Jeremia 14

Einheitsübersetzung 2016

1 Ein Wort des HERRN, das an Jeremia erging wegen der großen Dürre:2 Juda ist ausgedörrt; / seine Tore verfallen, sie sinken trauernd zu Boden / und Jerusalems Klageschrei steigt empor. (Joe 1,10)3 Die Vornehmen schicken ihre Diener nach Wasser; / sie kommen zu den Zisternen, / finden aber kein Wasser; sie kehren mit leeren Krügen zurück. / Sie sind bestürzt und enttäuscht / und verhüllen ihr Haupt.4 Um den Ackerboden voller Risse sind die Bauern besorgt; / denn es fiel kein Regen im Land. Sie sind bestürzt / und verhüllen ihr Haupt.5 Die Hirschkuh gebiert auf dem Feld / und lässt ihr Junges im Stich, / weil kein Grün mehr da ist.6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen; / sie schnappen nach Luft wie Schakale. Ihre Augen erlöschen; / denn nirgends ist Gras.7 Wenn unsre Sünden uns anklagen, / handle um deines Namens willen, o HERR! Ja, groß ist unsere Abtrünnigkeit; / gegen dich haben wir gesündigt.8 Du, Israels Hoffnung, / sein Retter zur Zeit der Not, warum bist du wie ein Fremder im Land / und wie ein Wanderer, der nur über Nacht einkehrt?9 Warum bist du wie ein ratloser Mann, / wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist doch in unsrer Mitte, HERR, / und dein Name ist über uns ausgerufen. / Verlass uns nicht!10 So spricht der HERR von diesem Volk: Hin und her zu schweifen, das lieben sie; ihren Füßen gönnen sie keine Ruhe. Doch der HERR hat kein Gefallen an ihnen. Jetzt denkt er an ihre Schuld und sucht ihre Sünden heim.11 Und der HERR sprach zu mir: Bete nicht um das Wohlergehen dieses Volkes! (Jer 7,16; Jer 11,14)12 Auch wenn sie fasten, höre ich nicht auf ihr Flehen; wenn sie Brandopfer und Speiseopfer darbringen, habe ich kein Gefallen an ihnen. Durch Schwert, Hunger und Pest mache ich ihnen ein Ende.13 Da sagte ich: Ach, Herr und GOTT, die Propheten sagen doch zu ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen, der Hunger wird nicht über euch kommen, sondern beständiges Heil gewähre ich euch an diesem Ort.14 Aber der HERR erwiderte mir: Lüge prophezeien die Propheten in meinem Namen. Ich habe sie weder gesandt noch beauftragt, ich habe nicht zu ihnen gesprochen. Erlogene Visionen, nichtige Wahrsagerei und selbst erdachten Betrug prophezeien sie euch. (Jer 27,14; Jer 29,8)15 Darum spreche ich, der HERR, so gegen die Propheten, die in meinem Namen prophezeien, obwohl ich sie nicht gesandt habe, und die behaupten, Schwert und Hunger werde es nicht geben in diesem Land: Durch Schwert und Hunger werden diese Propheten ihr Ende finden.16 Die Leute aber, denen sie prophezeien, werden auf den Straßen Jerusalems liegen, hingestreckt durch Hunger und Schwert. Niemand wird sie begraben, weder die Männer noch die Frauen, die Söhne oder die Töchter. So gieße ich ihre eigene Bosheit über sie aus.17 Du sollst zu ihnen dieses Wort sagen: Meine Augen fließen über von Tränen / bei Nacht und bei Tag / und finden keine Ruhe. Denn einen großen Zusammenbruch / erlitt die Jungfrau, die Tochter, mein Volk, / eine unheilbare Wunde. (Jer 13,17)18 Gehe ich aufs Feld hinaus - / siehe: vom Schwert Durchbohrte! Komme ich in die Stadt - / siehe: vom Hunger Gequälte! Ja, auch Prophet und Priester / ziehen in ein Land, das sie nicht kennen.19 Hast du denn Juda ganz verworfen, / wurde dir Zion zum Abscheu? Warum hast du uns so geschlagen, / dass es für uns keine Heilung mehr gibt? Wir hofften auf Heil, / doch kommt nichts Gutes, auf die Zeit der Heilung, / doch siehe: nur Schrecken! (Jer 8,15)20 Wir erkennen, HERR, unser Unrecht, / die Schuld unsrer Väter: / Ja, wir haben gegen dich gesündigt.21 Um deines Namens willen verschmäh nicht, / verstoß nicht den Thron deiner Herrlichkeit! / Gedenke! Brich nicht deinen Bund mit uns!22 Gibt es etwa Regenspender / unter den Götzen der Völker? Oder ist es der Himmel, der von selbst regnen lässt? / Bist nicht du es, HERR, unser Gott? Wir setzen unsre Hoffnung auf dich; / denn du hast dies alles gemacht.

