Jeremia 50
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagAusspruch über Babel: Sein Sturz und dessen Folgen für Israel und Juda
1 Das Wort, das der HERR über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia geredet hat: (Jer 25,12) 2 Verkündigt es unter den Nationen und lasst es hören und richtet ein Feldzeichen auf! Lasst es hören, verschweigt es nicht! Sagt: Babel ist eingenommen, Bel zuschanden geworden, Merodach[1] schreckerfüllt! Ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden, ihre Götzen[2] sind schreckerfüllt! (Jes 46,1; Jer 10,11) 3 Denn gegen es ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: Die wird sein Land zur Wüste[3] machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird. Sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen. (Jer 50,9; Jer 50,39; Jer 51,62) 4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR[4], werden die Söhne Israel kommen, sie und die Söhne Juda zusammen. Immerfort weinend werden sie gehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. (2Chr 7,14; Jer 3,18; Jer 29,12; Jer 31,9; Hos 3,5; Hos 11,10) 5 Sie werden nach Zion fragen, ⟨auf den⟩ Weg dahin ist ihr Gesicht ⟨gerichtet⟩: Kommt und schließt euch an den HERRN an in einem ewigen Bund, der nicht vergessen wird! (Jer 32,40) 6 Mein Volk war eine verloren gehende Schafherde; ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge[5]. Sie gingen von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte. (Ps 119,176; Jes 1,3; Jes 53,6; Jer 23,1; Hes 34,5; Mt 9,36; Mt 10,6; Mt 18,12; 1Petr 2,25) 7 Alle, die sie fanden, fraßen sie. Und ihre Gegner[6] sagten: Wir werden nicht schuldig! – deshalb, weil sie gegen den HERRN gesündigt haben, die Weide der Gerechtigkeit, und ⟨gegen⟩ den HERRN, die Hoffnung ihrer Väter. (Ps 22,5; Ps 79,7; Jer 14,8; Jer 31,23; Jer 33,16; Jer 40,2; Sach 11,5) 8 Flieht aus Babel hinaus und zieht aus dem Land der Chaldäer und seid wie die Leitböcke vor den Schafen her! (Jes 48,20; Sach 2,11) 9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen Babel eine Versammlung großer Nationen aus dem Land des Nordens, und sie werden sich gegen es aufstellen; von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten[7] Helden, keiner kehrt mit leeren Händen zurück[8]. (2Sam 1,22; Jer 50,3) 10 Und Chaldäa wird zum Raub werden. Alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR[9]. (Jer 50,37) 11 Ja, freut euch ⟨nur⟩, ja, jubelt ⟨nur, ihr⟩ Plünderer meines Erbteils, ja, hüpft ⟨nur⟩ wie eine dreschende junge Kuh[10] und wiehert wie starke ⟨Pferde⟩! (Hab 1,15) 12 Sehr beschämt ist eure Mutter, in ihrer Hoffnung getäuscht, eure Gebärerin. Siehe, es[11] ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre und eine Steppe. (Jer 50,39; Jer 51,62) 13 Vor dem Grimm des HERRN wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern ganz und gar verödet bleiben[12]. Jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen[13] über all seine Plagen[14]. (Jer 18,16; Jer 25,12; Zef 2,15) 14 Stellt euch ringsum auf gegen Babel, alle, die ihr den Bogen spannt! Schießt nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn gegen den HERRN hat es gesündigt. (Jer 50,7) 15 Erhebt das Kriegsgeschrei gegen es ringsum! Es hat sich ergeben[15]. Gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des HERRN. Rächt euch an ihm! So wie es getan hat, tut ihm! (Jes 59,18; Jes 63,4; Jer 50,28; Jer 50,29; Nah 1,2; Offb 18,6) 16 Rottet aus Babel den Sämann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem gewalttätigen Schwert werden sie sich jeder zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen. 17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assur es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babel, ihm die Knochen abgenagt[16]. (2Kön 17,6; Jer 21,7; Jer 51,34) 18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, ebenso wie ich den König von Assur heimgesucht habe. (5Mo 32,41; Jes 10,12; Hab 2,8) 19 Und ich will Israel zu seinem Weideplatz zurückbringen, dass es ⟨auf dem⟩ Karmel und ⟨in⟩ Baschan weidet und seine Seele sich sättigt auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead. (4Mo 32,1; Jer 23,3; Jer 33,12; Hes 34,13; Mi 7,14) 20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR[17], wird Israels Schuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein – und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse. (Ps 85,3; Ps 103,12; Jes 10,21; Jes 33,24; Jes 43,25; Jes 44,22; Jer 31,34; Jer 33,8; Kla 4,22; Zef 3,12; Sach 3,9) 21 Gegen das Land Meratajim[18], gegen es ziehe hinauf und gegen die Bewohner von Pekod[19]! Mache ⟨sie⟩ nieder und vollstrecke den Bann hinter ihnen her, spricht der HERR[20], und tu nach allem, was ich dir geboten habe! (5Mo 33,27; Jes 48,14) 22 Kriegslärm im Land und großer Zusammenbruch! 23 Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! 24 Ich habe dir eine Falle gestellt[21], und du bist auch gefangen worden, Babel, ohne dass du es erkannt hast. Du bist gefunden und auch gefasst, weil du Krieg mit dem HERRN angefangen hast. (Hi 15,25) 25 Der HERR hat seine Rüstkammer[22] aufgetan und die Waffen seines Grimms hervorgeholt; denn Arbeit gibt es für den Herrn, den HERRN der Heerscharen, im Land der Chaldäer. (Jes 13,5) 26 Kommt über es vom ⟨äußersten⟩ Ende[23], öffnet seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vollstreckt den Bann an ihm! Nicht bleibe ihm ein Rest! 27 Stecht alle seine Stiere nieder[24], zur Schlachtung sollen sie hinsinken! Wehe über sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. (Jes 34,6; Jer 27,7; Jer 46,21) 28 Horch! Flüchtlinge und Entkommene aus dem Land Babel, um in Zion zu verkünden die Rache des HERRN, unseres Gottes, die Rache seines Tempels! (Jer 50,15; Dan 5,23) 29 Ruft Schützen herbei gegen Babel, alle, die den Bogen spannen! Belagert es ringsum, niemand darf entkommen! Vergeltet ihm nach seinem Tun, tut ihm nach allem, was es getan hat! Denn