Galater 4

Elberfelder Bibel

1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl er Herr über alles ist;2 sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist. (Hebr 9,10)3 So waren auch wir, als wir Unmündige waren, unter die Elemente der Welt versklavt; (Apg 15,10; Gal 3,23; Gal 5,1; Kol 2,8)4 als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren[1] von einer Frau, geboren[2] unter ⟨dem⟩ Gesetz, (Mk 1,15; Lk 2,7; Lk 2,21; Joh 3,16; Hebr 9,26)5 damit er die loskaufte ⟨, die⟩ unter ⟨dem⟩ Gesetz ⟨waren⟩, damit wir die Sohnschaft empfingen. (Röm 8,15; Gal 3,13; Eph 2,18; 1Petr 1,18; Offb 5,9)6 Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba[3], Vater! (Röm 8,15; Gal 3,26; Eph 2,18)7 Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott. (Röm 8,17; Gal 3,29)8 Damals jedoch, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen[4], die von Natur nicht Götter sind; (1Kor 12,2; Eph 2,12; 1Thess 1,9; 1Thess 4,5)9 jetzt aber habt ihr Gott erkannt – vielmehr seid ihr von Gott erkannt worden. Wie wendet ihr euch wieder zu den schwachen und armseligen Elementen zurück, denen ihr wieder von Neuem dienen wollt? (Joh 17,3; 1Kor 8,3)10 Ihr beobachtet Tage und Monate und bestimmte[5] Zeiten und Jahre. (Röm 14,5; Kol 2,16)11 Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an[6] euch gearbeitet habe. (Gal 2,2; Phil 2,16; 1Thess 3,5; 2Joh 1,8)12 Seid[7] wie ich! Denn auch ich ⟨bin⟩ wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide[8] getan.13 Ihr wisst aber, dass ich euch einst[9] in[10] Schwachheit des Fleisches das Evangelium verkündigt habe, (Apg 16,6; 1Kor 2,3; 2Kor 12,9)14 und die Versuchung, die euch mein Fleisch verursachte[11], habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus. (1Sam 29,9; Mt 10,40)15 Wo ⟨ist⟩ nun eure Glückseligkeit? Denn ich bezeuge euch, dass ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.16 Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?17 Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch ausschließen[12], damit ihr um sie eifert.18 Gut ist aber, allezeit im Guten zu eifern, und nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin. (Gal 6,9; Phil 2,12; 1Tim 6,18)19 Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat – (1Kor 4,14; 2Kor 13,5)20 ich wünschte aber, jetzt bei euch anwesend zu sein und meine Stimme zu wandeln, denn ich bin wegen euch im Zweifel.21 Sagt mir, die ihr unter ⟨dem⟩ Gesetz sein wollt, hört ihr das Gesetz nicht?22 Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23 aber der von der Magd war nach dem Fleisch geboren, der von der Freien jedoch durch die Verheißung. (1Mo 16,2; 1Mo 17,19; 1Mo 21,1; Röm 9,7)24 Dies hat einen bildlichen Sinn; denn diese ⟨Frauen⟩ bedeuten zwei Bündnisse: Eines vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hineingebiert, das ist Hagar; (2Mo 24,8; Neh 9,13; Gal 5,1)25 denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn es ist mit seinen Kindern in Sklaverei.26 Das Jerusalem droben aber ist frei, ⟨und⟩ das ist unsere Mutter. (Ps 87,6; Hebr 12,22)27 Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich ⟨in Jubel⟩ aus und rufe laut, die du keine Geburtswehen erleidest! Denn viele sind die Kinder der Einsamen, mehr als ⟨die⟩ derjenigen, die den Mann hat.« (Jes 54,1)28 Ihr aber, Brüder, seid[13] wie Isaak, Kinder der Verheißung. (Gal 3,29; Gal 4,23)29 Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist ⟨Geborenen⟩ verfolgte, so ⟨ist es⟩ auch jetzt. (1Mo 21,9; Joh 15,19; Gal 5,11; Gal 6,12)30 Aber was sagt die Schrift? »Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn der Magd soll nicht mit dem Sohn der Freien erben.« (1Mo 21,10; Joh 8,35)31 Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien.

