1Dies ist das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging im zehnten Jahr Zedekias, des Königs von Juda — dieses Jahr war das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. (Jer 39,1; Jer 52,29)2Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem; der Prophet Jeremia aber war eingesperrt im Gefängnishof, der zum Palast des Königs von Juda gehörte. (Jer 32,3; Jer 33,1; Jer 37,21; Jer 38,28; Apg 7,52; Hebr 11,36)3Zedekia, der König von Juda, hatte ihn nämlich einsperren lassen, indem er sprach: Warum weissagst du: »So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie einnehme; (Jer 26,9; Jer 34,1; Jer 37,6)4und Zedekia, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entfliehen, sondern gewiss in die Hand des Königs von Babel gegeben werden; der wird von Mund zu Mund mit ihm reden und sie werden einander Auge in Auge sehen; (Jer 34,3; Jer 38,18; Jer 38,23; Jer 39,4)5und er wird Zedekia nach Babel führen, und dort muss er bleiben, bis ich nach ihm sehe, spricht der HERR; wenn ihr auch mit den Chaldäern kämpft, so werdet ihr doch nichts ausrichten«? (Jer 21,4; Jer 33,4; Jer 34,4; Jer 37,10)6Und Jeremia sprach: Das Wort des HERRN ist an mich so ergangen:7Siehe, Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe dir mein Feld, das bei Anatot liegt; denn dir steht das Lösungsrecht zu, es zu kaufen! (3Mo 25,24; Rut 4,3; Jer 1,1)8Da kam mein Vetter Hanamel gemäß dem Wort des HERRN zu mir in den Gefängnishof und sprach zu mir: Kaufe doch mein Feld, das bei Anatot, im Land Benjamin liegt; denn dir steht das Erbrecht und das Lösungsrecht zu; kaufe es dir! Da erkannte ich, dass es das Wort des HERRN war. (Hos 6,3; Sach 11,11; 1Joh 4,2)9Und ich kaufte das Feld bei Anatot von meinem Vetter Hanamel und wog ihm das Geld dar, 17 Schekel Silber. (1Mo 23,15; 1Mo 37,28; Hos 3,2; Sach 11,12)10Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und berief Zeugen und wog das Geld auf der Waage ab. (Rut 4,9; Jer 32,12; Jer 32,25; Jer 32,44)11Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief mit der Abmachung und den Bedingungen, dazu auch den offenen,[1]12und ich übergab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen meines Vetters Hanamel und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, auch vor den Augen aller Juden, die im Gefängnishof saßen. (Jer 36,4; Jer 43,6; Jer 45,1)13Und ich befahl Baruch vor ihren Augen und sprach:14So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Kaufbriefe, sowohl den versiegelten als auch den offenen Kaufbrief, und lege sie in ein Tongefäß, damit sie lange Zeit erhalten bleiben! (Jer 32,10)15Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es sollen in diesem Land wieder Häuser und Felder und Weinberge gekauft werden! (Jer 32,37; Jer 32,43)
Jeremias Gebet und die Verheißung der Wiederherstellung für Israel
16Nachdem ich nun den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, übergeben hatte, betete ich zum HERRN und sprach: (1Mo 32,9; Jer 12,1; Phil 4,6)17Ach, Herr, HERR, siehe, du hast den Himmel und die Erde gemacht mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm; dir ist nichts unmöglich! (1Mo 18,14; 2Kön 19,15; Hi 42,2; Jes 44,24; Jer 32,27; Sach 8,6; Lk 1,37; Lk 18,27)18Du erweist Gnade vielen Tausenden und vergiltst die Missetat der Väter in den Schoß ihrer Kinder nach ihnen, du großer und starker Gott, dessen Name »HERR der Heerscharen« ist, (2Mo 20,5; 5Mo 7,9; 5Mo 10,17; Ps 103,17; Jer 10,16; Jer 31,35; Mt 6,13)19groß an Rat und mächtig an Tat; dessen Augen über allen Wegen der Menschenkinder offen stehen, um jedem einzelnen zu geben gemäß seinen Wegen und gemäß der Frucht seiner Taten. (Ps 33,14; Jes 28,29; Jes 59,18; Jer 16,17; Jer 17,10; Jer 21,14; Jer 23,24; Dan 4,34)20Du hast Zeichen und Wunder getan im Land Ägypten, [die] bis zu diesem Tag [bekannt sind], und auch an Israel und an anderen Menschen; und du hast dir einen Namen gemacht, wie es heute der Fall ist. (2Mo 9,16; 2Sam 7,23; Neh 9,5; Jes 63,12; Dan 9,15)21Du hast dein Volk Israel aus dem Land Ägypten herausgeführt durch Zeichen und Wunder und mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken; (5Mo 4,34; 5Mo 26,8; Ps 136,11)22und du hast ihnen dieses Land gegeben, wie du ihren Vätern geschworen hattest, es ihnen zu geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. (1Mo 15,18; Jos 24,13; Jer 11,5)23Als sie nun kamen und es einnahmen, gehorchten sie deiner