1Nachdem er aber vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum. (Mt 8,1)2Und ein Knecht eines Hauptmanns, den jener schätzte, lag krank und war am Sterben. (Mt 9,12; Lk 7,10; Joh 11,1; Apg 4,9)3Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten. (Lk 8,41; Lk 9,38; Joh 4,47)4Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn eindringlich und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies gewährst; (Lk 7,6)5denn er hat unser Volk lieb, und er hat uns die Synagoge erbaut. (Gal 5,6; 1Joh 3,18)6Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Haus war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst! (1Mo 32,10; Apg 10,28)7Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund! (5Mo 32,39; Ps 33,9; Ps 107,20; Mk 1,27)8Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. (Apg 10,7; Apg 23,23)9Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu der Menge, die ihm nachfolgte: Ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! (Mt 15,28; Lk 8,10)10Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den kranken Knecht gesund. (Joh 4,50)
Die Auferweckung des Jünglings von Nain
11Und es begab sich am folgenden Tag, dass er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen viele seiner Jünger und eine große Volksmenge. (Apg 10,38)12Wie er sich aber dem Stadttor näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. (Jer 6,26; Sach 12,10)13Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! (Jer 31,16; Lk 8,52)14Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf! (Lk 8,54; Apg 9,40; Röm 4,17)15Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. (2Kön 4,36; Hebr 11,35)16Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk heimgesucht! (Mt 9,8; Lk 24,19; Joh 4,19; Joh 6,14)17Und diese Rede über ihn verbreitete sich in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. (Mt 4,24; Mk 1,28; Lk 4,14)
Jesus und Johannes der Täufer
18Und die Jünger des Johannes berichteten ihm von dem allem. (Joh 3,26)19Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? (1Mo 49,10; Ps 118,26; Sach 9,9)20Als nun die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dich fragen: Bist du es, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?21Zu derselben Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. (1Kön 8,37; Mt 6,34; Offb 11,6)22Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium verkündigt. (Jes 61,1)23Und glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir! (Joh 20,19; 1Kor 1,23)24Und als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?25Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den Königshöfen!26Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet! (Lk 1,76; Lk 20,6; Joh 5,33)27Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.[1] (Jes 40,3; Mal 3,1; Lk 1,15; Joh 1,23)28Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, gibt es keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. (Lk 1,15; Joh 5,35; Apg 18,24; Hebr 11,39)29Und das ganze Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes; (Ps 51,6; Lk 3,12; Röm 3,4)30die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten verwarfen den Ratschluss Gottes, sich selbst zum Schaden, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. (Mt 21,32; Apg 13,46; Röm 10,3; Röm 10,21)31Und der Herr sprach: Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich? (Kla 2,13; Mk 4,30)32Sie sind Kindern gleich, die am Markt sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint! (Jes 29,11; Jes 53,1)33Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein; da sagt ihr: Er hat einen Dämon! (Lk 1,15)34Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagt ihr: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! (Mt 9,11; Lk 5,29; Lk 7,36; Lk 15,2; Lk 19,7)35Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. (Spr 8,32; Mt 11,19; 1Kor 1,21)
Die Salbung Jesu im Haus des Pharisäers
36Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in das Haus des Pharisäers und setzte[2] sich zu Tisch. (Lk 11,37)37Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin; als sie hörte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Gast war, da brachte sie ein Alabasterfläschchen voll Salböl, (Lk 5,32; Joh 12,3; Röm 3,23; 1Tim 1,15)38und sie trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe. (Mk 14,3)39Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist! (Jes 65,5; Lk 5,21; Lk 15,2; Lk 19,7)40Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sprich! (4Mo 23,19; Jer 32,27)41Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war 500 Denare schuldig, der andere 50. (Mt 18,28)42Da sie aber nichts hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage mir: Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben? (Ps 49,8; Mt 16,26; Mt 18,27; Röm 5,6; Eph 1,7)43Simon aber antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Und er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt! (Ps 116,12; 2Kor 5,14; 1Tim 1,13)44Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. (1Mo 18,4; Ps 51,19)45Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. (Spr 24,26; Lk 22,48; Röm 16,16)46Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt. (2Sam 12,20; Ps 23,5)47Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben worden, darum hat sie viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. (Jes 1,18; Jes 55,7; Röm 5,20; 1Joh 1,7; 1Joh 1,9)48Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben! (Lk 5,20)49Da fingen die Tischgenossen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt? (Lk 5,21)50Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden! (1Sam 1,17; Hab 2,4; Mk 5,34; Lk 8,48; Joh 14,27; Röm 1,17; Eph 2,8)
1Nachdem Jesus das alles gesagt hatte, ging er wieder nach Kapernaum.2Dort lebte ein römischer Hauptmann, der einen Diener hatte, den er sehr schätzte. Nun war dieser Diener schwer erkrankt und lag im Sterben. (Joh 4,47)3Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige angesehene Männer aus dem jüdischen Volk zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Sklaven zu heilen.4Diese baten Jesus inständig, mitzukommen und dem Hauptmann zu helfen. »Wenn jemand deine Hilfe verdient, dann er«, sagten sie,5»denn er liebt die Juden und hat uns sogar die Synagoge gebaut.« (Apg 10,2)6Da ging Jesus mit ihnen. Doch kurz bevor sie das Haus erreichten, schickte der Hauptmann ihm ein paar Freunde entgegen und ließ ihm ausrichten: »Herr, mach dir nicht die Mühe, in mein Haus zu kommen, denn eine solche Ehre verdiene ich nicht.7Ich bin nicht einmal würdig genug, selbst zu dir zu kommen. Sprich einfach ein Wort, und mein Diener wird gesund werden. (Ps 107,20)8Ich weiß das, weil ich dem Befehl von Vorgesetzten unterstehe und auch selbst Soldaten befehlige. Ich brauche nur zu einem von ihnen zu sagen: ›Geh‹, dann geht er, oder: ›Komm‹, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu dies‹, dann tut er es.«9Als Jesus das hörte, staunte er. Er wandte sich zu der Menge und sagte: »Ich sage euch, einen solchen Glauben habe ich in ganz Israel nicht erlebt!«10Und als die Freunde des Hauptmanns in sein Haus zurückkehrten, fanden sie den Diener gesund.
Auferweckung eines jungen Mannes
11Bald darauf zog Jesus mit seinen Jüngern weiter zur Stadt Nain. Eine große Menschenmenge folgte ihnen. (1Kön 17,17; 2Kön 4,32)12Als er sich der Stadt näherte, kam ihm ein Trauerzug entgegen. Der Tote war der einzige Sohn einer Witwe gewesen, und viele trauerten mit ihr.13Als der Herr sie sah, empfand er großes Mitleid mit ihr. »Weine nicht!«, sagte er. (Lk 8,52)14Und er ging hinüber zur Bahre und berührte sie. Die Träger blieben stehen. »Ich sage dir«, sprach Jesus, »steh auf!« (Lk 8,53; Joh 11,43; Apg 9,40)15Da setzte sich der Verstorbene auf und fing an zu sprechen! So gab Jesus ihn seiner Mutter zurück.16Angst und Ehrfurcht erfassten die ganze Menge. Sie lobten Gott und sagten: »Ein mächtiger Prophet ist zu uns gekommen. Heute hat Gott sein Volk besucht.« (Lk 1,65)17Berichte über diese Tat verbreiteten sich in ganz Judäa und bis über die Grenzen des Landes hinaus.
