Johannes 6

Das Buch

von SCM Verlag
1 Einige Zeit danach setzte Jesus über auf die andere Seite des galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias genannt wird.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie seine wunderbaren Krankenheilungen miterlebt hatte.3 Da stieg Jesus auf einen Berg und setzte sich dort hin, zusammen mit seinen Schülern.4 Das jüdische Passafest stand vor der Tür.5 Als er aufblickte und sah, dass eine riesige Volksmenge sich um ihn herum versammelt hatte, sagte er zu Philippus: »Wo können wir Brot einkaufen, damit alle diese Menschen zu essen bekommen?«6 Das sagte Jesus, weil er Philippus auf die Probe stellen wollte. Er hatte jedoch schon längst entschieden, was er tun wollte.7 Philippus antwortete: »Wenn wir Brote für zweihundert Denare kaufen, dann reicht das noch nicht einmal dafür, dass jeder auch nur ein kleines Stück abbekommt!«8 Einer seiner Schüler, es war Andreas, der Bruder von Simon Petrus, sagte daraufhin zu Jesus:9 »Hier ist noch ein kleines Kind, das fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele Leute?«10 Jesus sagte: »Sorgt dafür, dass die Menschen sich hier niederlassen!« An dieser Stelle wuchs viel Gras. Darauf ließen sich die Menschen nieder, die Männer allein waren schon etwa fünftausend an der Zahl.11 Da nahm Jesus die Brote und sprach das Dankgebet. Dann verteilte er sie an alle, die dort saßen, und genauso die Fische. Jeder nahm, so viel er wollte.12 Als alle satt geworden waren, sagte Jesus zu seinen Schülern: »Sammelt alle übrig gebliebenen Reste auf, damit nichts verschwendet wird!«13 Sie sammelten alles auf und füllten damit zwölf Handkörbe. Das war das, was an Brocken von den fünf Broten übrig geblieben war, nachdem alle satt geworden waren.14 Da merkten die Leute, dass vor ihren Augen ein außergewöhnliches Wunder geschehen war, das die Größe von Jesus zeigte. Sie sagten: »Dieser Mann ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen sollte!«15 Jesus erkannte, dass sie ihn ergreifen und zum König krönen wollten. Deshalb stieg er wieder auf den Berg hinauf, und zwar ganz allein.16 Als es Abend geworden war, gingen die Schüler von Jesus hinunter ans Seeufer.17 Sie stiegen in ihr Boot, um ans andere Ufer nach Kapernaum überzusetzen. Es war schon dunkel geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.18 Da wurde der See von einem starken Wind aufgewühlt.19 Als sie schon etwa fünf Kilometer gerudert waren, sahen sie Jesus auf der Seeoberfläche laufen. Er war schon in die Nähe des Bootes gekommen. Da erfasste sie große Furcht.20 Doch Jesus sagte zu ihnen: »Ich bin es selbst, habt keine Angst!«21 Als sie ihn dann in ihr Boot aufnehmen wollten, stieß es schon auf Land. Sie waren an ihrem Ziel angekommen.22 Am nächsten Morgen bemerkte die Menschenmenge, die sich noch auf der anderen Seite des Sees befand, dass dort kein anderes Boot gewesen war außer dem einen. Sie wussten auch, dass Jesus nicht zusammen mit seinen Schülern dort eingestiegen war, sondern dass nur seine Schüler darin fortgefahren waren.23 Da kamen einige Boote aus der Gegend von Tiberias. Sie legten nahe an dem Ort an, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem Jesus, der Herr, das Dankgebet gesprochen hatte.24 Als die Leute erkannten, dass auch Jesus, genau wie seine Schüler, nicht mehr dort war, stiegen sie in diese Boote und fuhren hinüber nach Kapernaum auf der Suche nach Jesus.25 Als sie ihn dort, am anderen Ufer des Sees, fanden, sagten sie zu ihm: »Meister, wann bist du hierhin gekommen?«26 Das ist die Antwort, die Jesus ihnen gab: »Ich versichere euch: Der wahre Grund dafür, dass ihr mich sucht, sind nicht die Wunderzeichen, die ihr miterlebt habt, sondern dass ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.27 Doch bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung! Sondern bemüht euch um die Nahrung, die bis in das unvergängliche Leben hinein Bestand hat! Diese Nahrung ist es, die euch der ewige Menschensohn geben wird. Das ist der, auf den Gott der Vater sein Siegel der Bestätigung gesetzt hat.«28 Sie fragten ihn: »Was müssen wir denn tun, um diese Werke zu tun, die Gott entsprechen?«29 Jesus antwortete ihnen: »Das eine Werk, das Gottes Willen ganz und gar entspricht, ist: dem zu vertrauen, den er, Gott, in die Welt gesandt hat.«30 Da fragten sie weiter: »Was für ein Wunderzeichen tust du denn, sodass wir dir glauben können? Was ist dein Werk?31 Unsere Vorfahren aßen damals das Manna, als sie in der Wüste waren. Das steht ja auch in Gottes Buch: ›Er gab ihnen Himmelsbrot zu essen.‹«32 Jesus sagte ihnen: »Ich versichere euch feierlich: Es war nicht Mose, der euch damals das Brot aus dem Himmel gab. Sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.33 Denn das Brot Gottes ist nichts und niemand anderes als der, der vom Himmel herabsteigt und der Welt das Leben gibt.