Stimme nicht und wandelten nicht in deinem Gesetz, sie taten nichts von all dem, was du ihnen zu tun geboten hattest; darum hast du ihnen all dieses Unheil widerfahren lassen. (5Mo 27,26; Jos 23,16; Esr 9,7; Neh 9,26; Jer 7,24; Jer 11,8; Dan 9,11)24Siehe, die [Belagerungs-]Wälle reichen bis an die Stadt, dass sie erobert werde; und durch das Schwert, die Hungersnot und die Pest ist die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben, die gegen sie kämpfen; und was du geredet hast, das ist eingetroffen; und siehe, du bemerkst es wohl. (Jer 14,12; Jer 21,4; Jer 33,4; Sach 1,6)25Und doch hast du, Herr, HERR, zu mir gesagt: Kaufe dir das Feld um Geld und nimm Zeugen dazu! Und dabei ist die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben! (Jer 32,7)26Da erging das Wort des HERRN an Jeremia folgendermaßen: (Jer 32,6)27Siehe, ich, der HERR, bin der Gott alles Fleisches; sollte mir irgendetwas unmöglich sein? (4Mo 16,22; Hi 12,10; Jer 32,17; Eph 4,6)28Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, dass er sie einnehme. (Jer 20,5; Jer 32,3; Jer 32,24; Jer 32,36)29Und die Chaldäer, die gegen diese Stadt kämpfen, werden hineinkommen und Feuer an diese Stadt legen und sie verbrennen samt den Häusern, auf deren Dächern sie dem Baal geräuchert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben, um mich zu erzürnen; (Jer 7,18; Jer 21,10; Jer 37,8; Jer 37,10; Jer 44,17; Jer 52,12)30denn die Kinder Israels und die Kinder Judas haben von Jugend auf [immer] nur getan, was böse war in meinen Augen; ja, die Kinder Israels haben mich [immer] nur erzürnt durch das Tun ihrer Hände! spricht der HERR. (Jer 13,23; Jer 25,5; Jer 25,6; Jer 44,8; Hes 20,28)31Denn diese Stadt hat mich [immer] nur zum Zorn und Grimm [gereizt] von dem Tag an, da man sie baute, bis zu diesem Tag, sodass ich sie von meinem Angesicht hinwegtun will, (2Kön 23,26; 2Kön 24,3; Kla 1,8)32wegen aller Bosheit, die die Kinder Israels und die Kinder Judas begangen haben, um mich zu erzürnen — sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten, und die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems. (Jer 32,30; Dan 9,6)33Und sie wandten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht; auch als ich sie belehrte, indem ich mich früh aufmachte und sie [immer wieder] belehrte, haben sie nicht hören und keine Züchtigung annehmen wollen, (2Chr 29,6; Jer 2,27; Jer 7,13; Jer 7,24; Sach 7,11)34sondern sie haben ihre Scheusale in das Haus gesetzt, das nach meinem Namen genannt ist, um es zu verunreinigen. (2Kön 23,6; Jer 7,30; Jer 23,11; Hes 8,5)35Sie haben dem Baal Höhen gebaut im Tal Ben-Hinnom, um ihre Söhne und Töchter dem Moloch durchs Feuer gehen zu lassen, was ich nicht geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist, dass sie solche Gräuel verüben sollten, um Juda zur Sünde zu verführen. (2Chr 33,9; Jer 7,31)36Und nun, bei alledem spricht der HERR, der Gott Israels, von dieser Stadt, von der ihr sagt, dass sie durch Schwert, Hunger und Pest in die Hand des Königs von Babel gegeben sei: (Jer 32,3; Jer 32,24; Jer 32,28)37Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie in meinem Zorn und Grimm und in meiner großen Entrüstung verstoßen habe, und ich werde sie wieder an diesen Ort zurückführen und sie sicher wohnen lassen; (5Mo 30,3; Jer 23,3; Jer 23,6; Jer 23,8; Hes 34,27; Sach 2,4; Sach 14,11)38und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; (Jer 30,22; Jer 31,33)39und ich will ihnen ein Herz und einen Wandel geben, dass sie mich allezeit fürchten, ihnen selbst zum Besten und ihren Kindern nach ihnen. (5Mo 5,29; Jer 24,7)40Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun. Und ich werde die Furcht vor mir in ihr Herz geben, damit sie nicht mehr von mir abweichen, (Jes 29,13; Jes 55,3; Jes 61,8; Jer 31,31; Hes 13,20; Hes 36,27; Lk 1,72)41und damit ich mich über sie freuen kann, ihnen wohlzutun; und ich werde sie einpflanzen in dieses Land in Wahrheit, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. (5Mo 30,9; Jes 60,21; Jer 24,6; Zef 3,17)42Denn so spricht der HERR: Wie ich all dieses große Unheil über dieses Volk gebracht habe, so will ich auch alles Gute über sie bringen, das ich über sie rede. (Jos 23,15; Jer 31,28; Jer 33,14; Sach 8,13)43Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Land, von dem ihr sagt, es sei von Menschen und Vieh verlassen und in die Hand der Chaldäer gegeben. (Jer 32,15; Jer 32,25; Jer 32,36; Jer 33,10; Hes 37,11)44Man wird Felder um Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben und sie versiegeln und Zeugen bestellen im Land Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem, in den Städten Judas, in den Städten des Berglandes und in den Städten der Schephela, auch in den Städten des Negev; denn ich will ihr Geschick wenden!, spricht der HERR. (Jer 17,26; Jer 32,10; Jer 32,37; Jer 33,7; Jer 33,11; Jer 33,26)
1Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging im zehnten Jahr Zidkijas, des Königs von Juda - das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezzars.2Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber befand sich im Wachhof am Palast des Königs von Juda in Haft. (2Kön 25,1)3Dort hatte ihn Zidkija, der König von Juda, gefangen gesetzt mit der Begründung: Warum hast du prophezeit: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel und er wird sie erobern. (Jer 34,2)4Auch Zidkija, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern in die Hand des Königs von Babel gegeben werden, sodass er von Mund zu Mund mit ihm reden und ihn Auge in Auge sehen wird.5Er wird Zidkija nach Babel bringen; dort wird er bleiben, bis ich mich seiner annehme - Spruch des HERRN. Wenn ihr mit den Chaldäern Krieg führt, werdet ihr kein Glück haben. (Jer 52,11)6Jeremia sagte: Das Wort des HERRN erging an mich:7Siehe, Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und sagen: Kauf dir meinen Acker in Anatot; denn dir steht es nach dem Auslösungsrecht zu, ihn zu kaufen!8Und Hanamel, der Sohn meines Onkels, kam dem Wort des HERRN gemäß zu mir in den Wachhof und sagte zu mir: Kauf doch meinen Acker in Anatot im Land Benjamin; denn du hast das Besitzrecht und die Pflicht der Auslösung. Kauf ihn dir! Da erkannte ich, dass es das Wort des HERRN war.9So kaufte ich von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, den Acker in Anatot und wog ihm das Geld ab: siebzehn Silberschekel.10Ich schrieb die Kaufurkunde, versiegelte sie, nahm auch Zeugen hinzu und wog das Silber auf der Waage ab.11Dann nahm ich die Kaufurkunde, die versiegelte - mit dem Vertrag und den Bestimmungen -, sowie eine nicht versiegelte Urkunde.12Ich übergab die Kaufurkunde Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen Hanamels, des Sohnes meines Onkels, und vor den Augen der Zeugen, die die Kaufurkunde unterschrieben hatten, sowie vor den Augen aller Judäer, die sich im Wachhof aufhielten.13Und vor ihren Augen befahl ich Baruch:14So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Urkunden, sowohl die versiegelte Kaufurkunde als auch die nicht versiegelte Urkunde, und leg sie in ein Tongefäß, damit sie lange Zeit erhalten bleiben!15Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Land.16Nachdem ich die Kaufurkunde Baruch, dem Sohn Nerijas, übergeben hatte, betete ich zum HERRN:17Ach, Herr und GOTT! Siehe, du hast Himmel und Erde erschaffen durch deine große Kraft und deinen hoch erhobenen Arm. Nichts ist dir unmöglich. (Jer 27,5)18Du erweist Tausenden Gnade, doch du vergiltst die Schuld der Väter an ihren Söhnen, die nach ihnen kommen - du gewaltiger, starker Gott, dessen Name HERR der Heerscharen ist! (2Mo 20,5; 2Mo 34,6)19Groß bist du an Rat und mächtig an Tat; deine Augen wachen über alle Wege der Menschen, um jedem entsprechend seinem Verhalten und der Frucht seiner Taten zu geben.20Du hast an Israel und an den Menschen Zeichen und Wunder getan, im Land Ägypten und bis auf den heutigen Tag. So hast du dir einen Namen gemacht, wie am heutigen Tag.21Du hast dein Volk Israel unter Zeichen und Wundern, mit starker Hand, mit hoch erhobenem Arm und gewaltigem Schrecken aus dem Land Ägypten herausgeführt.22Du hast ihnen dieses Land gegeben, wie du ihren Vätern eidlich zugesichert hattest, es ihnen zu geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.23Als sie aber dorthin kamen und es in Besitz nahmen, hörten sie nicht auf deine Stimme und folgten deiner Weisung nicht. Nichts von alledem, was du ihnen befohlen hast, haben sie getan; darum hast du über sie all dies Unheil gebracht. (Dan 9,10)24Siehe: Schon haben sie die Belagerungsrampen bis an die Stadt herangebaut, um sie einzunehmen; durch Schwert, Hunger und Pest ist die Stadt den Chaldäern preisgegeben, die gegen sie ankämpfen. Was du angedroht hast, ist eingetroffen; du siehst es ja selbst.