Jeremia 31

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 In jener Zeit - Spruch des HERRN - / werde ich der Gott aller Sippen Israels sein / und sie werden mein Volk sein. (Jer 7,23; Jer 11,4; Jer 24,7; Jer 30,22)2 So spricht der HERR: Gnade fand in der Wüste das Volk, / das dem Schwert entronnen ist; / ich gehe mit, um Israel zur Ruhe zu führen.3 Aus der Ferne ist mir der HERR erschienen: / Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, / darum habe ich dir die Treue bewahrt.4 Ich baue dich wieder auf, / du wirst aufgebaut sein, Jungfrau Israel. Du wirst dich wieder schmücken mit deinen Pauken, / wirst ausziehen im Reigen der Fröhlichen.5 Du wirst wieder Weingärten pflanzen / auf Samarias Bergen. Die sie pflanzen, / werden sie auch genießen.6 Denn es kommt der Tag, / da rufen die Wächter auf Efraims Bergland: Auf, lasst uns hinaufziehen nach Zion / zum HERRN, unserem Gott!7 Ja, so spricht der HERR: Jubelt Jakob voll Freude zu / und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: / Rette, HERR, dein Volk, den Rest Israels!8 Siehe, ich bringe sie heim aus dem Nordland / und sammle sie von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, / Schwangere und Wöchnerinnen; / als große Gemeinde kehren sie hierher zurück.9 Weinend kommen sie / und in Erbarmen geleite ich sie. Ich führe sie an Wasserbäche, / auf ebenem Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Vater für Israel / und Efraim ist mein Erstgeborener. (Jer 50,4)10 Hört, ihr Völker, das Wort des HERRN, / verkündet es auf den Inseln in der Ferne und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es sammeln / und hüten wie ein Hirt seine Herde!11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft / und ihn erlöst aus der Hand des Stärkeren.12 Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, / sie strahlen vor Freude über die Wohltaten des HERRN, / über Korn, Wein und Öl, über Lämmer und Rinder. Sie werden wie ein bewässerter Garten sein / und nie mehr verschmachten.13 Dann freut sich die Jungfrau beim Reigentanz, / ebenso Junge und Alte zusammen. Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, / tröste sie und mache sie froh nach ihrem Kummer.14 Ich labe die Priester mit Opferfett / und mein Volk wird satt an meinen Gaben / - Spruch des HERRN.15 So spricht der HERR: Horch! In Rama ist Wehklage / und bitteres Weinen zu hören. Rahel weint um ihre Kinder / und will sich nicht trösten lassen / wegen ihrer Kinder, denn sie sind nicht mehr. (Mt 2,18)16 So spricht der HERR: Verwehre deiner Stimme das Weinen / und deinen Augen die Tränen! Denn es gibt einen Lohn für deine Mühe - Spruch des HERRN: / Sie werden zurückkehren aus dem Feindesland.17 Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft - Spruch des HERRN: / Die Kinder werden zurückkehren in ihr Gebiet.18 Ich höre genau, Efraim klagt: / Du hast mich gezüchtigt und ich ließ mich züchtigen / wie ein ungezähmter Jungstier. Führ mich zurück / und ich will umkehren; / denn du bist der HERR, mein Gott.19 Ja, nach meiner Umkehr fühle ich Reue; / nachdem ich zur Einsicht gekommen bin, schlage ich auf meine Hüfte. Ich bin beschämt und erröte; / denn ich trage die Schande meiner Jugend. -20 Ist mir denn Efraim ein so teurer Sohn / oder mein Lieblingskind? Denn sooft ich ihm auch Vorwürfe mache, / muss ich doch immer wieder an ihn denken. Deshalb tobt es in meinem Inneren, / ich muss mich seiner erbarmen - Spruch des HERRN. (Hos 11,8)21 Stell dir Wegweiser auf, setz dir Wegmarken, / achte genau auf die Straße, / auf den Weg, den du gegangen bist! Kehr um, Jungfrau Israel, / kehr zurück in diese deine Städte!22 Wie lange noch willst du dich sträuben, / du abtrünnige Tochter? Denn der HERR erschafft Neues im Land: / Die Frau wird den Mann umgeben.23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wende, wieder dieses Wort sprechen: Es segne dich der HERR, du Aue der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!24 Juda und alle seine Städte werden zusammen dort wohnen, Ackerbauern und Wanderhirten.25 Ja, ich labe den Ermatteten und sättige alle Verschmachtenden.26 Darum heißt es: Ich erwachte und schaute auf und mein Schlaf war mir süß.27 Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da säe ich über das Haus Israel und das Haus Juda eine Saat von Menschen und eine Saat von Vieh.28 Und es wird sein: Wie ich über sie gewacht habe, um auszureißen und einzureißen, zu zerstören, zu vernichten und zu schaden, so werde ich über sie wachen, um aufzubauen und einzupflanzen - Spruch des HERRN. (Jer 1,10; Jer 24,6)29 In jenen Tagen sagt man nicht mehr: Die Väter haben saure Trauben gegessen und den Söhnen werden die Zähne stumpf. (Hes 18,2)30 Nein, jeder stirbt für seine eigene Schuld; jedem Menschen, der die sauren Trauben isst, werden die Zähne stumpf.31 Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund. (Hebr 8,8)32 Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch des HERRN.33 Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des HERRN: Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein. (Jer 31,1; Hebr 10,16)34 Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den HERRN!, denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen - Spruch des HERRN. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr. (Jer 33,8; Röm 11,27)35 So spricht der HERR, / der die Sonne bestimmt zum Licht am Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne / zum Licht in der Nacht, der das Meer aufwühlt, / dass seine Wogen brausen / - HERR der Heerscharen ist sein Name: (1Mo 1,14)36 Nur wenn dieses Gesetz / vor mir ins Wanken geriete / - Spruch des HERRN -, nur dann könnten Israels Nachkommen aufhören, / für alle Zeit vor meinem Angesicht ein Volk zu sein. (Jer 33,20)37 So spricht der HERR: Nur wenn die Himmel droben abgemessen / und unten die Grundfesten der Erde erforscht werden könnten, dann könnte auch ich die ganze Nachkommenschaft Israels verwerfen / für all das, was sie getan haben / - Spruch des HERRN.38 Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da wird die Stadt für den HERRN wieder aufgebaut, vom Turm Hananels bis zum Eckturm.39 Und weiter verläuft die Messschnur geradeaus zum Hügel Gareb und wendet sich nach Goa.40 Das ganze Tal der Leichen und der Fett-Asche und die ganzen Hänge bis zum Kidronbach, bis zur Ecke des Rosstors im Osten werden dem HERRN heilig sein. Sie werden niemals wieder zerstört und eingerissen werden.

Jeremia 31

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Zu derselben Zeit, spricht der HERR, will ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie sollen mein Volk sein. (Jer 7,23)2 So spricht der HERR: Das Volk, das dem Schwert entronnen ist, hat Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.3 Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.4 Ich will dich wiederum bauen, dass du gebaut sein sollst, du Jungfrau Israel; du sollst dich wieder schmücken und mit Pauken ausziehen im fröhlichen Tanz.5 Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias; pflanzen wird man sie und ihre Früchte genießen.6 Denn es wird die Zeit kommen, dass die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Wohlauf, lasst uns hinaufziehen nach Zion zum HERRN, unserm Gott!7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt und sprecht: HERR, hilf deinem Volk, dem Rest Israels!8 Siehe, ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen. (Jes 35,8; Hes 34,16; Mi 4,6)9 Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater und Ephraim ist mein erstgeborener Sohn. (2Mo 4,22; 2Kor 6,18)10 Höret, ihr Völker, des HERRN Wort und verkündet’s fern auf den Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird’s auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde; (Jes 40,11)11 denn der HERR wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten.12 Sie werden kommen und auf der Höhe des Zion jauchzen und vor Freude strahlen über die Gaben des HERRN, über Getreide, Wein, Öl und junge Schafe und Rinder, dass ihre Seele sein wird wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr verschmachten sollen. (Jes 58,11)13 Alsdann werden die Jungfrauen fröhlich beim Reigen sein, die junge Mannschaft und die Alten miteinander; denn ich will ihr Trauern in Freude verwandeln und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis.14 Und ich will die Priester mit Fett vom Opfer laben, und mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen. (1Mo 35,16; Mt 2,18)16 Aber so spricht der HERR: Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes,17 und es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR: Deine Kinder sollen wieder in ihre Heimat kommen. (Jer 29,11)18 Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: »Du hast mich gezüchtigt, und ich wurde gezüchtigt wie ein junger Stier, der noch nicht gezähmt ist. Bekehre du mich, so will ich mich bekehren; denn du, HERR, bist mein Gott! (Hos 10,10)19 Nachdem ich bekehrt war, tat ich Buße, und als ich zur Einsicht kam, schlug ich an meine Brust. Ich bin zuschanden geworden und stehe schamrot da; denn ich trage die Schande meiner Jugend.«20 Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft ich ihm auch drohe, muss ich doch seiner gedenken; darum bricht mir mein Herz, dass ich mich seiner erbarmen muss, spricht der HERR. (Jes 49,15; Hos 11,8)21 Richte dir Wegzeichen auf, setze dir Steinmale und richte deinen Sinn auf die Straße, auf der du gezogen bist! Kehr zurück, Jungfrau Israel, kehr zurück zu diesen deinen Städten!22 Wie lang willst du in der Irre gehen, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR wird ein Neues im Lande schaffen: Die Frau wird den Mann umgeben.23 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: »Man wird dies Wort wieder sagen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! (Sach 8,3)24 Auch Juda samt allen seinen Städten soll darin wohnen, die Ackerleute und die mit Herden umherziehen;25 denn ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen.«26 Darüber bin ich aufgewacht und sah auf und hatte so sanft geschlafen.27 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das Haus Israel und das Haus Juda besäen will mit Menschen und mit Vieh.28 Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, zu verderben und zu zerstören und zu plagen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR. (Jer 1,10; Jer 1,12)29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen und den Kindern werden die Zähne stumpf«, (2Mo 20,5; Kla 5,7; Hes 18,2)30 sondern ein jeder wird um seiner eigenen Schuld willen sterben, und wer saure Trauben isst, dem werden die Zähne stumpf.31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, (Jer 32,40; Hebr 8,8)32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; (2Mo 24,3; 5Mo 26,16; Jer 11,10)33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. (Jer 7,23; Hes 11,19; Hebr 10,16)34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den HERRN«, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken. (Jes 43,25; Jer 33,8; Röm 11,27)35 So spricht der HERR, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne der Nacht zum Licht bestellt; der das Meer bewegt, dass seine Wellen brausen – HERR Zebaoth ist sein Name –:36 Wenn jemals diese Ordnungen vor mir ins Wanken kämen, spricht der HERR, so müssten auch die Nachkommen Israels aufhören, ein Volk zu sein vor mir ewiglich. (Jes 54,9; Jer 33,25; Röm 11,1)37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben messen könnte und den Grund der Erde unten erforschen, dann würde ich auch verwerfen alle Nachkommen Israels für all das, was sie getan haben, spricht der HERR.38 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass die Stadt für den HERRN wieder gebaut werden wird vom Turm Hananel an bis ans Ecktor;39 und die Messschnur wird weiter geradeaus gehen bis an den Hügel Gareb und sich nach Goa hin wenden.40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche und die Hänge bis zum Bach Kidron, bis zu der Ecke am Rosstor im Osten, wird dem HERRN heilig sein. Und die Stadt wird niemals mehr eingerissen und abgebrochen werden.

