3Da antwortete Hiob dem HERRN:4»Ich bin ein Nichts – wie könnte ich dir etwas erwidern? Ich lege mir die Hand auf den Mund. (Hi 21,5; Hi 29,9)5Ich habe einmal geredet und werde nicht wieder damit anfangen, ein zweites Mal und ich will es nicht mehr tun.« (Hi 9,3)
Der HERR fordert Hiob ein zweites Mal heraus
6Da antwortete der HERR Hiob aus dem Sturm: (Hi 38,1)7»Tritt vor mich hin wie ein Mann![1] Ich will dir Fragen stellen und du sollst mich belehren! (Hi 38,3; Hi 42,4)8Willst du mir etwa meine Gerechtigkeit absprechen, mich für schuldig erklären, nur damit du recht behältst? (Hi 10,3; Hi 13,18; Hi 27,2; Röm 3,4)9Besitzt du die gleiche Macht wie Gott? Kannst du mit donnernder Stimme reden wie er? (Hi 37,5)10Nun, dann schmücke dich mit Hoheit und Pracht, bekleide dich mit Majestät und Herrlichkeit. (Ps 93,1; Ps 104,1)11Lass deinen Zorn hervorbrechen, finde jeden, der stolz ist, und drücke ihn nieder. (Jes 2,12; Jes 42,25; Dan 4,34; Nah 1,6)12Siehst du einen Hochmütigen, dann zwing ihn zu Boden, und wirf die Gottlosen an den Ort, wo sie hingehören! (Jes 13,11; Jes 63,3)13Lass sie alle im Staub versinken, bedecke ihr Gesicht mit dem Leichentuch[2]. (Jes 2,10)14Dann würde selbst ich dich loben, weil du mit deiner rechten Hand den Sieg errungen hast.15Sieh doch nur das mächtige Flusspferd[3] an! Ich habe es geschaffen, so wie ich dich geschaffen habe. Es frisst Gras wie das Rind. (Hi 40,19)16Schau, welche Kraft es in den Lenden hat und wie stark seine Bauchmuskeln sind.17Sein Schwanz ist gerade wie eine Zeder. Die Sehnen an seinen Schenkeln sind ein dichtes Geflecht.18Seine Knochen sind wie Metallröhren, seine Glieder wie Eisenstäbe.19Es ist das Erhabenste[4] von Gottes Werken. Sein Schöpfer hat es mit gewaltigen Schneidezähnen[5] ausgestattet. (Hi 40,15; Hi 41,25)20Die Berge geben ihm seine Nahrung, dort wo das Wild spielt.21Es ruht unter Lotosbüschen und versteckt sich im Schilfrohr und im Sumpf.22Der Lotos deckt es mit Schatten zu, die Weiden am Fluss umgeben es.23Wenn der Fluss anschwillt, fürchtet es sich nicht, es bleibt ganz ruhig, auch wenn die Flut des Jordan ihm bis ans Maul reicht.24Wer kann es fangen, während es seine Augen auf ihn richtet? Wer kann ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25Kannst du ein Krokodil[6] mit einem Haken fangen oder seine Zunge mit einem Strick nach unten drücken? (Hi 3,8; Ps 74,14; Ps 104,26; Jes 27,1)26Kannst du einen Binsenring an seiner Nase festmachen oder seine Kinnbacken mit einem Haken durchbohren? (2Kön 19,28; Jes 37,29)27Wird es dich dann um Gnade anflehen oder schmeichelnde Worte zu dir sagen?28Wird es einen Vertrag mit dir abschließen, dass du es für immer als Sklaven in deinen Dienst nehmen kannst?29Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder es als Spielzeug für deine Mädchen zähmen[7]?30Wird die Fischerzunft darum feilschen und es stückweise unter die Landesbewohner[8] verteilen?31Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und seinen Kopf mit der Fischharpune durchbohren?32Streck nur einmal deine Hand nach ihm aus und denke an den Kampf, auf den du dich einlässt: Du wirst es nie wieder tun!
1Und der HERR antwortete Hiob und sprach:2Wer da meint, alles besser zu wissen, sollte der mit dem Allmächtigen rechten? Wer Gott zurechtweist, der antworte! (Jes 45,9)3Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach:4Siehe, ich bin zu gering, was soll ich dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. (1Mo 32,11; Spr 30,32; Jes 6,5)5Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will’s nicht wieder tun.
