1Zu der Zeit wird man dies Lied singen im Lande Juda: Wir haben eine feste Stadt, zum Schutze schafft er Mauern und Wehr.2Tut auf die Tore, dass hineingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt! (Ps 118,19)3Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich.4Darum verlasst euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich. (5Mo 32,4; Ps 18,3)5Er erniedrigt, die in der Höhe wohnen; die hohe Stadt wirft er nieder, ja, er stößt sie zur Erde, dass sie im Staube liegt. (Jes 25,12)6Mit Füßen wird sie zertreten, ja, mit den Füßen der Armen, mit den Tritten der Geringen.
Warten auf Gottes Gerechtigkeit
7Des Gerechten Weg ist eben, den Steig des Gerechten machst du gerade. (Spr 11,5)8Wir warten auf dich, HERR, auch auf dem Weg deiner Gerichte; des Herzens Begehren steht nach deinem Namen und deinem Lobpreis.9Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen. Denn wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. (Ps 63,7)10Aber wenn dem Gottlosen Gnade widerfährt, so lernt er doch nicht Gerechtigkeit, sondern tut nur übel im Lande, wo das Recht gilt, und sieht des HERRN Herrlichkeit nicht.11HERR, deine Hand ist erhoben, doch sie sehen es nicht. Aber sie sollen sehen den Eifer um dein Volk und zuschanden werden. Mit dem Feuer, mit dem du deine Feinde verzehrst, wirst du sie verzehren. (2Mo 15,6; Jes 9,6; Jes 37,32; Hebr 10,27)12Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan.13HERR, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren über uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens.14Tote werden nicht lebendig, Schatten stehen nicht auf; denn du hast sie heimgesucht und vertilgt und jedes Gedenken an sie zunichtegemacht.15Du hast vermehrt das Volk, HERR, vermehrt das Volk, hast deine Herrlichkeit bewiesen und weit gemacht alle Grenzen des Landes.16HERR, in der Trübsal suchten sie dich; als du sie gezüchtigt hast, waren sie in Angst und Bedrängnis. (Hos 5,15)17Gleich wie eine Schwangere, wenn sie bald gebären soll, sich windet und schreit in ihren Schmerzen, so geht’s uns auch, HERR, vor deinem Angesicht. (Jes 13,8; Joh 16,21; Offb 12,2)18Wir sind auch schwanger und winden uns, und wenn wir gebären, so ist’s Wind. Wir können dem Lande nicht helfen, und Bewohner des Erdkreises können nicht geboren werden.19Aber deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Schatten herausgeben. (Hes 37,1; Dan 12,2; Mt 27,52)20Geh hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe.21Denn siehe, der HERR wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Bewohner der Erde. Dann wird die Erde offenbar machen das Blut, das auf ihr vergossen ist, und nicht weiter verbergen, die auf ihr getötet sind. (Hi 16,18; Mi 1,3; Offb 18,24)
1An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen:
Wir haben eine starke Stadt. / Zum Heil setzt er Mauern und Wall.2Öffnet die Tore, / damit eine gerechte Nation einzieht, / die Treue bewahrt. (Ps 118,19)3Festem Sinn gewährst du Frieden, ja Frieden, / denn auf dich verlässt er sich.4Verlasst euch stets auf den HERRN; / denn GOTT, der Herr, ist ein ewiger Fels.5Denn die Bewohner der Höhe hat er niedergebeugt, / die hoch aufragende Stadt erniedrigt;
er hat sie erniedrigt bis zur Erde, / sie bis in den Staub gestoßen. (Jes 25,12)6Füße zertreten sie, die Füße der Armen, / die Tritte der Schwachen.
Bittgebet der Gerechten
7Der Pfad des Gerechten ist Geradheit, / gerade ist die Bahn des Gerechten, die du ebnest.8Fürwahr, auf dem Pfad deiner Gerichte, HERR, / haben wir auf dich gehofft.
