Markus 15

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Früh am Morgen schließlich trafen die führenden Priester zusammen mit den Ratsältesten und Gesetzeslehrern – also der ganze jüdische Rat – die Entscheidung: Sie ließen Jesus fesseln, führten ihn ab und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus. (Mt 27,1; Mt 27,11; Lk 23,1; Joh 18,28)2 Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« »Du sagst es«, gab Jesus zur Antwort. (Mt 27,11)3 Die führenden Priester brachten viele Beschuldigungen gegen ihn vor. (Mk 14,61)4 Pilatus fragte ihn: »Willst du dich nicht verteidigen? Du hast ja gehört, was sie dir alles vorwerfen.«5 Aber Jesus sagte kein einziges Wort. Darüber war Pilatus erstaunt.6 Es war üblich, dass Pilatus zum Passafest einen Gefangenen begnadigte, den das Volk bestimmen durfte. (Mt 27,15; Lk 23,13; Joh 18,39)7 Damals war gerade ein gewisser Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen, die während eines Aufruhrs einen Mord begangen hatten.8 Die Volksmenge zog also zu Pilatus und bat für Barabbas um die übliche Begnadigung.9 Pilatus erwiderte: »Soll ich euch nicht den König der Juden freigeben?« (Mt 27,11)10 Ihm wurde nämlich immer klarer, dass die führenden Priester Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatten.11 Doch die führenden Priester redeten auf die Leute ein, sie sollten fordern, dass er ihnen lieber Barabbas freigebe.12 Da versuchte es Pilatus noch einmal und fragte sie: »Was soll ich dann mit dem anderen machen, den ihr den König der Juden nennt? Was wollt ihr?«13 »Kreuzigen!«, schrien sie.14 »Was hat er denn verbrochen?«, fragte Pilatus. Aber sie schrien noch lauter: »Kreuzigen!«15 Um die Menge zufriedenzustellen, ließ Pilatus ihnen Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus mit der Geißel auszupeitschen und zu kreuzigen.16 Die Soldaten brachten Jesus in den Innenhof des Palastes, der dem Statthalter als Amtssitz diente,[1] und riefen die ganze Mannschaft zusammen. (Mt 27,27; Joh 19,2)17 Sie hängten ihm einen purpurfarbenen Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. (Lk 23,11)18 Dann fingen sie an, ihn zu grüßen: »Hoch lebe der König der Juden!« (Mt 27,11)19 Sie schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm wie einem König. (Mk 14,65)20 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel wieder ab, zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an und führten ihn hinaus, um ihn ans Kreuz zu nageln.21 Sie zwangen einen Mann, der gerade vorbeiging, für Jesus das Kreuz zu tragen. Es war Simon aus Kyrene, der Vater von Alexander und Rufus, der gerade vom Feld in die Stadt zurückkam. (Mt 27,32; Lk 23,26; Joh 19,17; Röm 16,13)22 Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelplatz«.23 Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon.24 Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte. (Ps 22,19)25 Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.26 Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« (Mt 27,11)27-28 Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.[2] (Jes 53,12)29 Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus: »Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! (Ps 22,8; Ps 109,25; Joh 2,19)30 Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!«31 Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. »Anderen hat er geholfen«, spotteten sie, »aber sich selbst kann er nicht helfen!32 Wenn er der versprochene Retter[3] ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.« Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.33 Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. (Am 8,9; Mt 27,45; Lk 23,44; Joh 19,28)34 Gegen drei Uhr schrie Jesus: »Eloï, eloï, lema sabachtani?« – das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2)35 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: »Der ruft nach Elija!«36 Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er: »Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elija kommt und ihn herunterholt.« (Ps 69,22)37 Aber Jesus schrie laut auf und starb.38 Da zerriss der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten. (2Mo 26,31; 2Chr 3,14; Hebr 10,19)39 Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte: »Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!« (Mt 27,11; Mk 1,1; Mk 1,11)40 Auch einige Frauen waren da, die alles aus der Ferne beobachteten, unter ihnen Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus dem Jüngeren und von Joses, sowie Salome. (Lk 8,2)41 Schon während seines Wirkens in Galiläa waren sie Jesus gefolgt und hatten für ihn gesorgt. Außer ihnen waren noch viele andere Frauen da, die mit Jesus nach Jerusalem gekommen waren.42 Weil es ein Freitag war, der Vorbereitungstag für den Sabbat, und weil es schon Abend wurde, (Mt 27,57; Lk 23,50; Joh 19,38)43 wagte Josef von Arimathäa, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Josef war ein hoch geachtetes Ratsmitglied und einer von denen, die auch darauf warteten, dass Gott seine Herrschaft aufrichte.44 Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon gestorben sei. Er ließ sich daher von dem Hauptmann Bericht erstatten und fragte ihn, ob es sich so verhalte.45 Als der Hauptmann es ihm bestätigte, überließ er Josef den Leichnam.46 Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch. Dann legte er ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war, und rollte einen Stein vor den Grabeingang.47 Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, sahen sich genau an, wo Jesus bestattet worden war.