Jeremia 31

Das Buch

von SCM Verlag

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Jeremia 31

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 In jener Zeit, spricht der HERR[1], werde ich der Gott aller Sippen Israels sein, und sie werden mein Volk sein. (Jer 30,22; Hes 34,24; Hes 36,28)2 So spricht der HERR: Das Volk derer, die dem Schwert entronnen sind, hat Gnade[2] gefunden in der Wüste, als Israel wanderte, um zu seiner Ruhe zu kommen.[3] (5Mo 12,9; Hes 20,35; Hebr 4,9)3 Der HERR ist ihm[4] von ferne erschienen: »Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir ⟨meine⟩ Güte[5] bewahrt. (5Mo 33,3; 1Kön 10,9; Jes 43,4; Jes 49,14; Röm 11,28)4 Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut sein, Jungfrau Israel! Du wirst dich wieder mit deinen Tamburinen schmücken und ausziehen im Reigen der Tanzenden. (Ps 149,3; Jes 14,1; Jer 30,19)5 Du wirst wieder Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer pflanzen und werden genießen[6]. (Ps 107,37; Jes 62,8; Jes 65,21)6 Denn es wird einen Tag geben, ⟨an dem⟩ die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Macht euch auf und lasst uns nach Zion hinaufziehen zum HERRN, unserm Gott!« (Jes 27,13; Sach 8,21)7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzt über das Haupt der Nationen[7]! Verkündet, lobsingt und sprecht: Gerettet hat der HERR sein Volk,[8] den Rest Israels! (Ps 126,2)8 Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende, sie alle zusammen; als eine große ⟨Volks⟩versammlung kehren sie hierher zurück. (Jer 16,15; Jer 23,3; Hes 20,34; Mi 4,6)9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen[9] führe ich sie. Ich bringe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht stürzen. Denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. (2Mo 4,22; Jes 42,16; Jes 43,19; Jes 49,10; Jes 63,16; Jer 31,20; Jer 50,4; 2Kor 6,18)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es ⟨wieder⟩ sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde! (Ps 147,2; Hes 34,12)11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der stärker war als er. (Jes 48,20; Jes 49,25; Kla 3,58; Lk 1,68)12 Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions und herbeiströmen zu ⟨all⟩ dem Guten[10] des HERRN: zum Korn, zum Most, zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern. Und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden nicht mehr länger verschmachten. (Jes 35,10; Jes 52,8; Jes 58,11; Jer 33,11; Hes 20,40; Hes 36,30; Hos 2,24; Sach 8,12)13 Dann wird die Jungfrau sich erfreuen am Reigen, junge Männer und Greise miteinander. Und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie trösten und erfreuen in[11] ihrem Kummer. (Ps 126,5; Ps 148,12; Jes 12,1; Jes 51,3; Sach 8,19)14 Und ich will die Seele der Priester mit Fett laben, und mein Volk wird sich an ⟨all⟩ meinem Guten sättigen, spricht der HERR[12]. (5Mo 33,23; Ps 63,6; Ps 85,13; Jer 33,9; Hes 34,14)15 So spricht der HERR: Horch! In Rama hört man Totenklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder. Sie will sich nicht trösten lassen[13] über ihre Kinder, weil sie nicht mehr ⟨da⟩ sind. (1Mo 37,35; Jos 18,25; Jer 10,20; Jer 40,1; Mt 2,18)16 So spricht der HERR: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen! Denn es gibt Lohn für deine Mühe, spricht der HERR[14]: Sie werden aus dem Land des Feindes zurückkehren; (2Chr 15,7; Jes 40,10; Jer 29,14; Hes 37,21; Hebr 10,35; Hebr 11,6)17 und Hoffnung ist da für deine Nachkommenschaft[15], spricht der HERR[16], und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren. (Jer 29,11; Jer 29,14; Hes 37,21; Sach 9,12)18 Deutlich habe ich Ephraim wehklagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich wurde gezüchtigt wie ein nicht ⟨ans Joch⟩ gewöhntes Kalb. Lass mich umkehren, dass ich umkehre, denn du, HERR, bist mein Gott. (Ps 31,15; Jer 17,14; Kla 5,21; Hos 4,16)19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gelangt bin, schlage ich mir auf die Hüften. Ich schäme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. – (Hi 13,26; Hes 21,17)20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind, an dem ich Freude habe[17]? Denn sooft ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich ⟨doch⟩ immer wieder an ihn denken. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt. Ich muss mich über ihn erbarmen, spricht der HERR[18]. (3Mo 26,44; Ri 10,16; Jes 30,18; Jes 63,15; Jer 33,26; Kla 3,22; Hos 11,8; Lk 15,20)21 Richte dir Wegweiser[19] auf, setze dir Wegzeichen, richte dein Herz auf die Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um in diese deine Städte! (Jer 3,12; Jer 6,16)22 Wie lange willst du dich hin und her wenden, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR hat ein Neues geschaffen[20] auf der Erde: Die Frau wird den Mann umgeben[21]! (Jer 2,18; Jer 3,1)23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man wieder sprechen im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wende: Der HERR segne dich, du Weide der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! (Rut 2,4; Jes 1,26; Jes 11,9; Jer 23,6; Jer 29,14; Jer 50,7; Ob 1,17)24 Und Juda und alle seine Städte werden miteinander darin wohnen, Bauern und die, die mit der Herde umherziehen[22]. (Jer 33,12)25 Denn ich habe die erschöpfte Seele reichlich getränkt und jede schmachtende Seele gefüllt. (Ps 23,3; Ps 107,9; Jes 41,17; Mt 5,6; Mt 11,28)26 Darum ⟨heißt es⟩: »Ich wachte auf und sah ⟨umher⟩ – mein Schlaf hatte mir gutgetan.« (Ps 17,15; Sach 4,1)27 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR[23], da säe ich das Haus Israel und das Haus Juda: Samen von Menschen und Samen von Vieh. (Ps 107,41; Hes 36,10)28 Und es wird geschehen, wie ich über sie gewacht habe, um auszureißen, abzubrechen, niederzureißen, zugrunde zu richten und zu vernichten, ebenso werde ich über sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR[24]. (Jer 1,10; Jer 24,6; Jer 32,42; Jer 42,10; Sach 8,14)29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben unreife Trauben gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden; (Hes 18,2)30 sondern jeder wird wegen seiner Schuld sterben: Jeder Mensch, der unreife Trauben isst, dessen Zähne sollen stumpf werden. (5Mo 24,16; Hebr 8,8; Hebr 10,16)31 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR[25], da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: (Jer 32,40; Hes 37,26; Mt 26,28; Röm 9,4)32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen – diesen meinen Bund haben sie gebrochen,[26] obwohl ich doch ihr Herr[27] war[28], spricht der HERR[29]. (2Mo 24,8; 2Mo 32,8; 3Mo 26,15; 5Mo 29,24; 5Mo 31,16; Ps 78,37; Jer 3,14; Jer 11,3; Hes 16,8)33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR[30]: Ich lege mein Gesetz in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. (2Mo 6,7; Ps 40,9; Spr 7,3; Jer 17,1; Jer 24,7; Hes 11,19; Sach 13,9)34 Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR[31]. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken. (Ps 25,7; Jes 11,9; Jes 29,24; Jes 52,6; Jes 54,13; Jer 9,23; Jer 50,20; Mi 7,19; Lk 1,77; Röm 11,27; 1Joh 5,20)35 So spricht der HERR, der die Sonne gesetzt hat zum Licht für den Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht für die Nacht, der das Meer erregt, dass seine Wogen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name: (1Mo 1,16; Hi 26,12; Ps 136,9; Jer 5,22; Jer 10,16; Jer 33,20)36 Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen, spricht der HERR[32], dann soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht alle Tage. (Ps 148,6; Jes 54,9; Jer 33,24; Röm 11,1)37 So spricht der HERR: Wenn der Himmel oben gemessen werden kann und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, dann will ich auch die ganze Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der HERR[33]. (Jes 54,9; Jer 33,24; Röm 11,1)38 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR[34], da die Stadt für den HERRN ⟨wieder⟩ gebaut werden wird, vom Turm Hananel ⟨bis zum⟩ Ecktor. (2Kön 14,13; 2Chr 26,9; Neh 3,1; Ps 102,17)39 Und die Messschnur wird weiter fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb und sich nach Goa wenden. (Sach 2,5)40 Und das ganze Tal der Leichen und der Fettasche[35] und alle Terrassen⟨gärten⟩ bis zum Bach[36] Kidron, bis zur Ecke des Rosstors nach Osten zu, wird für den HERRN heilig sein. ⟨Die Stadt⟩ soll nicht mehr niedergerissen[37] noch abgebrochen werden in Ewigkeit[38]. (Neh 3,28; Ps 48,9; Jer 7,32; Jer 34,1; Joe 4,17; Sach 14,11)

