Johannes 3

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. (Joh 7,50; Joh 19,39)2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. (1Petr 1,23)4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. (Hes 36,25; Mt 3,11; Tit 3,5)6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. (Joh 1,13; Joh 6,63; Röm 8,5)7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden.8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.9 Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie mag das zugehen?10 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist Israels Lehrer und weißt das nicht?11 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an.12 Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, (4Mo 21,8)15 auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Röm 5,8; Röm 8,32; 1Joh 4,9)17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. (Lk 19,10)18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. (Joh 5,24)19 Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. (Joh 1,5; Joh 1,9)20 Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. (Eph 5,13)21 Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind. (1Joh 1,6)22 Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa und blieb dort eine Weile mit ihnen und taufte. (Joh 4,1)23 Aber auch Johannes taufte in Änon, nahe bei Salim, denn es war da viel Wasser; und sie kamen und ließen sich taufen.24 Johannes war ja noch nicht ins Gefängnis geworfen. (Mk 1,14)25 Da erhob sich ein Streit zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden über die Reinigung.26 Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm. (Joh 1,26)27 Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. (Hebr 5,4)28 Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt. (Joh 1,20; Joh 1,23; Joh 1,27)29 Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihm zuhört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. (Jer 33,11; Mt 9,15)30 Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.31 Der von oben her kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, ist über allen. (Joh 8,23)32 Was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er; und sein Zeugnis nimmt niemand an.33 Wer aber sein Zeugnis annimmt, der besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.34 Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß. (Joh 1,16)35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. (Mt 11,27; Joh 5,20)36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Johannes 3

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Es war aber einer unter den Pharisäern, sein Name war Nikodemus, einer vom Hohen Rat der Juden.2 Dieser kam zu ihm in der Nacht und sagte: Rabbi, wir wissen, dass du als Lehrer von Gott gekommen bist, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. (Joh 2,23; Joh 5,36; Joh 9,16)3 Jesus entgegnete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht von oben geboren wird,[1] kann das Reich Gottes nicht sehen.4 Nikodemus sagt zu ihm: Wie kann denn ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht ein zweites Mal in den Schoss der Mutter gelangen und geboren werden?5 Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann nicht in das Reich Gottes gelangen. (Joh 1,12; 1Kor 15,50)6 Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. (Joh 6,63)7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von oben geboren werden.8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, weisst aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. (Joh 7,27)9 Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann das geschehen?10 Jesus antwortete ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?11 Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, bezeugen wir, doch unser Zeugnis nehmt ihr nicht an.12 Wenn ich vom Irdischen zu euch rede, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr da glauben, wenn ich vom Himmlischen zu euch rede?13 Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen ausser dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn. (Joh 