[1]25Und du, Herr und GOTT, hast zu mir gesagt: Kauf dir den Acker für Geld und nimm Zeugen hinzu, wo doch die Stadt den Chaldäern preisgegeben ist!26Nun erging das Wort des HERRN an Jeremia:27Siehe, ich bin der HERR, der Gott allen Fleisches. Ist mir irgendetwas unmöglich?28Darum - so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezzars, des Königs von Babel, und er wird sie einnehmen.29Die Chaldäer, die gegen diese Stadt ankämpfen, werden eindringen, die Stadt in Brand stecken und einäschern samt den Häusern, auf deren Dächern man dem Baal Rauchopfer und fremden Göttern Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzürnen. (Jer 19,13)30Denn die Leute von Israel und die Leute von Juda haben von Jugend an nur das getan, was in meinen Augen schlecht ist; ja, die Leute von Israel haben mich durch das Tun ihrer Hände nur erzürnt - Spruch des HERRN.31In der Tat, diese Stadt hat seit ihrer Gründung bis zum heutigen Tag meinen Zorn und meinen Grimm erregt, sodass ich sie von meinem Angesicht entfernen muss32wegen all des Bösen, das die Söhne Israels und die Söhne Judas verübt haben, um mich zu erzürnen, sie, ihre Könige, ihre Beamten, ihre Priester und ihre Propheten, die Leute von Juda und die Einwohner Jerusalems. (Jer 2,26)33Sie haben mir den Rücken zugewandt und nicht das Gesicht. Ich habe sie unermüdlich belehrt, aber sie hörten nicht und nahmen keine Zucht an.34Vielmehr stellten sie in dem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, ihre Scheusale auf, um es zu entweihen. (Jer 7,30; Jer 19,5)35Sie errichteten die Kulthöhen des Baal im Tal Ben-Hinnom, um ihre Söhne und Töchter für den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen. Das habe ich ihnen nie befohlen und niemals ist mir in den Sinn gekommen, solchen Gräuel zu verlangen und Juda in Sünde zu stürzen.36Nun aber - so spricht der HERR, der Gott Israels, über diese Stadt, von der ihr sagt, sie sei durch Schwert, Hunger und Pest dem König von Babel preisgegeben:37Siehe, ich sammle sie aus allen Ländern, wohin ich sie in meinem Zorn und meinem Grimm und in großem Groll versprengt habe. Ich bringe sie wieder zurück an diesen Ort und lasse sie in Sicherheit wohnen.38Sie werden mir Volk sein und ich werde ihnen Gott sein. (Jer 31,1)39Ich bringe sie dazu, nur eines im Herzen zu haben und nur eines zu tun: mich alle Tage zu fürchten, zum Heil für sie und ihre Kinder nach ihnen.[2]40Ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund, dass ich mich nicht von ihnen abwenden werde, sondern ihnen Gutes erweise. Ich lege ihnen die Furcht vor mir ins Herz, damit sie nicht von mir weichen.41Ich werde mich über sie freuen, wenn ich ihnen Gutes erweise. Ich pflanze sie ein in diesem Land, in Treue, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele.42Denn so spricht der HERR: Wie ich über dieses Volk all dieses große Unheil gebracht habe, so bringe ich über sie all das Gute, das ich ihnen verspreche.43Man wird wieder Felder kaufen in diesem Land, von dem ihr sagt: Es ist eine Wüste, ohne Mensch und Vieh, der Hand der Chaldäer preisgegeben. (Jer 32,25; Jer 33,10)44Äcker wird man wieder kaufen für Geld, Kaufurkunden ausstellen und versiegeln und Zeugen hinzunehmen im Land Benjamin, in der Umgebung Jerusalems, in den Städten Judas und in den Städten des Gebirges, in den Städten der Schefela und in den Städten des Negeb. Denn ich wende ihr Geschick - Spruch des HERRN. (Jer 29,14; Jer 30,3; Jer 33,7)
1Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah im zehnten Jahr Zedekias, des Königs von Juda; dieses Jahr war das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. (Jer 27,1; Jer 52,29)2Das Heer des Königs von Babel belagerte damals Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber wurde im Wachhof gefangen gehalten, der im Haus des Königs von Juda ist. (2Kön 25,1; Neh 3,25; Jer 33,1; Jer 37,15; Jer 38,13)3Denn Zedekia, der König von Juda, hielt ihn gefangen und hatte gesagt: »Warum weissagst du: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie einnimmt. (Jer 26,9; Jer 32,28; Jer 36,29; Jer 38,3)4Und Zedekia, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern ganz bestimmt in die Hand des Königs von Babel gegeben werden. Und sein Mund wird mit dessen Mund reden, und seine Augen werden dessen Augen sehen. (Jer 21,7; Jer 25,35; Jer 38,18; Hes 17,15)5Und er wird Zedekia nach Babel führen, und dort wird er sein, bis ich mich seiner annehme[1], spricht der HERR[2]. Wenn ihr mit den Chaldäern kämpft, werdet ihr keinen Erfolg haben.