Matthäus 5

Einheitsübersetzung 2016

1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm.2 Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach:3 Selig, die arm sind vor Gott; / denn ihnen gehört das Himmelreich. (Jes 57,15; Jes 61,1; Lk 6,20)4 Selig die Trauernden; / denn sie werden getröstet werden. (Jes 61,2; Sir 48,24)5 Selig die Sanftmütigen; / denn sie werden das Land erben. (Ps 37,11)6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; / denn sie werden gesättigt werden. (Ps 107,5)7 Selig die Barmherzigen; / denn sie werden Erbarmen finden. (Spr 14,21; Mt 18,33; Jak 2,13)8 Selig, die rein sind im Herzen; / denn sie werden Gott schauen. (Ps 24,3; Ps 73,1; Offb 22,4)9 Selig, die Frieden stiften; / denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. (Spr 10,10; Hos 2,1; Hebr 12,14; Jak 3,18)10 Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; / denn ihnen gehört das Himmelreich. (1Petr 3,14)11 Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. (Jes 51,7; Mt 10,22; Apg 5,41; 1Petr 4,14)12 Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. So wurden nämlich schon vor euch die Propheten verfolgt. (1Mo 15,1; Jak 5,10; Offb 12,7)13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. (Mk 9,50; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. (Mk 4,21; Lk 8,16; Lk 11,33)15 Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. (Lk 16,17)18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein. (2Mo 20,13; 5Mo 5,17)22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. (Lk 12,58)26 Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.[1]27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. (2Mo 20,14; 5Mo 5,18)28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.31 Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. (5Mo 24,1)32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. (Mt 19,9; Mk 10,11; Lk 16,18)33 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. (3Mo 19,12; 4Mo 30,9; 5Mo 23,22; Jak 5,12)34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs!36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen.37 Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. (2Mo 21,24; 3Mo 24,20; 5Mo 19,21)39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! (Lk 6,29)40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel!41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm!42 Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab!43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.[2] (3Mo 19,18; Lk 6,1)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?48 Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist! (3Mo 19,2)

Matthäus 5

Hoffnung für alle

1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger versammelten sich um ihn.2 Dann begann er, sie mit den folgenden Worten zu lehren:3 »Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind,[1] denn ihnen gehört sein himmlisches Reich. (Lk 6,20)4 Glücklich sind, die über diese Welt trauern, denn sie werden Trost finden.5 Glücklich sind, die auf Frieden bedacht sind, denn sie werden die ganze Erde besitzen.6 Glücklich sind, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, denn sie sollen satt werden.7 Glücklich sind, die Barmherzigkeit üben, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.8 Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.9 Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.10 Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben; denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.11 Glücklich könnt ihr euch schätzen, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt.12 Ja, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso hat man die Propheten früher auch schon verfolgt.«13 »Ihr seid für die Welt wie Salz. Wenn das Salz aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen?[2] Es ist nutzlos geworden, man schüttet es weg, und die Leute treten darauf herum. (Mk 4,21; Mk 9,50; Lk 8,16; Lk 11,33; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass sie allen im Haus Licht gibt.16 Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Dann werden sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«17 »Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Nein, ich will sie nicht aufheben, sondern voll zur Geltung bringen! (Lk 16,17)18 Ich versichere euch: Nicht der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes – auch nicht ein Strichlein davon – wird je an Gültigkeit verlieren, solange Himmel und Erde bestehen. Alles muss sich erfüllen.19 Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt und andere dazu verleitet, dasselbe zu tun, wird er in Gottes himmlischem Reich nicht viel bedeuten. Wer sich aber nach Gottes Geboten richtet und sie anderen weitersagt, der wird in Gottes himmlischem Reich großes Ansehen haben.20 Ich warne euch: Wenn ihr den Willen Gottes nicht besser erfüllt als die Schriftgelehrten und Pharisäer, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich.«21 »Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.‹[3] (2Mo 20,13; 5Mo 5,17; Lk 12,57)22 Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht,[4] der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.23 Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt dort ein, dass jemand dir etwas vorzuwerfen hat,24 dann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Mitmenschen und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.25 Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird er dich dem Richter übergeben, und dieser wird dich verurteilen und vom Gerichtsdiener ins Gefängnis stecken lassen.26 Ich versichere dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«27 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ (2Mo 20,14; Mt 18,8; Mk 9,43)28 Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.29 Wenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst.30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle zu kommen.«31 »Es heißt auch: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹[5] (5Mo 24,1; Mt 19,9; Mk 10,11; Lk 16,18)32 Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau scheiden lässt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie in den Ehebruch.[6] Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«33 »Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt wurde: ›Du sollst keinen Eid brechen[7] und alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹[8] (3Mo 19,12; 4Mo 30,3)34 Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron –35 noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen – noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes, des großen Königs.36 Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar darauf weiß oder schwarz werden lassen.37 Sag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«38 »Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹[9] (2Mo 21,24; Lk 6,27; Lk 6,32)39 Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt,[10] dann halte die andere Wange auch noch hin!40 Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so lass ihm auch noch den Mantel!41 Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm![11] (Mt 27,32)42 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir leihen will.43 Es heißt bei euch: ›Liebe deinen Mitmenschen[12] und hasse deinen Feind[13]!‹ (3Mo 19,18)44 Doch ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.46 Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst bloß auf ihren Vorteil aus sind!47 Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.48 Ihr aber sollt in eurer Liebe vollkommen sein, wie es euer Vater im Himmel ist.«

Matthäus 5

Schlachter 2000

1 Als er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich setzte, traten seine Jünger zu ihm. (Lk 6,12; Lk 6,17)2 Und er tat seinen Mund auf [zu einer Rede], lehrte sie und sprach: (5Mo 18,18; Joh 7,46)3 Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel! (Jes 57,15; Lk 12,32)4 Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden! (Ps 126,5; Ps 147,3; Hes 7,16; 2Kor 1,3)5 Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben! (1Mo 13,15)6 Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden! (Spr 21,21; 2Tim 2,22)7 Glückselig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! (Jes 58,7; Jes 58,10; Mt 9,13; Mt 18,23)8 Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! (Ps 24,3; Mt 6,22; Apg 15,9; Hebr 10,22; Hebr 12,14)9 Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen! (Lk 10,5; Röm 8,14; Jak 3,18)10 Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel! (2Tim 2,12; Jak 5,11; 1Petr 3,14)11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! (Jer 15,20; Apg 13,50; Hebr 11,25)12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (Lk 6,23; 1Petr 4,13)13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. (3Mo 2,13; Mk 9,50)14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. (Jes 60,3; Joh 8,12; Eph 5,8)15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel[1], sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. (Mk 4,21)16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Joh 15,8; 2Kor 4,6; Tit 2,7; 1Petr 2,12)17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen.[2] Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! (Jes 42,21; Röm 3,31)18 Denn wahrlich[3], ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. (Jes 40,8; Lk 16,17; Lk 21,33)19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. (Ps 119,4; Jak 2,10)20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! (Joh 3,5; Röm 10,3; Phil 3,9)21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«[4], wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. (2Mo 20,13; 3Mo 24,17)22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!,[5] der wird dem Hohen Rat[6] verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. (Ps 37,8; Mt 7,29; Mt 18,9)23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, (Mk 11,25; 1Tim 2,8)24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!25 Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit der Widersacher dich nicht etwa dem Richter ausliefert und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und du ins Gefängnis geworfen wirst. (Jes 55,6; Jak 5,9)26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Groschen bezahlt hast! (Mt 18,34)27 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen!«[7] (2Mo 20,14; 3Mo 20,10)28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (2Mo 20,17; Hi 31,1; 2Petr 3,14)29 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. (Mt 5,22; Mt 5,30; Röm 8,13; 1Kor 9,27; Kol 3,5)30 Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.31 Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief«.[8] (5Mo 24,1)32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. (Mk 10,11; Lk 16,18; 1Kor 6,9; 1Kor 7,10)33 Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre halten«.[9] (3Mo 19,12; 5Mo 23,23; Ps 15,4)34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, (Jes 66,1; Jak 5,12)35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. (Ps 48,2; Ps 99,5; Mt 22,44)36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen.37 Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen. (Sach 8,16; 2Kor 1,17)38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!«[10] (2Mo 21,23; 2Mo 21,24; 5Mo 19,21)39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; (Spr 20,22; Jes 50,6; Kla 3,30; Röm 12,17; 1Petr 2,23)40 und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem lass auch den Mantel;41 und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei.42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will! (5Mo 15,7; Ps 37,21; Ps 37,26; Spr 21,26; Apg 20,35)43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. (3Mo 19,18; Mt 19,19; Mt 22,37)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, (Apg 7,60; Eph 4,32; Kol 3,12)45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. (Lk 6,35; Eph 5,1)46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner[11] dasselbe? (Lk 15,1)47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? (Mt 19,21; Eph 5,1; Jak 1,4; 1Petr 1,16)48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! (Mt 19,21; Eph 4,13; Jak 1,4)