Deinen Namen anzurufen und deiner zu gedenken, / ist der Seele Verlangen.9Meine Seele verlangt nach dir in der Nacht, / auch mein Geist in meinem Innern ist voll Sehnsucht nach dir.
Denn wann immer deine Gerichte die Erde treffen, / lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.10Wird dem Frevler Gnade gewährt, / so lernt er keine Gerechtigkeit.
Im Land des Rechts tut er Unrecht / und sieht nicht die Hoheit des HERRN.11HERR, deine Hand ist erhoben / und sie schauen es nicht.
Doch sie werden schauen / und beschämt dastehen
vor dem leidenschaftlichen Eifer für das Volk. / Ja, Feuer wird deine Gegner fressen. (2Mo 15,6; Hebr 10,27)12HERR, du wirst uns Frieden schaffen; / denn auch all unsere Taten hast du für uns gemacht.13HERR, unser Gott, es beherrschten uns andere Herren als du. / Allein durch dich bringen wir deinen Namen in Erinnerung.14Tote werden nicht lebendig, / Schatten stehen nicht auf;
denn du hast sie heimgesucht und vernichtet, / jede Erinnerung an sie hast du getilgt. (Jes 26,19)15Du hast die Nation vermehrt, o HERR, / du hast die Nation vermehrt,
hast dich verherrlicht, / hast alle Grenzen des Landes erweitert.16HERR, in der Not haben sie nach dir Ausschau gehalten; / sie schrien in der Bedrängnis, als deine Züchtigung sie traf.[1]17Wie eine Schwangere, / die kurz davor ist, zu gebären,
sich windet und schreit in ihren Wehen, / so waren wir, HERR, vor deinem Angesicht.18Wir waren schwanger und lagen in Wehen, / doch als wir gebaren, war es Wind.
Heil verschaffen wir nicht dem Land / und Erdenbewohner sind keine geboren.19Deine Toten werden leben, / meine Leichen stehen auf. / Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes!
Denn ein Tau von Lichtern / ist dein Tau / und die Erde gebiert die Schatten. (Jes 26,14)
Gericht über alle Erdenbewohner
20Geh, mein Volk, tritt ein in deine Kammern / und verschließe deine Türen hinter dir!
Verbirg dich für einen kurzen Augenblick, / bis die Wut vorüber ist.21Denn siehe, der HERR zieht aus von seinem Ort, / um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen.
Dann wird die Erde das Blut in ihr aufdecken / und die Getöteten nicht mehr bedecken.
Zwei Lieder: Lob Gottes, des Richters (1-6) und Lob Gottes, des Retters (7-21)
1An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt. Zur Rettung setzt er Mauern und Bollwerk. (Ps 48,4; Jes 60,18)2Macht die Tore auf, dass eine gerechte Nation, die einzieht, Treue bewahrt! (Ps 118,19)3Bewährten Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden, weil er auf dich vertraut. (Jes 32,17; Jes 50,10; Jer 39,18; Phil 4,7)4Vertraut auf den HERRN für immer! Denn in Jah, dem HERRN, ist ein Fels der Ewigkeiten. (5Mo 33,27; Ps 62,9; Ps 125,1)5Denn die, die in der Höhe wohnen, hat er niedergeworfen, die hochragende Stadt; er hat sie niedergestürzt, hat sie zu Boden niedergestürzt, hat sie niedergestoßen bis in den Staub. (Jes 24,10; Jes 25,12; Jes 32,19; Hes 28,17)6Es zertritt sie der Fuß, die Füße der Elenden, die Tritte der Geringen. – (Mal 