Richter 16

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Simson ging nach Gaza und sah dort eine Hure und ging zu ihr.2 Da wurde den Leuten von Gaza gesagt: Simson ist hierher gekommen! Und sie umstellten ihn und lauerten ihm die ganze Nacht auf am Stadttor. Die ganze Nacht verhielten sie sich still und dachten: Morgen, wenn’s licht wird, wollen wir ihn umbringen.3 Simson aber lag bis Mitternacht. Da stand er auf um Mitternacht und ergriff beide Torflügel am Stadttor samt den beiden Pfosten, hob sie heraus mit dem Riegel und legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf die Höhe des Berges vor Hebron.4 Danach gewann er eine Frau lieb im Tal Sorek, die hieß Delila.5 Zu der kamen die Fürsten der Philister und sprachen zu ihr: Überrede ihn und sieh, wodurch er so große Kraft hat und womit wir ihn überwältigen können, dass wir ihn binden und bezwingen, so wollen wir dir ein jeder tausendeinhundert Silberstücke geben. (Ri 14,15)6 Und Delila sprach zu Simson: Sage mir doch, worin deine große Kraft liegt und womit man dich binden muss, um dich zu bezwingen!7 Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit sieben Seilen von frischem Bast, die noch nicht getrocknet sind, so würde ich schwach und wäre wie ein anderer Mensch.8 Da brachten die Fürsten der Philister ihr sieben Seile von frischem Bast, die noch nicht getrocknet waren, und sie band ihn damit.9 Man lauerte ihm aber auf bei ihr in der Kammer. Da sprach sie zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber zerriss die Seile, wie eine Flachsschnur zerreißt, wenn sie ans Feuer kommt. Und so wurde nicht kund, worin seine Kraft lag.10 Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getäuscht und mich belogen. So sage mir nun doch, womit kann man dich binden?11 Er antwortete ihr: Wenn sie mich bänden mit neuen Stricken, mit denen noch nie eine Arbeit getan worden ist, so würde ich schwach und wie ein anderer Mensch.12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach: Philister über dir, Simson! – man lauerte ihm aber auf in der Kammer –, und er riss sie von seinen Armen herunter wie einen Faden.13 Da sprach Delila zu ihm: Bisher hast du mich getäuscht und mich belogen. Sage mir doch, womit kann man dich binden? Er antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes zusammenflöchtest mit den Fäden deines Webstuhls.14 Und sie heftete sie mit dem Pflock an und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber wachte auf von seinem Schlaf und riss die geflochtenen Locken mit Pflock und Gewebe heraus.15 Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du habest mich lieb, wenn doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich getäuscht und mir nicht gesagt, worin deine große Kraft liegt. (Ri 14,16)16 Als sie aber mit ihren Worten alle Tage in ihn drang und ihm zusetzte, wurde seine Seele sterbensmatt, (Ri 14,17)17 und er tat ihr sein ganzes Herz auf und sprach zu ihr: Es ist nie ein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Geweihter Gottes von Mutterleib an. Wenn ich geschoren würde, so wiche meine Kraft von mir, sodass ich schwach würde und wie alle andern Menschen. (Ri 13,5)18 Da nun Delila sah, dass er ihr sein ganzes Herz aufgetan hatte, sandte sie hin und ließ die Fürsten der Philister rufen und sagen: Kommt noch einmal her, denn er hat mir sein ganzes Herz aufgetan. Da kamen die Fürsten der Philister zu ihr und brachten das Geld in ihrer Hand mit.19 Und sie ließ ihn einschlafen in ihrem Schoß und rief einen und schnitt ihm die sieben Locken seines Hauptes ab. Und sie fing an, ihn zu bezwingen – da war seine Kraft von ihm gewichen.20 Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Als er nun von seinem Schlaf erwachte, dachte er: Ich will frei ausgehen, wie ich früher getan habe, und will mich losreißen. Aber er wusste nicht, dass der HERR von ihm gewichen war. (1Sam 16,14)21 Da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus, führten ihn hinab nach Gaza und legten ihn in Ketten; und er musste die Mühle drehen im Gefängnis.22 Aber das Haar seines Hauptes fing an, wieder zu wachsen, nachdem es geschoren war.23 Als aber die Fürsten der Philister sich versammelten, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer darzubringen und ein Freudenfest zu feiern, sprachen sie: Unser Gott hat uns unsern Feind Simson in unsere Hände gegeben. (1Sam 5,2)24 Und als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott, denn sie sprachen: Unser Gott hat uns unsern Feind in unsere Hände gegeben, der unser Land verwüstete und viele von uns erschlug.25 Als nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: Lasst Simson holen, dass er vor uns seine Späße treibe. Da holten sie Simson aus dem Gefängnis, und er trieb seine Späße vor ihnen, und sie stellten ihn zwischen die Säulen.26 Simson aber sprach zu dem Knaben, der ihn an der Hand führte: Lass mich los, dass ich nach den Säulen taste, auf denen das Haus steht, damit ich mich daran lehne.27 Das Haus aber war voller Männer und Frauen. Es waren auch alle Fürsten der Philister da, und auf dem Dach waren etwa dreitausend Männer und Frauen, die zusahen, wie Simson seine Späße trieb.28 Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und gib mir Kraft, Gott, noch dies eine Mal, dass ich mich mit einem Mal für meine beiden Augen räche an den Philistern!29 Und er umfasste die zwei Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, und stemmte sich gegen sie, gegen die eine mit seiner rechten und gegen die andere mit seiner linken Hand,30 und sprach: Ich will sterben mit den Philistern! Und er neigte sich mit aller Kraft. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war, sodass es mehr Tote waren, die er durch seinen Tod tötete, als die er zu seinen Lebzeiten getötet hatte. (Hebr 11,32)31 Da kamen seine Brüder herab und das ganze Haus seines Vaters, und sie hoben ihn auf und brachten ihn hinauf und begruben ihn im Grab seines Vaters Manoach zwischen Zora und Eschtaol. Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet. (Ri 13,25; Ri 15,20)