es hat vermessen gehandelt gegen den HERRN, gegen den Heiligen Israels. (Ps 137,8; Jer 25,14; Jer 48,26; Jer 50,14; Jer 50,15; Kla 1,9; Mt 7,2) 30 Darum sollen seine jungen Männer auf seinen Plätzen fallen und alle seine Kriegsmänner umkommen an jenem Tag, spricht der HERR[25]. (Jer 49,26) 31 Siehe, ich will an dich, du Stolze[26], spricht der Herr, HERR[27] der Heerscharen. Denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche. (Jes 2,12) 32 Dann wird die Stolze[28] stürzen und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten, dass es ihre ganze Umgebung frisst. (Spr 16,18) 33 So spricht der HERR der Heerscharen: Die Söhne Israel und die Söhne Juda sind alle zusammen Unterdrückte. Und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie loszulassen. (Sach 1,15) 34 Ihr Erlöser ist stark, HERR der Heerscharen ist sein Name. Er wird ihre Rechtssache bestimmt führen, um dem Land Ruhe zu verschaffen, aber den Bewohnern von Babel Unruhe. (2Chr 6,39; Hi 19,25; Spr 22,23; Spr 23,11; Jes 51,22; Jer 10,16; Jer 30,20; Jer 48,15; Kla 3,58; Offb 18,8) 35 Das Schwert über die Chaldäer, spricht der HERR[29], und über die Bewohner von Babel und über seine Obersten und über seine Weisen! 36 Das Schwert über die Orakelpriester, dass sie zu Toren werden! Das Schwert über seine Helden, dass sie schreckerfüllt sind! (Jes 44,25) 37 Das Schwert über seine Pferde und über seine Wagen und über das ganze Mischvolk, das in seiner Mitte ist, dass sie zu Weibern werden! Das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden! (Jer 50,10; Nah 3,13) 38 Dürre über seine Gewässer, dass sie austrocknen! Denn es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und durch ihre Schreckbilder werden sie toll. (Jes 44,27; Offb 16,12) 39 Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strauße werden darin wohnen. Und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Wohnstätte sein von Generation zu Generation. (Jer 50,3; Offb 18,2) 40 Wie ⟨nach⟩ der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarstädte durch Gott, spricht der HERR[30], wird niemand dort wohnen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten. (Jer 49,18; Am 4,11) 41 Siehe, ein Volk kommt von Norden her, und eine große Nation und viele Könige machen sich auf[31] vom äußersten Ende der Erde. (Jer 50,3) 42 Bogen und Kurzschwert führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Krieg. (Jer 6,22) 43 Der König von Babel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden. Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie bei der Gebärenden. (Jer 49,22; Dan 5,5) 44 Siehe, wie ein Löwe steigt er von der Pracht[32] des Jordan herauf zum Weideplatz ⟨am⟩ immerfließenden ⟨Bach⟩. Ja, ich werde sie[33] plötzlich daraus vertreiben und den, der auserkoren ist[34], über es[35] bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen könnte? (Jes 46,11; Jes 48,14; Jer 12,5) 45 Darum hört den Ratschluss des HERRN, den er über Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er über das Land der Chaldäer denkt[36]: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, ⟨auch⟩ die Geringen der Herde[37]! Wahrlich, der Weideplatz[38] wird sich über sie entsetzen! 46 Von dem Ruf: Babel ist erobert!, erzittert die Erde. Ein Geschrei wird unter den Nationen vernommen. (Jes 13,1; Jes 14,1; Jes 21,1; Jes 47,1; Jer 49,19; Jer 50,1; Offb 18,9)Jeremia 50
Hoffnung für alle
von BiblicaDer Untergang Babyloniens ist besiegelt
1 Die folgende Botschaft ließ der HERR durch den Propheten Jeremia verkünden. Sie war an Babylon und das ganze Reich der Babylonier gerichtet: 2 »Sagt es den Völkern, verkündet es überall! Stellt Feldzeichen auf und haltet die Neuigkeit nicht zurück! Ruft: ›Die Stadt Babylon ist erobert worden! Ihr Götze Bel[1] ist vernichtet, Marduk liegt zerschmettert am Boden. Ja, Babylons Götter, die sie schützen sollten, sind ein Bild der Schande geworden!‹ 3 Aus dem Norden zieht ein Volk heran zum Angriff gegen Babylonien; das ganze Land wird es verwüsten. Menschen und Tiere ergreifen die Flucht, bis keiner mehr dort lebt. 4 Ich, der HERR, sage: Wenn diese Zeit gekommen ist, kehren die Israeliten und die Judäer gemeinsam aus der Verbannung zurück. Sie weinen und suchen meine Nähe, die Nähe ihres Gottes. 5 Sie fragen: ›Welcher Weg führt zum Berg Zion?‹, und gehen in diese Richtung weiter. ›Kommt‹, fordern sie einander auf, ›wir wollen wieder dem HERRN gehören! Wir schließen mit ihm einen ewigen Bund, den wir nie mehr vergessen werden!‹ 6 Mein Volk war wie eine Herde, die sich verlaufen hat. Seine Hirten führten es auf einen falschen Weg und ließen es in den Bergen umherirren. So zog es über Berge und Hügel und vergaß, wohin es gehört. 7 Wer immer diese Herde fand, griff sie an und schlachtete sie ab. Die Feinde Israels sagten: ›Wir begehen kein Unrecht, denn schließlich haben sie gegen den HERRN gesündigt, den Gott, bei dem sie ganz sicher Weide finden und dem schon ihre Vorfahren vertrauten!‹«Flieht aus Babylon!
8 »Ihr Israeliten, flieht aus Babylon und verlasst so schnell wie möglich das Land! Geht den anderen Völkern voran wie Leittiere den Schafen! 9 Denn ihr werdet sehen: Ich sorge dafür, dass mächtige Völker aus dem Norden ein Bündnis schließen und sich zum Angriff gegen Babylon rüsten. Dann werden sie kommen und die Stadt erobern. Ihre Soldaten sind treffsichere Schützen, die ihr Ziel niemals verfehlen. 10 Sie werden ganz Babylonien plündern, keiner von ihnen kehrt mit leeren Händen zurück. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort. 11 Jetzt triumphiert ihr noch und jubelt, ihr Babylonier, weil ihr mein Land ausgeraubt habt! Ihr seid ausgelassen und springt vor Freude umher wie Kälber auf der Weide[2], ihr wiehert wie übermütige Hengste! 12 Doch euer Heimatland, in dem ihr geboren seid, wird nun selbst unterworfen und von allen verachtet. Es soll ein unbedeutender Fleck Erde sein, eine dürre und trostlose Wüste. 