6,62)14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, (4Mo 21,8)15 damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. (Joh 6,39; Joh 6,40; Joh 11,25; Joh 20,31)17 Denn Gott hat den Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. (Lk 19,10; Joh 8,15; Joh 10,10; Joh 12,47; 1Joh 4,9)18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. (Joh 3,36; Joh 5,24; Joh 16,9)19 Dies aber ist das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. (Joh 1,5; Joh 8,12)20 Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. (Joh 7,7)21 Wer aber tut, was der Wahrheit entspricht, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott gewirkt sind.22 Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das judäische Land hinaus; und dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte. (Joh 4,1)23 Aber auch Johannes taufte, in Änon, nahe bei Salim, weil es dort viel Wasser gab; und die Leute kamen und liessen sich taufen.24 Johannes war nämlich noch nicht ins Gefängnis geworfen worden. (Mt 14,3)25 Da kam es zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden zu einem Streit über die Reinigung.26 Und sie gingen zu Johannes und sagten zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordan, für den du Zeugnis abgelegt hast - der tauft, und alle laufen ihm zu. (Joh 1,7)27 Johannes entgegnete: Keiner kann sich etwas nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.28 Ihr seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt. (Joh 1,20)29 Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihn hört, freut sich von Herzen über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt.30 Jener muss grösser werden, ich aber geringer.31 Wer von oben kommt, der ist über allem; wer von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde her. Wer vom Himmel kommt, der ist über allem. (Joh 8,23)32 Was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er, und niemand nimmt sein Zeugnis an.33 Wer sein Zeugnis angenommen hat, bestätigt damit, dass Gott verlässlich ist.34 Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes - ohne zu messen, gibt er den Geist. (Joh 7,16; Joh 8,26; Joh 12,49; Joh 14,10)35 Der Vater liebt den Sohn, und er hat alles in seine Hand gegeben. (Mt 28,18; Joh 5,20; Joh 10,17; Joh 13,3)36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Joh 3,18; 1Joh 5,12)

Johannes 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Einer von den Pharisäern war Nikodemus, ein Mitglied des jüdischen Rates. (Joh 7,50; Joh 19,39)2 Eines Nachts kam er zu Jesus und sagte zu ihm: »Rabbi, wir wissen, dass Gott dich gesandt und dich als Lehrer bestätigt hat. Nur mit Gottes Hilfe kann jemand solche Wunder vollbringen, wie du sie tust.« (Mk 2,11; Mk 12,14)3 Jesus antwortete: »Amen, ich versichere dir: Nur wer von oben her[1] geboren wird, kann Gottes neue Welt zu sehen bekommen.« (Joh 1,13)4 »Wie kann ein Mensch geboren werden, der schon ein Greis ist?«, fragte Nikodemus. »Er kann doch nicht noch einmal in den Mutterschoß zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!«5 Jesus sagte: »Amen, ich versichere dir: Nur wer von Wasser und Geist geboren wird, kann in Gottes neue Welt hineinkommen.[2]6 Was Menschen zur Welt bringen, ist und bleibt von menschlicher Art. Von geistlicher Art kann nur sein, was vom Geist Gottes geboren wird. (Joh 6,63)7 Wundere dich also nicht, dass ich zu dir sagte: ›Ihr müsst alle von oben her geboren werden.‹8 Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So geheimnisvoll ist es auch, wenn ein Mensch vom Geist geboren wird.«9 »Wie ist so etwas möglich?«, fragte Nikodemus.10 Jesus antwortete: »Du bist ein anerkannter Lehrer Israels und weißt das nicht?11 Amen, ich versichere dir: Wir sprechen über Dinge, die wir kennen, und bezeugen das, was wir gesehen haben. Aber keiner von euch ist bereit, auf unsere Aussage zu hören. (Joh 3,32; Joh 8,26)12 Wenn ich zu euch über die irdischen Dinge rede und ihr mir nicht glaubt, wie werdet ihr mir dann glauben, wenn ich über die himmlischen Dinge mit euch rede?