Prediger 7
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagMahnung zur Anerkennung göttlicher Führungen, zu einem guten Mittelweg und zu echter Weisheit
1 Besser ein ⟨guter⟩ Name als edles Salböl und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird. (Spr 22,1; Spr 25,10; Pred 4,2; Offb 14,13) 2 Besser, ins Haus der Trauer zu gehen, als ins Haus des Gastmahls zu gehen; denn jenes ist das Ende aller Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. – (Ps 90,12; Pred 9,5; Hebr 9,27) 3 Besser Verdruss als Lachen; denn bei traurigem Gesicht ist das Herz in rechter Verfassung[1]. – (Pred 2,2) 4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, das Herz der Toren aber im Haus der Freude. 5 Besser, das Schelten[2] des Weisen zu hören, als dass einer das Singen der Toren hört. (Ps 141,5; Spr 15,31) 6 Denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf so das Lachen des Toren. Auch das ist Nichtigkeit. (Ps 118,12) 7 Ja, unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz zugrunde. (2Mo 23,8) 8 Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang, besser langmütig als hochmütig[3]. (Spr 14,29) 9 Sei nicht vorschnell in deinem Geist zum Zorn, denn der Zorn ruht im Busen[4] der Toren. (Spr 16,32; Spr 25,8; Jon 4,3; Eph 4,26; Jak 1,19) 10 Sage nicht: Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach. 11 Gut ist Weisheit ⟨zusammen⟩ mit Erbbesitz und ein Vorteil für die, die die Sonne sehen. (Hi 28,12; Ps 119,72; Spr 3,14) 12 Denn im Schatten der Weisheit ⟨ist es wie⟩ im Schatten des Geldes; aber der Gewinn der Erkenntnis ist der: Die Weisheit erhält ihren Besitzer am Leben. (Spr 8,35) 13 Sieh das Werk Gottes an! Ja, wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat? (Hi 12,14; Hi 37,14) 14 Am Tag des Glücks[5] sei guter Dinge! Und am Tag des Unglücks bedenke[6]: Auch diesen hat Gott ebenso wie jenen gemacht; gerade deshalb, weil der Mensch gar nichts herausfinden kann ⟨von dem⟩, was nach ihm ist. (Hi 2,10; Pred 3,4; Pred 5,17; Pred 11,9; Kla 3,38) 15 Das alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit! Da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Ungerechter[7], der bei seiner Bosheit ⟨seine Tage⟩ verlängert. (Hi 21,7; Ps 10,3; Ps 73,3; Pred 8,14) 16 Sei nicht allzu gerecht und gebärde dich nicht übermäßig weise! Wozu willst du dich zugrunde richten? 17 Sei nicht allzu ungerecht[8] und sei kein Tor! Wozu willst du sterben, ehe deine Zeit da ist? (Ps 55,24; Spr 10,27) 18 Es ist gut, dass du an diesem festhältst und auch von jenem deine Hand nicht lässt, denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen. (Spr 12,21) 19 Die Weisheit hilft den Weisen mehr als zehn Machthaber, die in der Stadt sind. (2Sam 20,22; Spr 8,14; Spr 21,22; Pred 9,15) 20 Denn kein Mensch auf Erden ist ⟨so⟩ gerecht, dass er ⟨nur⟩ Gutes tut und niemals sündigt. (1Kön 8,46; Ps 14,3; Ps 143,2; Röm 3,12; Jak 3,2) 21 Auch richte dein Herz nicht auf all die Worte, die man redet, damit du nicht hörst, wie dein Knecht[9] dich verflucht; (1Sam 10,27) 22 denn auch viele Male – dein Herz weiß es – hast auch du andere verflucht. (Jak 3,9) 23 Das alles habe ich in Weisheit versucht. Ich sprach: Ich will weise werden, aber sie[10] blieb fern von mir. 24 Fern ist, was da ist, und tief, tief! Wer kann es ergründen[11]? (Hi 28,12) 25 Ich wandte mich, und mein Herz ⟨ging⟩ darauf ⟨aus⟩, Weisheit und