Richter 16

King James Version

1 Then went Samson to Gaza, and saw there an harlot, and went in unto her.2 And it was told the Gazites, saying, Samson is come hither. And they compassed him in, and laid wait for him all night in the gate of the city, and were quiet all the night, saying, In the morning, when it is day, we shall kill him.3 And Samson lay till midnight, and arose at midnight, and took the doors of the gate of the city, and the two posts, and went away with them, bar and all, and put them upon his shoulders, and carried them up to the top of an hill that is before Hebron.4 And it came to pass afterward, that he loved a woman in the valley of Sorek, whose name was Delilah.5 And the lords of the Philistines came up unto her, and said unto her, Entice him, and see wherein his great strength lieth , and by what means we may prevail against him, that we may bind him to afflict him: and we will give thee every one of us eleven hundred pieces of silver.6 And Delilah said to Samson, Tell me, I pray thee, wherein thy great strength lieth , and wherewith thou mightest be bound to afflict thee.7 And Samson said unto her, If they bind me with seven green withs that were never dried, then shall I be weak, and be as another man.8 Then the lords of the Philistines brought up to her seven green withs which had not been dried, and she bound him with them.9 Now there were men lying in wait, abiding with her in the chamber. And she said unto him, The Philistines be upon thee, Samson. And he brake the withs, as a thread of tow is broken when it toucheth the fire. So his strength was not known.10 And Delilah said unto Samson, Behold, thou hast mocked me, and told me lies: now tell me, I pray thee, wherewith thou mightest be bound.11 And he said unto her, If they bind me fast with new ropes that never were occupied, then shall I be weak, and be as another man.12 Delilah therefore took new ropes, and bound him therewith, and said unto him, The Philistines be upon thee, Samson. And there were liers in wait abiding in the chamber. And he brake them from off his arms like a thread.13 And Delilah said unto Samson, Hitherto thou hast mocked me, and told me lies: tell me wherewith thou mightest be bound. And he said unto her, If thou weavest the seven locks of my head with the web.14 And she fastened it with the pin, and said unto him, The Philistines be upon thee, Samson. And he awaked out of his sleep, and went away with the pin of the beam, and with the web.15 And she said unto him, How canst thou say, I love thee, when thine heart is not with me? thou hast mocked me these three times, and hast not told me wherein thy great strength lieth .16 And it came to pass, when she pressed him daily with her words, and urged him, so that his soul was vexed unto death;17 That he told her all his heart, and said unto her, There hath not come a razor upon mine head; for I have been a Nazarite unto God from my mother' womb: if I be shaven, then my strength will go from me, and I shall become weak, and be like any other man.18 And when Delilah saw that he had told her all his heart, she sent and called for the lords of the Philistines, saying, Come up this once, for he hath shewed me all his heart. Then the lords of the Philistines came up unto her, and brought money in their hand.19 And she made him sleep upon her knees; and she called for a man, and she caused him to shave off the seven locks of his head; and she began to afflict him, and his strength went from him.20 And she said, The Philistines be upon thee, Samson. And he awoke out of his sleep, and said, I will go out as at other times before, and shake myself. And he wist not that the LORD was departed from him.21 But the Philistines took him, and put out his eyes, and brought him down to Gaza, and bound him with fetters of brass; and he did grind in the prison house.22 Howbeit the hair of his head began to grow again after he was shaven.23 Then the lords of the Philistines gathered them together for to offer a great sacrifice unto Dagon their god, and to rejoice: for they said, Our god hath delivered Samson our enemy into our hand.24 And when the people saw him, they praised their god: for they said, Our god hath delivered into our hands our enemy, and the destroyer of our country, which slew many of us.25 And it came to pass, when their hearts were merry, that they said, Call for Samson, that he may make us sport. And they called for Samson out of the prison house; and he made them sport: and they set him between the pillars.26 And Samson said unto the lad that held him by the hand, Suffer me that I may feel the pillars whereupon the house standeth, that I may lean upon them.27 Now the house was full of men and women; and all the lords of the Philistines were there; and there were upon the roof about three thousand men and women, that beheld while Samson made sport.28 And Samson called unto the LORD, and said, O Lord GOD, remember me, I pray thee, and strengthen me, I pray thee, only this once, O God, that I may be at once avenged of the Philistines for my two eyes.29 And Samson took hold of the two middle pillars upon which the house stood, and on which it was borne up, of the one with his right hand, and of the other with his left.30 And Samson said, Let me die with the Philistines. And he bowed himself with all his might; and the house fell upon the lords, and upon all the people that were therein. So the dead which he slew at his death were more than they which he slew in his life.31 Then his brethren and all the house of his father came down, and took him, and brought him up, and buried him between Zorah and Eshtaol in the buryingplace of Manoah his father. And he judged Israel twenty years.

