Richter 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Simson ging hinab nach Timna und sah eine Frau in Timna unter den Töchtern der Philister. (Jos 19,43)2 Und als er heraufkam, sagte er’s seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich hab eine Frau gesehen in Timna unter den Töchtern der Philister; nehmt mir nun diese zur Frau.3 Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun keine Frau unter den Töchtern deiner Brüder und in deinem ganzen Volk, dass du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie gefällt meinen Augen. (1Mo 34,14; 2Mo 34,16)4 Aber sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es von dem HERRN kam; denn er suchte einen Anlass gegen die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit über Israel.5 So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen.6 Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er sagte aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 17,34)7 Als er nun hinkam, redete er mit der Frau, und Simson hatte Gefallen an ihr.8 Und nach einigen Tagen kam er wieder, um sie zu holen, und bog vom Wege ab, um nach dem Aas des Löwen zu sehen. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Leibe des Löwen und Honig.9 Und er nahm davon in seine Hände und aß im Gehen und kam zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, dass sie auch aßen. Er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Leibe des Löwen genommen hatte.10 Und als sein Vater hinkam zu der Frau, machte Simson dort ein Hochzeitsgelage, wie es die jungen Leute zu tun pflegen.11 Und als sie ihn sahen, gaben sie ihm dreißig Gesellen, die bei ihm sein sollten.12 Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen des Gelages, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider. (1Mo 29,27; 1Kön 10,1; Hes 17,2)13 Könnt ihr’s aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, lass uns hören!14 Er sprach zu ihnen: Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten.15 Am vierten Tage sprachen sie zu Simsons Frau: Überrede deinen Mann, dass er uns des Rätsels Lösung sagt, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, um uns arm zu machen? (Ri 16,5)16 Da weinte Simsons Frau vor ihm und sprach: Du bist mir gram und hast mich nicht lieb. Du hast meinen Leuten ein Rätsel aufgegeben und hast mir’s nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich hab’s meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und dir sollte ich’s sagen?17 Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, die sie feierten; aber am siebenten Tage sagte er es ihr, denn sie drang in ihn. Sie aber sagte des Rätsels Lösung ihren Leuten weiter. (Ri 16,16)18 Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig? Was ist stärker als der Löwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, so hättet ihr mein Rätsel nicht getroffen.19 Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er ging hinab nach Aschkelon und erschlug dreißig Mann unter ihnen und nahm ihre Gewänder und gab Feierkleider denen, die das Rätsel erraten hatten. Und sein Zorn entbrannte und er ging hinauf in seines Vaters Haus. (Ri 3,10)20 Aber Simsons Frau wurde seinem Gesellen gegeben, der sein Brautführer gewesen war. (Ri 15,2)

