von Biblica1Eines Tages kamen Gläubige aus Judäa in die Gemeinde von Antiochia. Dort lehrten sie: »Wer sich nicht beschneiden lässt, so wie es in Moses Gesetz vorgeschrieben ist, kann nicht gerettet werden.«2Paulus und Barnabas widersprachen, und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung. Schließlich beschlossen die Christen in Antiochia, dass Paulus und Barnabas mit einigen anderen aus der Gemeinde zu den Aposteln und Gemeindeleitern nach Jerusalem gehen sollten, um diese Streitfrage zu klären.3Nachdem die Gemeinde sie verabschiedet hatte, zogen sie durch Phönizien und Samarien. Überall berichteten sie, wie auch die Nichtjuden zu Gott umgekehrt waren, und alle freuten sich darüber.4In Jerusalem wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Leitern herzlich aufgenommen. Dort erzählten sie ebenfalls, was Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.5Aber auch hier forderten einige der Pharisäer, die gläubig geworden waren: »Man muss die Nichtjuden beschneiden und von ihnen verlangen, dass sie das Gesetz von Mose befolgen.«
»Gott hat längst entschieden«
6Daraufhin setzten sich die Apostel und die Leiter zusammen, um diese Frage zu klären.7Nach heftigen Wortwechseln stand schließlich Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder! Ihr wisst doch, dass Gott mir schon vor langer Zeit aufgetragen hat, die rettende Botschaft auch denen zu verkünden, die keine Juden sind, denn auch sie sollen Gott vertrauen.[1]8Und Gott, der jedem Menschen ins Herz sieht, hat sich zu ihnen bekannt, als er den Nichtjuden genauso wie uns den Heiligen Geist gab.9Ja, Gott machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen: Er befreite sie von aller Schuld, als sie an ihn glaubten.10Warum wollt ihr jetzt Gott herausfordern und diesen Brüdern und Schwestern eine Last aufbürden, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten?11Wir glauben doch, dass wir allein durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden. Dasselbe gilt auch für die Nichtjuden.«12Alle schwiegen und hörten Barnabas und Paulus gespannt zu, als sie berichteten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.
Der Vorschlag von Jakobus
13Dann stand Jakobus auf: »Liebe Brüder, hört mir zu!«, sagte er.14»Simon Petrus hat eben erzählt, wie Gott selbst begonnen hat, unter den Nichtjuden ein Volk zu sammeln, das ihm gehört.15Das stimmt mit den Aussagen der Propheten überein, denn es heißt bei ihnen:16›Danach werde ich, der Herr, mich meinem Volk wieder zuwenden und das Reich von König David wieder aufbauen. Jetzt gleicht es zwar einem verfallenen Haus, doch dann richte ich die umgestürzten Wände wieder auf.17Dies geschieht, damit auch die übrigen Menschen mich suchen, all die Völker, die seit jeher mein Eigentum sind. Ja, ich, der Herr, sorge dafür,18denn so habe ich es schon lange beschlossen!‹ (Am 9,11)19Ich meine deshalb«, erklärte Jakobus, »wir sollten den Nichtjuden, die zu Gott umgekehrt sind, keine unnötigen Lasten aufbürden und ihnen nicht die jüdischen Gesetze aufzwingen.20Wir sollten ihnen allerdings einen Brief schreiben und von ihnen verlangen, dass sie sich nicht durch die Verehrung von Götzen unrein machen,[2] keine verbotenen sexuellen Beziehungen eingehen, kein Fleisch von Tieren essen, die nicht völlig ausgeblutet sind, oder gar das Blut selbst verzehren.21Denn diese Gebote von Mose sind seit alter Zeit überall bekannt. Aus seinem Gesetz wird ja an jedem Sabbat in allen Synagogen vorgelesen.«