Richter 16

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Simson ging nach Gaza. Dort sah er eine Hure und ging zu ihr hinein. (Ri 1,18; Ri 14,1; 1Kor 6,18)2 ⟨Das berichtete man⟩ den Gazitern und sagte: Simson ist hierhergekommen. Da umstellten sie ihn und lauerten ihm die ganze Nacht im Stadttor auf. Und sie verhielten sich die ganze Nacht still und sagten: Bis der Morgen hell wird, dann wollen wir ihn erschlagen. (1Sam 19,11; Apg 9,23)3 Und Simson lag bis Mitternacht. Um Mitternacht aber stand er auf und packte die Flügel des Stadttores und die beiden Pfosten und riss sie samt dem Riegel heraus und legte sie auf seine Schultern. Und er trug sie auf den Gipfel des Berges, der nach Hebron zu ⟨liegt⟩.4 Und es geschah danach, da gewann er eine Frau im Tal Sorek lieb, ihr Name war Delila.5 Da gingen die Fürsten der Philister zu ihr hinauf und sagten zu ihr: Betöre ihn und sieh, wodurch seine Kraft so groß ist und wodurch wir ihn überwältigen können, dass wir ihn binden, um ihn zu bezwingen! Wir wollen dir jeder 1 100 ⟨Schekel⟩ Silber geben. (Ri 14,15; Mt 26,15)6 Da sagte Delila zu Simson: Vertrau mir doch an, wodurch deine Kraft so groß ist und womit man dich binden muss, um dich zu bezwingen!7 Und Simson sagte zu ihr: Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen[1] bindet, die nicht ausgetrocknet sind, dann werde ich schwach werden und wie ein anderer Mensch sein.8 Da brachten die Fürsten der Philister sieben frische Sehnen[2], die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf. Und sie band ihn damit,9 während die Lauernden bei ihr in der Kammer saßen[3]. Und sie sagte zu ihm: Philister über dir, Simson! Da zerriss er die Sehnen, wie ein Faden aus Werg zerreißt, wenn es Feuer riecht. So wurde seine Kraft nicht erkannt. (Ri 15,14)10 Da sagte Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Vertrau mir doch jetzt an, womit man dich binden muss!11 Er sagte zu ihr: Wenn man mich ganz fest mit neuen Stricken, mit denen keine Arbeit getan worden ist, bindet, dann werde ich schwach werden und wie ein anderer Mensch sein.12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit. Dann sagte sie zu ihm, während ⟨wieder⟩ die Lauernden in der Kammer saßen[4]: Philister über dir, Simson! Da riss er sie von seinen Armen wie einen Faden. (Ri 15,14)13 Da sagte Delila zu Simson: Bisher hast du mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Vertrau mir ⟨doch endlich⟩ an, womit man dich binden muss! Er sagte zu ihr: Wenn du die sieben Haarflechten meines Kopfes mit den Kettfäden ⟨am Webstuhl⟩ verwebtest.14 Und sie machte[5] sie mit dem Pflock fest und sagte zu ihm: Philister über dir, Simson! Da wachte er aus seinem Schlaf auf und riss den Weberpflock und die Kettfäden heraus.15 Da sagte sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich habe dich lieb! – wo doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich jetzt getäuscht und mir nicht anvertraut, wodurch deine Kraft so groß ist. (Ri 14,16)16 Und es geschah, als sie ihn alle Tage mit ihren Worten bedrängte und ihn plagte, da wurde seine Seele es zum Sterben leid, (Ri 14,16)17 und er vertraute ihr sein ganzes Herz an und sagte zu ihr: Nie ist ein Schermesser auf mein Haupt gekommen, denn ein Nasiräer[6] Gottes bin ich von Mutterleib an. Wenn ich geschoren werde, dann weicht meine Kraft von mir, und ich werde schwach wie jeder ⟨andere⟩ Mensch sein. (4Mo 6,5; Ri 13,5; Spr 13,3; 2Kor 3,5)18 Und als Delila sah, dass er ihr sein ganzes Herz anvertraut hatte, sandte sie hin und rief die Fürsten der Philister und ⟨ließ ihnen⟩ sagen: Diesmal kommt herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz anvertraut! Da kamen die Fürsten der Philister zu ihr herauf, und in ihrer Hand brachten sie das Geld mit.19 Und sie ließ ihn auf ihren Knien einschlafen. Dann rief sie den Mann und ließ die sieben Haarflechten seines Hauptes abscheren. So begann sie, ihn zu bezwingen[7], und seine Kraft wich von ihm. (Pred 7,26; Lk 22,46)20 Und sie sagte: Philister über dir, Simson! Da wachte er auf von seinem