Matthäus 5

Zürcher Bibel

1 Als er nun die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.2 Und er tat seinen Mund auf und lehrte sie:3 Selig die Armen im Geist[1] - ihnen gehört das Himmelreich. (Jes 61,1; Mt 5,10; Mt 19,14)4 Selig die Trauernden - sie werden getröstet werden. (Jes 61,2)5 Selig die Gewaltlosen - sie werden das Land erben. (Ps 37,11; Mt 21,5)6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit - sie werden gesättigt werden. (Mt 5,20)7 Selig die Barmherzigen - sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Mt 9,13; Mt 9,36; Mt 15,22)8 Selig, die reinen Herzens sind - sie werden Gott schauen. (Ps 73,1)9 Selig, die Frieden stiften - sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden. (Mt 5,45; Lk 20,36)10 Selig, die verfolgt sind um der Gerechtigkeit willen - ihnen gehört das Himmelreich. (Mt 10,23; 1Petr 3,14; 1Petr 5,3)11 Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und euch das Ärgste nachsagen um meinetwillen und dabei lügen. (Mt 10,22; 1Petr 4,14)12 Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn im Himmel ist gross. Denn so haben sie auch die Propheten vor euch verfolgt. (1Petr 4,13)13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll man dann salzen? Es taugt zu nichts mehr, man wirft es weg und die Leute zertreten es. (Mk 9,50; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. (Mk 4,21; Lk 8,16; Lk 11,33)16 So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Mt 13,43; 1Petr 2,12)17 Meint nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Nicht um aufzulösen, bin ich gekommen, sondern um zu erfüllen. (Mt 3,15)18 Denn, amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, soll vom Gesetz nicht ein einziges Jota oder ein einziges Häkchen vergehen, bis alles geschieht. (Mt 24,35; Lk 16,17)19 Wer also auch nur eines dieser Gebote auflöst, und sei es das kleinste, und die Menschen so lehrt, der wird der Geringste sein im Himmelreich. Wer aber tut, was das Gebot verlangt, und so lehrt, der wird gross sein im Himmelreich. (Jak 2,10)20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, werdet ihr nicht ins Himmelreich hineinkommen. (Mt 3,15; Mt 5,6; Mt 6,1; Mt 7,21; Mt 21,31)21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde: Du sollst nicht töten! Wer aber tötet, der sei dem Gericht übergeben. (2Mo 20,13; 5Mo 5,17)22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, sei dem Gericht übergeben. Und wer zu seinem Bruder sagt: Du Trottel, der sei dem Hohen Rat übergeben. Und wer sagt: Du Narr, der sei der Feuerhölle übergeben.23 Wenn du nun deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24 dann lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen und geh, versöhne dich zuerst mit deinem Bruder; dann komm und bring deine Gabe dar.25 Verständige dich mit deinem Gegner in einem Rechtsstreit unverzüglich, solange du mit ihm unterwegs bist, damit er dich nicht dem Richter übergibt und der Richter dem Gerichtsdiener und man dich ins Gefängnis wirft. (Lk 12,57)26 Amen, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast. (Mt 18,34)27 Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst nicht ehebrechen! (2Mo 20,14; 5Mo 5,18)28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht und sie begehrt, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.29 Wenn dein rechtes Auge dich zu Fall bringt, reiss es aus und wirf es von dir. Es ist besser für dich, eines deiner Glieder geht verloren, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. (Mt 18,9)30 Und wenn deine rechte Hand dich zu Fall bringt, hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, eines deiner Glieder geht verloren, als dass dein ganzer Leib zur Hölle fährt. (Mt 18,8)31 Es wurde auch gesagt: Wer seine Frau entlässt, soll ihr einen Scheidebrief geben. (5Mo 24,1)32 Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlässt - ausser sie sei der Unzucht schuldig -, treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine entlassene Frau heiratet, bricht ihre Ehe. (Mt 19,9)33 Weiter habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt wurde: Du sollst keinen Meineid schwören, sondern dem Herrn deine Eide einlösen. (3Mo 19,12; 4Mo 30,3)34 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören. Nicht beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, (Jes 66,1; Mt 23,22)35 nicht bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füsse, nicht bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des grossen Königs, (Ps 48,3; Jes 66,1)36 und auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn es steht nicht in deiner Macht, auch nur ein einziges Haar weiss oder schwarz werden zu lassen.37 Euer Ja sei ein Ja, und euer Nein sei ein Nein. Jedes weitere Wort ist von Übel. (Jak 5,12)38 Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um Auge und Zahn um Zahn. (2Mo 21,24; 3Mo 24,20; 5Mo 19,21)39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der Böses tut[2], keinen Widerstand! Nein! Wenn dich einer auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. (Jes 50,6; Kla 3,30)40 Und wenn dich einer vor Gericht ziehen will, um dein Gewand zu nehmen, dann lass ihm auch den Mantel.41 Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mitzugehen, dann geh mit ihm zwei.42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will! (5Mo 15,7)43 Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. (3Mo 19,18; Mt 22,39)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, (Röm 12,14)45 so werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Mt 5,9)46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr da erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüsst, was tut ihr da Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (3Mo 19,2; Mt 19,21)