3,21)7Der Pfad für den Gerechten ist Geradheit[1]; gerade[2] ist der Weg[3] des Gerechten, den du bahnst. (Spr 3,6; Spr 11,5; Spr 21,8)8Selbst auf dem Pfad deiner Gerichte, HERR, haben wir auf dich gewartet. Nach deinem Namen und nach deinem Lobpreis[4] ⟨ging⟩ das Verlangen der Seele. (Ps 42,2; Jes 30,18)9Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist in meinem Innern suchte ich dich[5]. Denn wenn deine Gerichte die Erde ⟨treffen⟩, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. (Ps 58,12; Hl 3,1)10Wird dem Gottlosen Gnade zuteil, lernt er nicht Gerechtigkeit; im Land der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Hoheit des HERRN. (2Kön 13,6; Pred 8,11; Jes 1,21; Hos 11,7)11HERR, deine Hand ist hoch erhoben, sie wollen es nicht sehen. Sehen werden sie den Eifer um das Volk und zuschanden werden; ja, Feuer ⟨gegen⟩ deine Gegner wird sie verzehren. – (Ps 28,5; Jes 10,16; Jes 66,5; Jer 5,3; Mi 7,10; Mal 3,19; Hebr 10,27)12HERR, du wirst uns Frieden geben, denn du hast ja alle unsere Werke für uns vollbracht. (4Mo 6,26; Ps 29,11; Ps 57,3; Ps 90,17; Röm 8,3)13HERR, unser Gott, über uns haben außer dir ⟨andere⟩ Herren geherrscht; allein durch dich haben wir an deinen Namen gedacht. (2Chr 12,8; Joh 8,33)14Tote werden nicht lebendig, Schatten[6] stehen nicht ⟨wieder⟩ auf. Darum hast du sie heimgesucht und ausgerottet und hast jede Erinnerung an sie verloren gehen lassen. (Hi 7,9; Hi 18,17; Hi 24,20; Ps 9,6)15Du hast die Nation vermehrt, HERR, du hast die Nation vermehrt, du hast dich verherrlicht. Du hast alle Grenzen des Landes erweitert[7]. (Jes 33,17; Jes 40,5; Jes 54,2; Jer 30,19)16HERR, in der Not haben sie dich gesucht[8]. Als deine Züchtigung sie bedrängte, schrien sie[9]. (Ri 10,15; Ps 27,8; Ps 77,3; Ps 78,34; Jer 2,27; Jer 29,12; Hos 5,15)17Wie eine Schwangere, die, dem Gebären nahe, sich windet, um Hilfe schreit in ihren Wehen, so sind wir, HERR, vor deinem Angesicht gewesen. (1Mo 3,16; Jes 13,8; Jer 4,31)18Wir gingen schwanger, wir wanden uns. ⟨Doch es war,⟩ als ob wir Wind geboren hätten: Rettung verschafften wir dem Land nicht, und Bewohner der Welt wurden nicht geboren.19Deine Toten werden lebendig, meine Leichen ⟨wieder⟩ auferstehen. Wacht auf und jubelt, Bewohner des Staubes[10]! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Schatten[11] gebären. (Ps 88,11; Hes 37,5; Dan 12,2; Hos 6,2)20Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ dein Tor[12] hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis die Verwünschung vorübergeht! (2Mo 12,22; Ps 57,2; Ps 94,13; Mt 6,6)21Denn siehe, der HERR zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen. Dann wird die Erde ihr Blut enthüllen und nicht länger ihre Erschlagenen bedecken. (Jes 66,6; Hes 24,7; Mi 1,3; Sach 2,17; Jud 1,15)