Judas und Silas in Antiochia
22Am Ende der Beratungen beschlossen die Apostel und die Leiter zusammen mit der ganzen Gemeinde, einige Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Man wählte Judas, der auch Barsabbas genannt wurde, und Silas. Beide waren führende Männer in der Gemeinde.23Man gab ihnen folgenden Brief mit: »Wir, die Apostel und Gemeindeleiter in Jerusalem, senden brüderliche Grüße an alle Christen in Antiochia, Syrien und Zilizien, die nicht aus dem Judentum stammen.24Wir haben gehört, dass euch einige Leute aus unserer Gemeinde – ohne von uns beauftragt zu sein – durch ihre Lehren beunruhigt und verunsichert haben.25Deshalb haben wir einstimmig beschlossen, zwei Männer aus unserer Gemeinde auszuwählen und sie zu euch zu senden, zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus,26die ihr Leben für unseren Herrn Jesus Christus eingesetzt haben.27Unsere Abgesandten Judas und Silas werden euch noch persönlich berichten, was wir in der strittigen Frage entschieden haben.28Geleitet durch den Heiligen Geist kamen wir nämlich zu dem Entschluss,[3] euch außer den folgenden Regeln keine weitere Last aufzuerlegen:29Ihr sollt euch nicht durch die Verehrung von Götzen unrein machen, außerdem kein Fleisch von Tieren essen, die nicht völlig ausgeblutet sind, und ihr sollt auch kein Blut verzehren. Hütet euch vor verbotenen sexuellen Beziehungen! Wenn ihr danach handelt, verhaltet ihr euch richtig. Herzliche Grüße an euch alle.«30Judas und Silas wurden zusammen mit Paulus und Barnabas von der Gemeinde verabschiedet und gingen nach Antiochia. Dort beriefen sie eine Gemeindeversammlung ein und übergaben das Schreiben.31Als man es vorgelesen hatte, freute sich die ganze Gemeinde über diese Ermutigung.32Judas und Silas – beide waren Propheten – sprachen lange mit den Christen, ermutigten und stärkten sie im Glauben.33-34Begleitet von den besten Wünschen der Gemeinde kehrten sie erst einige Zeit später zur Gemeinde in Jerusalem zurück, die sie abgesandt hatte.[4]35Paulus und Barnabas blieben noch länger in Antiochia. Sie verkündeten die Botschaft des Herrn und lehrten zusammen mit vielen anderen die Gemeinde.
Aufbruch zur zweiten Missionsreise
36Nach einiger Zeit forderte Paulus Barnabas auf: »Lass uns noch einmal alle die Orte aufsuchen, in denen wir die rettende Botschaft verkündet haben, damit wir sehen, wie es unseren Brüdern und Schwestern dort geht.«37Barnabas war einverstanden, wollte aber Johannes Markus mitnehmen.38Doch Paulus war dagegen. Denn Johannes Markus hatte sie damals in Pamphylien im Stich gelassen und nicht weiter den Auftrag erfüllt, mit dem sie gemeinsam aufgebrochen waren.39Sie stritten so heftig miteinander, dass sie sich schließlich trennten. Während Barnabas mit Markus nach Zypern hinüberfuhr,40wählte Paulus als seinen Reisebegleiter Silas. Die Gemeinde vertraute ihn der Gnade Gottes an, und so begann er seine Reise.41Zunächst zog er durch Syrien sowie durch Zilizien und stärkte die Gemeinden dort im Glauben.