Matthäus 5

Neue Genfer Übersetzung

1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg[1]. Er setzte sich, seine Jünger versammelten sich um ihn,2 und er begann sie zu lehren.3 Er sagte: »Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott[2]; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Lk 6,20)4 Glücklich zu preisen sind die, die trauern; denn sie werden getröstet werden.5 Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde[3] als Besitz[4] erhalten.6 Glücklich zu preisen sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten; denn sie werden satt werden.7 Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.8 Glücklich zu preisen sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott sehen.9 Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.10 Glücklich zu preisen sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.11 Glücklich zu preisen seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft und verfolgt und euch zu Unrecht[5] die schlimmsten Dinge nachsagt.12 Freut euch und jubelt! Denn im Himmel wartet eine große Belohnung auf euch. Genauso hat man ja vor euch schon die Propheten verfolgt.«13 »Ihr seid das Salz der Erde. Wenn jedoch das Salz seine Kraft verliert, womit soll man sie ihm wiedergeben[6]? Es taugt zu nichts anderem mehr, als weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. (Lk 11,33; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Auch zündet niemand eine Lampe an und stellt sie dann unter ein Gefäß. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt.16 So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.«17 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen[7]. (Lk 16,17)18 Denn ich sage euch[8]: Solange Himmel und Erde nicht vergehen, wird auch kein einziger Buchstabe[9] und nicht ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen; alles muss sich erfüllen.19 Wer darum eines dieser Gebote – und wäre es das geringste – für ungültig erklärt[10] und die Menschen in diesem Sinn lehrt, der gilt im Himmelreich als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der gilt viel im Himmelreich.20 Denn ich sage euch: Wenn euer Leben der Gerechtigkeit Gottes nicht besser entspricht als das[11] der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr mit Sicherheit nicht ins Himmelreich kommen.«21 »Ihr wisst[12], dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst keinen Mord begehen! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ (Lk 12,58)22 Ich aber sage euch: Jeder, der auf seinen Bruder[13] zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Dummkopf‹, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: ›Du Idiot[14]‹, der gehört ins Feuer der Hölle.23 Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24 dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Danach komm und bring Gott deine Gabe dar.25 Wenn du jemand eine Schuld zu bezahlen hast, dann einige dich mit ihm[15], solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist. Tu es schnell, sonst übergibt er dich dem Richter, und dieser übergibt dich dem Gerichtsdiener, und du wirst ins Gefängnis geworfen.26 Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bevor du alles bis auf den letzten Heller bezahlt hast.«27 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau mit begehrlichem Blick ansieht, hat damit in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.29 Wenn du durch dein rechtes Auge zu Fall kommst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle geworfen wirst.30 Und wenn du durch deine rechte Hand zu Fall kommst, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst.«31 »Es heißt: ›Wer sich von seiner Frau scheiden will, muss ihr eine Scheidungsurkunde aushändigen.‹[16] (Mk 10,11; Lk 16,18)32 Ich aber sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau scheidet – es sei denn, dass sie ihm untreu geworden ist[17] –, treibt sie in den Ehebruch[18]; und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht ebenfalls Ehebruch.«33 »Ihr wisst auch, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ›Einen Eid darfst du nicht brechen[19]; du sollst alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹[20]34 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.36 Nicht einmal mit deinem eigenen Kopf sollst du dich verbürgen, wenn du schwörst[21]; denn du bist nicht in der Lage, auch nur ein einziges deiner Haare weiß oder schwarz werden zu lassen.37 Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein; jedes weitere Wort ist vom Bösen.«38 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn.‹ (Lk 6,29)39 Ich aber sage euch: Setzt euch nicht zur Wehr gegen den, der euch etwas Böses antut[22]. Im Gegenteil: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halt ihm auch die linke hin.40 Wenn einer mit dir vor Gericht gehen will, um zu erreichen, dass er dein Hemd bekommt, dann lass ihm auch den Mantel.41 Und wenn jemand von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.42 Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir ausleihen möchte.«43 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst deine Mitmenschen lieben, und du sollst deine Feinde hassen.‹ (Lk 6,27; Lk 6,32)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen.[23] (Lk 6,27; Lk 6,28)45 Damit erweist ihr euch als Söhne eures Vaters im Himmel.[24] Denn er lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte.46 Wenn ihr nur die liebt, die euch Liebe erweisen, was für einen Lohn habt ihr dafür zu erwarten? Tun das nicht sogar Leute wie die Zolleinnehmer?47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid[25], was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht sogar die Heiden, die Gott nicht kennen?48 Ihr aber sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.«

Matthäus 5

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg[1] und setzte sich. Seine Jünger traten zu ihm. (Mt 14,23; Mt 15,29; Mt 17,1; Mt 28,16)2 Dann begann er zu reden und lehrte sie, was Gott jetzt von seinem Volk verlangt.[2] Er sagte: (Lk 6,20)3 »Freuen dürfen sich alle, die nur noch von Gott etwas erwarten[3] – mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt.[4] (Jes 57,15; Jes 61,1)4 Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt leiden[5] – Gott wird ihrem Leid ein Ende machen. (Ps 126,5)5 Freuen dürfen sich alle, die unterdrückt sind und auf Gewalt verzichten – Gott wird ihnen die Erde zum Besitz geben. (Ps 37,8; Mt 21,5)6 Freuen dürfen sich alle, die danach hungern und dürsten, dass sich auf der Erde Gottes gerechter Wille durchsetzt – Gott wird ihren Hunger und Durst stillen.7 Freuen dürfen sich alle, die barmherzig sind – Gott wird auch mit ihnen barmherzig sein. (Mt 18,33; Mt 25,35; Jak 2,13)8 Freuen dürfen sich alle, die im Herzen rein sind – sie werden Gott sehen. (Ps 24,3)9 Freuen dürfen sich alle, die Frieden stiften – Gott wird sie als seine Söhne und Töchter[6] annehmen. (Hebr 12,14)10 Freuen dürfen sich alle, die verfolgt werden, weil sie tun, was Gott will[7] – mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt. (1Petr 3,14)11 Freuen dürft ihr euch, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und verleumden, weil ihr zu mir gehört. (Lk 6,22)12 Freut euch und jubelt, denn bei Gott erwartet euch reicher Lohn. So haben sie die Propheten vor euch auch schon behandelt.« (2Chr 36,16; Mt 23,30; Lk 11,47; Lk 13,34; Apg 7,52; 1Thess 2,15; Jak 5,10)13 »Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen und die Menschen zertreten es. (Mk 9,50; Lk 11,33; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. (Joh 8,12)15 Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. (Mk 4,21)16 Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.« (Eph 5,8; Phil 2,15; 1Petr 2,12)17 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Weisungen der Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen und ihnen volle Geltung zu verschaffen. (Mt 3,15; Mt 7,12; Mt 22,40; Lk 16,17; Röm 3,31)18 Ich versichere euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird kein i-Punkt und kein Komma im Gesetz gestrichen. Das ganze Gesetz muss erfüllt werden. (Jak 2,10)19 Wer also ein noch so unbedeutendes Gebot für ungültig erklärt und die Menschen in diesem Sinne lehrt, wird in der neuen Welt Gottes[8] den letzten Platz einnehmen. Wer es aber befolgt und andere dazu anhält, wird in der neuen Welt Gottes hoch geachtet sein.20 Ich sage euch: Ihr werdet niemals in Gottes neue Welt kommen, wenn ihr seinen Willen nicht besser erfüllt als die Gesetzeslehrer und Pharisäer.«21 »Ihr wisst, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst nicht morden! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ (2Mo 20,13; 3Mo 24,17)22 Ich aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder oder seine Schwester[9] zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: ›Du Idiot‹, gehört vor das oberste Gericht. Und wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: ›Geh zum Teufel‹, gehört ins Feuer der Hölle. (1Joh 3,15)23 Wenn du zum Altar gehst, um Gott deine Gabe zu bringen, und dort fällt dir ein, dass dein Bruder oder deine Schwester etwas gegen dich hat,24 dann lass deine Gabe vor dem Altar liegen, geh zuerst hin und söhne dich aus. Danach komm und bring Gott dein Opfer. (Mt 6,14)25 Einige dich mit deinem Gläubiger rechtzeitig, solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird er dich dem Richter ausliefern und der wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, damit er dich ins Gefängnis steckt. (Lk 12,58)26 Ich versichere dir: Dort kommst du erst wieder heraus, wenn du deine Schuld bis auf den letzten Pfennig bezahlt hast.« (Mt 18,34)27 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹[10] (2Mo 20,14; Lk 16,18)28 Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon die Ehe mit ihr gebrochen. (Hi 31,1; 2Petr 2,14)29 Wenn dich dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du ganz in die Hölle geworfen wirst. (Mk 9,43)30 Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du ganz in die Hölle kommst.31 Bisher hieß es: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, muss ihr eine Scheidungsurkunde ausstellen.‹ (5Mo 24,1; Jes 50,1; Mt 19,7)32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt, außer sie hat ihrerseits die Ehe gebrochen,[11] der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine Geschiedene heiratet, wird zum Ehebrecher.« (Mt 19,9; 1Kor 7,10)33 »Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: ›Ihr sollt keinen Meineid schwören und sollt halten, was ihr Gott mit einem Eid versprochen habt.‹ (3Mo 9,12; 4Mo 30,3; Mt 23,16; Jak 5,12)34 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören! Nehmt weder den Himmel zum Zeugen, denn er ist Gottes Thron, (Jes 66,1; Apg 7,49)35 noch die Erde, denn sie ist sein Fußschemel, und auch nicht Jerusalem, denn es ist die Stadt Gottes, des großen Königs. (Ps 76,3)36 Nicht einmal mit eurem eigenen Kopf sollt ihr euch für etwas verbürgen; denn es steht nicht in eurer Macht, dass auch nur ein einziges Haar darauf schwarz oder weiß wächst.37 Sagt einfach Ja oder Nein; jedes weitere Wort stammt vom Teufel.« (2Kor 1,17)38 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn.‹ (2Mo 21,24; Lk 6,29)39 Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses tut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte auch die linke hin. (Röm 12,17)40 Wenn jemand mit dir um dein Hemd prozessieren will, dann gib ihm den Mantel dazu. (1Kor 6,7; Hebr 10,34)41 Und wenn jemand dich zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh mit ihm zwei.42 Wenn jemand dich um etwas bittet, gib es ihm; wenn jemand etwas von dir borgen möchte, sag nicht Nein.«43 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Liebe deinen Mitmenschen; hasse deinen Feind.‹[12] (3Mo 19,18; Mk 12,31; Lk 6,27; Lk 6,32)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen. (2Mo 23,4; Apg 7,60; Röm 12,20; 1Petr 2,20)45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. (Eph 5,1)46 Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die Betrüger![13]47 Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur zu euresgleichen freundlich seid? Das tun auch die, die Gott nicht kennen![14]48 Nein, wie die Liebe eures Vaters im Himmel, so soll auch eure Liebe sein: vollkommen und ungeteilt.«[15] (3Mo 19,2)