13 Mein Zorn wird Babylon treffen und es zu einem einzigen Trümmerhaufen machen, in dem niemand mehr wohnt. Wer vorüberzieht und die Ruinen sieht, wird entsetzt sein und verächtlich über sie lachen. 14 Ihr Bogenschützen, stellt euch rings um die Stadt zum Angriff auf und schießt! Spart nicht mit Pfeilen! Denn Babylon hat gegen mich, den HERRN, gesündigt. 15 Umzingelt die Stadt und stimmt das Kriegsgeschrei an! – Da, sie ergibt sich! Ihre Türme stürzen ein, die Mauern reißt man nieder! Ich, der HERR, strafe sie für all ihre Bosheit. Rächt auch ihr euch an Babylon! Zahlt ihm das heim, was es euch angetan hat! 16 Lasst niemanden am Leben, der die Saat ausstreuen oder die Ernte einbringen könnte! Alle Ausländer, die in Babylon wohnten, werden vor dem Schwert des Feindes fliehen und in die Heimat zu ihren Landsleuten zurückkehren. 17 Israel ist wie eine Herde, die von Löwen auseinandergetrieben wurde. Zuerst ist der König von Assyrien über sie hergefallen, und dann hat König Nebukadnezar von Babylonien ihre Knochen abgenagt. 18 Deswegen sage ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich bestrafe den König von Babylonien und sein ganzes Land so gewiss, wie ich auch den König von Assyrien zur Rechenschaft gezogen habe. 19 Aber mein Volk, meine Herde, bringe ich zurück zu ihrem Weideplatz, dann kann sie sich wieder beim Berg Karmel und im Hochland von Baschan ausbreiten; auch im Bergland von Ephraim und in Gilead findet sie genug zu essen. 20 Ich, der HERR, verspreche euch: Wer zu dieser Zeit nach Israels Schuld sucht, wird sie nicht finden. Man wird den Bewohnern Judas keine einzige Sünde vorhalten können. Denn wen ich von meinem Volk übrig lasse, dem werde ich vergeben.«Gott übt Rache für seinen zerstörten Tempel
21 »Ich, der HERR, sage euch: Tut, was ich euch befehle! Greift das Land Meratajim an, zieht gegen die Bewohner von Pekod in den Kampf![3] Vernichtet sie, zerstört alles ohne Erbarmen! 22 Hört das Kriegsgeschrei, Babyloniens Untergang naht! 23 Alle Völker hat es niedergeschlagen wie ein Hammer, doch nun liegt es selbst zerschmettert am Boden. Bei diesem Anblick werden die Völker von Entsetzen gepackt. 24 Ich habe dir eine Falle gestellt, Babylonien, und du bist hineingelaufen, ehe du wusstest, was geschah! Man hat dich eingeholt und überwältigt, denn du hast gegen mich, den HERRN, Krieg geführt. 25 Ich öffne meine Waffenkammer und hole die Waffen heraus, mit denen ich dich in meinem Zorn angreifen werde. Ja, für mich, den allmächtigen HERRN und Gott, gibt es in diesem Land viel zu tun! 26 Nehmt es von allen Seiten ein, brecht seine Kornspeicher auf und schüttet die Beute auf einen Haufen! Dann vernichtet alles und zerstört das ganze Land – lasst nichts mehr übrig! 27 Stecht alle seine Soldaten nieder, schlachtet sie ab wie Vieh! Wehe ihnen! Denn nun ist der Tag gekommen, an dem ihre Strafe sie trifft. 28 Hört, was die Flüchtlinge aus Babylonien erzählen! In Jerusalem, der Stadt auf dem Berg Zion, berichten sie, wie der HERR, unser Gott, sich an den Feinden gerächt hat: Er hat sie gestraft, weil sie seinen Tempel zerstört haben. 29 Ruft sämtliche Bogenschützen zum Kampf gegen Babylon herbei! Belagert die Stadt und lasst keinen entkommen! Vergeltet ihr alles Unrecht! Zahlt ihr heim, was sie euch angetan hat. Denn Babylon hat sich voller Stolz gegen mich, den heiligen Gott Israels, aufgelehnt. 30 Wenn es so weit ist, kommen die jungen Männer in den Straßen um, und alle Soldaten fallen noch am selben Tag im Kampf. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort. 31 Pass auf, denn ich, der allmächtige HERR und Gott, greife dich an, du stolze Stadt! Deine Strafe lässt nicht länger auf sich warten. 32 Du wirst stürzen, und niemand richtet dich wieder auf. Ich stecke dich und deine Nachbarstädte in Brand, das Feuer wird alles ringsum verzehren.«Der Herr erlöst sein Volk
33 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Noch werden die Israeliten und auch die Judäer unterdrückt. Ihre Feinde halten sie gefangen und lassen sie nicht in ihr Land zurückkehren. 34 Doch sie haben einen starken Erlöser, denn ich selbst, der HERR, der allmächtige Gott, verhelfe ihnen zu ihrem Recht. Auf der ganzen Welt sorge ich für Ruhe und Frieden, aber die Bewohner von Babylonien stürze ich in Angst und Schrecken. 35 Ich, der HERR, sage: Tod den Babyloniern und der Stadt Babylon mit ihren führenden Männern und ihren klugen Beratern! 36 Tod ihren Wahrsagern – sie werden als dumme Schwätzer entlarvt! Tod ihren Soldaten – die Angst soll sie packen! 37 Tod den Pferden und Streitwagen und allen Söldnern, die Babylonien unterstützt haben – sie werden sich nicht mehr wehren können! Die Schätze Babyloniens gebe ich der Plünderung preis. 38 Alle Gewässer des Landes sollen austrocknen! Denn Babylonien ist ein Land voll abscheulicher Götzenstatuen, die seinen Bewohnern den Verstand geraubt haben. 39 Wilde Wüstentiere werden in den Trümmern hausen, Schakale und Strauße streifen dort umher. Ja, Babylonien wird nie mehr bewohnt sein, für alle Zeiten bleibt es unbesiedelt. 40 Es soll zerstört werden wie damals Sodom und Gomorra mit ihren Nachbarstädten. Kein Mensch wird mehr dort wohnen, niemand sich dort auch nur aufhalten. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«Der Feind aus dem Norden
41 »Seht, von Norden zieht ein Volk heran, eine mächtige Nation macht sich auf den Weg vom Ende der Erde. Viele Königreiche wollen gegen Babylonien Krieg führen. 42 Mit Schwertern und Bogen sind sie bewaffnet, sie sind grausam und kennen kein Erbarmen. Wenn sie auf ihren Pferden heranstürmen, klingt es wie das Tosen des Meeres. Sie haben sich zum Kampf gerüstet gegen dich, du Stadt Babylon! 43 Dein König hört die Schreckensmeldung, ihn hat aller Mut verlassen. Er zittert vor Angst wie eine Frau in den Wehen. 44 Ja, ich will die Babylonier aus ihrem Land vertreiben wie ein Löwe, der aus dem Dickicht am Jordan hervorbricht und ins fruchtbare Weideland einfällt. Dann wird einer, den ich selbst erwählt habe, über Babylonien regieren. Wer ist mir gleich und kann mich zur Rechenschaft ziehen? Welcher Herrscher ist imstande, sich mir zu widersetzen? 45 So hört nun, welchen Beschluss ich, der HERR, über Babylon gefällt habe und was ich mit den Einwohnern von Babylonien vorhabe: Man wird sie alle, auch die Jüngsten unter ihnen, wie hilflose Schafe forttreiben. Ja, das ganze Land wird entsetzt sein, wenn dies geschieht. 46 Babyloniens Sturz lässt die Erde erbeben, selbst die anderen Völker hören noch die lauten Hilfeschreie.«Jeremia 50