Jesus und Johannes der Täufer
18Johannes der Täufer erfuhr von seinen Jüngern alles, was Jesus tat. Er rief zwei seiner Jünger zu sich19und schickte sie zum Herrn, um ihn zu fragen: »Bist du wirklich der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?« (Mal 3,1)20Die beiden Jünger von Johannes fanden Jesus und sagten zu ihm: »Johannes der Täufer schickt uns, um zu fragen: ›Bist du wirklich der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?‹«21Während sie bei ihm waren, heilte er viele Menschen von ihren Krankheiten, trieb böse Geister aus und gab Blinden ihr Augenlicht zurück.22Er gab den Jüngern des Johannes zur Antwort: »Kehrt zu Johannes zurück und berichtet ihm, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden auferweckt und den Armen wird die gute Botschaft verkündet. (Jes 29,6; Jes 29,18; Lk 4,18)23Und sagt ihm auch: ›Glücklich sind die, die keinen Anstoß an mir nehmen[1].‹«24Als sie gegangen waren, wandte Jesus sich an die Menge und sagte über Johannes: »Wer ist dieser Mann in der Wüste, den ihr unbedingt sehen wolltet? Kam er euch schwach vor wie ein Schilfrohr, das im Windhauch hin- und herschwankt?25Oder habt ihr einen Mann erwartet, der in kostbare Gewänder gehüllt ist? Nein, Leute mit kostbaren Kleidern und verschwenderischer Lebensart wohnen in Palästen, nicht in der Wüste.26Oder habt ihr in ihm einen Propheten vermutet? Ja, das ist er, und er ist sogar noch mehr als das. (Lk 1,76)27Johannes ist der Mann, von dem die Schrift sagt: ›Ich sende meinen Boten vor dir her, er wird deine Ankunft vorbereiten.‹[2] (2Mo 23,1; Mal 3,1)28Ich sage euch: Von allen Menschen, die jemals gelebt haben, ist keiner größer als Johannes. Und doch ist noch der Geringste im Reich Gottes größer als er! (Lk 1,15)29Und alle, die ihn gehört haben[3] – selbst die Steuereinnehmer –, gaben Gott recht, als sie sich von Johannes taufen ließen. (Mt 21,32; Lk 3,7)30Die Pharisäer und die Schriftgelehrten dagegen lehnten den Plan, den Gott für sie hatte, ab, denn sie ließen sich nicht von Johannes taufen.31Wie soll ich die Menschen dieser Generation beschreiben?«, fragte Jesus. »Womit soll ich sie vergleichen?32Sie sind wie Kinder, die auf der Straße spielen und sich bei ihren Freunden beklagen: ›Wir haben lustige Lieder gespielt, und ihr wart nicht fröhlich; dann haben wir Klagelieder gespielt, aber ihr wart nicht traurig.‹33Denn Johannes der Täufer trank keinen Wein und fastete oft, und von ihm sagt ihr: ›Er ist von einem Dämon besessen.‹ (Lk 1,15)34Der Menschensohn feiert und trinkt, und von ihm sagt ihr: ›Er ist ein Schlemmer und Säufer, und die schlimmsten Leute sind seine Freunde!‹35Doch die Weisheit erweist sich als richtig im Leben derer, die sie befolgen.[4]« (1Kor 1,24)
Jesus wird von einer Sünderin gesalbt
36Einer der Pharisäer lud Jesus zum Essen in sein Haus ein. Jesus nahm die Einladung an und setzte sich zu Tisch. (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 12,1)37In dem Ort gab es eine Frau, die ihr Leben – wie man wusste – nicht nach Gottes Willen führte. Als sie[5] erfuhr, dass er da war, brachte sie ein Gefäß[6] mit kostbarem Salböl. (Lk 8,2)38Sie kniete vor Jesus nieder und weinte. Ihre Tränen fielen auf seine Füße, und sie trocknete sie mit ihren Haaren. Dann küsste sie ihm wieder und wieder die Füße und salbte sie mit dem Öl.39Als der Gastgeber sah, was da vorging und wer die Frau war, sagte er sich: »Das beweist, dass Jesus kein Prophet ist. Wäre er wirklich von Gott gesandt, dann wüsste er, was für eine Frau ihn da berührt. Eine Sünderin!« (Mt 21,11)40Jesus wusste, was er dachte, und sagte zu dem Pharisäer: »Simon, ich habe dir etwas zu sagen.« Simon nickte: »Ja, Meister, sprich nur.