Matthäus 5

Neues Leben. Die Bibel

1 Eines Tages, als sich immer mehr Menschen um Jesus sammelten, stieg er mit seinen Jüngern auf einen Berg und setzte sich dorthin, um sie zu unterrichten. (Lk 6,12; Joh 6,3)2 Und das lehrte er sie:3 »Glücklich sind die, die erkennen, dass sie Gott brauchen[1], denn ihnen wird das Himmelreich geschenkt. (Jes 57,15; Lk 6,20)4 Glücklich sind die, die traurig sind, denn sie werden getröstet werden. (Jes 61,2)5 Glücklich sind die Freundlichen und Bescheidenen, denn ihnen wird die ganze Erde gehören. (Ps 37,11)6 Glücklich sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden sie im Überfluss erhalten. (Jes 55,1)7 Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. (Mt 18,33; Jak 2,13)8 Glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. (Ps 24,3)9 Glücklich sind die, die sich um Frieden bemühen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. (Hebr 12,14; Jak 3,18)10 Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie in Gottes Gerechtigkeit leben, denn das Himmelreich wird ihnen gehören. (2Tim 2,12; 1Petr 3,14)11 Glücklich seid ihr, wenn ihr verspottet und verfolgt werdet und wenn Lügen über euch verbreitet werden, weil ihr mir nachfolgt. (Mt 10,22; 1Petr 4,14)12 Freut euch darüber! Jubelt! Denn im Himmel erwartet euch eine große Belohnung. Und denkt daran, auch die Propheten sind einst verfolgt worden. (Apg 7,52; Hebr 11,32; Jak 5,10)13 Ihr seid das Salz der Erde. Doch wozu ist Salz noch gut, wenn es seinen Geschmack verloren hat? Kann man es etwa wieder brauchbar machen? Es wird weggeworfen und zertreten, wie etwas, das nichts wert ist. (Mk 9,50; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht der Welt – wie eine Stadt auf einem Berg, die in der Nacht hell erstrahlt, damit alle es sehen können.15 Niemand versteckt ein Licht unter einem umgestülpten Gefäß. Er stellt es vielmehr auf einen Lampenständer und lässt es für alle leuchten. (Mk 4,21; Lk 8,16; Lk 11,33)16 Genauso lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen. (Eph 5,8; 1Petr 2,12)17 Versteht nicht falsch, warum ich gekommen bin. Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen. (Röm 3,31)18 Ich versichere euch: Solange der Himmel und die Erde bestehen, wird selbst die kleinste Einzelheit von Gottes Gesetz gültig bleiben, so lange, bis ihr Zweck erfüllt ist. (Lk 16,17; Lk 21,33)19 Wenn ihr also das kleinste Gebot brecht und andere dazu ermuntert, dasselbe zu tun, werdet ihr auch die Geringsten im Himmelreich sein. Dagegen wird jeder, der die Gesetze Gottes befolgt und sie anderen erklärt, im Himmelreich groß sein. (Jak 2,10)20 Aber ich warne euch – nur wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, dürft ihr ins Himmelreich hinein. (Mt 6,1)21 Man hat euch gelehrt, dass unseren Vorfahren geboten wurde: ›Du sollst nicht töten. Wer einen Mord begeht, wird verurteilt.‹[2] (2Mo 20,1; 5Mo 5,1; Mt 19,18; Mk 10,19; Lk 18,20; Röm 13,9; Jak 2,11)22 Ich aber sage: Schon der, der nur zornig auf jemanden[3] ist[4], wird verurteilt! Wer zu seinem Freund sagt: ›Du Dummkopf!‹[5], den erwartet das Gericht. Und wer jemanden verflucht[6], dem droht das Feuer der Hölle. (Eph 4,26; Jak 1,19; 1Joh 3,15)23 Wenn ihr also vor dem Altar im Tempel steht, um zu opfern, und es fällt euch mit einem Mal ein, dass jemand etwas gegen euch hat,24 dann lasst euer Opfer vor dem Altar liegen, geht zu dem Betreffenden und versöhnt euch mit ihm. Erst dann kommt zurück und bringt Gott euer Opfer dar.25 Einigt euch rasch mit eurem Gegner, bevor es zu spät ist und ihr vor Gericht gestellt, einem Gerichtsdiener übergeben und ins Gefängnis geworfen werdet. (Mt 18,34; Lk 12,58)26 Ich versichere euch: Ihr kommt erst wieder frei, wenn ihr eure Schuld bis auf den letzten Cent bezahlt habt.27 Man hat euch gelehrt, dass geboten wurde: ›Du sollst nicht die Ehe brechen.‹[7] (2Mo 20,1; 5Mo 5,1; Mt 19,18; Mk 10,19; Lk 18,20; Röm 13,9; Jak 2,11)28 Ich aber sage: Wer eine Frau auch nur mit einem Blick voller Begierde ansieht, hat im Herzen schon mit ihr die Ehe gebrochen.29 Wenn dich also dein Auge – auch wenn es dein gutes Auge[8] ist – zur Begierde verführt, reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst einen Körperteil, als dass dein ganzer Körper in die Hölle geworfen wird. (Mt 18,8; Mk 9,43)30 Und wenn dich deine Hand – auch wenn es deine kräftigere Hand[9] ist – zum Bösen verführt, hack sie ab und wirf sie weg! Besser, du verlierst einen Körperteil, als dass dein ganzer Körper in die Hölle geworfen wird.31 Es wurde auch geboten: ›Ein Mann darf sich von seiner Frau scheiden lassen, wenn er ihr einen Scheidungsbrief ausstellt.‹[10] (5Mo 24,1; Mt 19,7; Mk 10,4)32 Ich aber sage: Wenn ein Mann sich von seiner Frau scheiden lässt – es sei denn, sie war untreu –, macht er sie zur Ehebrecherin. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht ebenfalls Ehebruch. (1Kor 7,10)33 Man hat euch außerdem gelehrt, dass unseren Vorfahren geboten wurde: ›Du sollst einen Schwur nicht brechen; du sollst die Versprechen, die du vor dem Herrn abgelegt hast, halten.‹[11] (3Mo 19,12; 4Mo 30,3; 5Mo 23,22)34 Ich aber sage: Schwört überhaupt nicht! Wenn ihr sagt: ›Beim Himmel!‹, dann ist das ein heiliger Schwur, denn der Himmel ist Gottes Thron. (Jes 66,1; Jak 5,12)35 Und wenn ihr sagt: ›Bei der Erde!‹, dann ist auch das ein heiliger Schwur, denn die Erde ist seine Fußbank. Und schwört auch nicht: ›Bei Jerusalem!‹, denn Jerusalem ist die Stadt des großen Königs. (Jes 66,1)36 Schwört nicht einmal: ›Bei meinem Kopf!‹, denn ihr könnt kein einziges Haar auf eurem Kopf weiß oder schwarz machen.37 Sagt einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Jedes Wort darüber hinaus ist vom Bösen.[12] (Jak 5,12)38 Man hat euch gelehrt, dass geboten wurde: ›Wer jemand am Auge verletzt, soll selbst am Auge verletzt werden. Und wer anderen einen Zahn ausschlägt, soll selbst einen Zahn dafür einbüßen.‹ (2Mo 21,1; 3Mo 24,1; 5Mo 19,1)39 Ich aber sage: Wehrt euch nicht, wenn euch jemand Böses tut! Wer euch auf die rechte Wange schlägt, dem haltet auch die andere hin. (1Kor 6,7; 1Petr 3,9)40 Wenn ihr vor Gericht erscheinen müsst und euer Hemd wird euch abgenommen, gebt euren Mantel noch dazu. (1Kor 6,7)41 Wenn jemand von euch verlangt, eine Meile[13] weit mit ihm zu gehen, dann geht zwei Meilen mit ihm.42 Gebt denen, die euch bitten, und kehrt denen nicht den Rücken, die etwas von euch borgen wollen. (5Mo 15,8)43 Man hat euch gelehrt, dass geboten wurde: ›Liebe deinen Nächsten‹[14] und hasse deinen Feind. (3Mo 19,1; Mt 19,19; Mt 22,39; Mk 12,31; Lk 10,27; Röm 13,9)44 Ich aber sage: Liebt eure Feinde![15] Betet für die, die euch verfolgen! (2Mo 23,4; Lk 23,34)45 So handelt ihr wie wahre Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt die Sonne für Böse und Gute aufgehen und sendet Regen für die Gerechten wie für die Ungerechten.46 Wenn ihr nur die liebt, die euch auch lieben, was ist daran Besonderes? Das tun sogar die bestechlichen Steuereintreiber.47 Wenn ihr nur zu euren Freunden freundlich seid, wodurch unterscheidet ihr euch dann von den anderen Menschen? Das tun sogar die, die Gott nicht kennen.48 Ihr sollt aber vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Lk 6,36; 1Petr 1,16)