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDas Wort des Herrn über Babel
1 Dies ist das Wort, das der HERR über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia gesprochen hat: (Ps 137,8; Jer 25,12; Jer 25,26) 2 Verkündigt es unter den Heiden und lasst es hören, richtet ein Kriegsbanner auf; lasst es hören und verheimlicht es nicht, sagt: Babel ist eingenommen, Bel ist zuschanden geworden, Merodach ist erschrocken; ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden und ihre Götzen erschrocken! (Jes 21,9; Jes 37,19; Jes 46,1; Jer 10,11; Jer 51,44; Jer 51,47; Zef 2,11) 3 Denn von Norden zieht ein Volk gegen sie heran, das wird ihr Land zur Wüste machen, dass niemand mehr darin wohnen wird, weder Menschen noch Vieh, weil sie sich schnell davongemacht haben. (Jes 13,17; Jer 1,13; Jer 50,9; Jer 50,13; Jer 50,39; Jer 50,41)Der Herr verheißt den gefangenen Judäern den Auszug aus Babel
4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, werden die Kinder Israels kommen und die Kinder Judas mit ihnen; sie werden weinend hingehen, um den HERRN, ihren Gott, zu suchen. (Jer 3,18; Jer 29,12; Jer 31,9; Hos 3,5; Sach 8,21) 5 Sie werden den Weg nach Zion erfragen, dorthin ist ihr Angesicht gerichtet: »Kommt, lasst uns dem HERRN anhängen mit einem ewigen Bund, der nicht vergessen werden soll!« (5Mo 4,30; 5Mo 5,29; Ps 84,8; Jes 2,3; Jes 35,10; Jes 55,3; Jer 32,40) 6 Mein Volk war wie verlorene Schafe; ihre Hirten haben sie auf Abwege geleitet, auf den Bergen sie irregeführt; sie gingen von Berg zu Hügel, haben ihren Ruheplatz vergessen. (Jes 1,3; Jes 53,6; Jes 65,7; Jer 2,20; Jer 2,32; Jer 3,23; Jer 23,1; Jer 50,17; Hes 34,1; Hes 34,6; Mt 9,36) 7 Alle, die sie fanden, fraßen sie auf, und ihre Feinde sprachen: »Wir verschulden uns nicht; sondern sie haben sich an dem HERRN versündigt, an der Wohnung der Gerechtigkeit, an der Hoffnung ihrer Väter, am HERRN!« (Ps 22,5; Ps 79,7; Jer 2,11; Jer 14,8; Jer 31,23; Jer 33,16; Jer 40,2) 8 Flieht hinaus aus Babels Mitte und zieht hinweg aus dem Land der Chaldäer und seid wie Böcke vor der Herde her! (4Mo 16,26; Jes 48,20; Jer 51,6; Jer 51,45) 9 Denn siehe, ich erwecke im Land des Nordens eine Versammlung großer Völker und lasse sie nach Babel hinaufziehen, um es zu belagern, und von dort aus wird es erobert werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden; keiner kehrt vergeblich zurück. (2Sam 1,22; Jes 13,4; Jer 50,3; Jer 51,27) 10 So soll Chaldäa zur Beute werden, dass alle, die es plündern, genug bekommen sollen!, spricht der HERR. (Jes 45,3; Jer 50,37)Der Herr wird Babel seine Bosheit gegen Juda vergelten
11 Ja, freue dich, ja, frohlockt nur, die ihr mein Erbteil geplündert habt; ja, hüpfe nur wie eine dreschende junge Kuh und wiehere wie die Hengste: (Jer 5,8; Kla 2,15; Hes 26,2; Ob 1,12) 12 Eure Mutter wird doch ganz zuschanden werden; die euch geboren hat, wird beschämt dastehen. Siehe, sie ist das letzte der Völker, eine dürre Wüste, eine öde Steppe! (Jes 13,20; Jer 25,12) 13 Wegen des Zornes des HERRN wird sie unbewohnt bleiben und gänzlich verwüstet werden; wer an Babel vorübergeht, wird sich entsetzen und zischen wegen all ihrer Plagen. (Jer 4,8; Jer 7,20; Jer 19,8; Jer 49,17; Zef 2,15; Sach 1,15) 14 Stellt euch ringsum gegen Babel auf, ihr Bogenschützen alle! Schießt nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn es hat gegen den HERRN gesündigt. (Jer 50,7; Jer 50,29; Jer 51,3) 15 Erhebt ringsum Kriegsgeschrei gegen es! Es muss sich ergeben; seine Grundfesten fallen, seine Mauern werden geschleift. Denn das ist die Rache des HERRN. Rächt euch an ihm! Handelt an ihm, wie es gehandelt hat! (Ps 137,8; Jes 45,14; Jes 59,18; Jes 63,4; Jer 27,11; Jer 50,28; Jer 50,29; Jer 51,6; Jer 51,44; Jer 51,58; Ob 1,15; Nah 1,2; Jak 2,13; Offb 18,6) 16 Rottet aus Babel den Sämann aus samt dem, der die Sichel führt zur Zeit der Ernte! Vor dem grausamen Schwert wird sich jedermann seinem Volk zuwenden und jeder in sein Land fliehen. (Jes 13,14; Jer 51,9; Jer 51,23) 17 Israel ist ein versprengtes Schaf; Löwen haben es verscheucht. Zuerst hat es der König von Assyrien gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babel, seine Knochen zermalmt. (2Kön 17,6; 2Chr 36,17; Jer 50,6; Dan 6,24) 18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche den König von Babel und sein Land heim, wie ich den König von Assyrien heimgesucht habe. (Jes 10,12; Jes 37,36; Zef 2,13) 19 Und ich will Israel zu seiner Weide zurückführen, damit es auf dem Karmel und in Baschan weide und auf dem Bergland Ephraim und in Gilead seinen Hunger stille. (Jes 49,9; Jer 23,3; Hes 34,13; Mi 7,14) 20 In jenen Tagen und zu jener Zeit wird man die Schuld Israels suchen, spricht der HERR, aber sie wird nicht mehr vorhanden sein, und die Sünden Judas, aber man wird sie nicht finden; denn ich werde denen vergeben, die ich übrig lasse. (Ps 103,12; Jes 10,21; Jes 43,25; Jer 31,34; Mi 7,19; Zef 3,12) 21 Ziehe hinauf gegen das »Land des zweifachen Trotzes« und gegen die Bewohner der »Heimsuchung«! Mache sie nieder und vollstrecke den Bann hinter ihnen her, spricht der HERR, und mache es mit ihnen genau so, wie ich es dir befohlen habe! (Jes 48,14; Jer 48,10)Der Zusammenbruch Babels wird angekündigt
