Hiob 31

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte. (1Mo 38,9; Spr 6,25; Mt 5,28; 2Petr 2,14; 1Joh 2,16)2 Denn was würde mir Gott vom Himmel her zuteilen, und welchen Lohn erhielte ich von dem Allmächtigen aus der Höhe? (Hi 27,13; Hebr 13,4)3 Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Missgeschick für die Übeltäter? (Ps 55,24; Ps 73,18; Mt 7,27)4 Sieht Er denn nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte, (Hi 34,21; Ps 139,1; Spr 5,21; Jer 16,17; Jer 32,19)5 sodass er wissen kann, ob ich mit Lügen umgegangen oder auf Betrug ausgegangen bin? (Hi 6,28; Ps 26,4)6 Er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, so wird Gott meine Tadellosigkeit erkennen! (Ps 7,9; Ps 17,2; Spr 21,2)7 Ist mein Schritt vom Weg abgewichen oder mein Herz den Augen nachgewandelt, und klebt an meinen Händen ein Makel, (4Mo 15,39; Jos 7,21; Hi 17,9; Hi 31,9; Ps 7,4; Spr 4,4; Spr 4,21; Spr 4,23; Jes 33,15; Mt 5,29)8 so will ich säen, und ein anderer soll essen, und meine Pflanzungen sollen entwurzelt werden! (3Mo 26,16; 5Mo 28,33; Ri 6,3; Hes 34,29)9 Hat sich mein Herz zu einer Frau hinreißen lassen, oder habe ich an der Tür meines Nächsten gelauert, (5Mo 5,21; Spr 6,25; Pred 7,26; Jer 5,8)10 so soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere mögen sich über sie beugen! (2Sam 12,11; Hos 4,13)11 Denn das wäre eine Schandtat und ein strafwürdiges Vergehen, (1Mo 38,24; 3Mo 20,10)12 ja, ein Feuer wär’s, das bis zum Abgrund fräße und all meinen Ertrag verzehren würde mit Stumpf und Stiel! (Spr 6,27; Jer 5,7; Hebr 13,4)13 Wenn ich meinem Knecht oder meiner Magd das Recht verweigert hätte, als sie einen Rechtsstreit gegen mich hatten, (3Mo 25,43; 3Mo 25,46; Eph 6,9; Kol 4,1)14 was wollte ich tun, wenn Gott gegen mich aufträte; und wenn er mich zur Rede stellte, was wollte ich ihm antworten? (Hi 9,3; Hi 9,14; Hi 9,32; Hi 40,4; Ps 76,8; Kol 3,25)15 Hat nicht der, der mich im Mutterleib bereitete, auch ihn gemacht? Hat nicht ein und derselbe uns im Mutterleib gebildet? (Hi 3,11; Hi 10,18; Hi 34,19; Ps 139,13; Spr 14,31; Spr 22,2; Jer 1,5; Jer 20,17; Mal 2,10; Lk 1,15; Lk 2,21)16 Habe ich den Armen versagt, was sie begehrten, und die Augen der Witwe verschmachten lassen? (5Mo 10,18; 5Mo 24,19; Hi 29,12; Hi 29,13; Hi 29,16; Hi 30,25; Spr 14,31; Spr 19,17; Jak 1,27)17 Habe ich meinen Bissen allein verzehrt, und hat der Verwaiste nichts davon essen können? (5Mo 15,11; 5Mo 15,14; Neh 8,10; Röm 12,13; 1Joh 3,17)18 Wahrlich, von meiner Jugend auf ist er bei mir aufgewachsen wie bei einem Vater, und von meiner Mutter Leib an habe ich [die Witwe] geführt! (Hi 29,12; Jak 1,27)19 Habe ich mit angesehen, wie einer umherirrte ohne Kleider, oder der Arme ohne Decke? (2Chr 28,15; Lk 3,11; Jak 2,15; 1Joh 3,18)20 Wenn seine Lenden mich nicht gesegnet haben und er sich von der Wolle meiner Lämmer nicht wärmen durfte, (5Mo 24,13; Hi 29,11; Jes 58,6)21 wenn ich meine Hand gegen die Waise erhob, weil ich sah, dass man mir helfen würde im Tor, (Hi 22,9; Ps 82,3; Spr 23,10)22 so soll mir meine Schulter vom Nacken fallen und mein Arm aus seinem Gelenk brechen! (Hi 10,14; Ps 7,4; Ps 137,6)23 Denn schrecklich wäre Gottes Strafe für mich gewesen, und vor seiner Hoheit hätte ich nicht bestehen können. (Ps 76,8; Ps 119,120)24 Habe ich mein Vertrauen je auf Gold gesetzt und zum Feingold gesagt: »Sei du meine Zuversicht!