Johannes 1

Einheitsübersetzung 2016

1 Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. (1Mo 1,1; 1Joh 1,1)2 Dieses war im Anfang bei Gott.3 Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.[1] (1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2)4 In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 5,26; Joh 8,12; Joh 9,5; Joh 12,46)5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.[2]6 Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. (Mt 3,1; Mk 1,4; Lk 3,2)7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. (Joh 1,19; Joh 3,26; Joh 5,33)8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.9 Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.10 Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.11 Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.12 Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, (Gal 3,26; 1Joh 3,1)13 die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Joh 3,6; 1Joh 5,18)14 Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. (1Joh 1,1)15 Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. (Mt 11,3; Joh 1,30)16 Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.18 Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. (2Mo 33,18; Joh 6,46; Joh 14,9; 1Joh 4,12)19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? (Joh 1,7; Joh 5,31; Joh 8,14)20 Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus.21 Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.[3] (5Mo 18,15; Mt 17,10; Lk 9,8; Joh 6,14)22 Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?23 Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (Jes 40,3; Mt 3,3; Mk 1,3; Lk 3,4)24 Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern.[4] (Mt 3,1; Mk 1,4; Lk 3,3)25 Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet?26 Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt,27 der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.28 Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (Joh 10,40)29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (Jes 53,7; 1Joh 3,5)30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. (Joh 1,15)31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird.32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. (Mt 3,13; Mk 1,9; Lk 3,21)33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.35 Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm.36 Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! (Joh 1,29)37 Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.38 Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?39 Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. (Mt 4,18; Mk 1,16; Lk 5,1)41 Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - das heißt übersetzt: Christus.42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen, das bedeutet: Petrus, Fels. (Mt 16,18; Mk 3,16; Lk 6,14)43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! (Mt 8,22; Joh 21,19)44 Philippus war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus.45 Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret.46 Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh!47 Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Sieh, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist. (Ps 32,2)48 Natanaël sagte zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.49 Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! (Mt 14,33; Mt 16,16)50 Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres als dieses sehen.51 Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. (1Mo 28,12; Mk 14,62)

Johannes 1

Lutherbibel 2017

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.[1] (1Mo 1,1; Joh 17,5; 1Joh 1,1; Offb 19,13)2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.[2] (1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2)4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 8,12)5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen. (Joh 3,19)6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. (Mt 3,1)7 Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten. (Apg 19,4)8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen[3].10 Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt erkannte es nicht.11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Ps 24,1)12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben, (Gal 3,26)13 die nicht aus menschlichem Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Joh 3,5; Weis 7,2)14 Und das Wort ward Fleisch[4] und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (2Mo 33,18; Jes 60,1; 1Tim 3,16; 2Petr 1,16)15 Johannes zeugt von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.16 Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. (Joh 3,34; Kol 1,19)17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Röm 10,4)18 Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt. (Mt 11,27; Joh 6,46)19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20 Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.21 Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin’s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (5Mo 18,15; Mal 3,23; Mt 17,10)22 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?23 Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers[5] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.24 Und sie waren abgesandt von den Pharisäern,25 und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. (Lk 17,21)27 Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen löse.28 Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.29 Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! (Jes 53,7)30 Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.31 Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er offenbar werde für Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.32 Und Johannes bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.33 Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft.34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.35 Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger;36 und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm!37 Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister[6] –, wo wirst du bleiben?39 Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen’s und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.40 Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. (Mt 4,18; Mk 1,16)41 Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.42 Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels. (Mt 16,18)43 Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa ziehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!44 Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und des Petrus.45 Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth. (5Mo 18,18; Jes 53,2; Jer 23,5; Hes 34,23)46 Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Joh 7,41)47 Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe ich dich gesehen.49 Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel! (Ps 2,7; Jer 23,5; Mt 14,33; Mt 16,16; Joh 6,69)50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres sehen als das.51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn. (1Mo 28,12; Mt 4,11)

