Johannes 4

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Als nun Jesus erfuhr, dass den Pharisäern zu Ohren gekommen war, dass Jesus mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes – (Joh 3,22; Joh 3,26)2 obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger –,3 verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.4 Er musste aber durch Samarien reisen. (Lk 9,51)5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. (1Mo 48,22; Jos 24,32)6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – (Lk 9,52)10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. (Joh 7,37)11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?12 Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh.13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; (Joh 6,58)14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. (Ps 36,10; Joh 6,35; Joh 7,38)15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen!16 Spricht er zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast richtig gesagt: »Ich habe keinen Mann.«18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. (Joh 9,17)20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. (5Mo 12,5; Ps 122,1)21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. (2Kön 17,29; Jes 2,3)23 Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Röm 12,1; 2Kor 3,17)25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. (Joh 1,41)26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.27 Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr?28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten:29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.31 Unterdessen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst.33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. (Joh 6,38; Joh 17,4)35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte. (Mt 9,37)36 Wer erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet.37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.38 Ich habe euch gesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, dass er bei ihnen bleibe; und er blieb dort zwei Tage.41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen.42 Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland. (Apg 8,5; 1Joh 4,14)43 Aber nach den zwei Tagen zog er von dort nach Galiläa. (Mt 4,12)44 Denn er selber, Jesus, bezeugte, dass ein Prophet in seiner Vaterstadt nichts gilt. (Mt 13,57)45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen. (Joh 2,23)46 Und Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum. (Mt 8,5; Lk 7,1; Joh 2,1; Joh 2,9)47 Dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, und ging hin zu ihm und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn der war todkrank.48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. (Joh 2,18; 1Kor 1,22)49 Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.51 Und während er noch hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.52 Da fragte er sie nach der Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.53 Da merkte der Vater, dass es zu der Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.54 Das ist nun das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam. (Joh 2,11)

Johannes 4

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Als nun Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, Jesus gewinne und taufe mehr Jünger als Johannes2 - allerdings taufte Jesus nicht selber, sondern seine Jünger tauften -, (Joh 3,22)3 verliess er Judäa und ging wieder nach Galiläa.4 Er musste aber durch Samaria hindurchziehen.5 Nun kommt er in die Nähe einer Stadt in Samarien namens Sychar, nahe bei dem Grundstück, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. (1Mo 48,22)6 Dort war der Brunnen Jakobs. Jesus war müde von der Reise, und so setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.7 Eine Frau aus Samaria kommt, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagt zu ihr: Gib mir zu trinken!8 Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.9 Die Samaritanerin nun sagt zu ihm: Wie kannst du, ein Jude, von mir, einer Samaritanerin, zu trinken verlangen? Juden verkehren nämlich nicht mit Samaritanern.10 Jesus antwortete ihr: Kenntest du die Gabe Gottes und wüsstest, wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser. (Joh 7,37)11 Die Frau sagt zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäss, und der Brunnen ist tief. Woher also hast du das lebendige Wasser?12 Bist du etwa grösser als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben hat? Er selbst hat aus ihm getrunken, er und seine Söhne und sein Vieh. (Joh 8,53)13 Jesus entgegnete ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst haben.