« (Jer 21,4; Jer 33,5; Jer 39,4)6Und Jeremia sprach: Das Wort des HERRN geschah zu mir:7Siehe, Hanamel, der Sohn des Schallum, deines Onkels, wird zu dir kommen und sagen: Kauf dir meinen Acker, der in Anatot ⟨liegt⟩! Denn du hast das Lösungsrecht[3], um ⟨ihn⟩ zu kaufen. (3Mo 25,24; Jer 1,1)8Und Hanamel, der Sohn meines Onkels, kam zu mir nach dem Wort des HERRN in den Wachhof und sagte zu mir: Kauf doch meinen Acker, der in Anatot im Land Benjamin ⟨liegt⟩! Denn du hast das Erbrecht[4], und du hast das Lösungsrecht[5]. Kauf ihn dir! Da erkannte ich, dass es das Wort des HERRN war. (Sach 11,11)9Und ich kaufte von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, den Acker, der in Anatot ⟨liegt⟩, und wog ihm das Geld dar: siebzehn Schekel Silber.10Und ich schrieb einen ⟨Kauf⟩brief[6] und versiegelte ihn und nahm Zeugen, und ich wog das Geld auf der Waage dar. (1Mo 23,16; Rut 4,11; Jer 32,44)11Dann nahm ich den Kaufbrief, den versiegelten, die Festsetzung und die Bestimmungen und auch den offenen[7].12Und ich gab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen meines Vetters[8] Hanamel und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller Judäer, die im Wachhof saßen. (Jer 36,4; Jer 43,3; Jer 45,1; Jer 51,59)13Und ich befahl Baruch vor ihren Augen:14So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen offenen Brief, und lege sie in ein Tongefäß, damit sie viele Tage erhalten bleiben!15Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es werden wieder Häuser, Felder und Weinberge in diesem Land gekauft werden. (Jer 32,43)16Und nachdem ich Baruch, dem Sohn des Nerija, den Kaufbrief gegeben hatte, betete ich zum HERRN:17Ach, Herr, HERR! Siehe, du hast den Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, kein Ding ist dir unmöglich[9]; (1Mo 18,14; 2Kön 19,15; Neh 9,6; Hi 42,2; Jes 40,28; Jer 10,12; Jer 27,5; Jer 32,27; Mt 19,26)18der du Gnade übst an Tausenden und die Schuld der Väter vergiltst in den Schoß ihrer Kinder nach ihnen; du großer, mächtiger Gott, dessen Name Jahwe der Heerscharen ist, (2Mo 20,5; 5Mo 10,17; Ps 89,9; Jer 10,16; Jer 33,2)19groß an Rat und mächtig an Tat; du, dessen Augen über alle Wege der Menschenkinder offen sind, um jedem nach seinen Wegen und nach der Frucht seiner Taten zu geben; (2Chr 16,9; Ps 33,14; Ps 92,6; Ps 111,2; Jes 28,29; Jes 59,18; Jer 16,17; Jer 17,10; Jer 25,14; Sach 9,1)20der du Zeichen und Wunder[10] getan hast im Land Ägypten bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an ⟨anderen⟩ Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist. (2Mo 3,20; 5Mo 11,3; 2Sam 7,23; Neh 9,10; Jes 63,12; Dan 6,28)21Und du hast dein Volk Israel aus dem Land Ägypten herausgeführt mit Zeichen und mit Wundern[11] und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken (2Mo 3,20; 5Mo 4,34; 5Mo 11,3; 2Sam 7,23; Jes 63,12)22und hast ihnen dieses Land gegeben, das du ihren Vätern zugeschworen hattest, ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. (1Mo 15,18; 5Mo 1,8; Jer 11,5)23Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz genommen. Aber sie hörten nicht auf deine Stimme, und in deinem Gesetz lebten[12] sie nicht: sie haben nichts getan von allem, was du ihnen zu tun geboten hattest. Da hast du ihnen all dieses Unheil widerfahren lassen. (Jos 21,43; Jos 23,16; Neh 9,26; Jer 7,24; Jer 11,8)24Siehe, die Wälle reichen ⟨schon bis an⟩ die Stadt, sie einzunehmen. Und durch das Schwert, durch den Hunger, durch die Pest ist die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben, die gegen sie kämpfen. Und was du geredet hast, ist geschehen; und siehe, du siehst es. (Jer 6,6; Jer 24,10; Jer 32,36; Jer 33,4; Jer 34,17; Hes 4,2; Hes 21,27; Hab 1,10; Sach 1,6)25Und da sagst du zu mir, Herr, HERR: Kauf dir den Acker für Geld und nimm Zeugen, wo doch die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben ist! (Jer 24,10; Jer 32,15; Jer 34,17)26Da geschah das Wort des HERRN zu Jeremia:27Siehe, ich bin der HERR, der Gott alles Fleisches! Sollte mir irgendein Ding unmöglich[13] sein? (4Mo 11,23; 4Mo 16,22; Jer 32,17)28Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, dass er sie einnimmt. (Jer 32,3)29Und die Chaldäer, die gegen diese Stadt kämpfen, werden hineinkommen und diese Stadt in Brand stecken und sie niederbrennen samt den Häusern, auf deren Dächern sie dem Baal Rauchopfer dargebracht und andern