«, (Hi 22,24; Ps 52,9; Ps 62,11; Spr 11,28; Mk 10,24; 1Tim 6,17)25 habe ich mich gefreut, weil ich reich geworden bin und meine Hand viel erworben hat; (5Mo 8,17; Hos 12,9; Lk 12,15)26 habe ich die Sonne angesehen, wenn sie leuchtete, und den Mond, wie er so prächtig dahinzog, (5Mo 4,19; 5Mo 17,3; Hes 8,16)27 und habe ich mein Herz im Geheimen verführen lassen, dass ich ihnen Kusshände zuwarf, (5Mo 11,16; 5Mo 13,6; 1Kön 19,18; Hes 8,16; Hos 13,2)28 so wäre auch das ein strafwürdiges Vergehen gewesen; denn ich hätte Gott in der Höhe verleugnet. (5Mo 17,2; 5Mo 17,7; 5Mo 17,9; Hi 31,11; Tit 1,16; 2Petr 2,1; Jud 1,4)29 Habe ich mich gefreut über den Sturz meines Feindes und mich ergötzt daran, wenn ihn ein Unglück traf? (Ps 35,13; Spr 17,5; Spr 24,17)30 Nein, ich habe meine Zunge nie hergegeben zum Sündigen, dass ich mit einem Fluch sein Leben gefordert hätte. (Mt 5,44; Röm 12,14; 1Petr 2,23; 1Petr 3,9)31 Haben meine Hausgenossen nicht oft gesagt: »Wer wäre nicht von seinem Fleisch satt geworden?« (Jes 58,10)32 Kein Fremder brauchte draußen zu übernachten; ich öffnete meine Tür dem Wandersmann. (1Mo 19,2; Ri 19,20; Röm 12,13; Hebr 13,2)33 Habe ich, wie Adam, meine Übertretung zugedeckt, sodass ich meine Schuld in meiner Brust verbarg, (1Mo 3,6; Jos 7,11; Spr 28,13; Hos 6,7; 1Joh 1,8)34 weil ich die große Menge fürchtete und die Verachtung [meiner] Verwandten mich niedergeschlagen hätte, sodass ich geschwiegen hätte und nicht zur Tür hinausgegangen wäre? (Est 4,12; Spr 24,11; Spr 29,25; Jes 42,14; Jer 38,5; Am 5,13; Lk 19,40)35 O dass ich einen hätte, der mir Gehör schenkte! Siehe, da ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir, und mein Gegner schreibe eine Klageschrift gegen mich! (Hi 13,17; Hi 23,5; Hi 30,20; Hi 40,2)36 Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter nehmen und als Ehrenkranz um mein Haupt winden! (2Mo 28,12; Hi 19,9; Spr 4,9; Jes 22,22; Jes 62,3; 1Petr 5,4)37 Meine Schritte dürfte ich ihm getrost aufzählen und ihm nahen wie ein Fürst! (1Sam 14,36; Hi 14,16; Ps 74,3; Ps 91,10; Jer 30,21; Jak 4,4)38 Wenn mein Ackerboden gegen mich schreit und seine Furchen miteinander weinen, (Hab 2,11)39 weil ich, ohne ihn zu bezahlen, seinen Ertrag verzehrt habe und die Seele seines Besitzers aushauchen ließ, (1Kön 21,13; 1Kön 21,16; Jer 22,13; Mi 2,2; Mt 21,38; Jak 5,4)40 so soll statt Weizen Dorngestrüpp hervorkommen und Unkraut anstatt der Gerste! Zu Ende sind die Reden Hiobs. (1Mo 3,18; Ps 72,20; Jes 7,23; Mt 13,25)

Hiob 31

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ich hatte einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blickte auf eine Jungfrau. (Mt 5,28)2 Was gäbe sonst mir Gott als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige aus der Höhe?3 Wäre es nicht Verderben für den Ungerechten und Unglück für den Übeltäter?4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? (Hi 23,10)5 Bin ich gewandelt in Falschheit, oder ist mein Fuß geeilt zum Betrug?6 Gott möge mich wiegen auf rechter Waage, so wird er erkennen meine Unschuld!7 Ist mein Gang gewichen vom Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und blieb etwas hängen an meinen Händen,8 so will ich säen, aber ein anderer soll es essen, und meine Nachkommen sollen entwurzelt werden. (3Mo 