Johannes 1

Das Buch

1 Zuerst das Wort. Ganz am Anfang war es. Das Wort. Auf Gott ausgerichtet war es. Gott selbst war das Wort.2 Am Anfang war es da, zu Gott hingewandt.3 Durch ihn, der das Wort war, entstand das All, und nichts in der ganzen Schöpfung entstand ohne ihn.4 In ihm – das Leben. Und das Leben war das Licht der Menschheit.5 Ja, in der Dunkelheit schien es auf, das Licht. Die Dunkelheit konnte es nicht überwältigen.6 Ein Mensch stand auf, ein Gesandter von Gott. Johannes war sein Name.7 Er kam, um mit seinem ganzen Leben auf das Licht hinzuweisen. Dadurch sollten sich alle Menschen Gott anvertrauen.8 Er selbst war nicht das Licht. Doch er kam, um auf das Licht hinzuweisen.9 Denn das war es: das wahre Licht, das auf jeden Menschen fällt, der in die Welt kommt.10 Er war in der Welt, ja, die Welt entstand durch ihn, und doch hat die Welt ihn nicht erkannt.11 Er kam dorthin, wo ihm alles gehörte. Doch die, die ihm gehörten, bereiteten ihm keinen Empfang.12 Aber allen, die ihn willkommen hießen, denen übertrug er Vollmacht. So wurden sie zu Kindern Gottes. Das sind die, die ganz und gar auf ihn vertrauen. Seinen Namen haben sie über ihr Leben gesetzt.13 Sie sind nicht geboren auf natürliche Weise, nicht entstanden aus fleischlichem oder menschlichem Wollen. Aus Gott geboren sind sie.14 Ein wirklicher Mensch aus Fleisch und Blut – dazu wurde das Wort. Mitten unter uns hat er gewohnt und wir konnten ihn betrachten. Da war sein herrlicher Glanz. Er strahlte durch ihn hindurch, durch ihn, den einzig geborenen Sohn des Vaters. Ganz erfüllt war er von Gottes Wesen: Wunderbar großzügig und durch und durch wahr war er.15 Über ihn sprach Johannes unverbrüchliche Worte. Laut rief er aus: »Er ist es! Von ihm habe ich gesprochen und gesagt: ›Er wird nach mir kommen und war doch vor mir.‹ Denn er hatte von Anfang an den Vorrang vor mir.«16 Ja, wir haben alle so viel von ihm bekommen. Großzügig hat er uns immer wieder seine Zuwendung geschenkt.17 Mose war es, durch den das Gesetz Gottes den Menschen gegeben wurde. Die freundliche Zuwendung Gottes und seine allumfassende Wahrheit sind durch den Messias Jesus in die Welt gekommen.18 Kein Mensch hat jemals Gott selbst gesehen. Aber er, der Einziggeborene, Gott, der ewig ist und sich ganz auf den Vater ausrichtet, der hat ihn uns vor Augen gemalt.19 Dies ist die feierliche Erklärung von Johannes, als eine Abordnung der judäischen Führung, darunter Priester und Tempelangestellte, zu ihm kam. Sie sollten ihm die Frage stellen, wer er ist.20 Er hielt mit seiner Antwort nicht hinter dem Berg, sondern sagte ihnen klar und deutlich: »Ich bin nicht der Messias!«21 Da befragten sie ihn weiter: »Wer bist du denn dann? Bist du etwa Elia?« Er antwortete: »Das bin ich nicht!« »Bist du dann der erwartete Prophet?« Aber wieder verneinte Johannes.22 Da sagten sie: »Wer bist du dann? Denn wir müssen denen, die uns geschickt haben, eine Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?«23 Johannes antwortete: »Ich bin nicht mehr und nicht weniger als eine Stimme. An einem einsamen Ort ruft sie: ›Bereitet den Weg für Gott den Herrn!‹ So hat es der Prophet Jesaja vorausgesagt.«24 Es waren auch einige Abgesandte von der Gruppe der Pharisäer da.25 Sie fragten ihn: »Warum taufst du dann die Menschen, wenn du weder der Messias noch Elia noch der erwartete Prophet bist?«26 Johannes antwortete ihnen: »Ich tauche die Menschen im Wasser unter. Aber mitten unter euch ist er schon längst aufgestanden, der, den ihr nicht kennt!27 Er ist der, der nach mir kommt! Ich bin nicht einmal wert, ihm die Schuhe an- oder auszuziehen.«28 Diese Begegnung fand statt in der Gegend von Betanien auf der Ostseite des Jordanflusses, dort, wo Johannes damals die Menschen taufte.29 Am nächsten Tag sah er Jesus, der auf ihn zukam. Da sagte Johannes: »Achtet auf das, was ich sage: Der, der da kommt, ist das von Gott auserwählte Opferlamm. Auf ihn wird die Schuld der ganzen Welt gelegt und er trägt sie fort.30 Er und kein anderer ist es, von dem ich gesprochen habe. Ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der schon vor mir war.‹ Ja, er hat in allem den Vorrang vor mir!31 Ich selbst kannte ihn auch nicht. Doch er sollte allen Menschen im Volk Israel bekannt werden. Genau dazu tauche ich die Menschen im Wasser unter.«32 Dann versicherte Johannes feierlich: »Ich habe gesehen, wie Gottes Geist wie eine Taube aus dem Himmel auf ihn herabkam und auf ihm blieb.33 Ja, auch ich kannte ihn vorher noch nicht! Aber Gott, der mich beauftragt hat, die Menschen im Wasser unterzutauchen, der sagte zu mir: ›Der Mensch, bei dem du siehst, dass der Geist Gottes herabkommt und auf ihm bleibt, der ist es! Er ist der, der die Menschen in die Wirklichkeit des Heiligen Geistes hineintaufen wird.‹34 Ja, ich habe es gesehen und kann es bestätigen: Er ist wirklich der Sohn Gottes!«35 Am nächsten Tag stand Johannes wieder dort und zwei seiner Schüler waren bei ihm.36 Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: »Schaut genau hin! Dieser ist das Opferlamm Gottes!«37 Die zwei Schüler von Johannes, die das hörten, gingen zu Jesus und schlossen sich ihm an.38 Jesus drehte sich um und sah, wie sie ihm folgten. Da sagte er zu ihnen: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Rabbi – das bedeutet übersetzt: ›Lehrer‹ –, wo wohnst du?«39 Er sagte: »Kommt doch mit und seht selbst!« Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben den ganzen Tag bei ihm. Es war etwa vier Uhr nachmittags.40 Einer der beiden war Andreas, der Bruder von Simon Petrus. Sie hatten gehört, was Johannes über Jesus gesagt hatte, und waren ihm deshalb gefolgt.41 Andreas ging dann zunächst los, um seinen eigenen Bruder Simon zu holen. Dem sagte er: »Wir haben den Messias gefunden!« Messias heißt übersetzt Christus, der von Gott Gesalbte.42 Dann brachte er ihn zu Jesus. Als Jesus ihn erblickte, sagte er: »Simon, Sohn von Johannes, du sollst den Namen Kephas erhalten!« Das heißt übersetzt Petros, der Felsenmann.43 Am nächsten Morgen beschloss Jesus, nach Galiläa zu wandern. Auf dem Weg begegnete er einem Mann namens Philippus und sagte zu ihm: »Schließ dich mir an!«44 Philippus stammte aus dem Ort Betsaida, genau wie Andreas und Petrus.45 Philippus begegnete darauf dem Nathanael und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den schon Mose im Buch des Gottesgesetzes geschrieben hat und auch die Propheten in ihren Büchern. Es ist Jesus, der Sohn von Josef, und er stammt aus Nazareth!«46 Da sagte Nathanael zu ihm: »Aus Nazareth? Kann da etwas Gutes herkommen?« Da sagte Philippus zu ihm: »Komm doch mit und sieh selbst!«47 Als Nathanael noch auf dem Weg zu ihm war, sah Jesus ihn und sagte: »Da kommt ein wirklicher Israelit, ein Mann, in dem keine Falschheit zu finden ist!«48 Nathanael fragte ihn: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Lange bevor Philippus dich ansprach, habe ich dich gesehen, und zwar damals, als du unter dem Feigenbaum warst!«49 Erstaunt antwortete Nathanael ihm: »Rabbi, du bist wirklich der Sohn Gottes! Du bist der wahre König von Israel!«50 Jesus gab ihm diese Antwort: »Weil ich zu dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum gesehen habe, schenkst du mir dein Vertrauen? Du wirst noch viel großartigere Dinge als das erleben!«51 Dann fügte er hinzu: »Ich versichere euch: Ihr werdet mit eigenen Augen den geöffneten Himmel sehen! Ihr werdet selbst miterleben, wie die Engel Gottes hinaufsteigen und wieder herabsteigen auf den Menschensohn, auf ihn, den Gott zum Weltenrichter eingesetzt hat.«

Johannes 1

Elberfelder Bibel

1 Im Anfang war das Wort[1], und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Röm 9,5; Phil 2,6; 1Joh 2,13; 1Joh 5,20; Offb 19,13)2 Dieses war im Anfang bei Gott. (Joh 8,58)3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. (Ps 33,6; 1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2; Hebr 11,3)4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Ps 36,10; Joh 5,26; Joh 8,12; 1Joh 1,1)5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst[2]. (Mt 4,16)6 Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name: Johannes. (Mt 3,1; Mk 1,4)7 Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten. (Joh 5,33)8 Er war nicht das Licht, sondern ⟨er kam,⟩ dass er zeugte von dem Licht. (Mt 11,13; Joh 1,20; Joh 3,28)9 Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet[3]. (Ps 27,1; Joh 12,46)10 Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt erkannte ihn nicht. (Joh 1,3)11 Er kam in das Seine[4], und die Seinen[5] nahmen ihn nicht an; (Joh 3,11)12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht[6], Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; (Röm 8,16; 1Joh 3,1)13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Joh 3,3; Jak 1,18; 1Petr 1,3; 1Joh 2,29)14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte[7] unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Einzigen[8] vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. – (Ps 85,11; Lk 2,7; Joh 2,11; Joh 11,40; 1Tim 3,16; Hebr 1,3; Hebr 2,14; 2Petr 1,16; 1Joh 4,2)15 Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir geworden, denn er war eher als ich. – (Mt 3,11; Joh 1,27; Apg 19,4)16 Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und ⟨zwar⟩ Gnade um[9] Gnade. (Apg 4,33; Eph 1,23; Kol 1,19; Kol 2,9)17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Ps 85,11; Joh 7,19; Apg 7,38)18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene[10] Sohn[11], der in des Vaters Schoß ist, der hat ⟨ihn⟩ bekannt gemacht[12]. (Mt 11,27; Mk 1,1; Lk 3,1; Joh 5,37; Joh 6,46; Joh 14,7; 1Tim 6,16; 1Joh 4,12)19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du? (Joh 5,33)20 Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. (Joh 1,8; Apg 13,25)21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (5Mo 18,15; Mt 11,14; Joh 6,14; Joh 7,40)22 Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?23 Er sprach: Ich bin die »Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn«, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat. (Jes 40,3)24 Und sie waren abgesandt von den Pharisäern[13].25 Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt, (Joh 1,31)27 der nach mir kommt, vor dem[14] ich nicht würdig bin, den Riemen seiner Sandale zu lösen. (Joh 1,15)28 Dies geschah zu Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (Mk 1,9; Lk 3,21)29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Jes 53,7; Mt 1,21; Joh 1,36; Hebr 9,26; 1Petr 1,19; 1Joh 2,2; 1Joh 3,5; Offb 5,6)30 Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich. (Joh 1,15)31 Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar wird, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen.32 Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm.33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit[15] Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit[16] Heiligem Geist tauft. (Mt 3,11; Joh 1,26)34 Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist. (Mt 14,33; Joh 1,49; 1Joh 4,14)35 Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern; (Mt 9,14; Joh 3,25)36 und hinblickend auf Jesus, der vorbeiging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! (Joh 1,29)37 Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesus nach.38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi[17] – was übersetzt heißt: Lehrer –, wo hältst du dich auf?39 Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen[18]! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde[19].40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. (Mt 4,18)41 Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus[20]. (Ps 2,2; Mk 8,29; Joh 4,25)42 Und er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas[21] heißen – was übersetzt wird: Stein[22]. (Mt 10,2; Mt 16,17; Lk 22,61; Joh 21,15; 1Kor 1,12; Gal 1,18)43 Am folgenden Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach! (Mt 4,19; Mt 10,3; Mk 2,14; Joh 21,19)44 Philippus aber war von Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. (Joh 12,21)45 Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth. (5Mo 18,15; Mt 1,16; Mt 2,23; Lk 24,27; Joh 5,39; Joh 6,42; Joh 21,2)46 Und Nathanael sprach zu ihm: Aus Nazareth kann etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!47 Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist! (Ps 32,2)48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. (Ps 139,2)49 Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. (Ps 2,6; Joh 1,34; Joh 11,27; Joh 12,13; Joh 20,31)50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du?[23] Du wirst Größeres als dies sehen.51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen. (1Mo 28,12; Mt 4,11)