Richter 14

King James Version

1 And Samson went down to Timnath, and saw a woman in Timnath of the daughters of the Philistines.2 And he came up, and told his father and his mother, and said, I have seen a woman in Timnath of the daughters of the Philistines: now therefore get her for me to wife.3 Then his father and his mother said unto him, Is there never a woman among the daughters of thy brethren, or among all my people, that thou goest to take a wife of the uncircumcised Philistines? And Samson said unto his father, Get her for me; for she pleaseth me well.4 But his father and his mother knew not that it was of the LORD, that he sought an occasion against the Philistines: for at that time the Philistines had dominion over Israel.5 Then went Samson down, and his father and his mother, to Timnath, and came to the vineyards of Timnath: and, behold, a young lion roared against him.6 And the Spirit of the LORD came mightily upon him, and he rent him as he would have rent a kid, and he had nothing in his hand: but he told not his father or his mother what he had done.7 And he went down, and talked with the woman; and she pleased Samson well.8 And after a time he returned to take her, and he turned aside to see the carcase of the lion: and, behold, there was a swarm of bees and honey in the carcase of the lion.9 And he took thereof in his hands, and went on eating, and came to his father and mother, and he gave them, and they did eat: but he told not them that he had taken the honey out of the carcase of the lion.10 So his father went down unto the woman: and Samson made there a feast; for so used the young men to do.11 And it came to pass, when they saw him, that they brought thirty companions to be with him.12 And Samson said unto them, I will now put forth a riddle unto you: if ye can certainly declare it me within the seven days of the feast, and find it out, then I will give you thirty sheets and thirty change of garments:13 But if ye cannot declare it me, then shall ye give me thirty sheets and thirty change of garments. And they said unto him, Put forth thy riddle, that we may hear it.14 And he said unto them, Out of the eater came forth meat, and out of the strong came forth sweetness. And they could not in three days expound the riddle.15 And it came to pass on the seventh day, that they said unto Samson' wife, Entice thy husband, that he may declare unto us the riddle, lest we burn thee and thy father' house with fire: have ye called us to take that we have? is it not so ?16 And Samson' wife wept before him, and said, Thou dost but hate me, and lovest me not: thou hast put forth a riddle unto the children of my people, and hast not told it me. And he said unto her, Behold, I have not told it my father nor my mother, and shall I tell it thee?17 And she wept before him the seven days, while their feast lasted: and it came to pass on the seventh day, that he told her, because she lay sore upon him: and she told the riddle to the children of her people.18 And the men of the city said unto him on the seventh day before the sun went down, What is sweeter than honey? and what is stronger than a lion? And he said unto them, If ye had not plowed with my heifer, ye had not found out my riddle.19 And the Spirit of the LORD came upon him, and he went down to Ashkelon, and slew thirty men of them, and took their spoil, and gave change of garments unto them which expounded the riddle. And his anger was kindled, and he went up to his father' house.20 But Samson' wife was given to his companion, whom he had used as his friend.

Richter 14

