Daniel 5

Elberfelder Bibel

1 Der König Belsazar machte seinen tausend Gewaltigen ein großes Mahl, und vor den Tausend trank er Wein. (Est 1,3; Jes 21,5)2 Belsazar befahl unter dem Einfluss[1] des Weins, die goldenen und die silbernen Gefäße herbeizubringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen daraus tranken. (2Kön 24,13; 2Kön 25,15; Esr 5,14; Dan 1,2)3 Da brachte man die goldenen Gefäße, die man aus dem Tempel des Hauses Gottes in Jerusalem weggenommen hatte; und der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen tranken daraus.4 Sie tranken Wein und rühmten die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein. (Offb 9,20)5 In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand hervor und schrieben dem Leuchter gegenüber auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes; und der König sah die Hand[2], die schrieb.6 Da veränderte sich die Gesichtsfarbe des Königs, und seine Gedanken erschreckten ihn, und seine Hüftgelenke erschlafften[3], und seine Knie schlugen aneinander. (Jer 50,43)7 Der König rief laut[4], man solle die Beschwörer, die Sterndeuter[5] und die Zeichendeuter hereinbringen. Und der König fing an und sagte zu den Weisen von Babel: Jeder, der diese Schrift lesen und mir ihre Deutung kundtun wird, der darf sich mit Purpur bekleiden, ⟨dazu⟩ mit einer goldenen Kette um seinen Hals, und er soll als Dritter im Königreich herrschen. (Dan 2,2; Dan 2,48)8 Da kamen alle Weisen des Königs herbei; aber sie konnten weder die Schrift lesen noch dem König ihre Deutung mitteilen. (Dan 2,27; Dan 4,4)9 Da geriet der König Belsazar in großen Schrecken, und seine Gesichtsfarbe an ihm veränderte sich; und seine Gewaltigen wurden bestürzt.10 Auf die Worte des Königs und seiner Gewaltigen hin trat die Königin[6] in das Haus des Trinkgelages. Die Königin begann und sagte: König, lebe ewig! Lass deine Gedanken dich nicht schrecken, und deine Gesichtsfarbe verändere sich nicht! (Dan 2,4)11 Es gibt einen Mann in deinem Königreich, in dem der Geist der heiligen Götter ist; und in den Tagen deines Vaters wurden Erleuchtung, Einsicht und Weisheit gleich der Weisheit der Götter bei ihm gefunden. Und der König Nebukadnezar, dein Vater, hat ihn zum Obersten der Wahrsagepriester, der Beschwörer, Sterndeuter[7] und Zeichendeuter eingesetzt; dein Vater, König[8]! (Hes 28,3; Dan 2,48; Dan 4,5)12 ⟨Und zwar⟩ deshalb, weil ein außergewöhnlicher Geist und Erkenntnis und Einsicht, Träume zu deuten, Rätsel zu erklären und Knoten zu lösen, bei ihm gefunden wurde, bei Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gegeben hat. ⟨Deshalb⟩ lass jetzt Daniel rufen! Und er wird die Deutung kundtun. (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 6,4)13 Daraufhin wurde Daniel vor den König geführt. Der König fing an und sagte zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Weggeführten[9] aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? (Dan 1,6; Dan 2,25)14 Ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir ist und dass Erleuchtung und Einsicht und außergewöhnliche Weisheit bei dir zu finden sind.15 Und nun sind die Weisen, die Beschwörer, vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift lesen und mir ihre Deutung mitteilen; aber sie können die Deutung der Sache nicht kundtun.16 Ich habe aber von dir gehört, dass du Deutungen geben[10] und Knoten lösen kannst. Nun, wenn du die Schrift lesen und mir ihre Deutung mitteilen kannst, darfst du dich mit Purpur bekleiden, ⟨dazu⟩ mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Königreich herrschen. (1Mo 41,15; Dan 2,6; Dan 5,7)17 Da antwortete Daniel und sprach vor dem König: Deine Gaben mögen dir bleiben, und deine Geschenke gib einem anderen! Jedoch werde ich die Schrift dem König lesen und ihm die Deutung mitteilen. (2Kön 5,16)18 Du, König! Der höchste Gott[11] hatte deinem Vater Nebukadnezar das Königtum und die Größe und die Majestät und die Herrlichkeit verliehen. (Dan 2,37)19 Und wegen der Größe, die er ihm verliehen hatte, zitterten und fürchteten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte, er ließ leben, wen er wollte, er erhob, wen er wollte, und er erniedrigte, wen er wollte. (2Kön 25,28; Pred 8,3; Dan 4,19)20 Als aber sein Herz sich erhob und sein Geist sich bis zur Vermessenheit verstockte, wurde er vom Thron seines Königtums gestürzt, und man nahm ihm seine Majestät. (2Chr 32,25; Hes 31,10; Dan 4,26)21 Und er wurde von den Menschenkindern ausgestoßen, und sein Herz wurde dem der Tiere gleich, und seine Wohnung war bei den Wildeseln. Man gab ihm Gras zu essen wie den Rindern, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt – bis er erkannte, dass der höchste Gott[12] Macht hat über das Königtum der Menschen und dass er darüber einsetzt, wen er will. (Dan 4,14; Dan 4,26)22 Und du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles gewusst hast. (2Chr 33,23)23 Und du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken. Und du hast die Götter aus Silber und Gold, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein gerühmt, die nicht sehen und nicht hören und nicht verstehen[13]. Aber den Gott, in dessen Hand dein Odem ist und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt. (1Sam 17,26; Hi 12,10; Ps 115,4; Jes 37,23; Jer 10,23; Jer 50,28; Dan 8,11; Apg 12,23; Apg 17,25; Röm 1,21; Offb 9,20)24 Da wurde von ihm diese Hand[14] gesandt und diese Schrift geschrieben.25 Und dies ist die Schrift, die geschrieben wurde: Mene, mene, tekel upharsin[15].26 Dies ist die Deutung des Wortes[16]: Mene – Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende[17]. (Jer 25,12)27 Tekel – du bist auf der Waage gewogen und zu leicht[18] befunden worden. (Spr 21,2; Nah 1,14)28 Peres[19] – dein Königreich wird zerteilt[20] und den Medern und Persern gegeben. (2Chr 36,23; Jes 13,17; Jes 47,11; Jer 51,28; Dan 2,32; Dan 8,20)29 Daraufhin gab Belsazar Befehl, und man bekleidete Daniel mit Purpur, ⟨dazu⟩ mit einer goldenen Kette um seinen Hals; und man rief über ihn aus, dass er der Drittmächtigste[21] im Königreich sei. – (1Mo 41,42; Est 10,3)30 In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet. (Jer 51,31)

