Lukas 11

Einheitsübersetzung 2016

1 Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! (Mt 6,9)2 Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name. / Dein Reich komme.3 Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!4 Und erlass uns unsere Sünden; / denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. / Und führe uns nicht in Versuchung!5 Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote;6 denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!,7 wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben?8 Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.9 Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. (Mt 7,7; Mk 11,24; Joh 14,13; Joh 15,7; Joh 16,24)10 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.11 Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet?13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.14 Jesus trieb einen Dämon aus, der stumm war. Es geschah aber: Als der Dämon ausgefahren war, da konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. (Mt 12,22; Mk 3,22)15 Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Herrscher der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. (Mt 10,25)16 Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. (Mt 12,38; Mt 16,1; Mk 8,11; Lk 11,29; Joh 6,30; 1Kor 1,22)17 Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich selbst gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein.18 Wenn also der Satan in sich selbst gespalten ist, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.19 Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Söhne sie aus? Deswegen werden sie eure Richter sein.20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen. (2Mo 8,15; Ps 8,4; Lk 17,21)21 Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; (Jes 49,24)22 wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere seine ganze Rüstung, auf die er sich verlassen hat, und verteilt seine Beute.23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.24 Wenn ein unreiner Geist aus dem Menschen ausfährt, durchwandert er wasserlose Gegenden, um eine Ruhestätte zu suchen, findet aber keine. Dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. (Mt 12,43)25 Und er kommt und findet es sauber und geschmückt.26 Dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. Und die letzten Dinge jenes Menschen werden schlimmer sein als die ersten.27 Es geschah aber: Als er das sagte, da erhob eine Frau aus der Menge ihre Stimme und rief ihm zu: Selig der Schoß, der dich getragen, und die Brust, die dich gestillt hat!28 Er aber erwiderte: Ja, selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und es befolgen. (Lk 8,21)29 Als immer mehr Menschen zusammenkamen, begann er zu sprechen: Diese Generation ist eine böse Generation. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden außer das Zeichen des Jona. (Mt 12,38; Mt 16,1; Mk 8,11; Lk 11,16; Joh 6,30)30 Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.31 Die Königin des Südens wird beim Gericht mit den Männern dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo. (1Kön 10,1)32 Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf die Botschaft des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona. (Jon 3,5)33 Niemand zündet eine Leuchte an und stellt sie in einen versteckten Winkel oder unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, das Licht sehen. (Mt 5,15; Mk 4,21; Lk 8,16)34 Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge gesund ist, dann ist dein ganzer Leib hell. Wenn es aber krank ist, dann ist auch dein Leib finster. (Mt 6,22)35 Achte also darauf, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist!36 Wenn nun dein ganzer Leib hell ist und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er ganz hell sein, wie wenn die Leuchte dich mit ihrem Strahl bescheint.37 Nach dieser Rede lud ein Pharisäer Jesus ein, bei ihm zu essen. Jesus ging zu ihm und begab sich zu Tisch. (Mt 23,1)38 Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. (Mt 15,2; Mk 7,2; Kol 2,21)39 Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raffsucht und Bosheit.40 Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen?41 Gebt lieber als Almosen, was ihr habt; und siehe, alles ist für euch rein.42 Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse und geht am Recht und an der Liebe Gottes vorbei. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen.43 Weh euch Pharisäern! Ihr liebt den Ehrenplatz in den Synagogen und wollt auf den Straßen und Plätzen gegrüßt werden. (Mk 12,38; Lk 20,46)44 Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken.45 Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, mit diesen Worten beleidigst du auch uns.46 Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen unerträgliche Lasten auf, selbst aber rührt ihr die Lasten mit keinem Finger an.47 Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden.48 Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten.49 Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen,50 damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, von dieser Generation gefordert wird,51 vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der zwischen Altar und Tempelhaus umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. (1Mo 4,8; 2Chr 24,20)52 Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.53 Als Jesus von dort weggegangen war, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen;54 sie lauerten ihm auf, um ihn in seinen eigenen Worten zu fangen.