Zweite Rede des Herrn aus dem Sturm
6Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach:7Gürte wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen; lehre mich! (Hi 38,3)8Willst du mein Urteil zunichtemachen und mich schuldig sprechen, dass du recht behältst?9Hast du einen Arm wie Gott, und kannst du mit gleicher Stimme donnern wie er?10Schmücke dich mit Pracht und Hoheit; zieh Glanz und Herrlichkeit an!11Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie!12Ja, schau alle Hochmütigen an und demütige sie und zertritt die Frevler, wo sie sind!13Verscharre sie miteinander in der Erde, und versenke sie ins Verborgene,14so will auch ich dich preisen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.15Siehe da den Behemot[1], den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16Siehe, welch eine Kraft ist in seinen Lenden und welch eine Stärke in den Muskeln seines Bauchs!17Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.18Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie eiserne Stäbe.19Er ist das erste der Werke Gottes; der ihn gemacht hat, gab ihm sein Schwert.20Denn die Berge bringen ihm Tribut, und alle wilden Tiere spielen dort.21Er liegt unter Lotosbüschen, im Rohr und im Schlamm verborgen.22Lotosbüsche bedecken ihn mit Schatten, und die Bachweiden umgeben ihn.23Siehe, der Strom schwillt gewaltig an: er dünkt sich sicher, auch wenn ihm der Jordan ins Maul dringt.24Kann man ihn fangen Auge in Auge und ihm einen Strick durch seine Nase ziehen?25Kannst du den Leviatan[2] am Haken ziehen und sein Maul mit einem Strick niederhalten? (Ps 74,14)26Kannst du ihm ein Binsenseil an die Nase legen und mit einem Haken ihm die Backen durchbohren?27Meinst du, er wird dich lang um Gnade bitten oder dir süße Worte geben?28Meinst du, er wird einen Bund mit dir schließen, dass du ihn für immer zum Knecht bekommst?29Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder ihn für deine Mädchen anbinden?30Meinst du, die Zunftgenossen werden um ihn feilschen und die Händler ihn verteilen?31Kannst du mit Spießen spicken seine Haut und mit Fischerhaken seinen Kopf?32Lege deine Hand an ihn! An diesen Kampf wirst du denken und es nicht wieder tun!
1Der HERR fragte Hiob:2»Willst du weiter mit mir streiten, mich, den Allmächtigen, immer noch tadeln? Du hast mich angeklagt, nun steh mir Rede und Antwort!«3Darauf antwortete Hiob nur:4»Herr, ich bin zu gering, ich kann dir nichts erwidern; darum lege ich jetzt die Hand auf den Mund.5Mehr als einmal habe ich geredet – aber ich will es nicht wieder tun; ich habe schon zu viel gesagt!«
Besitzt du Macht, wie ich sie habe?
6Da sprach der HERR zu Hiob aus dem Sturm:7»Tritt mir gegenüber wie ein Mann und antworte auf meine Fragen!8Willst du mein Urteil widerlegen und mich schuldig sprechen, nur damit du recht behältst?9Besitzt du Macht wie ich, kannst du mit gleicher Stimme donnern?10Dann schmück dich mit Würde und Macht, bekleide dich mit Pracht und Majestät!11Dann lass deinen Zorn losbrechen, finde jeden stolzen Menschen heraus und erniedrige ihn!12Spür jeden Überheblichen auf und zwing ihn in die Knie, tritt die Gottlosen an Ort und Stelle nieder!13Verscharre sie alle in der Erde, verbanne sie in das Reich der Toten[1]!14Dann will ich der Erste sein, der dich preist, weil du mit eigener Hand den Sieg errungen hast!«
Zwei Beispiele für Gottes Macht und Weisheit