ein richtiges Urteil[12] zu erkennen und zu erkunden und zu suchen und Ungerechtigkeit[13] als Torheit und die Narrheit als Tollheit zu erkennen. (Pred 1,17) 26 Und ich fand bitterer als den Tod die Frau, die Netzen ⟨gleich⟩ ist und deren Herz Fangstricke[14], deren Hände Fesseln sind. Wer vor Gott angenehm ist, wird ihr entrinnen, der Sünder aber wird durch sie gefangen. (1Mo 39,9; Ri 16,19; Spr 2,19; Spr 5,3; Spr 22,14; Spr 23,28) 27 Siehe, dies fand ich, spricht der Prediger, ⟨indem ich⟩ eins zum anderen ⟨fügte⟩, um ein richtiges Urteil[15] zu finden: 28 Was meine Seele fortwährend suchte und ich nicht fand: Einen Mann fand ich aus Tausenden, aber eine Frau unter diesen allen fand ich nicht. 29 Allein, siehe, dies habe ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig[16] gemacht; sie aber suchten viele Künste. (Hes 28,15; Röm 1,21)Prediger 7
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftLob der Weisheit und der Besonnenheit
1 Ein guter Name ist besser als wohlriechendes Salböl, und der Tag des Todes [ist besser] als der Tag der Geburt. (Spr 22,1; Pred 4,2; Offb 14,13) 2 Besser, man geht in das Haus der Trauer als in das Haus des Festgelages; denn dort ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt es zu Herzen. (Ps 90,12; Hebr 9,27) 3 Kummer ist besser als Lachen; denn wenn das Angesicht traurig ist, so wird das Herz gebessert. (1Sam 1,8; Hi 30,28; Hi 42,5; Spr 14,13; 2Kor 7,10) 4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer; aber das Herz der Narren im Haus der Lustigkeit. (Jak 1,27) 5 Es ist besser, auf den Tadel des Weisen zu hören, als dem Gesang der Narren zu lauschen! (Ps 141,5; Spr 9,8; Spr 15,31) 6 Denn das Lachen des Narren ist wie das Knistern der Dornen unter dem Topf; auch das ist nichtig! (Ps 118,12) 7 Denn Bedrückung bringt den Weisen zur Tollheit, und das Bestechungsgeschenk verderbt das Herz. (2Mo 23,8; 5Mo 16,19; Ps 86,14; Ps 125,3; Spr 15,27; Dan 5,17) 8 Der Ausgang einer Sache ist besser als ihr Anfang; besser ein Langmütiger als ein Hochmütiger. (Hi 42,12; Spr 14,29; Spr 16,19; Mt 10,22; Jak 5,11) 9 Lass dich nicht schnell zum Ärger reizen; denn der Ärger wohnt in der Brust der Toren. (Spr 16,32; Spr 25,8; Eph 4,26; Jak 1,19) 10 Sprich nicht: »Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese?« Denn nicht aus Weisheit fragst du so! (Ri 6,13; Hi 29,2) 11 Weisheit ist so gut wie ein Erbbesitz und ein Vorteil für die, welche die Sonne sehen. (Hi 28,12; Spr 3,13) 12 Denn die Weisheit gewährt Schutz, und auch das Geld gewährt Schutz; aber der Vorzug der Erkenntnis ist der, dass die Weisheit ihrem Besitzer Leben gibt. (Spr 2,10; Spr 4,5; Spr 8,35) 13 Betrachte das Werk Gottes! Wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat? (Hi 12,14; Hi 37,14; Ps 111,2) 14 Am guten Tag sei guter Dinge, und am bösen Tag bedenke: Auch diesen hat Gott gemacht gleichwie jenen — wie ja der Mensch auch gar nicht herausfinden kann, was nach ihm kommt. (Hi 2,10; Pred 3,4; Pred 6,12; Kla 3,37) 15 Dies alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit: Da ist ein Gerechter, der umkommt in seiner Gerechtigkeit, und dort ist ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit. (1Kön 21,13; Hi 21,7; Ps 10,3; Ps 73,12; Pred 8,14) 16 Sei nicht allzu gerecht und erzeige dich nicht übermäßig weise! Warum willst du dich selbst verderben? (Hi 22,3; Spr 16,5; Lk 