Lukas 11

Hoffnung für alle

1 Einmal hatte sich Jesus zurückgezogen, um zu beten. Danach sprach ihn einer seiner Jünger an: »Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen. Auch Johannes hat dies seine Jünger gelehrt.« (Mt 6,9; Mt 7,7)2 Jesus antwortete ihnen: »So sollt ihr beten: Vater! Dein heiliger Name soll geehrt werden. Lass dein Reich kommen.3 Gib uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen,[1]4 und vergib uns unsere Verfehlungen. Denn auch wir vergeben denen, die an uns schuldig geworden sind. Lass nicht zu, dass wir in Versuchung geraten.«5 Dann sagte Jesus zu den Jüngern: »Stellt euch vor, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht geht er zu ihm, klopft an die Tür und bittet ihn: ›Leih mir doch bitte drei Brote.6 Ich habe unerwartet Besuch bekommen und nichts im Haus, was ich ihm anbieten könnte.‹7 Würde der Freund dann von drinnen antworten: ›Stör mich nicht! Ich habe die Tür schon abgeschlossen und mich schlafen gelegt. Außerdem könnten die Kinder in meinem Bett aufwachen. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.‹? Doch bestimmt nicht!8 Das eine ist sicher: Selbst wenn er schon nicht aufstehen und dem Mann etwas geben will, weil er sein Freund ist, so wird er schließlich doch aus seinem Bett steigen und ihm alles Nötige geben, weil der andere so unverschämt ist und ihm einfach keine Ruhe lässt.9 Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet!10 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.11 Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es um einen Fisch bittet,12 oder einen Skorpion, wenn es um ein Ei bittet?13 Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn darum bitten!«14 Einmal trieb Jesus einen Dämon aus, der einen Mann stumm gemacht hatte[2]. Als der Dämon ihn verlassen hatte, konnte der Mann wieder sprechen. Die Leute, die das beobachteten, staunten; (Mt 12,22; Mk 3,22)15 aber es gab auch einige, die sagten: »Er hat seine Macht vom Teufel[3], dem Obersten aller Dämonen, bekommen, nur darum kann er die Menschen von Dämonen befreien.«16 Andere wieder, die Jesus eine Falle stellen wollten, verlangten von ihm ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott ihn gesandt hatte.17 Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang; und eine Familie, die ständig in Zank und Streit lebt, bricht auseinander.18 Wenn nun der Satan sich selbst bekämpft – wie kann dann sein Reich bestehen? Ihr behauptet, ich würde die Dämonen durch die Kraft des Teufels austreiben.19 Wenn das tatsächlich so wäre: Welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch deswegen das Urteil sprechen.20 Wenn ich aber die Dämonen durch Gottes Macht austreibe, so ist das ein Zeichen dafür, dass Gottes Reich unter euch angebrochen ist!21 Solange ein starker Mann gut bewaffnet ist und sein Haus bewacht, kann ihm niemand etwas rauben;22 es sei denn, er wird von einem Stärkeren angegriffen und überwältigt. Dieser nimmt ihm die Waffen weg, auf die er vertraute, und verteilt seinen ganzen Besitz.23 Ich sage euch: Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir Menschen für Gott gewinnt, der führt sie in die Irre[4]24 »Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ (Mt 12,43)25 Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und aufgeräumt vorfindet,26 dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ziehen sie in den Menschen ein, der nun noch schlechter dran ist als vorher.«27 Während Jesus das sagte, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge ihm zu: »Wie glücklich kann sich die Frau schätzen, die dich geboren und gestillt hat!«28 Darauf erwiderte Jesus: »Ja, aber noch glücklicher sind die Menschen, die Gottes Botschaft hören und danach leben.