1Zu der Zeit wird man im Land Juda dieses Lied singen: »Fest und stark ist unsre Stadt! Ihren Wall und ihre Mauer hat der HERR zum Schutz errichtet. (Ps 48,13)2Macht die Tore auf für alle, die dem HERRN gehorsam folgen, die in Treue zu ihm halten, (Ps 118,19)3sich durch nichts beirren lassen. Heil und Frieden gibt er ihnen, weil sie sich auf ihn verlassen.4Setzt für immer das Vertrauen auf den HERRN, der unser Gott ist, unser Fels für alle Zeiten! (Ps 18,3; Jes 8,14)5Tief erniedrigt hat er alle, die in stolzer Höhe wohnten. Ihre Stadt, sonst unbezwingbar, hat er bis zum Grund zerschlagen und sie in den Staub geworfen. (Jes 25,2; Jes 25,12)6Arme und geringe Leute dürfen nun die Stadt zertreten, Menschen ohne eigene Macht.«
Gebet in der letzten Zeit
7Allen, die auf dich hören, HERR, bahnst du einen geraden Weg; der Pfad, auf dem sie gehen, führt geradeaus zum Ziel.8Auch dann, wenn du uns strafen musst, warten wir voller Hoffnung auf dich. Zu dir zu rufen, HERR, an dich zu denken, das ist unser größtes Verlangen.9Bei Nacht sehnt sich mein Herz nach dir, mit tiefer Sehnsucht schau ich nach dir aus. Wenn du deine Urteile auf der Erde vollstreckst, dann lernen die Menschen, das Recht zu achten. (Ps 119,55)10Doch alle, die nicht auf dich hören wollen, werden niemals lernen, was Recht ist, wenn du sie straffrei ausgehen lässt. Sogar in diesem Land, wo dein Recht gilt, verdrehen sie es und tun weiter Unrecht; sie sehen dich nicht in deiner Hoheit.11HERR, deine Hand ist drohend erhoben, doch deine Feinde sehen es nicht. Lass sie zu ihrer Beschämung erkennen, wie leidenschaftlich du dein Volk verteidigst! Das Feuer soll sie alle vernichten!12HERR, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du selbst für uns getan.13HERR, unser Gott, andere Herren haben über uns geherrscht, doch du bist der Einzige, den wir rühmen! (Neh 9,36)14Ihre Toten werden nicht wieder leben, die Schatten stehen nie wieder auf. Sie, die früher über uns herrschten, hast du bestraft und ausgerottet samt allem, was an sie erinnert. (Jes 26,19)15Dein Volk aber hast du groß gemacht und alle seine Grenzen ausgeweitet; so erweist du deine Macht und Hoheit.16HERR, in der Bedrängnis suchen die Deinen bei dir Hilfe; wenn du strafst, kommen sie klagend zu dir.[1] (Hos 5,15)17Wir liegen vor dir und schreien wie eine Frau, die gebären soll, wir krümmen und winden uns vor Schmerzen.18Wir liegen in Wehen wie eine Frau, doch was wir gebären, ist nichts als Wind. Befreiung können wir dem Land nicht bringen und der Erde keine neue Hoffnung geben.19HERR, deine Toten werden wieder leben, die Leichen meines Volkes werden auferstehen! Ihr alle, die ihr in der Erde liegt, wacht auf und jubelt vor Freude! Du, HERR, bist wie der belebende Tau; darum gibt die Erde die Toten heraus. (Hes 37,1; Dan 12,2; Mk 12,26; Röm 14,8)
Das Strafgericht über Erde und Meer
20Ihr Leute meines Volkes, geht in eure Häuser und schließt die Türen hinter euch zu! Haltet euch für kurze Zeit verborgen, bis das Strafgericht vorüber ist!21Der HERR tritt schon aus seiner Wohnung hervor, um die Bewohner der Erde für ihre Vergehen zu bestrafen. Die Erde deckt das Blut wieder auf, das sie getrunken hat, sie verbirgt die Ermordeten nicht länger. (Hi 16,18; Mi 1,2)