«41Darauf erzählte Jesus: »Ein Mann lieh zwei Leuten Geld – dem einen fünfhundert Denare[7] und dem anderen fünfzig.42Als keiner der beiden ihm das Geld zurückzahlen konnte, erließ er ihnen ihre Schulden. Wer von den beiden liebte ihn danach wohl mehr?« (Mt 18,27; Kol 2,13)43Simon antwortete: »Ich nehme an, derjenige, dem er die größere Schuld erließ.« Jesus sagte ihm: »Das stimmt.«44Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: »Schau dir die Frau an, die da kniet. Als ich dein Haus betrat, hast du mir kein Wasser angeboten, um mir den Staub von den Füßen zu waschen; sie hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihrem Haar getrocknet. (1Mo 18,4; 1Tim 5,10)45Du hast mir keinen Begrüßungskuss gegeben; sie hat mir unaufhörlich die Füße geküsst, seit ich hereingekommen bin. (Röm 16,16; 1Kor 16,20; 2Kor 13,12; 1Thess 5,26; 1Petr 5,14)46Du hast es versäumt, mir Gastfreundschaft zu erweisen und mir den Kopf mit Olivenöl zu salben; sie hat meine Füße mit kostbarem Salböl gesalbt. (2Sam 12,20; Ps 23,5)47Ich sage dir, ihre Sünden – und es sind viele – sind ihr vergeben; also hat sie mir viel Liebe erwiesen. Ein Mensch jedoch, dem nur wenig vergeben wurde, zeigt nur wenig Liebe.«48Dann sagte Jesus zu der Frau: »Deine Sünden sind dir vergeben.« (Lk 5,20)49Die anderen Männer am Tisch sagten zueinander: »Für wen hält sich dieser Mann, dass er Sünden vergibt?«50Und Jesus sagte zu der Frau: »Dein Glaube hat dich gerettet; geh in Frieden.« (Mt 9,22)
1After he had finished all his sayings in the hearing of the people, he entered Capernaum. (Mt 8,5)2Now a centurion had a servant[1] who was sick and at the point of death, who was highly valued by him.3When the centurion[2] heard about Jesus, he sent to him elders of the Jews, asking him to come and heal his servant. (Mt 8,5)4And when they came to Jesus, they pleaded with him earnestly, saying, “He is worthy to have you do this for him, (Apg 10,22)5for he loves our nation, and he is the one who built us our synagogue.” (Lk 4,31; Lk 4,33)6And Jesus went with them. When he was not far from the house, the centurion sent friends, saying to him, “Lord, do not trouble yourself, for I am not worthy to have you come under my roof. (Mt 9,36; Mk 5,35; Lk 8,49)7Therefore I did not presume to come to you. But say the word, and let my servant be healed. (Ps 107,20; Mt 8,16)8For I too am a man set under authority, with soldiers under me: and I say to one, ‘Go,’ and he goes; and to another, ‘Come,’ and he comes; and to my servant, ‘Do this,’ and he does it.”9When Jesus heard these things, he marveled at him, and turning to the crowd that followed him, said, “I tell you, not even in Israel have I found such faith.” (Mt 9,2; Mk 6,6)10And when those who had been sent returned to the house, they found the servant well.
Jesus Raises a Widow’s Son
11Soon afterward[3] he went to a town called Nain, and his disciples and a great crowd went with him.12As he drew near to the gate of the town, behold, a man who had died was being carried out, the only son of his mother, and she was a widow, and a considerable crowd from the town was with her. (Ri 11,34; Lk 8,42; Lk 9,38; Hebr 11,17)13And when the Lord saw her, he had compassion on her and said to her, “Do not weep.” (Mt 20,34; Lk 8,52)14Then he came up and touched the bier, and the bearers stood still. And he said, “Young man, I say to you, arise.” (2Sam 3,31; Mt 11,5; Mk 5,41; Lk 7,22; Lk 8,54; Joh 11,43; Apg 9,40)15And the dead man sat up and began to speak, and Jesus[4] gave him to his mother. (1Kön 17,23; 2Kön 4,36; Hebr 11,35)16Fear seized them all, and they glorified God, saying, “A great prophet has arisen among us!” and “God has visited his people!” (5Mo 18,15; Mt 5,16; Mt 9,8; Mt 15,31; Mt 21,11; Lk 1,68; Lk 2,20; Lk 7,39; Lk 13,13; Apg 11,18; Apg 21,20)17And this report about him spread through the whole of Judea and all the surrounding country.