16,14; Röm 12,3) 17 Sei aber auch nicht allzu gesetzlos und sei kein Narr! Warum willst du vor deiner Zeit sterben? (Hi 15,32; Spr 1,32; Spr 10,27) 18 Es ist am besten, du hältst das eine fest und lässt auch das andere nicht aus der Hand; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allem. (Ps 25,12; Ps 34,20; Mal 3,20) 19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Mächtige, die in der Stadt sind. (Hi 12,13; Spr 21,22; Kol 1,9) 20 Weil kein Mensch auf Erden so gerecht ist, dass er Gutes tut, ohne zu sündigen, (1Kön 8,46; Hi 15,14; Ps 14,3; Jes 53,6; Röm 3,23; 1Joh 1,8) 21 so höre auch nicht auf alle Worte, die man dir hinterbringt, und nimm sie nicht zu Herzen, damit du nicht deinen eigenen Knecht dir fluchen hörst! (1Sam 10,27; Jes 29,20) 22 Denn wie oft — das weiß dein Herz — hast auch du anderen geflucht! (Mt 15,19; Jak 3,2; Jak 3,9)Die wahre Weisheit ist auf Erden nicht zu finden
23 Dies alles habe ich mit Weisheit geprüft. Ich sprach: Ich will weise werden! Aber sie blieb fern von mir. (1Kön 3,11; Röm 1,22; 1Kor 1,18) 24 Wie weit entfernt ist das, was geschehen ist, und tief, ja, tief verborgen! Wer will es ausfindig machen? (Hi 28,12; Röm 11,33) 25 Ich wandte mich dazu, und mein Herz war dabei, zu erkennen und zu erforschen und zu fragen nach Weisheit und dem Endergebnis, aber auch kennenzulernen, wie dumm die Gottlosigkeit und wie unsinnig die Narrheit ist. (Spr 13,16; Spr 17,12; Spr 26,11; Pred 1,13; Pred 2,12; Pred 2,20; Pred 10,13) 26 Da fand ich: Bitterer als der Tod ist eine Frau, die Fangnetzen gleicht, deren Herz ein Fallstrick ist und deren Hände Fesseln sind; wer Gott wohlgefällig ist, wird ihr entkommen, aber der Sünder wird von ihr gefangen. (Ri 16,4; Spr 5,3; Spr 22,14; Spr 27,15) 27 Siehe, das habe ich herausgefunden, spricht der Prediger, indem ich eins ums andere prüfte, um zum Endergebnis zu kommen. (Hi 34,2; Pred 1,1; Pred 12,8; 1Thess 5,21; 1Joh 4,1) 28 Was aber meine Seele noch immer sucht, habe ich nicht gefunden; einen Mann habe ich unter tausend gefunden; aber eine Frau habe ich unter diesen allen nicht gefunden! (1Kön 11,1; Spr 31,10; Jer 5,1) 29 Allein, siehe, das habe ich gefunden, dass Gott den Menschen aufrichtig geschaffen hat; sie aber suchen viele arglistige Machenschaften. (1Mo 1,26; Pred 7,25; Jer 10,14; Jer 17,9; Röm 1,21)Prediger 7
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichSei nicht übergerecht, und gib dich nicht gar zu weise
15 Beides sah ich in meinen flüchtigen Tagen: Da ist ein Gerechter, der zugrunde geht in seiner Gerechtigkeit, und da ist ein Ungerechter, der lange lebt in seiner Bosheit. (Hi 12,6; Ps 73,12; Pred 8,14) 16 Sei nicht übergerecht, und gib dich nicht gar zu weise. Warum willst du scheitern? (Pred 2,15) 17 Sei nicht zu oft ungerecht, und sei kein Tor. Warum willst du sterben vor deiner Zeit? 18 Gut ist es, wenn du dich an das eine hältst und auch vom anderen nicht lässt. Wer Gott fürchtet, wird beidem gerecht. 19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber in der Stadt. (Spr 9,16; Spr 24,5) 20 Doch kein Mensch auf Erden ist so gerecht, dass er nur Gutes tut und niemals sündigt. (1Kön 8,46; Hi 4,16; Ps 14,3) 21 Achte auch nicht auf all die Worte, die man redet, damit du nicht hörst, wie dein Knecht dich schmäht. 22 Denn du weisst, dass auch du selbst oft andere geschmäht hast.Sie suchten grosse Erkenntnisse