«34 Da sagten sie zu ihm: »Herr, dann gib uns immer dieses Brot!«35 Jesus antwortete ihnen: »Ich selbst bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals vom Hunger gequält, und wer mir sein Vertrauen schenkt, wird niemals von Durst geplagt werden.36 Doch es ist, wie ich es schon gesagt habe: Ihr habt mich gesehen, und doch vertraut ihr mir nicht.37 Alle Menschen, die mir mein Vater anvertraut hat, werden auch zu mir kommen. Und wer auch immer zu mir kommt – ich werde ihn nie und nimmer hinauswerfen.38 Denn dazu bin ich aus der himmlischen Welt in diese irdische Welt herabgekommen, nicht, um meinen eigenen Willen durchzusetzen, sondern um den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.39 Und was ist sein Wille? Er will, dass ich keinen von den Menschen, die er mir anvertraut hat, verliere, sondern dass ich sie wieder zum Leben erwecke am Ende der Zeit.40 Und auch das will mein Vater: Jeder, der den Sohn sieht und ihm sein Vertrauen schenkt, soll ewiges Leben haben. Ja, ich werde ihn am Ende der Zeiten zum Leben erwecken.«41 Da regten sich einige Judäer über Jesus auf, weil er gesagt hat: »Ich selbst bin das Brot, das vom Himmel herabkommt.«42 Sie sagten: »Das ist doch Jesus, der Sohn von Josef! Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Was soll da seine Aussage, dass er aus dem Himmel herabgestiegen ist?«43 Jesus antwortete ihnen: »Es bringt nichts, dass ihr euch darüber aufregt!44 Denn niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich in die Welt gesandt hat, ihn nicht zu mir hinzieht. Solch einen Menschen werde ich am Ende der Zeit zum Leben erwecken.45 Schon in den Büchern der Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott selbst unterwiesen werden!‹ Das erfüllt sich hier und jetzt: Wer die Worte des Vaters gehört hat und seine Lehre angenommen hat, der kommt dann auch zu mir.46 Aber niemand hat Gott den Vater selbst zu Gesicht bekommen außer dem Einen, der seine ganze Existenz von Gott empfangen hat. Der allein ist es, der den Vater gesehen hat.47 Ich sage euch mit allem Nachdruck: Wer vertraut, der hat schon das ewige Leben!48 Ich selbst bin das Brot des Lebens.49 Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch am Ende ihres Lebens gestorben.50 Doch hier vor euch steht er, das Brot, das aus dem Himmel herabkommt. Es stimmt: Wer sich von diesem Brot ernährt, der soll nicht sterben.51 Ich selbst bin das lebendige Brot, das aus der himmlischen Welt herabkommt. Wenn jemand von diesem Brot essen wird, dann wird er bis in Ewigkeit leben. Und das Brot, das ich ihm geben werde, ist mein eigenes Fleisch. Das ist die Nahrung, aus der die ganze Welt ihr Leben bezieht.«52 Als Jesus das sagte, gerieten die Juden miteinander in einen Streit über die Frage: »Wie kann dieser Mensch uns sein Fleisch zu essen geben?«53 Da antwortete Jesus ihnen: »Ich sage euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr nicht das Fleisch des ewigen Menschensohns als eure Speise annehmt und sein Blut nicht trinkt, dann tragt ihr das wahre Leben nicht in euch!54 Aber wer sich von meinem Fleisch ernährt und mein Blut trinkt, der hat das ewige, unzerstörbare Leben in sich, und ich werde ihn am Ende der Zeit zum Leben erwecken.55 Denn mein Fleisch – ich selbst – ist die wirkliche Nahrung und mein Blut ist der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt fest in meiner Gegenwart, und genauso bleibe ich untrennbar in ihm.57 Genauso wie mich mein Vater ausgesandt hat, so lebe ich auch durch den Vater. Jeder Mensch, der sich durch mich ernährt, wird auch durch mich leben.58 Das ist das Brot, das aus dem Himmel heruntergekommen ist. Es ist nicht so wie das Brot, das unsere Vorfahren gegessen haben, denn sie sind trotzdem schlussendlich gestorben. Aber wer sich von diesem Brot ernährt, wird in alle Ewigkeiten hinein leben.«59 All dies sagte Jesus, als er die Menschen im Versammlungshaus in Kapernaum unterrichtete.60 Viele von seinen Schülern, die das hörten, sagten: »Diese Aussagen sind eine Zumutung. Wer will sich so etwas anhören?«61 Jesus wusste in seinem Innern, dass seine Schüler an diesen Aussagen Anstoß nahmen. Da sagte er zu ihnen: »Reicht das schon aus, um euch aus der Bahn zu werfen?62 Wie wird es erst sein, wenn ihr mit euren eigenen Augen sehen werdet, wie der ewige Menschensohn wieder hinaufsteigt an den Ort, wo er vorher gewesen ist?63 Der Geist Gottes ist es, der das wahre Leben schenkt. Menschen können das nicht aus eigener menschlicher Anstrengung. Meine Worte sind genau das: Geist Gottes und wahres Leben.64 Aber hier sind einige unter euch, die kein echtes Vertrauen haben.« Denn Jesus wusste schon von Anfang an, wer die Menschen waren, die nicht an ihn glaubten. Genauso wusste er, wer es war, der ihn ausliefern würde.65 Deshalb sagte er: »Ich habe euch schon gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, außer wenn der Vater ihm diese Möglichkeit schenkt.