Messengers from John the Baptist
18The disciples of John reported all these things to him. And John, (Mt 9,14; Mt 11,2)19calling two of his disciples to him, sent them to the Lord, saying, “Are you the one who is to come, or shall we look for another?” (Lk 3,15; Joh 4,25; Joh 6,14; Joh 11,27)20And when the men had come to him, they said, “John the Baptist has sent us to you, saying, ‘Are you the one who is to come, or shall we look for another?’” (Lk 7,19)21In that hour he healed many people of diseases and plagues and evil spirits, and on many who were blind he bestowed sight. (Mt 9,30; Mt 12,22; Mt 15,31; Mt 20,34; Mt 21,14; Mk 1,34; Mk 8,25; Lk 18,42; Joh 9,7)22And he answered them, “Go and tell John what you have seen and heard: the blind receive their sight, the lame walk, lepers[5] are cleansed, and the deaf hear, the dead are raised up, the poor have good news preached to them. (Jes 29,18; Jes 35,5; Mt 5,3; Mt 15,30; Mk 7,35; Lk 4,18; Lk 7,14; Lk 17,14; Jak 2,5)23And blessed is the one who is not offended by me.” (Jes 8,14; Joh 6,61)24When John’s messengers had gone, Jesus[6] began to speak to the crowds concerning John: “What did you go out into the wilderness to see? A reed shaken by the wind? (Lk 1,80; Lk 3,2; Eph 4,14; Jak 1,6)25What then did you go out to see? A man dressed in soft clothing? Behold, those who are dressed in splendid clothing and live in luxury are in kings’ courts.26What then did you go out to see? A prophet? Yes, I tell you, and more than a prophet. (Mt 14,5; Lk 1,76; Lk 20,6)27This is he of whom it is written, “‘Behold, I send my messenger before your face, who will prepare your way before you.’ (Mal 3,1; Mk 1,2; Lk 1,17; Lk 1,76)28I tell you, among those born of women none is greater than John. Yet the one who is least in the kingdom of God is greater than he.”29(When all the people heard this, and the tax collectors too, they declared God just,[7] having been baptized with the baptism of John, (Mt 21,32; Lk 3,12; Lk 20,6; Apg 18,25; Apg 19,3)30but the Pharisees and the lawyers rejected the purpose of God for themselves, not having been baptized by him.) (Mt 21,25; Mt 21,32; Mt 22,35; Mt 23,13; Mk 7,9; Lk 10,25; Lk 11,45; Lk 11,52; Lk 14,3; Apg 2,23; Apg 13,36)31“To what then shall I compare the people of this generation, and what are they like?32They are like children sitting in the marketplace and calling to one another, “‘We played the flute for you, and you did not dance; we sang a dirge, and you did not weep.’33For John the Baptist has come eating no bread and drinking no wine, and you say, ‘He has a demon.’ (Mt 3,4; Mk 1,6; Lk 1,15)34The Son of Man has come eating and drinking, and you say, ‘Look at him! A glutton and a drunkard, a friend of tax collectors and sinners!’ (Mt 9,10; Mt 9,11; Lk 7,36; Lk 14,1; Lk 15,2; Lk 19,7; Joh 2,1; Joh 12,2)35Yet wisdom is justified by all her children.” (Spr 8,1; Lk 11,49)
A Sinful Woman Forgiven
36One of the Pharisees asked him to eat with him, and he went into the Pharisee’s house and reclined at table. (Lk 11,37; Lk 14,1)37And behold, a woman of the city, who was a sinner, when she learned that he was reclining at table in the Pharisee’s house, brought an alabaster flask of ointment, (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 12,1)38and standing behind him at his feet, weeping, she began to wet his feet with her tears and wiped them with the hair of her head and kissed his feet and anointed them with the ointment. (Lk 7,44; Joh 11,2)39Now when the Pharisee who had invited him saw this, he said to himself, “If this man were a prophet, he would have known who and what sort