Schlaf und sagte ⟨sich⟩: Ich werde davonkommen, wie es Mal für Mal ⟨gelang⟩, und werde mich freischütteln. Er wusste aber nicht, dass der HERR von ihm gewichen war. (4Mo 14,43; 1Sam 16,14; 1Sam 18,12)21 Und die Philister packten ihn und stachen ihm die Augen aus. Und sie führten ihn nach Gaza hinab und banden ihn mit ehernen Fesseln[8], und er musste im Gefängnis die Mühle drehen. (2Kön 25,7)22 Aber das Haar seines Hauptes begann ⟨wieder⟩ zu wachsen, nachdem es geschoren worden war.23 Und die Fürsten der Philister versammelten sich zu einem Freudenfest, um ihrem Gott Dagon ein großes Schlachtopfer darzubringen[9]. Denn sie sagten: Unser Gott hat Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben. (1Sam 5,2)24 Und als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott. Denn sie sagten: Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, den, der unser Land verheerte, und den, der unsere Erschlagenen zahlreich machte. (Ri 15,14; Offb 11,10)25 Und es geschah, als ihr Herz fröhlich war, sagten sie: Ruft Simson herbei, er soll für uns Späße machen[10]! Und sie riefen Simson aus dem Gefängnis, und er musste vor ihnen Späße machen[11]. Und sie stellten ihn zwischen die Säulen.26 Und Simson sagte zu dem Jungen, der ihn an der Hand hielt: Lass mich, dass ich die Säulen betaste, auf denen das Haus ruht. Ich will mich an sie lehnen.27 Das Haus war aber voll von Männern und Frauen, und alle Fürsten der Philister waren ⟨ebenfalls⟩ dort. Und auf dem Dach waren an die dreitausend Männer und Frauen, die zusahen, wie[12] Simson Späße machen[13] musste.28 Da rief Simson zu dem HERRN und sagte: Herr, HERR! Denke doch an mich und stärke mich doch nur diesmal ⟨noch⟩, Gott, damit ich Rache nehmen kann an den Philistern – eine Rache ⟨nur⟩ für meine beiden Augen! (Ps 10,12; Jer 15,15)29 Dann umfasste Simson die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, stemmte sich gegen sie – ⟨gegen⟩ die eine mit seiner Rechten und ⟨gegen⟩ die andere mit seiner Linken.30 Und Simson sagte: Meine Seele sterbe mit den Philistern! Und er beugte sich mit ⟨aller⟩ Kraft. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war. So waren die Toten, die er mit seinem Tod tötete, zahlreicher als die, die er in seinem Leben getötet hatte.31 Und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters kamen herab und hoben ihn auf. Und sie brachten ⟨ihn⟩ hinauf und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet. (Ri 13,25; Ri 15,20)

Richter 16

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Einmal kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und ging zu ihr ins Haus.2 Schnell sprach es sich unter den Bewohnern der Stadt herum: »Simson ist hier!« Die Philister umstellten das Haus und legten sich die Nacht über am Stadttor auf die Lauer. Sie beschlossen: »Solange es dunkel ist, unternehmen wir nichts. Erst im Morgengrauen bringen wir ihn um!«3 Simson lag bis Mitternacht im Bett. Dann stand er auf und ging zum Stadttor. Er packte die Torflügel, riss sie mit Pfosten und Querbalken heraus, nahm sie auf die Schultern und trug sie auf den Gipfel des Berges, der in Richtung Hebron liegt.4 Einige Zeit später verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila, die im Sorek-Tal wohnte.5 Einige Fürsten der Philister kamen zu ihr und forderten sie auf: »Du weißt, dass Simson dich liebt. Nutz das doch aus und frag ihn, woher seine große Kraft stammt, damit wir ihn überwältigen können. Finde heraus, womit man ihn fesseln kann! Jeder von uns gibt dir dafür 1100 Silberstücke.«6 Delila fragte Simson: »Willst du mir nicht anvertrauen, warum du so stark bist? Gibt es Fesseln, die du nicht zerreißen kannst?«7 Er antwortete: »Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen bindet, die noch nicht trocken sind, dann werde ich so schwach wie jeder andere Mensch.«8 Die Fürsten besorgten sieben solcher Sehnen, und Delila fesselte Simson damit,9 während einige Philister im Nebenzimmer lauerten. Dann rief sie: »Simson! Die Philister kommen!