Lukas 7

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum. (Mt 8,5; Joh 4,46)2 Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank. (Apg 10,1)3 Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen.4 Als sie aber zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies erfüllst;5 denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.6 Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach, Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst;7 darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund.8 Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s.9 Da Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden.10 Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.11 Und es begab sich danach, dass er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine Jünger gingen mit ihm und eine große Menge.12 Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. (1Kön 17,17; 2Kön 4,32)13 Und da sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht!14 Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! (Mk 5,41; Lk 8,54; Apg 9,40)15 Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. (Lk 9,42)16 Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht. (Mt 16,14; Lk 1,68; Lk 24,19)17 Und diese Kunde von ihm erscholl im ganzen jüdischen Land und in allen umliegenden Ländern. (Lk 4,14)18 Und die Jünger des Johannes verkündeten ihm das alles. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich (Mt 11,2)19 und sandte sie zum Herrn und ließ ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? (Mal 3,1; Lk 3,16)20 Als aber die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dir sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?21 Zu der Stunde machte Jesus viele gesund von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht.22 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Geht und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt; (Jes 26,19; Jes 29,18; Jes 35,5; Jes 61,1; Lk 4,18)23 und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir.24 Als aber die Boten des Johannes fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was wolltet ihr sehen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? (Mt 11,7)25 Oder was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Menschen in weichen Kleidern? Seht, die herrliche Kleider tragen und üppig leben, die sind an den königlichen Höfen. (Mt 3,4; Mk 1,6)26 Oder was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. (Lk 1,76)27 Er ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.« (Mk 1,2)28 Ich sage euch, dass unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner größer ist als Johannes; der aber der Kleinste ist im Reich Gottes, ist größer als er. (Lk 1,15)29 Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. (Mt 21,32; Lk 3,12)30 Aber die Pharisäer und die Lehrer des Gesetzes verwarfen für sich Gottes Ratschluss und ließen sich nicht von ihm taufen.31 Mit wem soll ich die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich?32 Sie sind den Kindern gleich, die auf dem Markt sitzen und rufen einander zu: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.33 Denn Johannes der Täufer ist gekommen und aß kein Brot und trank keinen Wein; und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen. (Mt 3,4; Lk 1,15)34 Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; und ihr sagt: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! (Lk 5,30; Lk 15,2; Lk 19,7)35 Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. (Spr 8,32; 1Kor 1,24; Sir 4,11)36 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch. (Lk 11,37)37 Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl (Mk 14,3)38 und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu netzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl.39 Da aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.40 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es!41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig.42 Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er’s beiden. Wer von ihnen wird ihn mehr lieben? (Mt 18,27)43 Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er mehr geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.44 Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren getrocknet. (1Mo 18,4)45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen.46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.48 Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. (Lk 5,20)49 Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?50 Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden! (Lk 8,48; Lk 17,19; Lk 18,42)

