Hiob 27

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Hiob setzte seine Rede fort und sprach: (Hi 13,17; Hi 29,22)2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele verbittert hat: (Hi 7,11; Hi 9,18; Hi 19,25; Hi 34,5)3 Ja, solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch Gottes in meiner Nase, (1Mo 2,7; Hi 32,8; Apg 17,25)4 sollen meine Lippen nichts Verkehrtes reden und meine Zunge keine Lüge aussprechen! (Hi 1,1; Hi 1,8; Hi 6,28; Ps 15,2)5 Fern sei es von mir, dass ich euch recht gebe; ich werde mir meine Unschuld nicht nehmen lassen bis an mein Ende! (Hi 32,3; Hi 42,7; Spr 17,15)6 Ich halte an meiner Gerechtigkeit fest und werde sie nicht loslassen; mein Gewissen straft mich über keinen meiner Tage! (Hi 6,10; Hi 13,3; Hi 13,18; Hi 17,9; Apg 24,16; 2Tim 1,3; Hebr 13,18; 1Joh 3,19)7 Meinem Feind aber ergehe es wie dem Gottlosen, und meinem Widersacher wie dem Übeltäter! (Hi 18,5; Hi 21,17; Ps 109,20; Spr 2,22; Spr 13,9; Spr 24,16)8 Denn was für eine Hoffnung hat der Frevler, wenn Gott [ihn] abschneidet, wenn Er ihm seine Seele entzieht? (Hi 8,13; Mt 16,26; Lk 12,20)9 Wird Gott sein Geschrei erhören, wenn Not über ihn kommt? (Ps 18,42; Spr 1,28; Spr 28,9; Jes 1,15; Jer 14,12; Mi 3,4; Joh 9,31)10 Wird er an dem Allmächtigen seine Lust haben, wird er Gott anrufen zu jeder Zeit? (Hi 22,26; Ps 14,4; Ps 36,5; Ps 37,4; Ps 91,15; Jer 15,16; Hos 7,14)11 Ich will euch über die Hand Gottes belehren und euch nicht verhehlen, was bei dem Allmächtigen gilt. (Hi 11,7; Ps 71,16; Jes 55,8; Röm 11,34)12 Siehe, ihr selbst habt es alle gesehen — warum schwatzt ihr dann nichtiges Zeug? (Hi 16,3; Hi 17,2)13 Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott, und dies das Erbe, das die Gewalttätigen empfangen von dem Allmächtigen: (Hi 15,20; Hi 20,29; Hi 31,3; Jes 3,11; 2Petr 2,9)14 Wenn seine Kinder sich mehren, so ist’s für das Schwert, und seine Sprösslinge können sich nicht am Brot sättigen. (5Mo 28,41; Est 9,7; Ps 109,10; Hos 9,13)15 Die ihm noch übrig bleiben, sinken durch die Pest ins Grab, und ihre Witwen beweinen sie nicht. (Ps 78,64; Jer 22,18; Am 8,3)16 Wenn er auch Geld zusammenscharrt wie Staub und Kleider aufhäuft wie Straßendreck (Hab 2,6; Mt 6,19; Jak 5,2)17 — er bringt sie zwar zusammen, aber der Gerechte wird sie anziehen, und das Geld wird der Unschuldige erben. (Spr 13,22; Spr 28,8; Pred 2,26)18 Er baut sein Haus wie die Motte, und wie die Laubhütte, die sich der Wächter macht. (Hi 8,14)19 Reich legt er sich hin, und noch ist ihm nichts weggenommen; er schlägt die Augen auf, und nichts ist mehr da! (Spr 23,4)20 Schrecken ergreift ihn wie eine Wasserflut, der Sturmwind führt ihn über Nacht davon. (Hi 18,11)21 Ein Ostwind hebt ihn empor, und er fährt dahin; er rafft ihn von seiner Stätte hinweg. (Hi 21,18; Ps 58,10; Spr 14,32)22 Schonungslos schleudert Er [Geschosse] nach ihm, eiligst muss er fliehen vor seiner Hand. (Hi 6,4; Hi 16,12; Ps 11,6)23 Man klatscht über ihn in die Hände und zischt ihn aus von seinem Wohnort her. (Spr 11,10; Kla 2,15; Zef 2,15; Offb 18,20)