Johannes 1

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Am Anfang[1] war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich. (1Mo 1,1; Joh 17,5; Phil 2,6; 1Joh 1,1)2 Von Anfang an war es bei Gott.3 Alles wurde durch das Wort geschaffen; und ohne das Wort ist nichts entstanden.[2] (Joh 1,10; 1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2; Weis 9,1)4 In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen. (Joh 5,26; Joh 8,12)5 Das Licht strahlt in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.6 Es trat einer auf, den Gott gesandt hatte; er hieß Johannes. (Mk 1,4)7 Er sollte Zeuge sein für das Licht und alle darauf hinweisen, damit sie es erkennen und annehmen.[3]8 Er selbst war nicht das Licht; er sollte nur auf das Licht hinweisen. (Joh 1,20)9 Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist.[4] (Joh 8,12)10 Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht. (Joh 17,25)11 Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab.[5]12 Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. (Gal 3,26; Gal 4,5; Eph 1,5; 1Joh 3,1)13 – Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. – (Joh 3,5; 1Petr 1,23)14 Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut.[6] Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet. (2Mo 34,6; Gal 4,4; Phil 2,7; 1Tim 3,16; Hebr 2,14; 1Joh 1,1; 1Joh 4,2; Sir 24,7; Bar 3,38)15 Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹« (Joh 1,30)16 Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt, uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.17 Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet. (2Mo 31,18; Joh 7,19)18 Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist[7] und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist. (2Mo 33,20; Mt 11,27; Joh 6,46; Joh 14,8; 1Tim 6,16; 1Joh 4,12)19 Die führenden Männer[8] aus Jerusalem schickten Priester und Leviten zu Johannes. Die sollten ihn fragen: »Wer bist du?« Da machte Johannes seine Zeugenaussage; (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20 er wich der Antwort nicht aus, sondern bezeugte mit aller Deutlichkeit: »Ich bin nicht der versprochene Retter[9]21 »Wer bist du dann?«, fragten sie ihn. »Bist du Elija?« »Nein, der bin ich auch nicht.« »Bist du der erwartete Prophet?« »Nein.« (Mt 11,14)22 »Sag uns, wer du bist«, forderten sie. »Die Männer, die uns geschickt haben, verlangen eine Antwort von uns. Was sagst du selbst von dir?«23 Johannes antwortete: »Der Prophet Jesaja hat von mir gesprochen. Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt!‹« (Jes 40,3)24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.25 Sie fragten Johannes: »Wenn du weder der versprochene Retter bist noch Elija und auch nicht der Prophet, warum taufst du dann die Leute?«26 Johannes antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser. Aber mitten unter euch steht schon der, den ihr nicht kennt:27 er, der nach mir kommt. Ich bin nicht gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden.«28 Das ereignete sich in Betanien auf der anderen Seite des Jordans, wo Johannes taufte. (Joh 10,40)29 Als Johannes am nächsten Tag Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt. (Jes 53,6; Joh 1,36; 1Petr 1,19; 1Joh 2,2; Offb 5,6)30 Von ihm habe ich gesprochen, als ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.‹ (Joh 1,15)31 Auch ich kannte ihn vorher nicht. Aber eben deshalb bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft, damit er in Israel bekannt wird.«32 Johannes machte dazu folgende Zeugenaussage: »Ich sah, dass der Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel auf ihn kam und bei ihm blieb. (Mk 1,10)33 Vorher wusste ich nicht, dass er es war. Aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Wenn du einen siehst, auf den sich der Geist niederlässt und bei dem er bleibt, dann weißt du: Das ist der, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹34 Das habe ich gesehen«, sagte Johannes, »und ich verbürge mich dafür, dass dieser der Sohn Gottes ist.« (Mt 3,17; Mt 27,54; Joh 1,49; Joh 5,18; Joh 5,19; Joh 10,36; Joh 11,27; Joh 20,31; Apg 9,20)35 Am nächsten Tag stand Johannes an derselben Stelle, und zwei von seinen Jüngern waren bei ihm.36 Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes.« (Joh 1,29)37 Die beiden hörten es und gingen Jesus nach.38 Jesus drehte sich um, sah, dass sie ihm folgten, und fragte: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Wo wohnst du, Rabbi?« – Rabbi bedeutet Lehrer.39 »Kommt, dann werdet ihr es sehen!«, antwortete er. Sie gingen mit ihm, sahen, wo er wohnte, und verbrachten den Rest des Tages mit ihm. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags.40 Der eine von den beiden, die Johannes reden gehört hatten und Jesus gefolgt waren, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus. (Mk 1,16)41 Als er bald darauf seinen Bruder Simon traf, sagte er zu ihm: »Wir haben den Messias gefunden, den versprochenen Retter.«[10] (Joh 4,25)42 Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Du wirst einmal Kephas genannt werden.« Kephas ist das hebräische Wort für Petrus (Fels). (Mt 10,2; Mt 16,18)43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen. Er traf Philippus und forderte ihn auf: »Komm, folge mir!«44 Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.45 Philippus wiederum traf Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazaret, der Sohn Josefs.« (5Mo 18,15; Jes 9,5; Jes 42,1; Hes 34,23; Mi 5,1)46 »Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«, fragte Natanaël. Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«47 Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Da kommt ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit.«48 Natanaël fragte ihn: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«49 Da sagte Natanaël: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König von Israel!« (Joh 1,34; Joh 12,13)50 Jesus sagte: »Glaubst du das jetzt, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch viel größere Dinge erleben.«51 Und er fuhr fort: »Amen, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und erleben, wie die Engel Gottes zum Menschensohn herab- und von ihm zum Himmel hinaufsteigen!«[11] (Mt 3,16)