Lukas 7

Menge Bibel

1 Nachdem Jesus alle seine Reden an das Volk, das ihm zuhörte, beendet hatte, ging er nach Kapernaum hinein.2 Dort lag der Diener[1] eines Hauptmanns, der diesem besonders wert war, todkrank darnieder.3 Weil nun der Hauptmann von Jesus gehört hatte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möchte kommen und seinen Diener gesund machen.4 Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig mit den Worten: »Er verdient es, daß du ihm diese Bitte erfüllst;5 denn er hat unser Volk lieb, und er ist es, der uns unsere Synagoge gebaut hat.«6 Da machte sich Jesus mit ihnen auf den Weg. Als er aber nicht mehr weit von dem Hause entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde ab und ließ ihm sagen: »Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach trittst.7 Darum habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen; sprich vielmehr nur ein Wort, so muß mein Diener gesund werden.8 Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Mannschaften unter mir; und wenn ich zu einem sage: ›Geh!‹, so geht er, und zu einem anderen: ›Komm!‹, so kommt er, und zu meinem Diener: ›Tu das!‹, so tut er’s.«9 Als Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und sagte, zu der ihn begleitenden Volksmenge gewandt: »Ich sage euch: Selbst in Israel habe ich solchen Glauben nicht gefunden!«10 Als dann die Abgesandten in das Haus (des Hauptmanns) zurückkehrten, fanden sie den Diener von seiner Krankheit genesen.11 Kurze Zeit darauf begab es sich, daß Jesus nach einer Stadt namens Nain wanderte, und mit ihm zogen seine Jünger und eine große Volksschar.12 Als er sich nun dem Stadttor näherte, da trug man gerade einen Toten heraus, den einzigen Sohn seiner Mutter, und die war eine Witwe; und eine große Volksmenge aus der Stadt gab ihr das Geleit.13 Als der Herr sie sah, ging ihr Unglück ihm zu Herzen, und er sagte zu ihr: »Weine nicht!«14 Dann trat er hinzu und faßte die Bahre an; da standen die Träger still, und er sprach: »Jüngling, ich sage dir: stehe auf!«15 Da setzte der Tote sich aufrecht hin und fing an zu reden; und Jesus gab ihn seiner Mutter wieder (1.Kön 17,23).16 Da kam Furcht über alle, und sie priesen Gott und sagten: »Ein großer Prophet ist unter uns erstanden!« und: »Gott hat sein Volk gnädig angesehen!«17 Die Kunde von dieser seiner Tat aber verbreitete sich im ganzen jüdischen Lande und in allen umliegenden Gegenden.18 Auch dem Johannes erstatteten seine Jünger Bericht über dies alles. Da rief Johannes zwei von seinen Jüngern zu sich,19 sandte sie zum Herrn und ließ ihn fragen: »Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?«20 Als nun die Männer bei Jesus eintrafen, sagten sie: »Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt dich fragen: ›Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?‹«21 Jesus heilte in eben jener Stunde viele von Krankheiten, von schmerzhaften Leiden und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht.22 So gab er ihnen denn zur Antwort: »Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr (hier) gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird die Heilsbotschaft verkündigt (Jes 35,5; 61,1),23 und selig ist, wer an mir nicht irre wird.«24 Als nun die Boten des Johannes wieder weggegangen waren, begann Jesus zu der Volksmenge über Johannes zu reden: »Was wolltet ihr sehen, als ihr (jüngst) in die Wüste hinauszogt? Etwa ein Schilfrohr, das vom Winde hin und her bewegt wird?25 Nein; aber wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Mann in weichen Gewändern sehen? Nein; die Leute, welche prächtige Kleidung tragen und in Üppigkeit leben, sind in den Königspalästen zu finden.26 Aber wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: Mehr noch als einen Propheten!27 Dieser ist es, über den geschrieben steht (Mal 3,1): ›Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir her bereiten soll.