26,16)9 Hat sich mein Herz betören lassen um einer Frau willen und hab ich an meines Nächsten Tür gelauert,10 so soll meine Frau einem andern mahlen, und andere sollen bei ihr liegen. (2Sam 12,11)11 Denn das ist eine Schandtat und eine Schuld, die vor die Richter gehört. (5Mo 22,22)12 Ja, das ist ein Feuer, das bis in den Abgrund frisst und all meine Habe bis auf die Wurzel vernichtet.13 Hab ich missachtet das Recht meines Knechts oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten,14 was wollte ich tun, wenn Gott sich erhebt, und was würde ich antworten, wenn er heimsucht?15 Hat nicht auch ihn erschaffen, der mich im Mutterleibe schuf, hat nicht der Eine uns im Mutterschoß bereitet? (Spr 14,31; Mt 25,40)16 Hab ich den Bedürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe verschmachten lassen? (Hi 29,12)17 Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht die Waise auch davon gegessen? (Jes 58,7)18 Nein, ich habe sie von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und ich habe sie von Mutterleib an geleitet. (Hi 29,16)19 Hab ich zugesehen, wie jemand ohne Kleid verkommen ist, und den Armen ohne Decke gehen lassen?20 Hat er mich nicht gesegnet, wenn er von der Wolle meiner Lämmer erwärmt wurde?21 Hab ich meine Hand gegen eine Waise erhoben, weil ich sah, dass ich im Tor Helfer hatte? (Rut 4,1)22 Dann falle meine Schulter vom Nacken und mein Arm breche aus dem Gelenk!23 Denn der Schrecken Gottes käme über mich und ich könnte seine Hoheit nicht ertragen.24 Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum Feingold gesagt: »Mein Trost«? (Ps 52,9)25 Hab ich mich gefreut, dass ich großes Gut besaß und meine Hand so viel erworben hatte?26 Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er herrlich dahinzog, (5Mo 4,19)27 dass sich mein Herz heimlich betören ließ, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?28 Das wäre auch eine Missetat, die vor die Richter gehört; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.29 Hab ich mich gefreut, wenn’s meinem Feinde übel ging, und mich erhoben, weil ihn Unglück getroffen hatte? (Ps 7,5; Ps 35,13; Spr 24,17)30 Nein, ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele. (1Petr 3,9)31 Haben nicht die Männer in meinem Zelt sagen müssen: »Wo ist einer, der nicht satt geworden wäre von seinem Fleisch?«32 Kein Fremder durfte draußen zur Nacht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf. (Ri 19,20; Hebr 13,2; 1Petr 4,9)33 Hab ich meine Übertretungen, wie Menschen tun, zugedeckt, um heimlich meine Schuld zu verbergen,34 weil ich mir grauen ließ vor der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich abgeschreckt hat, sodass ich still blieb und nicht zur Tür hinausging?35 O hätte ich einen, der mich anhört – hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! –, oder die Schrift, die mein Verkläger geschrieben! (Hi 23,3)36 Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen und wie eine Krone tragen.37 Ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst ihm nahen. (40b) Zu Ende sind die Worte Hiobs.38 [1] Hat mein Acker wider mich geschrien und haben miteinander seine Furchen geweint,39 hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und seine Besitzer seufzen lassen?40 Dann sollen mir Disteln wachsen statt Weizen und Unkraut statt Gerste.