« Da zerriss er die Sehnen, als wären sie angesengte Bindfäden. Das Geheimnis seiner Kraft hatte er nicht verraten.10 Delila warf ihm vor: »Du hast mich getäuscht und belogen! Sag mir, wie man dich wirklich fesseln kann!«11 Er antwortete: »Wenn man mich mit neuen Seilen bindet, die noch nie gebraucht worden sind, habe ich so wenig Kraft wie jeder andere.«12 Delila nahm solche Seile und fesselte Simson damit. Wieder lauerte man ihm nebenan auf. Aber als sie rief: »Simson! Die Philister kommen!«, riss er die Seile von seinen Armen wie Fäden.13 »Immer täuschst du mich«, klagte Delila, »ständig belügst du mich! Verrate mir endlich, womit man dich binden kann!« Simson erwiderte: »Du musst meine sieben Haarflechten im Webstuhl einweben!«14 Als er schlief, wob Delila sein Haar hinein und befestigte es mit dem Pflock. Dann rief sie: »Simson! Die Philister!« Er sprang auf und riss das Gewebe samt dem Pflock heraus.15 Erneut machte Delila ihm Vorwürfe: »Wie kannst du noch behaupten, dass du mich liebst? In Wahrheit gehört dein Herz mir gar nicht! Dreimal hast du mich belogen und mir immer noch nicht verraten, warum du so stark bist.«16 Tag für Tag redete sie auf ihn ein. Sie drängte ihn so sehr, dass er es zuletzt nicht mehr ertragen konnte17 und sein Geheimnis preisgab: »Ich bin von Mutterleib an Gott geweiht, niemals hat man mir die Haare geschnitten. Ohne sie würde ich meine Kraft verlieren und schwach werden wie jeder andere.«18 Delila wusste, dass er ihr jetzt die Wahrheit gesagt hatte. Sie benachrichtigte die Fürsten der Philister: »Kommt! Er hat mir alles anvertraut!« Da kamen sie und brachten die versprochenen Silberstücke mit.19 Delila ließ Simson in ihrem Schoß einschlafen. Dann winkte sie einen Mann herbei und schnitt Simsons sieben Haarflechten ab. Während sie es tat, verlor er seine Kraft.20 »Simson«, rief sie dann, »die Philister sind da!« Er wachte auf und meinte, er könnte sich wieder befreien und losreißen. Er wusste nicht, dass der HERR sich von ihm abgewandt hatte.21 Die Philister packten Simson und stachen ihm die Augen aus. Dann brachten sie ihn nach Gaza, fesselten ihn mit Ketten aus Bronze und warfen ihn ins Gefängnis. Dort musste er die Kornmühle drehen.22 Allmählich begann sein Haar wieder zu wachsen.23 Die Fürsten der Philister versammelten sich zu einem großen Fest. Sie brachten ihrem Gott Dagon viele Schlachtopfer dar und feierten ihren Sieg. Dabei sangen sie: »Unserm Dagon sei’s gedankt: Simson ist in unsrer Hand!«24-25 Als sie richtig in Stimmung waren, riefen sie: »Holt Simson! Er soll uns etwas vorführen!« So wurde Simson aus dem Gefängnis herbeigebracht, und sie trieben ihren Spott mit ihm. Sie priesen ihren Gott und stimmten von neuem ihr Lied an: »Unserm Dagon sei’s gedankt: Simson ist in unsrer Hand! Wie viel Mann hat er vernichtet! Was alles hat er angerichtet!« Dann stellten sie Simson zwischen die Säulen des Gebäudes.26 Er bat den Jungen, der ihn an der Hand führte: »Lass mich einmal kurz los! Ich möchte nach den Säulen tasten, die das Dach tragen, und mich etwas an sie lehnen.«27 Das Gebäude war voller Menschen. Auch die Fürsten der Philister waren alle gekommen. Allein vom Dach aus hatten etwa dreitausend Leute zugesehen, wie Simson verspottet wurde.28 Simson betete: »HERR, mein Gott, erinnere dich an mich! Bitte gib mir noch dies eine Mal so viel Kraft wie früher! Ich will mich wenigstens dafür rächen, dass sie mir die Augen ausgestochen haben.«29 Dann fasste Simson die beiden mittleren Säulen, auf denen das Dach ruhte, eine mit der rechten Hand, eine mit der linken, und stemmte sich dagegen.30 »Sollen die Philister mit mir sterben!«, schrie er und stieß die Säulen mit aller Kraft um. Das Gebäude brach über den Philistern und ihren Fürsten zusammen. Dabei riss Simson mehr Menschen mit in den Tod, als er in seinem ganzen Leben getötet hatte.31 Simsons Brüder und seine übrigen Angehörigen kamen, hoben seinen Leichnam auf und brachten ihn zum Grab seines Vaters Manoach. Dort, zwischen Zora und Eschtaol, begruben sie ihn. Zwanzig Jahre lang hatte Simson das Volk Israel geführt.