«66 Von diesem Zeitpunkt an verließen viele seiner Schüler ihn und hörten auf, mit ihm durch das Land zu ziehen.67 Da sagte Jesus zu den zwölf Männern aus seinem engsten Schülerkreis: »Wollt ihr nicht auch noch von mir fortgehen?«68 Doch Simon Petrus gab ihm die Antwort: »Herr, wo sollten wir uns denn hinwenden? Deine Worte tragen das unzerstörbare, ewige Leben in sich.69 Und wir haben dir unser Vertrauen geschenkt und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass du wirklich der Heilige bist, der, der ganz auf Gottes Seite steht!«70 Da antwortete Jesus: »Habe ich euch zwölf nicht selbst ausgewählt und zu meinen Nachfolgern gemacht?! Und doch ist einer von euch ein teuflischer Zerstörer.«71 Er meinte damit Judas, den Sohn von Simon, mit dem Beinamen Iskariot. Denn der war es, der ihn ausliefern würde. Und er gehörte zu den zwölf engsten Schülern von Jesus!

Johannes 6

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. (Joh 2,13; Joh 11,55)5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte.7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme.8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus:9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer.11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten.12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. (5Mo 18,15; Joh 2,11)15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.16 Am Abend aber gingen seine Jünger hinab an das Meer, (Mt 14,22; Mk 6,45)17 stiegen in ein Boot und fuhren über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.18 Und das Meer wurde aufgewühlt von einem starken Wind.19 Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sahen sie Jesus auf dem Meer gehen und nahe an das Boot kommen; und sie fürchteten sich.20 Er aber spricht zu ihnen: Ich bin’s; fürchtet euch nicht!21 Da wollten sie ihn ins Boot nehmen; und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten.22 Am nächsten Tag sah das Volk, das am andern Ufer des Meeres stand, dass kein anderes Boot da war als das eine und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern seine Jünger waren allein weggefahren.23 Es kamen aber andere Boote von Tiberias nahe zu der Stätte, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr die Danksagung gesprochen hatte.24 Als nun das Volk sah, dass Jesus nicht da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.25 Und als sie ihn fanden am andern Ufer des Meeres, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hergekommen?26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.27 Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben; denn auf ihm ist das Siegel Gottes des Vaters. (Joh 5,36)28 Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken?29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? (Joh 4,48)31 Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.« (2Mo 16,13)32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. (Joh 4,15)35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (Joh 4,14; Joh 7,37)36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.37 Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Mt 11,28)38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 4,34)39 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich’s auferwecke am Jüngsten Tage. (Joh 10,28; Joh 17,12)40 Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. (Joh 5,29; Joh 11,24)41 Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist,42 und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel gekommen? (Lk 4,22)43 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander.44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.45 Es steht geschrieben in den Propheten: »Sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. (Joh 3,16)48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. (1Kor 10,3)50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt. (Mk 14,22)52 Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. (Mt 26,26)55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 15,4; 1Joh 3,24)57 Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.58 Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.60 Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?61 Da Jesus aber bei sich selbst merkte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Nehmt ihr daran Anstoß?62 Wie, wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn auffahren dahin, wo er zuvor war? (Lk 24,50; Joh 3,13)63 Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch[1] ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. (Joh 3,6; 2Kor 3,6)64 Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;69 und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes. (Mt 16,16)70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.71 Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf.