of woman this is who is touching him, for she is a sinner.” (Lk 7,16; Lk 15,2; Lk 22,64; Joh 4,19)40And Jesus answering said to him, “Simon, I have something to say to you.” And he answered, “Say it, Teacher.”41“A certain moneylender had two debtors. One owed five hundred denarii, and the other fifty. (Mt 18,28)42When they could not pay, he cancelled the debt of both. Now which of them will love him more?” (Mt 18,25; Röm 8,32)43Simon answered, “The one, I suppose, for whom he cancelled the larger debt.” And he said to him, “You have judged rightly.”44Then turning toward the woman he said to Simon, “Do you see this woman? I entered your house; you gave me no water for my feet, but she has wet my feet with her tears and wiped them with her hair. (1Mo 18,4; Lk 7,38; 1Tim 5,10)45You gave me no kiss, but from the time I came in she has not ceased to kiss my feet. (2Sam 15,5; 2Sam 19,39; 2Sam 20,9; Lk 7,38)46You did not anoint my head with oil, but she has anointed my feet with ointment. (Ps 23,5; Ps 141,5; Pred 9,8; Mt 6,17)47Therefore I tell you, her sins, which are many, are forgiven—for she loved much. But he who is forgiven little, loves little.” (Lk 7,39)48And he said to her, “Your sins are forgiven.” (Mt 9,2; Mk 2,5; Lk 5,20; Joh 20,23; Jak 5,15; 1Joh 2,12)49Then those who were at table with him began to say among[8] themselves, “Who is this, who even forgives sins?” (Lk 5,21)50And he said to the woman, “Your faith has saved you; go in peace.” (1Sam 1,17; Mk 5,34; Mk 10,52; Lk 7,9; Lk 7,47; Lk 8,48; Eph 2,8; 1Tim 1,14)
1Jesus finished saying all these things to the people who were listening. Then he entered Capernaum.2There the servant of a Roman commander was ill and about to die. His master thought highly of him.3The commander heard about Jesus. So he sent some elders of the Jews to him. He told them to ask Jesus to come and heal his servant.4They came to Jesus and begged him, ‘This man deserves to have you do this.5He loves our nation and has built our synagogue.’6So Jesus went with them. When Jesus came near the house, the Roman commander sent friends to him. He told them to say, ‘Lord, don’t trouble yourself. I am not good enough to have you come into my house.7That is why I did not even think I was fit to come to you. But just say the word, and my servant will be healed.8I myself am a man who is under authority. And I have soldiers who obey my orders. I tell this one, “Go”, and he goes. I tell that one, “Come”, and he comes. I say to my servant, “Do this”, and he does it.’9When Jesus heard this, he was amazed at the commander. Jesus turned to the crowd that was following him. He said, ‘I tell you, even in Israel I have not found anyone whose faith is so strong.’10Then the men who had been sent to Jesus returned to the house. They found that the servant was healed.
Jesus raises a widow’s son from the dead
11Some time later, Jesus went to a town called Nain. His disciples and a large crowd went along with him.12He approached the town gate. Just then, a dead person was being carried out. He was the only son of his mother. She was a widow. A large crowd from the town was with her.13When the Lord saw her, he felt sorry for her. So he said, ‘Don’t cry.’14Then he went up and touched the coffin. Those carrying it stood still. Jesus said, ‘Young man, I say to you, get up!’15The dead man sat up and began to talk. Then Jesus gave him back to his mother.16The people were all filled with wonder and praised God. ‘A great prophet has appeared among us,’ they said. ‘God has come to help his people.’17This news about Jesus spread all through Judea and the whole country.