Daniel 5

Schlachter 2000

1 Der König Belsazar[1] veranstaltete für seine tausend Großen ein prächtiges Mahl und trank Wein vor den Tausend. (1Mo 40,20; Est 1,3; Pred 9,7; Jes 21,5; Phil 3,19)2 Und während er sich den Wein schmecken ließ, befahl Belsazar, man solle die goldenen und silbernen Gefäße herbeibringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König samt seinen Großen, seinen Frauen und seinen Nebenfrauen daraus trinken könne. (2Kön 24,13; 2Kön 25,15; Spr 20,1; Jer 27,7; Dan 1,2; Dan 5,11; Dan 5,13; Hos 4,11)3 Da wurden die goldenen Gefäße herbeigebracht, die man aus dem Tempel, aus dem Haus Gottes in Jerusalem, weggenommen hatte, und der König trank daraus samt seinen Großen, seinen Frauen und seinen Nebenfrauen. (2Chr 36,18)4 Sie tranken Wein und priesen die Götter aus Gold und Silber, aus Erz, Eisen, Holz und Stein. (Jes 42,17)5 Im selben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes; und der König sah die schreibende Hand. (Dan 4,30; Dan 5,24)6 Da verfärbte sich das Gesicht des Königs, und seine Gedanken erschreckten ihn, und alle Kraft wich aus seinen Gliedern, und seine Knie schlotterten. (Jes 21,3; Jer 50,43)7 Der König schrie mit lauter Stimme, man solle die Wahrsager, Chaldäer und Zeichendeuter holen. Und der König begann und sprach zu den Weisen von Babel: »Derjenige, welcher diese Schrift lesen und mir sagen kann, was sie bedeutet, der soll mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette um seinen Hals tragen und als Dritter im Königreich herrschen!« (Dan 2,2; Dan 2,48; Dan 4,6; Dan 5,29)8 Und alle Weisen des Königs kamen herbei, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch ihre Bedeutung dem König erklären. (Jes 44,25; Dan 2,27; Dan 4,4)9 Da wurde der König Belsazar sehr bestürzt, und sein Gesicht verfärbte sich, und seine Großen waren ganz verwirrt. (Dan 5,6)10 Auf Wunsch des Königs und seiner Großen kam die Königin[-Mutter] in den Trinksaal. Die Königin begann und sprach: O König, mögest du ewig leben! Deine Gedanken sollen dich nicht erschrecken, und dein Aussehen verändere sich nicht! (Dan 2,4)11 Es gibt einen Mann in deinem Königreich, in dem der Geist der heiligen Götter ist und bei dem in den Tagen deines Vaters Erleuchtung, Verstand und Weisheit gleich der Weisheit der Götter gefunden worden ist, sodass dein Vater, der König Nebukadnezar, ihn zum Obersten der Traumdeuter, Wahrsager, Chaldäer und Zeichendeuter bestimmt hat — ja, dein Vater, o König! —, (Pred 2,26; Hes 28,3; Dan 2,48; Dan 4,5; Dan 4,6; 1Kor 12,8)12 ganz allein deshalb, weil bei ihm ein vortrefflicher Geist, Verstand und Scharfsinn gefunden wurde zur Deutung von Träumen, zur Erklärung von Rätseln und zur Auflösung von Knoten, nämlich bei Daniel, dem der König den Namen Beltsazar gab. So lasse man nun Daniel rufen; der wird dir die Deutung sagen! (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 6,4)13 Sobald nun Daniel vor den König hineingeführt worden war, ergriff der König das Wort und sprach zu ihm: Bist du Daniel, einer der Weggeführten von Juda, die mein Vater, der König, aus Juda hergebracht hat? (Dan 1,6; Dan 2,25; Dan 6,14)14 Ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir sei und dass Erleuchtung und Verstand und