23 All dies versuchte ich mit der Weisheit. Ich sprach: Ich will Weisheit erlangen. Sie aber blieb mir fern. 24 Fern ist, was war, und tief, tief - wer könnte es begreifen? (Pred 1,11) 25 Ich nahm mir vor, Weisheit und Erkenntnis zu verstehen, zu erkennen und zu suchen, zu verstehen, dass Unrecht Torheit ist und Unverstand Verblendung. (Pred 1,17) 26 Und nun finde ich: Die Frau ist bitterer als der Tod, sie ist eine Schlinge, ihr Herz ist ein Netz, ihre Hände sind Fesseln. Wer Gott gefällt, entkommt ihr, der Sünder aber wird von ihr gefangen. (Spr 22,14) 27 Sieh, dies fand ich, sprach Kohelet: Alles in allem findet sich die Erkenntnis, 28 dass ich ständig suchte, aber nicht fand. Unter tausend fand ich einen einzigen Mann, eine Frau aber fand ich bei all diesen nicht. 29 Nur dies fand ich, sieh: Gott hat den Menschen recht gemacht, sie aber suchten grosse Erkenntnisse.Prediger 7
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagWeisheit fürs Leben
1 Ein guter Ruf ist mehr wert als ein gutes Parfum, und der Tag deines Todes ist besser als der Tag deiner Geburt. (Spr 22,1) 2 Geh lieber in ein Haus, in dem getrauert wird, als in ein Haus, in dem ein fröhliches Fest gefeiert wird. Denn dort wird dir bewusst, dass jeder Mensch einmal sterben muss – daran sollte sich jeder Mensch während seines Lebens erinnern. (Ps 90,12) 3 Kummer ist besser als Lachen, denn Traurigkeit reinigt den Menschen. (2Kor 7,10) 4 Der Weise ist mit seinen Gedanken und seinem Herzen bei denen, die trauern; ein Dummkopf überlegt nur, wie er es sich gut gehen lassen kann. 5 Es ist besser, sich von einem Weisen zurechtweisen zu lassen, als sich von den Lobliedern eines Dummkopfs beruhigen zu lassen. (Ps 141,5; Spr 6,23; Spr 13,18; Spr 15,31; Spr 25,12) 6 Denn die Schmeicheleien eines Dummkopfs sind so kurz und unbeständig wie das Aufglühen von Dornen im Feuer. Auch das ist sinnlos. 7 Gewinn, der ihm nicht zusteht, macht aus dem Weisen einen Dummkopf, und Bestechungsgelder verderben das Herz. (2Mo 23,8; 5Mo 16,19; Spr 17,23) 8 Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang. Geduld ist besser als Selbstherrlichkeit. (Spr 14,29; Spr 16,32; Gal 5,22; Eph 4,2) 9 Sei nicht aufbrausend in deinem Zorn, denn der Ärger ist ein Freund der Dummköpfe. (Spr 14,17; Jak 1,19) 10 Frag nicht, warum früher alles besser war, denn damit verrätst du nur, dass du keine Weisheit besitzt. 11 Weisheit zu besitzen ist genauso wertvoll wie ein großes Vermögen; Einsicht ist ein Vorteil für die, die im Sonnenlicht leben. 12 Denn Weisheit kann dich genauso schützen wie Reichtum; aber die Weisheit ist in der Lage, dir das Leben zu retten. (Spr 3,18; Spr 8,35) 13 Schau dir die Taten Gottes an: Kann jemand gerade biegen, was er krumm gemacht hat? (Pred 1,15; Pred 3,11; Pred 8,17) 14 Wenn es dir gut geht: Freu dich daran! Und wenn du von Unglück betroffen bist: Denk daran, dass dieser Tag wie auch jener von Gott gekommen ist, damit der Mensch nicht herausfinden kann, was die Zukunft bringt. (5Mo 8,5; 5Mo 26,11; Pred 3,22; Pred 9,7; Pred 11,9)Die Grenzen menschlicher Weisheit