Johannes 6

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Danach ging Jesus auf die andere Seite des galiläischen Meeres, das auch als See von Tiberias bekannt ist.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie seine Wunder sahen, mit denen er die Kranken heilte.3 Jesus stieg in die Berge hinauf und lagerte dort mit seinen Jüngern.4 Es war kurz vor dem jährlichen Passahfest, das die Juden feiern. (Joh 11,55)5 Als Jesus seinen Blick hob, sah er eine große Menschenmenge auf der Suche nach ihm die Berge heraufkommen. Er wandte sich an Philippus und fragte: »Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass all diese Menschen zu essen bekommen?« (Joh 1,43)6 Er stellte Philippus jedoch nur auf die Probe, denn er wusste schon, was er tun würde.7 Philippus antwortete: »Es würde ein kleines Vermögen[1] kosten, sie mit Nahrung zu versorgen!«8 Ein anderer Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus, meldete sich zu Wort: (Joh 1,40)9 »Hier ist ein kleiner Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen. Doch was nützt uns das bei so vielen Menschen?« (2Kön 4,43; Joh 21,9)10 »Sagt den Leuten, sie sollen sich hinsetzen«, befahl Jesus. Da ließen sich alle – allein die Männer zählten schon fünftausend – auf den grasbewachsenen Hängen nieder.11 Dann nahm Jesus die Brote, dankte Gott und reichte sie den Menschen, wie viel sie auch wollten. Ebenso machte er es mit den Fischen.12 Und alle aßen, bis sie satt waren. »Sammelt die Reste wieder ein«, wies Jesus seine Jünger an, »damit nichts umkommt.«13 Am Anfang waren es nur fünf Gerstenbrote gewesen, doch nach dem Essen wurden zwölf Körbe mit den Brotresten gefüllt, die übrig geblieben waren!14 Als die Leute dieses Wunder sahen, riefen sie aus: »Dieser ist wirklich der Prophet, den wir erwartet haben. Er ist es, der in die Welt kommen soll.« (5Mo 18,15; Apg 3,22; Apg 7,37)15 Jesus merkte, dass sie im Begriff waren, ihn mit Gewalt aufzuhalten und zum König zu machen. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück und blieb dort für sich allein.16 Am Abend gingen seine Jünger zum Ufer hinunter, um dort auf ihn zu warten.17 Doch als es dunkel wurde und Jesus noch immer nicht kam, stiegen sie ins Boot, um über den See nach Kapernaum zu fahren.18 Da überraschte sie auf dem See ein Sturm, der das Wasser aufpeitschte.19 Sie waren etwa fünf Kilometer[2] weit gekommen, als sie plötzlich Jesus übers Wasser auf ihr Boot zukommen sahen. Sie erschraken fürchterlich, (Hi 9,8)20 doch er rief ihnen zu: »Ich bin es! Habt keine Angst.« (Mt 14,27)21 Sie beeilten sich, ihn ins Boot zu holen, und schon war das Boot am Ufer angekommen!22 Am nächsten Tag versammelten sich die Menschen wieder auf der anderen Seite des Sees und warteten auf Jesus. Sie wussten, dass er mit seinen Jüngern zusammen herübergekommen war, die Jünger dann jedoch allein im Boot fortgefahren waren und ihn zurückgelassen hatten.23 Mehrere Boote aus Tiberias legten in der Nähe der Stelle an, wo sie nach einem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. (Joh 6,11)24 Als die Menge sah, dass weder Jesus noch die Jünger da waren, stiegen sie in die Boote und fuhren nach Kapernaum hinüber, um ihn zu suchen.25 Als sie dort ankamen und ihn fanden, fragten sie: »Rabbi, wie bist du hierhergekommen?«26 Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Ihr wollt bei mir sein, weil ich euch satt gemacht habe, und nicht, weil ihr das Wunder gesehen habt.27 Ihr solltet euch um vergängliche Dinge wie Nahrung nicht solche Sorgen machen. Sucht stattdessen, was euch in das ewige Leben führt, das der Menschensohn euch schenken kann. Denn dazu hat Gott, der Vater, ihn gesandt.« (Mt 3,17; Mt 17,5; Mk 1,11; Mk 9,7; Lk 3,22; Joh 1,33; Joh 4,14; Joh 6,50; Apg 2,22; Röm 6,23)28 Sie erwiderten: »Was sollen wir denn nach dem Willen Gottes tun?«29 Jesus erklärte: »Dies ist der Wille Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.« (1Joh 3,23)30 Sie entgegneten: »Wenn du willst, dass wir an dich glauben, dann zeige uns ein Wunder. Was wirst du für uns tun?31 Immerhin haben unsere Vorfahren auf ihrer Wüstenwanderung Manna gegessen! In der Schrift heißt es: ›Mose gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹[3]« (2Mo 16,15; 4Mo 11,7; Neh 9,15; Ps 78,1; Ps 78,24)32 Jesus sagte: »Ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.