Johannes 1

Hoffnung für alle

1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst.2 Von Anfang an war es bei Gott.3 Alles wurde durch das Wort geschaffen; nichts ist ohne das Wort entstanden.4 In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für alle Menschen.5 Es leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können[1].6 Gott schickte einen Boten, einen Mann, der Johannes[2] hieß. (Joh 1,19)7 Sein Auftrag war es, die Menschen auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch seine Botschaft an den glauben, der das Licht ist.8 Johannes selbst war nicht das Licht. Er sollte nur ein Zeuge für das kommende Licht sein.9 Das wahre Licht ist der, der in die Welt gekommen ist, um für alle Menschen das Licht zu bringen.10 Doch obwohl er unter ihnen lebte und die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannten ihn die Menschen nicht.11 Er kam in seine Welt, aber die Menschen wiesen ihn ab.[3]12 Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden.13 Das wurden sie nicht, weil sie zu einem auserwählten Volk gehörten, auch nicht durch menschliche Zeugung und Geburt. Dieses neue Leben gab ihnen allein Gott.[4]14 Das Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gibt. In ihm sind Gottes Gnade und Wahrheit zu uns gekommen.15 Johannes wies immer wieder auf ihn hin. »Diesen habe ich gemeint«, rief er, »wenn ich sagte: ›Nach mir wird einer kommen, der weit über mir steht. Denn er war schon da, bevor ich geboren wurde!‹«16 Aus seinem göttlichen Reichtum hat er uns immer wieder mit seiner grenzenlosen Liebe beschenkt.17 Durch Mose gab uns Gott das Gesetz mit seinen Forderungen, aber nun ist uns durch Jesus Christus seine Gnade und Wahrheit begegnet.[5]18 Kein Mensch hat jemals Gott gesehen. Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist und in enger Gemeinschaft mit dem Vater lebt, hat ihn uns gezeigt.19 Die führenden Männer der Juden in Jerusalem schickten einige Priester und Leviten zu Johannes. Sie fragten ihn: »Wer bist du?« Da nutzte Johannes die Gelegenheit, um sie auf Jesus Christus hinzuweisen. (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20 Er bekannte und ließ keinen Zweifel offen: »Ich bin nicht der Christus, der von Gott versprochene Retter.«21 »Wer bist du dann?«, fragten sie weiter. »Bist du Elia?«[6] Johannes verneinte auch das. »Bist du der Prophet, den Mose uns angekündigt hat?«[7] »Nein!«, entgegnete Johannes. (5Mo 18,15; 5Mo 18,18; Mal 3,23)22 »Dann sag uns doch, wer du bist. Welche Antwort sollen wir denen geben, die uns hergeschickt haben?«23 Da sagte Johannes: »Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg frei für den Herrn!‹[8] So hat es der Prophet Jesaja schon angekündigt.« (Jes 40,3)24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.25 Sie fragten Johannes nun: »Wenn du nicht der Christus, nicht Elia und auch nicht der von Mose angekündigte Prophet bist, mit welchem Recht taufst du dann?«26 Darauf erwiderte Johannes: »Ich taufe mit Wasser. Aber mitten unter euch lebt schon der, auf den wir warten. Ihr kennt ihn nur noch nicht.27 Er kommt nach mir – und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen[9]28 Dieses Gespräch führten sie in Betanien, einem Dorf östlich des Jordan, wo Johannes taufte.29 Am nächsten Tag bemerkte Johannes, dass Jesus zu ihm kam. Da rief er: »Seht, das ist Gottes Opferlamm, das die Sünde der Menschen wegnimmt.[10] (2Mo 12,3; Mt 3,13; Mk 1,9; Lk 3,21)30 Dieser Mann ist es, von dem ich gesagt habe: ›Nach mir wird einer kommen, der weit über mir steht. Denn er war schon da, bevor ich geboren wurde!‹31 Auch ich wusste vorher nicht, wer er ist. Aber damit dem Volk Israel die Augen für ihn geöffnet werden, taufe ich hier mit Wasser.«32 Und Johannes berichtete weiter: »Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabkommen und auf ihm bleiben.33 Wer er ist, wusste ich vorher noch nicht«, wiederholte Johannes, »aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: ›Du wirst sehen, wie der Geist auf einen Menschen herabkommt und auf ihm bleibt. Dann weißt du, dass er es ist, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹34 Und weil ich das gesehen habe, kann ich bezeugen: Dieser Mann ist Gottes Sohn[11]35 Johannes der Täufer und zwei seiner Jünger waren am nächsten Tag wieder an dieser Stelle,36 als Jesus vorüberging. Da schaute Johannes ihn an und sagte: »Seht, dies ist Gottes Opferlamm!«37 Als die beiden Jünger das hörten, folgten sie Jesus.38 Jesus drehte sich zu ihnen um, sah sie kommen und fragte: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Rabbi[12], wo wohnst du?«39 »Kommt mit, dann werdet ihr es sehen!«, sagte Jesus. Also gingen sie mit Jesus dorthin, wo er wohnte. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags, und sie blieben bei ihm bis zum Abend.40 Einer der beiden, die Jesus auf das Wort von Johannes hin gefolgt waren, hieß Andreas. Er war der Bruder von Simon Petrus.41 Wenig später traf er seinen Bruder Simon und erzählte ihm: »Wir haben den Messias[13] gefunden, den von Gott versprochenen Retter!«42 Dann nahm Andreas seinen Bruder mit zu Jesus. Der sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Von jetzt an sollst du Petrus[14] heißen!«43 Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa gehen wollte, traf er unterwegs Philippus. Auch ihn forderte er auf: »Komm, folge mir nach!«44 Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.45 Später begegnete Philippus Nathanael und erzählte ihm: »Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazareth, der Sohn von Josef.«46 »Nazareth?«, entgegnete Nathanael. »Was kann von da schon Gutes kommen!« Doch Philippus antwortete ihm: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«47 Als Jesus Nathanael erblickte, sagte er: »Hier kommt ein wahrer Israelit, ein ganz und gar aufrichtiger Mensch!«48 Nathanael staunte: »Woher kennst du mich?« Jesus erwiderte: »Noch bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«49 »Rabbi, du bist wirklich Gottes Sohn!«, rief Nathanael. »Du bist der König von Israel!«50 Jesus sagte: »Das glaubst du, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah. Aber du wirst noch viel größere Dinge zu sehen bekommen.«51 Und er fuhr fort: »Ich sage euch die Wahrheit: Ihr werdet den Himmel offen und die Engel Gottes hinauf- und herabsteigen sehen zwischen Gott und dem Menschensohn!«