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird in Ewigkeit nicht mehr Durst haben, nein, das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben sprudelt. (Joh 6,35)15 Die Frau sagt zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr Durst habe und hierher kommen muss, um zu schöpfen. (Joh 6,34)16 Er sagt zu ihr: Geh, rufe deinen Mann und komm hierher!17 Die Frau entgegnete ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Zu Recht hast du gesagt: Einen Mann habe ich nicht.18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.19 Die Frau sagt zu ihm: Herr, ich sehe, du bist ein Prophet. (Joh 9,17)20 Unsere Väter haben auf diesem Berg gebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man beten soll.21 Jesus sagt zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem zum Vater beten werdet.22 Ihr betet zu dem, was ihr nicht kennt; wir beten zu dem, was wir kennen - denn das Heil kommt von den Juden. (Röm 9,4)23 Aber die Stunde kommt, und sie ist jetzt da, in der die wahren Beter in Geist und Wahrheit zum Vater beten werden, denn auch der Vater sucht solche, die auf diese Weise zu ihm beten.24 Gott ist Geist, und die zu ihm beten, müssen in Geist und Wahrheit beten.25 Die Frau sagt zu ihm: Ich weiss, dass der Messias kommt, den man den Gesalbten nennt; wenn jener kommt, wird er uns alles kundtun. (Joh 1,41; Joh 11,27)26 Jesus sagt zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht. (Joh 9,37)27 Unterdessen kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Niemand freilich sagte: Was hast du im Sinn? oder: Was redest du mit ihr?28 Die Frau liess nun ihren Wasserkrug stehen und ging in die Stadt, und sie sagt zu den Leuten:29 Kommt, da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Sollte dieser etwa der Christus sein? (Joh 11,27)30 Sie gingen aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm.31 Inzwischen baten ihn die Jünger: Rabbi, iss!32 Er aber sagte zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.33 Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm etwa jemand etwas zu essen gebracht?34 Jesus sagt zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden. (Joh 5,30; Joh 5,36; Joh 6,38; Joh 17,4; Joh 19,28)35 Sagt ihr nicht: Noch vier Monate, und es kommt die Ernte? Ich aber sage euch: Macht die Augen auf und schaut die Felder an, sie sind weiss zur Ernte.36 Schon empfängt der Erntende Lohn und sammelt Frucht zu ewigem Leben, damit der Säende sich freue mit dem Erntenden.37 Denn hier ist das Wort wahr: Einer ist es, der sät, und ein anderer, der erntet.38 Ich habe euch gesandt, um zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.39 Aus jener Stadt aber kamen viele Samaritaner zum Glauben an ihn auf das Wort der Frau hin, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.40 Als nun die Samaritaner zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage.41 Und noch viel mehr Leute kamen auf sein Wort hin zum Glauben,42 und sie sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr auf deine Aussage hin, denn wir selbst haben ihn gehört und wissen, dass dieser wirklich der Retter der Welt ist. (Lk 2,11; Joh 3,17)43 Nach den zwei Tagen aber ging er weg von dort nach Galiläa.44 Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet nichts gilt in seiner Vaterstadt. (Mt 13,57)45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, denn sie hatten alles gesehen, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte, denn auch sie waren zum Fest gegangen. (Joh 2,23)46 Nun kam er wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und in Kafarnaum war ein königlicher Beamter, dessen Sohn krank war. (Joh 2,1)47 Als der hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, ging er zu ihm und bat, er möge herabkommen und seinen Sohn heilen, denn der lag im Sterben.48 Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. (Mt 12,38; Joh 2,18; Joh 6,30; 1Kor 1,22)49 Der königliche Beamte sagt zu ihm: Herr, komm herab, bevor mein Kind stirbt!50 Jesus sagt zu ihm: Geh, dein Sohn lebt. Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesprochen hatte, und ging.51 Und noch während er hinabging, kamen ihm seine Knechte entgegen und sagten, sein Knabe lebe.52 Da erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in der es besser geworden war mit ihm. Da sagten sie zu ihm: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen.53 Nun erkannte der Vater, dass es zu jener Stunde geschehen war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt; und er kam zum Glauben, er und sein ganzes Haus.54 Dies wiederum war das zweite Zeichen, das Jesus tat, nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war. (Joh 2,11)

Johannes 4

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Jesus erfuhr, dass die Pharisäer auf ihn aufmerksam wurden, weil er mehr Anhänger gewann und taufte als Johannes. – (Joh 3,22)2 Er selbst taufte übrigens nicht; das taten seine Jünger. –3 Deshalb verließ Jesus Judäa und ging zurück nach Galiläa.4 Dabei musste er durch Samarien ziehen.5 Unterwegs kam er in die Nähe des Dorfes Sychar, das nicht weit von dem Feld entfernt liegt, das Jakob einst seinem Sohn Josef vererbt hatte. (1Mo 33,14; 1Mo 48,22)6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war von dem langen Weg müde geworden und setzte sich an den Brunnen. Es war gegen Mittag.7 Da kam eine samaritische Frau zum Wasserholen. Jesus sagte zu ihr: »Gib mir einen Schluck Wasser!«8 Seine Jünger waren ins Dorf gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.9 Die Frau antwortete: »Du bist ein Jude und ich bin eine Samariterin. Wie kannst du mich da um etwas zu trinken bitten?« – Die Juden vermeiden nämlich jeden Umgang mit Samaritern. (Lk 10,33)10 Jesus antwortete: »Wenn du wüsstest, was Gott den Menschen schenken will und wer es ist, der dich jetzt um Wasser bittet, dann hättest du ihn um Wasser gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.«[1] (Joh 7,37)11 »Herr, du hast doch keinen Eimer«, sagte die Frau, »und der Brunnen ist tief. Woher willst du dann das lebendige Wasser haben?12 Unser Stammvater Jakob hat uns diesen Brunnen hinterlassen. Er selbst, seine Söhne und seine ganze Herde tranken daraus. Du willst doch nicht sagen, dass du mehr bist als Jakob?« (Joh 8,53)13 Jesus antwortete: »Wer dieses Wasser trinkt, wird wieder durstig. (Joh 6,35; Joh 7,37)14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird nie mehr Durst haben. Ich gebe ihm Wasser, das in ihm zu einer Quelle wird, die bis ins ewige Leben weitersprudelt.«15 »Herr, gib mir von diesem Wasser«, bat die Frau, »dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr hierherkommen, um Wasser zu schöpfen.« (Joh 6,34)16 Jesus sagte zu ihr: »Geh und bring deinen Mann her!«17 »Ich habe keinen Mann«, sagte die Frau. Jesus erwiderte: »Es stimmt, wenn du sagst: ›Ich habe keinen Mann.‹18 Fünfmal warst du verheiratet, und der, mit dem du jetzt zusammenlebst, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesagt.«19 »Herr, ich sehe, du bist ein Prophet«, sagte die Frau. (Mt 21,46; Joh 9,17)20 »Unsere Vorfahren verehrten Gott auf diesem Berg. Ihr Juden dagegen behauptet, dass Jerusalem der Ort ist, an dem Gott verehrt werden will.« (5Mo 12,5)21 Jesus sagte zu ihr: »Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, da werdet ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten.22 Ihr Samariter betet zu Gott, aber ihr kennt ihn nicht; doch wir kennen ihn, denn die Rettung für alle Menschen kommt von den Juden. (Jes 2,3; Ob 1,17; Röm 9,4)23-24 Aber die Stunde kommt, ja sie ist schon gekommen,[2] da wird der Heilige Geist, der Gottes Wahrheit enthüllt, Menschen befähigen, den Vater an jedem Ort anzubeten. Gott ist ganz anders als diese Welt, er ist machtvoller Geist, und alle, die ihn anbeten wollen, müssen vom Geist der Wahrheit erfüllt sein. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.« (Joh 3,3; 2Kor 3,17; Phil 3,3)25 Die Frau sagte zu ihm: »Ich weiß, dass der Messias kommen wird, der versprochene Retter.[3] Wenn er kommt, wird er uns alles sagen.« (Lk 22,67; Joh 1,41; Joh 7,26; Joh 7,31; Joh 10,24; Joh 11,27)26 Jesus antwortete: »Er spricht mit dir; ich bin es.«[4] (Joh 9,37)27 In diesem Augenblick kehrten seine Jünger zurück. Sie wunderten sich, ihn im Gespräch mit einer Frau anzutreffen.[5] Aber keiner fragte ihn: »Was willst du von ihr?