Matthäus 5

Neue evangelistische Übersetzung

1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg dort und setzte sich. Da versammelten sich seine Jünger um ihn,2 und er begann, sie zu lehren. Er sagte:3 "Wie glücklich sind die, die begreifen, wie arm sie vor Gott sind! / Sie gehören dem Himmelreich an!4 Wie glücklich sind die, die trauern,[1] / denn Gott wird sie trösten! (Ps 40,12; Jes 61,2)5 Wie glücklich sind die Sanftmütigen,[2] / denn sie werden die Erde besitzen!6 Wie glücklich sind die, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, / denn Gott macht sie satt!7 Wie glücklich sind die Barmherzigen, / denn ihnen wird Gott seine Zuwendung schenken!8 Wie glücklich sind die, die ein reines Herz haben, / denn sie werden Gott sehen!9 Wie glücklich sind die, von denen Frieden ausgeht, / denn sie werden Kinder Gottes genannt!10 Wie glücklich sind die, die man verfolgt, weil sie Gottes Willen tun, / denn sie gehören dem Himmelreich an!11 Wie glücklich seid ihr, wenn sie euch beschimpfen, verfolgen und verleumden, weil ihr zu mir gehört.12 Freut euch und jubelt! Denn im Himmel wartet ein großer Lohn auf euch. Und genauso haben sie vor euch schon die Propheten verfolgt."13 "Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz aber seine Wirkung verliert, womit soll man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts anderem mehr, als auf den Weg geschüttet und von den Leuten zertreten zu werden.14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Man zündet doch nicht eine Lampe an und stellt sie dann unter einen Kübel. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt.16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."17 "Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die ‹Worte der› Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen.18 Denn ich versichere euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird auch nicht ein Punkt oder Strich vom Gesetz vergehen, bis alles geschieht.19 Wer auch nur eins von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen in diesem Sinn lehrt, gilt unter der Herrschaft des Himmels als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der wird in diesem Reich hochgeachtet sein.20 Ich sage euch: Wenn es um eure Gerechtigkeit nicht viel besser bestellt ist als bei den Gesetzeslehrern und Pharisäern, werdet ihr nie in das Reich kommen, in dem der Himmel regiert."21 "Ihr habt gehört, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: 'Du sollst keinen Mord begehen. Wer mordet, soll vor Gericht gestellt werden.' (2Mo 20,13)22 Ich aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer aber zu seinem Bruder 'Schwachkopf' sagt, der gehört vor den Hohen Rat.[3] Und wer zu ihm sagt: 'Du Idiot!', gehört ins Feuer der Hölle.23 Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und es fällt dir dort ein, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24 dann lass deine Gabe vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Dann komm zurück und bring deine Opfergabe dar.25 ‹Wenn jemand dich vor Gericht ziehen will›, einige dich schnell mit deinem Gegner, solange du noch mit ihm auf dem Weg dahin bist. Sonst wird er dich dem Richter ausliefern, und der wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du kommst ins Gefängnis.26 Ich versichere dir, du kommst erst dann wieder heraus, wenn du den letzten Cent[4] bezahlt hast."27 "Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst die Ehe nicht brechen!' (2Mo 20,14)28 Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.29 Wenn du durch dein rechtes Auge verführt wirst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst.30 Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst.31 Es heißt: 'Wer sich von seiner Frau trennen will, muss ihr einen Scheidebrief ausstellen.' (5Mo 24,1)32 Ich aber sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau trennt – es sei denn, sie ist ihm sexuell untreu geworden –, treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht auch Ehebruch."33 "Ihr wisst auch, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: 'Du sollst keinen Meineid schwören; was du aber dem Herrn geschworen hast, musst du halten!'[5] (3Mo 19,12; 4Mo 30,2)34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,35 noch bei der Erde, denn sie ist seine Fußbank, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.36 Nicht einmal mit deinem Kopf sollst du dich verbürgen, wenn du etwas schwörst, denn du kannst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz werden lassen.37 Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein! Alles, was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.38 Ihr wisst, dass es heißt: 'Auge für Auge, Zahn für Zahn.'[6] (2Mo 21,22)39 Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses antut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke hin.40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dem lass auch den Mantel.41 Und wenn dich jemand zwingt, eine Meile[7] mitzugehen, mit dem geh zwei.42 Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir borgen will.43 Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.'[8] (3Mo 19,18; 5Mo 23,5)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.46 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Zöllner.47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes? Das tun auch die, die Gott nicht kennen.48 Deshalb sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist."