15»Schau dir den Behemot[2] an, den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16Wie stark sind seine Lenden, welche Kraft hat er in den Muskeln seines Bauches!17Er macht seinen Schwanz steif wie eine Zeder, dicht verflochten sind die Sehnen an den Schenkeln.18Seine Knochen sind fest wie Bronzeröhren, seine Rippen gleichen Eisenstangen.19Unter meinen Werken nimmt er den ersten Platz ein, und nur ich, sein Schöpfer, kann das Schwert gegen ihn ziehen.20Die Hügel bieten ihm ihr Gras als Futter, und die wilden Tiere spielen neben ihm.21Er liegt unter Lotusbüschen, versteckt sich im Schilf und im Sumpf.22Die Lotusbüsche verbergen ihn und spenden ihm Schatten, bei den Pappeln am Ufer findet er Schutz.23Schwillt der Fluss mächtig an – ihm wird nicht bange; er bleibt ruhig, selbst wenn der Jordan ihm ins Maul flutet.24Meinst du, ein Mensch kann dieses Tier von vorne packen, es fangen und ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25Kannst du den Leviatan[3] am Angelhaken aus dem Wasser ziehen oder seine Zunge mit einem Seil hinunterdrücken?26Kannst du ihm einen Strick durch die Nase ziehen oder sein Kinn mit einem Haken durchstechen?27Meinst du, er wird dann um Gnade winseln und dich mit Worten umschmeicheln?28Meinst du, er wird sich dir ergeben und du kannst ihn für immer als Knecht behalten?29Was willst du mit ihm tun? Ihn anbinden und wie einen Vogel halten, ihn deinen Mädchen zum Spielen geben?30Meinst du, die Jäger könnten jemals um seine besten Stücke feilschen und sie an Händler verkaufen?31Kannst du seinen Panzer mit Harpunen spicken oder mit Fischerhaken seinen Kopf?32Versuch es nur, mit ihm zu kämpfen! Daran wirst du noch lange denken und es nicht noch einmal wagen!
Der Herr verweist Hiob auf seine Herrlichkeit und Macht
6Und der HERR antwortete dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach:7Gürte doch deine Lenden wie ein Mann; ich will dich fragen, und du unterweise mich! (Hi 38,3)8Willst du mein Rechtsurteil zunichtemachen, mich schuldig sprechen, damit du gerecht seist? (Hi 32,3; Hi 34,5; Röm 3,4)9Ist denn dein Arm dem Arm Gottes gleich, oder sprichst du mit Donnerstimme wie er? (5Mo 33,27; Hi 9,4; Hi 33,12; Hi 37,4; Ps 29,3; Ps 89,11; Ps 89,14; Ps 98,1; Jes 52,10)10Schmücke dich doch mit Herrlichkeit und Hoheit, und bekleide dich mit Majestät und Pracht! (Ps 93,1; Ps 104,1)11Gieße die Fluten deines Zornes aus; sieh jeden Hochmütigen an und demütige ihn! (2Mo 15,8; Ps 88,8; Nah 1,8; Hab 3,8)12Sieh jeden Hochmütigen an, erniedrige ihn; und zertritt die Gottlosen, wo sie stehen! (1Sam 2,7; Hi 40,11; Jes 2,11; Dan 4,34)13Begrabe sie miteinander im Staub, verhülle ihre Angesichter mit Finsternis! (1Sam 2,9; Ps 9,6; Ps 10,15; Jud 1,6)14Dann will auch ich dich preisen, dass deine Rechte dir zur Hilfe kommt. (Ps 44,4; Ps 118,15; Jes 48,13)
Der Behemoth und seine Kraft
15Sieh doch den Behemoth[1], den ich gemacht habe wie dich: Gras frisst er wie der Ochse! (1Mo 1,30; Hi 40,25; Ps 104,25; Dan 4,22; Dan 4,30)16Sieh doch, welche Kraft in seinen Lenden liegt und welche Stärke in seinen Bauchmuskeln! (Ps 59,10; Ps 59,18; Ps 118,14)17Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind fest verflochten. (Hi 41,14)18Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie Eisenstangen. (Jes 48,4)19Er ist der Erstling der Wege Gottes; der ihn gemacht hat, reichte ihm sein Schwert. (1Mo 1,20; Spr 8,22)20Denn Futter tragen ihm die Berge, wo alle Tiere des Feldes spielen. (Ps 104,14; Ps 104,27)21Unter Lotosgebüschen liegt er, versteckt im Rohr und Sumpf. (Jes 19,6; Jes 35,7)22Lotosgebüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten; die Bachweiden umgeben ihn. (3Mo 23,40; Jes 15,7; Hes 17,5)23Siehe, der Strom schwillt mächtig an — er fürchtet sich nicht; er bleibt auch ruhig, wenn ein Jordan sich in seinen Mund ergießt! (2Mo 14,13; Hi 11,18; Ps 93,3; Ps 124,4; Offb 12,15)24Kann man ihm in seine Augen greifen, kann man mit Fangseilen seine Nase durchbohren?