1In jener Zeit wird man im Land Juda dieses Lied singen: »Unsere Stadt ist eine sichere Festung; der Herr hat Mauern und Wall zu unserem Schutz errichtet.2Öffnet die Tore, damit das Volk der Gerechten einziehen kann, das treu zu Gott steht!3Herr, du gibst Frieden dem, der sich fest an dich hält und dir allein vertraut.4Ja, vertraut dem HERRN für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten!5Alle, die in stolzer Höhe wohnten, stieß er tief hinab. Die Stadt, sie ragte hoch empor, doch er hat sie zerstört, hinunter in den Staub geworfen.6Wer früher arm war und gering, tritt nun die Trümmer nieder.«
Ein Gebet
7Herr, wer deinen Willen tut, den führst du auf geradem Weg, du machst seinen Lebensweg eben.8Ja, HERR, wir hoffen auf dich, auch wenn du uns strafst[1]. Wir sehnen uns nach dir – wie könnten wir dich je vergessen?9Bei Nacht sind meine Gedanken bei dir, voller Sehnsucht suche ich dich. Wenn du die Erde richtest, lernen die Menschen, was Gerechtigkeit bedeutet.10Doch wenn du die Gottlosen begnadigst, begreifen sie nicht, was Recht ist. Selbst dort, wo man dein Recht achtet, halten sie am Bösen fest und haben keine Ehrfurcht vor dir, dem höchsten Gott.11HERR, deine Hand ist drohend erhoben – und sie merken es nicht einmal. Doch beschämt werden sie dastehen, wenn sie sehen, wie leidenschaftlich du dein Volk verteidigst. Dein glühender Zorn wird sie verzehren!12Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen, denn dir verdanken wir alles, was wir erreicht haben.13Zwar haben außer dir, unser Gott, auch andere Herren über uns geherrscht. Doch wir rühmen nur dich und deinen Namen.14Sie alle sind tot und werden nicht wieder lebendig; sie sind Schatten, die nie wieder aufstehen. Du hast sie bestraft und jede Erinnerung an sie ausgelöscht.15Unser Volk aber hast du, HERR, sehr groß gemacht. Du hast unsere Grenzen nach allen Seiten ausgeweitet und deine herrliche Macht bewiesen.16In äußerster Not suchten wir dich. Als uns deine Schläge trafen, schütteten wir still unser Herz bei dir aus.[2]17Wir lagen vor dir am Boden wie eine Schwangere, die sich in Wehen windet und schreit.18Ja, wir wanden uns in Geburtswehen, doch wir brachten nichts als Luft zur Welt. Unsere Mühe war umsonst: Wir konnten das Land nicht befreien und keinem Menschen das Leben schenken.19Herr, die Toten deines Volkes werden wieder lebendig, ihre Leichen werden auferstehen! Wacht auf und singt vor Freude, alle, die ihr unter der Erde ruht! Du, Gott, bist wie erfrischender Tau am Morgen. Durch deine belebende Kraft gibt die Erde die Leiber der Verstorbenen zurück.
Der Herr rechnet mit Israels Feinden ab
20Ihr aus meinem Volk, geht in eure Häuser und schließt die Türen hinter euch zu! Versteckt euch für einen kleinen Augenblick dort, bis Gottes Zorn vergangen ist.21Seht, er verlässt seine Stätte im Himmel, um die Menschen auf der Erde wegen ihrer Vergehen zur Rechenschaft zu ziehen. Alles unschuldig vergossene Blut wird die Erde dann wieder herausgeben, keinen Ermordeten verbirgt sie weiterhin.