‹28 Ja, ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen gibt es keinen größeren (Propheten) als Johannes; aber der Kleinste im Reiche Gottes ist größer als er.29 Und das gesamte Volk, das ihn hörte, auch die Zöllner sind dem Willen Gottes nachgekommen, indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen;30 aber die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Heilsratschluß Gottes für ihre Person verworfen, indem sie sich von ihm nicht taufen ließen.31 Wem soll ich nun[2] die Menschen des gegenwärtigen Zeitalters vergleichen? Wem sind sie gleich?32 Sie sind wie Kinder, die auf einem öffentlichen Platze sitzen und einander zurufen: ›Wir haben euch gepfiffen, doch ihr habt nicht getanzt! Wir haben Klagelieder angestimmt, doch ihr habt nicht geweint!‹33 Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der kein Brot aß und keinen Wein trank; da sagt ihr: ›Er ist von Sinnen!‹34 Nun ist der Menschensohn gekommen, welcher ißt und trinkt; da sagt ihr: ›Seht, ein Fresser und Weintrinker, ein Freund von Zöllnern und Sündern!‹35 Und doch ist die (göttliche) Weisheit gerechtfertigt worden von[3] allen ihren Kindern.«36 Es lud ihn aber einer von den Pharisäern ein, bei ihm zu speisen; er ging denn auch in die Wohnung des Pharisäers und nahm bei Tische Platz.37 Und siehe, eine Frau, die in der Stadt als Sünderin lebte und erfahren hatte, daß Jesus im Hause des Pharisäers zu Gaste sei, brachte ein Alabasterfläschchen mit Myrrhenöl38 und begann, indem sie von hinten an seine Füße herantrat und weinte, seine Füße mit ihren Tränen zu benetzen und sie mit ihrem Haupthaar zu trocknen; dann küßte sie seine Füße und salbte sie mit dem Myrrhenöl.39 Als nun der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er bei sich: »Wenn dieser wirklich ein Prophet wäre, so müßte er wissen, wer und was für eine Frau das ist, die ihn da berührt, daß sie nämlich eine Sünderin ist.«40 Da nahm Jesus das Wort und sagte zu ihm: »Simon, ich habe dir etwas zu sagen.« Jener erwiderte: »Meister, sprich!«41 »Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare[4] schuldig, der andere fünfzig;42 weil sie aber nicht zurückzahlen konnten, schenkte er beiden die Schuld. Wer von ihnen wird ihn nun am meisten lieben?«43 Simon antwortete: »Ich denke der, dem er das meiste geschenkt hat.« Jesus erwiderte ihm: »Du hast richtig geurteilt.«44 Indem er sich dann zu der Frau wandte, sagte er zu Simon: »Siehst du diese Frau hier? Ich bin in dein Haus gekommen: du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben, sie aber hat mir die Füße mit ihren Tränen genetzt und sie mit ihrem Haar getrocknet.45 Du hast mir keinen Kuß gegeben, sie aber hat, seitdem ich eingetreten bin, mir die Füße unaufhörlich geküßt.46 Du hast mir das Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat mir mit Myrrhenöl die Füße gesalbt.47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben, denn sie hat viel Liebe erwiesen; wem aber nur wenig vergeben wird, der erweist auch nur wenig Liebe.«48 Dann sagte er zu ihr: »Deine Sünden sind (dir) vergeben!«49 Da begannen die Tischgenossen bei sich zu denken[5]: »Wer ist dieser, daß er sogar Sünden vergibt?«50 Er aber sagte zu der Frau: »Dein Glaube hat dich gerettet: gehe hin in Frieden!«

Lukas 7

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Nachdem er aber vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum. (Mt 8,1)2 Und ein Knecht eines Hauptmanns, den jener schätzte, lag krank und war am Sterben. (Mt 9,12; Lk 7,10; Joh 11,1; Apg 4,9)3 Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten. (Lk 8,41; Lk 9,38; Joh 4,47)4 Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn eindringlich und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies gewährst; (Lk 7,6)5 denn er hat unser Volk lieb, und er hat uns die Synagoge erbaut. (Gal 5,6; 1Joh 3,18)6 Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Haus war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst! (1Mo 32,10; Apg 10,28)7 Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund! (5Mo 32,39; Ps 33,9; Ps 107,20; Mk 1,27)8 Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. (Apg 10,7; Apg 23,23)9 Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu der Menge, die ihm nachfolgte: Ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! (Mt 15,28; Lk 8,10)10 Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den kranken Knecht gesund. (Joh 4,50)11 Und es begab sich am folgenden Tag, dass er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen viele seiner Jünger und eine große Volksmenge. (Apg 10,38)12 Wie er sich