von Deutsche Bibelgesellschaft1O dass du mein Bruder wärest, der an meiner Mutter Brüste gesogen! Fände ich dich draußen, so wollte ich dich küssen und niemand dürfte mich schelten!2Ich wollte dich führen und in meiner Mutter Haus bringen, in die Kammer derer, die mich gebar. Da wollte ich dich tränken mit gewürztem Wein und mit dem Most meiner Granatäpfel.3Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte herzt mich. –4Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, dass ihr die Liebe nicht aufweckt und nicht stört, bis es ihr selbst gefällt.5Wer ist sie, die heraufsteigt aus der Wüste, an ihren Freund gelehnt? Unter dem Apfelbaum weckte ich dich, wo deine Mutter dich empfing, wo in Wehen kam, die dich gebar.6Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine gewaltige Flamme[1].7Viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen noch die Ströme sie ertränken. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, würde man ihn verspotten.8Unsre Schwester ist klein und hat keine Brüste. Was sollen wir mit unsrer Schwester tun, wenn man um sie werben wird?9Ist sie eine Mauer, so wollen wir ein silbernes Bollwerk darauf bauen. Ist sie eine Tür, so wollen wir sie sichern mit Zedernbohlen.10Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Da bin ich geworden in seinen Augen wie eine, die Frieden findet.11Salomo hatte einen Weinberg zu Baal-Hamon, den gab er den Wächtern. Für seine Frucht zahlt ein jeder tausend Silberstücke.12Mein eigener Weinberg liegt vor mir. Die tausend lasse ich dir, Salomo, und zweihundert den Wächtern seiner Früchte.13Die du wohnst in den Gärten, lass mich deine Stimme hören; die Gefährten lauschen dir.14Flieh, mein Freund! Sei wie eine Gazelle oder wie ein junger Hirsch auf den Balsambergen!
Hoheslied 8
Elberfelder Bibel
von SCM Verlag1Wärest du mir doch ein Bruder, der die Brust meiner Mutter gesogen! Fände ich dich ⟨dann⟩ draußen, könnte ich dich küssen, und man dürfte mich dennoch nicht verachten.2Ich würde dich führen, dich hineinbringen ins Haus meiner Mutter, die mich unterrichtete[1]. Ich würde dir vom Würzwein zu trinken geben, vom Most meiner Granatäpfel.3Seine Linke ⟨läge⟩ unter meinem Kopf, und seine Rechte umfasste mich[2]. (Hl 2,6)4Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems: Was wollt ihr wecken, was aufstören die Liebe, bevor es ihr ⟨selber⟩ gefällt! (Hl 2,7)5Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wüste, an ihren Geliebten gelehnt? Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt, dort empfing dich deine Mutter, dort empfing sie dich, die dich gebar. (Ps 63,9; Hl 3,6)6»Leg mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie der Scheol die Leidenschaft. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs. (Jer 22,24; Hag 2,23)7Mächtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszulöschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort. Wenn einer den ganzen Besitz seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten.« (Röm 8,35; 1Kor 13,8)8Wir haben eine Schwester, die ist klein und hat noch keine Brüste. Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird?9Wenn sie eine Mauer ist, bauen wir auf ihr eine silberne Zinne. Wenn sie aber eine Tür ist, versperren wir sie mit einem Zedernbrett.10Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Nun ⟨aber⟩ bin ich vor ihm wie eine, die Frieden anbietet[3]. (Hl 4,4)11Einen Weinberg hatte Salomo in Baal-Hamon. Er übergab den Weinberg den Hütern. Jedermann würde für seine Frucht tausend Silber⟨schekel⟩ einnehmen[4]. (Jes 7,23)12Meinen eigenen Weinberg habe ich vor mir. Die tausend ⟨Silberschekel gönne ich⟩ dir, Salomo, und zweihundert denen, die seine Frucht hüten. (Hl 1,6)13Die du wohnst in den Gärten, während die Gefährten deiner Stimme lauschen, lass mich hören:14Enteile, mein Geliebter, und tu es der Gazelle gleich oder dem jungen Hirsch auf den Balsambergen! (Hl 2,9)
Hoheslied 8
Menge Bibel