außerordentliche Weisheit bei dir gefunden werden. (Dan 5,11)15 Nun sind die Weisen und Wahrsager vor mich geführt worden, um diese Schrift zu lesen und mir ihre Bedeutung mitzuteilen; sie waren aber nicht imstande, die Bedeutung der Worte zu erklären. (Jes 47,12; Dan 2,10; Dan 5,7)16 Und von dir habe ich gehört, dass du Deutungen geben und Knoten auflösen könnest. Wenn du nun diese Schrift lesen und mir ihre Bedeutung erklären kannst, so sollst du mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette an deinem Hals tragen und als Dritter im Königreich herrschen! (1Mo 41,15; Dan 5,7)17 Da antwortete Daniel und sprach vor dem König: Deine Gaben mögen dir verbleiben, und gib deine Geschenke einem anderen! Jedoch die Schrift will ich dem König lesen und erklären, was sie bedeutet. (1Mo 14,22; 1Kön 13,7; 2Kön 5,15)18 O König! Gott, der Allerhöchste, hat deinem Vater Nebukadnezar das Königtum, die Majestät, die Ehre und die Herrlichkeit verliehen; (Dan 2,37)19 und wegen der Majestät, die Er ihm gab, zitterten und bebten vor ihm alle Völker, Stämme und Sprachen; denn er tötete, wen er wollte, und ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte, und erniedrigte, wen er wollte. (2Kön 24,15; Jer 27,6; Jer 51,20; Dan 3,4)20 Da sich aber sein Herz erhob und sein Geist übermütig wurde bis zur Vermessenheit, wurde er von seinem königlichen Thron gestürzt, und seine Würde wurde ihm genommen; (2Chr 32,25; Dan 4,29)21 man verstieß ihn von den Menschenkindern, und sein Herz wurde den Tieren gleich; er wohnte bei den Wildeseln, und man fütterte ihn mit Gras wie die Ochsen, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis er erkannte, dass Gott, der Allerhöchste, Macht hat über das Königtum der Menschen und darüber setzt, wen er will. (2Chr 20,6; Ps 83,18; Dan 4,14; Dan 4,22; Dan 4,27)22 Du aber, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest, (2Chr 33,23; 2Chr 36,12; Lk 12,47)23 sondern du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken, und du hast die Götter aus Gold und Silber, aus Erz, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören noch verstehen; den Gott aber, in dessen Hand dein Odem und alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt! (Hi 12,10; Ps 115,4; Spr 16,9; Jes 37,19; Jes 37,23; Jes 44,9; Jes 45,20; Jer 10,23; Dan 8,25; Apg 12,23; Apg 17,25; Apg 17,28; Röm 1,21)24 Infolgedessen wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben. (Dan 5,5)25 So lautet aber die Schrift, die geschrieben steht: »Mene, mene, tekel upharsin!« (Dan 5,26)26 Und das ist die Bedeutung des Spruches: »Mene« bedeutet: Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet! (Jer 25,11)27 »Tekel« bedeutet: Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden! (Hi 31,6; Ps 62,10; Spr 21,2; Jer 6,30)28 »Peres« bedeutet: Dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben werden! (Jer 51,11; Dan 2,32; Dan 2,39; Dan 6,1; Dan 8,3; Dan 8,20)29 Sogleich befahl Belsazar, dass man den Daniel mit Purpur bekleiden und ihm eine goldene Kette um den Hals legen und von ihm ausrufen solle, dass er der dritte Herrscher im Königreich sein solle. (Dan 5,7; Dan 5,16)30 In derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, umgebracht. (Jer 51,38)

