten mich auf, und ich wurde wieder über mein Königreich eingesetzt und gewann noch größere Macht.34 Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen. (Lk 1,51; Lk 18,14)