«, oder: »Worüber redest du mit ihr?«28 Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen, ging ins Dorf und sagte zu den Leuten:29 »Da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Kommt mit und seht ihn euch an! Ist er vielleicht der versprochene Retter?«[6]30 Da gingen sie alle hinaus zu Jesus.31 Inzwischen forderten die Jünger ihn auf: »Rabbi, iss doch etwas!«32 Aber er antwortete: »Ich lebe von einer Nahrung, die ihr nicht kennt.«33 Da fragten sie einander: »Hat ihm vielleicht jemand etwas zu essen gebracht?«34 Jesus sagte zu ihnen: »Meine Nahrung ist, dass ich dem gehorche, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende. (Joh 6,38; Joh 8,28; Joh 10,18; Joh 12,49; Joh 14,31; Joh 15,10; Joh 17,4)35 Ihr denkt, wie es im Sprichwort heißt: ›Zwischen Saat und Ernte liegen vier Monate!‹ Aber ich sage euch: Macht die Augen auf und seht euch die Felder an! Das Korn ist schon reif für die Ernte. (Mt 9,37)36 Er, der sie einbringt, erhält schon jetzt seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben. Er freut sich zur gleichen Zeit wie der, der gesät hat.37 Aber das andere Sprichwort, das trifft zu: ›Einer sät und ein anderer erntet.‹ (Mi 6,15)38 Denn ich habe euch zum Ernten auf ein Feld geschickt, auf dem ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben sich vor euch dort abgemüht, ihr braucht ihre Arbeit nur weiterzuführen.«39 Viele Samariter in jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus, weil die Frau bezeugt hatte: »Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.«40 Als sie nun bei Jesus eintrafen, baten sie ihn zu bleiben, und er verbrachte zwei Tage bei ihnen.41 Da kamen noch viel mehr von ihnen zum Glauben aufgrund seiner Worte. (Joh 2,23)42 Sie erklärten der Frau: »Jetzt glauben wir nicht länger wegen deiner Erzählung, sondern weil wir ihn selbst gehört haben. Wir wissen jetzt, dass er wirklich der Retter der Welt ist.« (Lk 2,11)43 Nachdem Jesus zwei Tage dort geblieben war, verließ er die Gegend und ging weiter nach Galiläa.44 Er selbst hatte gesagt: »Kein Prophet gilt etwas in seiner Heimat.« (Mk 6,4)45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Leute freundlich auf. Sie waren nämlich beim Passafest in Jerusalem gewesen und hatten alles gesehen, was er dort während der Feiertage getan hatte.46 In Galiläa kam Jesus auch wieder nach Kana, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Damals lebte in Kafarnaum ein königlicher Beamter, dessen Sohn war krank. (Mt 8,5; Joh 2,1)47 Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, ging er zu ihm und bat ihn: »Komm doch nach Kafarnaum und mach meinen Sohn gesund; er liegt im Sterben.«48 Jesus sagte zu ihm: »Ihr alle glaubt mir nur, wenn ihr aufsehenerregende Wunder seht.« (Joh 6,30)49 Der Beamte bat ihn: »Herr, komm doch mit mir, bevor mein Kind stirbt!«50 »Geh ruhig heim«, sagte Jesus zu ihm, »dein Sohn lebt!« Er glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und ging.51 Schon unterwegs kamen ihm seine Diener entgegen und berichteten: »Dein Sohn lebt!«52 Er fragte sie, seit wann es ihm besser gehe, und sie antworteten: »Gestern Mittag um ein Uhr hat das Fieber aufgehört.«53 Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde geschehen war, als Jesus zu ihm sagte: »Dein Sohn lebt!« Er kam zum Glauben an Jesus, er und seine ganze Hausgemeinschaft. (Joh 2,23)54 Dieses zweite Wunderzeichen vollbrachte Jesus, als er von Judäa wieder nach Galiläa gekommen war. (Joh 2,11)

Johannes 4

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Jesus[1] hörte, was den Pharisäern berichtet wurde: »Jesus macht mehr Menschen zu Jüngern und tauft mehr als Johannes.« (Joh 3,22)2 Allerdings taufte Jesus nicht selbst, sondern seine Jünger.3 Da verließ er Judäa und ging wieder zurück nach Galiläa.4 Sein Weg führte ihn durch Samarien. (Mt 10,5; Lk 9,52)5 Er kam zu der samaritanischen Stadt Sychar, in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. (1Mo 33,19; 1Mo 48,22; Jos 24,32)6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Erschöpft von der langen Wanderung setzte Jesus sich um die Mittagszeit an den Brunnen.7 Kurz darauf kam eine Samaritanerin, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: »Bitte, gib mir zu trinken.