Hiob 31

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie hätte ich da auf eine Jungfrau ⟨lüstern⟩ blicken sollen?[1] (Spr 4,25; Spr 6,25; Mt 5,28)2 Denn was wäre ⟨dafür⟩ die Zuteilung von Gott droben gewesen und das Erbteil vom Allmächtigen in den Höhen? (Hi 27,13)3 Ist nicht Verderben für den Übeltäter ⟨bestimmt⟩ und Missgeschick für die, die Unrecht tun? (Ri 9,53; 2Sam 18,10; Ps 55,24)4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? (Hi 14,16; Hi 23,10; Ps 139,3; Spr 5,21; Jer 16,17)5 Wenn ich mit Gehaltlosem umgegangen bin und mein Fuß zum Betrug geeilt ist – (Ps 26,4)6 er soll mich auf der Waage der Gerechtigkeit wiegen, so wird Gott meine Rechtschaffenheit[2] erkennen! (Hi 23,10; Spr 21,2)7 Wenn mein Schritt vom Weg abgebogen und mein Herz meinen Augen gefolgt ist und an meinen Händen ein Makel klebt[3], (4Mo 15,39; Hi 16,17; Hi 17,9; Hi 23,11; Hi 27,5; Ps 7,4; Jes 33,15)8 dann möge ich säen und ein anderer essen, und meine Sprösslinge mögen entwurzelt werden! (3Mo 26,16; 5Mo 28,32; Jos 22,22)9 Wenn mein Herz sich wegen einer Frau hat betören lassen und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe, (5Mo 5,21; Jer 5,8)10 ⟨dann⟩ soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere mögen über ihr niederknien! (5Mo 28,30; 2Sam 12,11)11 Denn das wäre eine Schandtat und das eine Schuld, die vor die Richter gehört[4]. (3Mo 20,10)12 Ja, ein Feuer wäre es, das bis zum Untergang[5] fräße und meinen ganzen Ertrag entwurzeln[6] würde. (Spr 6,27)13 Wenn ich missachtet habe das Recht meines Knechtes und meiner Magd in ihrem Rechtsstreit mit mir, (Kol 4,1)14 was wollte ich dann tun, wenn Gott sich erhöbe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern? (3Mo 25,43; Kol 3,25)15 Hat nicht er, der mich im Mutterleib gemacht hat, ⟨auch⟩ ihn gemacht, und hat nicht einer im Mutterschoß uns[7] bereitet? (Hi 34,19; Spr 22,2; Mal 2,10)16 Wenn ich Geringen einen Wunsch verweigert habe, die Augen der Witwe erlöschen ließ (Spr 22,22; Jes 10,2)17 und meinen Bissen alleine aß, sodass die Waise nichts ⟨mehr⟩ davon essen konnte –18 ist sie doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen wie ⟨bei⟩ einem Vater, und wie eine Schwester[8] habe ich sie[9] geleitet –, (Est 2,7; Hi 29,12; Jak 1,27)19 wenn ich ⟨ruhig⟩ zusah, wie einer ohne Kleidung umherirrte[10] und der Arme keine Decke hatte, (Jes 58,7; Mt 25,36; Jak 2,16)20 wenn seine Lenden mich nicht segneten und er sich von der Wolle[11] meiner Lämmer nicht wärmen durfte, (Hi 22,6; Hi 29,13; Sach 7,9)21 wenn ich ⟨drohend⟩ meine Hand gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor meinen Beistand sah[12], (Ps 82,3)22 dann soll mir meine Schulter vom Nacken fallen, und mein Arm soll vom Gelenk abbrechen!23 Denn schrecklich wäre mir das Verderben Gottes, und seiner Hoheit könnte ich nicht standhalten. (Ps 119,120)24 Wenn[13] ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum feinen Gold gesagt habe: Du meine Hoffnung! (Spr 11,28; 1Tim 6,17)25 Wenn[14] ich mich freute, dass mein Vermögen so umfangreich war[15] und dass meine Hand Gewaltiges erreicht hatte[16]! (5Mo 8,17; 1Sam 10,7; Jes 39,2; Lk 12,19)26 Wenn[17] ich das Licht ⟨der Sonne⟩ sah, wie sie es leuchten ließ, und den Mond, wie er prächtig daherzog,27 und mein Herz sich ⟨dann⟩ im Geheimen