Göttern Trankopfer gespendet haben, um mich zu reizen. (2Chr 36,19; Jes 22,1; Jer 7,17; Jer 21,10; Jer 37,8; Jer 52,12; Hes 23,47)30Denn die Söhne Israel und die Söhne Juda taten von ihrer Jugend an nur, was in meinen Augen böse ist. Denn die Söhne Israel haben mich durch das Werk ihrer Hände ⟨immer⟩ nur gereizt, spricht der HERR[14]. (Jer 25,6; Jer 44,8; Hes 20,28)31Denn ⟨Anlass⟩ zu meinem Zorn und zu meinem Grimm ist mir diese Stadt gewesen von dem Tag an, als man sie gebaut hat, bis auf diesen Tag, sodass ich sie von meinem Angesicht entfernen muss (Jer 23,39)32wegen all der Bosheit der Söhne Israel und der Söhne Juda, die sie verübt haben, um mich zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Obersten, ihre Priester und ihre Propheten und die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem. (Jes 22,1; Jer 7,17; Dan 9,6)33Und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Gesicht. Und ⟨obwohl⟩ ich sie lehrte, früh mich aufmachend und lehrend, so hörten sie doch nicht und nahmen keine Zucht an. (Jer 2,27; Jer 7,13; Jer 35,13)34Und in das Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, haben sie ihre Scheusale gesetzt, um es unrein zu machen. (2Kön 21,4; 2Chr 36,14; Jer 7,30; Jer 30,14)35Und sie haben die Höhen des Baal gebaut, die im Tal Ben-Hinnom ⟨stehen⟩, um ihre Söhne und ihre Töchter für den Moloch[15] durch ⟨das Feuer⟩ gehen zu lassen – was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist, dass sie solche Gräuel verüben sollten –, um so Juda zur Sünde zu verleiten. (1Kön 11,7; 2Kön 21,4; 2Chr 36,14; Jer 7,30; Jer 30,14)36Nun aber – darum spricht der HERR, der Gott Israels, jetzt so über diese Stadt, von der ihr sagt: Sie ist in die Hand des Königs von Babel gegeben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest: (Jer 32,24)37Siehe, ich werde sie aus all den Ländern sammeln, wohin ich sie vertrieben habe in meinem Zorn und in meinem Grimm und in großer Entrüstung[16]. Und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie in Sicherheit wohnen lassen. (Jer 12,14; Jer 16,15; Jer 23,3; Hes 20,34; Hes 28,26; Hes 36,24; Hes 39,25)38Und sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein. (Jer 24,7; Hes 36,28; 2Kor 6,16)39Und ich werde ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel[17] geben, damit sie mich alle Tage fürchten, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum Guten. (5Mo 6,2; 2Chr 30,12; Jer 24,7; Hes 11,19; Hes 37,24)40Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich mich nicht von ihnen abwende[18], ihnen Gutes zu tun. Und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen. (Ps 80,19; Jes 55,3; Jer 31,31; Jer 50,5; Hes 36,27; Mi 4,5; Hebr 13,20)41Und ich werde meine Freude an ihnen haben, ihnen Gutes zu tun, und ich werde sie in diesem Land pflanzen in Treue[19], mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. (5Mo 30,9; Jes 60,21; Jes 62,4; Jer 24,6; Hes 36,36; Hos 14,5)42Denn so spricht der HERR: Ebenso wie ich über dieses Volk all dies große Unheil gebracht habe, so will ich über sie ⟨auch⟩ all das Gute bringen, das ich über sie rede. (Jos 23,15; Jer 31,28; Jer 33,14)43Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Land, von dem ihr sagt: Es ist Ödland, ohne Menschen und ohne Vieh; es ist in die Hand der Chaldäer gegeben. (Jer 32,15; Jer 33,10)44Man wird Felder für Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben[20], sie versiegeln und Zeugen ⟨hinzu⟩nehmen im Land Benjamin, in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten der Niederung[21] und in den Städten des Südens. Denn ich werde ihr Geschick wenden, spricht der HERR[22]. (Jer 17,26; Jer 30,18; Jer 32,10; Jer 33,7; Ob 1,20)
1Die folgende Botschaft des HERRN erhielt Jeremia im zehnten Jahr der Herrschaft König Zedekias von Juda. Es war zugleich das 18. Jahr der Herrschaft des Königs Nebukadnezar[1]. (2Kön 25,1; Jer 39,1)2Damals belagerte das Heer des babylonischen Königs Nebukadnezar die Stadt Jerusalem. Jeremia wurde auf Befehl König Zedekias im Wachhof des Königspalasts gefangen gehalten. (Neh 3,25)3Man beschuldigte ihn: »Du gibst vor, ein Prophet des HERRN zu sein, und behauptest immer: ›So spricht der HERR: Ich gebe diese Stadt in die Gewalt des Königs von Babel; er soll sie erobern. (Jer 21,4; Jer 26,8; Jer 34,2)4Auch König Zedekia wird den Babyloniern nicht entkommen, sondern er wird unweigerlich gefangen genommen und zum König von Babel gebracht werden. Dort wird er sich in eigener Person vor ihm rechtfertigen müssen und muss ihm Auge in Auge gegenüberstehen. (2Kön 25,4; Jer 37,17; Jer 39,4)5Nebukadnezar wird Zedekia nach Babel bringen lassen; dort muss er bleiben, bis ich mich wieder seiner annehme. Ihr könnt gegen die Babylonier nicht siegen, egal, wie sehr ihr kämpft.