Jeremia 31

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 »Dann«, sagt der HERR, »werde ich wieder der Gott aller Stämme Israels sein und sie werden mein Volk sein.« (Jer 7,23)2 Der HERR sagt: »Mein Erbarmen erweise ich allen, die dem Schwert entronnen sind und in der Fremde[1] leben. Israel[2] kehrt wieder in sein Land zurück, dort wird es Ruhe finden!« (Hos 2,16)3 Von weit her ist der HERR seinem Volk erschienen; er sagt: »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Ich bin dir treu wie am ersten Tag, (5Mo 33,2; Mal 1,2)4 Israel, meine Geliebte![3] Ich gebe dir einen neuen Anfang, deine Städte baue ich wieder auf. Leg die Trauer ab, nimm wieder deine Tamburine und tanze im Festreigen mit!5 Pflanzt Reben auf den Bergen von Samaria! Fürchtet nicht, dass Fremde die Früchte genießen!6 Der Tag ist nicht fern, da wird man auf den Bergen Efraïms rufen: ›Zieht hinauf zum Berg Zion, zu dem HERRN, unserem Gott!‹« (Ps 122,1; Jer 33,10; Jer 50,4; Jer 51,10)7 Der HERR sagt: »Singt und jubelt! Freut euch mit Israel, dem ersten aller Völker! Preist und dankt, sagt es überall weiter: ›Der HERR hat geholfen![4] Alle, die von seinem Volk übrig geblieben sind, hat er befreit.‹ (Jer 23,3)8 Ja, ich, der HERR, hole sie heim aus den Ländern des Nordens, ich sammle sie von den Enden der Erde. Blinde und Gelähmte bleiben nicht zurück, auch die Schwangeren und Wöchnerinnen bringe ich mit. Alle kehren zurück, eine mächtige Schar.9 Weinend kommen sie herbei, sie vertrauen sich meiner Leitung an. Ich führe sie auf gebahnten Wegen, sodass niemand fällt, ich bringe sie in wasserreiche Täler. Ich bin und bleibe Israels Vater und Efraïm ist mein erstgeborener Sohn!« (Ps 23,2; Jes 49,9; Jer 3,4; Jer 31,20)10 Ihr Völker, hört, was der HERR euch sagt; macht es bis an die Enden der Erde bekannt: »Ich war es, der Israel in alle Winde zerstreut hat; jetzt sammle ich es wieder. Ich beschütze mein Volk wie ein Hirt seine Herde. (Jer 23,3; Hes 34,11)11 Ich, der HERR, rette die Nachkommen Jakobs, ich befreie sie aus der Gewalt des mächtigsten aller Völker. (Jes 43,3)12 Sie kommen zum Berg Zion und stimmen Jubellieder an. Sie freuen sich über meine Gaben, über Korn, Wein und Öl, über Schafe und Rinder. Sie blühen und gedeihen wie ein bewässerter Garten, nie mehr werden sie zugrunde gehen. (Jes 35,10)13 Die Mädchen freuen sich und tanzen, Jung und Alt sind fröhlich. Ich werde sie trösten; ich verwandle ihre Trauer in Jubel, ihren Kummer in Freude.14 Meinen Priestern gebe ich wieder die besten Stücke von den Opfern und mein Volk mache ich satt mit meinen Gaben. Das sage ich, der HERR.«15 Der HERR sagt:[5] In Rama hört man Klagerufe und bitteres Weinen: Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen; denn sie sind nicht mehr da.[6] (Mt 2,18)16 Doch der HERR sagt zu ihr: »Hör auf zu klagen, lass das Weinen! Du sollst deine Kinder nicht umsonst großgezogen haben; sie kehren aus dem Land der Feinde zurück.17 Es gibt Hoffnung für sie!«, sagt der HERR. »Deine Kinder kehren in die Heimat zurück!« (Jer 29,11)18 Der HERR sagt: »Ich habe wohl gehört, wie die Leute von Efraïm klagen: ›Du hast uns geschlagen, HERR, und wir mussten geschlagen werden wie ein störrischer junger Stier. Doch jetzt lass uns zu dir zurückkehren, denn du, HERR, bist unser Gott! (Kla 5,21)19 Wir haben uns dir wieder zugewandt und bereuen, was wir getan haben. Wir sind zur Einsicht gekommen und raufen uns die Haare. Wir schämen uns bis ins Innerste wegen der Schuld, die wir leichtfertig auf uns luden und für die wir nun zu büßen haben.‹20 Ist Efraïm denn nicht mein Lieblingssohn, das Kind, das ich über alles liebe?«, sagt der HERR. »Sooft ich seinen Namen erwähne, kommen meine Gedanken nicht mehr von ihm los. Und nun ist mein Innerstes völlig aufgewühlt: Ich muss mich über ihn erbarmen!« (Jes 49,15; Jes 63,9; Jer 31,3; Jer 31,9; Kla 3,31; Hos 11,1; Hos 11,8)21 Jungfrau Israel, überleg dir genau, wie der Weg verlief, auf dem du weggeführt worden bist! Stell Wegweiser auf und markiere die Straßen; denn auf ihnen sollst du jetzt heimkehren! Ja, kehre wieder heim in deine Städte!22 Wie lange willst du noch zögern und dich sträuben, du widerspenstige Tochter? Der HERR schafft etwas völlig Neues auf der Erde: Sein Volk wird ihm in Treue zugetan sein.[7] (Jes 48,6; Jer 33,3)23 Der HERR, der Herrscher der Welt,[8] der Gott Israels, sagte zu mir: »Auch für Juda wende ich alles wieder zum Guten. In den Städten und überall im Land wird es wieder heißen: ›Der HERR segne dich, du Land, dem Gott Heil und Frieden schenkt! Seid gesegnet, ihr Berge, die der HERR zu seinem Eigentum gemacht hat!‹ (Jer 29,13)24 Dann werden die Städte in Juda wieder bevölkert sein; es wird wieder Bauern geben und Hirten, die mit ihren Herden durchs Land ziehen.25 Allen, die vor Durst erschöpft sind, gebe ich zu trinken, allen, die von Hunger gequält sind, gebe ich reichlich zu essen!«26 Darüber erwachte ich und fühlte mich frisch und gestärkt.27 »Die Zeit kommt«, sagt der HERR, »da werde ich in Israel und in Juda wieder Menschen und Tiere leben lassen. (Jer 4,25; Jer 23,6)28 Wie ich darüber gewacht habe, dass man diese Reiche ausriss und zerstörte, vernichtete und verheerte, so werde ich jetzt darüber wachen, dass sie wieder angepflanzt und aufgebaut werden.« (Jer 1,10; Jer 1,12; Jer 32,42)29 Dann werden sie auch aufhören zu sagen: »Die Väter haben unreife Trauben gegessen und die Söhne haben davon stumpfe Zähne bekommen.« (2Mo 20,5; Hes 18,2)30 Nur wer ein Verbrechen begeht, wird dafür sterben müssen, er ganz allein; nur wer die sauren Trauben isst, bekommt stumpfe Zähne davon, sonst niemand! (5Mo 24,16)31 »Gebt acht!«, sagt der HERR. »Die Zeit kommt, da werde ich mit dem Volk von Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließen. (Lk 22,20; Hebr 8,8)32 Er wird nicht dem Bund gleichen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihnen doch ein guter Herr gewesen war. (Jer 11,10)33 Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen will, wird völlig anders sein: Ich werde ihnen mein Gesetz nicht auf Steintafeln, sondern[9] in Herz und Gewissen schreiben. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein«, sagt der HERR. (2Mo 24,12; Spr 7,3; Jes 51,7; Jer 32,40; Hes 36,26; Hebr 10,16)34 »Niemand muss dann noch seinen Nachbarn belehren oder zu seinem Bruder sagen: ›Lerne den HERRN kennen!‹ Denn alle werden dann wissen, wer ich bin, von den Geringsten bis zu den Vornehmsten. Das sage ich, der HERR. Ich will ihnen ihren Ungehorsam vergeben und nie mehr an ihre Schuld denken.« (Jes 11,9; Jes 33,24; Jer 24,7; Joh 6,45)35 Der HERR hat die Sonne als Licht für den Tag bestimmt und den Mond und die Sterne als Lichter für die Nacht; er wühlt das Meer auf, dass seine Wellen toben – »der HERR, der Herrscher der Welt« ist sein Name. Er sagt: (1Mo 1,16; Jer 33,20)36 »So gewiss ich dafür sorge, dass diese Ordnungen niemals umgestoßen werden, so gewiss sorge ich dafür, dass Israel für alle Zukunft mein Volk bleibt und Bestand haben wird.«37 Der HERR sagt: »Sowenig ein Mensch die Weite des Himmels messen oder die Fundamente der Erde ergründen kann, sowenig kann ich das Volk Israel verstoßen – trotz allem, was es getan hat.« (Spr 30,4; Jes 40,12; Jes 49,15)38 »Die Zeit kommt«, sagt der HERR, »da wird Jerusalem zu meiner Ehre wieder aufgebaut. Seine Mauer verläuft zunächst wie früher vom Turm Hananel im Nordosten zum Ecktor im Nordwesten. (Sach 14,10)39 Doch von dort läuft sie geradeaus weiter bis hin zum Gareb-Hügel; erst dann biegt sie nach Süden ab in Richtung Goa.40 Im Süden wird das ganze Tal einbezogen, in dem man die Toten begraben und die Opferasche ausgeschüttet hat. Selbst dieses unreine Gebiet und weiter die ganzen Hänge diesseits des Kidronbachs bis hinauf zum Pferdetor im Osten werden dann mir geweiht und mein Eigentum sein. Und dieses Jerusalem wird nie mehr niedergerissen und vernichtet werden!« (Jer 7,31)