« (Joh 6,41)34 »Herr«, sagten sie, »gib uns dieses Brot an jedem Tag unseres Lebens.«35 Jesus erwiderte: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. (Joh 4,14; Joh 6,48; Joh 7,37)36 Doch ihr habt nicht an mich geglaubt, obwohl ihr mich gesehen habt.37 Alle aber, die der Vater mir gegeben hat, werden zu mir kommen, und ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstoßen. (Joh 10,28; Joh 17,2)38 Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, um den Willen Gottes zu tun, der mich gesandt hat, und nicht, um zu tun, was ich selbst will. (Joh 4,34; Joh 5,30)39 Und es ist der Wille Gottes, dass ich von allen, die er mir gegeben hat, auch nicht einen verliere, sondern sie am letzten Tag zum ewigen Leben auferwecke. (Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40 Denn mein Vater will, dass alle, die seinen Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben – und dass ich sie am letzten Tag auferwecke.« (Joh 12,45)41 Da fingen die Leute[4] an aufzubegehren, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.« (Joh 6,33)42 Sie sagten: »Das ist doch Jesus, der Sohn Josefs. Wir kennen seinen Vater und seine Mutter. Wie kann er jetzt sagen: ›Ich bin vom Himmel herabgekommen‹?« (Lk 4,22; Joh 7,27)43 Aber Jesus erwiderte: »Empört euch nicht über das, was ich gesagt habe.44 Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zu mir zieht; und am letzten Tag werde ich ihn von den Toten auferwecken. (Jer 31,3; Joh 6,65; Joh 12,32)45 In den Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.‹[5] Wer aber den Vater hört und von ihm lernt, der kommt zu mir. (Jes 54,13; Jer 31,33; 1Thess 4,9; Hebr 8,10)46 Nicht, dass irgendjemand den Vater je gesehen hat. Nur der eine, der von Gott kommt, hat den Vater gesehen. (Joh 1,18; Joh 5,37)47 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, hat schon das ewige Leben. (Joh 3,15)48 Ja, ich bin das Brot des Lebens! (Joh 6,35)49 Eure Vorfahren aßen Manna in der Wüste, doch sie sind alle gestorben.50 Dieses aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben; dieses Brot ist mein Fleisch, ich gebe es, damit die Welt leben kann.« (Joh 10,10; Hebr 10,10)52 Da fingen die Leute an zu streiten. »Wie kann dieser Mann uns sein Fleisch zu essen geben?«, fragten sie.53 Deshalb sagte Jesus noch einmal: »Ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.54 Wer aber mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken. (Joh 6,39)55 Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung und mein Blut der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 14,20; Joh 15,4; Joh 17,21; 1Joh 2,24; 1Joh 3,24)57 Ich lebe durch die Macht des lebendigen Vaters, der mich gesandt hat, und ebenso werden alle, die an mir teilhaben, durch mich leben[6]. (Joh 5,26)58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben und nicht sterben wie eure Vorfahren, die das Manna aßen.« (Joh 6,31)59 Dies alles sagte er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.60 Daraufhin sagten selbst einige seiner Jünger: »Das ist ungeheuerlich. Wie kann man das glauben?«61 Jesus wusste, dass seine Jünger sich über seine Worte aufregten; deshalb sagte er zu ihnen: »Nehmt ihr daran Anstoß?62 Was werdet ihr dann erst denken, wenn ihr den Menschensohn wieder in den Himmel zurückkehren seht? (Apg 1,9; Eph 4,8)63 Es ist der Geist, der lebendig macht. Das Fleisch hat keine Macht. Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind Geist und Leben. (Röm 8,2; 1Kor 15,45; 1Petr 3,18)64 Doch einige von euch glauben mir nicht.« Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und er wusste auch, wer ihn verraten würde. (Joh 13,11)65 Er fuhr fort: »Deshalb habe ich gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater ihn nicht zu mir zieht.« (Joh 6,44)66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger von ihm ab und folgten ihm nicht mehr nach.67 Da fragte Jesus die Zwölf: »Werdet ihr auch weggehen?«68 Simon Petrus antwortete: »Herr, zu wem sollten wir gehen? Nur du hast Worte, die ewiges Leben schenken. (Joh 6,63)69 Wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.« (Mt 16,16; Mk 1,24; Mk 8,29; Lk 9,20; 1Joh 2,20)70 Da sagte Jesus zu ihnen: »Habe ich nicht euch, die Zwölf, auserwählt? Aber einer von euch ist ein Teufel.«71 Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, einem der Zwölf, der ihn später verriet.