‹ Das alles soll der HERR gesprochen haben.« (Hes 12,12; Hes 17,9)6Da sagte Jeremia: »Der HERR schickte mir eine Botschaft. Er sprach:7Dein Vetter Hanamel, der Sohn Schallums, wird demnächst zu dir kommen und dich auffordern: ›Kauf von mir den Acker, der bei Anatot liegt. Nach dem Gesetz hast du das Vorkaufsrecht; du bist deshalb zum Kauf verpflichtet.‹« (3Mo 25,25; Rut 4,3)8Und tatsächlich kam mein Vetter Hanamel zu mir in den Wachhof – es war genauso, wie der HERR es angekündigt hatte. Er sagte: »Kauf doch meinen Acker, der bei Anatot im Gebiet des Stammes Benjamins liegt. Nach dem Gesetz hast du sowohl das Besitzrecht als auch das Vorkaufsrecht. Bitte, kauf ihn doch.« Da verstand ich, dass das ein Befehl des HERRN war; (1Sam 9,16; 1Sam 10,3)9deshalb kaufte ich meinem Vetter Hanamel den Acker in Anatot ab[2]. Als Kaufpreis gab ich ihm 17 Silberschekel[3]. (1Mo 23,16; Mt 27,9)10Ich unterzeichnete den Kaufvertrag, versiegelte ihn vor Zeugen und wog das Silber ab. (Rut 4,1; Jes 8,1)11Daraufhin nahm ich das versiegelte Dokument, das die Abmachungen und Bedingungen des Kaufes enthielt, wie auch eine unversiegelte Abschrift des Vertrags12und übergab sie Baruch, dem Sohn Nerijas und Enkel Machsejas. Alles das tat ich in Gegenwart meines Vetters Hanamel und der Zeugen, die den Kaufvertrag unterzeichnet hatten, und vor den Augen aller Männer aus Juda, die sich im Wachhof befanden.13Danach erteilte ich Baruch vor den Ohren aller den Auftrag:14»Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: ›Nimm diese beiden Urkunden, den versiegelten Kaufvertrag und die unversiegelte Abschrift, und lege sie in einen Tonkrug, damit sie lange Zeit erhalten bleiben.15Denn der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: In diesem Land sollen künftig wieder Häuser, Weinberge und Äcker gekauft werden.‹« (Jer 30,18; Jer 31,5; Am 9,14; Sach 3,10)
Jeremias Gebet
16Nachdem ich Baruch die Papiere ausgehändigt hatte, betete ich zum HERRN:17O HERR, mein Gott! Durch deine große Macht und auf deinen Befehl hin wurden Himmel und Erde geschaffen. Dir ist nichts unmöglich! (1Mo 18,14; 2Kön 19,15; Ps 102,26)18Tausenden kommst du voller Güte entgegen – dennoch lässt du auch Kinder und Enkel für die Schuld ihrer Eltern büßen. Du bist ein großer und mächtiger Gott; dein Name ist »HERR, der Allmächtige«. (2Mo 34,6; 5Mo 7,9; 1Kön 16,1; Mt 23,32)19Du besitzt alle Weisheit und vollbringst große und mächtige Wunder. Deinen Augen entgeht nichts von dem, was jeder einzelne Mensch tut, und du gibst jedem, was er wegen seines Tuns und wegen seiner Taten verdient hat. (Ps 62,13; Jes 28,29; Mt 16,27; Joh 5,29)20Du hast in Ägypten erstaunliche Zeichen und Wunder gewirkt – ja, du tust es immer noch, bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an anderen Völkern. Dadurch hast du dir einen großen Namen gemacht, der überall bekannt geworden ist.21Unter Zeichen und Wundern hast du Israel aus Ägypten geführt, mit starker Hand und großer Überlegenheit, sodass seine Feinde furchtbar erschraken. (5Mo 4,34; 5Mo 26,8; 1Chr 17,21)22Du hast deinem Volk Israel dieses Land geschenkt, das du schon vor langer Zeit seinen Vorfahren zugesprochen hast – dieses Land, in dem Milch und Honig überfließen. (2Mo 13,5; 5Mo 1,8)23Unsere Vorfahren kamen in das Land und nahmen es in Besitz, aber sie hörten nicht mehr auf das, was du ihnen sagtest. Sie lebten in keinerlei Weise so, wie es dein Gesetz fordert; sie kümmerten sich nicht um deine Gebote. Deshalb hast du all das schreckliche Unheil über sie hereinbrechen lassen. (Esr 9,7; Dan 9,11)24Du siehst ja, wie die Belagerungsrampen der Feinde schon bis an die Stadtmauern reichen. Nicht mehr lange, und sie werden die Stadt eingenommen haben. Sie ist dem Schwert der Babylonier, die gegen sie kämpfen, rettungslos ausgeliefert; Hunger und Pest tun ein Übriges. Ja, alles, was du uns angedroht hast, ist eingetroffen, du siehst es ja selbst. (Hes 14,21; Sach 1,6)25Und trotzdem, allmächtiger HERR, obwohl die Stadt doch schon bald in den Händen der Babylonier ist, hast du mir befohlen, diesen Acker vor Zeugen zu kaufen.