aber dem Stadttor näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. (Jer 6,26; Sach 12,10)13 Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! (Jer 31,16; Lk 8,52)14 Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf! (Lk 8,54; Apg 9,40; Röm 4,17)15 Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. (2Kön 4,36; Hebr 11,35)16 Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk heimgesucht! (Mt 9,8; Lk 24,19; Joh 4,19; Joh 6,14)17 Und diese Rede über ihn verbreitete sich in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. (Mt 4,24; Mk 1,28; Lk 4,14)18 Und die Jünger des Johannes berichteten ihm von dem allem. (Joh 3,26)19 Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? (1Mo 49,10; Ps 118,26; Sach 9,9)20 Als nun die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dich fragen: Bist du es, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?21 Zu derselben Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. (1Kön 8,37; Mt 6,34; Offb 11,6)22 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium verkündigt. (Jes 61,1)23 Und glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir! (Joh 20,19; 1Kor 1,23)24 Und als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?25 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den Königshöfen!26 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet! (Lk 1,76; Lk 20,6; Joh 5,33)27 Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.[1] (Jes 40,3; Mal 3,1; Lk 1,15; Joh 1,23)28 Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, gibt es keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. (Lk 1,15; Joh 5,35; Apg 18,24; Hebr 11,39)29 Und das ganze Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes; (Ps 51,6; Lk 3,12; Röm 3,4)30 die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten verwarfen den Ratschluss Gottes, sich selbst zum Schaden, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. (Mt 21,32; Apg 13,46; Röm 10,3; Röm 10,21)31 Und der Herr sprach: Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich? (Kla 2,13; Mk 4,30)32 Sie sind Kindern gleich, die am Markt sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint! (Jes 29,11; Jes 53,1)33 Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein; da sagt ihr: Er hat einen Dämon! (Lk 1,15)34 Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagt ihr: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! (Mt 9,11; Lk 5,29; Lk 7,36; Lk 15,2; Lk 19,7)35 Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. (Spr 8,32; Mt 11,19; 1Kor 1,21)36 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in das Haus des Pharisäers und setzte[2] sich zu Tisch. (Lk 11,37)37 Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin; als sie hörte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Gast war, da brachte sie ein Alabasterfläschchen voll Salböl, (Lk 5,32; Joh 12,3; Röm 3,23; 1Tim 1,15)38 und sie trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe. (Mk 14,3)39 Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist! (Jes 65,5; Lk 5,21; Lk 15,2; Lk 19,7)40 Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sprich! (4Mo 23,19; Jer 32,27)41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war 500 Denare schuldig, der andere 50. (Mt 18,28)42 Da sie aber nichts hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage mir: Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben? (Ps 49,8; Mt 16,26; Mt 18,27; Röm 5,6; Eph 1,7)43 Simon aber antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Und er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt! (Ps 116,12; 2Kor 5,14; 1Tim 1,13)44 Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. (1Mo 18,4; Ps 51,19)45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. (Spr 24,26; Lk 22,48; Röm 16,16)46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt. (2Sam 12,20; Ps 23,5)47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben worden, darum hat sie viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. (Jes 1,18; Jes 55,7; Röm 5,20; 1Joh 1,7; 1Joh 1,9)48 Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben! (Lk 5,20)49 Da fingen die Tischgenossen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt? (Lk 5,21)50 Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden! (1Sam 1,17; Hab 2,4; Mk 5,34; Lk 8,48; Joh 14,27; Röm 1,17; Eph 2,8)

Lukas 7