Johannes 6

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Kurze Zeit später ging Jesus auf die andere Seite vom galiläischen Meer, das man auch den See von Tiberias nannte.2 Sehr viele Fans waren da sofort bei ihm. Alle fuhren total auf die Wunder ab, die er tat. Viele Kranke wurden durch ihn wieder gesund.3 Jesus wollte sich ein bisschen mit seinen Freunden zurückziehen. Darum verschwanden sie auf einen kleinen Berg.4 Das war kurz vor dem Passafest, das jedes Jahr bei den Juden gefeiert wird.5 Jesus wollte mal den Ausblick genießen und dabei sah er, wie wahnsinnig viele Leute auf der Suche nach ihm waren. Die kamen alle schon den Berg hoch. „Hey, Philippus, hast du ’ne Idee, wo wir genug Brot herkriegen, damit wir allen was zu essen anbieten können?“, fragte Jesus.6 Das war ein kleiner Test für Philippus, denn er hatte schon vorher genau geplant, was gleich abgehen würde.7 Philippus rechnete Jesus vor: „Also, wir bräuchten mindestens 12.000 Euro, um hier alle satt zu kriegen!“8 Andreas, der ein Bruder von Simon Petrus war, schleppte einen kleinen Jungen an9 und sagte: „Dieser Knirps hat fünf Vollkornbrote und zwei geräucherte Forellen dabei. Das ist aber echt nur ein Tropfen auf den heißen Stein!“10 „Okay, sagt mal den Leuten, sie sollen sich irgendwo auf die große Wiese hinpflanzen!“ Gesagt, getan, und die etwa fünftausend Männer plus Frauen und Kinder setzten sich dort auf das Gras.11 Jesus nahm die Brote, dankte Gott dafür und verteilte sie an die Leute. Genauso machte er es dann auch mit den geräucherten Fischen.12 Und tatsächlich: Alle, die da waren und was gegessen hatten, wurden pappsatt! „Jetzt sammelt mal die Reste wieder ein. Wir wollen ja keinen Müll hinterlassen, und es soll ja auch nichts vergammeln!“, bat Jesus seine Freunde nach dem Essen.13 Und volle zwölf Körbe mit Essensresten kamen wieder zusammen! Und das war alleine vom Brot übrig geblieben!14 Als die Leute begriffen, was da gerade für ein Wunder abgegangen war, riefen einige: „Es stimmt, dieser Typ ist wirklich der Prophet, auf den wir schon so lange warten!“15 Jesus merkte schnell, dass ihn die Leute jetzt schnell zum Superstar und am besten gleich zum Regierungsoberhaupt machen wollten, darum flüchtete er erst mal ganz allein in die Berge.16 Abends stiegen seine Freunde dann in ihr Boot, weil sie noch eine Tour über den See nach Kapernaum geplant hatten.17 Es war schon total dunkel draußen, und Jesus war immer noch nicht zurück. Schließlich legten sie einfach ab und fuhren los.18 Plötzlich kam ein heftiger Orkan auf!19 Die Freunde waren schon etwa fünf Kilometer vom Ufer weg und sie konnten nicht mehr zurückrudern. Plötzlich sahen sie, wie ihnen Jesus höchstpersönlich auf dem Wasser entgegenkam! Seine Freunde kriegten voll die Para,20 aber Jesus rief ihnen nur zu: „Keine Panik, Jungs, ich bin es nur!“21 Sie halfen ihm, ins Boot zu steigen, und in derselben Sekunde waren sie plötzlich genau an dem Zielort angelangt!22 Am nächsten Morgen trafen sich die Menschen wieder auf der anderen Seite vom See und warteten da auf Jesus. Sie hatten mitgekriegt, dass er mit seinen Freunden zusammen gekommen war, die dann aber alleine, ohne ihn, mit dem Boot wieder abgehauen waren.23 Inzwischen hatten mehrere Schiffe aus Tiberias angelegt. Sie hielten genau an der Stelle, wo Jesus, nachdem er gebetet hatte, so viele mit dem Brot satt machen konnte.24 Da nun weder Jesus noch seine Freunde dort wieder aufgetaucht waren, stiegen alle in die nächste Fähre in Richtung Kapernaum. Sie wollten ihn dort suchen.25 Und tatsächlich entdeckten sie Jesus dort mit seinen Freunden. Einer meinte zu ihm: „Großer Lehrer, wann sind Sie denn hierhergekommen?