22 Kriegslärm ist im Land und ein gewaltiger Zusammenbruch! (Jer 4,19; Jer 51,54) 23 Wie ist doch der Hammer der ganzen Erde zertrümmert und zerbrochen worden! Wie ist doch Babel unter den Völkern zum Entsetzen geworden! (Jer 51,20) 24 Ich habe dir eine Falle gestellt, Babel, und du bist auch gefangen worden, ohne dass du es merktest; du bist ertappt und ergriffen worden; denn du hast dich gegen den HERRN aufgelehnt. (Hi 15,25; Ps 2,2; Pred 9,12; Jer 50,29; Jer 51,31; Dan 5,30) 25 Der HERR hat seine Waffenkammer geöffnet und die Waffen seines Zornes hervorgeholt; denn im Land der Chaldäer hat der Herrscher, der HERR der Heerscharen, ein Werk zu vollbringen. (Jes 13,2; Jes 14,22; Jes 48,14; Jer 51,11; Jer 51,25) 26 Kommt von allen Enden über [das Land]! Öffnet seine Kornhäuser, schüttet alles auf wie Garben und vollstreckt den Bann an ihm; es soll ihm kein Überrest verbleiben! (Jes 5,26; Jes 45,3; Jer 50,10; Jer 50,41) 27 Stecht alle seine Stiere nieder, zur Schlachtbank sollen sie hinab! Wehe ihnen; denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung! (Jes 34,6; Jer 27,7; Jer 46,21; Jer 49,8) 28 Man hört ein Geschrei von denen, die aus dem Land Babel entkommen und geflohen sind, um in Zion die Rache des HERRN, unseres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel. (5Mo 32,35; Jer 50,15; Jer 51,6; Jer 51,11; Jer 51,56) 29 Ruft Schützen herbei gegen Babel; alle, die den Bogen spannen! Lagert euch rings um es her, dass niemand entkommt! Vergeltet ihm nach seinem Werk, handelt an ihm gerade so, wie es gehandelt hat; denn es hat sich vermessen gezeigt gegen den HERRN, den Heiligen Israels! (2Kön 19,22; Jes 14,13; Jer 50,9; Jer 50,14; Jer 50,15; Jer 51,6; Jer 51,56; Dan 5,22; Mt 7,2; 2Thess 2,4; Offb 18,6) 30 Darum sollen seine jungen Männer auf seinen Straßen fallen und alle seine Kriegsleute umkommen an jenem Tag!, spricht der HERR. (Jes 13,15; Jer 49,26; Jer 51,3) 31 Siehe, ich komme über dich, du »Frechheit«!, spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen: Ja, dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung; (Spr 16,4; Jes 2,12; Jer 50,27; Jer 51,25) 32 dann wird die »Frechheit« straucheln und fallen, und niemand wird sie aufrichten; und ich will in ihren Städten ein Feuer anzünden, das ihre ganze Umgebung verzehren soll. (Spr 16,18; Spr 18,12; Jer 48,29; Jer 49,16; Hes 28,2) 33 So spricht der HERR der Heerscharen: Die Kinder Israels und die Kinder Judas leiden miteinander Gewalt, und alle, die sie gefangen wegführten, halten sie fest, weigern sich, sie loszulassen. (Jes 14,17; Jes 47,6; Sach 1,15) 34 Aber ihr Erlöser ist stark, HERR der Heerscharen ist sein Name; er wird ihre Rechtssache gewisslich führen, damit er dem Land Ruhe verschaffe, den Bewohnern von Babel aber Unruhe. (5Mo 32,43; Spr 22,23; Spr 23,11; Jes 14,3; Jes 47,4; Jer 31,2; Jer 46,18; Jer 51,10; Jer 51,36; 2Thess 1,6; Offb 18,8) 35 Das Schwert über die Chaldäer und über die Bewohner von Babel, spricht der HERR, über ihre Fürsten und über ihre Weisen! (Jes 47,13; Jer 51,57; Dan 5,7) 36 Das Schwert über die Schwätzer, dass sie zu Narren werden; das Schwert über ihre Helden, dass sie verzagen! (Jes 44,25) 37 Das Schwert über seine Rosse und über seine Wagen und über das ganze Mischvolk in ihrer Mitte, dass sie zu Weibern werden! Das Schwert über ihre Schätze, dass sie geplündert werden! (Jer 50,10; Jer 51,30; Nah 3,13) 38 Dürre über ihre Gewässer, dass sie vertrocknen! Denn es ist ein Land der Götzenbilder, und durch ihre Schreckgestalten haben sie den Verstand verloren. (Ps 107,33; Jes 44,19; Jes 44,27; Jer 10,14; Jer 51,36; Dan 5,4; Röm 1,21; Offb 16,12) 39 Deswegen sollen Wildkatzen mit Schakalen darin wohnen und Strauße dort hausen; aber es soll niemals mehr besiedelt werden, sondern unbewohnt bleiben von Geschlecht zu Geschlecht. (Jes 13,20; Jer 34,13; Jer 50,3; Jer 51,37; Offb 18,2) 40 Wie Gott Sodom und Gomorra samt ihrer Nachbarschaft umgekehrt hat, so soll auch dort niemand wohnen und kein Menschenkind sich dort aufhalten!, spricht der HERR. (1Mo 19,24; Jes 13,19; Jer 49,18; Jer 51,26; Zef 2,9; 2Petr 2,6; Jud 1,7) 41 Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, ja, ein großes Volk und viele Könige erheben sich von den Enden der Erde. (Jer 6,22; Jer 50,3; Jer 50,9) 42 Sie führen Bogen und Spieße, sie sind grausam und unbarmherzig; sie machen einen Lärm, als tobte das Meer; sie reiten auf Rossen, gerüstet wie ein Mann zum Krieg, gegen dich heran, du Tochter Babel! (Jes 13,18; Jer 6,23) 43 Wenn der König von Babel Nachricht von ihnen erhält, so lässt er seine Hände sinken; es ergreift ihn Angst, Wehen wie eine Gebärende. (Jes 13,7; Jer 6,24; Jer 49,24; Dan 5,5) 44 Siehe, wie ein Löwe vom Dickicht des Jordan heraufkommt zu der fruchtbaren Weide, so will ich sie plötzlich von dort wegtreiben und den, der [dafür] auserwählt ist, über es setzen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich zur Rechenschaft ziehen? Oder welcher Hirte kann vor mir bestehen? (Jes 48,14; Jer 49,19) 45 Darum hört den Ratschluss des HERRN, den er über Babel gefasst hat, und seine Absichten, die er über das Land der Chaldäer hat: Man wird sie gewisslich wegschleppen, [auch] die Kleinsten der Herde! Wahrlich, die Weide wird sich über sie entsetzen! (Jes 14,26; Jer 49,20; Jer 51,11; Apg 4,28; Eph 1,9) 46 Von dem Geschrei: »Babel ist eingenommen!« erbebt die Erde, und der Lärm wird unter den Völkern gehört. (Jes 14,9; Jer 49,21; Offb 18,9)Jeremia 50
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichÜber Babel