Galater 4

Schlachter 2000

1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr aller Güter ist; (Gal 4,4)2 sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit.3 Ebenso waren auch wir, als wir noch unmündig waren, den Grundsätzen der Welt als Knechte unterworfen. (Apg 15,10; Kol 2,8; Kol 2,20; Hebr 9,10)4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, (Mk 1,15; Lk 2,21; Lk 2,27; Joh 3,16)5 damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. (1Petr 1,18; 1Joh 3,1)6 Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! (Röm 8,15)7 So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. (Röm 8,17)8 Damals aber, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. (Jer 16,20; 1Kor 8,4; Eph 2,12; 1Thess 4,5; 2Thess 1,8)9 Jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt? (Joh 17,3; 1Kor 8,3; 2Tim 2,19)10 Ihr beachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre.[1] (Kol 2,16)11 Ich fürchte um euch, dass ich am Ende vergeblich um euch gearbeitet habe. (1Thess 3,5)12 Werdet doch wie ich, denn ich bin wie ihr! Ich bitte euch, ihr Brüder! Ihr habt mir nichts zuleide getan; (2Kor 6,13; Phlm 1,8)13 ihr wisst aber, dass ich euch in Schwachheit des Fleisches zum ersten Mal das Evangelium verkündigt habe. (Apg 16,6; 1Kor 2,2)14 Und meine Anfechtung in meinem Fleisch habt ihr nicht verachtet oder gar verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus. (1Sam 29,9; Mal 2,7; Mt 10,40)15 Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch das Zeugnis, dass ihr wenn möglich eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.16 Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? (Joh 5,33; Joh 8,45)17 Sie eifern um euch nicht in edler Weise, sondern wollen euch ausschließen, damit ihr um sie eifert. (Apg 20,30; Phil 1,15; Phil 1,17)18 Das Eifern ist aber gut, wenn es für das Gute geschieht, und zwar allezeit, nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin. (Gal 6,9; Phil 2,12)19 Meine Kinder, um die ich noch einmal Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt (Röm 8,29; 2Kor 13,5; Kol 1,27; 1Joh 2,1; 1Joh 2,18; 1Joh 2,28)20 — wie gerne wollte ich jetzt bei euch sein und in anderem Ton zu euch reden, denn ich weiß nicht, woran ich mit euch bin! (Gal 4,11)21 Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht? (1Kor 9,20)22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien. (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23 Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. (1Mo 17,19; Röm 9,7)24 Das hat einen bildlichen Sinn: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. (Neh 9,13; Gal 5,1; Hebr 12,18)25 Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern. (5Mo 33,2; Ps 68,9; Ps 68,18)26 Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen. (Hebr 12,22; Offb 3,12)27 Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«.[2] (Jes 54,1)28 Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. (Röm 4,16; Gal 3,29; Gal 4,23)29 Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. (1Mo 21,9; Joh 15,19)30 Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«.[3] (1Mo 21,10; Joh 8,35)31 So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien. (Gal 4,26)