Matthäus 5

Menge Bibel

1 Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er ins Gebirge[1] hinauf, und nachdem er sich dort gesetzt hatte, traten seine Jünger[2] zu ihm.2 Da tat er seinen Mund auf und lehrte sie mit den Worten:3 »Selig sind die geistlich Armen, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil!4 Selig sind die Bekümmerten, denn sie werden getröstet werden! –5 Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben[3]!6 Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden! –7 Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!8 Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!9 Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen! – (Mt 5,45)10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung erleiden, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil!11 Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen schmäht und verfolgt und euch lügnerisch alles Böse nachredet!12 Freuet euch darüber und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel! Ebenso hat man ja auch die Propheten vor euch verfolgt.«13 »Ihr seid das Salz der Erde[4]! Wenn aber das Salz fade[5] geworden ist, womit soll es wieder gesalzen werden[6]? Es taugt zu nichts mehr, als aus dem Hause geworfen und von den Leuten zertreten zu werden (Mk 9,50; Lk 14,34-35). –14 Ihr seid das Licht der Welt! Eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter[7]: dann leuchtet es allen, die im Hause sind (Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33).16 Ebenso soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der im Himmel ist, preisen.«17 »Denkt nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen[8]! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen[9].18 Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird vom Gesetz nicht ein einziges Jota[10] und kein Strichlein vergehen[11], bis alles in Erfüllung gegangen ist.19 Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das geringste – auflöst[12] und die Menschen demgemäß lehrt, der wird der Geringste[13] im Himmelreich heißen; wer sie aber tut und (die Menschen) so lehrt, der wird groß im Himmelreich heißen.20 Denn ich sage euch: Wenn es mit eurer Gerechtigkeit nicht weit besser bestellt ist als bei den Schriftgelehrten und Pharisäern, so werdet ihr nimmermehr ins Himmelreich eingehen!«21 »Ihr habt gehört, daß den Alten[14] geboten worden ist (2.Mose 20,13; 21,12): ›Du sollst nicht töten‹, wer aber tötet, soll dem Gericht verfallen sein.22 Ich dagegen sage euch: Wer seinem Bruder auch nur zürnt, der soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder ›Dummkopf‹ sagt, soll dem Hohen Rat verfallen sein; und wer ›du Narr‹[15] zu ihm sagt, soll der Feuerhölle[16] verfallen sein.23 Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat,24 so laß deine Gabe dort vor dem Altar und gehe zunächst hin und versöhne dich mit deinem Bruder; alsdann geh hin und opfere deine Gabe!25 Sei zum Vergleich mit deinem Widersacher[17] ohne Säumen bereit, solange du mit ihm noch auf dem Wege (zum Richter) bist, damit dein Widersacher dich nicht dem Richter übergibt und der Richter dich dem Gerichtsdiener (überantwortet) und du ins Gefängnis gesetzt wirst.26 Wahrlich ich sage dir: Du wirst von dort sicherlich nicht herauskommen, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. (Lk 12,58)27 Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (2.Mose 20,14): ›Du sollst nicht ehebrechen!‹28 Ich dagegen sage euch: Wer eine Ehefrau auch nur mit Begehrlichkeit anblickt, hat damit schon in seinem Herzen Ehebruch an ihr begangen.29 Wenn dich also dein rechtes Auge ärgert[18], so reiß es aus und wirf es weg von dir; denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder (dir) verloren geht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.30 Und wenn deine rechte Hand dich ärgert[19], so haue sie ab und wirf sie weg von dir; denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder (dir) verloren geht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. –31 Ferner ist (zu den Alten) gesagt worden (5.Mose 24,1): ›Wer seine Ehefrau entläßt[20], der soll ihr einen Scheidebrief geben!‹32 Ich dagegen sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet – außer auf Grund von Unzucht –, der verschuldet es, daß dann Ehebruch mit ihr verübt wird; und wer eine entlassene[21] Frau heiratet, der begeht Ehebruch.33 Ihr habt weiter gehört, daß den Alten geboten worden ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3-4): ›Du sollst nicht falsch schwören‹, ›sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen!‹34 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs[22].36 Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören, denn du vermagst kein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.37 Eure Rede sei vielmehr ›ja ja – nein nein‹; jeder weitere Zusatz ist vom Übel[23].38 Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (2.Mose 21,24; 3.Mose 24,19-20): ›Auge um[24] Auge und Zahn um[25] Zahn!‹39 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt dem Bösen[26] keinen Widerstand leisten; sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin,40 und wer mit dir einen Rechtsstreit anfangen und dir den Rock nehmen[27] will, dem überlaß auch noch den Mantel,41 und wer dich zu einer Meile Weges nötigt[28], mit dem gehe zwei.42 Wer dich (um etwas) bittet, dem gib, und wer (Geld) von dir borgen will, den weise nicht ab!43 Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist (3.Mose 19,18); ›Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen!‹44 Ich dagegen sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger,45 damit ihr euch als Söhne (bzw. Kinder) eures himmlischen Vaters erweist. Denn er läßt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und läßt regnen auf Gerechte und Ungerechte.46 Denn wenn ihr (nur) die liebt, die euch lieben, welches Verdienst habt ihr da[29]? Tun das nicht auch die Zöllner?47 Und wenn ihr nur eure Freunde grüßt, was tut ihr da Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.«

Matthäus 5

Lutherbibel 2017

1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. (2Mo 19,3; 2Mo 19,11; Lk 6,20)2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. (Jes 57,15)4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. (Ps 126,5; Jes 61,1; Offb 7,17)5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen[1]. (Ps 37,11; Mt 11,29)6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. (Ps 17,15; Joh 6,35)7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Mt 18,33; Mt 25,35)8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. (Ps 24,3; Ps 51,12; 1Kor 13,12; 1Joh 3,2; Offb 22,4)9 Selig sind, die Frieden stiften[2]; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Jak 3,18)10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. (1Petr 3,14)11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. (Mt 10,22; Apg 5,41; 1Petr 4,14)12 Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. (2Chr 36,15; Apg 7,52; Hebr 11,33)13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt[3], womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. (Mk 9,50)14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Joh 8,12)15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. (Lk 8,16)16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Joh 15,8; Eph 5,8; Phil 2,14; 1Petr 2,12)17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Mt 3,15; Röm 10,4; 1Joh 2,7)18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. (Mt 24,35; Lk 16,17)19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. (Jak 2,10)20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Mt 7,21; Mt 23,2)21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. (2Mo 20,13; 2Mo 21,12)22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig. (1Joh 3,15)23 Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,24 so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. (Mk 11,25)25 Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. (Mt 18,23; Lk 12,58)26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen.« (2Mo 20,14)28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. (Hi 31,1)29 Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. (Mt 18,8; Kol 3,5)30 Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.31 Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« (5Mo 24,1; Mt 19,3)32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. (Lk 16,18; 1Kor 7,10)33 Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deine Eide halten.« (3Mo 19,12; 4Mo 30,3)34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; (Ps 48,3; Jes 66,1; Mt 23,16; Jak 5,12)35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« (2Mo 21,24)39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. (Kla 3,30; Joh 18,22; Röm 12,14; 1Petr 2,20)40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. (1Kor 6,7; Hebr 10,34)41 Und wenn dich jemand eine Meile nötigt[4], so geh mit ihm zwei.42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will. (5Mo 15,7)43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen.[5] (3Mo 19,18; Mt 22,39)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,[6] (Lk 6,27; Lk 23,34; Apg 7,60)45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Eph 5,1)46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (3Mo 19,2)