1 Das Wort, das der HERR durch Jeremia, den Propheten, gesprochen hat, über Babel, über das Land der Kasdäer: (Jes 14,12; Jes 21,1; Jer 25,12) 2 Tut es kund unter den Nationen und lasst es hören und erhebt das Feldzeichen, lasst es hören, verbergt es nicht. Sagt: Babel ist eingenommen! Bel ist zuschanden geworden, Merodach ist zerbrochen! Zuschanden geworden sind seine Bilder, seine Mistgötzen sind zerbrochen! (Jer 51,31; Jer 51,44) 3 Denn von Norden zieht eine Nation herauf gegen Babel[1], sie wird sein Land verwüsten, und niemand wird mehr darin wohnen, kein Mensch und kein Tier, sie sind geflohen, sind weggezogen. (Jer 1,14; Jer 4,25; Jer 50,41; Jer 51,27; Jer 51,39; Jer 51,62) 4 In jenen Tagen und in jener Zeit, Spruch des HERRN, werden die Israeliten kommen, sie und mit ihnen die Judäer, weinend werden sie einherziehen, und den HERRN, ihren Gott, werden sie suchen. (Jer 3,18; Jer 29,13; Hos 3,5) 5 Nach Zion werden sie fragen, ihr Angesicht dorthin gewandt: Kommt, wir wollen uns dem HERRN anschliessen - ein ewiger Bund, der nicht vergessen wird! (Jer 32,40) 6 Eine Schafherde, die verloren ging, war mein Volk, ihre Hirten haben sie in die Irre geführt, auf Bergen sie abtrünnig gemacht,[2] von Berg zu Hügel sind sie gezogen, ihre Lagerstätte haben sie vergessen. (Jes 10,21; Jes 53,6; Jer 50,17) 7 Wer immer sie fand, hat sie gefressen, und ihre Gegner sagten: Wir werden nicht schuldig! Denn sie haben gesündigt gegen den HERRN, die Weide der Gerechtigkeit, und die Hoffnung ihrer Vorfahren: den HERRN. (Jer 10,25; Jer 31,23; Jer 40,3) 8 Flüchtet aus Babels Mitte, und verlasst das Land der Kasdäer, und seid wie Leitböcke vor den Schafen! (Jes 48,20; Jer 51,6) 9 Denn sieh, eine Sammlung grosser Nationen setze ich in Bewegung, aus dem Land des Nordens, und ich führe sie herauf gegen Babel; und sie werden gegen Babel zum Kampf antreten, von dort wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie ein siegreicher Held[3]: Er kehrt nicht mit leeren Händen zurück. 10 Und Kasdäa wird zum Raub; alle, die es berauben, werden satt! Spruch des HERRN. 11 Ja, ihr freut euch, ja, ihr frohlockt, die ihr meinen Erbbesitz plündert; ja, ihr macht Sprünge wie ein Kalb, das drischt, und ihr wiehert wie Starke. (Jer 10,16) 12 Wie ist eure Mutter zuschanden geworden, beschämt ist, die euch geboren hat! Sieh, die letzte unter den Nationen ist eine Wüste, ein dürres Land, eine Steppe! (Jer 51,43) 13 Wegen des Zorns des HERRN wird es nicht bewohnt sein, und es wird ganz verwüstet. Jeder, der an Babel vorübergeht, wird sich entsetzen, so dass er zischt, wenn er das Ausmass seiner Zerstörung sieht. (Jer 19,8; Jer 25,12; Jer 49,17; Jer 51,37) 14 Tretet an gegen Babel ringsum, alle, die ihr den Bogen spannt! Beschiesst es, spart nicht mit Pfeilen, es hat gesündigt gegen den HERRN. (Jer 51,3) 15 Erhebt das Kriegsgeschrei ringsum gegen Babel! Es hat sich ergeben, seine Türme sind gefallen, niedergerissen sind seine Mauern! Das ist die Rache des HERRN! Rächt euch an Babel! Verfahrt mit ihm, wie Babel verfahren ist! (Jer 25,14; Jer 46,10; Jer 50,28; Jer 51,6; Jer 51,24) 16 Rottet in Babel den aus, der sät, und den, der die Sichel ergreift in der Erntezeit. Um dem gewalttätigen Schwert zu entkommen, wendet ein jeder sich zu seinem Volk und jeder flieht in sein Land. (Jer 46,16) 17 Israel ist ein versprengtes Schaf, Löwen haben es auseinander getrieben. Der erste hat es gefressen: der König von Assur, und dieser, der letzte, hat seine Knochen abgenagt: Nebukadrezzar, der König von Babel. (2Kön 17,6; Jer 2,15) 18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh, den König von Babel und sein Land suche ich heim, wie ich den König von Assur heimgesucht habe. (Jer 50,27) 19 Israel aber werde ich zurückführen auf seine Weide, und auf dem Karmel und im Baschan wird es weiden, und auf dem Gebirge Efraim und im Gilead wird es sich sättigen. (Jer 23,3; Jer 33,12; Hes 34,13) 20 In jenen Tagen und in jener Zeit, Spruch des HERRN, wird gesucht nach der Schuld Israels, aber sie ist nicht mehr da, und nach den Sünden Judas, aber sie werden nicht gefunden werden, denn ich vergebe denen, die ich übrig lasse. (Jer 33,8) 21 Gegen das Land Meratajim - ziehe dagegen herauf und gegen die Bewohner von Pekod![4] Mache sie nieder, und weihe der Vernichtung, die nach ihnen kommen! Spruch des HERRN. Und handle, wie ich es dir geboten habe! (Jes 34,2; Jer 25,9; Jer 51,3) 22 Kriegslärm ist im Land und grosser Zusammenbruch! (Jer 51,54) 23 Wie wurde in Stücke geschlagen und zerbrochen der Schmiedehammer der ganzen Welt! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! (Jer 51,20; Jer 51,41) 24 Mit dem Stellholz habe ich dir aufgelauert, auch bist du gefangen worden, Babel, und hast es nicht bemerkt; du bist ertappt und ergriffen worden, denn mit dem HERRN wolltest du dich messen. 25 Der HERR hat seinen Waffenschrank geöffnet und die Waffen seines Zorns hervorgeholt. Denn auf den Herrn, den HERRN der Heerscharen, wartet Arbeit im Land der Kasdäer. (Jes 13,5) 26 Kommt herein, von überall her! Öffnet seine Speicher! Häuft es auf wie Getreidehaufen und weiht es der Vernichtung! Kein Rest soll davon bleiben. 27 Macht alle seine Stiere nieder, zur Schlachtung sollen sie niedersinken! Wehe über sie, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. (Jes 34,6; Jer 48,15) 28 Horch! Flüchtlinge und Gerettete aus dem Land Babel! In Zion verkünden sie die Rache des HERRN, unseres Gottes, in Zion, die Rache für seinen Tempel. (Jer 51,10) 29 Bietet Schützen auf nach Babel, alle, die den Bogen spannen! Lagert rings um es herum, keiner soll daraus entkommen. Vergeltet ihm nach seinem Tun, nach allem, was es getan hat, so verfahrt mit ihm! Denn gegen den HERRN war es frech, gegen den Heiligen Israels. (Jer 48,26) 30 Darum werden auf ihren Plätzen ihre jungen Männer fallen, und an jenem Tag kommen alle Krieger um! Spruch des HERRN. (Jer 49,26; Jer 51,3) 31 Sieh, ich gehe gegen dich vor, Vermessenheit[5], Spruch des Herrn, des HERRN der Heerscharen, denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung! (Jes 2,12; Jer 51,25) 32 Und Vermessenheit wird straucheln und fallen, und da wird niemand sein, der sie aufrichtet. Und an ihre Städte werde ich Feuer legen, und es wird alles verzehren, was sie umgibt. (Jer 21,14; Jer 51,64) 33 So spricht der HERR der Heerscharen: Unterdrückt werden die Israeliten und die Judäer mit ihnen. Und alle, die sie in die Gefangenschaft