Richter 16

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Eines Tages ging Simson in die Philisterstadt Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und verbrachte die Nacht mit ihr. (Jos 15,47)2 Schon bald sprach es sich in Gaza herum: »Simson ist hier!« Und die Leute streiften suchend umher und lauerten ihm die ganze Nacht am Stadttor auf. Sie verhielten sich jedoch ruhig und sagten zueinander: »Wenn das Morgenlicht durchbricht, werden wir ihn umbringen.« (Ps 118,10)3 Aber Simson schlief nur bis Mitternacht. Dann stand er auf, packte die beiden Flügel des Stadttors und riss es samt Pfosten und Riegel aus dem Boden. Er legte es sich über die Schultern und trug es bis auf den Gipfel des Berges, der Hebron gegenüberliegt.4 Einige Zeit später verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila. Delila lebte im Tal Sorek.5 Die Fürsten der Philister gingen zu ihr und sagten: »Bring Simson dazu[1] dir zu verraten, was ihn so stark macht und wie wir ihn überwältigen und fesseln können. Dafür erhältst du von jedem von uns 1100 Schekel[2] Silber.« (Ri 14,15)6 Also bat Delila Simson: »Bitte verrate mir doch, was dich so stark macht und wie man dich fesseln und besiegen kann.«7 Simson antwortete: »Wenn man mich mit sieben neuen Bogensehnen fesselt, die noch nicht getrocknet sind, werde ich so schwach wie alle anderen Menschen.«8 Da brachten die Philisterfürsten Delila sieben neue Bogensehnen, die noch nicht getrocknet waren, und sie fesselte Simson damit.9 Einige Männer hatten sich in einem Zimmer ihres Hauses versteckt, und nun rief sie: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Aber Simson zerriss die Bogensehnen, als wären es angesengte Bindfäden. Das Geheimnis seiner Kraft blieb trotzdem unentdeckt.10 Delila sagte zu Simson: »Du hast mich zum Narren gehalten und belogen! Jetzt verrate mir aber, wie man dich wirklich fesseln kann!«11 Simson antwortete: »Wenn man mich mit neuen Seilen fesselt, die noch unbenutzt sind, werde ich so schwach wie alle anderen Menschen.« (Ri 15,13)12 Da nahm Delila neue Seile und fesselte ihn damit. Die Männer hielten sich wieder in dem Zimmer versteckt und Delila rief: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Aber Simson zerriss die Seile an seinen Armen, als wären es dünne Fäden.13 Da sagte Delila: »Bisher hast du deinen Spott mit mir getrieben und mich belogen! Willst du mir nicht endlich sagen, wie man dich fesseln kann?« Simson antwortete: »Wenn du meine sieben Haarlocken in das Gewebe auf deinem Webstuhl webst und mit dem Webkamm andrückst[3], werde ich so schwach wie alle anderen Menschen.« Also webte Delila, während er schlief, seine sieben Locken in das Gewebe14 und drückte sie mit dem Webkamm an. Wieder rief sie: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Simson erwachte und riss den Webkamm samt Gewebe aus dem Webstuhl heraus und befreite sein Haar.15 Da warf ihm Delila vor: »Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, wenn du mir nicht vertraust[4]? Du hast mich jetzt dreimal getäuscht und mir noch immer nicht gesagt, was dich so stark macht.« (Ri 14,16)16 Und sie lag ihm Tag für Tag mit ihren Vorwürfen in den Ohren und bedrängte ihn, bis er es nicht mehr aushielt.17 Darum vertraute Simson ihr schließlich sein ganzes Geheimnis[5] an und sagte zu ihr: »Mein Haar ist noch nie geschnitten worden, denn seit meiner Geburt bin ich Gott als Nasiräer geweiht. Wenn man meine Haare abschneiden würde, würde mich meine Kraft verlassen und ich wäre so schwach wie alle anderen Menschen.« (4Mo 6,2; Ri 13,5)18 Delila merkte, dass er ihr diesmal die Wahrheit gesagt hatte. Sie schickte jemanden zu den Philisterfürsten und ließ ihnen sagen: »Kommt noch ein einziges Mal, denn jetzt hat er mir sein ganzes Geheimnis anvertraut.« Die Philisterfürsten kamen und brachten ihr das Geld mit.19 Delila ließ Simson auf ihrem Schoß einschlafen, rief einen Mann herein und schnitt Simson die sieben Haarlocken ab. Und tatsächlich, sie bezwang ihn und seine Stärke verließ ihn.20 Dann rief sie: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Er erwachte und dachte: »Ich werde mich befreien und meine Fesseln abschütteln wie die übrigen Male.« Denn er wusste nicht, dass der HERR ihn verlassen hatte. (1Sam 16,14; 1Sam 18,12)21 Da packten ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus. Dann brachten sie ihn nach Gaza, wo er in Bronzeketten gelegt wurde und im Gefängnis den Mühlstein drehen musste.22 Aber es dauerte nicht lange, und sein Haar begann wieder zu wachsen.23 Eines Tages versammelten sich die Fürsten der Philister, um ihrem Gott Dagon ein Opfer darzubringen. Es wurde ein großes Freudenfest daraus, und sie sagten: »Unser Gott hat uns den Sieg über unseren Feind Simson geschenkt!