Johannes 1

Menge Bibel

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott[1] war das Wort.2 Dieses war im Anfang bei Gott.3 Alle Dinge sind durch dieses (Wort) geworden[2], und ohne dieses ist nichts geworden (von allem), was geworden ist.4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis, doch die Finsternis hat es nicht ergriffen[3].6 Es trat ein Mann auf, von Gott gesandt, sein Name war Johannes;7 dieser kam, um Zeugnis abzulegen, Zeugnis von dem Licht[4], damit alle durch ihn zum Glauben kämen.8 Er war nicht selbst das Licht, sondern Zeugnis sollte er von dem Licht[5] ablegen.9 Das Licht war da, das wahre, das jeden Menschen erleuchtet, es kam gerade in die Welt;10 es war in der Welt, und die Welt war durch ihn (der das Licht war) geschaffen worden, doch die Welt erkannte ihn nicht.11 Er kam in das Seine[6], doch die Seinen[7] nahmen ihn nicht auf;12 allen aber, die ihn annahmen, verlieh er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, nämlich denen, die an seinen Namen glauben,13 die nicht durch Geblüt oder durch den Naturtrieb des Fleisches, auch nicht durch den Willen eines Mannes, sondern aus Gott gezeugt[8] sind.14 Und das Wort wurde Fleisch[9] und nahm seine Wohnung unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, eine Herrlichkeit, wie sie dem eingeborenen[10] Sohne vom Vater verliehen wird; eine mit Gnade und Wahrheit erfüllte.15 Johannes legt Zeugnis von ihm[11] ab und hat laut verkündet: »Dieser war es, von dem ich gesagt habe: ›Der nach mir kommt, ist (schon) vor mir gewesen, denn er war eher als ich[12].‹«16 Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, und zwar Gnade über Gnade.17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben worden, aber die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus geworden[13].18 Niemand hat Gott jemals gesehen: der eingeborene Sohn, der an des Vaters Brust liegt, der hat Kunde (von ihm) gebracht.19 Dies ist nun das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, die ihn fragen sollten, wer er sei.20 Da bekannte er unverhohlen und erklärte offen: »Ich bin nicht Christus[14]21 Sie fragten ihn weiter: »Was denn? Bist du Elia?« Er sagte: »Nein, ich bin es nicht.« »Bist du der Prophet?« Er antwortete: »Nein.«22 Da sagten sie zu ihm: »Wer bist du denn? Wir müssen doch denen, die uns gesandt haben, eine Antwort bringen! Wofür gibst du selbst dich aus?«23 Da antwortete er: »Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste ruft: ›Ebnet dem Herrn den Weg!‹, wie der Prophet Jesaja geboten hat.« (Jes 40,3)24 Die Gesandten aber gehörten zu den Pharisäern25 und fragten ihn weiter: »Warum taufst du denn, wenn du weder Christus[15] noch Elia, noch der Prophet bist?«26 Da antwortete Johannes ihnen: »Ich taufe nur mit Wasser; aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt,27 der nach mir kommt und für den ich nicht gut genug bin, ihm den Riemen seines Schuhwerks aufzubinden.«28 Dies ist in Bethanien geschehen jenseits des Jordans, wo Johannes sich aufhielt und taufte.29 Am folgenden Tage sah er Jesus auf sich zukommen; da sagte er: »Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (Jes 53,4.7)30 Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: ›Nach mir kommt ein Mann, der (schon) vor mir gewesen ist; denn er war eher da als ich[16].‹31 Ich selbst kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbart würde, deshalb bin ich gekommen, ich mit meiner Wassertaufe.«32 Weiter legte Johannes Zeugnis ab mit den Worten: »Ich habe gesehen, daß der Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabschwebte und auf ihm blieb;33 und ich selbst kannte ihn nicht, aber der, welcher mich gesandt hat, um mit Wasser zu taufen, der hat zu mir gesagt: ›Auf welchen du den Geist herabschweben und auf ihm bleiben siehst, der ist’s, der mit heiligem Geiste tauft.‹34 Nun habe ich selbst es auch gesehen und bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist.«35 Am folgenden Tage stand Johannes wieder da mit zweien seiner Jünger,36 und indem er den Blick auf Jesus richtete, der dort umherging, sagte er: »Seht, das Lamm Gottes!«37 Als die beiden Jünger ihn das sagen hörten, gingen sie hinter Jesus her;38 dieser wandte sich um, und als er sie hinter sich herkommen sah, fragte er sie: »Was sucht[17] ihr?« Sie antworteten ihm: »Rabbi« – das heißt übersetzt[18] ›Meister[19]‹ –, »wo hast du deine Herberge[20]39 Er antwortete ihnen: »Kommt mit, so werdet ihr es sehen!« Sie gingen also mit und sahen, wo er seine Herberge hatte, und blieben jenen ganzen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die es von Johannes gehört hatten und hinter Jesus hergegangen waren.41 Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: »Wir haben den Messias« – das heißt übersetzt ›den Gesalbten[21]‹ – »gefunden.«42 Er führte ihn dann zu Jesus; dieser blickte ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas – das heißt übersetzt ›Fels‹ – heißen.« (Mt 16,18)43 Am folgenden Tage wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus und sagte zu ihm: »Folge mir nach!«44 Philippus stammte aber aus Bethsaida, dem Heimatort des Andreas und des Petrus.45 Philippus traf (darauf) den Nathanael und berichtete ihm: »Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, aus Nazareth.« (Mt 10,3)46 Da sagte Nathanael zu ihm: »Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?« Philippus erwiderte ihm: »Komm mit uns sieh!«47 Als Jesus den Nathanael auf sich zukommen sah, sagte er von ihm: »Siehe da, in Wahrheit ein Israelit, in dem kein Falsch ist!«48 Nathanael fragte ihn: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete ihm mit den Worten: »Noch ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe ich dich gesehen.«49 Da antwortete ihm Nathanael: »Rabbi[22], du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!«50 Jesus gab ihm zur Antwort: »Du glaubst (an mich), weil ich dir gesagt habe, daß ich dich unter dem Feigenbaum gesehen habe? Du wirst noch Größeres als dies zu sehen bekommen.«51 Dann fuhr er fort: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes über dem Menschensohn hinauf- und herabsteigen sehen.«

Johannes 1

Neue evangelistische Übersetzung

1 Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott.2 Von Anfang an war es bei Gott.3 Alles ist dadurch entstanden. Ohne das Wort entstand nichts von dem, was besteht.4 In ihm war Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.5 Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.6 Da trat ein Mensch auf. Er war von Gott gesandt und hieß Johannes.7 Er kam, um als Zeuge auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch ihn daran glauben.8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur darauf hinweisen.9 Der, ‹auf den er hinwies›, war das wahre Licht, das für jeden Menschen leuchtet, der in die Welt kommt.10 Er war schon immer in der Welt, die ja durch ihn entstand, doch die Menschen erkannten ihn nicht.11 Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf.12 Doch denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu sein. – Das sind die, die an seinen Namen glauben. –13 Sie erhielten das nicht aufgrund natürlicher Abstammung, durch menschliches Wollen oder den Entschluss eines Mannes, sondern durch eine Geburt aus Gott.14 Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit.15 Johannes trat als Zeuge für ihn auf. "Der ist es!", rief er. "Von ihm habe ich gesagt: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht!', denn er war da, bevor es mich gab."[1] (Lk 1,36; Joh 8,56)16 Und aus seinem Überfluss haben wir alle empfangen, und zwar eine Gnade anstelle der Gnade ‹im Gesetz›.[2] (2Mo 33,16)17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus ‹in die Welt›.18 Niemand hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine und Einzige, der an der Seite des Vaters selbst Gott ist, hat ihn uns bekannt gemacht.19 Folgende Begebenheit macht klar, wie Johannes auf ihn hinwies: Die Juden von Jerusalem hatten Priester und Leviten zu ihm geschickt, die ihn fragen sollten, wer er sei.20 "Ich bin nicht der Messias", machte er ihnen eindeutig klar.21 "Wer dann?", fragten sie weiter. "Bist du Elija?" – "Nein, der bin ich auch nicht", erwiderte er. "Bist du der Prophet?" – "Nein!"22 "Dann sag uns doch, wer du bist", entgegneten sie, "wir müssen ja denen, die uns geschickt haben, eine Antwort bringen. Was sagst du über dich selbst?"23 Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: "Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: 'Ebnet den Weg für den Herrn!'" (Jes 40,3)24 Unter den Abgesandten waren auch einige Pharisäer,[3]25 die jetzt weiterfragten: "Wenn du weder der Messias bist noch Elija und auch nicht der Prophet, weshalb taufst du dann?"26 "Ich taufe mit Wasser", entgegnete Johannes, "aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.27 Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen."28 Das spielte sich in Betanien[4] ab, einem Dorf auf der anderen Seite des Jordan,[5] wo Johannes taufte.29 Am nächsten Tag sah Johannes Jesus auf sich zukommen und sagte: "Seht, das ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt.30 Ihn meinte ich, als ich sagte: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht, denn er war ‹schon lange› vor mir da.'31 Auch ich kannte ihn nicht. Aber gerade deshalb bin ich gekommen und taufe mit Wasser, damit Israel erkennt, wer er ist."32 Dann bezeugte Johannes auch dieses: "Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm bleiben.33 Ich hätte nicht gewusst, wer es war, aber der, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte mir gesagt: 'Wenn du den Geist auf jemand herabschweben und auf ihm bleiben siehst, dann ist das der, der mit dem Heiligen Geist tauft.'34 Ich habe es gesehen und bezeuge: 'Dieser Mann ist der Sohn Gottes.'"35 Am nächsten Tag war Johannes mit zwei von seinen Jüngern wieder dort.36 Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: "Seht, das Opferlamm Gottes!"37 Die zwei Jünger hörten das und gingen Jesus nach.38 Jesus drehte sich um und sah, dass sie ihm folgten. Da fragte er: "Was sucht ihr?" – "Rabbi,[6] wo wohnst du?", entgegneten sie. – Rabbi heißt übrigens Lehrer. –39 "Kommt mit", erwiderte er, "dann werdet ihr es sehen." So kamen sie mit. Es war am späten Nachmittag.[7] Sie sahen, wo er sich aufhielt, und blieben den Tag über bei ihm.40 Einer von den beiden, die Jesus gefolgt waren, weil sie das Zeugnis von Johannes gehört hatten, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.41 Der fand gleich darauf seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: "Wir haben den Messias gefunden!" – "Messias" ist das hebräische Wort für "Christus".[8]42 Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: "Du bist Simon, der Johannes-Sohn. Man wird dich einmal Kephas nennen, 'Felsenstein'."43 Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa[9] aufbrechen wollte, traf er Philippus und sagte zu ihm: "Komm, folge mir!"44 Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus der Stadt Betsaida.[10]45 Danach traf Philippus Natanaël und sagte zu ihm: "Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz schreibt und den auch die Propheten angekündigt haben: Es ist Jesus aus Nazaret,[11] ein Sohn von Josef."46 "Nazaret? Kann von da etwas Gutes kommen?", fragte Natanaël. Philippus erwiderte nur: "Komm und sieh selbst!"47 Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: "Das ist ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit."48 "Woher kennst du mich?", fragte Natanaël. Jesus antwortete: "Ich sah dich, als du noch unter dem Feigenbaum warst, bevor Philippus dich rief."49 Da erklärte Natanaël: "Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König Israels!"50 Jesus erwiderte: "Das glaubst du, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah. Du wirst noch viel größere Dinge sehen."51 Dann fügte er hinzu: "Ja, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen. Die Engel Gottes werden vom Menschensohn[12] ‹zum Himmel› aufsteigen und wieder zu ihm herabkommen."