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Simson ging nach Timna hinab. Und er sah in Timna eine Frau von den Töchtern der Philister. (1Mo 38,12; Jos 15,10; Ri 16,1)2 Und er ging ⟨wieder⟩ hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter und sagte: Ich habe in Timna eine Frau von den Töchtern der Philister gesehen. Und nun nehmt sie mir ⟨doch⟩ zur Frau! (1Mo 34,4)3 Da sagte sein Vater zu ihm und ⟨auch⟩ seine Mutter: Gibt es unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass du hingehst, eine Frau zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Simson aber sagte zu seinem Vater: Diese nimm mir, denn sie ist in meinen Augen die Richtige! (1Mo 24,3; 1Mo 34,14; Jos 23,12; Ri 15,18)4 Sein Vater und seine Mutter erkannten aber nicht, dass es von dem HERRN war; denn er suchte einen Anlass bei den Philistern. In jener Zeit herrschten nämlich die Philister über Israel. (Jos 11,20; Ri 13,1; Ri 15,3; Ri 15,11; 1Kön 12,15)5 Und Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna hinab. Als sie nun an die Weinberge von Timna kamen, siehe, da ⟨sprang⟩ ein Junglöwe brüllend ihm entgegen.6 Da kam der Geist des HERRN über ihn. Und er zerriss ihn, wie man ein Böckchen zerreißt; und er hatte gar nichts in seiner Hand. Aber seinem Vater und seiner Mutter erzählte er nicht, was er getan hatte. (Ri 3,10; Ri 14,19; 1Sam 10,16; 1Sam 14,1; 1Sam 17,34; Hebr 11,33)7 Und er ging hinab und redete zu der Frau, und sie war die Richtige in den Augen Simsons.8 Und nach einiger Zeit kehrte er zurück, um sie zu nehmen. Und er bog ⟨vom Weg⟩ ab, um nach dem Kadaver des Löwen zu sehen, und siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Körper des Löwen und Honig.9 Den löste er heraus⟨, nahm ihn⟩ in seine Hände und ging weiter, wobei er im Gehen aß. Und er ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, und sie aßen. Aber er erzählte ihnen nicht, dass er den Honig aus dem Körper des Löwen herausgelöst hatte. (1Sam 10,16; 1Sam 14,1; Spr 24,13)10 Und sein Vater ging zu der Frau hinab, und Simson veranstaltete dort ein Festmahl; denn so pflegten[1] es die jungen Männer zu tun. (1Mo 29,22; Pred 10,19)11 Und es geschah, als sie ihn sahen, da nahmen sie dreißig ⟨Braut⟩begleiter; die waren bei ihm.12 Da sagte Simson zu ihnen: Ich will euch einmal ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es mir in den sieben Tagen des Festmahls richtig löst und es herausfindet, dann werde ich euch dreißig Hemden[2] und dreißig Festkleider geben. (1Mo 29,27; 1Mo 45,22; 1Kön 10,1; 2Kön 5,22; Hes 17,2)13 Wenn ihr es mir aber nicht lösen könnt, dann müsst ihr mir dreißig Hemden[3] und dreißig Festkleider geben. Da sagten sie zu ihm: Gib dein Rätsel auf, wir wollen hören!14 Und er sagte zu ihnen: Aus dem Fresser kam Fraß, und aus dem Starken kam Süßes. Sie aber konnten das Rätsel nicht lösen drei Tage lang.15 Und es geschah am vierten[4] Tag, da sagten sie zu Simsons Frau: Betöre deinen Mann, dass er uns das Rätsel löst, sonst verbrennen wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer! Habt ihr uns eingeladen, um uns ⟨aus unserm Besitz⟩ zu vertreiben[5]? Ist es nicht so? (Ri 12,1; Ri 16,5)16 Da weinte Simsons Frau bei ihm und sagte: Du hasst mich nur und liebst mich nicht. Den Söhnen meines Volkes hast du das Rätsel aufgegeben, aber mir hast du es nicht erzählt. Er aber sagte zu ihr: Siehe, meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht erzählt, da sollte ich es dir erzählen? (Ri 16,15)17 Doch sie weinte bei ihm die sieben Tage, an denen sie das Festmahl hielten. Und es geschah am siebten Tag, da erzählte er ihr ⟨die Lösung des Rätsels⟩, weil sie ihn drängte, und sie erzählte das Rätsel den Söhnen ihres Volkes. (Ri 16,16; Jer 9,3; Mi 7,5)18 Da sagten die Männer der Stadt zu ihm am siebten Tag, bevor die Sonne unterging[6]: Was ist süßer als Honig, und was ist stärker als der Löwe? Er sagte zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, dann hättet ihr mein Rätsel nicht herausgefunden.19 Und der Geist des HERRN kam über ihn. Und er ging hinab nach Aschkelon und erschlug dreißig Mann von ihnen und zog ihnen die Ausrüstung aus und gab die Festkleider denen, die das Rätsel gelöst hatten. Und sein Zorn entbrannte, sodass er ins Haus seines Vaters hinaufging. (Ri 1,18; Ri 14,6; 1Sam 6,4)20 Simsons Frau aber wurde einem seiner ⟨Braut⟩begleiter gegeben, der ihm als Brautführer gedient hatte. (Ri 15,2; 1Sam 18,19)