1Und einige kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr nicht beschnitten worden seid nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht gerettet werden. (3Mo 12,3; Gal 2,4; Gal 5,2)2Als nun ein Zwiespalt entstand und ein nicht geringer Wortwechsel zwischen ihnen und Paulus und Barnabas, ordneten sie an, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten wegen dieser Streitfrage. (Gal 2,1; Gal 2,5)3Sie nun erhielten von der Gemeinde[1] das Geleit, durchzogen Phönizien und Samaria und erzählten die Bekehrung derer ⟨aus den⟩ Nationen; und sie machten allen Brüdern große Freude. (Apg 11,18; Röm 15,18)4Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Gemeinde[2] und den Aposteln und Ältesten aufgenommen, und sie verkündeten alles, was Gott mit ihnen getan hatte. (Apg 14,27; Apg 21,17)5Einige aber von denen aus der Sekte der Pharisäer, die gläubig waren, traten auf und sagten: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. (Gal 5,3)6Die Apostel aber und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen.7Als aber viel Wortwechsel entstanden war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Brüder[3], ihr wisst, dass Gott ⟨mich⟩ vor langer Zeit unter euch auserwählt hat, dass die Nationen durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten. (Apg 10,34)8Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab wie auch uns; (Ps 44,22; Apg 1,24; Apg 5,32)9und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, da er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. (Ps 51,9; Röm 10,12; Tit 2,14)10Nun denn, was versucht ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? (Mt 23,4; Gal 4,3)11Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise gerettet zu werden wie auch jene. (Röm 3,22; Gal 2,15; Eph 2,8; Tit 3,7)12Die ganze Menge aber schwieg und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie getan habe. (Apg 15,4)13Als sie aber schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Brüder[4], hört mich! (Apg 12,17)14Simon hat erzählt, wie Gott zuerst darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. (Apg 15,7)15Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:16»Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte[5] Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten; (Jes 61,4)17damit die Übrigen der Menschen den Herrn suchen und alle Nationen, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut«, (Ps 22,27; Am 9,11; Sach 8,22; Apg 17,27)18was von jeher[6] bekannt ist.19Deshalb urteile ich, man solle die, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhigen,20sondern ihnen schreiben, dass sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Unzucht[7] und vom Erstickten und vom Blut. (1Mo 9,4; 3Mo 3,17; 3Mo 17,12; Apg 15,29; Apg 21,25; 1Kor 6,13; 1Kor 10,14; Eph 5,3; Kol 3,5; 1Thess 4,3; Hebr 12,16)21Denn Mose hat von alten Zeiten[8] her in jeder Stadt ⟨solche⟩, die ihn predigen, da er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird. (Apg 13,15)
Brief an die Gemeinde in Antiochia
22Dann schien es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Gemeinde[9] gut, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden: Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, führende Männer unter den Brüdern. (Apg 1,23; Apg 15,32; 1Thess 1,1; 1Petr 5,12)23Und sie schrieben ⟨und sandten⟩ durch ihre Hand: »Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, an die Brüder aus den Nationen zu Antiochia und in Syrien und Zilizien ⟨ihren⟩ Gruß.24Weil wir gehört haben, dass einige, die aus unserer Mitte hervorgegangen sind, euch mit Worten beunruhigt und eure Seelen verstört haben – denen wir keine Befehle gegeben haben –,25schien es uns, nachdem wir einstimmig geworden, gut, Männer auszuwählen und sie zu euch zu senden mit unseren geliebten ⟨Brüdern⟩ Barnabas und Paulus,26Leuten, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. (Apg 13,50; Apg 14,19)27Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkünden werden.28Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Stücke: (Offb 2,24)29euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Unzucht[10]. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohl tun[11]. Lebt wohl!« (Apg 15,20; Apg 16,4)30Nachdem sie nun entlassen waren, kamen sie nach Antiochia hinab; und sie versammelten die Menge und übergaben den Brief.31Als sie ihn aber gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost.32Und Judas und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten[12] die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie. (Apg 11,27)33-34Nachdem sie sich aber eine Zeit lang aufgehalten hatten, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie gesandt hatten.[13] (Apg 14,28)
