1.Könige 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Salomo nahm verwandtschaftliche Beziehungen zum Pharao, dem König von Ägypten, auf: Er heiratete die Tochter des Pharaos. Er ließ sie in einem Haus in der Davidsstadt wohnen, bis sein Palast sowie der Tempel und die Stadtmauer vollendet waren.2 Weil damals noch kein Tempel für den HERRN[1] gebaut war, brachte das Volk dem HERRN seine Opfer an den Opferstätten rings im Land. (1Kön 15,14; 1Kön 22,44; 2Kön 12,4; 2Kön 14,4; 2Kön 15,4; 2Kön 15,35; 2Kön 16,4; 2Kön 18,4; 2Chr 1,3)3 Salomo liebte den HERRN und befolgte seine Gebote, wie es sein Vater David getan hatte; aber auch er opferte an diesen Opferstätten.4 Einmal ging der König nach Gibeon, um ein Opferfest zu feiern. Dort war die bedeutendste Opferstätte im ganzen Land. Salomo opferte auf dem Altar tausend Tiere als Brandopfer. (Weis 8,21)5 Als er im Heiligtum übernachtete, erschien ihm der HERR im Traum und sagte zu ihm: »Wünsche dir, was du willst; ich will es dir geben!«6 Salomo antwortete: »Du hast in großer Treue an deinem Diener, meinem Vater David, gehandelt, so wie auch er stets treu zu dir gehalten und dir aufrichtig gedient hat. Du hast ihm deine große Treue auch darin erwiesen, dass du ihm einen Sohn gegeben hast, der einst auf seinem Thron sitzen sollte, wie das jetzt wirklich eingetreten ist.7 HERR, mein Gott! Du hast mich, deinen Diener, anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen.8 Und doch hast du mir das Volk anvertraut, das du dir erwählt hast, und ich trage die Verantwortung für so viele Menschen, die niemand zählen kann.9 Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann. Wie kann ich sonst dieses große Volk regieren?«10 Dem HERRN gefiel diese Bitte.11 Deshalb sagte er zu Salomo: »Du hättest dir langes Leben oder Reichtum oder den Tod deiner Feinde wünschen können. Stattdessen hast du mich um Einsicht gebeten, damit du gerecht regieren kannst.12 Darum werde ich deine Bitte erfüllen und dir so viel Weisheit und Verstand schenken, dass kein Mensch vor oder nach dir mit dir verglichen werden kann.13 Aber auch das, worum du mich nicht gebeten hast, will ich dir geben: Ich werde dir Reichtum und hohes Ansehen schenken, sodass zu deinen Lebzeiten kein König sich darin mit dir messen kann.14 Und wenn du meine Gebote so treu befolgst wie dein Vater David, dann schenke ich dir auch ein langes Leben.«15 Als Salomo erwachte, merkte er, dass der HERR im Traum mit ihm gesprochen hatte. Er ging nach Jerusalem und trat vor die Bundeslade des HERRN, opferte Brandopfer und ließ Tiere für das Opfermahl schlachten. Sein gesamter Hofstaat wurde zu dem Mahl geladen.16 Eines Tages kamen zwei Prostituierte zum König und trugen ihm einen Rechtsstreit vor.17 »Mein Herr und König«, sagte die eine, »diese Frau und ich wohnen zusammen im selben Haus. Sie war dabei, als ich einen Sohn gebar.18 Zwei Tage danach gebar sie selbst einen Sohn. Nur wir beide waren zu dieser Zeit im Haus; sonst war niemand da.19 Eines Nachts wälzte sie sich im Schlaf auf ihr Kind und erdrückte es, sodass es starb.20 Da stand sie mitten in der Nacht auf und nahm mir mein Kind weg, während ich schlief. Dafür legte sie ihr totes Kind neben mich.21 Als ich am Morgen erwachte und mein Kind stillen wollte, fand ich es tot. Doch als ich es genau ansah, merkte ich, dass es gar nicht das meine war.«22 »Das ist nicht wahr!