geführt haben, halten sie fest, weigern sich, sie freizulassen. (Jes 14,17) 34 Ihr Anwalt ist stark, HERR der Heerscharen ist sein Name! Zuverlässig wird er ihren Rechtsstreit führen, um dem Land Ruhe zu verschaffen, den Bewohnern von Babel aber wird er Unruhe bereiten. (Jes 31,2; Jes 41,14; Jes 51,22) 35 Das Schwert über die Kasdäer, Spruch des HERRN, und für die Bewohner von Babel und für seine Fürsten und Weisen! (Jer 12,12) 36 Das Schwert den Orakelpriestern, dann werden sie sich als Toren erweisen! Das Schwert seinen Helden, dann werden sie von Schrecken erfüllt sein! (Jes 44,25) 37 Das Schwert seinen Pferden und seinen Wagen und allem fremden Volk in seiner Mitte, dann werden sie sein wie Frauen! Das Schwert seinen Vorräten, dann werden sie geplündert! (Jer 51,10; Jer 51,21; Jer 51,30) 38 Trockenheit seinen Gewässern, dann werden sie vertrocknen! Denn es ist ein Land voller Götzenbilder, und angesichts der Schrecken verhalten sie sich, als wären sie von Sinnen. 39 Darum werden Wüstentiere mit Wildhunden dort hausen, und Strausse werden darin wohnen, und nie wieder wird es bewohnt sein, und keine Generation wird dort wohnen.[6] (Jer 25,12; Jer 50,3; Jer 51,37) 40 Wie damals, als Gott Sodom und Gomorra und seine Nachbarn umgestürzt hat, Spruch des HERRN, wird niemand dort wohnen, und kein Mensch wird sich darin aufhalten. (Jer 49,18; Jer 51,43) 41 Sieh, von Norden kommt ein Volk, eine grosse Nation und viele Könige brechen auf von den Rändern der Erde. (Jer 6,3; Jer 6,22) 42 Bogen und Sichelschwert führen sie, grausam sind sie und ohne Erbarmen. Sie machen Geräusche wie das Meer, wenn es braust, und sie reiten auf Pferden, gerüstet wie ein Mann für die Schlacht - gegen dich, Tochter Babel! (Jes 17,12; Jer 6,23; Jer 46,7; Jer 51,55) 43 Der König von Babel hat die Kunde von ihnen gehört, und seine Hände sind erschlafft, Angst hat ihn gepackt, Wehen, wie die, die gebärt. (Jer 4,31; Dan 5,6) 44 Sieh, wie ein Löwe aus dem Dickicht am Jordan heraufsteigt zur Weide, wo es stets Wasser gibt - wie aus dem Nichts vertreibe ich sie[7] daraus und setze den darüber ein, der auserwählt ist. Denn wer ist mir gleich? Und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirt, der vor mir bestehen könnte? (Jer 49,19) 45 Darum hört den Beschluss des HERRN, was er beschlossen hat über Babel, und seine Pläne, die er geplant hat für das Land der Kasdäer: Man wird sie fortschleppen, die Kleinsten der Herde! Ihretwegen wird man die Weide verwüsten! 46 Vom Ruf: Babel ist genommen! wird die Erde erschüttert, und Geschrei wird bei den Nationen vernommen.Jeremia 50
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftBabyloniens Ende – Israels Heimkehr
2 Ruft es unter den Völkern aus, alle sollen es hören! Schlagt es in allen Ortschaften an, macht es überall bekannt! Verschweigt es nicht, damit alle es erfahren: Babylon ist gefallen! Sein Herr und Beschützer hat versagt: Der Gott Marduk liegt am Boden; die abscheulichen Götzenbilder sind zertrümmert! (Jes 21,9; Jer 48,13; Jer 51,44) 3 Von Norden her rückt ein Volk heran, das Babylonien zur Wüste macht. Niemand mehr kann dort leben; Menschen und Tiere ergreifen die Flucht und verschwinden aus dem Land! (Jer 1,14) 4 »Wenn es so weit ist«, sagt der HERR, »werden die Leute aus Israel[1] und die Leute aus Juda gemeinsam in ihr Land heimkehren. Weinend werden sie kommen und meine Nähe suchen, die Nähe ihres Gottes. (Jer 3,18; Jer 31,9) 5 Nach dem Weg zum Berg Zion werden sie fragen; dort liegt ihr Ziel. Sie werden zueinander sagen: ›Kommt, wir kehren wieder zum HERRN zurück und wollen den Bund mit ihm nie mehr vergessen!‹ (Jer 31,6) 6 Wie eine verlorene Herde war mein Volk. Seine Hirten leiteten es in die Irre; sie führten es auf Berge, auf denen es der Verführung erlag, mir den Rücken zu kehren.[2] Von einem Berg zum andern zog es und vergaß darüber seinen Lagerplatz. (Jer 10,21; Jer 50,17; Sach 10,2) 7 Jeder, der es fand, fiel über es her. ›Wir machen uns damit nicht schuldig‹, sagten seine Feinde, ›denn diese Leute haben sich gegen den HERRN vergangen, der sie doch treu mit allem versorgte, was sie zum Leben brauchten, und auf den ihre Vorfahren alle Hoffnung setzten!‹«Bestrafung Babyloniens – Vergebung für Israels Rest
8 Der HERR sagt: »Ihr Ausländer alle, flieht aus Babylon und verlasst das Land, so schnell ihr könnt! Drängt euch durch wie die Böcke in der Herde, dass ihr noch rechtzeitig wegkommt! (Jer 50,16; Jer 51,45) 9 Denn ich biete die Heeresmacht großer Völker gegen Babylon auf; aus dem Land im Norden werden sie heranrücken und die Stadt erobern. Sie verstehen ihr Handwerk: keiner ihrer Pfeile verfehlt sein Ziel! 10 Ganz Babylonien fällt in ihre Hand und sie werden es nach Herzenslust ausplündern! 11 Freut euch nur und jubelt, ihr Babylonier! Ihr habt mein Volk und mein Land ausgeplündert. Springt nur wie die Kälber und wiehert wie übermütige Hengste! 12 Bald wird Babylon, eure Mutter, die euch geboren hat, ganz erbärmlich dastehen. Ihr werdet das letzte der Völker sein und euer Land wird zur ausgedörrten Wüste. 13 Mein Zorn wird es völlig unbewohnbar machen, alles wird zur Wüste! Und eure Hauptstadt Babylon wird so zerstört, dass jeder, der vorbeikommt, vor Entsetzen aufschreit!« (Jer 18,16) 14 Ihr Bogenschützen, geht rings um Babylon in Stellung! Schießt und spart nicht mit Pfeilen, denn diese Stadt hat sich gegen den HERRN vergangen! 15 Erhebt lautes Kriegsgeschrei von allen Seiten und greift an! Seht! Babylon ergibt sich! Seine Türme stürzen ein! Seine Mauern fallen! Der HERR selbst will an dieser Stadt Vergeltung üben, darum gebt es ihr und verfahrt mit ihr, wie sie mit anderen verfuhr! (Jer 25,14) 16 Lasst niemand am Leben, der noch einmal ein Feld bestellen oder die Ernte einbringen könnte! Alle aber, die nicht in diesem Land zu Hause sind, sollen vor dem Wüten des Schwertes fliehen und zu ihrem Volk und in ihre Heimat zurückkehren! 