Galater 4

Hoffnung für alle

1 Überlegt einmal: Solange der Erbe noch nicht volljährig ist, besteht zwischen ihm und einem Sklaven kein Unterschied, obwohl ihm als Erben schon alles gehört.2 Bis zu dem vom Vater festgesetzten Zeitpunkt untersteht er einem Vormund, und Vermögensverwalter bestimmen über den Besitz.3 Genauso ging es auch uns. Wie Unmündige waren wir allen Mächten und Zwängen dieser Welt ausgeliefert.4 Als aber die von Gott festgesetzte Zeit kam, sandte er seinen Sohn zu uns. Christus wurde wie wir als Mensch geboren und den Forderungen des Gesetzes unterstellt.5 Er sollte uns befreien, die wir Gefangene des Gesetzes waren, damit wir zu Kindern Gottes werden und alle damit verbundenen Rechte empfangen konnten.6 Weil ihr nun seine Kinder seid, schenkte euch Gott seinen Geist, denselben Geist, den auch der Sohn hat. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: »Abba[1], lieber Vater!«7 Ihr seid also nicht länger Gefangene des Gesetzes, sondern Söhne und Töchter Gottes. Und als Kinder Gottes seid ihr auch seine Erben, euch gehört alles, was Gott versprochen hat.8 Als ihr von Gott noch nichts wusstet, habt ihr sogenannten Göttern gedient, die in Wirklichkeit gar keine sind.9 Nachdem ihr nun aber Gott kennt und liebt – genauer gesagt, nachdem Gott euch kennt und liebt –, wie ist es da möglich, dass ihr euch diesen armseligen und kümmerlichen Zwängen wieder beugt und unterwerft?10 Oder warum sonst legt ihr so großen Wert auf die Einhaltung bestimmter Tage, Monate, Feste und Jahre?11 Ich mache mir Sorgen um euch! Ist denn meine ganze Arbeit bei euch vergeblich gewesen?12 Liebe Brüder und Schwestern, ich bitte euch: Folgt meinem Beispiel und lasst euch nicht unter das Gesetz zwingen. Denn auch ich habe mich nach euch gerichtet, und ihr habt mich bisher noch nie gekränkt.13 Ihr erinnert euch sicherlich daran, als ich das erste Mal bei euch war und euch die rettende Botschaft verkündete. Damals war ich krank,14 und obwohl meine Krankheit eine Bewährungsprobe für euren Glauben war, habt ihr mich weder verachtet noch abgewiesen. Im Gegenteil, ihr habt mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja, wie Jesus Christus selbst.15 Wie glücklich und dankbar wart ihr doch damals! Und heute? Ich bin sicher, zu der Zeit hättet ihr sogar eure Augen für mich hergegeben.[2]16 Bin ich jetzt euer Feind geworden, weil ich euch die volle Wahrheit sage?17 Diese Leute, die euch zurzeit so umschmeicheln, meinen es nicht ehrlich mit euch. Sie wollen nur erreichen, dass ihr euch von mir abwendet und ihnen nacheifert.18 Nun hätte ich gar nichts dagegen, wenn es auch andere gäbe, die sich für euch einsetzen. Es soll aber in guter Absicht geschehen – und zwar immer, und nicht nur, wenn ich bei euch bin.[3]19 Euretwegen, meine lieben Kinder, leide ich noch einmal alle Schmerzen und Ängste, wie sie eine Mutter bei der Geburt ihres Kindes auszustehen hat – so lange, bis Christus in eurem Leben Gestalt gewonnen hat.20 Könnte ich doch nur bei euch sein und mit meinen Worten euer Herz erreichen! Ich weiß wirklich nicht, was ich noch mit euch machen soll!21 Ihr wollt euch also dem Gesetz unterwerfen. Wisst ihr denn eigentlich, was im Gesetz steht?22 Dort heißt es, dass Abraham zwei Söhne hatte: einen von der Sklavin Hagar und einen von seiner Frau Sara, die als Freie geboren war.23 Der Sohn der Sklavin wurde geboren, weil Abraham endlich einen Sohn haben wollte, der Sohn der Freien dagegen, weil Gott ihn versprochen hatte.[4]24 Am Beispiel dieser beiden Frauen will uns Gott zeigen, wie verschieden seine beiden Bündnisse mit den Menschen sind. Den einen Bund, für den Hagar steht, schloss Gott auf dem Berg Sinai mit dem Volk Israel, als er ihm das Gesetz gab. Dieses Gesetz aber versklavt uns.25 Hagar weist auf den Berg Sinai in Arabien hin. Er entspricht dem Jerusalem unserer Zeit, denen, die am Gesetz festhalten und deshalb nie frei werden.26 Die andere Frau aber, von der wir abstammen, ist frei. Sie weist auf das neue Jerusalem im Himmel hin.27 Von ihr heißt es in der Heiligen Schrift: »Sei fröhlich, du Unfruchtbare, auch wenn du nie ein Kind geboren hast. Juble und jauchze, du Kinderlose! Denn du, die du allein bist, wirst mehr Kinder haben als die Frau, die einen Mann hat.« (Jes 54,1)28 Liebe Brüder und Schwestern, ihr verdankt euer Leben wie Isaak der Zusage Gottes.29 Allerdings verfolgte schon damals der Sohn der Sklavin – der geboren wurde, weil Menschen es so wollten – den Sohn der Freien, der geboren wurde, weil Gott es wollte. Genauso ist es auch noch heute.30 Aber was sagt die Heilige Schrift dazu? »Jage die Sklavin und ihren Sohn fort! Denn der Sohn der Freien soll nicht mit ihm das Erbe teilen müssen!« (1Mo 21,10)31 Wir aber, meine lieben Brüder und Schwestern, sind nicht die Kinder der Sklavin, sondern der Freien!