Johannes 1

Neue Genfer Übersetzung

1 Am Anfang war das Wort; das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.2 Der, der das Wort ist, war[1] am Anfang bei Gott.3 Durch ihn ist alles entstanden; es gibt nichts[2], was ohne ihn entstanden ist.4 In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen.5 Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können[3].6 Nun trat ein Mensch auf; er war von Gott gesandt und hieß Johannes.7 Er kam als Zeuge; sein Auftrag war es, als Zeuge auf das Licht hinzuweisen, damit durch ihn alle daran glauben.8 Er selbst war nicht das Licht; sein Auftrag war es, auf das Licht hinzuweisen.9 Der, auf den er hinwies, war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet – das Licht, das in die Welt kommen sollte[4].10 Er war in der Welt, aber die Welt, die durch ihn geschaffen war, erkannte ihn nicht.11 Er kam zu seinem Volk, aber sein Volk wollte nichts von ihm wissen.[5]12 All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.13 Sie wurden es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen[6], noch durch den Entschluss eines Mannes; sie sind aus Gott geboren worden.14 Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut[7] und lebte unter uns[8]. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt[9].15 Auf ihn wies Johannes die Menschen hin.[10] »Er ist es!«, rief er. »Von ihm habe ich gesagt: Der, der nach mir kommt, ist größer als ich, denn er war schon vor mir da[11]16 Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtums[12] Gnade und immer neu Gnade empfangen.17 Denn durch Mose wurde uns das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit zu uns gekommen.18 Niemand hat Gott je gesehen. Der einzige Sohn hat ihn uns offenbart, er, der selbst Gott ist und an der Seite des Vaters sitzt.[13]19 In welcher Weise Johannes auf ihn hinwies, macht folgende Begebenheit deutlich: Die führenden Männer des jüdischen Volkes[14] schickten aus Jerusalem Priester und Leviten zu Johannes und ließen ihn fragen, wer er selbst eigentlich sei. (Mt 3,1; Mk 1,1; Lk 3,1)20 Johannes wies alle falschen Vorstellungen zurück; unmissverständlich erklärte er[15]: »Ich bin nicht der Messias[16].« –21 »Wer bist du dann?«, wollten sie wissen. »Bist du Elia?« – »Nein«, antwortete er, »der bin ich nicht.« – »Bist du der Prophet, der kommen soll[17]?« – »Nein«, erwiderte er. (5Mo 18,15; 5Mo 18,18)22 Da sagten sie zu ihm: »Wer bist du denn? Wir müssen doch denen, die uns geschickt haben, eine Antwort geben. Was sagst du selbst, wer du bist?«23 Johannes antwortete: »Ich bin, wie der Prophet Jesaja gesagt hat,[18] ›eine Stimme, die in der Wüste ruft[19]: Ebnet den Weg für den Herrn!‹[20]«24 Es waren auch Abgesandte der Pharisäer gekommen.[21]25 Sie fragten ihn: »Wenn du weder der Messias bist noch Elia, noch der verheißene Prophet, warum taufst du dann?« –26 »Ich taufe mit[22] Wasser«, erwiderte Johannes. »Aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.27 Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen.«28 Diese Begebenheit spielte sich in Betanien[23] ab, einer Ortschaft auf der Ostseite[24] des Jordans, wo Johannes taufte.29 Am nächsten Tag kam Jesus zu Johannes. Als dieser ihn kommen sah, rief er: »Seht, hier ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt!30 Er ist es, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der größer ist als ich, denn er war schon vor mir da.‹31 Auch ich kannte ihn nicht. Aber weil Israel erkennen soll, wer er ist, bin ich gekommen und taufe mit Wasser.«32 Weiter bezeugte Johannes: »Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabkommen und auf ihm bleiben.33 Ich kannte ihn bis dahin nicht; aber der, der mich gesandt und mir den Auftrag gegeben hat, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Der, auf den du den Geist herabkommen siehst und auf dem er bleiben wird, der ist es, der mit[25] dem Heiligen Geist tauft.‹34 Das habe ich nun mit eigenen Augen gesehen, und darum bezeuge ich, dass dieser Mann der Sohn[26] Gottes ist.«35 Am nächsten Tag stand Johannes wieder am gleichen Ort; zwei seiner Jünger waren bei ihm.36 Da ging Jesus vorüber. Johannes blickte ihn an und sagte: »Seht, dieser ist das Opferlamm Gottes!«37 Als die beiden Jünger das hörten, folgten sie Jesus.38 Jesus wandte sich um und sah, dass sie ihm folgten. »Was sucht ihr?«, fragte er. »Rabbi«, erwiderten sie, »wo wohnst du?« (Rabbi bedeutet »Meister«.)39 Jesus antwortete: »Kommt mit, dann werdet ihr es sehen.« Da gingen die beiden mit ihm; es war etwa vier Uhr nachmittags[27]. Sie sahen, wo er wohnte, und blieben für den Rest des Tages bei ihm.40 Einer der beiden Männer, die Jesus gefolgt waren, weil sie gehört hatten, was Johannes über ihn gesagt hatte, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.41 Andreas sah[28] kurz darauf[29] seinen Bruder Simon. »Wir haben den Messias gefunden!«, berichtete er ihm. (»Messias« ist das hebräische Wort für »Christus«.[30])42 Dann nahm er ihn mit zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn des Johannes[31]. Du sollst Kephas heißen.« (Kephas ist das hebräische Wort für Petrus[32] und bedeutet »Fels«.) (Mt 16,17)43 Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa aufbrechen wollte, begegnete ihm Philippus[33]. »Folge mir nach![34]«, sagte Jesus zu ihm.44 (Philippus stammte aus Betsaida, der Stadt, aus der auch Andreas und Petrus kamen.)45 Philippus sah Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und der auch bei den Propheten angekündigt ist! Es ist Jesus, der Sohn Josefs; er kommt aus Nazaret.« –46 »Aus Nazaret?«, entgegnete Natanaël. »Was kann aus Nazaret Gutes kommen?« Doch Philippus sagte nur: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«47 Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Seht, da kommt ein wahrer Israelit, ein durch und durch aufrichtiger Mann[35]48 Verwundert fragte Natanaël: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Schon bevor Philippus dich rief, habe ich dich gesehen; ich sah dich, als du unter dem Feigenbaum warst.«49 Da rief Natanaël: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!«50 Jesus entgegnete: »Weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du.[36] Aber du wirst noch viel Größeres erleben[37]51 Und er fuhr fort[38]: »Ich versichere euch[39]: Ihr werdet[40] erleben, dass der Himmel offen steht und die Engel Gottes von dem Menschensohn hinauf- und zu ihm heruntersteigen.«

