Hiob 20
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkZWEITE REDE ZOFARS
Ijobs unbegründeter Vorwurf
1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach: 2 Darum drängt mich meine Erregung zur Antwort / und deswegen stürmt es in mir. 3 Schmähende Rüge muss ich hören, / doch der Geist meiner Einsicht lässt mich entgegnen.Schicksal des Frevlers
4 Weißt du das nicht von Urzeit her, / seit er Menschen auf die Erde gesetzt hat: 5 dass kurz nur währt der Frevler Jubel, / einen Augenblick nur des Ruchlosen Freude? 6 Steigt auch sein Übermut zum Himmel / und rührt sein Kopf bis ans Gewölk, (Ps 37,35) 7 wie sein Kot vergeht er doch für immer; / die ihn gesehen haben, werden fragen: Wo ist er? 8 Wie ein Traum verfliegt er / und ist nicht mehr zu finden, / wird weggescheucht wie ein Gesicht der Nacht. (Ps 73,20) 9 Das Auge, das ihn sah, erblickt ihn nicht wieder, / seine Stätte schaut ihn nie mehr. 10 Seine Söhne müssen die Armen günstig stimmen, / seine Hände müssen seine Habe zurückgeben. 11 Strotzen von Jugendkraft auch seine Glieder, / sie betten sich doch mit ihm in den Staub. 12 Schmeckt süß das Böse in seinem Mund, / birgt er es unter seiner Zunge, (Spr 20,17; Sir 40,30) 13 spart er es auf und will nicht von ihm lassen, / hält er es auch tief in seinem Gaumen fest, 14 in seinem Innern verwandelt sich die Speise, / sie wird in seinem Leib zu Natterngift. 15 Das Gut, das er verschlungen hat, speit er aus; / aus seinem Leib treibt Gott es heraus. 16 Das Gift von Nattern saugt er ein, / es tötet ihn der Viper Zunge. (5Mo 32,33) 17 Nicht darf er Bäche schauen, / nicht Flüsse, die von Honig und Rahm fließen. 18 Zurückgeben muss er seinen Gewinn, / genießen darf er ihn nicht, / darf sich nicht freuen am ertauschten Gut. (Ps 109,11) 19 Denn Arme schlug er nieder, ließ sie liegen, / raubte das Haus, das er nicht gebaut. (Ps 109,16) 20 Denn kein Genug kennt er in seinem Bauch, / drum entkommt er nicht mit seinen Schätzen. 21 Nichts entgeht seinem Fraß, / darum hält sein Glück auch nicht stand. 22 Trotz vollen Überflusses kommt er in Not, / die ganze Wucht des Elends fällt ihn an. (Hi 21,17) 23 Und so geschieht es: Um des Frevlers Bauch zu füllen, / lässt Gott auf ihn die Gluten seines Zornes los, / lässt auf ihn regnen seine Schläge. 24 Flieht er vor dem Eisenpanzer, / durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze. 25 Er zückte das Schwert und es kam heraus aus seinem Rücken, / ein Blitz aus seiner Galle. / Schrecken gehen über ihn hinweg. 26 Nur finsteres Unheil ist für ihn aufbewahrt, / Feuer, von niemand entfacht, verzehrt ihn, / frisst noch den letzten Mann in seinem Zelt. (Hi 15,23; Hi 15,34) 27 Der Himmel enthüllt seine Schuld, / die Erde bäumt sich gegen ihn auf. 28 Weggeführt wird der Ertrag seines Hauses, / dahingerafft am Tag seines Zorns. 29 Das ist des Frevlers Anteil von Gott, / das Erbe, das Gott ihm zuspricht. (Hi 17,13)Hiob 20
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagZofars zweite Antwort an Hiob
1 Da sagte Zofar aus Naama zu Hiob: 2 »Ich muss dir antworten, denn es regt mich auf, was du da gesagt hast, und ich bin sehr beunruhigt. 3 Ich habe mir angehört, wie du mich mit deiner Zurechtweisung beleidigst. Nun treibt mich mein Verstand, dir zu antworten. (Hi 19,3) 4 Das solltest du eigentlich schon längst wissen: Seit es Menschen gibt, 5 ist der Triumph der Bösen immer von kurzer Dauer gewesen und die Freude der Gottlosen hielt nur einen Augenblick an. (Hi 8,12; Ps 37,35) 6 Der Hochmut des Gottlosen reicht vielleicht bis zum Himmel, sodass sein Kopf an die Wolken stößt, (Jes 14,13; Ob 1,3) 7 aber er wird trotzdem für immer verschwinden, genau wie sein eigener Kot. Die staunend zu ihm hochsahen, werden fragen: ›Wo ist er?‹ 8 Er wird vergehen wie ein Traum und nicht mehr zu finden sein. Er wird sich auflösen wie eine nächtliche Traumgestalt. (Ps 73,20; Ps 90,5) 9 Wer ihn kannte, sieht ihn nicht wieder. Keiner aus seiner Heimat schaut sich nach ihm um.[1] 10 Seine Kinder müssen die Menschen gnädig stimmen, die er in die Armut getrieben hat, und den unrechtmäßig erworbenen Besitz ihres Vaters müssen sie wieder hergeben.[2] (Hi 5,17) 11 Wenn sein Körper vielleicht auch vor jugendlicher Kraft strotzte, muss er nun doch im Staub liegen. 12 Weil ihm das Unrecht süß schmeckte, ließ er es sich auf der Zunge zergehen. 13 Er behielt es lange im Mund und kostete es voll aus. 14 Doch mit dieser Speise verdirbt er sich den Magen. Sie verwandelt sich in seinem Inneren zu Schlangengift. 