Galater 4

Menge Bibel

1 Ich sage[1] aber: Solange der Erbe noch unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht[2] kein Unterschied, wenn er auch der Herr von allem[3] ist;2 er steht vielmehr unter Vormündern und Vermögensverwaltern bis zu dem vom Vater festgesetzten Zeitpunkt.3 So standen auch wir, solange wir (geistlich) unmündig waren, als Sklaven unter der Herrschaft der Elemente der Welt. (Kol 2,8)4 Als aber die Erfüllung der Zeit[4] gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der von einem Weibe geboren und dem Gesetz unterworfen wurde;5 er sollte die unter dem Gesetz Stehenden loskaufen, damit wir die Einsetzung in die Sohnschaft[5] erlangten.6 Weil ihr jetzt aber Söhne[6] seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: »Abba, (lieber) Vater!« (Röm 8,15)7 Mithin bist du kein Knecht mehr, sondern ein Sohn; bist du aber ein Sohn, so bist du auch ein Erbe durch Gott.8 Damals freilich, als ihr Gott noch nicht kanntet, habt ihr solchen Göttern gedient, die ihrem Wesen nach gar keine Götter sind.9 Da ihr jetzt aber Gott erkannt habt oder vielmehr[7] von Gott erkannt worden seid: wie könnt ihr euch da nur wieder den erbärmlichen und armseligen Elementen (V.3) zuwenden und Lust haben, ihnen noch einmal von neuem als Knechte zu dienen?!10 Ihr beobachtet ja Tage und Monate[8], Festzeiten und Jahre!11 Ich bin um euch besorgt, daß ich vergeblich an euch gearbeitet haben möchte.12 Werdet doch so, wie ich (bin)! Denn auch ich (bin so gesetzesfrei geworden), wie ihr (ursprünglich waret; vgl. 1.Kor 9,21), liebe Brüder, ich bitte euch! Ihr habt mir (ja früher) nichts zuleide getan;13 ihr wißt vielmehr, daß ich euch das erste Mal[9], veranlaßt durch leibliche Schwäche[10], die Heilsbotschaft verkündigt habe.14 Damals habt ihr mich trotz des Anstoßes, den mein leiblicher Zustand bei euch erregen mußte, nicht mit Verachtung behandelt und nicht mit Abscheu zurückgewiesen, sondern mich wie einen Engel Gottes, ja wie Christus Jesus (selber) aufgenommen.15 Wo ist nun eure (damalige) glückselige Freude geblieben? Ich muß euch ja das Zeugnis ausstellen, daß ihr euch damals, wenn es möglich gewesen wäre, die Augen ausgerissen und sie mir geschenkt hättet.16 Sonach bin ich jetzt wohl dadurch euer Feind geworden, daß ich euch die Wahrheit vorhalte[11]?17 O sie bewerben sich nicht in guter Absicht eifrig um eure Gunst, nein, sie möchten euch gern (von mir) ausschließen, damit ihr euch dann eifrig um ihre Gunst bemüht.18 Schön ist es ja, in guter Sache Gegenstand eifriger Umwerbung zu sein, und zwar allezeit und nicht nur während meiner Anwesenheit bei euch.19 Meine lieben Kinder, um die ich jetzt wiederum Geburtsschmerzen leide, bis Christus (endlich) in euch Gestalt gewinnt:20 ich wollte, ich wäre gerade jetzt bei euch und könnte in anderem Ton zu euch reden; denn ich weiß mir euretwegen keinen Rat!21 Sagt mir doch, die ihr gern unter dem Gesetz stehen möchtet: hört[12] ihr denn das Gesetz nicht?22 Es steht ja doch geschrieben (1.Mose 21,2.9), daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd[13] und einen von der Freien.23 Jedoch jener von der Magd war nur sein fleischmäßig[14] erzeugter Sohn, dieser von der Freien aber war ihm aufgrund der (göttlichen) Verheißung geboren.24 Das ist bildlich gesprochen[15]; denn diese (beiden Frauen) stellen zwei Bündnisse dar, das eine vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert[16]: das ist die Hagar;25 das Wort Hagar[17] bedeutet nämlich den Berg Sinai in Arabien, und sie[18] entspricht dem heutigen Jerusalem; denn dieses befindet sich (auch) in Knechtschaft samt seinen Kindern.26 Das Jerusalem droben dagegen ist eine Freie, und dies (Jerusalem) ist unsere Mutter;27 denn es steht geschrieben (Jes 54,1): »Freue dich, du Kinderlose, die du nicht Mutter wirst! Brich in Jubel aus und frohlocke, die du keine Geburtsschmerzen zu leiden hast! Denn die Alleinstehende hat zahlreiche Kinder, mehr als die Verehelichte.«28 Ihr aber, liebe Brüder, seid nach Isaaks Art Kinder der Verheißung.29 Wie jedoch damals der nach dem Fleisch erzeugte Sohn den nach dem Geist[19] erzeugten verfolgt hat, so ist es auch jetzt der Fall.30 Aber was sagt die Schrift dazu? »Verstoße die Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht das gleiche Erbrecht mit dem Sohn der Freien haben.« (1.Mose 21,10)31 Darum, liebe Brüder: Wir sind nicht Kinder einer Magd[20], sondern der Freien!