«29 Immer mehr Leute drängten sich um Jesus. Da sagte er zu ihnen: »Was seid ihr nur für eine böse Generation! Ihr verlangt einen Beweis, dass Gott mich gesandt hat, doch den werdet ihr nicht bekommen. Ihr und eure Zeitgenossen werdet nur das Wunder sehen, das am Propheten Jona geschah. (Mt 12,38)30 So wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen Gottes wurde, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.31 Die Königin von Saba wird am Tag des Gerichts gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von König Salomos Weisheit zu lernen. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Salomo!32 Auch die Einwohner von Ninive werden am Gerichtstag gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Jona.«33 »Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann oder stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht. (Mt 5,15; Mt 6,22)34 Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt. Wenn sie aber getrübt sind, ist es dunkel in dir.35 Deshalb achte darauf, dass das Licht in deinem Innern nicht erlischt!36 Wenn du es einlässt und keine Finsternis in dir ist, dann lebst du im Licht – so als würdest du von einer hellen Lampe angestrahlt.«37 Jesus sprach noch mit seinen Zuhörern, als er von einem Pharisäer zum Essen eingeladen wurde. Er ging mit und nahm am Tisch Platz. (Mt 23,6; Mt 23,25)38 Entrüstet bemerkte der Gastgeber, dass sich Jesus vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hatte, wie es bei den Juden vorgeschrieben war.39 Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Das passt zu euch, ihr Pharisäer! Ihr wascht eure Becher und Schüsseln von außen ab, aber ihr selber seid in eurem Innern voller Gier und Bosheit.40 Wie dumm ihr doch seid! Ihr wisst ganz genau, dass Gott beides geschaffen hat – Äußeres und Inneres.41 Gebt das, was in euren Bechern und Schüsseln ist, den Armen, dann seid ihr auch vor Gott rein!42 Wehe euch, ihr Pharisäer! Sogar von Küchenkräutern wie Minze und Raute und auch von allen anderen Gewürzen gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber das, was viel wichtiger wäre – Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott –, ist euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.43 Wehe euch, ihr Pharisäer! In der Synagoge sitzt ihr am liebsten in der ersten Reihe, und es gefällt euch, wenn man euch auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßt.44 Wehe euch! Wer mit euch zu tun hat, der weiß nicht, dass er sich verunreinigt. Denn ihr seid wie Gräber, die vom Gras überwuchert sind und über die man geht, ohne es zu wissen.«45 »Lehrer«, rief einer der Gesetzeslehrer dazwischen, »damit beleidigst du auch uns!« (Mt 23,4; Mt 23,13; Mt 23,29)46 Jesus erwiderte: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen fast unerträgliche Lasten auf, doch ihr selbst rührt keinen Finger, um diese Lasten zu tragen.47 Wehe euch! Ihr baut Denkmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht wurden.48 Damit gebt ihr also selbst zu, dass ihr nicht anders seid als eure Vorfahren. Sie haben die Propheten getötet, und ihr vollendet ihr Werk durch eure Denkmäler.49 Deshalb hat Gott in seiner Weisheit gesagt: Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken; doch sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen!50 Darum werdet ihr auch zur Rechenschaft gezogen für den Mord an allen Propheten, seit die Welt besteht:51 angefangen bei Abel bis hin zu Secharja, der zwischen Brandopferaltar und Tempel ermordet worden ist. Ja, ich sage euch: Noch diese Generation wird dafür die Verantwortung tragen müssen.52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn durch eure Lehren verhindert ihr, dass die Menschen den Schlüssel finden, der die Tür zur Wahrheit öffnet.[5] Ihr selbst seid nicht durch diese Tür gegangen, und ihr versperrt auch noch allen den Weg, die hineinwollen.«53 Als Jesus das Haus wieder verließ, bedrängten ihn die Gesetzeslehrer und Pharisäer hartnäckig mit immer neuen Fragen.54 Sie warteten nur darauf, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können.