«[3] (Joh 14,1; Weis 9,16)13 Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen als nur der eine, der vom Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn. (Spr 30,4)14 Mose richtete in der Wüste den Pfahl mit der bronzenen Schlange auf. Genauso muss auch der Menschensohn erhöht[4] werden, (4Mo 21,9; Joh 12,32)15 damit alle, die sich im Glauben ihm zuwenden,[5] durch ihn ewiges Leben bekommen. (Joh 20,31)16 Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn[6] hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. (Joh 3,36; Joh 5,24; Röm 8,32; 1Joh 4,9)17 Gott sandte den Sohn nicht in die Welt, um die Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu retten. (Joh 12,47)18 Wer sich an den Sohn Gottes hält, wird nicht verurteilt. Wer sich aber nicht an ihn hält, ist schon verurteilt, weil er Gottes einzigen Sohn nicht angenommen hat. (Joh 5,22)19 So geschieht die Verurteilung: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Dunkelheit mehr als das Licht; denn ihre Taten waren schlecht. (Joh 8,12)20 Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und bleibt im Dunkeln, damit seine schlechten Taten nicht offenbar werden. (Eph 5,11)21 Aber wer der Wahrheit gehorcht, kommt zum Licht; denn das Licht macht offenbar, dass er mit seinen Taten Gott gehorsam war.22 Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Dort verbrachte er einige Zeit mit ihnen und taufte.23 Auch Johannes taufte in Änon, nicht weit von Salim, denn dort gab es reichlich Wasser. Immer noch kamen Leute zu ihm und er taufte sie;24 denn er war zu jener Zeit noch nicht im Gefängnis. (Mk 1,14; Mk 6,17)25 Einmal stritten sich einige Jünger von Johannes mit einem anderen Juden darüber, welche Taufe den höheren Rang habe.[7]26 Sie kamen deshalb zu Johannes und sagten zu ihm: »Rabbi, der Mann, der dich am anderen Jordanufer aufsuchte und auf den du als Zeuge hingewiesen hast, der tauft jetzt auch und alle gehen zu ihm!« (Joh 1,29)27 Johannes antwortete: »Kein Mensch kann sich etwas nehmen, auch nicht das Geringste, wenn Gott es ihm nicht gegeben hat.28 Ihr könnt selbst bestätigen, dass ich sagte: ›Ich bin nicht der versprochene Retter,[8] sondern ich bin nur vor ihm hergesandt worden.‹ (Joh 1,20)29 Wer die Braut bekommt, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei, und wenn er den Bräutigam jubeln hört, ist er voller Freude. Genauso geht es jetzt mir: An meiner Freude fehlt nichts mehr. (Mt 9,15; Mk 2,19)30 Sein Einfluss muss wachsen, meiner muss abnehmen.«31 Er, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde stammt, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Er aber, der vom Himmel kommt, (Joh 8,23; 1Joh 4,5)32 bezeugt das, was er dort gesehen und gehört hat. Doch keiner hört auf ihn. (Joh 3,11)33 Wer auf ihn hört, bestätigt damit, dass Gott die Wahrheit sagt.34 Der von Gott Gesandte spricht ja die Worte Gottes, denn Gott gibt ihm seinen Geist in grenzenloser Fülle.35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. (Mt 11,27; Mt 28,18; Joh 5,20; Joh 10,17; Joh 13,3; Joh 14,10; Joh 17,2)36 Wer sich an den Sohn hält,[9] hat das ewige Leben. Wer nicht auf den Sohn hört, wird niemals das Leben finden; er wird dem Zorngericht Gottes nicht entgehen. (Joh 3,16)

Johannes 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Eines Nachts kam ein Pharisäer mit Namen Nikodemus, der zu den führenden Juden zählte, (Joh 7,50; Joh 19,39)2 zu Jesus. »Meister«, sagte er, »wir alle wissen, dass Gott dich gesandt hat, um uns zu lehren. Die Wunder, die du tust, beweisen, dass Gott mit dir ist.« (Mt 22,16; Apg 2,22; Apg 10,38)3 Jesus erwiderte: »Ich versichere dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« (Hes 36,26; Tit 3,5; 2Petr 1,11)4 »Was meinst du damit?«, rief Nikodemus aus. »Wie kann denn ein alter Mensch wieder in den Leib seiner Mutter zurückkehren und zum zweiten Mal geboren werden?