Richter 14

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Als Simson sich einmal bei den Philistern in Timna aufhielt, sah er dort eine junge Frau, die ihm besonders gefiel.2 Er kehrte nach Hause zurück und erzählte seinen Eltern von ihr: »Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Sorgt dafür, dass ich sie heiraten kann!«3 Seine Eltern erwiderten: »Gibt es denn keine Mädchen hier in unserem Stamm oder unserem Volk? Musst du wirklich zu den Philistern gehen und dir bei diesen unbeschnittenen Heiden eine Frau suchen?« Doch Simson blieb hartnäckig: »Ich will sie und keine andere! Sie gefällt mir!«4 Seine Eltern wussten nicht, dass der HERR dabei seine Hand im Spiel hatte, weil er den Philistern schaden wollte. Denn zu dieser Zeit herrschten die Philister über die Israeliten.5 Simson brach mit seinen Eltern nach Timna auf. Als er bei den Weinbergen der Stadt ein Stück allein abseits des Weges lief, stand ihm plötzlich ein brüllender junger Löwe gegenüber.6 Da wurde Simson vom Geist des HERRN ergriffen. Er zerriss den Löwen mit bloßen Händen, als wäre es eine kleine Ziege. Seinen Eltern erzählte er nichts davon.7 Er besuchte die Philisterin und sprach mit ihr. In seinen Augen war sie genau die Richtige für ihn.8 Einige Zeit später gingen sie wieder nach Timna, um die Hochzeit zu feiern. Vor der Stadt bog Simson vom Weg ab und sah nach dem toten Löwen. In dem Kadaver entdeckte er einen Schwarm Bienen und Honigwaben.9 Er nahm den Honig heraus und begann ihn im Weitergehen zu essen. Als er wieder bei seinen Eltern war, gab er auch ihnen davon, sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Körper des toten Löwen geholt hatte.10 In Timna ging sein Vater zur Familie der jungen Frau, während Simson als Bräutigam das Fest vorbereitete. So war es damals Sitte.11 Als die Angehörigen der Braut sahen, dass Simson in Timna eingetroffen war, schickten sie ihm dreißig junge Männer, die mit ihm zusammen feiern sollten.12 Simson sagte zu ihnen: »Ich möchte euch ein Rätsel stellen. Wenn ihr es in der Festwoche löst, gebe ich euch dreißig wertvolle Leinenhemden und dreißig kostbare Gewänder.13 Aber wenn ihr es nicht herausbekommt, müsst ihr mir dreißig Hemden und dreißig Gewänder geben.« »Lass dein Rätsel hören!«, antworteten sie.14 Da fragte Simson: »Was bedeutet das: Von dem, der frisst, bekam ich zu essen, und der Starke gab mir Süßes?« Drei Tage vergingen, ohne dass die Männer das Rätsel lösen konnten.15 Am vierten[1] Tag drohten sie Simsons Braut: »Verleite deinen Mann dazu, dir die Lösung zu verraten, und sag sie uns! Sonst werden wir dich und die Familie deiner Eltern verbrennen! Oder habt ihr uns bloß eingeladen, um uns arm zu machen?«16 Die Frau ging zu Simson und brach in Tränen aus: »Du liebst mich nicht! In Wirklichkeit hasst du mich nur! Du stellst den Männern meines Volkes ein Rätsel und verschweigst mir die Lösung.« Er antwortete: »Nicht einmal meinen Eltern habe ich sie verraten, und da sollte ich sie bei dir ausplaudern?«17 Während der ganzen Festwoche weinte sie, wenn sie bei ihm war. Am siebten Tag schließlich flehte sie ihn so lange an, bis er ihr die Lösung anvertraute, und sie erzählte es den Philistern.18 Bevor die Sonne unterging, sagten die Männer zu Simson: »Was ist süßer als Honig und stärker als ein Löwe?« Er erwiderte: »Hättet ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt, dann hättet ihr das Rätsel nicht gelöst.«19 Da wurde er vom Geist des HERRN ergriffen. Simson ging nach Aschkelon, tötete dreißig Philister, nahm ihre Gewänder und brachte sie den Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Dann kehrte er voller Zorn ins Haus seiner Eltern zurück.20 Seine Frau aber wurde mit dem Brautführer, einem der dreißig Männer, verheiratet.