Johannes 1

Neues Leben. Die Bibel

1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. (1Mo 1,1; Phil 2,6; 1Joh 5,20)2 Er[1] war am Anfang bei Gott.3 Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er, das Wort, nicht geschaffen hat. (1Kor 8,6; Kol 1,16; Hebr 1,2)4 Das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. (Joh 3,15; Joh 6,35; Joh 8,12; 1Joh 5,12)5 Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen.6 Gott sandte Johannes den Täufer,7 um allen Menschen von dem Licht zu erzählen, damit durch ihn alle daran glauben.8 Johannes selbst war nicht das Licht; er war nur ein Zeuge für das Licht.9 Der, der das wahre Licht ist, das alle Menschen erleuchtet, sollte erst noch in die Welt kommen. (1Joh 2,8)10 Doch obwohl die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannte die Welt ihn nicht, als er kam.11 Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf.12 All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. (Röm 8,15; 1Joh 3,1)13 Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott.14 Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. (Röm 1,3; Röm 8,3; Gal 4,4; Phil 2,6; Kol 2,9; 1Tim 3,16; Hebr 2,14; 1Joh 1,1; 1Joh 4,2)15 Auf ihn wies Johannes die Menschen hin. Er rief ihnen zu: »Das ist der, von dem ich gesagt habe: ›Es kommt einer nach mir, der ist größer als ich, denn er war da, lange bevor es mich gab.‹«16 Aus seiner Fülle haben wir ja alle geschöpft: Eine Gnade folgte auf die andere. (Kol 2,9)17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus. (2Mo 31,18; 2Mo 34,28; Joh 7,19)18 Niemand hat Gott je gesehen. Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist[2], ist dem Herzen des Vaters ganz nahe; er hat uns von ihm erzählt. (2Mo 33,20; 2Kor 4,4; Kol 1,15)19 Die führenden Männer des jüdischen Volkes schickten Priester und Leviten aus Jerusalem zu Johannes, um ihn zu fragen: »Wer bist du eigentlich?« (Mt 3,1; Mk 1,2; Lk 3,1)20 Johannes schwieg nicht, sondern bekannte klar und deutlich: »Ich bin nicht der Christus[3] (Lk 3,15; Joh 3,28)21 »Wer bist du dann?«, fragten sie. »Bist du Elia?« »Nein«, erwiderte er. »Bist du der Prophet?«[4] »Nein.« (5Mo 18,15; Mal 3,23; Mt 11,14)22 »Wer bist du dann? Sag es uns, damit wir die Antwort denen überbringen können, die uns geschickt haben. Was sagst du selbst, wer du bist?«23 Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: »Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Ebnet den Weg für das Kommen des Herrn!‹«[5] (Jes 40,3)24 Darauf fragten ihn die Abgesandten der Pharisäer:25 »Wenn du weder der Christus noch Elia oder der Prophet bist, mit welchem Recht taufst du dann?«26 Johannes antwortete ihnen: »Ich taufe nur mit[6] Wasser, doch hier mitten unter euch steht einer, den ihr noch nicht kennt. (Mal 3,1; Mt 3,11; Mk 1,8; Lk 3,16)27 Er wird aber schon bald nach mir kommen. Ich bin nicht einmal wert, sein Diener zu sein[7] (Mk 1,7; Joh 1,15; Apg 13,25)28 Diese Begebenheit ereignete sich in Betanien, einem Dorf am Ostufer des Jordan, wo Johannes taufte. (Joh 3,26; Joh 10,40)29 Am nächsten Tag, als Johannes Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Jes 53,7; 1Kor 5,7; 1Petr 1,19)30 Er ist es, von dem ich sagte: ›Bald nach mir kommt ein Mann, der größer ist als ich, denn er war da, lange bevor es mich gab.‹31 Ich kannte ihn nicht. Aber um Israel die Augen für ihn zu öffnen, bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft.«32 Und er fuhr fort: »Ich sah den Heiligen Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen und sich auf ihm niederlassen. (Mt 3,16; Mk 1,10; Lk 3,22)33 Ich kannte ihn nicht, doch Gott, der mir den Auftrag gegeben hat, mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: ›Der, auf den du den Heiligen Geist herabkommen und sich niederlassen siehst, ist der, den du suchst. Er ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹ (Lk 3,16; Apg 1,5)34 Das habe ich nun gesehen und deshalb bezeuge ich, dass dieser Mann der Sohn Gottes ist.[8]« (Joh 1,49; Joh 10,36)35 Am nächsten Tag stand Johannes an der gleichen Stelle und zwei seiner Jünger waren bei ihm.36 Als Jesus vorüberging, blickte Johannes ihn an und rief aus: »Seht hin! Dieser ist das Lamm Gottes!«37 Da wandten sich seine beiden Jünger um und folgten Jesus.38 Jesus schaute sich um und sah, dass sie ihm folgten. »Was wollt ihr?«, fragte er sie. Sie antworteten: »Rabbi« (das bedeutet: Meister), »wo wohnst du?«39 »Kommt mit, dann werdet ihr es sehen«, sagte er. Es war etwa vier Uhr nachmittags, als sie mit ihm dorthin gingen, und sie blieben für den Rest des Tages dort.40 Andreas, der Bruder von Simon Petrus, war einer der beiden Männer, die Jesus gefolgt waren, weil sie gehört hatten, was Johannes über ihn sagte. (Mt 4,18; Mk 1,16; Lk 5,2)41 Sofort suchte er seinen Bruder Simon auf und erzählte ihm: »Wir haben den Messias gefunden« (das bedeutet: den Christus[9]). (Ps 2,2; Joh 4,25)42 Dann nahm Andreas Simon mit zu Jesus. Jesus sah ihn aufmerksam an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn des Johannes – doch du wirst Kephas genannt werden« (das bedeutet: Petrus[10]). (Mt 16,18; 1Kor 15,5; 1Petr 2,5)43 Als Jesus am nächsten Tag beschloss, nach Galiläa zu gehen, begegnete er Philippus und sagte zu ihm: »Komm mit und folge mir nach.«44 Philippus stammte aus Betsaida, der Heimatstadt von Andreas und Petrus.45 Philippus machte sich auf die Suche nach Nathanael und erzählte ihm: »Wir haben den gefunden, von dem Mose und die Propheten geschrieben haben! Es ist Jesus, der Sohn von Josef aus Nazareth.« (1Mo 3,15; 4Mo 21,8; 4Mo 24,17; 5Mo 18,15; Jes 7,14; Jes 11,1; Jes 52,10; Jes 53,1; Jer 23,5; Jer 30,9; Hes 34,23; Hes 37,24; Hos 11,1; Mi 5,1; Sach 3,8; Sach 6,12; Sach 9,9; Mal 3,1)46 »Aus Nazareth!«, rief Nathanael aus. »Kann denn aus Nazareth etwas Gutes kommen?« Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst.«47 Als Jesus Nathanael auf sich zukommen sah, sagte er: »Da kommt ein aufrechter Mann – ein wahrer Sohn Israels.«48 Nathanael fragte: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Ich sah dich unter dem Feigenbaum, noch bevor Philippus dich rief.«49 Da antwortete Nathanael: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes – du bist der König Israels!« (2Sam 7,14; Ps 2,2; Joh 1,34; Joh 20,31)50 Jesus entgegnete: »Glaubst du das jetzt nur, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst viel Größeres sehen.«51 Und er fuhr fort: »Ich versichere euch: Ihr werdet sehen, dass der Himmel offen steht und die Engel Gottes über dem Menschensohn hinauf- und herabsteigen.«[11] (1Mo 28,12)