«5 Jesus erwiderte: »Ich sage dir: Niemand kommt in das Reich Gottes, der nicht aus Wasser und Geist[1] geboren wird.6 Menschen können nur menschliches Leben hervorbringen, der Heilige Geist jedoch schenkt neues Leben von Gott her. (Joh 1,13; Röm 8,15; 1Kor 15,50; Gal 4,6)7 Darum wundere dich nicht, wenn ich sage, dass ihr von Neuem geboren werden müsst.8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt oder wohin er geht. So kannst du auch nicht erklären, wie die Menschen aus dem Geist geboren werden.« (Pred 11,5)9 »Aber wie geschieht so etwas?«, fragte Nikodemus.10 Jesus antwortete: »Du bist ein angesehener Lehrer Israels, und trotzdem weißt du das nicht?11 Ich versichere dir: Wir reden nur von dem, was wir wissen und gesehen haben, und erzählen es weiter. Doch ihr wollt unseren Worten nicht glauben.12 Aber wenn ihr mir nicht einmal glaubt, wenn ich euch von Dingen erzähle, die hier auf Erden geschehen, wie werdet ihr mir dann glauben können, wenn ich euch sage, was im Himmel geschieht?13 Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen, bis auf den Menschensohn,[2] der vom Himmel herab auf die Erde gekommen ist. (Joh 6,38; Eph 4,8)14 Und wie Mose in der Wüste die Bronzeschlange auf einem Pfahl aufgerichtet hat, so muss auch der Menschensohn an einem Pfahl[3] aufgerichtet werden, (4Mo 21,8; Joh 8,28; Joh 12,34)15 damit jeder, der glaubt, das ewige Leben hat. (Joh 20,31; 1Joh 5,1)16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. (Röm 5,8; Röm 8,32; 1Joh 4,9; 1Joh 5,13)17 Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten. (Joh 12,47)18 Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht an ihn glaubt, ist schon verurteilt, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. (Joh 5,24)19 Und so vollzieht sich das Gericht: Das Licht ist vom Himmel in die Welt gekommen, aber sie liebten die Dunkelheit mehr als das Licht, weil ihre Taten böse waren. (Joh 1,5; Joh 8,12; Joh 9,5; Joh 12,46)20 Sie hassen das Licht, weil sie im Dunkeln Böses tun. Sie bleiben dem Licht fern, weil sie Angst haben, dass ihre Taten aufgedeckt werden. (Eph 5,11)21 Wer sich aber nach der Wahrheit ausrichtet, tritt ans Licht und jeder kann sehen, dass er in Verantwortung vor Gott handelt.« (1Joh 1,6)22 Danach verließen Jesus und seine Jünger Jerusalem. Sie blieben aber noch eine Zeit lang in Judäa und tauften dort. (Joh 3,26; Joh 4,1)23 Zu dieser Zeit taufte Johannes der Täufer in Änon, in der Nähe von Salim, weil es dort reichlich Wasser gab. Und viele Leute kamen zu ihm, um sich taufen zu lassen.24 Das war, bevor Johannes ins Gefängnis geworfen wurde. (Mt 4,12)25 Eines Tages fingen die Jünger des Johannes ein Streitgespräch mit einem Juden über die Reinigungsvorschriften an.26 Daraufhin kamen sie zu Johannes und sagten: »Meister, der Mann, dem du auf der anderen Seite des Jordan begegnet bist und auf den du hingewiesen hast – der tauft auch Menschen. Und anstatt zu uns kommen nun alle zu ihm.« (Joh 1,7)27 Johannes erwiderte: »Ein Mensch kann sich nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel her gegeben wird. (1Kor 4,7; Hebr 5,4)28 Ihr wisst selbst, dass ich euch ganz offen gesagt habe: ›Ich bin nicht der Christus. Ich bin von Gott beauftragt, ihm den Weg zu bereiten – mehr nicht.‹ (Mal 3,1)29 Wo die Braut hingeht, da ist der Bräutigam. Und der Freund des Bräutigams, der dasteht und ihm zuhört, freut sich an der Stimme des Bräutigams. Darüber freue auch ich mich – und meine Freude ist nun vollkommen. (Mt 9,15; Offb 21,9)30 Er muss immer größer werden und ich immer geringer.31 Er ist von oben gekommen und ist größer als jeder andere. Ich bin von der Erde, und mein Verständnis beschränkt sich auf die irdischen Dinge. Davon kann ich sprechen. Er aber ist vom Himmel gekommen.[4] (1Joh 4,5)32 Er sagt, was er gesehen und gehört hat, doch niemand glaubt, was er ihnen sagt!33 Wer ihm glaubt, bestätigt damit, dass Gott wahrhaftig ist. (1Joh 5,10)34 Denn er ist von Gott gesandt. Und er spricht Gottes Worte, denn Gott gibt ihm seinen Geist ohne jede Einschränkung. (Lk 4,18)35 Der Vater liebt seinen Sohn und hat ihm Macht über alles gegeben. (Joh 5,20; Joh 15,9)36 Und alle, die an den Sohn Gottes glauben, haben das ewige Leben. Doch die, die dem Sohn nicht gehorchen, werden das ewige Leben nie erfahren, sondern der Zorn Gottes liegt weiterhin auf ihnen.« (Joh 3,16; 1Joh 5,12)