Richter 14

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Eines Tages, als Simson nach Timna hinabging, fiel ihm bei den Philistern ein Mädchen auf.2 Er kehrte nach Hause zurück und erzählte seinem Vater und seiner Mutter davon: »In Timna habe ich bei den Philistern eine junge Frau gesehen. Die möchte ich gern heiraten.« (1Mo 21,21)3 Sein Vater und seine Mutter wandten ein: »Gibt es denn keine Frau in unserem Stamm oder unter den Israeliten, die du heiraten kannst? Warum musst du dir ausgerechnet bei den unbeschnittenen Philistern eine Frau suchen?« Aber Simson sagte zu seinem Vater: »Gib mir die und keine andere zur Frau, denn sie gefällt mir.« (4Mo 7,3)4 Sein Vater und seine Mutter merkten nicht, dass hier der HERR am Werk war und einen Anlass suchte, gegen die Philister vorzugehen, die damals über Israel herrschten. (Jos 11,20)5 Als Simson und seine Eltern nach Timna hinabreisten, wurde Simson in der Nähe der Weinberge von Timna von einem jungen Löwen angegriffen.6 Da kam der Geist des HERRN über ihn und er zerriss den Löwen mit seinen bloßen Händen, als wäre es ein junger Ziegenbock. Seinem Vater und seiner Mutter sagte er nichts von dem, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 17,34)7 Er ging dann nach Timna hinab und sprach mit der Frau, und sie gefiel ihm sehr.8 Einige Zeit später ging er wieder nach Timna, um die Frau zu heiraten. Er verließ den Weg, denn er wollte nach dem Kadaver des Löwen sehen – und da fand er im Körper des Löwen einen Bienenschwarm und Honig.9 Simson holte sich mit den Händen etwas Honig heraus und aß ihn unterwegs. Er gab auch seinem Vater und seiner Mutter davon, und sie aßen ebenfalls. Aber er erzählte ihnen nicht, dass er den Honig aus dem Kadaver des Löwen geholt hatte.10 Sein Vater ging zu Simsons Braut hinab, und Simson veranstaltete in Timna ein Fest, wie es damals Brauch unter den jungen Männern war.11 Als man ihn dort sah, schickte man ihm 30 Brautbegleiter, die mit ihm feiern sollten.12 Simson sagte zu ihnen: »Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr das Rätsel innerhalb der sieben Festtage löst, schenke ich euch 30 Unterkleider und 30 Festkleider. (1Mo 29,27; Hes 17,2)13 Könnt ihr es nicht lösen, müsst ihr mir 30 Unterkleider und 30 Festkleider geben.« »Gut«, stimmten sie zu, »lass uns dein Rätsel hören.«14 Er sagte: »Aus dem, der frisst, kam Nahrung; aus dem Starken kam Süßes.« Drei Tage lang schafften sie es nicht, das Rätsel zu lösen.15 Am vierten[1] Tag sagten sie schließlich zu Simsons Frau: »Überrede[2] deinen Mann, uns die Lösung zu verraten, oder wir brennen das Haus deines Vaters nieder und dich gleich mit! Oder habt ihr uns vielleicht zu dem Fest eingeladen, um uns arm zu machen?« (Ri 15,6; Ri 16,5)16 Da ging die Frau weinend zu Simson und sagte: »Du liebst mich nicht; du hasst mich! Du hast meinen Leuten ein Rätsel aufgegeben und verrätst mir die Antwort nicht.« »Nicht einmal meinem Vater oder meiner Mutter habe ich die Antwort verraten«, antwortete er. »Warum sollte ich sie dir sagen?«17 Aber sie weinte ständig, wenn sie bei ihm war, das ganze Fest über. Zuletzt, am siebten Tag, hielt er es nicht mehr aus und verriet ihr die Antwort, und sie sagte sie den jungen Männern.18 Am siebten Tag, vor Sonnenuntergang, kamen die Männer der Stadt mit der Antwort zu Simson: »Was ist süßer als Honig? Was ist stärker als ein Löwe?« Simson antwortete: »Wenn ihr nicht mit meiner Kuh gepflügt hättet, hättet ihr die Lösung meines Rätsels nie gefunden!«19 Da kam der Geist des HERRN über ihn, und er ging hinunter in die Stadt Aschkelon, erschlug dort 30 Männer, nahm ihnen die Kleider weg und gab sie den Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Dann kehrte er wütend zum Haus seines Vaters zurück. (Ri 3,10)20 Seine Frau aber wurde mit dem Mann verheiratet, der bei der Hochzeit sein Brautführer gewesen war. (Joh 3,29)