English Standard Version

von Crossway
1 After he had finished all his sayings in the hearing of the people, he entered Capernaum. (Mt 8,5)2 Now a centurion had a servant[1] who was sick and at the point of death, who was highly valued by him.3 When the centurion[2] heard about Jesus, he sent to him elders of the Jews, asking him to come and heal his servant. (Mt 8,5)4 And when they came to Jesus, they pleaded with him earnestly, saying, “He is worthy to have you do this for him, (Apg 10,22)5 for he loves our nation, and he is the one who built us our synagogue.” (Lk 4,31; Lk 4,33)6 And Jesus went with them. When he was not far from the house, the centurion sent friends, saying to him, “Lord, do not trouble yourself, for I am not worthy to have you come under my roof. (Mt 9,36; Mk 5,35; Lk 8,49)7 Therefore I did not presume to come to you. But say the word, and let my servant be healed. (Ps 107,20; Mt 8,16)8 For I too am a man set under authority, with soldiers under me: and I say to one, ‘Go,’ and he goes; and to another, ‘Come,’ and he comes; and to my servant, ‘Do this,’ and he does it.”9 When Jesus heard these things, he marveled at him, and turning to the crowd that followed him, said, “I tell you, not even in Israel have I found such faith.” (Mt 9,2; Mk 6,6)10 And when those who had been sent returned to the house, they found the servant well.11 Soon afterward[3] he went to a town called Nain, and his disciples and a great crowd went with him.12 As he drew near to the gate of the town, behold, a man who had died was being carried out, the only son of his mother, and she was a widow, and a considerable crowd from the town was with her. (Ri 11,34; Lk 8,42; Lk 9,38; Hebr 11,17)13 And when the Lord saw her, he had compassion on her and said to her, “Do not weep.” (Mt 20,34; Lk 8,52)14 Then he came up and touched the bier, and the bearers stood still. And he said, “Young man, I say to you, arise.” (2Sam 3,31; Mt 11,5; Mk 5,41; Lk 7,22; Lk 8,54; Joh 11,43; Apg 9,40)15 And the dead man sat up and began to speak, and Jesus[4] gave him to his mother. (1Kön 17,23; 2Kön 4,36; Hebr 11,35)16 Fear seized them all, and they glorified God, saying, “A great prophet has arisen among us!” and “God has visited his people!” (5Mo 18,15; Mt 5,16; Mt 9,8; Mt 15,31; Mt 21,11; Lk 1,68; Lk 2,20; Lk 7,39; Lk 13,13; Apg 11,18; Apg 21,20)17 And this report about him spread through the whole of Judea and all the surrounding country.18 The disciples of John reported all these things to him. And John, (Mt 9,14; Mt 11,2)19 calling two of his disciples to him, sent them to the Lord, saying, “Are you the one who is to come, or shall we look for another?” (Lk 3,15; Joh 4,25; Joh 6,14; Joh 11,27)20 And when the men had come to him, they said, “John the Baptist has sent us to you, saying, ‘Are you the one who is to come, or shall we look for another?’” (Lk 7,19)21 In that hour he healed many people of diseases and plagues and evil spirits, and on many who were blind he bestowed sight. (Mt 9,30; Mt 12,22; Mt 15,31; Mt 20,34; Mt 21,14; Mk 1,34; Mk 8,25; Lk 18,42; Joh 9,7)22 And he answered them, “Go and tell John what you have seen and heard: the blind receive their sight, the lame walk, lepers[5] are cleansed, and the deaf hear, the dead are raised up, the poor have good news preached to them. (Jes 29,18; Jes 35,5; Mt 5,3; Mt 15,30; Mk 7,35; Lk 4,18; Lk 7,14; Lk 17,14; Jak 2,5)23 And blessed is the one who is not offended by me.” (Jes 8,14; Joh 6,61)24 When John’s messengers had gone, Jesus[6] began to speak to the crowds concerning John: “What did you go out into the wilderness to see? A reed shaken by the wind? (Lk 1,80; Lk 3,2; Eph 4,14; Jak 1,6)25 What then did you go out to see? A man dressed in soft clothing? Behold, those who are dressed in splendid clothing and live in luxury are in kings’ courts.26 What then did you go out to see? A prophet? Yes, I tell you, and more than a prophet. (Mt 14,5; Lk 1,76; Lk 20,6)27 This is he of whom it is written, “‘Behold, I send my messenger before your face, who will prepare your way before you.’ (Mal 3,1; Mk 1,2; Lk 1,17; Lk 1,76)28 I tell you, among those born of women none is greater than John. Yet the one who is least in the kingdom of God is greater than he.”29 (When all the people heard this, and the tax collectors too, they declared God just,[7] having been baptized with the baptism of John, (Mt 21,32; Lk 3,12; Lk 20,6; Apg 18,25; Apg 19,3)30 but the Pharisees and the lawyers rejected the purpose of God for themselves, not having been baptized by him.) (Mt 21,25; Mt 21,32; Mt 22,35; Mt 23,13; Mk 7,9; Lk 10,25; Lk 11,45; Lk 11,52; Lk 14,3; Apg 2,23; Apg 13,36)31 “To what then shall I compare the people of this generation, and what are they like?32 They are like children sitting in the marketplace and calling to one another, “‘We played the flute for you, and you did not dance; we sang a dirge, and you did not weep.’33 For John the Baptist has come eating no bread and drinking no wine, and you say, ‘He has a demon.’ (Mt 3,4; Mk 1,6; Lk 1,15)34 The Son of Man has come eating and drinking, and you say, ‘Look at him! A glutton and a drunkard, a friend of tax collectors and sinners!’ (Mt 9,10; Mt 9,11; Lk 7,36; Lk 14,1; Lk 15,2; Lk 19,7; Joh 2,1; Joh 12,2)35 Yet wisdom is justified by all her children.” (Spr 8,1; Lk 11,49)36 One of the Pharisees asked him to eat with him, and he went into the Pharisee’s house and reclined at table. (Lk 11,37; Lk 14,1)37 And behold, a woman of the city, who was a sinner, when she learned that he was reclining at table in the Pharisee’s house, brought an alabaster flask of ointment, (Mt 26,6; Mk 14,3; Joh 12,1)38 and standing behind him at his feet, weeping, she began to wet his feet with her tears and wiped them with the hair of her head and kissed his feet and anointed them with the ointment. (Lk 7,44; Joh 11,2)39 Now when the Pharisee who had invited him saw this, he said to himself, “If this man were a prophet, he would have known who and what sort of woman this is who is touching him, for she is a sinner.” (Lk 7,16; Lk 15,2; Lk 22,64; Joh 4,19)40 And Jesus answering said to him, “Simon, I have something to say to you.” And he answered, “Say it, Teacher.”41 “A certain moneylender had two debtors. One owed five hundred denarii, and the other fifty. (Mt 18,28)42 When they could not pay, he cancelled the debt of both. Now which of them will love him more?” (Mt 18,25; Röm 8,32)43 Simon answered, “The one, I suppose, for whom he cancelled the larger debt.” And he said to him, “You have judged rightly.”44 Then turning toward the woman he said to Simon, “Do you see this woman? I entered your house; you gave me no water for my feet, but she has wet my feet with her tears and wiped them with her hair. (1Mo 18,4; Lk 7,38; 1Tim 5,10)45 You gave me no kiss, but from the time I came in she has not ceased to kiss my feet. (2Sam 15,5; 2Sam 19,39; 2Sam 20,9; Lk 7,38)46 You did not anoint my head with oil, but she has anointed my feet with ointment. (Ps 23,5; Ps 141,5; Pred 9,8; Mt 6,17)47 Therefore I tell you, her sins, which are many, are forgiven—for she loved much. But he who is forgiven little, loves little.” (Lk 7,39)48 And he said to her, “Your sins are forgiven.” (Mt 9,2; Mk 2,5; Lk 5,20; Joh 20,23; Jak 5,15; 1Joh 2,12)49 Then those who were at table with him began to say among[8] themselves, “Who is this, who even forgives sins?” (Lk 5,21)50 And he said to the woman, “Your faith has saved you; go in peace.” (1Sam 1,17; Mk 5,34; Mk 10,52; Lk 7,9; Lk 7,47; Lk 8,48; Eph 2,8; 1Tim 1,14)

Lukas 7

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum.2 Eines Hauptmanns Knecht[1] aber, der ihm wert war, war krank und lag im Sterben.3 Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, dass er komme und seinen Knecht gesund mache.4 Als diese aber zu Jesus hinkamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist würdig, dass du ihm dies gewährst,5 denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. (Apg 10,2)6 Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber schon nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht! Denn ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst.7 Darum habe ich mich selbst auch nicht für würdig gehalten, zu dir zu kommen, sondern sprich ein Wort, und mein Diener wird[2] gesund werden.8 Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Befehlsgewalt[3] steht, und ich habe Soldaten unter mir; und ich sage zu diesem: Geh hin!, und er geht; und zu einem anderen: Komm!, und er kommt; und zu meinem Sklaven: Tu dies!, und er tut es.9 Als aber Jesus dies hörte, wunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.10 Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den Knecht