Jeremia 14

Lutherbibel 2017

1 Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte über die große Dürre:2 Juda liegt jämmerlich da, seine Städte verschmachten. Sie sinken trauernd zu Boden, und Jerusalems Wehklage steigt empor.3 Die Großen schicken ihre Diener nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer zurück. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter.4 Die Erde ist rissig, weil es nicht regnet auf das Land. Darum sind die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter. (Joe 1,11)5 Selbst die Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wächst.6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, weil nichts Grünes wächst.7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben. (Dan 9,4)8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt?9 Warum bist du wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht! (Jes 43,7; Jer 15,16)10 So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gern hin und her und schonen ihre Füße nicht. Darum hat der HERR kein Gefallen an ihnen, sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Sünden heimsuchen. (Hos 8,13)11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht für das Wohl dieses Volkes bitten. (Jer 7,16; Jer 11,14)12 Denn wenn sie auch fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht erhören; und wenn sie auch Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie durch Schwert, Hunger und Pest aufreiben. (Jes 58,3; Jer 6,20)13 Da sprach ich: Ach, Herr HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen und keine Hungersnot bei euch haben, sondern ich will euch beständigen Frieden geben an diesem Ort.14 Aber der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nicht zu ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Offenbarungen, nichtige Wahrsagung und ihres Herzens Trug. (Jer 23,21; Jer 27,9; Jer 27,14; Jer 29,8; Hes 13,6)15 Darum spricht der HERR: Wider die Propheten, die in meinem Namen weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, und die dennoch predigen, es werde weder Schwert noch Hungersnot in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger. (5Mo 18,20)16 Und die Leute, denen sie weissagen, sollen auf den Gassen Jerusalems liegen, vom Schwert und Hunger hingestreckt, und niemand wird sie begraben, sie und ihre Frauen, Söhne und Töchter; und ich will ihre Bosheit über sie ausschütten. (Jer 9,21; Jer 16,4)17 Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen: Meine Augen fließen über von Tränen, unaufhörlich Tag und Nacht; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist völlig zerschlagen und unheilbar verwundet. (Jer 8,23; Jer 10,19; Jer 13,17; Jer 30,12; Kla 3,48)18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen dort vom Schwert Erschlagene; komme ich in die Stadt, siehe, so liegen dort vor Hunger Verschmachtete. Sogar Propheten und Priester müssen in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.19 Hast du denn Juda verworfen oder einen Abscheu gegen Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, dass uns niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden; aber es kommt nichts Gutes. Wir hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, es ist Schrecken da. (Jer 8,15)20 HERR, wir erkennen unsren Frevel und unsrer Väter Missetat; denn wir haben wider dich gesündigt. (Ps 51,5; Ps 106,6; Jer 3,25)21 Aber um deines Namens willen verwirf uns nicht! Lass den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören!22 Ist denn unter den Götzen der Heiden einer, der Regen geben könnte, oder gibt der Himmel den Regen? Bist du es nicht, HERR, unser Gott, auf den wir hoffen? Denn du hast das alles gemacht.