« (1Mo 24,17; 1Kön 17,10)8 Er war zu diesem Zeitpunkt allein, denn seine Jünger waren ins Dorf gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.9 Die Frau war überrascht, denn sonst wollen die Juden nichts mit den Samaritanern zu tun haben. Sie erwiderte: »Du bist ein Jude und ich bin eine Samaritanerin. Warum bittest du mich, dir zu trinken zu geben?« (Esr 4,1; Mt 10,5; Lk 9,52; Joh 8,48; Apg 10,48)10 Jesus antwortete: »Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereithält und wer der ist, der zu dir sagt: ›Gib mir zu trinken‹, dann wärst du diejenige, die ihn bittet, und er würde dir lebendiges Wasser geben.« (Jes 12,3; Jes 44,3; Jer 2,13; Jer 17,13; Joh 7,37; 1Kor 12,13; Offb 7,17; Offb 21,6; Offb 22,17)11 »Aber, Herr, du hast weder ein Seil noch einen Eimer«, entgegnete sie, »und dieser Brunnen ist sehr tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser nehmen?12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Wie kannst du besseres Wasser versprechen, als er und seine Söhne und sein Vieh hatten?«13 Jesus erwiderte: »Wenn die Menschen dieses Wasser getrunken haben, werden sie schon nach kurzer Zeit wieder durstig.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.« (Joh 6,35; Joh 7,38)15 »Bitte, Herr«, sagte die Frau, »gib mir von diesem Wasser! Dann werde ich nie wieder durstig und brauche nicht mehr herzukommen, um Wasser zu schöpfen.« (Joh 6,34)16 »Geh, rufe deinen Mann und komm mit ihm hierher«, sagte Jesus zu ihr.17 »Ich habe keinen Mann«, entgegnete die Frau. Jesus sagte: »Das stimmt! Du hast keinen Mann.18 Du hattest fünf Ehemänner, und mit dem Mann, mit dem du jetzt zusammenlebst, bist du nicht verheiratet. Das hast du richtig gesagt.«19 »Herr«, sagte die Frau, »ich sehe, dass du ein Prophet bist. (Mt 21,46; Joh 7,40; Joh 9,17)20 Sage mir doch, warum ihr Juden darauf besteht, dass Jerusalem der einzige Ort ist, um Gott anzubeten. Wir Samaritaner dagegen behaupten, dass es dieser Berg hier ist, wo unsere Vorfahren gebetet haben.« (5Mo 11,29; 5Mo 12,5; Jos 8,33)21 Jesus erwiderte: »Glaube mir, es kommt die Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt, ob ihr den Vater hier oder in Jerusalem anbetet. (Mal 1,11; 1Tim 2,8)22 Ihr Samaritaner wisst wenig über den, den ihr anbetet – wir Juden dagegen kennen ihn, denn die Erlösung kommt durch die Juden. (2Kön 17,28; Jes 2,3; Röm 3,1; Röm 9,4)23 Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten. (2Kor 3,17; Phil 3,3)24 Denn Gott ist Geist; deshalb müssen die, die ihn anbeten wollen, ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.«25 Die Frau sagte: »Ich weiß, dass der Messias kommen wird – der, den man den Christus nennt. Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklären.« (5Mo 18,15)26 Da sagte Jesus zu ihr: »Ich bin es, der mit dir spricht!« (Mk 14,61; Joh 9,37)27 In diesem Augenblick kehrten seine Jünger zurück. Sie waren erstaunt, ihn im Gespräch mit einer Frau zu sehen, aber keiner fragte ihn, warum er das tat oder worüber sie gesprochen hatten.28 Die Frau ließ ihren Krug neben dem Brunnen stehen, lief ins Dorf zurück und erzählte allen:29 »Kommt mit und lernt einen Mann kennen, der mir alles ins Gesicht gesagt hat, was ich jemals getan habe! Könnte das vielleicht der Christus sein?« (Mt 9,37; Joh 7,26)30 Da strömten die Leute aus dem Dorf herbei, um ihn zu sehen.31 Inzwischen drängten die Jünger Jesus, etwas zu essen.32 »Nein«, sagte er, »ich lebe von einer Nahrung, von der ihr nichts wisst.«33 »Wer sie ihm wohl gebracht hat?«, fragten die Jünger einander.34 Da erklärte Jesus: »Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende. (Joh 5,30; Joh 6,38; Joh 17,4)35 Meint ihr etwa, dass erst in vier Monaten zum Ende des Sommers die Zeit der Ernte beginnen wird? Schaut euch doch um! Überall reifen die Felder heran und sind schon jetzt bereit zur Ernte. (Mt 9,37; Lk 10,2)36 Der Erntearbeiter erhält guten Lohn, und die Früchte, die er einsammelt, sind Menschen, die zum ewigen Leben geführt werden. Welche Freude erwartet beide zugleich: den, der pflanzt, und den, der erntet!37 Ihr kennt den Spruch: ›Der eine pflanzt und ein anderer erntet.‹ Das ist wahr. (Hi 31,8; Mi 6,15)38 Ich habe euch ausgesandt zu ernten, was ihr vorher nicht selbst erarbeitet habt; andere hatten diese Arbeit schon getan, und ihr werdet nun die Ernte einbringen.«39 Viele Samaritaner aus dem Dorf glaubten nun an Jesus, weil die Frau ihnen erzählt hatte: »Er hat mir alles ins Gesicht gesagt, was ich jemals getan habe!