Hiob 27

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach:2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzog, / der Allmächtige, der meine Seele quälte: (Hi 34,5)3 Solange noch Atem in mir ist / und Gottes Hauch in meiner Nase, (1Mo 2,7; Hi 33,4)4 soll Unrecht nicht von meinen Lippen kommen / noch meine Zunge Falsches reden.5 Fern sei es mir, euch Recht zu geben, / ich gebe, bis ich sterbe, meine Unschuld nicht preis. (Hi 33,9)6 An meinem Rechtsein halte ich fest und lasse es nicht; / mein Herz schilt keinen meiner Tage.7 Mein Feind sei wie ein Frevler, / mein Gegner wie ein Bösewicht.8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffen, / wenn er dahingeht, / wenn Gott das Leben von ihm nimmt?9 Wird Gott sein Schreien hören, / wenn über ihn die Drangsal kommt?10 Kann er sich des Allmächtigen erfreuen / und Gott anrufen zu jeder Zeit? (Hi 22,26)11 Ich will euch belehren über Gottes Tun, / nicht verhehlen, was der Allmächtige plant.12 Seht, ihr habt es alle selbst gesehen. / Warum führt ihr nichtige Reden?13 Das ist des Frevlers Anteil bei Gott, / der Gewalttätigen Erbe, / das sie vom Allmächtigen empfangen: (Hi 20,29)14 Werden zahlreich seine Söhne, / fürs Schwert sind sie bestimmt; / nie werden seine Kinder satt an Brot.15 Was übrig bleibt, wird durch den Tod begraben / und seine Witwen weinen nicht. (Ps 78,64)16 Häuft er auch Silber auf wie Staub / und beschafft er sich Kleider wie Lehm:17 Er schafft sie zwar an, / doch anziehen wird sie der Gerechte, / das Silber wird der Schuldlose erben. (Pred 2,26; Sir 11,18; Sir 14,4)18 Er baut wie die Motte sein Haus / und wie die Hütte, die der Wächter aufstellt. (Hi 8,14)19 Reich legt er sich schlafen, nichts ist ihm genommen. / Macht er die Augen auf, ist nichts mehr da.20 Schrecken holt ihn ein wie eine Wasserflut, / der Sturmwind trägt ihn fort bei Nacht.21 Der Ostwind hebt ihn hoch, er muss dahin, / er weht ihn weg von seinem Ort.22 Er stürzt sich auf ihn schonungslos, / seiner Gewalt will er entfliehen.23 Man klatscht über ihn in die Hände / und pfeift ihn aus an seinem Ort.

Hiob 27

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch zu erheben, und sagte: (Hi 29,1)2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat – (Hi 9,17; Hi 34,5)3 ja, solange noch irgendetwas von meinem Atem in mir ist[1] und Gottes Hauch in meiner Nase –:4 Wenn meine Lippen Unrecht reden und wenn meine Zunge Trug ausspricht![2] (Hi 6,28; Hi 24,25)5 Fern sei es von mir, euch recht zu geben.[3] Bis ich verscheide, lasse ich meine Rechtschaffenheit[4] nicht von mir weichen. (Hi 17,9; Hi 31,7)6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen; mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen. (Hi 17,9; Hi 31,7; 1Kor 4,4)7 Meinem Feind ergehe es wie dem Gottlosen und ⟨dem⟩, der gegen mich auftritt, wie dem Übeltäter.8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn sein Leben ein Ende findet[5], wenn Gott seine Seele nimmt[6]? (Hi 8,13)9 Wird Gott sein Hilfegeschrei[7] hören, wenn die Not über ihn kommt? (Ps 18,42; Mi 3,4; Joh 9,31)10 Oder wird er an dem Allmächtigen seine Lust haben, Gott anrufen zu jeder Zeit? (Hi 22,26; Ps 14,4)11 Ich will euch belehren über Gottes Tun[8], was der Allmächtige im Sinn hat[9], nicht verhehlen. (Hi 11,7)12 Siehe, ihr selbst habt es alle geschaut, warum denn schwatzt ihr so nichtiges Zeug? (Hi 16,3)13 Dies ist das Los des gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttätigen, das sie vom Allmächtigen empfangen: (Hi 20,29; Hi 31,2)14 Wenn seine Söhne zahlreich werden, dann für das Schwert, und seine Sprösslinge können sich nicht satt essen an Brot. (Est 9,6; Ps 109,10; Hos 9,13)15 Seine Übriggebliebenen werden vom Tod begraben[10], und seine Witwen weinen nicht[11]. (Ps 78,64)16 Wenn er ⟨auch⟩ Silber aufschüttet wie Staub und Kleider aufstapelt wie Lehm –17 er stapelt sie ⟨zwar⟩ auf, aber der Gerechte bekleidet sich ⟨damit⟩, und das Silber teilt der Schuldlose auf. (Est 8,1; Spr 13,22; Pred 2,26)18 Er hat sein Haus gebaut wie die Motte[12] und der Laubhütte gleich, die ein Wächter ⟨sich⟩ macht.19 Reich legt er sich hin, und nichts ist ihm genommen[13]. Er schlägt die Augen auf, da ist es nicht mehr. (Hi 20,5; Spr 23,4)20 Wie Wasser erreichen ihn jähe Schrecken, des Nachts entführt ihn ein Sturmwind. (Hi 18,11; Ps 83,16)21 Der Ostwind hebt ihn empor, dass er dahinfährt, und reißt ihn weg von seiner Stätte. (Hi 21,18)22 Er stürzt sich auf ihn[14] ohne Schonung; vor seiner Gewalt will er flüchtend entfliehen. (1Sam 25,29; Ps 11,6)23 Man klatscht über ihn in die Hände[15] und pfeift seinetwegen von seiner Stätte aus. (Nah 3,19)