betören ließ und ich Kusshände warf[18]! (5Mo 4,19; 1Kön 19,18; Hes 8,16)28 Auch das ist Schuld, die vor den Richter gehört! Ich hätte ja Gott droben verleugnet. (5Mo 17,2)29 Wenn[19] ich mich freute über den Untergang meines Hassers und aufjauchzte[20], als Unglück ihn traf! (Spr 17,5; Ob 1,13; Mt 5,44)30 Nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt zu sündigen, mit einem Fluch dessen Seele zu fordern. (Röm 12,14)31 Wenn[21] die Männer in meinem Zelt nicht bezeugt[22] haben: Wer wäre wohl nicht von seinem Fleisch satt geworden! (Hi 30,25; Jes 58,10)32 Der Fremde musste nicht im Freien übernachten, ich öffnete dem Wanderer[23] mein Tor[24]. (1Mo 19,2; Hi 29,16; Mt 25,35)33 Wenn[25] ich wie Adam[26] meine Vergehen zugedeckt habe, um meine Schuld in meiner Brust[27] zu verbergen, (1Mo 3,8; Spr 28,13)34 weil ich etwa erschrocken gewesen wäre ⟨vor⟩ der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich niedergeschmettert hätte, sodass ich mich still verhalten hätte, nicht zur Türe hinausgegangen wäre!35 Ach hätte ich doch einen, der auf mich hörte – hier ist meine Unterschrift[28]! Der Allmächtige antworte mir! ⟨Wo ist⟩ die ⟨Klage⟩schrift, die mein Rechtsgegner geschrieben hat? (Hi 13,17)36 Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter heben, sie mir um ⟨den Kopf⟩ winden als Kranz.[29]37 Ich würde ihm über die Zahl meiner Schritte Auskunft geben, wie ein Fürst würde ich ihm nahen.38 Wenn gegen mich mein Ackerboden Anklage erhob[30] und seine Furchen miteinander weinten, (Hab 2,11)39 wenn ich seinen Ertrag, ohne zu bezahlen[31], verzehrt habe und die Seele seiner Besitzer[32] zum Keuchen brachte, (1Kön 21,13; Jer 22,13)40 ⟨dann⟩ soll statt Weizen Dorngestrüpp hervorkommen und anstelle von Gerste Unkraut![33] Zu Ende sind die Worte Hiobs. (1Mo 3,18)

Hiob 31

Menge Bibel

1 »Mit meinen Augen habe ich einen Bund abgeschlossen, daß ich ja nicht lüstern nach einer Jungfrau blickte.2 Denn was wäre der Lohn Gottes von oben gewesen und die Vergeltung des Allmächtigen aus Himmelshöhen?3 Trifft nicht Verderben den Frevler und Unglück die Überltäter?4 Sieht er[1] nicht meine Wege, und zählt er nicht alle meine Schritte?5 Wenn ich mit Falschheit umgegangen bin und mein Fuß jemals der Täuschung zugeeilt ist:6 Gott wäge mich auf gerechter[2] Waage, so wird er meine Unschuld erkennen!7 Wenn mein Schritt jemals vom rechten Wege abgewichen und mein Herz meinen Augen Folge geleistet hat und ein Flecken an meinen Händen kleben geblieben ist,8 so will ich säen und ein anderer möge es verzehren, und alles, was mir sproßt, möge ausgerissen werden!9 Wenn mein Herz sich um eines Weibes willen hat betören lassen und ich an der Tür meines Nächsten auf der Lauer gestanden habe,10 so soll mein Weib für einen andern die Mühle drehen und andere mögen sich über sie hinstrecken!11 Denn das wäre eine Schandtat gewesen und das ein Vergehen für den Strafrichter;12 ja, ein Feuer wäre das gewesen, das bis zum Abgrund[3] gefressen und meinen gesamten Besitz bis auf die Wurzel hätte vernichten müssen.13 Wenn ich das Recht meines Knechtes und meiner Magd mißachtet hätte, sooft sie im Streit mit mir lagen:14 was hätte ich da tun sollen, wenn Gott aufgestanden wäre? Und was hätte ich ihm bei seiner Untersuchung erwidern können?15 Hat nicht mein