1An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: »Wir haben eine feste Stadt; Errettung setzt er als Mauern und als Schutzwehr. (2Mo 15,1; Ps 28,7; Ps 48,3; Jes 12,1; Jes 60,18; Zef 3,16)2Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk einzieht, das Treue bewahrt! (Ps 118,19; Offb 21,27)3Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut. (Jes 32,17; Jes 48,18; Jes 50,10; Jes 57,19; Eph 2,14)4Vertraut auf den HERRN allezeit, denn Jah, der HERR, ist ein Fels der Ewigkeiten! (5Mo 32,4; Ps 37,5; Ps 62,9; Ps 90,1; Jes 26,3; Jes 51,1; Mt 16,18; 1Kor 10,4)5Denn er hat erniedrigt die Bewohner der Höhe, die hochragende Stadt; er hat sie niedergeworfen, er hat sie zu Boden gestürzt, hat sie herabgestoßen bis in den Staub, (Jer 50,31; Ob 1,3)6dass sie der Fuß zertrete, die Füße der Elenden, die Tritte der Armen.« (Jes 25,10; Mal 3,21)7Der Pfad des Gerechten ist gerade; geradeaus bahnst du den Weg des Gerechten. (Ps 27,11; Ps 37,23; Spr 4,18; Spr 12,28; Spr 15,19)8Auch auf dem Weg deiner Gerichte, HERR, harrten wir auf dich; auf deinen Namen und dein Gedenken war das Verlangen der Seele gerichtet. (Ps 42,2; Ps 77,2; Ps 94,15)9Meine Seele verlangte nach dir in der Nacht, ja, mein Geist in mir suchte dich; denn sobald deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. (Ps 27,8; Ps 58,12)10Wird dem Gottlosen Gnade erwiesen, so lernt er nicht Gerechtigkeit; in dem Land, wo Ordnung herrscht, handelt er verkehrt und sieht nicht die Majestät des HERRN. (Pred 8,11; Hos 11,7; Röm 2,4; Offb 2,21)11HERR, deine Hand ist erhoben; sie wollen es nicht sehen! Sie werden es aber sehen und sich schämen müssen. Der Eifer für das Volk, das Zornesfeuer wird deine Feinde verzehren. (Ps 28,5; Jer 5,3; Hes 16,61; Hes 16,63; Hes 36,32; Mal 3,19)12Uns aber, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alle unsere Werke hast du für uns vollbracht. (4Mo 6,26; Joh 14,27; Röm 8,3; Gal 2,20; Phil 2,13)13O HERR, unser Gott, andere Herren als du herrschten über uns; aber [künftig] gedenken wir allein an dich, an deinen Namen! (2Chr 12,8; Ps 66,12; Ps 129,1; Jes 62,6; Jes 63,7; Zef 3,9; Joh 6,44; Joh 8,33)14Tote werden nicht wieder lebendig; Schatten stehen nicht wieder auf; darum hast du sie heimgesucht und ausgerottet und jede Erinnerung an sie ausgetilgt. (Hi 7,9; Hi 18,17; Ps 9,6)15Du hast, o HERR, zum Volk hinzugetan, du hast das Volk vermehrt; du hast dich herrlich erwiesen, du hast alle Grenzen des Landes erweitert. (Jes 26,11; Jes 40,5; Jer 30,19; Hes 47,13)16HERR, in der Drangsal suchten sie dich; sie flehten leise in der Bedrängnis, als deine Züchtigung sie traf. (Ps 107,19; Jes 26,9; Jes 55,6; Hos 5,15)17Wie eine Schwangere, die dem Gebären nahe ist, sich windet und vor Schmerzen schreit in ihren Wehen, so waren auch wir, HERR, vor deinem Angesicht: (Jes 21,3; Jer 4,31)18Wir waren schwanger, wanden uns [in Schmerzen] und gebaren gleichsam Wind; wir konnten dem Land nicht Rettung verschaffen, und es wurden keine Erdenbewohner geboren. (2Kön 19,3; Jes 37,3)19Aber deine Toten werden leben, [auch] mein Leichnam; sie werden auferstehen! Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn dein Tau ist ein Morgentau, und die Erde wird die Toten wiedergeben. (Hes 37,12; Dan 12,2; Hos 6,2; Joh 5,25)20So geh nun, mein Volk, in deine Kammern und schließe die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergegangen ist! (2Mo 12,22; Ps 30,6; Ps 57,2)21Denn siehe, der HERR wird von seinem Ort ausgehen, um die Bosheit der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen; und die Erde wird das auf ihr vergossene Blut offenbaren und die auf ihr Erschlagenen nicht länger verbergen. (1Mo 4,10; Ps 12,6; Ps 96,13; Hes 24,7; Mi 1,3; Jud 1,14)