Johannes 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Einer der führenden Männer in Judäa war ein Pharisäer namens Nikodemus.2 Der kam eines Nachts zu Jesus und sagte zu ihm: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist.“3 „Ich versichere dir“, erwiderte Jesus, „wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen.“4 „Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?“, wandte Nikodemus ein. „Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!“5 „Ich versichere dir“, erwiderte Jesus, „und sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.6 Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist.7 Wundere dich also nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“9 „Wie ist so etwas möglich?“, fragte Nikodemus.10 Jesus erwiderte: „Du als Lehrer Israels weißt das nicht?11 Ja, ich versichere dir: Wir reden von dem, was wir kennen. Und was wir bezeugen, haben wir gesehen. Doch ihr nehmt unsere Worte nicht ernst.12 Ihr glaubt ja nicht einmal, wenn ich über Dinge rede, die hier auf der Erde geschehen. Wie wollt ihr mir dann glauben, wenn ich euch sage, was im Himmel geschieht?13 Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen. Der Einzige ist der, der aus dem Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn.14 Und wie Mose damals in der Wüste die Schlange für alle sichtbar aufgerichtet hat, so muss auch der Menschensohn sichtbar aufgerichtet[1] werden, (4Mo 21,4)15 damit jeder, der ihm vertraut, ewiges Leben hat.16 Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einen und einzigartigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.17 Gott hat seinen Sohn ja nicht in die Welt geschickt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.18 Wer ihm vertraut, wird nicht verurteilt, wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt. Denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist der eine und einzigartige Sohn Gottes.19 Und so vollzieht sich das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse.20 Wer Böses tut, scheut das Licht. Er kommt nicht ans Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.21 Wer sich aber nach der Wahrheit richtet, tritt ans Licht, denn so wird sichtbar, dass sein Tun in Gott gegründet ist.“22 Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa.[2] Er blieb einige Zeit dort, um Menschen zu taufen.23 Aber auch Johannes taufte damals noch, und zwar in Änon, nicht weit von Salim, weil es dort reichlich Wasser gab.[3] Ständig kamen Menschen zu ihm, um sich taufen zu lassen,24 denn Johannes war damals noch nicht im Gefängnis.25 Da kam es zwischen einigen Jüngern des Johannes und einem Juden zum Streit über die Reinigungsvorschriften.26 Deshalb gingen sie zu Johannes. „Rabbi“, sagten sie, „der Mann, der auf der anderen Jordanseite zu dir gekommen ist und auf den du hingewiesen hast, der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm.“27 Johannes entgegnete: „Kein Mensch kann sich auch nur das Geringste nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.28 Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich sagte: 'Ich bin nicht der Messias, ich bin ihm nur vorausgeschickt worden.'29 Wer die Braut bekommt, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei und freut sich von Herzen, wenn er dessen Stimme hört. Das ist die Freude, die mich jetzt erfüllt.30 Er muss immer größer werden, ich dagegen geringer.“31 [4] Ja, er ist von oben gekommen und größer als alle anderen. Wer von der Erde stammt, redet aus irdischer Sicht. Der vom Himmel kommt, steht über allen32 und bezeugt, was er dort gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt ihm seine Botschaft ab.33 Doch wer auf ihn hört, bestätigt damit, dass Gott wahrhaftig ist.34 Denn er wurde von Gott gesandt und verkündigt Gottes eigene Worte, weil Gott ihm den Geist ohne jede Einschränkung gegeben hat.35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Wer dem Sohn aber nicht glauben will, wird das Leben nicht sehen. Gottes Zorn bleibt dann auf ihm.