Schöpfer auch ihn im Mutterleibe geschaffen und ein und derselbe uns im Mutterschoße gebildet?16 Wenn ich den Geringen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe habe schmachten lassen17 und meinen Bissen für mich allein verzehrt habe, ohne daß der Verwaiste sein Teil davon genossen hat –18 nein, von meiner Jugend an ist er mir ja wie einem Vater aufgewachsen, und von meiner Mutter Leibe an bin ich ein Beschützer für jenen gewesen –;19 wenn ich jemand habe verkommen sehen aus Mangel an Kleidung und daß ein Armer keine Schlafdecke hatte,20 und dann seine Hüften mich nicht gesegnet haben und er sich nicht durch meiner Lämmer Wolle erwärmt hat;21 wenn ich meine Faust jemals gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor[4] auf Beistand rechnen konnte:22 so möge meine Schulter von ihrem Nacken fallen und mein Arm aus seiner Röhre ausgebrochen werden!23 Denn als ein Schrecken wäre auf mich das Strafgericht Gottes eingedrungen, und vor seiner Erhabenheit hätte ich nicht zu bestehen vermocht.24 Wenn ich je auf Gold mein Vertrauen gesetzt und zum Feingold gesagt habe: ›Du bist meine Zuversicht!‹;25 wenn ich mich darüber gefreut habe, daß mein Vermögen groß war und daß meine Hand Ansehnliches erworben hatte;26 wenn ich die Sonne angeschaut habe, wie hell sie strahlt, und den Mond, wie er in Pracht dahinwandelt,27 und mein Herz sich insgeheim hat betören lassen, daß ich ihnen eine Kußhand zuwarf:28 auch das wäre eine Verschuldung für den Strafrichter gewesen, denn damit hätte ich Gott in der Höhe die Treue gebrochen. –29 Wenn ich mich je über das Unglück meines Feindes gefreut und darüber gejubelt habe, daß ein Mißgeschick ihm zugestoßen war –30 nein, nie habe ich meiner Zunge zu sündigen gestattet, daß sie durch einen Fluch sein Leben gefordert hätte –31 wenn meine Zeltgenossen nicht gesagt haben: ›Wo ist einer, der vom Fleisch seines Schlachtviehs nicht satt geworden wäre?‹ –;32 nein, der Fremdling durfte nicht im Freien übernachten, und meine Tür hielt ich dem Wanderer offen –;33 wenn ich meine Übertretungen, wie Menschen tun, verheimlicht habe, indem ich mein Vergehen in meinem Busen verbarg,34 weil ich mich vor der großen Menge scheute und die Mißachtung der Geschlechter mich schreckte, so daß ich mich still verhielt, nicht vor die Tür hinaustrat;35 »O hätte ich doch einen, der mich anhören wollte! Siehe, hier ist meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! Und hätte ich doch die von meinem Gegner ausgefertigte Klageschrift!36 Wahrlich, an meiner Schulter wollte ich sie zur Schau tragen, als Ehrenkranz sie mir um die Schläfe winden!37 Denn über die Zahl meiner Schritte wollte ich ihm Rede stehen, wie zu einem Fürsten müßte er herannahen!« [DieReden Hiobs sind zu Ende.]38 wenn mein Acker je über mich geschrien und seine Furchen allesamt geweint haben;39 wenn ich seinen Ertrag ohne Zahlung verzehrt und seinen Besitzer ums Leben gebracht habe[5]:40 so sollen mir Disteln statt des Weizens aufgehen und Unkraut statt der Gerste!«

Hiob 31

King James Version