17 Israel war ein versprengtes Schaf, auf das die Löwen Jagd machten: Zuerst packte es der König von Assyrien und machte sich über es her. Dann kam Nebukadnezzar, der König von Babylonien, nahm den Rest und zermalmte auch noch die Knochen. (Jer 50,6) 18 Darum sagt der HERR, der Herrscher der Welt,[3] der Gott Israels: »Jetzt ziehe ich den König von Babylonien und sein ganzes Land zur Rechenschaft, genauso wie ich den König von Assyrien zur Rechenschaft gezogen habe. (Jes 10,12) 19 Israel aber bringe ich zurück an seinen Weideplatz. Es soll wieder weiden auf dem Karmel und auf der Hochebene von Baschan, im Bergland von Efraïm und von Gilead und es wird ihm an nichts mehr fehlen. (Jer 23,3; Hes 34,11) 20 Dann wird man vergeblich nach der Schuld Israels und nach den Sünden Judas suchen – sie sind nicht mehr da; denn ich habe denen die Schuld vergeben, die ich aus meinem Volk übrig lasse.« (Jes 4,4; Jer 31,34)Vergeltung für die Zerstörung des Tempels
21 Der HERR hat den Befehl gegeben: »Auf zum Kampf gegen das Land Meratajim, gegen die Bewohner von Pekod![4] Vollstreckt den Bann an den Menschen und ihrem ganzen Besitz! Haltet euch genau an diesen Befehl!« (Jer 51,3) 22 Schon ist das Land voll Kriegslärm, schon sinkt alles in Trümmer. 23 Babylon, du Hammer, der die ganze Welt in Stücke schlug, jetzt liegst du selber zerschmettert am Boden, ein Bild des Grauens für alle Völker! (Jes 10,5; Jer 51,20) 24 »Babylon, ich selbst habe dir eine Falle gestellt«, sagt der HERR, »und prompt bist du hineingelaufen. Ich habe dich gefangen und jetzt rechne ich mit dir ab; denn mit mir, dem HERRN, hast du dich angelegt!« 25 Wie einer Waffen aus der Rüstkammer holt, so holt der HERR in seinem Zorn die Völker herbei. Er, der Herrscher über die ganze Welt,[5] hat Arbeit für sie im Land der Babylonier. 26 Er befiehlt ihnen: »Fallt über sie her von allen Seiten! Brecht ihre Vorratshäuser auf! Werft alles, was ihr findet, auf einen Haufen und vollstreckt daran den Bann; nichts darf übrig bleiben! (Jer 51,3) 27 Bringt die jungen Männer um, führt sie ab wie junge Stiere zur Schlachtung! Weh über sie, der Tag der Abrechnung ist da!« 28 Horcht! Flüchtlinge aus Babylonien sind gekommen! Sie berichten auf dem Berg Zion, wie der HERR, unser Gott, den Babyloniern vergilt, was sie mit seinem Tempel gemacht haben! (Jer 51,11)Die Vermessenheit Babylons wird bestraft
29 Bietet alle Bogenschützen auf gegen Babylon und schließt den Belagerungsring! Niemand darf aus der Stadt entkommen! Zahlt ihr die Verbrechen heim, die sie begangen hat; verfahrt mit ihr genauso, wie sie mit anderen verfahren ist! Sie hat sich groß aufgespielt gegen den heiligen Gott Israels! (Jer 25,14; Jer 48,26; Offb 18,6) 30 »Ja«, sagt der HERR, »die jungen Männer von Babylon werden auf den Plätzen der Stadt tot niedersinken; keiner der Verteidiger kommt mit dem Leben davon! 31 Babylon, du hochmütige Stadt«, sagt der HERR, der Herrscher über die ganze Welt, »der Tag ist gekommen, dass ich mit dir abrechne! 32 Du wirst stürzen und niemand hilft dir wieder auf. Ich lege Feuer an die Städte, die zu dir gehören; das wird das ganze Land ringsum vernichten!«Gott erzwingt die Freilassung seines Volkes
33 So spricht der HERR, der Herrscher der Welt:[6] »Die Leute aus Israel und aus Juda werden unterdrückt. Das Volk, das sie gefangen weggeführt hat, will sie nicht wieder gehen lassen. 34 Doch an mir haben sie einen starken Anwalt – ›der HERR, der Herrscher der Welt‹ ist sein Name. Ich werde ihnen zum Recht verhelfen und der Erde wieder Ruhe verschaffen. Doch die Bewohner Babylons will ich das Zittern lehren!« (Jer 10,16; Jer 51,36) 35 »Tod den Babyloniern!«, sagt der HERR. »Tod ihren mächtigen Führern und weisen Ratgebern, allen Bewohnern der Hauptstadt Babylon! 36 Tod ihren Wahrsagern; was für Narren sind sie! Tod ihren Elitetruppen; sie sind vor Schrecken starr! 37 Tod ihren Pferden und Streitwagen! Tod ihren fremden Söldnertruppen; sie vergehen vor Angst wie Frauen! Weg mit ihren Schätzen und Vorräten; sie werden alle geplündert! 38 Weg mit ihren Bewässerungskanälen; das ganze Land soll versteppen und verdorren! Es ist ein Land voller Götzenbilder; ihre scheußlichen Fratzen haben den Babyloniern den Verstand geraubt! 39 Darum sollen jetzt Wildkatzen, Schakale und Strauße sich in ihrem Land tummeln, aber Menschen werden dort niemals mehr wohnen! (Zef 2,14; Offb 18,2) 40 Wie es Sodom und Gomorra und ihren Nachbarstädten erging, so wird es Babylonien ergehen«, sagt der HERR, »es wird so völlig zerstört, dass niemand dort wohnen bleibt und kein Mensch sich dort aufhalten mag!« (Jer 49,18)Der Feind aus dem Norden
41 Ein großes Volk kommt von Norden her, mächtige Könige machen sich auf vom Ende der Erde. (Jer 1,14; Jer 6,22) 42 Ihre Krieger kämpfen mit Bogen und Krummschwert, sie sind grausam und kennen kein Erbarmen. Auf Pferden reiten sie heran; es dröhnt wie das Tosen der Meeresbrandung. Sie sind bereit zum Angriff; zum Angriff auf dich, Babylon! 43 Als dein König die Nachricht davon erhielt, sind ihm die Hände herabgesunken! Angst hat ihn befallen, Schmerzen wie die Wehen einer gebärenden Frau! 44 »Wie ein Löwe aus dem Dickicht am Jordan heraufsteigt ins Weideland, so werde ich selber kommen«, sagt der HERR, »und augenblicklich werden alle Babylonier die Flucht ergreifen. Dann werde ich den Mann, den ich dazu bestimmt habe, als Herrscher über Babylonien einsetzen. Wer ist mir gleich, wer will Rechenschaft von mir fordern? Wo ist der Herrscher, der mir Widerstand leisten könnte?« (Jer 4,7) 45 Hört also, was der HERR über Babylon beschlossen hat, was mit den Bewohnern Babyloniens geschehen wird: Wie eine Viehherde wird man sie forttreiben, selbst die Kinder und Schwachen! Ihr eigenes Land wird sich entsetzen, wenn es das sieht! 46 Von dem Ruf »Babylon ist gefallen!« wird die Erde erzittern, und das Klagegeschrei der Besiegten wird zu allen Völkern durchdringen!Jeremia 50
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.