Galater 4

Neue evangelistische Übersetzung

1 Ich will Folgendes sagen: Solange der Erbe minderjährig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl ihm doch alles gehört.2 Bis zu dem Termin, den der Vater bestimmt hat, ist er von Vormündern und Vermögensverwaltern abhängig.3 Genauso ging es auch uns. Als Unmündige waren wir unter die Prinzipien der Welt versklavt.4 Als dann aber die richtige Zeit herangekommen war, sandte Gott seinen Sohn. Er wurde von einer Frau geboren und unter das Gesetz gestellt.5 Er sollte die loskaufen, die unter der Herrschaft des Gesetzes standen, damit wir das Sohnesrecht bekämen.6 Weil ihr nun Söhne seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz, der "Abba![1] Vater!" in uns ruft.7 Du bist also nicht länger ein Sklave, sondern Sohn! Und wenn du Sohn bist, dann hat Gott dich auch zum Erben gemacht.8 Früher, als ihr Gott nicht kanntet, habt ihr Göttern, die in Wirklichkeit gar keine sind, wie Sklaven gedient.9 Aber jetzt kennt ihr Gott – besser gesagt: Gott kennt euch –, wie kann es da sein, dass ihr euch wieder diesen armseligen und schwachen Prinzipien zuwendet und ihnen erneut wie Sklaven dienen wollt?10 Ihr fangt an, auf besondere Tage, Monate, Zeiträume und Jahre zu achten.11 Ich fürchte, dass meine Arbeit an euch vergeblich gewesen ist.12 Ich bitte euch, Brüder, werdet so wie ich, denn auch ich bin so wie ihr geworden.[2] Nein, ihr habt mir kein Unrecht getan.13 Ihr wisst doch, wie ich zum ersten Mal bei euch war und euch das Evangelium verkündigte. Ich war krank,14 und mein Zustand war anstößig für euch. Dennoch habt ihr mich nicht verachtet oder verabscheut. Im Gegenteil, ihr habt mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja, wie Christus Jesus selbst.15 Wo ist die glückliche Freude von damals nur geblieben? Ich kann euch bezeugen: Wenn es möglich gewesen wäre, hättet ihr euch die Augen ausgerissen und mir gegeben.16 Bin ich jetzt euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit vorhalte?17 Diese Leute wollen euch nur gewinnen, und nicht für etwas Gutes. Sie wollen einen Keil zwischen uns treiben,[3] damit ihr euch um sie bemüht.18 Natürlich ist es immer gut, sich für einen guten Zweck zu bemühen, und das auch nicht nur, wenn ich bei euch bin.19 Meine lieben Kinder, euretwegen erleide ich noch einmal Geburtsschmerzen, bis Christus in euch Gestalt gewinnt.20 Gern wäre ich jetzt bei euch, um in anderem Ton zu euch zu sprechen, denn ich weiß nicht, woran ich mit euch bin.21 Ihr wollt euch dem Gesetz unterwerfen? Sagt mir: Hört ihr denn das Gesetz nicht?22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte. Einer war von seiner Sklavin und einer von seiner Frau.23 Der Sohn der Sklavin wurde auf die gewöhnliche Weise geboren. Der Sohn seiner Frau aber war die Folge einer Zusage Gottes.24 Das muss im übertragenen Sinn verstanden werden: Die zwei Frauen bedeuten nämlich zwei Bundesschlüsse. Der eine ist der vom Berg Sinai, der Sklaven hervorbringt. Das ist Hagar.25 Hagar steht für den Berg Sinai in Arabien, entspricht aber gleichzeitig dem jetzigen Jerusalem, weil das mit seinen Kindern in Sklaverei lebt.26 Das Jerusalem im Himmel ist jedoch frei. Und das ist unsere Mutter.27 Von ihr steht geschrieben: "Freue dich, du Unfruchtbare, obwohl du keine Kinder gebierst. Juble und jauchze, obwohl du keine Wehen bekommst. Denn die vereinsamte Ehefrau hat viel mehr Kinder als die von ihrem Mann vorgezogene." (Jes 54,1)28 Doch ihr, meine Brüder, seid wie Isaak Kinder der Zusage Gottes.29 Allerdings verfolgte schon damals der auf normale Weise geborene Sohn den, der sein Leben dem Geist Gottes verdankte. So ist es auch heute.30 Aber was sagt die Schrift dazu? "Jage die Sklavin und ihren Sohn fort! Der Sohn der Sklavin soll nicht mit dem Sohn der freien Frau zusammen Erbe werden." (1Mo 21,10)31 Deshalb sind wir, meine Brüder, nicht die Kinder einer Sklavin, sondern die einer freien Frau.