Lukas 11

Schlachter 2000

1 Und es begab sich, dass er an einem Ort im Gebet war; und als er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte! (Mk 1,35; Lk 6,12; Röm 8,26)2 Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden. (Ps 96,8; Lk 1,49; Eph 3,14; 1Petr 1,17; Offb 11,15)3 Gib uns täglich unser nötiges Brot! (2Mo 16,4)4 Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns etwas schuldig ist! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen! (Mk 11,25; Joh 17,15)5 Und er sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote, (5Mo 15,6; Ps 37,26; Spr 19,17)6 denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann!7 und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben!8 — ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht. (Lk 18,5)9 Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! (Ps 81,11; Jer 29,13; Mk 11,24; Joh 15,7; Jak 1,5; 1Joh 3,22)10 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. (2Chr 33,13)11 Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn [er ihn] um einen Fisch [bittet], gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? (Jes 49,15)12 Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben? (Hes 2,6; Lk 10,19; Offb 9,10)13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten! (Ps 145,19; Spr 1,23; Jes 44,3)14 Und er trieb einen Dämon aus, und der war stumm. Es geschah aber, nachdem der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich. (Mk 7,37; 1Joh 3,8)15 Aber etliche von ihnen sprachen: Durch Beelzebul[1], den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus! (2Kön 1,2; Mk 3,22)16 Und andere versuchten ihn und verlangten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. (Mt 16,1)17 Er aber, da er ihre Gedanken kannte, sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und ein Haus, das gegen sich selbst ist, fällt. (Jes 9,18; Lk 9,47; Joh 2,25; Gal 5,15; Offb 2,23)18 Wenn aber auch der Satan mit sich selbst uneins ist, wie kann sein Reich bestehen? Ihr sagt ja, ich treibe die Dämonen durch Beelzebul aus. (Jak 3,14)19 Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. (Hi 15,6; Mt 12,41; Lk 11,31; Lk 19,22)20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! (2Mo 8,19; Mt 12,28; Lk 10,11)21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so bleibt sein Besitztum in Frieden. (Mt 12,29; Mk 3,27)22 Wenn aber der, welcher stärker ist als er, über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute. (Joh 12,31)23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut! (Lk 9,50)24 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Gegenden und sucht Ruhe. Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich weggegangen bin. (Jes 57,21)25 Und wenn er kommt, findet er es gesäubert und geschmückt. (Jud 1,8)26 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen schlimmer als der erste. (Hebr 6,4; Hebr 10,26)27 Es geschah aber, als er dies redete, da erhob eine Frau aus der Volksmenge die Stimme und sprach zu ihm: Glückselig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast! (Lk 1,47; Lk 1,55)28 Er aber sprach: Glückselig sind vielmehr die, die Gottes Wort hören und es bewahren! (Ps 119,1; Lk 6,47; Joh 13,17)29 Als aber die Volksmenge sich haufenweise herzudrängte, fing er an zu sagen: Dies ist ein böses Geschlecht! Es fordert ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. (Mk 8,11; Lk 11,16; Lk 23,8; Joh 2,18; Joh 4,48; Joh 6,30)30 Denn gleichwie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. (Joh 2,11)31 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen die Männer dieses Geschlechts und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Salomo! (Joh 1,14)32 Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona! (Lk 9,35; Joh 3,31)33 Niemand aber zündet ein Licht an und setzt es an einen verborgenen Ort, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. (Lk 8,16)34 Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. (Ps 119,18; Ps 119,34; Spr 20,27; Eph 4,18; Eph 5,8)35 So habe nun acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist! (Joh 9,39; 1Tim 1,19)36 Wenn nun dein ganzer Leib licht ist, sodass er keinen finsteren Teil mehr hat, so wird er ganz hell sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahl dich erleuchtet. (Spr 4,18; 1Joh 1,7)37 Und während er redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. (Lk 7,36; Lk 10,8; Lk 14,1; 1Kor 9,22)38 Der Pharisäer aber verwunderte sich, als er sah, dass er sich vor dem Mittagsmahl nicht gewaschen hatte. (Mk 7,3)39 Da sprach der Herr zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voll Raub und Bosheit. (Spr 26,23; Mt 23,25; Lk 16,15; Tit 1,15)40 Ihr Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere schuf, auch das Innere gemacht?41 Gebt nur von dem, was darin ist, Almosen, siehe, so ist euch alles rein! (Mt 19,21; Lk 12,33)42 Aber wehe euch Pharisäern, dass ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht und die Liebe Gottes umgeht! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. (1Sam 15,22; Mi 6,8; Mt 23,23)43 Wehe euch Pharisäern, dass ihr den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten liebt! (Lk 20,46; Lk 23,6; Joh 5,44)44 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr wie die unkenntlich gewordenen Gräber seid, über welche die Leute dahingehen, ohne es zu wissen! (Mt 23,27)45 Da antwortete einer der Gesetzesgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmähst du auch uns! (Jer 6,10; Jer 20,8; Joh 9,40)46 Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Bürden auf, und ihr selbst rührt die Bürden nicht mit einem Finger an. (Mt 23,3; Apg 15,10)47 Wehe euch, dass ihr die Grabmäler der Propheten baut! Eure Väter aber haben sie getötet. (Apg 7,51; 1Thess 2,15)48 So bestätigt ihr also die Taten eurer Väter und habt Wohlgefallen daran; denn jene haben sie getötet, ihr aber baut ihre Grabmäler. (Mt 23,29; Röm 2,1)49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden etliche von ihnen töten und verfolgen, (Hi 12,13; Jer 26,4; Mt 23,34; Joh 16,2; Apg 5,40; Apg 7,52; Apg 12,2)50 damit von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten gefordert werde, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist, (Jes 26,21)51 vom Blut Abels an bis zum Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Tempel umkam. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlecht! (1Mo 4,8; Mt 23,35)52 Wehe euch Gesetzesgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen! Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert! (Jer 8,8; Mal 2,7; Mt 15,14; Joh 9,22)53 Und als er dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihm hart zuzusetzen und ihn über vieles auszufragen, (Jer 20,10)54 wobei sie ihm auflauerten und versuchten, etwas aus seinem Mund aufzufangen, damit sie ihn verklagen könnten. (Mt 22,15)