Jeremia 31

Hoffnung für alle

von Biblica
1 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der ich der Gott aller Stämme Israels sein werde, und sie werden mein Volk sein.2 Alle, die dem Schwert der Feinde entkommen sind, ziehen dann durch die Wüste zurück in ihr Land, wo sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Denn ich, der HERR, habe Erbarmen mit ihnen.3 Ich bin ihnen von ferne erschienen und habe zu ihnen gesagt: ›Ich habe euch schon immer geliebt, darum bin ich euch stets mit Güte begegnet.‹4 Ich baue dich wieder auf, Volk Israel, deine Städte und Dörfer werden neu errichtet. Dann wirst du fröhlich sein und mit dem Tamburin hinausgehen zum Reigentanz.5 Im Bergland von Samaria legst du wieder Weinberge an. Die Weinbauern bepflanzen sie und können ihre Früchte genießen.6 In dieser Zeit werden die Wächter im Bergland von Ephraim rufen: ›Auf, wir wollen zum Berg Zion gehen, zum HERRN, unserem Gott!‹7 Ich, der HERR, sage: Freut euch über die Nachkommen von Jakob, jubelt über das bedeutendste aller Völker! Singt mir Loblieder und ruft laut: ›Der HERR hat sein Volk befreit, er hat alle gerettet, die von Israel übrig geblieben sind!‹[1]8 Ja, ich bringe sie aus dem Land im Norden zurück, ich hole sie vom Ende der Erde herbei. Blinde und Gelähmte sind unter ihnen, schwangere Frauen und solche, die gerade erst ein Kind geboren haben. Sie alle kehren als große Volksgemeinschaft in ihr Land zurück.9 Weinend werden sie kommen, sie werden zu mir beten, während ich sie nach Hause bringe. Ich führe sie zu Bächen mit frischem Wasser, ich lasse sie auf ebenen Wegen gehen, damit sie nicht stürzen. Denn ich bin Israels Vater, und der Stamm Ephraim ist mein erstgeborener Sohn.10 Ihr Völker, hört, was ich, der HERR, sage, verkündet es auf den fernsten Inseln! Ruft: ›Gott hat die Israeliten in alle Winde zerstreut, aber nun sammelt er sie wieder und beschützt sein Volk wie ein Hirte seine Herde.‹11 Ja, ich, der HERR, habe die Nachkommen von Jakob erlöst, ich habe sie aus der Gewalt ihrer übermächtigen Feinde befreit.12 Sie werden auf den Berg Zion kommen und jubeln vor Glück; dann freuen sie sich über die guten Gaben, die ich ihnen schenke: Korn, jungen Wein und Olivenöl in Fülle, dazu junge Schafe und Rinder. Mein Volk wird einem gut bewässerten Garten gleichen, nie wieder werden sie Mangel leiden.13 Die Mädchen tanzen im Reigen, die jungen Männer und die Alten feiern miteinander. Denn ich verwandle ihre Trauer in Freude, ich tröste sie und mache sie wieder froh nach all ihrem Leid.14 Den Priestern gebe ich das beste Fleisch der Opfertiere zu essen; mein Volk soll satt werden von meinen guten Gaben. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«15 So spricht der HERR: »Schreie ertönen in der Stadt Rama, überall hört man bitteres Klagen. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen.[2]16 Doch ich, der HERR, sage: Du brauchst nicht mehr zu weinen und zu klagen! Wisch dir die Tränen ab, denn ich werde dich für das belohnen, was du für deine Nachkommen getan hast: Sie kehren aus dem Land ihrer Feinde zurück.17 Du hast eine Zukunft! Du darfst neue Hoffnung schöpfen! Denn deine Kinder kommen in ihre Heimat zurück. Darauf kannst du dich verlassen.18 Ich habe genau gehört, wie Ephraim stöhnt: ›Herr, du hast mich gestraft, ich musste geschlagen werden wie ein junges Rind, das sich nicht ans Joch gewöhnen will! Doch jetzt bring mich zurück zu dir, lass mich umkehren, denn du bist der HERR, mein Gott.19 Ich komme zu dir zurück, und jetzt packt mich die Reue über das, was ich getan habe. Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid. Ich schäme mich, und mein Gewissen quält mich. Die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht.‹20 Ich, der HERR, antworte: Ephraim ist mein geliebter Sohn, mein Lieblingskind! Immer wenn ich ihm Strafe androhe, muss ich doch in Liebe an ihn denken. Es bricht mir das Herz, ich muss Erbarmen mit ihm haben!21 Ihr Israeliten, stellt euch Wegweiser auf, kennzeichnet die Straßen! Erinnert euch, auf welchem Weg ihr gekommen seid, und dann kehrt in eure Städte zurück!22 Wie lange willst du noch umherirren, mein abtrünniges Volk? Wenn du wieder in deinem Land bist, lasse ich etwas ganz Neues geschehen: Du wirst bei mir bleiben wie eine Frau bei ihrem Mann.[3]«23 Der HERR, der allmächtige Gott Israels, sprach zu mir: »Wenn ich das Schicksal meines Volkes zum Guten wende, werden die Einwohner der Städte Judas wieder sagen: ›Der HERR segne diesen Ort, an dem die Gerechtigkeit herrscht, und den Berg Zion, auf dem der heilige Gott wohnt!‹24 Alle Menschen werden im Land Juda und seinen Städten friedlich zusammenleben: Bauern und Nomaden, die mit ihren Herden umherziehen.25 Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen.«26 Da wachte ich auf und sah mich um, ich war erfrischt und gestärkt.[4]27 Der HERR sprach: »Es kommt die Zeit, in der ich Israel und Juda wieder mit Menschen und Tieren bevölkern werde.28 Damals habe ich sie entwurzelt und ausgerissen, ja, ich selbst habe dafür gesorgt, dass sie vernichtet werden. Doch nun werde ich sie wieder einpflanzen und dafür Sorge tragen, dass sie gedeihen. Das verspreche ich, der HERR!29 Dann wird man nicht mehr das Sprichwort anführen: ›Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne davon stumpf.‹30 Nein, wer saure Trauben isst, wird selbst stumpfe Zähne bekommen; jeder wird für seine eigene Schuld sterben.«31 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließe.32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vorfahren schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten befreite. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war!33 Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließe, wird ganz anders aussehen: Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.34 Niemand muss dann den anderen noch belehren, keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen: ›Erkenne doch den HERRN!‹ Denn alle – vom Kleinsten bis zum Größten – werden erkennen, wer ich bin. Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden. Mein Wort gilt!35 Ich, der HERR, habe die Sonne dazu bestimmt, den Tag zu erhellen, den Mond und die Sterne, damit sie nachts leuchten. Sie alle folgen einer festen Ordnung. Ich wühle das Meer auf und lasse seine Wellen tosen. ›Der HERR, der allmächtige Gott‹ – so lautet mein Name!36 Ich sage: So wie diese feste Ordnung für immer besteht, wird auch Israel für immer mein Volk sein.37 Und wie man die Weite des Himmels und die Fundamente der Erde niemals ermessen kann, so werde ich Israel nicht verstoßen – trotz allem, was es getan hat. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«38 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der man die Stadt Jerusalem für mich wieder aufbauen wird. Ihre Mauer wird vom Hananelturm bis zum Ecktor verlaufen,39 von dort geradeaus weiter bis zum Hügel Gareb und im Bogen bis nach Goa.40 Das ganze Tal, in dem man die Leichen verbrennt und die Opferasche ausschüttet, außerdem die Terrassenfelder bis zum Bach Kidron und zur Ecke des Rosstors im Osten – alles wird dann einzig und allein mir gehören. Nie mehr wird man die Stadt abreißen und zerstören.«