Johannes 1

Schlachter 2000

1 Im Anfang war das Wort[1], und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Joh 17,5; Röm 9,5; Phil 2,6; 1Joh 1,1; Offb 19,13)2 Dieses war im Anfang bei Gott. (1Mo 1,1; Ps 90,2)3 Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. (Ps 33,6)4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Ps 36,10; 1Joh 5,11)5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. (Ps 18,29; Mt 4,16)6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. (Lk 3,2)7 Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. (Apg 19,4)8 Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. (Joh 1,31; Joh 3,28)9 Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. (Hi 25,3; Lk 2,32)10 Er war in der Welt[2], und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. (1Kor 2,7)11 Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Apg 13,27)12 Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; (Apg 17,31; Gal 3,26; 1Joh 3,1)13 die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Eph 1,5; Eph 1,13; Jak 1,18; 1Joh 5,1)14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Jes 40,5; Joh 17,5; Joh 17,24; Gal 4,4; Kol 2,9; 1Tim 3,16)15 Johannes legte Zeugnis ab von ihm, rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war eher als ich. (Mk 1,7; Joh 1,1; Joh 8,58)16 Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. (Eph 1,7; Kol 1,19)17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Ps 85,10; Mal 3,22)18 Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene[3] Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss [über ihn] gegeben. (Mt 11,27; Joh 14,9; 1Tim 6,16)19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du? (Lk 3,15)20 Und er bekannte es und leugnete nicht, sondern bekannte: Ich bin nicht der Christus![4] (Mt 1,16; Joh 3,28)21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sprach: Ich bin’s nicht! Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein! (Mal 3,23; Lk 1,17)22 Nun sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Damit wir denen Antwort geben, die uns gesandt haben: Was sagst du über dich selbst?23 Er sprach: Ich bin »die Stimme eines Rufenden, [die ertönt] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«,[5] wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (Jes 40,3; Mk 1,3)24 Die Gesandten gehörten aber zu den Pharisäern. (Joh 3,1; Joh 7,47; Apg 23,6)25 Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der Prophet? (Mt 21,23; Apg 4,5)26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt; (Joh 1,14)27 dieser ist’s, der nach mir kommt, der vor mir gewesen ist; und ich bin nicht würdig, ihm den Schuhriemen zu lösen. (Mk 1,7)28 Dies geschah in Bethabara, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (Joh 10,40)29 Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus[6] auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (2Mo 29,38; Jes 53,7; Apg 13,38; 1Kor 5,7; Eph 1,7; Hebr 9,28; 1Joh 2,2; Offb 1,5; Offb 5,6)30 Das ist der, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. (Joh 1,15)31 Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar würde, darum bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen. (Joh 1,7)32 Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen, und er blieb auf ihm. (Mk 1,10)33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Der, auf den du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist’s, der mit Heiligem Geist tauft. (Jes 11,2; Joh 3,34; Apg 1,5)34 Und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist. (Lk 3,22; Joh 1,49; 1Joh 4,14)35 Am folgenden Tag stand Johannes wiederum da und zwei seiner Jünger.36 Und indem er auf Jesus blickte, der vorüberging, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes! (Joh 1,29; 1Kor 2,2)37 Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. (Offb 14,4)38 Als aber Jesus sich umwandte und sie nachfolgen sah, sprach er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm: Rabbi (das heißt übersetzt: »Lehrer«), wo wohnst du? (Ps 27,8; Jes 57,15; Joh 12,21)39 Er spricht zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.[7] (Jes 45,19; Joh 21,12)40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. (Mk 1,16; Joh 6,8)41 Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (das heißt übersetzt: den »Gesalbten«). (Spr 8,17; Hl 3,4; Lk 8,39)42 Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber sah ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen (das heißt übersetzt: »ein Stein«). (Mt 16,18; Mk 10,21; Joh 21,15)43 Am folgenden Tag wollte Jesus nach Galiläa reisen; da findet er Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! (Mk 2,14)44 Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. (Mt 11,21)45 Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. (Lk 3,23; Lk 24,27; Joh 1,41; Joh 21,2)46 Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Joh 1,39; Joh 7,41; Joh 7,52)47 Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist! (Ps 26,4; Ps 32,2; Röm 2,28; Röm 9,6)48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich! (Ps 139,2; Hebr 4,13)49 Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! (Ps 2,6; Jer 23,5; Mt 16,16; Joh 1,34)50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum? Du wirst Größeres sehen als das! (Joh 20,29)51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen! (1Mo 28,12; Dan 7,13; Mt 3,16; Apg 7,55)

Johannes 1

Zürcher Bibel

1 Im Anfang war das Wort, der Logos,[1] und der Logos war bei Gott, und von Gottes Wesen war der Logos.2 Dieser war im Anfang bei Gott.3 Alles ist durch ihn geworden, und ohne ihn ist auch nicht eines geworden, das geworden ist. (Ps 33,6; 1Kor 8,6; Kol 1,16)4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Joh 5,26)5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. (Joh 3,19; Joh 8,12)6 Es trat ein Mensch auf, von Gott gesandt, sein Name war Johannes. (Mt 3,1)7 Dieser kam zum Zeugnis, um Zeugnis abzulegen von dem Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kämen. (Joh 1,19; Joh 10,41)8 Nicht er war das Licht, sondern Zeugnis sollte er ablegen von dem Licht.9 Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der zur Welt kommt.[2]10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, und die Welt hat ihn nicht erkannt.11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.12 Die ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, (Gal 3,26)13 die nicht aus Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches und nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind.14 Und das Wort, der Logos, wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie ein Einziggeborener vom Vater hat, voller Gnade und Wahrheit.15 Johannes legt Zeugnis ab von ihm, er hat gerufen: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war, ehe ich war.16 Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, Gnade um Gnade.17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Röm 10,4; Röm 11,27)18 Niemand hat Gott je gesehen. Als Einziggeborener, als Gott, der jetzt im Schoss des Vaters ruht, hat er Kunde gebracht. (Mt 11,27; Joh 5,37; Joh 6,46; Joh 8,55)19 Und dies ist die Geschichte vom Zeugnis des Johannes: Als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du?,20 bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. (Lk 3,15)21 Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (5Mo 18,15; Mal 3,23)22 Da sagten sie zu ihm: Wer bist du dann? Damit wir denen eine Antwort geben können, die uns gesandt haben. Was sagst du über dich selbst?23 Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (Jes 40,3; Mt 3,3)24 Sie waren Abgesandte der Pharisäer.25 Und sie fragten ihn und sagten zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet?26 Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt,27 der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Schuhriemen zu lösen. (Mt 3,11)28 Das geschah in Betanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.29 Am Tag darauf sieht er Jesus auf sich zukommen, und er sagt: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. (Jes 53,7; Mt 3,13; Mt 8,17)30 Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war, ehe ich war.31 Und ich kannte ihn nicht. Aber er sollte Israel offenbart werden; darum kam ich und taufte mit Wasser.32 Und Johannes legte Zeugnis ab und sagte: Ich habe den Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen sehen, und er blieb auf ihm.33 Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hatte, mit Wasser zu taufen, er sprach zu mir: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit heiligem Geist tauft. (Mt 3,11)34 Gesehen habe ich, und Zeuge bin ich: Dieser ist der Sohn Gottes. (Joh 11,27; Joh 20,31)35 Am Tag darauf stand Johannes wieder da und zwei seiner Jünger.36 Und als Jesus vorübergeht, richtet er seinen Blick auf ihn und sagt: Seht, das Lamm Gottes.37 Und die beiden Jünger hörten ihn so reden und folgten Jesus.38 Als Jesus sich umwendet und sie folgen sieht, sagt er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi - das heisst 'Meister' -, wo ist deine Bleibe?39 Er sagt zu ihnen: Kommt, und ihr werdet es sehen! Da kamen sie und sahen, wo er wohnt, und sie blieben an jenem Tag bei ihm. Das war um die zehnte Stunde.40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die auf Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.41 Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und sagt zu ihm: Wir haben den Messias gefunden! Messias heisst 'der Gesalbte'. (Joh 4,25; Joh 11,27)42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kefas genannt werden! Kefas heisst 'Fels'. (Mt 16,18; Joh 21,15)43 Am Tag darauf wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus. Und Jesus sagt zu ihm: Folge mir!44 Philippus war aus Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.45 Philippus findet Natanael und sagt zu ihm: Den, von dem Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben, den haben wir gefunden, Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret.46 Und Natanael sagte zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagt zu ihm: Komm und sieh! (Joh 7,41)47 Jesus sah Natanael auf sich zukommen, und er sagt von ihm: Seht, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist!48 Natanael sagt zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus entgegnete ihm: Bevor Philippus dich rief, habe ich dich gesehen, wie du unter dem Feigenbaum warst.49 Natanael antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. (Joh 11,27; Joh 12,15; Joh 18,37)50 Jesus entgegnete ihm: Weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du? Grösseres als das wirst du sehen.51 Und er sagt zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf dem Menschensohn.[3] (1Mo 28,12)