Jeremia 14

Menge Bibel

1 (Dies ist) das Wort des HERRN, das an Jeremia erging aus Anlaß der großen Dürre:2 »Juda trauert, und in seinen Toren verschmachten (die Menschen), liegen im Trauergewand am Boden, und Jerusalems Wehgeschrei steigt empor!3 Die Vornehmen unter ihnen schicken ihre Diener nach Wasser aus; aber wenn diese an die Brunnen[1] gekommen sind, finden sie kein Wasser und kehren mit leeren Gefäßen heim: enttäuscht und bestürzt sind sie und verhüllen ihr Haupt.4 Wegen des Erdreichs, das unbestellt daliegt, weil kein Regen im Lande gefallen ist, sind die Ackerbauer (in ihrer Hoffnung) getäuscht und verhüllen sich das Haupt.5 Ja, selbst die Hirschkuh auf dem Felde läßt ihr Junges, das sie eben geboren hat, im Stich, weil sie nichts Grünes mehr findet;6 und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen verschmachten[2], denn nirgends ist grünes Futter.«7 »Wenn unsere Sünden uns anklagen, HERR, so handle du uns zugut um deines Namens willen! Denn groß ist die Zahl unserer Treubrüche, mit denen wir gegen dich gesündigt haben.8 O du Hoffnung Israels, du sein Retter zur Zeit der Not! Warum willst du sein[3] wie ein Fremdling im Lande und wie ein Wanderer, der nur zum Übernachten Halt macht?9 Warum willst du sein wie ein verzagter Mann, wie ein Held, der nicht zu helfen vermag? Du bist ja doch in unserer Mitte, o HERR, und nach deinem Namen sind wir genannt: verlaß uns nicht!«10 So hat der HERR in bezug auf dieses Volk gesprochen: »So hin und her zu schweifen, das lieben sie: ihre Füße haben sie nie geschont; der HERR hat kein Wohlgefallen an ihnen gehabt; doch jetzt gedenkt er ihrer Schuld und straft sie für ihre Sünden.«11 Weiter hat der HERR zu mir gesagt: »Du sollst keine Fürbitte für dieses Volk einlegen, daß es ihm gut ergehen möge!12 Wenn sie fasten, so höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Speisopfer darbringen, so nehme ich sie nicht wohlgefällig an, vielmehr will ich sie durch Schwert und Hungersnot und durch die Pest ausrotten!«13 Da sagte ich: »Ach, HERR, mein Gott, siehe, die Propheten sagen doch zu ihnen: ›Ihr werdet kein Schwert zu sehen bekommen, und Hungersnot wird euch nicht treffen; nein, dauerndes Heil will ich euch an dieser Stätte verleihen!‹«14 Da antwortete mir der HERR: »Lüge weissagen die Propheten in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten und ihnen keinen Auftrag erteilt; erlogene Gesichte und Trugweissagung und selbstersonnene Täuschung weissagen sie euch!«15 Darum hat der HERR so gesprochen: »Die Propheten, die in meinem Namen weissagen und die, obgleich ich sie nicht gesandt habe, dennoch verkünden: ›Weder Schwert[4] noch Hungersnot wird dieses Land treffen‹ – durch das Schwert und durch Hungersnot sollen diese Propheten den Tod finden!16 Das Volk aber, dem sie weissagen, wird auf den Straßen Jerusalems vom Hunger und Schwert niedergestreckt daliegen, ohne daß jemand sie zu Grabe trägt – sie selbst und ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter; so will ich die Strafe für ihre Bosheit über sie ausgießen!«17 »Du aber richte dieses Wort an sie: ›Bei Tag und bei Nacht zerfließen meine Augen in Tränen und kommen nicht zur Ruhe! Denn einen furchtbaren Schlag hat die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, erlitten, eine qualvolle[5] Wunde.18 Gehe ich aufs Feld hinaus, so erblicke ich dort vom Schwert Erschlagene, und komme ich in die Stadt zurück, so gewahre ich die Qualen des Hungers! Ja, auch die Propheten und auch die Priester müssen in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.‹«19 Hast du denn Juda ganz verworfen? Oder bist du Zions im Herzen überdrüssig geworden? Warum hast du uns so geschlagen, daß keine Heilung für uns mehr vorhanden ist? Wir warten auf Rettung[6], aber es kommt nichts Gutes, und auf die Stunde der Heilung, aber ach, da ist nichts als Schrecken!20 O HERR, wir erkennen unsere Gottlosigkeit, auch die Schuld unserer Väter, daß wir gegen dich gesündigt haben.21 Verwirf (uns) nicht um deines Namens willen! Laß den Thronsitz deiner Herrlichkeit nicht in Unehre fallen! Behalte im Gedächtnis, brich nicht deinen Bund mit uns!22 Gibt es etwa unter den nichtigen Götzen der Heiden Regenspender? Oder schickt etwa der Himmel von selbst die Regengüsse? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? So hoffen wir denn auf dich; denn du bist es, der dies alles tut[7].