Jeremia 31

Menge Bibel

1 »In jener Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »will ich der Gott sein für alle Geschlechter Israels, und sie sollen mein Volk sein.«2 So hat der HERR gesprochen: »Das Volk der dem Schwert Entronnenen hat Gnade gefunden in der Wüste: ich will hingehen, um Israel zu seiner Ruhestätte zu führen!«3 Von fern her ist der HERR mir erschienen: »Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir meine Gnade[1] so lange treu bewahrt.4 Ich will dich noch einmal aufbauen, daß du neuerbaut dastehst, Jungfrau Israel! Du sollst dich noch einmal mit deinen Handpauken schmücken und im Reigen der Tanzenden ausziehen!5 Du sollst noch einmal Weingärten auf den Bergen Samarias anlegen, und die sie angelegt haben, sollen auch die Früchte genießen.6 Denn es kommt ein Tag, da werden die Wächter im Gebirge Ephraim rufen: ›Macht euch auf, laßt uns nach Zion hinaufziehen zum HERRN, unserm Gott!‹«7 Denn so hat der HERR gesprochen: »Erhebt ein Freudengeschrei über Jakob und jauchzt über das Haupt[2] der Völker! Laßt Lobgesang erschallen und betet: ›Rette dein Volk, HERR, den Überrest Israels!‹8 Seht, ich bringe sie heim aus dem Lande des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen allzumal: als große Volksgemeinde kehren sie hierher zurück.9 Mit Weinen kommen sie, und unter flehentlichen Gebeten geleite ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln sollen; denn ich bin (jetzt wieder) Israels Vater geworden, und Ephraim ist mein erstgeborener Sohn!«10 Vernehmt das Wort des HERRN, ihr Völker, und verkündet in den fernsten Meeresländern folgende Botschaft: »Er, der Israel zerstreut hat, sammelt es wieder und hütet es wie ein Hirt seine Herde!«11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und ihn befreit aus der Gewalt dessen, der stärker war als er.12 So werden sie denn kommen und auf Zions Höhe jubeln und strahlen vor Freude über die Segensgaben des HERRN, über das Korn und den Most und das Öl, über die jungen Schafe und Rinder; und ihre Seele wird sein wie ein wohlbewässerter Garten, und sie werden fortan nicht mehr zu darben brauchen.13 Alsdann wird die Jungfrau sich wieder am Reigentanz erfreuen, Jünglinge und Greise allzumal. »Ja, ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und sie trösten und fröhlich machen nach ihrem Leid.14 Und ich will das Herz der Priester mit fetter Speise laben, und mein Volk soll sich an meinen Segensgaben sättigen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.15 So hat der HERR gesprochen: »Horch! In Rama wird Wehklage laut, bitterliches Weinen! Rahel weint um ihre Kinder, will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Kinder: ach, sie sind nicht mehr da!«16 Doch so hat der HERR gesprochen: »Wehre deiner Stimme das Klagen und deinen Augen die Tränen! Denn es gibt noch einen Lohn für deine Mühsal« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »denn sie sollen aus dem Lande des Feindes wieder heimkehren!17 Ja, es ist noch eine Hoffnung für deine Zukunft vorhanden« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »denn deine Kinder kehren in ihre Heimat zurück!«18 »Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagte: ›Du hast mich gezüchtigt, und ich habe Zucht gelernt wie ein nicht ans Joch gewöhnter Jungstier: o laß mich heimkehren, so will ich mich bekehren! Du bist ja doch der HERR, mein Gott!19 Denn seitdem ich mich von dir abgewandt habe, fühle ich Reue; und nachdem ich zur Erkenntnis gekommen bin, schlage ich mich auf die Hüften: ich schäme mich, stehe zerknirscht da, denn ich habe die Schmach meiner Jugend zu büßen!‹20 Ist mir denn Ephraim ein so teurer Sohn oder mein Lieblingskind, daß, sooft ich ihm auch gedroht habe, ich seiner doch immer wieder freundlich gedenken muß? Darum schlägt mein Herz so warm für ihn: ich muß mich seiner erbarmen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.21 »Stelle dir Wegweiser auf, setze dir Merksteine hin! Gib wohl acht auf die Straße, auf den Weg, den du einst gezogen bist! Kehre heim, Jungfrau Israel, kehre heim zu deinen Städten hier!22 Wie lange willst du dich noch hierhin und dorthin wenden[3], du abtrünnige Tochter? Der HERR schafft ja doch etwas Neues im Lande[4]: das Weib umwirbt[5] den Mann.«23 So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: »Noch wird man im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick gewandt habe, diesen Gruß aussprechen: ›Der HERR segne dich, du Gefilde der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!‹24 Und Juda wird darin wohnen samt allen seinen Städten ohne Ausnahme, die Ackerleute und solche, die mit der Herde umherziehen;25 denn ich will die lechzenden Seelen reichlich tränken und jegliche schmachtende Seele sättigen!«26 Darüber erwachte ich und schaute mich um, und mein Schlaf war mir köstlich gewesen.27 »Wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da will ich über das Haus Israel und über das Haus Juda eine Saat von Menschen und eine Saat von Vieh ausstreuen;28 und wie ich die Augen offen über ihnen gehalten habe, um auszureißen und zu zerstören, um niederzureißen und zu verderben und Unheil anzurichten, ebenso will ich alsdann über ihnen wachen, um aufzubauen und zu pflanzen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben Herlinge[6] gegessen, und den Kindern werden die Zähne stumpf davon«;30 sondern ein jeder wird um seiner eigenen Verschuldung willen sterben: nur wer Herlinge ißt, dem sollen die (eigenen) Zähne stumpf werden. (Hes 18,2)31 »Wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen,32 nicht einen solchen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern damals geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland wegzuführen, einen Bund, den sie gebrochen haben, wiewohl ich Herrenrecht über sie hatte!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.33 »Nein, darin soll der Bund bestehen, den ich mit dem Hause Israel nach dieser Zeit schließen werde« – so lautet der Ausspruch des HERRN –: »Ich will mein Gesetz in ihr Inneres hineinlegen und es ihnen ins Herz schreiben und will dann ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.34 Da braucht dann niemand mehr seinem Genossen und niemand seinem Bruder Belehrung zu erteilen und ihm vorzuhalten: ›Lernt den HERRN erkennen!‹, denn sie werden mich allesamt erkennen, die Kleinsten wie die Größten« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »denn ich will ihnen ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken!«35 So hat der HERR gesprochen, der die Sonne zur Leuchte am Tage bestellt hat, die Ordnungen[7] des Mondes und der Sterne zur Erleuchtung bei Nacht, der das Meer aufwühlt, so daß seine Wogen brausen – HERR der Heerscharen ist sein Name –:36 »Wenn diese festen Ordnungen jemals vor mir zu bestehen aufhören« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »dann (erst) soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, ein Volk vor meinen Augen zu sein für alle Zeiten!«37 So hat der HERR gesprochen: »So wenig der Himmel droben ausgemessen und die Grundfesten der Erde drunten durchspäht[8] werden können, so wenig will ich auch die gesamte Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie begangen haben« – so lautet der Ausspruch des HERRN.38 »Wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da wird diese Stadt für den HERRN wieder aufgebaut werden vom Turm Hananeel[9] bis zum Ecktor (2.Kön 14,13);39 und weiter wird die Meßschnur (von da) geradeaus über den Hügel Gareb fortlaufen und sich dann nach Goah wenden.40 Und das ganze Tal der Leichen und der Opferasche und das gesamte Feld bis an den Bach Kidron, bis an die Ecke des Roßtores (Neh 3,27-28) gegen Osten, wird dem HERRN heilig sein; es wird dort alsdann nie wieder eingerissen und zerstört werden in Ewigkeit!«

Jeremia 31

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Dann“, spricht Jahwe, „werde ich wieder der Gott aller Stämme Israels sein, und sie sind dann mein Volk.“2 So spricht Jahwe: „Das Volk, das dem Schwert entkam, / fand Gnade in der Wüste. / Israel kehrt in sein Land zurück / und kommt dort zur Ruhe.3 Jahwe ist ihm von fern erschienen: / 'Ich hörte nie auf, dich zu lieben, / ich habe dir Treue gehalten!4 Ich baue dich wieder auf, / ja, du wirst aufgebaut, / Israel, du junge Frau! / Schmück dich mit deinen Tamburinen, / geh hinaus zum Reigentanz!5 Du legst wieder Weinberge an / im Bergland von Samaria. / Und wer die Pflanzung anlegt, / darf auch die Früchte genießen.'6 Denn es kommt der Tag, / da rufen die Wächter auf den Bergen Efraïms: / 'Macht euch auf! / Wir ziehen nach Zion hinauf / zu Jahwe, unserem Gott!'“7 Denn so spricht Jahwe: „Freut euch über die Nachkommen Jakobs, / jubelt über das führende Volk! / Verkündet, lobsingt und sagt: / 'Gerettet hat Jahwe sein Volk, / alles, was von ihm noch übrig war!'8 Seht, ich bringe sie aus dem Norden herbei, / ich sammle sie von den Enden der Erde. / Selbst Blinde und Lahme sind unter ihnen, / Schwangere und Wöchnerinnen. / Eine große Versammlung kommt hierher zurück.9 Weinend kommen sie herbei. / Während sie beten, führe ich sie. / Ich bringe sie zu Bächen mit Wasser. / Sie gehen auf einem gebahnten Weg, / auf dem sie nicht fallen. / Denn ich bin Israels Vater, / und Efraïm ist mein erstgeborener Sohn.“10 Hört, ihr Völker, was Jahwe euch sagt, / verkündigt es den fernen Inseln: / „Der Israel zersprengte, wird es wieder sammeln, / er wird es hüten wie ein Hirt seine Herde.11 Denn Jahwe wird Jakob erlösen, / kauft ihn vom Stärkeren los.12 Dann kommen sie zum Zionsberg, / jubeln auf der Höhe, / freuen sich über die Gaben Jahwes, / über Korn, Wein und Öl, / über Schafe und Rinder. / Sie werden wie ein bewässerter Garten sein, / nichts wird ihnen mehr fehlen.13 Dann freut sich das Mädchen am Reigentanz, / Jung und Alt sind fröhlich zusammen. / Ich werde ihre Trauer in Jubel verwandeln, / schenke ihnen Glück nach all ihrem Leid.14 Die Priester erfreue ich mit bestem Opferfleisch, / und mein Volk mache ich mit guten Dingen satt.“15 So spricht Jahwe: „In Rama[1] hört man Totenklage / und bitteres Weinen. / Rahel[2] weint um ihre Kinder. / Sie lässt sich nicht trösten, / denn ihre Kinder sind nicht mehr da.“[3] (Mt 2,18)16 So spricht Jahwe: „Erspar deiner Stimme das Weinen / und deinen Augen die Tränen! / Denn es gibt einen Lohn für deine Mühe, spricht Jahwe: / Sie kommen aus dem Land der Feinde heim.17 Du darfst auf eine Zukunft hoffen, spricht Jahwe. / Deine Kinder kehren in die Heimat zurück.“18 Ich habe gehört, wie Efraïm klagt: / „Du hast mich geschlagen, und es musste so sein, / denn ich war wie ein junger störrischer Stier. / Bring mich zurück, so kehre ich um, / denn du bist Jahwe, mein Gott.19 Ja, nach meiner Umkehr packt mich die Reue, / nachdem ich zur Erkenntnis komme, / schlage ich mir an die Brust.[4] / Ich schäme mich und bin auch beschämt, / die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht.“20 „Ist Efraïm denn nicht mein Lieblingssohn, / das Kind, an dem ich mich freue? / Denn sooft ich ihm auch Vorwürfe mache, / muss ich immer wieder an ihn denken. / Deshalb schlägt mein Herz für ihn, / ich muss mich über ihn erbarmen“, / spricht Jahwe.21 „Stell dir Wegweiser auf, / setze Meilensteine! / Überleg, wie die Straße verlief, / der Weg, den du gegangen bist! / Israel, du junge Frau, kehr heim! / Kehr heim in diese deine Städte!22 Wie lange noch willst du dich sträuben, / du widerspenstige Tochter? / Denn etwas Neues erschafft Jahwe im Land: / Die Frau wird ihrem Mann zugetan sein.“23 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: „Wenn ich das Schicksal meines Volkes wende, wird es im Land Juda und in seinen Städten wieder heißen: 'Jahwe segne dich, du Weide der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!'24 Dann werden die Städte Judas wieder bevölkert sein. Es wird wieder Bauern geben, und Herden durchziehen das Land.25 Ja, ich gebe dem Erschöpften zu trinken und dem Verhungernden zu essen.“26 Darüber wachte ich auf und sah mich um. Ich hatte wunderbar geschlafen.27 „Seht, es kommt eine Zeit“, spricht Jahwe, „da säe ich über Israel und Juda eine Saat von Menschen und Vieh.28 Und so, wie ich darüber gewacht habe, sie auszureißen, einzureißen, abzureißen, zu vernichten und zu verheeren, werde ich nun darüber wachen, sie zu bauen und zu pflanzen“, spricht Jahwe.29 Dann sagen sie auch nicht mehr: „Die Väter aßen saure Trauben, und den Söhnen wurden die Zähne stumpf.“30 Nein, jeder stirbt nur wegen seiner eigenen Schuld. Nur wer die sauren Trauben isst, wird stumpfe Zähne bekommen.31 „Passt auf! Die Zeit wird kommen“, spricht Jahwe, „da schließe ich einen neuen Bund mit Israel und Juda.32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war“, spricht Jahwe.33 „Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen werde, wird ganz anders sein“, spricht Jahwe. „Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, ich lege es tief in sie hinein. So werde ich ihr Gott sein und sie mein Volk.34 Dann muss keiner mehr den anderen belehren, niemand muss seinem Bruder mehr sagen: 'Erkenne doch Jahwe!' Denn alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten“, spricht Jahwe. „Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nie mehr denken.“[5] (Hebr 8,8; Hebr 10,16)35 So spricht Jahwe, der die Sonne zum Licht für den Tag bestimmte und die Gesetze von Mond und Sternen zum Licht für die Nacht, der das Meer aufwühlt, dass seine Wogen dröhnen. Er heißt Jahwe, der Allmächtige.36 „Wenn diese Gesetze ihre Gültigkeit verlieren sollten“, spricht Jahwe, „dann wird auch die Nachkommenschaft Israels nicht mehr mein Volk sein.“37 So spricht Jahwe: „Wenn man den Himmel ausmessen könnte und die Fundamente der Erde ergründen, dann könnte ich auch die Nachkommenschaft Israels verstoßen – wegen allem, was sie getan haben“, spricht Jahwe.38 „Passt auf! Es kommt die Zeit“, spricht Jahwe, „da wird diese Stadt für Jahwe wieder aufgebaut, vom Hananel-Turm bis zum Ecktor.[6]39 Und die Messschnur führt geradeaus weiter über den Gareb-Hügel und biegt dann nach Goa[7] ab.40 Und das ganze Tal, in das man die Altarasche und das Aas hinausschafft, und alle Terrassen bis zum Kidronbach und zum Rosstor im Osten werden für Jahwe heilig sein. Nie mehr wird das alles niedergerissen, und nie wird es zerstört.“