Richter 14

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Simson ging nach Timnat hinab; und er sah in Timnat eine Frau von den Töchtern der Philister. (1Mo 6,2; 1Mo 38,12; Jos 15,10)2 Und als er wieder heraufkam, sagte er es seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich habe in Timnat eine Frau gesehen von den Töchtern der Philister; nehmt sie mir doch zur Frau! (1Mo 34,4; 4Mo 15,39; Ps 119,37; Pred 2,10; Mt 5,29)3 Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Gibt es denn keine Frau unter den Töchtern deiner Brüder oder unter unserem Volk, dass du hingehst und eine Frau nimmst von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie ist recht in meinen Augen! (1Mo 24,3; 1Mo 34,14; 2Mo 34,16; Ri 14,2)4 Aber sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es von dem HERRN kam und dass er gegenüber den Philistern einen Anlass suchte. Die Philister herrschten nämlich zu jener Zeit über Israel. (1Kön 12,15; Jes 28,29)5 So ging Simson mit seinem Vater und seiner Mutter hinab nach Timnat. Und als sie an die Weinberge bei Timnat kamen, siehe, da begegnete ihm ein junger, brüllender Löwe! (Ps 22,14; 1Petr 5,8)6 Da kam der Geist des HERRN über ihn, sodass er den Löwen zerriss, als ob er ein Böcklein zerrisse, und er hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er verriet aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 11,6; 1Sam 17,34)7 Als er nun hinabkam, redete er mit der Frau, und sie war in Simsons Augen recht. (Ri 14,1; Ri 14,3)8 Und nach etlichen Tagen ging er wieder hin, um sie zur Frau zu nehmen, und er bog vom Weg ab, um das Aas des Löwen anzusehen; und siehe, da war ein Bienenschwarm und Honig in dem Körper des Löwen. (1Mo 29,21; Mt 1,20)9 Und er nahm davon in seine Hand und aß davon unterwegs; und er ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen davon, und sie aßen auch. Er verriet ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Körper des Löwen genommen hatte. (Spr 24,13)10 Und als sein Vater zu der Frau hinabkam, machte Simson dort ein Hochzeitsmahl; denn so pflegten es die jungen Männer zu tun. (1Mo 29,22; Est 2,18)11 Sobald sie ihn aber sahen, gaben sie ihm 30 Gefährten, die bei ihm sein sollten. (2Mo 32,19; 1Sam 16,6; Mt 9,15; Joh 3,29)12 Zu diesen sagte Simson: Ich will euch doch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr mir das erratet und löst innerhalb der sieben Tage des Hochzeitsmahles, so will ich euch 30 Hemden und 30 Festgewänder geben. (1Mo 29,27; 1Mo 45,22; 1Kön 10,1; 2Kön 5,22; Hes 17,2)13 Könnt ihr es aber nicht erraten, so sollt ihr mir 30 Hemden und 30 Festgewänder geben! Und sie sprachen: Gib dein Rätsel auf, wir wollen es hören! (1Mo 44,15; Dan 1,17; Dan 5,12)14 Er sprach zu ihnen: »Speise ging aus von dem Fresser, und Süßigkeit ging aus von dem Starken.« Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten. (2Mo 2,12; 4Mo 12,3; Gal 1,23)15 Am siebten Tag aber sprachen sie zu Simsons Frau: Überrede deinen Mann, dass er uns dieses Rätsel verrät, sonst werden wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer verbrennen! Habt ihr uns etwa deshalb eingeladen, um uns arm zu machen? (Ri 15,6; Ri 16,5; Spr 1,10)16 Und Simsons Frau weinte an ihm und sprach: Du hasst mich nur und liebst mich nicht! Du hast den Söhnen meines Volkes dieses Rätsel aufgegeben und hast es mir nicht verraten! Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich habe es meinem Vater und meiner Mutter nicht verraten — und sollte es dir verraten? (Ri 16,15)17 Und sie weinte sieben Tage lang an ihm, während sie das Hochzeitsmahl hielten; aber am siebten Tag verriet er es ihr; denn sie nötigte ihn. Und sie verriet das Rätsel den Söhnen ihres Volkes. (Ri 16,16; Pred 7,26; Lk 11,8)18 Da sprachen die Männer der Stadt am siebten Tag, ehe die Sonne unterging, zu ihm: »Was ist süßer als Honig? Und wer ist stärker als der Löwe?« Er aber sprach zu ihnen: »Hättet ihr nicht mit meiner Jungkuh gepflügt, so hättet ihr mein Rätsel nicht erraten!« (Ri 14,14)19 Und der Geist des HERRN kam über ihn, und er ging hinab nach Askalon und erschlug 30 Männer unter ihnen und nahm ihre Kleider und gab denen die Festgewänder, die das Rätsel erraten hatten. Und weil sein Zorn entbrannt war, ging er hinauf in das Haus seines Vaters. (Ri 1,18; Ri 3,10; Ri 14,6; 1Sam 6,17; 2Sam 1,20; Jer 25,20; Jer 47,5; Jer 47,7)20 Aber die Frau Simsons wurde einem seiner Gefährten gegeben, den er sich zum Freund genommen hatte. (Ri 15,2; 1Sam 18,19; Ps 55,13; Spr 17,17)