“26 „Ich weiß genau, warum ihr hier seid!“, antwortete Jesus. „Ihr habt mich gesucht, weil ich euch was zu essen organisiert habe und ihr satt geworden seid, stimmt’s? Ihr seid nicht hier, weil es euch um mich geht!27 Macht euch bloß nicht so den Kopf drüber, ob ihr genug zu essen kriegt! Denkt lieber darüber nach, wie ihr es hinkriegt, ein Leben zu bekommen, das nie aufhört. Das kann der Auserwählte, der Menschensohn, euch schenken, wenn ihr wollt! Gott hat ihm die Vollmacht dazu erteilt.“28 „Was sollen wir denn tun, damit Gott mit uns zufrieden ist?“, fragten sie ihn.29 „Es gibt nur eine Sache, die Gott von euch erwartet: Ihr sollt euer Vertrauen auf den setzen, den er zu euch geschickt hat!“30 „Okay, wenn Sie wollen, dass wir Ihnen vertrauen und an Sie glauben, dann machen Sie mal jetzt als Beweis irgendein Wunder, ja?! Also, was zeigen Sie uns jetzt?31 Immerhin haben unsere Vorfahren, als sie durch die Wüste gezogen sind, diesen Brotersatz, das Manna, als Beweis von Gott bekommen. Es steht ja auch in den alten Schriften drin: ‚Er gab ihnen Brot aus dem Himmel zu essen.‘“32 Jesu Antwort war so: „Ich schwör, Mose hatte mit diesem Brot nichts zu tun, Leute. Das Brot kam von meinem Papa. Er kann euch sogar echtes Himmelsbrot geben!33 Und dieses Brot bin ich persönlich. Ich will der ganzen Welt echtes, richtiges Leben schenken.“34 „Chef, geben Sie uns auch was von diesem Brot, am besten täglich!“, meinten die Leute da zu ihm.35 „Ich selbst bin das Brot, das Leben bringt! Wer zu mir kommt, wird nie wieder Hunger nach Leben haben, er wird satt sein. Wer mir vertraut, wird keinen Durst mehr bekommen, für immer!36 Aber ihr wollt mir nicht glauben, obwohl ihr mich sogar live gesehen habt.37 Alle Leute, die mir der Vater schickt, werden zu mir kommen. Ich werde keinen draußen stehen lassen.38 Ich bin aus Gottes Welt zu euch gekommen, damit ich die Sachen durchziehe, die Gott von mir will. Es geht mir nicht um mich.39 Und Gott will von mir, dass ich keinen von den Leuten, die er mir gegeben hat, aufgebe, nicht einen Einzigen. Am letzten Tag dieser Welt sollen sie alle zum ewigen Leben durchstarten.40 Denn mein Vater will, dass alle für immer leben können, die kapieren, dass ich sein Sohn bin, und mir vertrauen. Die werde ich aus dem Tod rausholen, wenn es mit dieser Welt zu Ende ist.“41 Ein paar von den Juden passte das gar nicht, dass Jesus behauptete, er sei ein lebendiges Brot, das direkt aus dem Himmel gekommen ist.42 „Was will der denn? Ist das nicht dieser Jesus, der Sohn vom Josef? Wir kennen doch sogar seine Eltern persönlich! Wie kommt der zu der Behauptung, er stammt vom Himmel ab?!“43 „Warum passt euch das nicht?“, hinterfragte Jesus.44 „Keiner kann mit mir was anfangen, wenn ihm der Vater nicht gezeigt hat, wo es langgeht. Alle Menschen, die er zu mir schickt, werde ich am letzten Tag dieser Erde lebendig machen.45 Die Propheten hatten auch schon geschrieben: ‚Alle werden bei Gott wieder die Schulbank drücken müssen!