Matthäus 5

Elberfelder Bibel

1 Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. (Mt 15,29; Joh 6,3)2 Und er öffnete seinen Mund, lehrte sie und sprach:3 Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich[1] der Himmel. (Jes 57,15; Jak 2,5)4 Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. (Ps 119,28; Jes 61,2; Joh 16,20; Offb 7,17)5 Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. (Ps 37,11; Spr 2,21)6 Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. (Spr 21,21; Joh 6,35)7 Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. (Ps 41,2)8 Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. (Ps 17,15; Ps 24,3; Offb 22,4)9 Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. (Hebr 12,14)10 Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich[2] der Himmel. (2Thess 1,5; 1Petr 2,19)11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch[3] gegen euch reden werden um meinetwillen. (Apg 5,41)12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Mt 23,31; Apg 7,52; Hebr 11,26; Jak 5,10)13 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden[4]? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden. (Mk 9,50; Lk 14,34)14 Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. (Joh 8,12; Phil 2,15)15 Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel[5], sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. (Mk 4,21; Lk 11,33)16 So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. (Joh 15,8; 1Tim 5,25; Tit 2,7; Jak 3,13; 1Petr 2,12)17 Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Jes 42,21; Mt 3,15; Röm 10,4)18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. (Ps 119,89; Jes 40,8; Jes 51,6; Mt 24,35; Mk 13,31; Lk 16,17; Joh 10,35; 1Petr 1,25)19 Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich[6] der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich[7] der Himmel. (Ps 119,4)20 Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft[8], so werdet ihr keinesfalls in das Reich[9] der Himmel hineinkommen. (Mt 18,3; Mt 23,13; Mk 10,15; Phil 3,9)21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. (2Mo 20,13; 2Mo 21,12; 3Mo 24,17; 5Mo 5,17; Mt 19,18; Mk 10,19; Lk 18,20; Röm 13,9; Jak 2,11)22 Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt[10], dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka[11]!, dem Hohen Rat[12] verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr[13]!, der Hölle des Feuers verfallen sein wird. (Mt 18,8; Mt 25,41; Mk 9,43)23 Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, (Mk 11,25)24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar! (Mt 18,15)25 Komm deinem Gegner schnell entgegen[14], während du mit ihm auf dem Weg bist! Damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter überliefert und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen wirst. (Mt 6,15; Mt 18,35; Lk 12,58)26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze[15] bezahlt hast. (Mt 18,34)27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. (Mt 5,21)28 Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. (2Sam 11,2; Hi 31,1; Mt 15,19; 2Petr 2,14)29 Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß ⟨zur Sünde⟩ gibt[16], so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. (Mt 5,22; Mt 10,28)30 Und wenn deine rechte Hand dir Anstoß ⟨zur Sünde⟩ gibt[17], so hau sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. (Mt 5,22; Mt 10,28)31 Es ist aber gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief. (5Mo 24,1; Mt 19,7; Mk 10,4)32 Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, dass mit ihr Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. (Mt 19,9; Mk 10,11; Lk 16,18; 1Kor 7,10)33 Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen. (2Mo 20,7; 3Mo 19,12; 4Mo 30,3; 5Mo 5,11; 5Mo 23,22; Ps 50,14)34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht! Weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; (Ps 11,4; Mt 23,22; Apg 7,49; Jak 5,12)35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt; (Ps 48,3; Ps 99,5; Jes 66,1; Kla 2,1)36 noch sollst du bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein Haar weiß oder schwarz machen.37 Es sei aber euer Wort Ja ⟨ein⟩ Ja, ⟨und⟩ Nein ⟨ein⟩ Nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom[18] Bösen. (Lk 6,27; 2Kor 1,17; Jak 5,12)38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. (2Mo 21,24; 3Mo 24,20; 5Mo 19,21)39 Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar; (3Mo 19,18; Spr 20,22; Jak 5,6)40 und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Untergewand nehmen will, dem lass auch den Mantel! (1Kor 6,7)41 Und wenn jemand dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei!42 Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will! (5Mo 15,8; Ps 37,21; Spr 21,26)43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. (3Mo 19,18; 5Mo 23,6; Mt 19,19; Mt 22,39; Mk 12,31; Lk 10,27; Gal 5,14; Jak 2,8)44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde[19], und betet für die, die euch verfolgen, (Hi 31,29; Lk 23,34; Röm 12,14; 1Kor 4,12)45 damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Ps 145,9; Apg 14,17)46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?47 Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe?48 Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (5Mo 18,13; Mt 19,21; Hebr 6,1; Jak 1,4)