Jeremia 14

Schlachter 2000

1 Das Wort des HERRN, das an Jeremia erging betreffs der Dürre: (1Kön 8,35; Jer 3,3)2 Juda trauert, und seine Tore stehen kläglich da; sie liegen betrübt am Boden, und das Geschrei Jerusalems steigt empor. (Jes 24,11; Jer 8,21; Jer 12,4)3 Ihre Mächtigen schicken ihre Geringen, um Wasser zu holen; aber wenn sie zu den Zisternen kommen, finden sie kein Wasser, sondern bringen ihre Gefäße leer heim. Schamrot und zuschanden geworden, verhüllen sie ihre Häupter. (2Sam 15,30; Joe 1,11; Am 4,8)4 Wegen des Erdreichs, das zerrissen ist, weil kein Regen auf die Erde fällt, sehen sich die Bauern in ihrer Hoffnung getäuscht und verhüllen ihre Häupter. (5Mo 28,23; Jer 3,3; Jer 14,3)5 Die Hindin im Feld verlässt das Junge, das sie geboren hat, denn es gibt kein Gras. (Hi 39,1)6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen verschmachten, weil nichts Grünes wächst. (Hi 6,5; Kla 4,17; Kla 5,17; Joe 1,18)7 Wenn unsere Missetaten gegen uns zeugen, so handle du, o HERR, um deines Namens willen; denn unsere Abweichungen sind zahlreich, an dir haben wir gesündigt! (Ps 25,11; Jes 59,12; Jer 14,9; Jer 14,21; Dan 9,8)8 Du Hoffnung Israels, der du sein Retter bist zur Zeit der Not: Warum willst du sein wie ein Fremdling im Land und wie ein Wanderer, der nur zum Übernachten sein Zelt aufschlägt? (Ps 10,1; Ps 46,2; Jes 43,3; Jes 49,14; Jes 60,16; Jer 17,13; Kla 3,18; Kla 3,29)9 Warum willst du sein wie ein erschrockener Mann, wie ein Kriegsheld, der nicht retten kann? Du bist doch, o HERR, in unserer Mitte, und wir tragen deinen Namen; verlass uns nicht! (2Mo 29,45; Ps 71,9; Jes 59,1; Jes 63,19; Jer 15,16; Jer 51,5; Dan 9,19)10 So spricht der HERR von diesem Volk: So liebten sie es, umherzuschweifen; sie schonten ihre Füße nicht, deswegen hat der HERR kein Wohlgefallen an ihnen. Jetzt aber gedenkt er an ihre Missetat und wird ihre Sünde heimsuchen! (Ps 95,10; Ps 99,8; Jer 2,23; Jer 5,9; Jer 13,11; Jer 21,14; Hos 7,2; Hos 8,13)11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst für dieses Volk nicht bitten, dass es ihm gut gehe! (Jer 7,16; Jer 11,14; Jer 15,1)12 Denn wenn sie auch fasten, so höre ich doch nicht auf ihr Flehen; und auch wenn sie Brandopfer und Speisopfer darbringen, so habe ich kein Wohlgefallen daran; sondern mit dem Schwert, mit Hunger und mit der Pest will ich sie aufreiben! (Spr 15,8; Spr 28,9; Jes 1,15; Jes 58,3; Jer 6,20; Jer 9,15; Jer 21,7; Jer 24,10; Hes 5,12; Hes 8,18; Mi 3,4)13 Da antwortete ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: »Ihr werdet kein Schwert sehen und keinen Hunger leiden, sondern ich werde euch an diesem Ort beständigen Frieden geben!