Daniel 5

Zürcher Bibel

1 Belschazzar, der König, veranstaltete ein üppiges Mahl für seine tausend Grossen, und vor den Tausend trank er Wein. (Est 1,3; Dan 7,1; Dan 8,1)2 In Weinlaune befahl Belschazzar, die goldenen und die silbernen Gefässe herzubringen, die Nebukadnezzar, sein Vater, aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König und seine Grossen, seine Frauen und seine Nebenfrauen daraus trinken konnten. (Dan 1,2)3 Da brachte man die goldenen Gefässe, die man aus dem Tempel, dem Haus Gottes in Jerusalem, weggenommen hatte, und der König und seine Grossen, seine Frauen und seine Nebenfrauen tranken daraus.4 Sie tranken den Wein und priesen die goldenen und silbernen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. (Jes 40,19)5 In diesem Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, und sie schrieben dem Leuchter gegenüber auf die getünchte Wand des Königspalasts, und der König sah den Rücken der Hand, die schrieb.6 Da erbleichte der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, und seine Hüftgelenke wurden kraftlos, und seine Knie schlugen aneinander. (Jer 50,43; Dan 4,2)7 Der König rief laut, man solle die Zauberer, die Sterndeuter und die Wahrsager hereinbringen. Daraufhin sprach der König zu den Weisen Babels: Wer diese Schrift lesen und mir ihre Deutung kundtun kann, wird Purpur tragen, und um den Hals wird er die goldene Kette tragen, und als Dritter[1] wird er im Königreich herrschen. (Dan 2,2; Dan 2,6; Dan 2,16)8 Da kamen all die Weisen des Königs herein, aber sie waren weder imstande, die Schrift zu lesen, noch dem König ihre Deutung zu eröffnen. (Dan 2,10)9 Da erschrak König Belschazzar sehr, und er erbleichte, und seinen Grossen wurde angst und bange. (Dan 5,6)10 Auf die Worte des Königs und seiner Grossen hin kam die Königin in das Haus des Gelages. Da sprach die Königin: Ewig lebe der König! Deine Gedanken müssen dich nicht erschrecken, und du musst nicht erbleichen. (Dan 2,4; Dan 5,1)11 In deinem Königreich gibt es einen Mann, in dem der Geist der heiligen Götter ist, und in den Tagen deines Vaters fand sich bei ihm Erleuchtung und Einsicht und Weisheit, der Weisheit der Götter gleich. Und König Nebukadnezzar, dein Vater, hat ihn eingesetzt als Obersten der Magier, Zauberer, Sterndeuter und Wahrsager, dein Vater, der König; (Dan 2,48; Dan 4,5)12 denn ein aussergewöhnlicher Geist, Verstand und die Fähigkeit, Träume zu deuten, Rätsel kundzutun und Knoten zu lösen, haben sich bei Daniel gefunden, dem der König den Namen Beltschazzar gegeben hatte. Nun soll Daniel gerufen werden, dann wird er die Deutung kundtun. (Dan 1,7; Dan 1,17)13 Da wurde Daniel hereingeführt vor den König. Daraufhin sprach der König zu Daniel: Du bist dieser Daniel, einer von den Weggeführten aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat. (Dan 1,6; Dan 2,25)14 Und ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir sei und dass sich in dir Erleuchtung und Einsicht und aussergewöhnliche Weisheit gefunden haben. (Dan 4,5)15 Und nun sind die Weisen, die Zauberer vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift lesen und mir ihre Deutung eröffnen, aber sie sind nicht imstande, die Deutung der Sache kundzutun.16 Ich aber habe von dir gehört, dass du Deutungen geben und Knoten lösen kannst. Nun, wenn du die Schrift lesen und mir ihre Deutung eröffnen kannst, sollst du Purpur tragen, und um deinen Hals sollst du die goldene Kette tragen, und als Dritter sollst du im Königreich herrschen. (1Mo 41,7; 1Mo 41,15)17 Da sprach Daniel daraufhin vor dem König: Behalte deine Gaben für dich und gib deine Geschenke einem anderen. Die Schrift jedoch werde ich dem König vorlesen, und die Deutung werde ich ihm eröffnen.18 Du bist der König! Der höchste Gott gab Nebukadnezzar, deinem Vater, die Königsherrschaft, die Grösse, die Würde und die Herrlichkeit. (Dan 2,37; Dan 3,26; Dan 4,19)19 Und wegen der Grösse, die er ihm gegeben hat, zitterten und erschraken vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen: Er tötete, wen er wollte, und liess am Leben, wen er wollte, und er erhöhte, wen er wollte, und erniedrigte, wen er wollte. (Dan 3,4; Dan 4,14)20 Als sein Herz sich aber überhob und sein Geist hochmütig geworden war bis zur Vermessenheit, wurde er vom Thron seiner Königsherrschaft gestürzt, und seine Würde hat man ihm genommen. (Dan 4,28)21 Und aus der Gemeinschaft der Menschen wurde er vertrieben, und sein Verstand wurde dem eines Tieres gleich gemacht, und bei den Wildeseln war seine Bleibe; wie dem Vieh gab man ihm Kräuter zu essen, und mit dem Tau vom Himmel wurde sein Leib benetzt, bis er erkannte, dass der höchste Gott Macht hat über die menschliche Königsherrschaft und dass er darüber einsetzen kann, wen er will. (Dan 4,13)22 Und du, sein Sohn Belschazzar, hast dein Herz nicht bescheiden gehalten, obwohl du all dies gewusst hast!23 Und über den Herrn des Himmels hast du dich erhoben, und man hat die Gefässe seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Grossen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr trinkt daraus Wein. Und die silbernen und goldenen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter, die nichts sehen und nichts hören und nichts wissen, hast du gepriesen, dem Gott aber, in dessen Hand dein Atem ist und bei dem dein ganzes Geschick liegt, hast du keine Ehre erwiesen. (Hi 12,10; Ps 115,5; Dan 5,1)24 Da wurde von ihm die Hand gesandt, und diese Schrift wurde geschrieben. (Dan 5,5)25 Und dies ist die Schrift, die geschrieben worden ist: Mene, Mene, Tekel u Parsin[2]26 Dies ist die Deutung des Wortes: Mene - gezählt[3] hat Gott deine Königsherrschaft, und er hat sie beendet. (Dan 2,36)27 Tekel - gewogen worden bist du auf der Waage, und für zu leicht bist du befunden worden.[4]28 Peres - zerteilt ist deine Königsherrschaft, und den Medern und den Persern ist sie gegeben.[5] (Dan 7,5)29 Da gab Belschazzar Befehl, und man bekleidete Daniel mit Purpur und legte ihm die goldene Kette um den Hals; und öffentlich rief man über ihn aus, dass er der Drittmächtigste im Königreich sei. (Est 10,3; Dan 2,48; Dan 5,7)30 In derselben Nacht wurde Belschazzar, der kasdäische König, getötet.