gesund.11 Und es geschah bald darauf, dass er in eine Stadt ging, genannt Nain, und seine Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm.12 Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt war mit ihr. (1Kön 17,9; Sach 12,10; Lk 8,42; Lk 9,38)13 Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! (Mt 9,36; Lk 8,52; Lk 10,33; Lk 15,20)14 Und er trat hinzu und rührte die Bahre an, die Träger aber standen still; und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! (Lk 8,54; Joh 11,43; Apg 9,40)15 Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. (1Kön 17,23; 2Kön 4,36; Mt 9,25; Lk 8,55; Hebr 11,35)16 Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott hat sein Volk besucht. (Mt 21,11; Lk 1,65; Lk 5,26; Lk 24,19; Joh 4,19)17 Und diese Rede über ihn ging hinaus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. (Mt 9,26; Mt 11,2)18 Und dem Johannes berichteten seine Jünger über dies alles.19 Und Johannes rief zwei seiner Jünger herbei und sandte sie zum Herrn und ⟨ließ ihm⟩ sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?20 Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt ⟨dir⟩ sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?21 In jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht[4].22 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige[5] werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt! (Mt 15,30; Lk 4,18; Jak 2,5)23 Und glückselig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt[6].24 Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt?25 Oder[7] was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen. (Mt 3,4)26 Oder[8] was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten.27 Dieser ist es, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.« (Mal 3,1; Lk 1,17)28 Denn ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reich[9] Gottes ist größer als er. (Lk 1,15)29 Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner haben Gott recht gegeben[10], indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen[11]; (Lk 3,7)30 die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluss Gottes für sich selbst wirkungslos gemacht[12], indem sie sich nicht von ihm taufen ließen[13]. (Mt 21,32)31 Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?32 Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markt sitzen und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.33 Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot aß noch Wein trank, und ihr sagt: Er hat einen Dämon. (Lk 11,15; Joh 7,20)34 Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isst und trinkt, und ihr sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern; (Lk 5,30)35 – und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. (Hos 14,10)36 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, dass er mit ihm essen möge; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tisch. (Lk 11,37; Lk 14,1)37 Und siehe, ⟨da war⟩ eine Frau in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Tisch lag, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salböl, (Mt 26,7)38 trat von hinten an seine Füße heran[14], weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes. ⟨Dann⟩ küsste sie seine Füße[15] und salbte sie mit dem Salböl. (Joh 12,3)39 Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für eine Frau ⟨das ist⟩, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.40 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sagt: Lehrer, sprich! –41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig;42 da sie aber nicht zahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen wird ihn am meisten lieben?43 Simon aber antwortete und sprach: Ich nehme an, ⟨der,⟩ dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.44 Und sich zu der Frau wendend, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet.45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen[16].46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat mit Salböl meine Füße gesalbt.47 Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.48 Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. (Mk 2,5; Lk 5,20)49 Und die, die mit zu Tisch lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? (Mk 2,5; Lk 5,20)50 Er sprach aber zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet. Geh hin in Frieden! (Lk 8,48; Lk 17,19; Lk 18,42; Eph 2,8)