Markus 15

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und gleich in der Frühe fassten die obersten Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat einen Beschluss und führten Jesus gebunden hin und lieferten ihn dem Pilatus aus. (Ps 2,2; Mk 10,33; Apg 4,26)2 Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es! (Lk 22,2; Joh 18,33)3 Und die obersten Priester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. Er aber antwortete ihnen nichts.4 Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, wie viele Dinge sie gegen dich aussagen! (1Kor 4,9)5 Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte. (Jes 53,7; Joh 19,8)6 Aber anlässlich des Festes pflegte er ihnen einen Gefangenen freizugeben, welchen sie wollten. (Joh 18,39)7 Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Mitaufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.8 Und die Menge erhob ein Geschrei und fing an, das zu verlangen, was er ihnen jedes Mal gewährt hatte.9 Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe? (Apg 3,13)10 Denn er wusste, dass die obersten Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten. (Apg 13,45; Apg 17,5)11 Aber die obersten Priester wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle. (Apg 3,14)12 Und Pilatus antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, dass ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt? (Ps 2,6; Joh 19,21; Apg 5,31)13 Sie aber schrien wiederum: Kreuzige ihn!14 Und Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie noch viel mehr: Kreuzige ihn! (Jes 53,9; Apg 3,13; Apg 13,28)15 Weil nun Pilatus die Menge befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas frei und übergab Jesus, nachdem er ihn hatte auspeitschen lassen, damit er gekreuzigt werde.16 Da führten ihn die Kriegsknechte hinein in den Hof, das ist das Prätorium[1]; und sie riefen die ganze Schar zusammen, (Mt 27,27)17 legten ihm einen Purpur[mantel] um, flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf. (Mt 27,28; Lk 23,11)18 Und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! (Mk 15,29)19 Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohr, spuckten ihn an, beugten die Knie und fielen vor ihm nieder. (Ps 22,7; Mk 14,65)20 Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur[mantel] aus und legten ihm seine eigenen Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen. (Hebr 13,12)21 Und sie zwangen einen Vorübergehenden, der vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen. (Apg 2,10; Röm 16,13)22 Und sie brachten ihn auf den Platz Golgatha, das heißt übersetzt »Schädelstätte«. (Joh 19,17)23 Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken, aber er nahm ihn nicht. (Spr 31,6)24 Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was jeder bekommen sollte. (Ps 22,2; Ps 22,19; Gal 3,13; 1Petr 2,24)25 Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. (Mk 15,33)26 Und die Inschrift, die seine Schuld anzeigte, war darüber geschrieben: »Der König der Juden«. (Mt 27,37; Joh 19,19)27 Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. (Hebr 12,2)28 Da wurde die Schrift erfüllt, die spricht: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«.[2] (Jes 53,12; Lk 22,37)29 Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, (Ps 22,8; Ps 109,25)30 rette dich selbst und steige vom Kreuz herab!31 Gleicherweise spotteten aber auch die obersten Priester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! (Joh 12,24)32 Der Christus, der König von Israel, steige nun vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn. (Mk 14,61; Mk 15,26)33 Als aber die sechste Stunde anbrach, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. (Am 8,9)34 Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«[3] (Ps 22,2; Kla 1,12; Kla 3,1)35 Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia! (Mt 17,10; Mk 9,11)36 Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt! Lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen! (Ps 69,22)37 Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. (Lk 23,46; Joh 19,30)38 Und der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei. (2Mo 26,31; Hebr 10,19)39 Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! (Mk 1,1; Mk 14,61)40 Es sahen aber auch Frauen von ferne zu, unter ihnen waren auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter des jüngeren Jakobus und des Joses, sowie Salome, (Mk 16,9)41 die ihm auch, als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. (Lk 8,2; Lk 23,55)42 Und als es schon Abend geworden war (es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat),43 da kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr, der selbst auch auf das Reich Gottes wartete; der wagte es, ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. (Lk 2,25; Lk 2,36)44 Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sein sollte, und er ließ den Hauptmann herbeirufen und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. (Joh 19,33)45 Und als er es von dem Hauptmann erfahren hatte, überließ er dem Joseph den Leib. (Mt 27,58; Joh 19,38)46 Da kaufte dieser Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes. (Mk 16,2)47 Maria Magdalena aber und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt wurde.