1Ach, wärst du doch mein Bruder, hättest die Brust meiner Mutter gesogen! Träf’ ich dich dann auf der Straße, so dürft’ ich dich küssen, ohne daß jemand mich deshalb mißachtete.2Ich nähme dich dann mit mir ins Haus meiner Mutter; du müßtest mich unterweisen, ich gäbe dir Würzwein zu trinken, den Most meiner Granaten. –3Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte umfängt mich.4Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems: was wollt ihr die Liebe aufstören und wecken, eh’ es ihr selber gefällt! (Hl 2,6)5Wer ist’s, die da heraufkommt aus der Trift, gelehnt an ihren Geliebten? »Unter dem Apfelbaum hab’ ich dich aufgeweckt; dort hat deine Mutter dich mit Schmerzen geboren, dort dich mit Schmerzen ans Licht der Welt gebracht.«6»O lege mich an dein Herz wie einen Siegelring, wie einen Siegelring an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe und ihre Leidenschaft hart[1] wie die Unterwelt; ihre Gluten sind Feuergluten, ihre Flammen wie Flammen Gottes.7Die mächtigsten Fluten vermögen die Liebe nicht auszulöschen und Ströme sie nicht fortzuschwemmen[2]; böt’ einer auch alles Gut seines Hauses (als Kaufpreis) für die Liebe: man würde sein nur spotten.«8Ein Schwesterlein haben wir, die noch keine Brüste hat; was sollen wir nun mit unserer Schwester tun am Tage, wo man um sie freit?9Ist sie eine Mauer, so bauen wir eine Krönung[3] von Silber auf ihr; ist sie aber ein Tor, so verrammeln wir es mit Zederbohlen.« –10Ich bin[4] eine Mauer, und meine Brüste sind[5] wie Türme; doch ich habe mich ihm gezeigt als friedlich übergebene Burg.11Einen Weinberg besaß Salomo in Baal-Hamon; er übergab den Weinberg den Hütern; jeder hatte für seinen Ertrag tausend Silberstücke zu zahlen.12Über meinen Weinberg verfüge ich allein. Die tausend Silberstücke gehören dir, (mein) Salomo, und dazu noch zweihundert den Hütern seiner Früchte.13Die du wohnst in den Gärten, die Freunde lauschen: deine Stimme laß mich hören!14»Enteile, mein Geliebter, und mache es wie die Gazelle oder wie der junge Hirsch auf den balsamduftenden Bergen!« (Hl 2,17)
Hoheslied 8
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Ach, wärst du doch mein Bruder, / genährt an den Brüsten meiner Mutter.
Träfe ich dich draußen, / ich würde dich küssen / und niemand dürfte mich deshalb verachten. (Spr 6,30)2Führen wollte ich dich, / in das Haus meiner Mutter dich bringen, / die mich erzogen hat.
Würzwein gäbe ich dir zu trinken, / von meinem Granatapfelmost. (Ri 4,18; Est 7,1; Spr 9,5; Hl 1,2; Hl 1,4; Hl 2,4; Hl 3,4; Hl 7,10; Jdt 12,20)3Seine Linke liegt unter meinem Kopf, / seine Rechte umfängt mich. (Hl 2,6)4Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter: / Was stört ihr die Liebe auf, / warum weckt ihr sie, ehe ihr selbst es gefällt? (Hl 2,7; Hl 3,5; Hl 5,8)
Gegenseitige Liebe und Sehnsucht
5Wer ist sie, / die aus der Wüste heraufsteigt, / auf ihren Geliebten gestützt?
Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt, / dort, wo deine Mutter dich empfing, / wo deine Gebärerin in Wehen lag. (Hl 3,6)6Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, / wie ein Siegel auf deinen Arm,
denn stark wie der Tod ist die Liebe, / die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt!
Ihre Gluten sind Feuergluten, / gewaltige Flammen.[1] (1Mo 38,18; 5Mo 4,24; 5Mo 6,4; Ps 79,5; Spr 6,21; Jer 22,24; Zef 1,18; Hag 2,23)7Mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen, / auch Ströme schwemmen sie nicht hinweg.
Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses, / nur verachten würde man ihn. (Jes 43,1)8Wir haben eine kleine Schwester, / noch ohne Brüste.
Was tun wir mit unsrer Schwester am Tag, / da jemand um sie wirbt? (Hes 16,7)9Ist sie eine Mauer, / bauen wir silberne Zinnen auf ihr.
Ist sie eine Tür, / versperren wir sie mit einem Zedernbrett.10Ich bin eine Mauer / und meine Brüste sind wie Türme.
Da hab ich in seinen Augen / Frieden gefunden.11Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon; / den Weinberg übergab er Hütern.
Für seine Frucht wird jeder / tausend Silberstücke bezahlen. (Jes 7,23)12Mein eigener Weinberg liegt vor mir. / Die tausend lass ich dir, Salomo, / und zweihundert noch denen, / die seine Frucht hüten.13Die du in den Gärten weilst, / auf deine Stimme lauschen die Freunde; / lass sie mich hören!14Flieh mein Geliebter, / der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch / auf den Balsambergen! (Hl 2,17)