Jesus and John the Baptist
18John’s disciples told him about all these things. So he chose two of them.19He sent them to the Lord. John told them to ask him, ‘Are you the one who is supposed to come? Or should we look for someone else?’20The men came to Jesus. They said, ‘John the Baptist sent us to ask you, “Are you the one who is supposed to come? Or should we look for someone else?” ’21At that time Jesus healed many people. They had illnesses, diseases and evil spirits. He also gave sight to many who were blind.22So Jesus replied to the messengers, ‘Go back to John. Tell him what you have seen and heard. Blind people receive sight. Disabled people walk. Those who have skin diseases are made “clean”. Deaf people hear. Those who are dead are raised to life. And the good news is announced to those who are poor.23Blessed is anyone who does not give up their faith because of me.’24So John’s messengers left. Then Jesus began to speak to the crowd about John. He said, ‘What did you go out into the desert to see? Tall grass waving in the wind?25If not, what did you go out to see? A man dressed in fine clothes? No. Those who wear fine clothes and have many expensive things are in palaces.26Then what did you go out to see? A prophet? Yes, I tell you, and more than a prophet.27He is the one written about in Scripture. It says, ‘ “I will send my messenger ahead of you. He will prepare your way for you.” (Mal 3,1)28I tell you, no one more important than John has ever been born. But the least important person in God’s kingdom is more important than John is.’29All the people who heard Jesus’ words agreed that God’s way was right. Even the tax collectors agreed. These people had all been baptised by John.30But the Pharisees and the authorities on the law did not accept for themselves God’s purpose. So they had not been baptised by John.31Jesus went on to say, ‘What can I compare today’s people to? What are they like?32They are like children sitting in the market and calling out to each other. They say, ‘ “We played the flute for you. But you didn’t dance. We sang a funeral song. But you didn’t cry.”33That is how it has been with John the Baptist. When he came to you, he didn’t eat bread or drink wine. And you say, “He has a demon.”34But when the Son of Man came, he ate and drank as you do. And you say, “This fellow is always eating and drinking far too much. He’s a friend of tax collectors and sinners.”35All who follow wisdom prove that wisdom is right.’
A sinful woman pours perfume on Jesus
36One of the Pharisees invited Jesus to have dinner with him. So he went to the Pharisee’s house. He took his place at the table.37There was a woman in that town who had lived a sinful life. She learned that Jesus was eating at the Pharisee’s house. So she came there with a special jar of perfume.38She stood behind Jesus and cried at his feet. And she began to wet his feet with her tears. Then she wiped them with her hair. She kissed them and poured perfume on them.39The Pharisee who had invited Jesus saw this. He said to himself, ‘If this man were a prophet, he would know who is touching him. He would know what kind of woman she is. She is a sinner!’40Jesus answered him, ‘Simon, I have something to tell you.’ ‘Tell me, teacher,’ he said.41‘Two people owed money to a certain lender. One owed him 500 silver coins. The other owed him 50 silver coins.42Neither of them had the money to pay him back. So he let them go without paying. Which of them will love him more?’43Simon replied, ‘I suppose the one who owed the most money.’ ‘You are right,’ Jesus said.44Then he turned towards the woman. He said to Simon, ‘Do you see this woman? I came into your house. You did not give me any water to wash my feet. But she wet my feet with her tears and wiped them with her hair.45You did not give me a kiss. But this woman has not stopped kissing my feet since I came in.46You did not put any olive oil on my head. But she has poured this perfume on my feet.47So I tell you this. Her many sins have been forgiven. She has shown that she understands this by her great acts of love. But whoever has been forgiven only a little loves only a little.’48Then Jesus said to her, ‘Your sins are forgiven.’49The other guests began to talk about this among themselves. They said, ‘Who is this who even forgives sins?’50Jesus said to the woman, ‘Your faith has saved you. Go in peace.’