« (Jer 1,6; Jer 5,31; Hes 13,1; Mi 3,11; 2Petr 2,1)14 Da sprach der HERR zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, ihnen nichts befohlen und nichts zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesichte und Wahrsagerei, Hirngespinste und Einbildungen ihres eigenen Herzens! (Jer 5,31; Jer 27,10; Jer 27,15; Kla 2,14)15 Darum, so spricht der HERR über die Propheten, die in meinem Namen weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, die sagen: »Es wird weder Schwert noch Teuerung in diesem Land geben!«: Durch Schwert und Hungersnot sollen diese Propheten umkommen! (Jer 6,15; Jer 8,12; Hes 13,9; Hes 14,10; Am 7,17)16 Das Volk aber, dem sie geweissagt haben, wird auf den Straßen Jerusalems niedergestreckt werden vom Hunger und vom Schwert; und niemand wird sie begraben, sie und ihre Frauen, Söhne und Töchter; so will ich ihre Bosheit über sie ausschütten! (Ps 79,3; Pred 6,3; Jer 4,18; Jer 7,33)17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sprechen: Meine Augen zerfließen in Tränen Tag und Nacht, ohne Aufhören; denn schwer verwundet ist die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, durch einen sehr schmerzlichen Schlag. (Jer 8,21; Jer 9,1; Jer 13,17; Kla 1,16; Kla 2,11; Kla 3,48)18 Gehe ich aufs Feld hinaus — siehe da, vom Schwert Erschlagene! Komme ich in die Stadt hinein — siehe da, vor Hunger Verschmachtete! Ja, auch ihre Propheten und Priester ziehen im Land umher und wissen nicht weiter. (Kla 1,20; Kla 2,19; Kla 4,15; Hes 7,15)19 Hast du denn Juda ganz und gar verworfen? Oder ist Zion deiner Seele ein solcher Gräuel? Warum hast du uns so geschlagen, dass es keine Heilung mehr für uns gibt? Man hofft auf Frieden, aber es kommt nichts Gutes, [hofft ] auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken! (2Chr 36,16; Jer 8,15; Jer 12,7; Jer 14,10; Kla 2,13; Kla 5,22)20 Wir erkennen, o HERR, unsere Gesetzlosigkeit und die Sünde unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. (Ps 106,6; Jer 3,13; Jer 3,25; Dan 9,5)21 Verwirf uns nicht, um deines Namens willen! Lass nicht den Thron deiner Herrlichkeit in Unehre fallen; gedenke an deinen Bund mit uns, und löse ihn nicht auf! (Ps 74,2; Ps 74,20; Ps 106,45; Jer 3,17; Jer 14,7; Jer 17,12)22 Sind etwa unter den nichtigen Götzen der Heiden Regenspender? Oder kann der Himmel Regenschauer geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Und auf dich hoffen wir; denn du hast dies alles gemacht! (Ps 147,8; Jes 28,29; Jer 5,24; Jer 10,12; Jer 14,1; Jer 14,8; Kla 3,37; Sach 10,1)