«40 Als sie dann mit Jesus zusammentrafen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben. Deshalb blieb er noch zwei Tage41 und noch viel mehr Menschen hörten seine Botschaft und glaubten an ihn.42 Zu der Frau sagten sie: »Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben, und nicht nur aufgrund deiner Worte. Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist.« (Lk 2,11; 1Joh 4,14)43 Nach diesen zwei Tagen setzte Jesus seine Reise nach Galiläa fort.44 Jesus hatte selbst einmal gesagt: »Ein Prophet wird überall geehrt, nur nicht in seiner eigenen Heimat.« (Mt 13,57; Lk 4,24)45 Doch als er dort ankam, nahmen ihn die Galiläer herzlich auf. Denn sie waren beim Passahfest in Jerusalem gewesen und hatten gesehen, was er dort getan hatte.46 Seine Reise durch Galiläa führte ihn auch wieder in die Stadt Kana, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kapernaum lebte ein königlicher Beamter, dessen Sohn krank war. (Joh 2,1)47 Als er hörte, dass Jesus aus Judäa gekommen war und durch Galiläa reiste, brach er nach Kana auf. Er suchte Jesus und bat ihn, mit ihm nach Kapernaum herabzukommen und seinen Sohn zu heilen, der im Sterben lag.48 Jesus sagte: »Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht an mich.« (1Kor 1,22)49 Doch der Beamte sagte zu ihm: »Herr, bitte komm zu mir herab nach Kapernaum, ehe mein kleiner Junge stirbt.«50 Da sagte Jesus zu ihm: »Geh zurück nach Hause! Dein Sohn lebt.« Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Heimweg. (Mt 8,13; Mk 7,29)51 Unterwegs kamen ihm einige seiner Knechte mit der Nachricht entgegen, dass sein Sohn lebte und gesund war.52 Er fragte sie, seit wann genau es dem Jungen wieder besser gehe, und sie erwiderten: »Gestern Mittag um ein Uhr verschwand das Fieber!«53 Da erkannte der Vater, dass es genau der Zeitpunkt gewesen war, an dem Jesus ihm gesagt hatte: »Dein Sohn lebt.« Und der Beamte und sein ganzes Haus glaubten an Jesus. (Apg 11,14; Apg 16,14)54 Das war das zweite Wunder von Jesus in Galiläa, nachdem er aus Judäa gekommen war. (Joh 2,11)

Johannes 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jesus erfuhr, dass die Pharisäer auf ihn aufmerksam wurden, weil er mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte als Johannes. –2 Er taufte allerdings nicht selbst; das taten seine Jünger. –3 Da verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa.4 Dabei fühlte er sich gedrängt, den Weg durch Samarien[1] zu nehmen.5 So kam er zu einem samaritanischen Ort namens Sychar.[2] Er lag in der Nähe des Grundstücks, das Jakob einst seinem Sohn Josef vererbt hatte.6 Dort ist auch der Jakobsbrunnen. Ermüdet von der langen Wanderung setzte Jesus sich an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit.[3]7 Da kam eine samaritanische Frau, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: „Gib mir etwas zu trinken!“8 Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.9 Überrascht fragte die Frau: „Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten? Du bist doch ein Jude und ich eine Samaritanerin.“ – Die Juden vermeiden nämlich jeden Umgang mit Samaritanern.10 Jesus antwortete: „Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereithält und wer es ist, der zu dir sagt: 'Gib mir zu trinken', dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“11 „Herr“, sagte die Frau, „du hast doch nichts, womit du Wasser schöpfen kannst; und der Brunnen ist tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser haben?12 Bist du etwa größer als unser Stammvater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Kannst du uns besseres Wasser geben als das, was er mit seinen Söhnen und seinen Herden trank?“13 Jesus erwiderte: „Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder durstig werden.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, aus der Wasser sprudelt – bis ins ewige Leben hinein.“15 „Herr, gib mir dieses Wasser“, bat die Frau. „Dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr zum Schöpfen herkommen.“16 „Geh und hole deinen Mann hierher!“, sagte Jesus.17 „Ich habe keinen Mann“, entgegnete die Frau. „Das ist richtig“, erwiderte Jesus. „Du hast keinen Mann.18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du etwas Wahres gesagt.