‘ Wenn also jemand auf Gott hört und von ihm lernt, der kommt zu mir.46 Damit will ich nicht sagen, dass schon mal irgendwann jemand Gott wirklich gesehen hat. Nur einer kennt ihn wirklich, und zwar der, der von ihm geschickt wurde.47 Eine Sache ist ganz sicher: Wer sein Vertrauen auf mich setzt und mir glaubt, der hat jetzt schon das Leben in der Tasche, das nie aufhören wird.48 Ich bin das Brot, das euch dieses Leben geben kann.49 Eure Vorfahren haben dieses Manna in der Wüste gegessen, aber irgendwann sind sie doch alle gestorben. Es konnte kein Leben geben, das nie aufhört.50 Dieses Brot, das ihr hier vor euch seht, kommt direkt aus dem Himmel. Alle, die davon essen, werden nie mehr sterben!51 Ich bin das Brot, das Leben gibt, und das kommt aus dem Himmel. Alle, die von diesem Brot essen, werden ewig leben. Dieses Brot ist mein Körper, der für euch wie ein Schuldschein eingelöst wird. Das tue ich, damit diese Welt leben kann.“52 Diese Ansprache löste voll die Diskussionen bei den Juden aus. „Will der etwa, dass wir Kannibalismus betreiben und sein Fleisch essen, oder was?!“53 Darum sagte Jesus noch mal: „Eine Sache ist sicher: Wenn ihr nicht von dem Fleisch vom Auserwählten essen und auch nicht sein Blut trinken wollt, könnt ihr das ewige Leben echt vergessen!54 Die Leute aber, die mein Fleisch essen und mein Blut trinken, werden ewig leben, und am letzten Tag von dieser Erde werde ich sie alle aus ihrem Tod rausholen.55 Mein Körper ist die einzige echte Nahrung, die man braucht, und mein Blut das wichtigste Getränk für euch.56 Alle, die mein Fleisch essen und mein Blut trinken, sind mit mir ganz eng verbunden.57 Ich kann nur existieren, weil die Kraft vom lebendigen Gott in mir ist. Ich bin in seinem Auftrag unterwegs. Genauso werden alle, die mit mir verbunden sind, aus meiner Kraft leben können.58 So ist das mit dem lebendigen Brot, das aus dem Himmel kommt. Wer davon isst, wird nicht mehr sterben. Er wird ewig leben. Anders als eure Vorfahren, die von dem Manna gegessen haben.“59 Diese Rede hielt Jesus in einer Synagoge in Kapernaum, wo sich die Juden zum Gebet versammelten.60 Viele von seinen Freunden kamen darauf nicht klar. Sie sagten: „Harte Worte, steile Thesen, wer hat da noch Bock drauf?“61 Jesus bekam das natürlich mit. Darum sagte er zu ihnen: „Schiebt ihr nur deswegen schon voll den Hals?62 Was geht dann erst bei euch ab, wenn ihr seht, wie der Auserwählte dahin zurückgeht, wo er hergekommen ist?63 Nur der Geist von Gott macht Dinge lebendig! Das kriegt ihr selber nie hin! Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, bestehen aus diesem Geist. Darum sind sie in der Lage, Menschen lebendig zu machen.64 Ein paar von euch glauben mir aber immer noch nicht.“ Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer ihm nicht vertraute, und er wusste auch, wer ihn später verraten würde.65 Er sagte darum noch: „Das war der Grund, warum ich die Ansage gemacht habe: Keiner schafft es, mich zu finden, wenn Gott der Vater ihm nicht den Weg zeigt und ihn zu mir bringt!“66 Nach dieser Rede verabschiedeten sich sehr viele von seinen Freunden und gingen nicht länger mit ihm mit.67 Jesus fragte seine zwölf engsten Freunde: „Und was ist mit euch? Wollt ihr euch auch verabschieden und mich im Stich lassen?“68 Da sagte Simon Petrus in das betretene Schweigen: „Chef, zu wem sollten wir denn überhaupt hingehen? Du hast Worte, die uns die Richtung zeigen zu einem Leben, das niemals aufhört!69 Wir vertrauen dir. Wir haben kapiert, dass du der Auserwählte bist, der Christus, der Sohn von Gott.“70 Jesus antwortete: „Ich hab euch zwölf extra ausgesucht. Trotzdem ist einer von euch ein Verräte.r“71 Damit meinte er Judas Iskariot. Er war einer der zwölf engsten Freunde, und zog Jesus am Ende voll ab.