15 So muss er die Reichtümer, die er schluckte, wieder ausspucken. Gott sorgt dafür, dass er sie nicht behalten kann.[3] 16 Er hat Otterngift eingesaugt und die Viper wird ihn töten. (5Mo 32,24) 17 Er wird nicht mehr die Freude haben, Ströme und Bäche voller Honig und Sahne fließen zu sehen. (5Mo 32,13) 18 Was er zusammengetragen hat, muss er wieder hergeben. Seinen Reichtum darf er nicht genießen und über seine erfolgreichen Geschäfte kann er sich nicht freuen. 19 Denn er hat die Armen unterdrückt und die Hilflosen im Stich gelassen. Er brachte Häuser an sich, die er nicht gebaut hatte.[4] 20 Weil seine Gier so unersättlich war, wird er mit seinen Schätzen nicht entkommen. (Pred 5,12) 21 Er nimmt sich alles, was er bekommen kann, deshalb wird sein Reichtum nicht von Dauer sein. (Hi 15,29) 22 Trotz aller Möglichkeiten, die ihm sein Überfluss bietet, wird es für ihn eng, wenn die Not ihn mit voller Wucht trifft. 23 Und so wird es sein: Um seinen Bauch zu füllen, wird Gott seinen feurigen Zorn über ihm ausgießen und ihn mit Verderben überschütten. (4Mo 11,18; Ps 78,30) 24 Wenn er dann versuchen wird, vor dem Schwert zu entkommen, trifft ihn ein Pfeil vom Bogen. (Jes 24,18; Am 5,19) 25 Man zieht den Pfeil aus seinem Rücken, und die Pfeilspitze trieft von Blut[5]. Die Schrecken des Todes werden über ihn hereinbrechen. (Hi 16,13; Hi 18,11) 26 Seine Schätze werden in tiefster Finsternis verloren sein. Ein Feuer, das nicht von Menschenhand entfacht worden ist, wird ihn vernichten, mit allem, was in seinem Haus noch übrig geblieben ist. (Hi 15,30; Hi 18,18; Ps 21,10) 27 Der Himmel wird seine ganze Schuld aufdecken und die Erde wird gegen ihn aufstehen. (5Mo 31,28) 28 Was er an Gütern in seinem Haus zusammengerafft hat, wird er verlieren, es wird weggespült werden an dem Tag, an dem Gott in seinem Zorn über ihn richtet[6]. (5Mo 28,31) 29 Das ist das Schicksal des Bösen, das Erbe, das Gott ihm zuspricht.« (Hi 27,13; Hi 31,2)Hiob 20
Menge Bibel
Hiob 20
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenZweite Rede des Zofar:
1 Da entgegnete Zofar von Naama: 2 „Darauf antworten mir meine Gedanken, / und deswegen stürmt es in mir. 3 Ich höre, wie man mich tadelt und schmäht, / doch aus Einsicht erwidert mein Geist.“Der Böse nimmt ein böses Ende
4 „Weißt du nicht, dass immer schon, / seit es Menschen auf der Erde gibt, 5 der Jubel der Gottlosen kurz ist, / die Freude der Bösen keinen Augenblick bleibt? 6 Reicht sein Stolz auch in den Himmel, / kommt er mit dem Kopf bis an die Wolken, 7 wird er vergehen wie sein eigener Kot. / Die ihn sahen, fragen: 'Wo ist er?' 8 Wie ein Traum löst er sich unauffindbar auf, / wie ein weggescheuchtes Nachtgesicht. 9 Das Auge sah ihn und sieht ihn nicht wieder, / seine Stätte erblickt ihn nicht mehr. 10 Seine Kinder müssen den Armen Entschädigung zahlen / und seine Hände den Raub erstatten. 11 Seine Glieder waren voll Jugendkraft, / nun liegen sie mit ihm im Staub. 12 Schmeckt das Böse in seinem Mund süß, / wenn er es unter der Zunge verbirgt, 13 es aufspart und nicht loslassen will, / es im Gaumen zurückhält, 14 so wird seine Speise im Leib verwandelt, / in seinem Inneren zu Natterngift. 15 Reichtum hat er verschlungen, / nun erbricht er ihn wieder, / aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus. 16 Was er sog, ist Viperngift, / die Vipernzunge tötet ihn. 17 Er darf sich nicht an Bächen freuen, / an Strömen von Honig und Milch. 18 Das Errungene gibt er zurück, / er darf es nicht verschlingen. / Den Reichtum, den er erwarb, / den kann er nicht genießen. 19 Denn er knickte die Armen und ließ sie liegen, / raubte ein Haus und baute es nicht aus. 20 Weil sein Bauch ihm keine Ruhe gab, / entkommt er mit seinen Schätzen nicht. 21 Nichts entging seiner Fressgier, / darum hat sein Gut keinen Bestand. 22 Trotz großem Reichtum wird ihm Angst, / die Wucht des Leidens wird über ihn kommen. 23 Gott fülle ihm den Bauch mit seinem glühendem Zorn, / dass er als sein Brot auf ihn regne! 24 Flieht er vor den eisernen Waffen, / durchbohrt ihn der eherne Bogen. 25 Zieht er sich den Pfeil aus dem Rücken, / aus der Galle die blitzende Klinge, / kommt das Grauen über ihn. 26 Nur Finsternis ist für ihn aufgespart; / es frisst ihn ein Feuer, das niemand angeblasen hat; / es verzehrt, was übrig blieb in seinem Zelt. 27 Der Himmel enthüllt seine Schuld, / die Erde steht gegen ihn auf. 28 Der Wohlstand seines Hauses fährt dahin, / wenn Gottes Zorn wie eine Sturzflut kommt. 29 So sieht das Schicksal gottloser Menschen aus, / Gott spricht ihnen dieses Erbe zu.“Hiob 20
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.