«, rief die andere. »Mein Kind ist das lebende und deins das tote!« »Nein«, rief die erste, »das tote ist deins, das lebende meins!« So stritten sie sich vor dem König.23 Da sagte König Salomo: »Die eine behauptet: ›Mein Kind ist das lebende, deins das tote!‹, die andere: ›Nein, das tote ist deins, das lebende meins!‹«24 Und er befahl seinen Leuten: »Bringt mir ein Schwert!« Sie brachten es ihm.25 Er befahl weiter: »Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt die eine Hälfte der einen, die andere Hälfte der andern!«26 Da rief die Frau, der das lebende Kind gehörte – denn die Mutterliebe regte sich mächtig in ihr: »Ach, mein Herr und König! Gebt es der andern, aber lasst es leben!« Die andere aber sagte: »Weder dir noch mir soll es gehören! Zerschneidet es nur!« (Jes 49,15)27 Darauf entschied der König: »Gebt das Kind der ersten, tötet es nicht! Sie ist die Mutter.«28 Überall in Israel erfuhr man von diesem Urteil des Königs und alle schauten in Ehrfurcht zu ihm auf. Sie sahen, dass Gott ihm Weisheit geschenkt hatte, sodass er gerechte Entscheidungen fällen konnte.

1.Könige 3

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm die Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids, bis er sein Haus und das Haus des HERRN und die Mauern um Jerusalem her fertiggebaut hatte. (2Sam 5,7; 1Kön 6,1; 1Kön 7,1; 1Kön 9,15; 2Kor 6,14)2 Nur opferte das Volk noch auf den Höhen; denn dem Namen des HERRN war noch kein Haus gebaut worden bis zu jener Zeit. (3Mo 17,2; 5Mo 12,11; 1Sam 9,12; 1Kön 18,3; 1Kön 18,36)3 Salomo aber liebte den HERRN, sodass er in den Ordnungen seines Vaters David wandelte; nur brachte er Schlachtopfer und Räucheropfer auf den Höhen dar. (5Mo 6,5; 2Sam 12,25; 1Kön 3,2; 1Kön 3,6; 1Kön 3,14; Ps 97,10; Joh 12,26)4 Und der König ging nach Gibeon, um dort zu opfern; denn das war die bedeutendste Höhe. Und Salomo opferte 1 000 Brandopfer auf jenem Altar. (1Chr 16,39; 2Chr 1,3)5 In Gibeon erschien der HERR dem Salomo bei Nacht im Traum. Und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! (4Mo 12,6; 1Kön 9,2; Mt 7,7; Joh 16,24; Röm 10,12; 1Joh 5,14)6 Und Salomo sprach: Du hast deinem Knecht, meinem Vater David, große Gnade erwiesen, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen dir gegenüber, und du hast ihm diese große Gnade bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzt, wie es an diesem Tag [offenbar] ist. (2Sam 7,8; 2Sam 22,21; 1Kön 1,48; 1Kön 2,4; 1Kön 9,4; 2Kön 20,3)7 Weil du nun, o HERR, mein Gott, deinen Knecht zum König gemacht hast anstelle meines Vaters David, ich aber ein junger Bursche bin, der weder aus- noch einzuziehen weiß; (1Chr 29,1; Spr 18,12; Pred 10,16)8 und weil dein Knecht mitten unter deinem Volk ist, das du erwählt hast, einem Volk, das so groß ist, dass es vor Menge niemand zählen noch berechnen kann — (1Mo 13,16; 5Mo 7,6; 1Kön 4,20)9 so gib du deinem Knecht doch ein verständiges Herz, dass er dein Volk zu richten versteht und unterscheiden kann, was Gut und Böse ist. Denn wer kann dieses dein großes Volk richten? (3Mo 11,47; 1Chr 22,12; Ps 72,1; Spr 2,3; Pred 2,13; 2Kor 2,16; Kol 1,9; Hebr 5,14; Jak 1,5)10 Und es war dem HERRN wohlgefällig, dass Salomo um dies bat. (Spr 15,8)11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du um dies bittest, und nicht um langes Leben und um Reichtum und um den Tod deiner Feinde bittest, sondern um Einsicht zum Verständnis des Rechts, (Lk 24,45; 1Kor 14,20; Eph 1,18; Kol 2,3)12 siehe, so habe ich nach deinen Worten gehandelt. Siehe, ich habe dir ein weises und verständiges Herz gegeben, dass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und deinesgleichen auch nach dir nicht aufkommen wird. (1Kön 5,9; Pred 1,16)13 Dazu habe ich dir auch gegeben, was du nicht erbeten hast, Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen nicht sein soll unter den Königen dein ganzes Leben lang. (1Kön 10,14; Spr 3,16; Pred 2,7; Mt 6,33; Eph 3,20)14 Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, dass du meine Satzungen und Gebote befolgst, wie dein Vater David gewandelt ist, so will ich dir ein langes Leben geben! (5Mo 5,29; 5Mo 5,33; 1Kön 15,5; Ps 21,5; Spr 3,2; 1Tim 4,8)15 Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Als er nun nach Jerusalem kam, trat er vor die Bundeslade des HERRN und opferte Brandopfer und Friedensopfer und veranstaltete ein Mahl für alle seine Knechte. (1Mo 37,10; 1Mo 40,8; 1Mo 40,20; 1Mo 41,7; 1Mo 41,25; 1Kön 8,65; 1Chr 16,1; 1Chr 16,2; Est 1,3; Hi 33,15; Dan 1,17; Mt 1,20; Mt 2,12; Mt 2,19; Mt 2,22; Mt 27,19)16 Zu jener Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn. (2Mo 18,13; 4Mo 27,2; Jos 2,1; Ri 16,1; 2Sam 15,2)17 Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten in demselben Haus, und ich gebar bei ihr im Haus; (1Mo 3,16; 2Sam 11,27)18 und es geschah, drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar sie auch. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns im Haus, nur wir beide waren im Haus. (2Mo 10,17; 1Sam 20,3; Ps 62,2; Mt 9,21)19 Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt.20 Und sie stand mitten in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihre Arme, und ihren toten Sohn legte sie in meine Arme. (Hi 24,13; Ps 139,11; Mt 28,13)21 Und als ich am Morgen aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot! Und ich betrachtete ihn am Morgen genau, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte! (1Mo 21,7; 2Mo 2,8; 1Sam 1,23; Kla 4,3)22 Die andere Frau aber sprach: Nein, sondern mein Sohn lebt und dein Sohn ist tot! Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot und mein Sohn lebt! So redeten sie vor dem König. (1Kön 3,23)23 Und der König sprach: Diese spricht: Der Sohn, der lebt, ist mein Sohn, und dein Sohn ist tot! Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, und mein Sohn lebt!24 Da sprach der König: Bringt mir ein Schwert! Und man brachte das Schwert vor den König. (Röm 13,4)25 Da sprach der König: Zerschneidet das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die eine Hälfte und jener die andere Hälfte! (1Kön 3,28; Spr 25,8)26 Da sprach die Frau, welcher der lebendige Sohn gehörte, zum König — denn ihr Erbarmen über ihren Sohn regte sich in ihr — und sagte: Bitte, mein Herr, gebt ihr das lebendige Kind und tötet es nur nicht! Jene aber sprach: Es soll weder mir noch dir gehören — teilt es! (Jes 49,15; Jer 31,20; Hos 11,8; Offb 3,15)27 Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das lebendige Kind und tötet es ja nicht! Sie ist seine Mutter! (1Kön 3,21)28 Als nun ganz Israel hörte, was für ein Urteil der König gefällt hatte, da fürchteten sie sich vor dem König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in seinem Herzen war, um Recht zu schaffen. (5Mo 34,9; 1Kön 3,9; 1Kön 3,11; Spr 2,3; Spr 15,33; Jes 11,2; Dan 2,20; Mt 13,54; Lk 11,49; Röm 11,33)