Jeremia 14

Elberfelder Bibel

1 Was als Wort des HERRN zu Jeremia geschah aus Anlass der Dürre[1]: (Jer 3,3)2 Juda trauert, und seine Tore welken dahin[2], sie liegen in Trauer[3] am Boden, und Jerusalems Klagegeschrei steigt empor. (Jes 24,11; Jer 12,4; Joe 1,14)3 Seine Mächtigen schicken ihre Untergebenen[4] nach Wasser. Sie kommen zu den Zisternen ⟨und⟩ finden kein Wasser, sie kommen mit leeren Händen zurück mit ihren Gefäßen; sie sind enttäuscht und beschämt und verhüllen ihr Haupt. (2Sam 15,30; Am 4,8)4 Wegen des Erdbodens, der zerbrochen ist, weil kein Regen im Land ist, sind die Bauern beschämt ⟨und⟩ verhüllen ihr Haupt. (3Mo 26,18; Joe 1,11)5 Ja, auch die Hirschkuh auf dem Feld gebiert und lässt ⟨ihr Kalb im Stich⟩; denn kein Gras ist da.6 Und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, denn kein Kraut ist da.7 Wenn unsere Sünden gegen uns aussagen, HERR, so handle um deines Namens willen ⟨gnädig an uns⟩! Denn zahlreich sind unsere Treulosigkeiten; gegen dich haben wir gesündigt. (Ps 25,11; Ps 79,9; Jes 59,12; Jer 5,25; Jer 10,19; Jer 14,20; Dan 9,9; Mi 7,9)8 Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du wie ein Fremdling im Land sein und wie ein Wanderer, der ⟨nur⟩ zum Übernachten eingekehrt ist? (Ps 46,2; Jes 33,2; Jer 16,19; Jer 17,13; Jer 50,7)9 Warum willst du wie ein erschrockener[5] Mann sein, wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist doch in unserer Mitte, HERR, und über uns ist dein Name ausgerufen. Verlass uns nicht! (2Mo 29,45; 5Mo 28,10; 1Sam 12,22; 2Chr 7,14; Ps 10,1; Jes 43,7; Jes 63,19; Jer 15,16; Jer 51,5; Kla 5,20; Sach 8,3)10 So spricht der HERR zu diesem Volk: Umherzuschweifen, so liebten sie es, sie hielten ihre Füße nicht zurück. Und der HERR hat kein Gefallen an ihnen: nun wird er an ihre Missetaten denken und ihre Sünden heimsuchen. – (Ps 95,10; Jer 2,23; Hos 7,2; Hos 8,13; Hebr 10,38)11 Und der HERR sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Guten! (Jer 7,16)12 Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören. Und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Gefallen an ihnen haben; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest vernichten. (Spr 28,9; Jes 1,15; Jer 6,20; Jer 11,11; Jer 15,1; Jer 21,7; Jer 24,10; Hes 5,12; Mi 3,4; Sach 7,13)13 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich werde euch einen beständigen Frieden geben an diesem Ort. (Jer 4,10; Jer 5,12; Jer 23,17; Jer 37,19)14 Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beauftragt – auch nicht zu ihnen geredet. Sie weissagen euch Lügenvision, Wahrsagerei, Nichtiges[6] und den Trug ihres Herzens. (Jer 5,31; Jer 8,10; Jer 23,16; Jer 27,10; Hes 13,2; Mt 7,15; Mt 24,5)15 Darum, so spricht der HERR: Über die Propheten, die in meinem Namen weissagen – und ich habe sie doch nicht gesandt –, die sagen: »Weder Schwert noch Hunger wird es in diesem Land geben«; diese Propheten sollen durch das Schwert und durch den Hunger umkommen. (5Mo 18,20; Jer 6,15; Jer 8,12; Hes 13,9; Hes 14,10; Hes 33,6)16 Und das Volk, dem sie weissagen, soll, von Hunger und Schwert hingeworfen, auf den Straßen von Jerusalem daliegen[7], und niemand wird sie begraben, sie, ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter. Und ich werde ihre Bosheit über sie ausschütten. (Ps 79,3; Jer 4,18; Jer 9,20; Jer 16,4; Jer 20,6; Jer 27,15)17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sagen: Nacht und Tag fließen meine Augen von Tränen und kommen nicht zur Ruhe. Denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, liegt mit schwerer Verletzung[8], mit einer sehr schmerzenden Wunde zerbrochen ⟨da⟩. (Jer 8,21; Kla 2,11; Kla 3,48)18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da: vom Schwert Durchbohrte! Und wenn ich in die Stadt komme, siehe da: Hungerkrankheiten! Ja, sowohl Propheten als auch Priester ziehen im Land umher und wissen keinen Rat[9]. (Kla 1,20; Kla 2,19)19 Hast du Juda ganz und gar verworfen? Oder verabscheut deine Seele Zion? Warum hast du uns geschlagen, sodass keine Heilung für uns da ist? Man hofft auf Frieden[10], und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. (Spr 29,1; Jer 8,15; Jer 12,7; Jer 15,18; Jer 30,12; Kla 2,13; Kla 2,22)20 HERR, wir kennen unsere Gottlosigkeiten[11], die Schuld unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. (Ps 106,6; Jer 3,25; Kla 1,20; Dan 9,5)21 Um deines Namens willen verschmähe uns nicht! Entehre nicht[12] den Thron deiner Herrlichkeit! Denk ⟨an uns⟩, mache deinen Bund mit uns nicht ungültig! (Ps 74,20; Jer 3,17; Jer 14,7; Jer 17,12)22 Gibt es unter den Nichtigkeiten[13] der Nationen Regenspender, oder kann der Himmel ⟨von selbst⟩ Regengüsse geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Wir hoffen auf dich; denn du, du hast dies alles gemacht. (1Kön 18,1; Hi 5,10; Hi 28,26; Jer 10,12; Mi 5,6; Apg 14,15)