Paulus und Barnabas trennen sich –Paulus bricht mit Silas zur zweiten Missionsreise auf
35Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochia und lehrten und verkündigten[14] mit noch vielen anderen das Wort des Herrn. (Gal 2,11)36Nach einigen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns nun zurückkehren und die Brüder besuchen in jeder Stadt, in der wir das Wort des Herrn verkündigt haben, ⟨und sehen,⟩ wie es ihnen geht. (2Kor 11,28)37Barnabas aber wollte auch Johannes, mit dem Beinamen Markus, mitnehmen. (Apg 12,12)38Paulus aber hielt es für richtig, den nicht mitzunehmen, der aus Pamphylien von ihnen gewichen und nicht mit ihnen gegangen war zu dem Werk. (Apg 13,13)39Es entstand nun eine Erbitterung, sodass sie sich voneinander trennten und Barnabas den Markus mitnahm und nach Zypern segelte.40Paulus aber wählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen. (Apg 15,22)41Er durchzog aber Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden[15]. (Apg 14,22)
1Währenddessen kamen einige Männer aus Judäa in die Stadt und begannen die Gläubigen[1] zu lehren: »Wenn ihr den jüdischen Brauch der Beschneidung nach der Lehre des Mose nicht einhaltet, könnt ihr nicht gerettet werden.« (3Mo 12,3; Gal 5,2)2Paulus und Barnabas widersprachen dieser Auffassung nachdrücklich, und es kam zu einem heftigen Streitgespräch. Schließlich wurden Paulus und Barnabas in Begleitung einiger Männer aus Antiochia nach Jerusalem geschickt, wo sie mit den Aposteln und Ältesten über diese Frage sprechen sollten. (Apg 11,30; Gal 2,1)3Unterwegs machten sie in Phönizien und Samarien Halt, um die dort lebenden Gläubigen zu besuchen. Sie erzählten ihnen – zur großen Freude aller –, dass sich nun auch die Nichtjuden bekehrten. (Apg 11,19; Apg 14,27)4Als sie in Jerusalem ankamen, wurden Paulus und Barnabas von der ganzen Gemeinde sowie von den Aposteln und den Ältesten willkommen geheißen. Sie berichteten, was Gott in der Zwischenzeit durch sie bewirkt hatte.5Doch dann erhoben sich einige aus der Gruppe der Pharisäer, die zum Glauben gekommen waren, und erklärten, die Nichtjuden müssten beschnitten werden und sich an das mosaische Gesetz halten. (Apg 15,11)6Daraufhin setzten sich die Apostel und Gemeindeältesten zusammen, um über diese Frage zu entscheiden.7Nach langen Beratungen erhob sich schließlich Petrus und wandte sich an die Versammlung: »Brüder, ihr alle wisst, dass Gott mich vor einiger Zeit erwählt hat, auch den anderen Völkern die gute Botschaft zu verkünden, damit sie gläubig werden. (Apg 2,4; Apg 10,44; Apg 11,15)8Gott, der die Herzen der Menschen kennt, hat bewiesen, dass er auch sie annimmt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist schenkte.9Er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, denn er reinigte auch ihre Herzen durch den Glauben. (Apg 10,43; Röm 10,12)10Warum zweifelt ihr nun an Gottes Weg, indem ihr ihnen eine Last aufbürdet, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten? (Mt 23,4; Gal 5,1)11Wir glauben, dass wir alle auf demselben Weg wie jene gerettet werden, nämlich durch die Gnade des Herrn Jesus.