Jeremia 31

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 »Es kommt die Zeit«, spricht der HERR, »da werde ich der Gott aller Stämme Israels sein und sie sollen mein Volk sein.« (1Mo 17,7; Röm 11,26)2 So spricht der HERR: »Diejenigen, die den Krieg überlebt haben, haben in der Verbannung meine Barmherzigkeit erlebt. Ich werde kommen, um mein Volk Israel zur Ruhe zu führen.«3 Der HERR ist von Ferne gekommen und sprach zu ihm[1]: »Ich habe dich schon immer geliebt. Deshalb habe ich dir meine Zuneigung so lange bewahrt. (5Mo 4,37; 5Mo 7,8; Ps 25,6)4 Ich will dich noch einmal errichten, sodass du wieder neu aufgebaut dastehst, du Jungfrau Israel. Du sollst wieder deine Tamburine nehmen und im Reigen lachend tanzen. (Jes 30,32; Jer 24,6; Jer 33,7)5 Du wirst wieder Weinberge in den Bergen Samarias pflanzen, und diejenigen, die den Weinberg anlegen, werden auch selbst dessen Früchte genießen. (Ps 107,37; Jes 65,21; Hes 28,26)6 Der Tag wird kommen, an dem die Wächter auf dem Hügelland Ephraim rufen: ›Kommt, lasst uns hinaufgehen nach Jerusalem[2], zum HERRN, unserem Gott.‹« (Jes 2,3; Mi 4,2)7 So spricht der HERR: »Singt vor Freude über Israel[3]! Jubelt über das herrlichste aller Völker! Verkündet es, preist den HERRN und sprecht: ›Der HERR hat sein Volk gerettet[4], alle, die übrig geblieben sind von Israel!‹ (Ps 14,7; Ps 28,9; Jes 37,31; Jes 61,9)8 Denn ich werde sie aus dem Norden holen und von den Enden der Erde sammeln. Auch die Blinden und Lahmen, die Schwangeren und die, die gerade ein Kind bekommen haben, werden unter ihnen sein. Sie werden als großes Volk zurückkehren. (5Mo 30,4; Jes 40,11; Jes 43,6; Hes 34,16; Mi 4,6)9 Tränen werden ihnen über die Gesichter laufen, unter Flehen[5] bringe ich sie nach Hause. Ich führe sie auf ebenen Wegen zu den Wasserbächen, sodass sie nicht stolpern müssen. Denn ich bin wieder ein Vater für Israel geworden, und Ephraim ist mein erstgeborener Sohn.10 Hört die Worte des HERRN, ihr Völker, macht sie auf den fernsten Inseln bekannt und sprecht: ›Der Herr hat sein Volk in alle Winde zerstreut. Aber nun sammelt er es wieder und umsorgt sein Volk, so wie ein Hirte sich um seine Herde kümmert.‹ (Jes 40,11; Jes 66,19)11 Denn der HERR hat Israel losgekauft und aus der Gewalt dessen befreit, der stärker war als sein Volk.12 Sie werden heimkommen und auf den Höhen Jerusalems Freudenlieder singen; sie werden strahlen vor Freude über die vielen Gaben, die der HERR ihnen gegeben hat: Korn, Most, Öl, dazu junge Schafe und Rinder. Mein Volk wird wie ein gut bewässerter Garten sein, nie mehr werden sie Mangel leiden müssen. (Jes 2,2; Jes 35,10; Jes 58,11; Jes 60,20; Jes 65,19; Hos 2,24; Joe 4,18; Mi 4,1; Joh 16,22)13 Die jungen Frauen werden wieder Reigen tanzen und die Männer – alte wie junge – werden mitfeiern. Ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie trösten. Ihren Kummer will ich wegnehmen und ihnen stattdessen Freude schenken. (Ps 30,12; Jes 51,11; Jes 61,3; Sach 8,4)14 Ich will den Priestern die besten Stücke des Opferfleisches geben und mein Volk mit Gaben überschütten, sodass sie satt werden. Ich, der HERR, habe gesprochen!«15 So spricht der HERR: »Schreie der Angst ertönen in der Stadt Rama – das Klagen und Trauern nimmt kein Ende. Rahel weint um ihre Kinder und lässt sich nicht trösten – denn sie sind alle tot.[6]« (Ps 77,3; Jer 10,20; Mt 2,17)16 Doch der HERR tröstet sie und spricht: »Hör auf zu weinen und zu klagen, denn das, was du für deine Kinder getan hast, soll nicht vergeblich gewesen sein. Deine Kinder werden aus dem Land des Feindes zu dir zurückkehren«, spricht der HERR. (Jes 25,8; Jes 30,19; Jer 30,3; Hes 11,17)17 »Es gibt noch Hoffnung für die Zukunft, denn deine Kinder kehren in ihre Heimat zurück.18 Ich habe gehört, wie Israel[7] klagte: ›Du hast mich schwer bestraft! Und ich habe mich schlagen lassen wie ein Kalb, das lernen muss, ein Joch zu tragen und den Pflug zu ziehen. Aber lass mich doch jetzt wieder in meine Heimat ziehen, damit ich zu dir umkehre. Denn du, HERR, bist mein Gott! (Ps 80,4; Ps 94,12; Jer 17,14; Hos 4,16)19 Nachdem ich von dir weggelaufen war, bereute ich es bitter. Seit ich meine Dummheit erkannt habe, raufe ich mir die Haare[8]. Ich schäme mich zutiefst und stehe zerknirscht da, denn ich muss für meine Jugendsünden geradestehen.‹ (Hes 36,31; Lk 18,13)20 Ist Israel nicht schon immer mein geliebter Sohn gewesen und ein Kind, an dem ich Freude habe?«, fragt der HERR. »Ich habe ihm so oft gedroht – muss aber doch immer voller Liebe an ihn denken. Ich sehne mich nach ihm und kann gar nicht anders: Ich muss Erbarmen mit ihm haben! (Jes 55,7; Hos 11,8; Hos 14,4)21 Errichte dir Wegweiser, kennzeichne die Straßen! Gib acht auf die Straße, merk dir den Weg, auf dem du unterwegs warst! Komm nach Hause zurück, du Jungfrau Israel; komm hierher in deine Heimat zurück. (Jes 48,20; Jes 52,11)22 Wie lange willst du noch umherirren, meine treulose Tochter? Der HERR schafft etwas Neues, nie da Gewesenes: Die Frau umwirbt ihren Mann.«23 So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: »Wenn ich das Schicksal meines Volkes zum Guten gewendet habe, wird man sich im ganzen Land Juda und in seinen Städten mit den Worten grüßen: ›Der HERR segne dich! Du bist ein Ort der Gerechtigkeit, du bist sein heiliger Berg!‹ (Ps 48,2; Ps 87,1; Jes 1,26)24 Das ganze Land Juda und alle seine Städte werden wieder bevölkert sein. Es wird wieder Bauern geben und auch Hirten, die mit ihren Herden durchs Land ziehen.25 Denn ich will den von Durst Gequälten reichlich zu trinken geben und die von Hunger Geschwächten satt machen.« (Ps 107,9; Joh 4,14)26 Darüber wachte ich auf, frisch und gestärkt, und schaute mich um.27 Der HERR spricht: »Es kommt die Zeit, da werde ich das Volk Israel und das Volk Juda wie Saatgut aussäen, Menschen und Tiere, dass sie wachsen. (Hes 36,9; Hos 2,25)28 Einst achtete ich unerbittlich darauf, sie zu entwurzeln und auszureißen. Ich brachte Verderben und Unheil über sie. Aber genauso beharrlich will ich dafür Sorge tragen, dass sie wieder wachsen und gedeihen«, spricht der HERR. (Jer 1,10; Dan 9,14)29 »Man wird dann auch nicht mehr sagen: ›Die Eltern essen unreife Trauben und die Kinder bekommen davon stumpfe Zähne.‹ (Kla 5,7; Hes 18,2)30 Nein, jeder wird nur für die bösen Taten bestraft werden, die er selbst begangen hat – es sollen ausschließlich diejenigen stumpfe Zähne bekommen, die selbst die unreifen Trauben gegessen haben. (5Mo 24,16; Hes 18,4)31 Es wird der Tag kommen«, spricht der HERR, »an dem ich einen neuen Bund mit dem Volk Israel und mit dem Volk Juda schließen werde. (Jer 32,40; Hes 37,26; Lk 22,20; 1Kor 11,25; Hebr 8,8)32 Dieser Bund wird nicht so sein wie der, den ich mit ihren Vorfahren schloss, als ich sie an der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Sie sind meinem Bund nicht treu geblieben, obwohl ich doch ihr Herr war[9]«, spricht der HERR[10]. (5Mo 1,31; 5Mo 5,2)33 »Doch dies ist der neue Bund, den ich an jenem Tage mit dem Volk Israel schließen werde«, spricht der HERR. »Ich werde ihr Denken mit meinem Gesetz füllen, und ich werde es in ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein[11]. (Hebr 10,16)34 Niemand muss dann noch seine Freunde belehren und keiner seinen Bruder ermahnen: ›Lerne den HERRN kennen!‹ Denn alle werden mich kennen, alle, vom Kleinsten bis hin zum Größten«, spricht der HERR. »Und ich will ihnen ihre Sünden vergeben und nicht mehr an ihre bösen Taten denken.« (Jes 11,9; Jes 43,25; Mi 7,18; Röm 11,27; 1Thess 4,9; Hebr 10,17; 1Joh 2,27)35 Der HERR hat die Sonne an den Himmel gesetzt als Licht für den Tag. Er hat den Mond und die Sterne am Himmel in einer festen Ordnung festgesetzt als Lichter für die Nacht. Er wühlt das Meer auf, sodass die Wellen tosen. Sein Name lautet ›HERR, der Allmächtige‹, und er spricht:36 »So gewiss diese festen Ordnungen in der Natur bestehen, genauso gewiss sorge ich dafür, dass die Nachkommen Israels für alle Zeit mein Volk sein werden. (Ps 89,37; Jes 54,9; Jer 33,20; Am 9,8)37 Genauso wenig, wie die Spannweite des Himmels ausgemessen werden kann oder die Fundamente der Erde ermessen werden können, genauso wenig will ich die Nachkommen Israels verstoßen, trotz allem, was Israel getan hat. Ich, der HERR, habe gesprochen! (Jes 40,12; Jer 33,22; Röm 11,2)38 Es kommt die Zeit«, spricht der HERR, »da wird ganz Jerusalem wieder für den HERRN aufgebaut werden, vom Turm Hananel bis ans Ecktor. (2Chr 26,9; Neh 3,1; Neh 12,39; Sach 14,10)39 Eine Messschnur soll gespannt werden, zuerst geradewegs bis zum Hügel Gareb, dann wird sie in Richtung von Goa abbiegen.40 Und das ganze Gebiet – selbst das Tal, wo man die Leichen begraben und die Opferasche hingeschüttet hat, bis zum Kidrontal und der Ecke des Rosstors nach Osten – wird dem HERRN heilig sein. Die Stadt soll nie mehr niedergerissen oder zerstört werden.« (2Kön 23,6; Neh 3,28; Joe 4,17; Sach 14,20)