Hiob 27

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Und Hiob setzte seine Rede fort: 2 »Ich schwöre beim lebendigen Gott, der mir mein Recht genommen hat, beim Allmächtigen, der mich mit Kummer erfüllt hat: (Hi 9,18; Hi 16,11)3 Solange ich lebe, solange noch der Atem Gottes in mir ist,4 sollen keine unrechten Worte über meine Lippen kommen und will ich nichts Unwahres sagen. (Hi 6,28; Hi 33,3)5 Ich werde euch ganz bestimmt nicht recht geben. Bis zu meinem Tod werde ich nicht davon abweichen, dass ich schuldlos bin.6 Ich halte an meiner Gerechtigkeit fest und lasse sie nicht los. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.[1] (Hi 2,3; Hi 13,18)7 Meinem Feind wünsche ich das gleiche Schicksal wie dem Gottlosen, und wer sich gegen mich stellt, soll enden wie der Übeltäter.8 Denn welche Hoffnung hat der Gottlose, wenn Gott sein Leben beendet und seine Seele von ihm fordert? (Hi 8,13; Hi 11,20)9 Wird Gott sein Flehen erhören, wenn das Unglück über ihn hereinbricht? (Spr 1,27; Jes 1,15)10 Oder kann er sich über den Allmächtigen freuen und jederzeit zu Gott rufen?11 Ich will euch von der Macht Gottes erzählen. Ich will nicht verschweigen, was der Allmächtige tut.12 Dabei habt ihr es doch alle selbst gesehen! Warum stellt ihr dann solche nutzlosen Überlegungen an?13 So wird Gott mit dem brutalen Menschen verfahren, das ist das Erbe, das der Allmächtige dem Tyrannen zuteilt: (Hi 15,20; Hi 20,29)14 Wenn er viele Söhne hat, kommen sie durch das Schwert um. Nie haben seine Nachkommen genug Brot zu essen. (Hi 20,18)15 Die Überlebenden bringt der Tod ins Grab, und nicht einmal ihre Witwen werden sie betrauern. (Ps 78,64)16 Der Gottlose häuft vielleicht Silber an wie Staub und sammelt Stapel von Kleidern,17 doch mehr als zusammenraffen kann er nicht. Seine Kleider wird der Gerechte tragen und sein Silber wird der Unschuldige verbrauchen.18 Das Haus, das er baut, ist zerbrechlich wie Spinnengewebe[2], wacklig wie eine Schutzhütte aus Zweigen. (Hi 8,15)19 Reich geht er zu Bett und hat noch alles, was ihm gehört. Doch wenn er aufwacht, ist nichts mehr da. (Hi 7,8)20 Der Schrecken überfällt ihn wie eine Flutwelle und in der Nacht ergreift ihn ein Wirbelsturm. (Hi 15,21; Hi 20,8)21 Der Ostwind hebt ihn hoch und trägt ihn davon, er fegt ihn weg von seinem Wohnort. (Hi 7,10; Hi 18,18; Hi 20,8; Hi 21,18)22 Erbarmungslos stürzt sich Gott auf ihn[3], während er verzweifelt versucht, zu entkommen. (Jer 13,14; Hes 5,11; Hes 24,14)23 Doch die Menschen klatschen seinetwegen spöttisch in die Hände und pfeifen ihn an seinem Wohnort aus.