« (1Sam 5,2)24 Alle Leute, die Simson sahen, lobten ihren Gott und sagten: »Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hände gegeben – ihn, der so viele von uns getötet und unser Land verheert hat!«25 In ihrer ausgelassenen Stimmung riefen sie schließlich nach Simson, weil sie ihren Spaß mit ihm haben wollten. Simson wurde aus dem Gefängnis herbeigeholt und machte für sie Späße. Sie stellten ihn zwischen die Säulen des Tempels.26 Da sagte Simson zu dem Jungen, der ihn an der Hand führte: »Lass mich los und lege meine Hände an die Säulen, die das Haus tragen. Ich möchte mich dort anlehnen.«27 Der Tempel war aber voller Menschen. Alle Fürsten der Philister waren da, und auf dem Dach drängten sich 3000 Leute, Männer und Frauen, die Simson bei seinen Späßen zusahen.28 Da rief Simson den HERRN an und sagte: »Allmächtiger HERR, erinnere dich an mich. O Gott, gib mir noch ein einziges Mal Kraft, damit ich, o Gott, mich an den Philistern für den Verlust meiner Augen rächen kann.« (Ri 15,18)29 Dann umfasste Simson die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seinem rechten, die andere mit seinem linken Arm, und stemmte sich dagegen.30 »Lass mich mit den Philistern sterben!«, rief er. Er stemmte mit aller Kraft, und da stürzte der Tempel über den Fürsten der Philister und allen anderen Anwesenden ein. Auf diese Weise tötete Simson im Sterben mehr Menschen als in seinem ganzen Leben.31 Später kamen seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters, um seinen Leichnam zu holen. Sie brachten ihn nach Hause und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Simson war 20 Jahre lang Richter in Israel gewesen. (Ri 15,20)

Richter 16

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Simson ging nach Gaza; und er sah dort eine Hure und ging zu ihr ein. (Jos 15,47; Ri 14,1; Neh 13,26; Spr 7,21; Spr 23,27)2 Da wurde den Gazitern gesagt: Simson ist hierhergekommen! Und sie umstellten ihn und lauerten die ganze Nacht auf ihn im Stadttor. Sie verhielten sich die ganze Nacht ruhig und sprachen: Am Morgen, wenn es hell wird, wollen wir ihn erschlagen! (1Sam 19,11; Apg 9,24)3 Und Simson lag bis Mitternacht. Um Mitternacht aber stand er auf; und er ergriff beide Flügel des Stadttores samt den beiden Pfosten und riss sie mitsamt den Riegeln heraus, und er legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor Hebron liegt. (Ps 107,16; Jes 63,3; Mi 2,13)4 Danach aber gewann er eine Frau lieb am Bach Sorek, die hieß Delila. (1Kön 11,1; Spr 6,23; 1Kor 6,15)5 Da kamen die Fürsten der Philister hinauf und sprachen zu ihr: Überrede ihn und sieh, worin seine große Kraft besteht und wodurch wir ihn überwinden können, damit wir ihn binden und bezwingen, so wollen wir dir jeder 1 100 Silberlinge geben! (Ri 14,15; Ri 17,2; Spr 2,16; Spr 5,3; Mt 26,15)6 Da sprach Delila zu Simson: Verrate mir doch, worin deine große Kraft besteht und womit man dich binden kann, um dich zu bezwingen! (Ps 12,3; Spr 6,26; Spr 7,21; Spr 22,14; Jer 9,2; Mi 7,2; Mi 7,5)7 Simson aber sprach zu ihr: Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen binden würde, die noch nicht vertrocknet sind, so würde ich schwach und wie jeder andere Mensch! (Ri 16,10; 1Sam 19,17; Röm 3,8; Gal 6,7; Kol 3,9)8 Da brachten die Fürsten der Philister sieben frische Sehnen zu ihr hinauf, die noch nicht vertrocknet waren; und sie band ihn damit. (Pred 7,26)9 Man lauerte aber auf ihn, bei ihr in der Kammer. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber zerriss die Sehnen, wie man Flachsfaden zerreißt, wenn er Feuer gerochen hat. So wurde nicht offenbar, worin seine Kraft lag. (Ri 15,14)10 Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich betrogen und mir Lügen vorgeschwatzt! Nun verrate mir doch, womit man dich binden kann! (Ri 16,7; Ri 16,13; Ri 16,17; Spr 23,7; Spr 24,28; Hes 33,31; Lk 22,48)11 Da antwortete er ihr: Wenn man mich fest binden würde mit neuen Stricken, mit denen nie eine Arbeit getan worden ist, so würde ich schwach und wie jeder andere Mensch! (Spr 13,3; Spr 13,5; Eph 4,25)12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Und man lauerte ihm auf in der Kammer; er aber riss sie von seinen Armen wie einen Faden. (Ri 16,14)13 Da sprach Delila zu Simson: Bisher hast du mich betrogen und mir Lügen vorgeschwatzt! Sage mir