Jeremia 31

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Zu jener Zeit, spricht der HERR, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein. (Jer 30,22; Jer 31,6; Jer 31,33)2 So spricht der HERR: Ein Volk, das dem Schwert entflohen ist, hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will gehen, um Israel zur Ruhe zu bringen! (Jes 14,3; Jes 32,18; Hes 20,35; Hos 2,16)3 Von ferne her ist mir der HERR erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade. (5Mo 7,8; Jes 49,15; Hos 11,4; Röm 11,28)4 Ich will dich wieder aufbauen, ja, du wirst aufgebaut dastehen, du Jungfrau Israel; du sollst dich wieder mit deinen Handpauken schmücken und ausziehen in fröhlichem Reigen. (2Mo 15,20; Ps 149,3; Jes 14,1)5 Du wirst auf den Höhen Samarias wieder Weinberge pflanzen; die sie angelegt haben, sollen sie auch genießen. (Jes 62,8; Am 9,14; Mi 4,4)6 Denn es kommt ein Tag, da die Wächter auf dem Bergland von Ephraim rufen werden: Macht euch auf, lasst uns nach Zion gehen, zu dem HERRN, unserem Gott! (Jes 2,3; Jer 3,17; Jer 31,1)7 Denn so spricht der HERR: Frohlockt mit Freuden über Jakob und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, singt und sprecht: Rette, o HERR, dein Volk, den Überrest Israels! (Ps 85,4; Ps 126,2; Jes 12,4)8 Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; eine große Gemeinde kehrt hierher zurück! (Jer 16,15; Hes 20,34; Mi 4,6; Zef 3,19)9 Weinend kommen sie, und unter Flehen führe ich sie; ich will sie zu Wasserbächen führen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht straucheln werden; denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. (1Mo 48,20; Ps 137,1; Jes 43,19; Jes 49,10; Jes 63,16; Jer 29,12; Jer 31,20; Jer 50,4)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Heidenvölker, und verkündigt es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde. (Jes 40,11; Jer 5,20; Jer 9,11; Hes 34,12; Joh 10,11)11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und ihn aus der Hand dessen erlöst, der mächtiger war als er. (Jes 48,20; Jes 49,25; Mt 12,29; Lk 1,68; Lk 1,71)12 Und sie werden kommen und auf der Höhe Zions jubeln und herbeiströmen zu der Güte des HERRN, zum Korn, zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden nicht länger verschmachten. (Jes 35,10; Jes 51,11; Jes 58,11; Jer 30,17; Hes 20,40; Hes 36,30; Hos 2,23; Sach 8,12; Joh 7,38)13 Dann wird die Jungfrau sich mit Reigentanz erfreuen, auch junge Männer und Greise miteinander; und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und sie trösten und erfreuen nach ihrem Schmerz. (Jes 51,3; Jes 61,3; Jer 31,4; Joe 3,1; Joh 16,22)14 Und ich werde die Seele der Priester mit Fett sättigen, und mein Volk soll sich an meiner Güte sättigen!, spricht der HERR. (Neh 10,37; Ps 17,15; Ps 63,6; Joh 1,16)15 So spricht der HERR: Eine Stimme wird in Rama gehört, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Kinder, weil sie nicht mehr sind! (1Mo 37,35; Jos 18,25; 1Sam 7,17; Mt 2,18)16 So spricht der HERR: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen! Denn es gibt noch einen Lohn für deine Mühe, spricht der HERR; denn sie sollen aus dem Land des Feindes zurückkehren. (2Chr 15,7; Ps 30,6; Jes 40,10; Jer 29,14; Hes 37,21; Hebr 10,35; Offb 14,13)17 Ja, es gibt Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren! (Jer 29,11; Jer 31,16; Röm 5,3)18 Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein ungezähmtes Rind! Bringe du mich zur Umkehr, so werde ich umkehren; denn du, HERR, bist mein Gott! (3Mo 26,41; 5Mo 30,1; Ps 31,15; Jer 17,14; Jer 31,1; Kla 3,37; Kla 5,21; Hos 10,11)19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gekommen bin, schlage ich mir auf die Hüfte; ich schäme mich und bin sogar zuschanden geworden; denn ich trage die Schmach meiner Jugend! — (Jer 3,25; Hes 36,31; 2Kor 7,10)20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn? Ist er mein Lieblingskind? Denn so viel ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich doch immer wieder an ihn denken! Darum ist mein Herz entbrannt für ihn; ich muss mich über ihn erbarmen!, spricht der HERR. (3Mo 26,44; Kla 3,31; Hos 11,8; Mi 7,18)21 Setze dir Wegweiser, stelle dir Meilensteine auf; richte dein Herz auf die gebahnte Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um zu diesen deinen Städten! (Neh 7,73; Jes 44,26; Jer 6,16; Jer 50,5)22 Wie lange willst du dich noch hierhin und dorthin wenden, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR hat etwas Neues geschaffen auf Erden: Die Frau wird den Mann umgeben. (Jer 2,17; Jer 2,36; Jer 13,27)23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird dieses Wort wiederum sagen im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wenden werde: »Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!« (Jes 1,26; Jes 11,9; Jer 23,5; Ob 1,17; Sach 8,3)24 Und Juda samt allen seinen Städten wird darin wohnen, die Bauersleute und solche, die mit Herden umherziehen. (Jer 33,12; Sach 8,4)25 Denn ich will die ermattete Seele erquicken und jede schmachtende Seele sättigen! — (Ps 107,9; Jes 41,18; Mt 5,6; Joh 6,35)26 Darüber bin ich aufgewacht und habe aufgeblickt, und mein Schlaf war mir süß. (Hi 33,15; Sach 4,1)27 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Samen von Menschen und von Vieh besäen werde; (Jer 30,19; Jer 31,31; Hes 36,9; Hos 2,23)28 und es soll geschehen: Wie ich über sie gewacht habe, um sie auszureißen und zu zerstören, sie niederzureißen und zu verderben und ihnen übelzutun, so werde ich über sie wachen, um aufzubauen und zu pflanzen, spricht der HERR. (Jer 1,10; Jer 24,6; Jer 32,41; Jer 45,4; Dan 9,14)29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden!«, (Jer 31,30; Hes 18,1)30 sondern jedermann wird für seine eigene Missetat sterben; jeder Mensch, der saure Trauben isst, dessen Zähne sollen stumpf werden! (5Mo 24,16; Hes 18,4; Hes 18,20; Gal 6,5; Gal 6,7)31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; (Hes 37,26; Lk 22,20; 2Kor 3,6; Hebr 8,12; Hebr 10,17)32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. (2Mo 19,4; 5Mo 5,2; Jer 3,14; Jer 11,1)33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; (5Mo 30,6; Jer 31,1; Jer 32,39; Hes 11,19; Sach 13,9; 2Kor 3,3; 2Kor 3,6; 2Kor 6,16)34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken! (1Chr 28,9; Jes 11,9; Jes 43,25; Jes 45,3; Mi 7,18; Apg 13,38; 1Kor 2,10; 1Joh 5,20)35 So spricht der HERR, der die Sonne als Licht bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, dass seine Wellen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name: (1Mo 1,14; Hi 26,12; Jes 51,15; Jer 5,22; Jer 10,16)36 Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der HERR, dann soll auch der Same Israels aufhören, allezeit ein Volk vor meinem Angesicht zu sein! (Ps 148,6; Jes 54,9; Jer 33,20)37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel droben messen kann und die Grundfesten der Erde drunten zu erforschen vermag, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der HERR. (Hi 11,7; Jes 40,12; Jer 30,11; Jer 33,22; Jer 46,28; Röm 11,2; Röm 11,26)38 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da diese Stadt dem HERRN gebaut werden soll, vom Turm Hananeel an bis zum Ecktor; (2Kön 14,13; 2Chr 26,9; Neh 3,1; Neh 3,16; Neh 6,16; Ps 102,17; Hes 40,2; Sach 14,10; Hebr 11,16)39 und weiter soll die Messschnur geradeaus gehen bis zum Hügel Gareb und sich von da nach Goa wenden; (Hes 40,3; Sach 2,5)40 und das ganze Tal, wo man die Leichen und die Fettasche hinwirft, samt allen Feldern bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosstors im Osten, soll dem HERRN heilig sein; es soll ewiglich nicht mehr zerstört noch niedergerissen werden. (2Chr 23,15; Neh 3,28; Jes 60,14; Jer 7,32; Joe 4,17)