Der Leviathan ist für den Menschen unbezwingbar — »Wer aber kann vor mir bestehen?«
25Ziehst du etwa den Leviathan[2] mit der Angel heraus, und kannst du seine Zunge mit einer Fangschnur fassen? (Hi 3,8; Ps 104,26; Jes 27,1)26Kannst du ein Binsenseil durch seine Nase ziehen und einen Haken durch seine Kinnbacken stoßen? (2Kön 19,28; Jes 37,29)27Wird er dich lange anflehen oder dir freundliche Worte sagen? (Ps 28,3; Ps 55,22; Jer 12,6)28Wird er einen Bund mit dir schließen, dass du ihn zum ewigen Knecht machst?29Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vögelchen oder ihn anbinden für deine Mädchen? (Ri 16,25; Hi 40,20)30Feilschen etwa die Fischersleute um ihn, oder teilen ihn die Händler unter sich?31Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und mit Fischharpunen seinen Kopf? (Hi 41,18)32Lege doch deine Hand einmal an ihn — du wirst den Kampf nicht vergessen, wirst es nicht noch einmal tun! (2Kön 10,4; Lk 14,31)
1So reagierte Jahwe auf Hiob und sagte:2„Will der Tadler mit dem Allmächtigen streiten? / Der Gott Zurechtweisende antworte darauf!“3Da erwiderte Hiob Jahwe:4„Schau, ich bin zu gering. / Was soll ich erwidern? / Ich lege die Hand auf den Mund.5Einmal habe ich geredet, ich wiederhole es nicht, / zweimal, und ich tu es nicht wieder.“
Die zweite Rede Gottes aus dem Sturm
6Jahwe antwortete Hiob aus dem Sturm und sagte:7„Steh jetzt auf und zeig dich als Mann! / Dann will ich dich fragen, und du belehrst mich.8Willst du im Ernst mein Recht bestreiten, / mich schuldig sehn, damit du Recht bekommst?9Sag, hast du einen Arm wie Gott, / kann deine Stimme donnern wie er?10Schmück dich doch mit Hoheit und Stolz, / kleide dich in Herrlichkeit und Pracht!11Gieß aus die Fluten deines Zorns, / sieh den Stolzen an und erniedrige ihn!12Beuge den Hochmut mit deinem Blick! / Tritt auf der Stelle die Gottlosen nieder!13Verscharr sie allesamt im Staub, / schließe sie im Verborgenen ein!14Dann will auch ich dich preisen, / denn deine Rechte rettete dich!“
Der Behemot
15„Sieh doch den Behemot,[1] / den ich wie dich erschuf. / Gras frisst er wie das Rind.16Seine Kraft ist in den Lenden, / seine Stärke in den Muskeln seines Bauchs.17Er streckt seinen Schwanz wie die Zeder. / Seine Sehnen sind dicht verflochten,18seine Knochen wie Röhren aus Bronze, / seine Rippen wie eiserne Stäbe.19Er ist das Erste von Gottes Geschöpfen. / Der ihn schuf, gab ihm sein Schwert.20Das Futter tragen die Berge ihm zu, / dort, wo die Wildtiere spielen.21Unter Lotosbüschen legt er sich nieder, / versteckt in Rohr und Sumpf.22Lotosbüsche spenden ihm Schatten, / die Weiden am Bach umgeben ihn.23Da schwillt der Strom. Doch er läuft nicht weg, hält still. / Und der Sturzbach schießt ihm ans Maul.24Kann man ihn fangen, wenn er die Augen offen hat, / ihm Stricke durch die Nase ziehn?“
Der Leviatan
25„Ziehst du den Leviatan[2] mit der Angel herbei, / umschlingst du seine Zunge mit dem Seil?26Ziehst du ihm einen Ring durch die Nase, / bohrst einen Haken durch seine Kiefer?27Wird er dich lange um Gnade bitten / oder richtet er freundliche Worte an dich?28Wird er einen Bund mit dir schließen, / dass er für immer dein Sklave sein wird?29Spielst du mit ihm wie mit einem Vogel / und bindest ihn für deine Mädchen an?30Feilschen die Jagdgenossen um ihn, / verteilen sie ihn unter die Händler?31Spickst du seine Haut mit Spießen, / mit Harpunen seinen Kopf?32Leg nur deine Hand an ihn / und denk an den Kampf! / Du tust es sicher nicht wieder.