doch, womit man dich binden kann! Er antwortete ihr: Wenn du die sieben Haarflechten meines Hauptes mit Kettenfäden[1] zusammenflechten würdest! (Ri 16,10)14 Da heftete sie diese an einen Pflock und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber wachte von seinem Schlaf auf und riss den Webepflock samt den Kettenfäden heraus. (Esr 9,13; Ps 106,43)15 Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du hättest mich lieb, während dein Herz doch nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich nun betrogen und mir nicht verraten, worin deine große Kraft besteht! (Ri 14,16)16 Als sie ihn aber alle Tage mit ihren Worten nötigte und in ihn drang, da wurde seine Seele zum Sterben matt. (Spr 7,21; Lk 18,5)17 Da verriet er ihr alles, was in seinem Herzen war, und sprach zu ihr: Es ist kein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Nasiräer Gottes von Mutterleib an. Wenn ich nun geschoren würde, so wiche meine Kraft von mir, und ich würde schwach und wie alle anderen Menschen! (4Mo 6,4; Ri 13,5; 2Kön 3,5; Spr 12,23; Spr 13,3; Mi 7,5)18 Als nun Delila sah, dass er ihr sein ganzes Herz geoffenbart hatte, sandte sie hin und ließ die Fürsten der Philister rufen und ihnen sagen: Kommt noch einmal herauf; denn er hat mir sein ganzes Herz geoffenbart! Da kamen die Fürsten der Philister wieder zu ihr hinauf mit dem Geld in ihrer Hand. (4Mo 22,7; Ri 16,5; Spr 18,8; Jer 9,4; Mt 26,15; Eph 5,5; 1Tim 6,10)19 Und sie ließ ihn auf ihrem Schoß einschlafen und rief einen Mann, der schor ihm die sieben Haarflechten seines Hauptes ab; und sie begann, ihn zu bezwingen, und seine Kraft wich von ihm. (Spr 7,26; Pred 7,26; Lk 22,46; 1Thess 5,6)20 Da sprach sie zu ihm: Philister über dir, Simson! Als er nun von seinem Schlaf erwachte, dachte er: Ich komme davon wie immer und brauche mich nur freizuschütteln! Er wusste aber nicht, dass der HERR von ihm gewichen war. (4Mo 14,43; Jos 7,12; 1Sam 28,15; 2Chr 15,2; Jes 59,1; Hos 7,9)21 Aber die Philister nahmen ihn fest und stachen ihm die Augen aus; und sie führten ihn nach Gaza hinab und banden ihn mit zwei ehernen Ketten; und er musste im Gefängnis die Mühle drehen. (2Mo 11,5; 2Kön 25,7; Ps 107,10; Dan 4,12; Nah 3,10; Mt 5,29; Mt 24,41)22 Aber das Haar seines Hauptes fing wieder an zu wachsen, sobald es geschoren worden war. (Dan 4,30; Röm 11,29)23 Als nun die Fürsten der Philister sich versammelten, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer zu bringen und ein Freudenfest zu feiern, sprachen sie: »Unser Gott hat den Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben!« (1Sam 5,2)24 Und als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott; denn sie sprachen: »Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, ja, den Verwüster unseres Landes, ja, den, der so viele der Unseren erschlagen hat!« (Dan 5,4; Dan 5,23; Offb 11,10)25 Als nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: Ruft den Simson, damit er vor uns spiele! Da riefen sie den Simson aus dem Gefängnis, und er spielte vor ihnen. Und sie stellten ihn zwischen die Säulen.[2] (Ri 9,27; Hi 30,9; Ps 35,15; Spr 24,17)26 Simson aber sprach zu dem Burschen, der ihn an der Hand hielt: Lass mich los, damit ich die Säulen, auf denen das Haus ruht, anrühren und mich daran lehnen kann! (Ri 16,29)27 Das Haus aber war voll von Männern und Frauen. Auch waren alle Fürsten der Philister dort und auf dem Dach etwa 3 000 Männer und Frauen, die zusahen, wie Simson spielte. (5Mo 22,8)28 Simson aber rief den HERRN an und sprach: Mein Herr, HERR, gedenke doch an mich und stärke mich doch, o Gott, nur diesmal noch, damit ich mich an den Philistern mit einem Mal für meine beiden Augen rächen kann! (Ps 8,5; Ps 9,19; Ps 25,6; Ps 50,15; Ps 74,18; Jes 38,17; Jer 15,15; Kla 3,31; Jon 2,2)29 Und Simson umfasste die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand, und stemmte sich gegen sie. (Ri 16,26)30 Und Simson sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern! Dann neigte er sich mit seiner ganzen Kraft. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war, sodass [die Zahl] der Toten, die er in seinem Sterben tötete, größer war als [die Zahl] derer, die er während seines Lebens getötet hatte. (Hi 20,5; Ps 73,19; Pred 9,12; Joh 12,24; 1Thess 5,3)31 Da kamen seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters herab und hoben ihn auf und trugen ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zorea und Estaol im Grab seines Vaters Manoach. Er hatte aber Israel 20 Jahre lang gerichtet. (Ri 13,25; 1Sam 31,11)