« (Röm 3,24; Eph 2,5)12Danach verstummten alle. Sie hörten aufmerksam zu, wie Barnabas und Paulus von den Zeichen und Wundern berichteten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden gewirkt hatte. (Apg 14,27; Apg 15,4)13Als sie geendet hatten, stand Jakobus auf und sagte: »Brüder, hört mich an. (Apg 12,17)14Petrus[2] hat euch erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Nichtjuden aufsuchte, um sich aus ihnen ein Volk zu wählen, das seinen Namen trägt. (Apg 15,7)15Diese Bekehrung der Nichtjuden stimmt mit den Voraussagen der Propheten überein. So steht geschrieben:16›Danach werde ich zurückkommen und das gefallene Königreich Davids wiederherstellen. Aus den Trümmern werde ich es wieder aufbauen, und ich werde es wiederherstellen, (Am 9,11)17damit die Übriggebliebenen den Herrn suchen, die Nichtjuden eingeschlossen – alle, die ich zu mir gerufen habe. So spricht der Herr,18der dies alles schon vor langer Zeit bekannt gemacht hat.‹[3] (Jes 45,21)19Deshalb bin ich der Überzeugung, dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, das Leben nicht unnötig erschweren sollten.20Allerdings sollten wir ihnen schreiben und ihnen auftragen, kein Fleisch zu essen, das den Götzen geopfert wurde, alle Unzucht zu meiden und weder Blut noch das Fleisch nicht ausgebluteter Tiere zu essen. (1Mo 9,4; 2Mo 20,3; 3Mo 3,17; 5Mo 12,16; 1Kor 8,7; 1Kor 10,7)21Denn seit vielen Generationen wurden diese Vorschriften aus dem Gesetz des Mose Sabbat für Sabbat überall in den jüdischen Synagogen gepredigt.« (Apg 13,15)
Der Brief an die nichtjüdischen Gläubigen
22Daraufhin bestimmten die Apostel und Ältesten und die ganze Gemeinde in Jerusalem einige Männer, die sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia in Syrien schickten, um über diese Entscheidung zu berichten. Die Männer, die gewählt wurden, waren zwei der Leiter der Gemeinde – Judas (auch Barsabbas genannt) und Silas. (Apg 15,27; Apg 16,19; 1Petr 5,12)23Der Inhalt des Briefes, den sie mitnahmen, lautete: »Diesen Brief schreiben die Apostel und Ältesten, eure Brüder in Jerusalem, an die nichtjüdischen Gläubigen im syrischen Antiochia und in Zilizien. Wir grüßen euch!24Wir haben erfahren, dass einige Männer aus unserem Kreis euch beunruhigt und mit ihren Aussagen verunsichert haben, doch sie waren nicht von uns beauftragt. (Gal 1,7; Gal 5,10)25Nachdem wir einstimmig zu einer Entscheidung gekommen waren, hielten wir es für das Beste, euch diese Männer zu schicken mit unseren beiden lieben Brüdern Barnabas und Paulus,26die für Jesus Christus, unseren Herrn, ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben. (Apg 14,19; 1Kor 15,30)27Wir schicken euch Judas und Silas, die euch mitteilen sollen, was wir zu eurer Frage beschlossen haben.28Denn durch den Heiligen Geist haben wir beschlossen, euch keine größeren Lasten aufzuladen als diese:29Esst kein Fleisch, das Götzen geopfert wurde, und weder das Blut noch das Fleisch nicht ausgebluteter Tiere, und meidet alle Unzucht. Wenn ihr euch daran haltet, handelt ihr richtig. Lebt wohl.« (1Mo 9,4; 3Mo 17,10)30Die vier Boten brachen sofort nach Antiochia auf, wo sie eine Versammlung aller Gläubigen einberiefen und den Brief überreichten.31Als sie diese ermutigende Nachricht gelesen hatten, freuten sich die Anwesenden.32Danach sprachen Judas und Silas, die beide die Gabe der Prophetie besaßen, noch lange zu ihnen, um sie im Glauben zu ermutigen und zu stärken. (Apg 11,27; Apg 13,1)33-34Die beiden blieben noch eine Zeit lang dort und wurden dann mit reichen Segenswünschen der Gemeinde von Antiochia an die, die sie gesandt hatten, nach Jerusalem zurückgeschickt.[4]35Paulus und Barnabas blieben in Antiochia, um viele andere zu unterstützen, die dort das Wort des Herrn verkündeten und lehrten.
Schwierige Planung der zweiten Missionsreise
36Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns in die Städte zurückkehren, in denen wir vor einiger Zeit das Wort des Herrn verkündet haben, und sehen, wie die neuen Gläubigen zurechtkommen.« (Apg 13,4; Apg 14,1)37Barnabas willigte ein und wollte Johannes Markus mitnehmen. (Apg 12,12)38Paulus widersprach jedoch, weil Johannes Markus sie in Pamphylien im Stich gelassen und nicht mit ihnen weitergearbeitet hatte. (Apg 13,13)39Ihre Uneinigkeit in dieser Frage führte dazu, dass sie sich trennten. Barnabas segelte mit Johannes Markus nach Zypern.40Paulus wählte Silas als Begleiter. Die Gläubigen sandten ihn aus und vertrauten ihn der Gnade des Herrn an.
Die zweite Missionsreise
41Er zog nun durch Syrien und Zilizien, um die Gemeinden zu stärken.