15 In meinem kurzen, unbedeutenden Leben habe ich beides gesehen: Mancher, der gerecht lebt, muss schon in jungen Jahren sterben, obwohl er nichts Unrechtes getan hat, und ein anderer, der nichts von Gott wissen will, darf dennoch ein langes Leben führen. (Pred 6,12; Pred 8,12; Pred 9,9) 16 Deshalb: Leb nicht übertrieben rechtschaffen und versuch nicht allzu weise zu sein. Oder willst du dich selbst zugrunde richten? 17 Aber sei auch nicht zu schlecht und unvernünftig: Oder willst du sterben, bevor deine Zeit gekommen ist? 18 Es ist am besten, wenn du das eine nicht loslässt und dennoch das andere behältst. Denn derjenige, der Gott ernst nimmt, findet den richtigen Mittelweg. (Pred 3,14; Pred 5,7; Pred 8,12) 19 Die Weisheit hilft einem Weisen mehr, als es die zehn einflussreichsten Einwohner einer Stadt könnten! 20 Denn es gibt keinen Menschen auf der Welt, der sich in allen Lebenslagen richtig verhält und niemals irgendetwas Schlechtes tut. (1Kön 8,46; 2Chr 6,36; Ps 143,2; Spr 20,9; Röm 3,23) 21 Kümmre dich nicht um die Gerüchte, die hinter deinem Rücken erzählt werden. Sonst musst du vielleicht irgendwann mitanhören, wie dein eigener Diener Schlechtes über dich redet. 22 Denn du weißt genau, dass du selbst oft genug Schlechtes über andere verbreitet hast. 23 Dies alles habe ich selbst ausprobiert, als ich mich um Weisheit bemüht habe. Ich sagte mir: »Ich will immer weiser werden.« Doch es gelang mir nicht. 24 Der Sinn aller Dinge ist so fern und in unergründlicher Tiefe verborgen. Niemand kann ihn ergründen. (5Mo 30,11; Hi 11,7; Hi 37,23; Röm 11,33) 25 Trotzdem habe ich nicht aufgehört nach Erkenntnis zu streben, und war immer bemüht, zu einem gerechten Urteil zu finden. Ich hoffte, bei meiner Suche zu dem Schluss zu kommen, dass es unvernünftig ist, ohne Gott zu leben, und dass Unvernunft dumm ist. (Pred 1,17) 26 Dabei fand ich etwas, das noch schlimmer ist als der Tod: Eine Frau, die versucht, Männer zu verführen. Denn sie ist wie ein Netz, in dem sich das Opfer heillos verfängt, ihr Herz gleicht Schlingen, mit denen man Tiere fängt, und ihre Arme sind wie Fesseln. Wer sich zu Gott hält, kann ihr entkommen, aber wer ohne Gott lebt, geht ihr unweigerlich in die Falle. (Spr 5,4; Spr 6,23; Spr 7,23; Spr 22,14) 27 »Ich bin zu einem Schluss gekommen«, sagt der Lehrer. »Ich habe alle meine Erfahrungen zusammengetragen und konnte so zu einem sicheren Urteil finden. 28 Unter tausend Männern fand ich einen einzigen, dem man vertrauen konnte. Unter den Frauen dagegen fand ich keine einzige, der ich mein Vertrauen schenken konnte. (1Kön 11,3) 29 Du sollst trotzdem wissen: Gott hat die Menschen aufrichtig und gerecht geschaffen. Die Menschen sind es, die sich mit schlechten Dingen beschäftigen.« (1Mo 1,27)Prediger 7
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftÜber den Tod
1 »Ein guter Ruf ist besser als ein schönes Begräbnis«,[1] heißt es. Ich aber sage: Der Todestag ist besser als der Tag der Geburt. (Spr 22,1) 2 In ein Trauerhaus gehen bringt mehr Gewinn als in ein Hochzeitshaus gehen; denn auf jeden Menschen wartet der Tod, und wer noch lebt, nehme sich das zu Herzen! 3 Weinen ist besser als Lachen. Ein trauriges Gesicht ist ein Zeichen für reiche Lebenserfahrung. 4 Der Narr geht am liebsten dorthin, wo es lustig zugeht; der Weise geht lieber in ein Trauerhaus.Über Wissen und Unverstand
5 Der Tadel eines weisen Menschen hilft dir mehr als alle Loblieder der Unwissenden – heißt es –, 6 denn das Lachen unverbesserlicher Narren ist wie das Prasseln brennender Dornen unter einem Kochtopf. Aber auch das ist vergebliche Mühe; 7 denn auch der Weise wird zum Narren, wenn man ihn erpresst, und Geschenke vernebeln seinen Verstand. (2Mo 23,8)Über Geduld und Vorsicht