Daniel 5

Lutherbibel 2017

1 König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend Mächtigen und soff sich voll mit ihnen.2 Und als er betrunken war, ließ er die goldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke. (2Chr 36,10; Esr 1,7; Dan 1,2)3 Da wurden die goldenen und silbernen Gefäße herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus.4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter.5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand im Königspalast. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb.6 Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, sodass seine Glieder schwach wurden und ihm die Knie schlotterten.7 Und der König rief laut, dass man die Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen herbeiholen sollte. Und er ließ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen.8 Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König kundtun.9 Darüber erschrak der König Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen Mächtigen wurde angst und bange.10 Auf die Worte des Königs und seiner Mächtigen hin kam die Königinmutter in den Saal und sprach: Der König lebe ewig! Lass dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken und entfärbe dich nicht!11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein Vater, der König Nebukadnezar, setzte ihn über die Zeichendeuter, Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen, dein eigener Vater, o König, (Dan 2,48; Dan 4,5)12 weil ein überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Rätsel zu erraten und Verschlungenes aufzulösen. Das ist Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. (Dan 1,17)13 Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat?14 Ich habe von dir sagen hören, dass du den Geist der Götter habest und Erleuchtung, Verstand und überragende Weisheit bei dir zu finden sei.15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Zauberer, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie können mir nicht sagen, was das alles bedeutet. (1Mo 41,15)16 Von dir aber höre ich, dass du Deutungen zu geben und Verschlungenes aufzulösen vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen.17 Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König lesen und kundtun, was sie bedeutet.18 O König, der höchste Gott hat deinem Vater Nebukadnezar Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. (Dan 2,37)19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fürchteten und scheuten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte; er ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte.20 Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre21 und wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er musste bei den Wildeseln hausen und fraß Kraut wie die Rinder, und sein Leib wurde nass vom Tau des Himmels, bis er lernte, dass der höchste Gott Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. (Dan 4,29)22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest,23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, bronzenen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch etwas wissen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt.24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin.26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet.27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.29 Da befahl Belsazar, dass man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er ließ von ihm verkünden, dass er der dritte Herrscher im Königreich sei. (1Mo 41,42; Dan 2,48)30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet.