1Ijob antwortete:2»So ist’s! Was seid ihr doch für kluge Leute! Mit euch stirbt ganz bestimmt die Weisheit aus!3Doch ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen, ich hab genauso viel Verstand wie ihr! Was ihr gesagt habt, könnte jeder sagen! (Hi 13,2; 2Kor 11,5)4Obwohl ich mir nichts vorzuwerfen habe, muss ich mir diesen Hohn gefallen lassen, den meine eigenen Freunde auf mich schütten. Ich schrei zu Gott, der mich sonst stets erhörte! (Hi 11,4)5Wer Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen; das tun die anderen, denen alles glückt. Und wer schon wankt, bekommt noch einen Tritt.6Die Unheilstifter leben stets in Frieden; wer Gott zum Zorn reizt, ist in Sicherheit. Sie haben es geschafft, Gott einzufangen. (Hi 21,7; Ps 73,3; Jer 12,1)7Du kannst das Vieh und auch die Vögel fragen, sie würden dir die rechte Auskunft geben. (Hi 38,39; Mt 6,26)8Die Erde sagt es dir, wenn du sie fragst, die Fische wüssten es dir zu erzählen.9Die ganze Schöpfung weiß es, spricht es aus: ›Dies alles hat die Hand des Herrn gemacht!‹10Von seiner Macht hängt jedes Leben ab, der Atem aller Menschen kommt von ihm. (1Mo 2,7; Hi 34,14; Apg 17,25; Apg 17,28)11Der Gaumen prüft, ob eine Speise schmeckt; genauso muss das Ohr die Worte prüfen.12Es heißt, die alten Leute hätten Weisheit, ihr hohes Alter gäbe ihnen Einsicht. (Hi 8,8)13Bei Gott ist wirklich Weisheit, Rat und Einsicht und auch die Macht, Geplantes auszuführen.14Was Gott in Trümmer legt, baut niemand auf; wen er gefangen setzt, der kommt nicht frei.15Hält er den Regen auf, wird alles trocken; lässt er ihn los, zerwühlt die Flut das Land.16Gott hat die Macht und überlegenes Wissen, Verführte und Verführer sind sein Werk. (1Kön 22,20)17Die klugen Ratsherrn lässt er ratlos werden, die Rechtsgelehrten leere Sprüche reden.18Die Fesseln[1] harter Herrscher löst er auf und führt sie selber in Gefangenschaft.19Sogar den Priestern nimmt er Amt und Würden; die ältesten Geschlechter löscht er aus. (1Sam 2,30)20Berühmte Redner bringt er jäh zum Schweigen, den Alten nimmt er ihre Urteilskraft.21Gott lässt Geachtete verächtlich werden und starke Helden macht er plötzlich wehrlos. (1Sam 17,45)22Er zieht die dunkle Decke von den Tiefen und bringt die Finsternis ins helle Licht.23Gott lässt Nationen wachsen und vergehen, er macht sie stark – und tilgt sie wieder aus.24Aus ihren Führern lässt er Narren werden, die keinen Weg mehr aus der Wüste finden,25die ohne Licht im Dunkeln um sich tasten und sich verirren wie Betrunkene.
Hiob weist alles zurück, was seine Freunde gesagt haben. Sarkastisch: Mit euch stirbt die Weisheit aus!
1Hiob erwiderte:2„Ja, ihr seid die rechten Leute, / und mit euch stirbt die Weisheit aus!3Auch ich habe Verstand wie ihr, / ich stehe euch nicht nach! / Und wer wüsste das nicht?4Dem eigenen Freund bin ich zum Spott, / ich, der Gott anruft, dass er mich hört. / Ja, der Gerechte, der Fromme wird zum Spott.5Dem Unglück Verachtung!', denkt der Sichere, / 'ein Stoß noch denen, deren Fuß schon wankt!'“
Überlegen: Ich verstehe mehr von Gott als ihr!
6„Um die Zelte der Verwüster steht es gut, / die Gott reizen sind in Sicherheit, / und die, die meinen, sie hätten Gott in der Hand.7Aber frag doch das Vieh, das wird es dich lehren, / die Vögel machen es dir bekannt.8Rede zur Erde, sie schärft es dir ein, / die Fische im Meer erzählen es dir.9Wer wüsste bei alledem nicht, / dass Jahwes Hand es gemacht hat?10Von seiner Macht hängt alles Leben ab / und der Geist im Leib jedes Menschen.11Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie der Gaumen eine Speise schmeckt?12Es heißt: 'Bei Greisen ist die Weisheit, / die Einsicht, die durch langes Leben kommt.'13Nein, bei ihm ist Weisheit und Macht, / ihm gehören Einsicht und Rat.14Was er abreißt, baut niemand wieder auf, / wen er einsperrt, dem öffnet keiner die Tür.15Hält er das Wasser zurück, dann trocknet alles aus, / lässt er es los, zerwühlt es das Land.16Bei ihm sind Einsicht und Macht, / ihm gehört, wer irrt und wer in die Irre führt.17Ratgeber lässt er barfuß gehen, / und Richter macht er zu Narren.18Den Gurt von Königen löst er auf / und lässt ihren Lenden nur den Schurz.19Priester führt er entblößt hinweg, / und alte Geschlechter bringt er zu Fall.20Bewährten nimmt er die Sprache / und Ältesten die Urteilskraft.21Verachtung gießt er auf Edelleute aus, / Starken löst er den Gürtel.22Im Dunkel Verborgenes deckt er auf, / selbst die Todesnacht bringt er ans Licht.23Er lässt Völker wachsen und vergehen, / er breitet sie aus und rafft sie dann weg.24Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, / lässt sie irren in pfadloser Öde.25Sie tappen im Dunkeln ohne ein Licht, / er lässt sie taumeln wie Betrunkene.
1Da erwiderte Hiob: 2»Wahrhaftig, ihr vertretet die Menschheit und mit euch wird die Weisheit aussterben! (Hi 17,10)3Aber auch ich habe Verstand wie ihr und mein Wissen kann durchaus mit eurem mithalten. Wer wüsste nicht, was du eben gesagt hast?4Trotzdem lachen meine eigenen Freunde mich aus, sie verspotten einen frommen und gerechten Mann, dessen Gebete bisher von Gott erhört wurden. (Hi 6,29; Hi 17,6; Hi 30,1)5Die Menschen, denen es gut geht, meinen, sie könnten diejenigen, die in Not sind, verhöhnen und ihnen noch einen Stoß versetzen, wenn sie ohnehin schon wanken.6Dagegen leben die Gewalttätigen in Frieden, und die Menschen, die Gott herausfordern und nur auf ihre eigene Kraft vertrauen, bleiben unbehelligt! (Hi 9,24; Hi 21,7)7Frag die Tiere, sie werden dich lehren. Frag die Vögel am Himmel, sie verraten es dir.8Richte deine Gedanken auf die Erde, sie wird dich unterweisen. Auch die Fische im Meer werden es dir erzählen.9Sie alle wissen, dass der HERR sie geschaffen hat. (Jes 41,20)10Denn das Leben eines jeden Geschöpfes und der Atem jedes Menschen liegt in seiner Hand. (Hi 33,4; Hi 34,3)11So wie mein Mund gute Speise erkennt, so prüft mein Ohr die Worte, die es hört.12Weisheit gehört dem Alter und Erkenntnis denen, die schon viele Jahre leben. (Hi 32,7)13Doch bei Gott allein ist wahre Weisheit und Macht vorhanden, Rat und Einsicht sind nur bei ihm zu finden. (Hi 9,4; Hi 11,6)14Was er zerstört, kann nicht wieder in Ordnung gebracht werden; wen er einschließt, den kann niemand herausholen. (Hi 19,10; Jes 25,2)15Wenn er den Regen zurückhält, wird es trocken, wenn er das Wasser freilässt, überflutet es die Erde. (1Mo 7,11; 5Mo 11,17; 1Kön 8,35)16Ja, Macht und Weisheit gehören ihm; Verführer wie Verführte stehen in seiner Hand. (Hi 13,7; Hi 37,7)17Er nimmt erfahrenen Ratgebern Amt und Ehre[1] und macht angesehene Richter zu Narren.18Gefangene von Königen befreit er und legt stattdessen den Königen Fesseln an. (Ps 116,16)19Er enthebt Priester ihres Amtes; er entmachtet die Mächtigen.20Bewährten Rednern entzieht er das Wort und raubt den Ältesten ihre Urteilskraft.21Er lässt Fürsten in Ungnade fallen und entwindet den Starken ihre Waffen[2]. (Hi 12,18; Hi 34,19; Ps 107,40)22Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, er bringt die tiefsten Geheimnisse ans Licht. (Dan 2,22; 1Kor 4,5)23Er erhebt Völker und zerschmettert sie. Er macht Nationen groß und lässt sie wieder fallen.24Er raubt Männern, die Länder regieren, den Verstand und lässt sie orientierungslos durch die Wüste irren. (Hi 12,20)25Sie tappen in der Finsternis ohne Licht und taumeln umher wie Betrunkene.
1Und Hiob antwortete und sprach: (Hi 6,1)2Wahrlich, ihr seid die [rechten] Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben! (Hi 6,24; Hi 32,7; Spr 3,13; Spr 14,8; 1Kor 4,10)3Auch ich habe Verstand wie ihr und stehe nicht hinter euch zurück; wer wüsste denn diese Dinge nicht? (Hi 13,1; 2Kor 11,5; 2Kor 11,21)4Ich bin wie einer, der zum Gespött für seine Freunde wird; dabei rief ich [einst] zu Gott und wurde von ihm erhört! Der untadelige Gerechte wird zum Gespött! (Hi 16,20; Hi 17,2; Hi 21,3; Ps 22,8; Ps 69,8)5»Dem Unglück gebührt Verachtung!«, so meint der Sichere; ja, einen Stoß noch für die, deren Fuß wankt! (5Mo 32,35; Ps 17,5; Ps 94,18; Jer 13,16)6Die Zelte der Räuber haben Ruhe, und in Sicherheit leben die, welche Gott reizen, diejenigen, die Gott in ihrer Faust führen. (Hi 21,7; Ps 37,35; Ps 73,3; Jer 5,27; Jer 12,1; Hab 1,11)7Aber frage doch das Vieh, und es wird dich belehren, oder die Vögel des Himmels, und sie werden dir’s verkünden, (Ps 19,2; Spr 6,6; Mt 6,26)8oder rede mit der Erde, und sie wird dich unterweisen, und die Fische im Meer erzählen es dir. (Ps 8,9)9Wer unter allen diesen wüsste nicht, dass die Hand des HERRN dies gemacht hat, (Kla 3,37; Röm 1,19; Offb 4,11)10dass in seiner Hand die Seele alles Lebendigen ist und der Geist jedes menschlichen Fleisches? (Ps 104,29; Hes 18,4; Apg 17,26)11Prüft nicht das Ohr die Worte, wie der Gaumen die Speise schmeckt? (Hi 34,3; Phil 1,10; 1Thess 5,21)12Wohnt bei den Greisen die Weisheit und bei den Betagten der Verstand? (Hi 8,8; Hi 32,7)
Hiob bezeugt die Macht Gottes
13Bei Ihm ist Weisheit und Stärke, Sein ist Rat und Verstand! (Hi 9,4; Spr 2,6; Jes 40,28)14Siehe, wenn Er niederreißt, wird nicht wieder aufgebaut; wenn er über dem Menschen zuschließt, wird nicht wieder geöffnet. (Ps 127,1; Jes 22,22; Offb 3,7)15Siehe, wenn er die Gewässer zurückhält, so vertrocknen sie; lässt er sie los, so verwüsten sie das Land. (1Mo 7,11; 1Kön 8,35; 1Kön 17,1; Hi 22,11; Ps 69,16; Jes 30,28)16Bei ihm ist Macht und Verstand; ihm gehört, wer irregeht und wer irreführt. (Hi 12,13; Jer 29,32; Hes 13,9; Hes 14,9; Dan 2,20; 2Tim 1,7)17Er führt die Ratgeber beraubt hinweg und macht Richter zu Narren. (2Sam 17,14; 2Sam 17,23; Jes 19,14; Jes 29,14)18Die Herrschaft der Könige löst er auf und schlingt eine Fessel um ihre Lenden. (2Chr 33,11; Jes 45,1; Lk 1,52)19Er führt die Priester beraubt hinweg und stürzt die Festgegründeten um. (Offb 17,1; Offb 17,12)20Er nimmt den Wohlbewährten die Sprache weg und raubt den Alten die Urteilskraft. (Hi 32,8; Jes 3,1)21Er schüttet Verachtung über die Edlen und löst den Gürtel der Starken. (Ps 107,40; Jes 5,27; Jes 23,9)22Er enthüllt, was im Finstern verborgen liegt, und zieht den Todesschatten ans Licht. (Hi 34,22; Dan 2,22; Mt 10,26; 1Kor 4,5)23Er macht Völker groß, und er vernichtet sie; er breitet die Völker weit aus, und er führt sie weg. (Ps 107,38)24Den Häuptern des Volkes im Land nimmt er den Verstand und lässt sie irren in pfadloser Wüste; (Ps 76,13; Ps 107,40; Dan 4,16)25sie tappen in Finsternis ohne Licht; er lässt sie taumeln wie Betrunkene. (Ps 107,27; Jes 19,14; Jes 24,20)
1Da antwortete Hiob und sprach:2Wahrhaftig, ihr seid die rechten Leute, und mit euch wird die Weisheit sterben. (Hi 17,10)3Ich habe Verstand so gut wie ihr, ich stehe nicht hinter euch zurück, und wer wüsste all dies nicht? (Hi 13,2)4Dem eigenen Freund werde ich zum Gespött, der ich zu Gott rief, dass er antworte. Zum Gespött wird der Gerechte, der Schuldlose. (Hi 17,2; Ps 91,15)5Dem Unglück Verachtung!, denkt der Sichere, ein Stoss noch denen, deren Fuss schon wankt!6Um die Zelte der Gewalttätigen steht es gut, und sicher leben, die Gott erzürnen, die glauben, Gott in der Hand zu haben. (Hi 21,7)7Aber befrage das Vieh, dass es dich lehre, und die Vögel des Himmels, dass sie es dir kundtun. (Hi 11,6; Jes 41,20)8Oder sprich zur Erde, dass sie dich lehre, und die Fische des Meeres sollen es dir erzählen:9Wer von ihnen allen wüsste nicht, dass die Hand des HERRN es so gemacht hat?10In seiner Hand ist die Seele alles Lebenden und der Geist im Leib jedes Menschen. (4Mo 16,22; Hi 26,13; Hi 33,4)11Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, wie der Gaumen die Speise kostet? (Hi 34,3)12Bei Greisen soll Weisheit sein, und langes Leben soll Einsicht bringen? (Hi 8,8; Hi 32,7)13Weisheit und Macht sind bei ihm, ihm gehören Rat und Einsicht. (Hi 9,4)14Was er niederreisst, wird nie wieder aufgebaut, wen er einkerkert, dem wird nie wieder aufgetan. (Offb 3,7)15Wenn er die Wasser zurückhält, herrscht Dürre, und wenn er sie loslässt, verheeren sie das Land. (1Mo 7,19; 1Kön 8,35)16Bei ihm sind Macht und Einsicht, ihm gehört, wer irrt und wer irreführt.17Ratgeber lässt er barfuss gehen, und Richter macht er zu Narren.18Das Band von Königen löst er auf, und um ihre Hüften bindet er einen Schurz.19Priester lässt er barfuss gehen, und alte Geschlechter bringt er zu Fall.20Bewährten nimmt er die Sprache, und Ältesten raubt er die Urteilskraft.21Verachtung giesst er aus über Edle und löst den Gürtel der Starken. (Ps 107,40)22Er deckt Verborgenes auf aus dem Dunkel, und das Finstere bringt er ans Licht. (Dan 2,22; Mt 10,26; 1Kor 4,5)23Er macht die Völker gross und vernichtet sie, breitet die Völker aus und treibt sie fort.24Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, und in wegloser Öde lässt er sie irren. (Ps 107,40; Dan 4,29)25Sie tappen im Dunkeln ohne Licht, und wie Trunkene lässt er sie taumeln. (Hi 5,14)