8 Mit Reden aufhören ist besser als mit Reden anfangen. Ruhig Blut bringt weiter als ein heißer Kopf. 9 Lass dich nicht aus der Ruhe bringen; nur Unverständige ärgern sich über alles. 10 Frage nicht: »Warum war früher alles besser als heute?« Damit verrätst du nur, dass du das Leben noch nicht kennst.Über Erfahrung und Besitz
11 Wissen und Erfahrung sind ebenso viel wert wie Besitz, ja, sie werfen sogar noch Gewinn ab. (Spr 3,14; Spr 16,16) 12 Sie geben genauso viel Sicherheit wie das Geld und sie bringen noch mehr: Sie erhalten ihren Besitzer am Leben. 13 Aber vergiss nicht, dass es bei allem auf Gottes Tun ankommt. Wer kann gerade biegen, was er krumm gemacht hat? (Pred 1,15) 14 Freu dich, wenn du einen Glückstag hast. Und wenn du einen Unglückstag hast, dann denke daran: Gott schickt dir beide, und du weißt nicht, was als Nächstes kommt. (Hi 2,10; Pred 3,11; Sir 11,14)Die gesunde Mitte
15 Während meines vergänglichen Lebens voll vergeblicher Mühe habe ich beobachtet: Es gibt Menschen, die nach Gottes Geboten leben und trotzdem elend umkommen; aber andere, die Unrecht tun und sich um Gott nicht kümmern, genießen ihr Leben bis ins hohe Alter. (Hi 12,6; Pred 8,14; Pred 9,2) 16 Deshalb ist mein Rat: Übertreib es nicht mit der Rechtschaffenheit und bemühe dich nicht zu sehr um Wissen! Warum willst du dich selbst zugrunde richten? (Pred 2,15) 17 Schlag aber auch nicht über die Stränge und bleib nicht in der Unwissenheit! Warum willst du vor der Zeit sterben? (Pred 3,2) 18 Halte dich an die gesunde Mitte. Wenn du Gott ernst nimmst, findest du immer den rechten Weg. (Pred 12,13) 19 Wissen und Erfahrung helfen einem Menschen mehr, als zehn Herrscher einer Stadt ihm helfen können. (Spr 24,5) 20 Aber kein Mensch auf der Erde ist so rechtschaffen, dass er immer richtig handelt und nie einen Fehler macht. (Jak 3,2) 21 Versuche nicht, alles mitzubekommen, was die Leute reden. Was hast du davon, wenn du hörst, wie deine Untergebenen über dich schimpfen? 22 Du weißt doch, dass du selbst oft genug über andere geschimpft hast.Vergebliches Forschen
23 Ich wollte weise werden; ich habe alles versucht, um zur Einsicht zu kommen; aber sie blieb mir unerreichbar fern. 24 Der Sinn aller Dinge ist so fern und so tief verborgen. Wer kann ihn ergründen? 25 Dann wandte ich mich etwas anderem zu: Ich forschte und beobachtete, um daraus meine Schlüsse zu ziehen und zu einem Urteil zu kommen. Ich wollte wissen, ob die Bosheit etwas mit fehlender Einsicht zu tun hat und Unverstand mit Unverbesserlichkeit. 26 Da ist zum Beispiel die Art von Frau, die noch bitterer ist als der Tod. Von ihr sagt man: »Sie ist eine Falle, ihre Liebe ist ein Fangnetz; ihre Arme, mit denen sie dich umfängt, sind Fesseln. Ein Mann, an dem Gott Gefallen hat, kann ihr entrinnen. Aber wer Gott missfällt, den fängt sie ein.« (Spr 5,3) 27 Sieh dir an, was ich[2] herausgefunden habe; es ist das Ergebnis vieler Einzelbeobachtungen – 28 das heißt: Was ich eigentlich suchte, habe ich nicht gefunden. Ich habe den Menschen gesucht, wie er sein sollte, und unter Tausend habe ich einen gefunden, und das war keine Frau! – 29 Das Ergebnis meines ganzen Forschens war: Gott hat die Menschen einfach und aufrichtig geschaffen, aber manche wollen alles kompliziert haben.Prediger 7
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.