Matthäus 5

Das Buch

1 Als Jesus diese Menschenmengen sah, stieg er auf einen Hügel. Er setzte sich hin und seine Schüler lagerten sich um ihn herum.2 Dann fing er mit seinem Unterricht für sie an. Laut sagte er:3 »Wahres Glück haben alle, die immer mehr vom Geist Gottes erleben möchten. Gerade für sie bricht Gottes mächtige Gegenwart sich Bahn in dieser Welt.4 Wahres Glück haben alle, die am Ende sind. Denn sie werden erleben: Gott lässt sie nicht allein.5 Wahres Glück haben alle, die auf ihr eigenes Recht verzichten können. Gerade sie werden das beste Erbe erhalten.6 Wahres Glück haben alle, die von einer unstillbaren Sehnsucht erfüllt sind, dass es in der Welt endlich gerecht zugeht. Sie werden erleben, dass ihr Einsatz nicht umsonst gewesen ist.7 Wahres Glück haben alle, denen das Leid anderer nicht gleichgültig ist. Denn auch sie werden in ihren Schwierigkeiten Anteilnahme erfahren.8 Wahres Glück haben die Menschen, deren Herz lauter und rein ist. Ja, sie werden Gott selbst sehen.9 Wahres Glück haben die, die sich ganz für den Frieden einsetzen. Sie werden den Ehrennamen ›Kinder Gottes‹ tragen.10 Wahres Glück haben alle, die Verfolgung erleiden, weil sie an Gottes gutem Willen festhalten. Gerade ihnen gehört die neue Wirklichkeit, wo Gott Herr über alles ist.11 Wahres Glück habt ihr, wenn die Menschen euch ablehnen und wenn sie versuchen, euch alles zu nehmen, ja, wenn sie nur Schlechtes und Lügen über euch verbreiten, weil ihr euch zu mir gestellt habt!12 Dann jubelt erst recht voller Freude! Denn euch ist eine riesengroße Belohnung in Gottes neuer Wirklichkeit sicher. Genauso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gelebt haben.13 Ihr seid unglaublich wichtig für die Welt, genauso unverzichtbar wie Salz. Wenn Salz aber entsalzt wird, ist es zu überhaupt nichts mehr nütze. Am besten schüttet man es auf die Straße, wo die Menschen darauf hin- und herlaufen. Ihr seid unendlich wichtig!14 Genau wie das Licht, das die Welt erleuchtet. In der Nacht sieht man eine Stadt auf dem Berg schon von Weitem durch das Licht, das von ihr ausstrahlt. Das kann gar nicht anders sein.15 Natürlich zündet keiner eine Lampe an, um sie dann unter einem Eimer zu verstecken. Nein, man stellt sie an eine ganz besonders hohe Stelle. So kann sie ihr Licht auf alle werfen, die in dieses Haus kommen.16 Lasst doch das, was euer Leben hell gemacht hat, auch anderen zugutekommen! So merken sie, wie ihr euch für das Gute einsetzt. Dann werden sie dafür Gott die Ehre geben, ihm, der über allem thront und der doch der Vater von jedem Einzelnen von euch ist.17 Denkt ja nicht, dass ich gekommen bin, um das umzustoßen, was Gott in seinem Buch festgelegt hat und was die Propheten immer wieder bestätigt haben. Meine Aufgabe ist nicht, Gottes Willen in Frage zu stellen, sondern ihn ganz und gar zu erfüllen.18 Ja, das stimmt ohne jeden Zweifel: Bis zum Ende aller Zeit, wenn Himmel und Erde vergehen, wird nicht einmal der kleinste Buchstabe oder Federstrich in Gottes Buch außer Kraft gesetzt. Nein, alles wird genau erfüllt werden.19 Aber wer auch nur eine von diesen Anweisungen außer Kraft setzt, und das gilt auch für die weniger bedeutenden, und anderen das so beibringt, der wird auch ganz unbedeutend sein, wenn dann Gottes mächtige Wirklichkeit alles bestimmt. Wer aber alles in die Tat umsetzt und das auch anderen beibringt, der wird in der neuen Wirklichkeit Gottes eine große Bedeutung erlangen.20 Ich sage es euch klipp und klar: Wenn ihr nicht unendlich viel gerechter lebt als die Theologen und Pharisäer, dann werdet ihr nicht hineingelangen in die neue Wirklichkeit, wo der Himmel über alles herrschen wird.21 Ihr kennt die Gebote, die Gott schon vor langer Zeit den Menschen gegeben hat. Eins davon lautet: ›Du sollst niemanden töten. Wer aber einen Menschen umbringt, der muss verurteilt werden.‹22 Doch ich sage euch ganz deutlich: Jeder, der voller Zorn gegen seinen Bruder ist, muss verurteilt werden. Und wer seinen Bruder unbeherrscht anschreit, der muss vor dem Hohen Rat erscheinen. Wer aber seinen Bruder als Idiot beschimpft, der muss in die Feuerhölle hinein!23 Stell dir vor: Du machst dich auf, deine religiöse Pflicht zu erfüllen und eine Opfergabe zum Altar zu bringen. Dort fällt dir ein, dass dein Bruder noch im Unfrieden mit dir ist.24 Dann lass alles dort vor dem Altar stehen und liegen und bemühe dich zuerst um eine Versöhnung mit deinem Bruder. Komm erst danach wieder und bring dein Opfer dar!25 Vertrag dich schnell mit deinem Gegner, während ihr noch auf dem Weg zum Gericht seid. Sonst kann dir das passieren: Dein Gegner übergibt dich der Gewalt des Richters. Der Richter übergibt dich dem Vollzugsbeamten, und der sperrt dich ins Gefängnis.26 Ich sage dir klipp und klar: Du wirst da nicht mehr herauskommen, bevor du nicht den allerletzten Cent von deiner Schuld bezahlt hast!27 Ihr kennt auch das Gebot: ›Du sollst keinen Ehebruch begehen.‹28 Ich sage euch jedoch: Jeder, der eine Frau auch nur so anschaut, als ob er sie sexuell in Besitz nehmen will, der hat in seinem Innersten schon Ehebruch begangen.29 Wenn zum Beispiel dein rechtes Auge der Grund dafür wird, dass du zu Fall kommst, dann reiß es heraus und wirf es weg! Es ist besser für dich, dass ein Glied deines Körpers verrottet, als dass du als ganzer Mensch mit unversehrtem Leib in die Gottesferne kommst.30 Und wenn deine rechte Hand für dich zum Grund wird, dass du zu Fall kommst, dann schlag sie ab und wirf sie fort! Es ist nämlich besser für dich, dass eins deiner Körperteile verrottet, als dass dein gesamter Körper in der Hölle zugrunde geht.31 Im Buch Gottes steht geschrieben: ›Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr als Schutz einen Brief geben, der bestätigt, dass sie schuldlos geschieden ist.‹32 Aber ich sage euch klipp und klar: Wer seine Ehefrau wegschickt, außer aus dem Grund, dass sie sexuell untreu war, der schickt sie in den Ehebruch. Und der Mann, der eine geschiedene Frau heiratet, bricht damit die Ehe.33 Und noch eine weitere Anweisung haben die erhalten, die in früheren Zeiten Gottes Wort gehört haben: ›Du sollst nicht falsch schwören und du sollst nicht nachlässig damit sein, Gott gegenüber die feierlichen Versprechungen einzulösen, die du ihm gemacht hast.‹34 Ich sage euch deutlich: Schwört einfach überhaupt nicht! Ruft nicht den Himmel an. Denn er ist nicht weniger und nicht mehr als der Thron Gottes.35 Beschwört auch nicht die Erde. Denn sie ist ja der Ort, auf den Gott seinen Fuß setzt. Ruft auch nicht die heilige Stadt Jerusalem an. Es stimmt: In dieser Stadt wird der große König regieren, er, den Gott sendet.36 Und gib auch deinen Kopf nicht als Pfand für einen Schwur! Denn du kannst ja noch nicht einmal bestimmen, ob du mit hellen oder mit dunklen Haaren auf die Welt kommst.37 Wenn ihr Ja sagt, muss auch Ja gelten. Und wenn ihr Nein sagt, muss Nein gelten. Alles andere hat seinen Ursprung beim Bösen selbst.38 Im Gesetzbuch steht geschrieben: ›Wer ein Auge aussticht, soll nicht härter bestraft werden, als dass ihm auch sein Auge ausgestochen wird. Wer einen Zahn ausschlägt, dessen Strafe soll dem entsprechen: Auch ihm kann ein Zahn ausgeschlagen werden.‹39 Ich aber sage euch klipp und klar: Wehre dich nicht, wenn dir jemand übel mitspielt. Sondern wenn dir einer einen Schlag auf die rechte Wange gibt, halte ihm auch noch die linke hin!40 Und wenn dich einer berauben will und dir gewaltsam dein Hemd abnimmt, dann gib ihm auch noch deinen Mantel!41 Und wenn ein römischer Besatzungssoldat dich dazu zwingt, etwas für ihn eine Meile weit zu tragen, dann geh zwei mit ihm.42 Wenn einer etwas von dir haben will, dann gib es ihm, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir leihen will.43 Ihr habt mitbekommen, dass gesagt wird: Du wirst den lieb haben, der dir nahesteht, und deinen Feind hassen.44 Aber ich sage euch: Begegnet euren Feinden in Liebe und betet für die, die euch verfolgen.45 Wenn ihr das tut, dann erweist ihr euch als Kinder eures Vaters, der im Himmel ist. Denn so handelt Gott, der Schöpfer, auch. Er lässt seine Sonne aufgehen über allen Menschen, den Bösen und den Guten. Allen sendet er seinen Regen, den Gerechten und den Ungerechten.46 Wenn ihr aber nur denen mit Liebe begegnet, die euch lieben, was ist denn daran besonders zu belohnen? Tun das nicht auch die Menschen, deren ganzes Streben sich auf Betrug und Geldvermehrung richtet?47 Und wenn ihr nur die besonders freundlich behandelt, die zu eurer Familie gehören, inwiefern unterscheidet ihr euch dann von anderen? Das machen doch alle, selbst wenn sie nicht zu Gottes Volk gehören!48 Ihr aber sollt euch ganz anders verhalten. In allem, was ihr tut, sollt ihr euren Vater im Himmel widerspiegeln. Er ist vollkommen gerecht und wendet sich allen Menschen zu.