Weissagung über den Fall Jerusalems
26Daraufhin erhielt Jeremia folgende Botschaft des HERRN:27»Ich bin der HERR, der Gott aller Völker der Welt. Sollte mir irgendetwas unmöglich sein? (4Mo 16,22; 4Mo 27,16; Mt 19,26)28Deshalb spricht der HERR Folgendes: Ja, ich liefere diese Stadt dem babylonischen Heer und ihrem König Nebukadnezar aus: Er soll sie erobern. (Jer 19,7; Jer 34,2)29Die Babylonier, die bisher noch die Stadt belagern, werden in die Stadt einfallen und sie in Brand setzen. Sie soll bis auf die Grundmauern niedergebrannt werden, mitsamt den Häusern, auf deren Dächern dem Baal Rauchopfer dargebracht wurden. Auch anderen Göttern wurde geopfert; es wurden Trankopfer ausgegossen, um mich zum Zorn zu reizen. (2Chr 36,19)30Von frühester Kindheit an tun die Israeliten und Judäer nur das, was in meinen Augen nicht richtig ist. Mit allem, was sie unternehmen, reizen sie mich zum Zorn«, spricht der HERR.31»Seit der Zeit, da diese Stadt erbaut wurde, bis heute ist sie der Grund für meinen Zorn und für meine Erbitterung. Deshalb schaffe ich sie mir aus meinen Augen. (1Kön 11,7; 2Kön 21,4; 2Kön 23,27; 2Kön 24,3; Mt 23,37)32Die Israeliten und Judäer haben mich herausgefordert mit ihrer Bosheit: Sie taten es, um mich zu reizen – sie, die Könige, Fürsten, Priester, Propheten und alle Einwohner von Jerusalem. (Esr 9,7; Jes 1,23; Jer 2,26; Jer 44,17)33Statt dass sie mir ihr Gesicht zuwenden, drehen sie mir ihren Rücken zu. Tag für Tag, Jahr für Jahr habe ich mich aufgemacht, habe sie unermüdlich gelehrt, aber sie hörten mir nicht zu und wollten sich von mir nicht zurechtweisen lassen. (2Chr 36,15; Jer 25,3; Jer 26,5; Jer 35,15)34Sogar im Tempel, der doch meinem Namen geweiht ist, haben sie ihre widerlichen Götzen aufgestellt und ihn damit geschändet. (Jer 7,30; Hes 8,5)35Sie haben dem Baal im Hinnomtal Kultstätten errichtet, und nun verbrennen sie dort dem Moloch Söhne und Töchter. Etwas so Schreckliches hätte ich nie von ihnen verlangt. Es wäre mir auch nie in den Sinn gekommen, dass sie solche entsetzlichen Taten begehen könnten. Sie haben ganz Juda zur Sünde verführt. (3Mo 18,21; 3Mo 20,2; 2Chr 28,2; 2Chr 33,6; Apg 7,43)
Verheißung der Wiederherstellung
36Der HERR, der Gott Israels, hat aber dennoch auch anderes über diese Stadt zu sagen. Ihr jammert ja unablässig: ›Unsere Stadt wird in die Hand des babylonischen Königs fallen. Der Krieg, der Hunger und die Seuchen haben unsere Kraft gebrochen.‹« Aber der HERR spricht:37»Ich sammle mein Volk aus allen Ländern, in die ich sie in meinem Zorn, meiner Erbitterung und meiner gewaltigen Wut gejagt habe. Ich will sie hier an diesen Ort zurückbringen, und sie sollen sicher und in Frieden leben. (5Mo 30,3; Jes 11,11; Jer 23,6; Hes 11,17; Hes 34,25; Hos 2,2; Am 9,14; Sach 14,11)38Sie werden mein Volk sein und ich werde ihr Gott sein. (2Kor 6,1)39Sie werden ihr ganzes Denken und Handeln auf ein Ziel ausrichten: mich zu fürchten und mir zur Ehre zu leben. Dann wird es ihnen und ihren Nachkommen gut gehen. (5Mo 11,18; Hes 37,25; Joh 17,21; Apg 4,32)40Ich will einen Bund mit ihnen schließen, der für alle Zeiten gilt. Mein Wort will ich ihnen geben, dass ich mich nie wieder von ihnen abwenden werde, sondern ihnen immer Gutes tun will. Ich will in ihnen den Wunsch wecken, mich anzubeten und zu fürchten, sodass sie nie wieder von mir weglaufen. (Jes 55,3)41Ich werde Freude daran haben, ihnen Gutes zu tun und werde sie voller Treue wieder in dieses Land einpflanzen – mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. (5Mo 30,9; Jes 65,19; Jer 31,28; Am 9,15)42Denn ich, der HERR, verspreche es: Wie ich über sie all dieses Unheil gebracht habe, so will ich ihnen auch all das Gute schenken, das ich ihnen vorhergesagt habe. (Jer 31,28; Sach 8,14)43Dann sollen wieder Äcker gekauft werden in diesem Land, von dem es jetzt heißt: ›Es ist ein trostloses Land geworden, es wohnen weder Menschen noch Tiere darin. Es wurde in die Hand der Babylonier gegeben.‹ (Jer 32,15; Hes 37,11)44Ja, man wird wieder Ackerland verkaufen – rechtmäßig, vor Zeugen, für eine festgesetzte Geldsumme und bekräftigt durch Kaufverträge, die man ordnungsgemäß versiegelt – im Gebiet von Benjamin, im Umland von Jerusalem und in den Städten Judas, in den Gebirgsstädten wie auch in den Küstenstädten und in den Städten im Süden. Denn ich will ihr Geschick wieder zum Guten wenden. Ich, der HERR, habe gesprochen!«