1 I made a covenant with mine eyes; why then should I think upon a maid?2 For what portion of God is there from above? and what inheritance of the Almighty from on high?3 Is not destruction to the wicked? and a strange punishment to the workers of iniquity?4 Doth not he see my ways, and count all my steps?5 If I have walked with vanity, or if my foot hath hasted to deceit;6 Let me be weighed in an even balance, that God may know mine integrity.7 If my step hath turned out of the way, and mine heart walked after mine eyes, and if any blot hath cleaved to mine hands;8 Then let me sow, and let another eat; yea, let my offspring be rooted out.9 If mine heart have been deceived by a woman, or if I have laid wait at my neighbour's door;10 Then let my wife grind unto another, and let others bow down upon her.11 For this is an heinous crime; yea, it is an iniquity to be punished by the judges.12 For it is a fire that consumeth to destruction, and would root out all mine increase.13 If I did despise the cause of my manservant or of my maidservant, when they contended with me;14 What then shall I do when God riseth up? and when he visiteth, what shall I answer him?15 Did not he that made me in the womb make him? and did not one fashion us in the womb?16 If I have withheld the poor from their desire, or have caused the eyes of the widow to fail;17 Or have eaten my morsel myself alone, and the fatherless hath not eaten thereof;18 (For from my youth he was brought up with me, as with a father, and I have guided her from my mother' womb;)19 If I have seen any perish for want of clothing, or any poor without covering;20 If his loins have not blessed me, and if he were not warmed with the fleece of my sheep;21 If I have lifted up my hand against the fatherless, when I saw my help in the gate:22 Then let mine arm fall from my shoulder blade, and mine arm be broken from the bone.23 For destruction from God was a terror to me, and by reason of his highness I could not endure.24 If I have made gold my hope, or have said to the fine gold, Thou art my confidence;25 If I rejoiced because my wealth was great, and because mine hand had gotten much;26 If I beheld the sun when it shined, or the moon walking in brightness;27 And my heart hath been secretly enticed, or my mouth hath kissed my hand:28 This also were an iniquity to be punished by the judge: for I should have denied the God that is above.29 If I rejoiced at the destruction of him that hated me, or lifted up myself when evil found him:30 Neither have I suffered my mouth to sin by wishing a curse to his soul.31 If the men of my tabernacle said not, Oh that we had of his flesh! we cannot be satisfied.32 The stranger did not lodge in the street: but I opened my doors to the traveller.33 If I covered my transgressions as Adam, by hiding mine iniquity in my bosom:34 Did I fear a great multitude, or did the contempt of families terrify me, that I kept silence, and went not out of the door?35 Oh that one would hear me! behold, my desire is, that the Almighty would answer me, and that mine adversary had written a book.36 Surely I would take it upon my shoulder, and bind it as a crown to me.37 I would declare unto him the number of my steps; as a prince would I go near unto him.38 If my land cry against me, or that the furrows likewise thereof complain;39 If I have eaten the fruits thereof without money, or have caused the owners thereof to lose their life:40 Let thistles grow instead of wheat, and cockle instead of barley. The words of Job are ended.