“19 „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“, sagte die Frau darauf.20 „Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg hier angebetet. Ihr Juden aber sagt, dass nur in Jerusalem der Ort ist, wo man Gott anbeten darf.“21 „Glaube mir, Frau“, gab Jesus zur Antwort, „es kommt die Zeit, wo ihr den Vater weder auf diesem Berg[4] noch in Jerusalem anbeten werdet.22 Ihr ‹Samaritaner› betet zu Gott, ohne ihn zu kennen. Wir jedoch wissen, wen wir anbeten, denn das Heil ‹für die Menschen› kommt von den Juden.23 Doch es wird die Zeit kommen – sie hat sogar schon angefangen –, wo die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrhaftigkeit anbeten. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen dabei von seinem Geist bestimmt und von Wahrheit erfüllt sein.“25 „Ich weiß, dass der Messias kommt, der auch Christus genannt wird“, sagte die Frau darauf. „Und wenn er kommt, wird er uns all diese Dinge erklären.“26 Da sagte Jesus zu ihr: „Du sprichst mit ihm. Ich bin’s.“27 In diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach. Doch keiner fragte: „Was willst du von ihr?“, oder: „Was redest du mit ihr?“28 Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug neben dem Brunnen stehen, ging in den Ort und verkündete den Leuten:29 „Da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Los, kommt mit und seht ihn euch an! Vielleicht ist er der Messias.“30 Da strömten die Leute aus der Stadt zu Jesus.31 Inzwischen drängten ihn die Jünger: „Rabbi, iss doch etwas!“32 Aber Jesus sagte: „Ich lebe von einer Nahrung, die ihr nicht kennt.“33 „Wer hat ihm denn etwas zu essen gebracht?“, fragten sich die Jünger.34 Da erklärte Jesus: „Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat.35 Sagt ihr nicht: 'Es sind noch vier Monate bis zur Ernte'? Ich sage euch: Blickt euch doch um und schaut die Felder an. Sie sind nämlich schon weiß für die Ernte.36 Wer sie einbringt, erhält Lohn; er sammelt ja Frucht für das ewige Leben. Damit freut sich der, der gesät hat, zusammen mit dem, der erntet.37 Das Sprichwort trifft hier genau zu: Einer sät und ein anderer erntet.38 Ich habe euch zum Ernten auf ein Feld geschickt, auf dem ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben sich vor euch dort abgemüht, und ihr erntet die Frucht ihrer Mühe.“39 Viele Samaritaner aus dem Ort glaubten schon deshalb an Jesus, weil die Frau überall erzählt hatte: „Der Mann weiß alles, was ich getan habe.“40 Als sie dann zu Jesus hinauskamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage dort,41 und auf sein Wort hin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn.42 „Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben und nicht nur aufgrund deiner Worte“, sagten sie zu der Frau. „Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist.“43 Nach diesen zwei Tagen setzte Jesus seine Reise nach Galiläa fort.44 Jesus hatte selbst einmal erklärt, dass ein Prophet in seiner Heimat nicht geachtet wird.45 Doch als er jetzt dort ankam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf. Denn sie waren zum Passafest in Jerusalem gewesen und hatten gesehen, was er dort getan hatte.46 Er kam nun wieder nach Kana, dem Ort in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Zu dieser Zeit lebte in Kafarnaum ein hoher königlicher Beamter, dessen Sohn schwer erkrankt war.47 Als er hörte, dass Jesus von Judäa zurück nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, mit nach Kafarnaum hinunter zu kommen und seinen Sohn zu heilen, der schon im Sterben lag.48 Jesus sagte zu ihm: „Müsst ihr denn immer Wunder oder besondere Zeichen sehen, bevor ihr glaubt!“49 Doch der Beamte flehte ihn an: „Herr, bitte komm, bevor mein Kind stirbt!“50 „Geh ruhig heim“, sagte Jesus da zu ihm, „dein Sohn lebt.“ Der Mann glaubte an das, was Jesus ihm gesagt hatte, und machte sich wieder auf den Weg.51 Unterwegs kamen ihm einige seiner Sklaven entgegen und verkündeten: „Dein Junge lebt ‹und wird gesund›!“52 Da erkundigte er sich bei ihnen, seit wann genau es besser mit ihm geworden war. „Gestern kurz nach Mittag[5] verschwand das Fieber“, sagten sie.53 Da erkannte der Vater, dass es genau die Zeit war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“ Seitdem glaubte er an Jesus, und mit ihm alle in seinem Haus.54 Mit diesem Zeichen bewies Jesus ein zweites Mal seine Macht, als er von Judäa nach Galiläa zurückgekommen war.