Jeremia 31

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 In jener Zeit, Spruch des HERRN, werde ich allen Sippen Israels Gott sein, und sie, sie werden mir Volk sein. (Jer 30,22)2 So spricht der HERR: Gnade gefunden hat in der Wüste ein Volk: dem Schwert Entkommene. Ich ging, um Israel Ruhe zu schaffen. (5Mo 12,9)3 Aus der Ferne ist mir der HERR erschienen: Mit unendlicher Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus Güte[1]. (Jer 2,2; Hos 11,4)4 Ich werde dich wieder aufbauen, und du wirst aufgebaut sein, Jungfrau Israel! Du wirst dich noch mit deinen Pauken schmücken und wirst ausziehen im Reigentanz der Lachenden. (Jer 30,18; Jer 30,19)5 Du wirst noch Weingärten pflanzen auf den Bergen Samarias; Pflanzer pflanzen sie, und man wird sie in Gebrauch nehmen. (Jes 65,21; Jer 29,5)6 Denn es gibt einen Tag, da rufen die Wächter auf dem Gebirge Efraim: Auf, und lasst uns hinaufziehen nach Zion, zum HERRN, unserem Gott! (Jes 27,13; Jer 50,5)7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob voller Freude, und jauchzt über das Haupt der Nationen! Lasst es hören, lobt und sagt: Rette, HERR, dein Volk, den Rest Israels! (Jer 44,14)8 Seht, ich bringe sie aus dem Land des Nordens, und aus den hintersten Winkeln der Erde sammle ich sie, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander. Als grosse Versammlung kehren sie hierher zurück. (Jes 42,16; Jer 29,14; Mi 4,6)9 Weinend kommen sie, und ich leite sie, während sie flehen, ich führe sie zu Wasserbächen auf ebenem Weg, sie straucheln nicht auf ihm, denn ich bin für Israel zum Vater geworden, und Efraim, er ist mein Erstgeborener. (2Mo 4,22; Jes 3,4; Jes 49,10; Jer 50,4)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und verkündet es auf den Inseln in der Ferne und sprecht: Der Israel zerstreut hat, sammelt es und hütet es wie ein Hirt seine Herde. (Jes 40,11; Jer 12,15)11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und hat ihn ausgelöst aus der Hand von einem, der stärker war als er[2]. (Jes 48,20)12 Und sie werden kommen, und auf der Höhe des Zion werden sie jubeln, und sie werden strahlen über die Wohltaten des HERRN: über das Getreide und den Wein und das Öl und über die Schafe und das Vieh. Und sie werden wie ein bewässerter Garten sein, und sie werden nicht mehr verschmachten. (Jes 35,10; Jes 58,11)13 Dann wird sich die Jungfrau beim Reigentanz freuen, Junge und Alte zusammen; und ihre Trauer werde ich in Freude verwandeln, und ich werde sie trösten und glücklich machen, frei von ihrem Kummer. (Jes 51,12)14 Und die Seele der Priester tränke ich mit Fett, und an meinen Wohltaten isst mein Volk sich satt. Spruch des HERRN. (Jer 33,9; Hes 34,14)15 So spricht der HERR: Horch! In Rama wird Wehklagen vernommen, bitteres Weinen. Rachel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder - dass sie nicht mehr da sind. (Mt 2,18; Mt 10,20)16 So spricht der HERR: Verwehre deiner Stimme das Weinen und deinen Augen die Tränen, denn es gibt einen Lohn für deine Mühe, Spruch des HERRN: Sie werden zurückkehren aus dem Land des Feindes. (Jes 29,14; Jes 40,10)17 Und es gibt Hoffnung auf Zukunft für dich, Spruch des HERRN: Die Kinder werden zurückkehren in ihr Gebiet. (Jer 29,11; Hes 37,21)18 Deutlich habe ich es gehört: Efraim klagt um sich selbst: Du hast mich zurechtgewiesen, und wie ein junger, ungebändigter Stier bin ich zurechtgewiesen worden. Bringe mich zurück, damit ich zurückkehre, denn du bist der HERR, mein Gott. (Kla 5,21; Hos 4,16)19 Denn nach meiner Rückkehr bereue ich, und nachdem ich zur Erkenntnis gebracht worden bin, schlage ich mir auf die Hüfte. Ich schäme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. - (Jer 22,21)20 Ist mir Efraim ein teurer Sohn, ist er ein Kind, an dem man Freude hat? Denn so oft ich gegen ihn rede - immer wieder muss ich an ihn denken! Darum ist mein Innerstes seinetwegen in Unruhe, ich muss mich seiner erbarmen! Spruch des HERRN. (Jes 49,15; Hos 11,8)21 Stell dir Wegmarken auf, setz dir Wegzeichen, achte auf die Strasse, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre zurück, Jungfrau Israel, kehre zurück zu diesen deinen Städten! (Jer 3,12; Jer 6,16)22 Wie lange willst du umherschweifen, du abtrünnige Tochter? Der HERR schafft Neues im Land: Die Frau wird beim Mann sein. (Jes 43,19; Jer 2,18)23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ich ihr Geschick wende, wird man dieses Wort wieder sagen im Land Juda und in seinen Städten: Der HERR segne dich, du Weide der Gerechtigkeit, du heiliger Berg. (Jes 1,26; Jes 11,9; Jer 33,7; Jer 50,7)24 Und gemeinsam werden Juda und all seine Städte in dir wohnen, die Landarbeiter und die mit der Herde ziehen. (Jer 33,13)25 Den Erschöpften gebe ich zu trinken, und reichlich gebe ich all den Schmachtenden. (Ps 107,9)26 Darüber erwachte ich und sah hin, und mein Schlaf war mir angenehm gewesen.27 Sieh, es kommen Tage, Spruch des HERRN, da besäe ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Menschensaat und Tiersaat. (Jer 3,16; Hes 36,11)28 Und wie ich über sie gewacht habe, um auszureissen und niederzureissen, zu vernichten und zu zerstören und Unheil anzurichten, so werde ich über sie wachen, um aufzubauen und zu pflanzen! Spruch des HERRN. (Jer 1,10; Jer 1,12; Jer 32,41; Sach 8,14)29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Vorfahren haben unreife Früchte gegessen, den Kindern aber werden die Zähne stumpf!, (Hes 18,2)30 sondern jeder wird für seine eigene Schuld sterben; jedem Menschen, der die unreifen Früchte isst, werden die eigenen Zähne stumpf. (5Mo 24,16)31 Sieh, es kommen Tage, Spruch des HERRN, da schliesse ich einen neuen Bund mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda, (Jer 32,40; Jer 50,5; Hes 37,26; Lk 22,20; Hebr 8,8)32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe an dem Tag, da ich sie bei der Hand nahm, um sie herauszuführen aus dem Land Ägypten; denn sie, sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl doch ich mich als Herr über sie erwiesen hatte! Spruch des HERRN. (5Mo 5,2; 5Mo 11,10)33 Dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schliessen werde nach jenen Tagen, Spruch des HERRN: Meine Weisung habe ich ihre Mitte gegeben, und in ihr Herz werde ich sie ihnen schreiben. Und ich werde ihnen Gott sein, und sie, sie werden mir Volk sein. (Hes 11,19; Hebr 10,16)34 Dann wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner seinen Bruder belehren und sagen: Erkennt den HERRN! Sondern vom Kleinsten bis zum Grössten werden sie mich alle erkennen, Spruch des HERRN, denn ich werde ihre Schuld verzeihen, und an ihre Sünden werde ich nicht mehr denken. (Jes 11,9; Jes 33,8; Jer 9,23; Jer 16,21; Jer 24,7)35 So spricht der HERR, der die Sonne zum Licht am Tag gemacht hat, die Ordnungen des Monds und der Sterne zum Licht in der Nacht, der das Meer in Bewegung versetzt hat, dass seine Wellen brausten, HERR der Heerscharen ist sein Name:36 Könnten diese Ordnungen vor mir verschwinden, Spruch des HERRN, so könnten auch die Nachkommen Israels für immer aufhören, vor mir eine Nation zu sein. (Jes 54,9; Jer 33,25)37 So spricht der HERR: Könnte der Himmel oben vermessen werden, und könnten die Grundmauern der Erde bis in die Tiefe erforscht werden, könnte auch ich alle Nachkommen Israels verwerfen wegen all dem, was sie getan haben! Spruch des HERRN.38 Sieh, es kommen Tage, Spruch des HERRN, da wird die Stadt wieder aufgebaut werden für den HERRN, vom Turm des Chananel bis zum Eck-Tor, (Sach 14,10)39 und die Messschnur wird noch weiter reichen, geradeaus über den Hügel Gareb, und dann wird sie sich nach Goa ziehen. (Sach 2,5)40 Und das ganze Tal, die Leichen und die Asche und alle Felder bis zum Kidrontal, bis zur Ecke des Ross-Tors nach Osten hin, werden dem HERRN heilig sein. Nie wird wieder ausgerissen und niedergerissen werden. (Ps 48,9; Jer 7,23; Jer 7,32)