1Da kamen einige Leute aus der Provinz Judäa nach Antiochia und verbreiteten unter den dortigen Christen die Lehre: »Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst, wie es dem Brauch von Mose entspricht, dann könnt ihr Gottes Heil nicht erleben!«2Dadurch entwickelte sich ein erheblicher Zwiespalt und Disput zwischen Paulus und Barnabas auf der einen und ihnen auf der anderen Seite. Deshalb kamen sie überein, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den ursprünglichen Jesusbotschaftern und den Gemeindeleitern nach Jerusalem reisen sollten.3Sie wurden also von der Gottesgemeinde verabschiedet und zogen durch Phönizien und Samaria und berichteten dort ausführlich, dass Menschen aus den nichtjüdischen Völkern sich zu Gott hingewendet hatten. Damit lösten sie große Freude bei allen Christen aus.4Als sie in Jerusalem angekommen waren, wurden sie von der dortigen Gemeinde und auch von den bevollmächtigten Aposteln und Gemeindeleitern offiziell empfangen. Ihnen berichteten sie, was Gott durch sie bewirkt hatte.5Da meldeten sich einige zu Wort, die zu der Gruppierung der Pharisäer, die an Jesus glaubten, gehörten, und sagten: »Diese nichtjüdischen Gläubigen müssen beschnitten und auch dahingehend unterwiesen werden, dass sie das von Mose gegebene Gesetz genau befolgen!«6Da kamen die bevollmächtigten Jesusbotschafter und die übrigen Gemeindeleiter zusammen, um sich mit dieser Frage zu beschäftigen.7Nachdem sie ausführlich diskutiert hatten, stand Petrus auf und sagte zu ihnen: »Ihr Männer, ihr Brüder! Ihr habt ja mitbekommen, dass Gott mich vor langer Zeit dazu auserwählt hat, dass ich persönlich den nichtjüdischen Völkern die gute Nachricht weitergeben soll, damit sie zum Glauben an Jesus kommen.8Und wirklich: Gott, der der Herzenskenner ist, bestärkte sie darin, indem er ihnen den heiligen Gottesgeist gab, genauso wie uns.9Und er machte überhaupt keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er ihre Herzen durch das Vertrauen auf Jesus reinigte.10Warum stellt ihr nun Gott auf die Probe und wollt ein Joch auf die Schultern dieser Nachfolger von Jesus auflegen, und zudem noch genau das Joch, das weder unsere Vorfahren noch wir selbst zu tragen in der Lage waren?11Es ist doch so: Wir vertrauen darauf, dass wir durch die bedingungslose Gnade von Jesus, unserem Herrn, gerettet werden, also genauso wie diese Leute auch!«12Da beruhigte sich die ganze Menge und hörte Barnabas und Paulus zu, wie sie ausführlich berichteten, welche Zeichen und Wunder Gott unter den nichtjüdischen Völkern durch sie hatte geschehen lassen.13Nachdem die beiden mit ihrem Bericht fertig waren, ergriff Jakobus das Wort. Er sagte: »Ihr Männer, ihr Brüder, hört mir zu!14Simon hat dargestellt, wie Gott schon am Anfang die Absicht gehabt hatte, sich aus den nichtjüdischen Völkern ein Volk herauszuholen, das seinen Namen tragen soll.15Damit stimmen die Aussagen der Propheten überein. Denn so steht es in Gottes Buch geschrieben:16›Danach will ich mich wieder umwenden und die verfallene Hütte von David wieder aufrichten und ihre Ruinen wieder aufbauen und sie wieder aufrecht hinstellen.17Dann werden sich die übrigen Menschen auf die Suche nach Gott dem Herrn machen, ja, alle Völker, über denen mein Name genannt ist. Das sagt er, der Herr, der das auch in die Tat umsetzt.‹18Das ist ja schon seit langer Zeit bekannt.19Deshalb komme ich zu dem Urteil, dass man die Menschen aus den nichtjüdischen Volksgruppen, die sich zu Gott hinwenden, nicht in Unruhe versetzen soll.20Sondern wir sollten ihnen schreiben, dass sie sich fernhalten von der Verehrung der Götterbilder, sexuellem Fehlverhalten, vom Fleisch, in dem noch das Blut ist, und vom Blutvergießen.21Denn schließlich gibt es schon seit uralten Zeiten in jeder Stadt Leute, die öffentlich für Mose eintreten. Sein Buch wird ja jeden Sabbat, ohne Ausnahme, in den Synagogen vorgelesen.«
Der Beschluss
22Danach erschien es den Aposteln und den Gemeindeleitern zusammen mit der gesamten Gottesgemeinde richtig, aus ihrer Mitte heraus Männer auszuwählen, die zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia geschickt werden sollten, und zwar Judas, der auch Barsabbas genannt wird, und auch Silas. Sie beide waren leitende Männer unter den Jesusnachfolgern.23Die sollten dann diesen Brief eigenhändig überbringen: »Wir, die Apostel und die Gemeindeleiter, schreiben euch, die ihr aus den verschiedensten Nationen stammt und in Antiochia und Syrien und Zilizien wohnt, mit herzlichem Gruß!24Wir haben erfahren, dass einige Leute, die von uns kamen, euch mit bestimmten Aussagen in Unruhe versetzt haben und eure Gemüter durcheinander gebracht haben. Übrigens haben wir sie gar nicht beauftragt!25Deshalb schien es uns nun richtig, nachdem wir unter uns zur Einmütigkeit gekommen sind, einige Männer auszuwählen und sie zu euch zu schicken, zusammen mit Barnabas und Paulus, die wir sehr schätzen.26Sie sind ja Leute, die sich selbst ganz zur Verfügung gestellt haben für den Namen unseres Herrn Jesus, den Messias.27Wir haben deshalb Judas und Silas zu euch gesandt, damit sie auch noch einmal mündlich genau dasselbe weitergeben.28Denn es schien dem heiligen Gottesgeist und auch uns gut und richtig, euch keine weitere Bestimmung mehr aufzuerlegen als diese grundlegend notwendigen Dinge:29Ihr sollt euch fernhalten von den Opferungen für die heidnischen Götter, vom Blutvergießen, dem Verzehr von Fleisch, in dem noch das Blut ist, und von sexuellem Fehlverhalten. Wenn ihr diese Dinge beachtet, dann tut ihr genau das Richtige. Lebt wohl!«30Sie wurden also mit dieser Botschaft auf den Weg geschickt, und gelangten bis nach Antiochia. Dort riefen sie die gesamte Menge der Christen zusammen und übergaben ihnen den Brief.31Als die Leute dort den Brief gelesen hatten, freuten sie sich sehr über diese Ermutigung.32Und auch Judas und Silas, die selbst prophetisch begabte Männer waren, ermutigten und stärkten die dortigen Jesusnachfolger mit vielen Worten.33-34Als sie sich dort eine geraume Zeit aufgehalten hatten, wurden sie wieder mit Friedenswünschen von den Christen zu denen zurückgeschickt, die sie dorthin gesandt hatten.35Doch Paulus und Barnabas blieben in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterrichteten sie die Menschen und gaben die gute Nachricht Gottes weiter.36Nach einer gewissen Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns doch wieder auf die Reise gehen und die Schwestern und Brüder besuchen, in jeder einzelnen Stadt, in die wir die Botschaft Gottes gebracht haben, um zu erfahren, wie es ihnen geht!«37Barnabas hatte vor, auch Johannes, der Markus genannt wird, mitzunehmen.38Doch Paulus war dagegen, den mitzunehmen, der sich damals in Pamphylien von ihnen getrennt hatte und ihnen nicht bei der Aufgabe der öffentlichen Weitergabe von Gottes Botschaft geholfen hatte.39So stritten sie sich heftig und trennten sich schließlich voneinander. Barnabas nahm Markus mit und segelte hinüber nach Zypern.40Paulus wiederum wählte Silas als seinen Mitarbeiter und reiste los, nachdem die Christen ihn der freundlichen Zuwendung Gottes des Herrn anvertraut hatten.41So zog er durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gottesgemeinden.