Lukas 11

Zürcher Bibel

1 Und es geschah, nachdem er an einem Ort lange gebetet hatte, dass einer seiner Jünger zu ihm sagte: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat.2 Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.[1] (Ps 145,11; Jes 10,9; Jes 29,23; Jes 52,7; Jes 63,16)3 Das Brot, das wir nötig haben, gib uns Tag für Tag. (Ps 145,15)4 Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird. Und führe uns nicht in Versuchung. (Lk 17,3; Lk 22,40)5 Und er sagte zu ihnen: Stellt euch vor, ihr habt einen Freund und geht mitten in der Nacht zu ihm und sagt: Freund, leih mir drei Brote,6 denn ein Freund, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen könnte.7 Und jener drinnen würde antworten: Belästige mich nicht! Die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder liegen bei mir im Bett. Ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.8 Ich sage euch: Wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch seines unverschämten Bittens wegen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht. (Lk 18,5)9 Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.10 Denn wer bittet, empfängt; wer sucht, der findet; wer anklopft, dem wird aufgetan. (Mt 7,8)11 Wer von euch gibt seinem Sohn, wenn der ihn, den Vater, um einen Fisch bittet, statt des Fisches eine Schlange,12 oder wer gibt, wenn er ihn um ein Ei bittet, einen Skorpion?13 Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater den heiligen Geist vom Himmel herab denen geben, die ihn bitten. (Röm 8,15)14 Und er war dabei, einen stummen Dämon auszutreiben. Und es geschah, als der Dämon ausfuhr, dass der Stumme zu reden begann, und die Leute wunderten sich. (Mt 9,32)15 Einige von ihnen aber sagten: Durch Beelzebul, den Fürsten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. (Mt 9,34)16 Andere forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn in Versuchung zu führen. (Lk 11,29)17 Er aber wusste, was in ihnen vorging, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird verwüstet, und ein Haus fällt über das andere.18 Wenn nun auch der Satan in sich gespalten ist, wie kann dann sein Reich Bestand haben? Ihr sagt ja, dass ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe.19 Wenn ich nun die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.20 Wenn ich jedoch durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Reich Gottes zu euch gelangt. (2Mo 8,15; 2Mo 10,9)21 Wenn ein Starker mit Waffen in der Hand seinen Hof bewacht, ist sein Besitz in Sicherheit.22 Wenn aber ein Stärkerer ihn angreift und ihn besiegt, nimmt er ihm die Rüstung, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. (Mk 9,40; Lk 9,50)24 Wenn der unreine Geist aus dem Menschen ausgefahren ist, streift er durch wasserlose Gegenden, sucht Ruhe und findet sie nicht. Dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich herkam.25 Und wenn er zurückkommt, findet er es gefegt und geschmückt.26 Dann geht er und holt sieben weitere Geister, die schlimmer sind als er, und sie ziehen ein und lassen sich dort nieder. Und es steht um jenen Menschen am Ende schlimmer als zuvor.27 Und es geschah, als er das sagte, dass eine Frau aus der Menge ihre Stimme erhob und zu ihm sagte: Selig der Schoss, der dich getragen hat, und die Brüste, an denen du gesogen hast. (Lk 1,42)28 Er aber sprach: Selig vielmehr, die das Wort Gottes hören und bewahren. (Lk 8,21)29 Als aber noch mehr Leute dazukamen, begann er zu reden und sprach: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht! Es fordert ein Zeichen, doch ihm wird kein Zeichen gegeben werden ausser dem Zeichen des Jona. (Lk 9,41; Lk 11,16; Lk 23,8; Joh 4,48; 1Kor 1,22)30 Denn wie Jona zum Zeichen geworden ist für die Leute von Ninive, so wird es auch der Menschensohn werden für dieses Geschlecht.31 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen die Männer dieses Geschlechts und sie verurteilen. Denn sie kam vom Ende der Erde, um Salomos Weisheit zu hören. Hier aber ist mehr als Salomo! (1Kön 10,1)32 Die Männer Ninives werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und es verurteilen, denn sie sind dem Ruf des Jona gefolgt und umgekehrt. Hier aber ist mehr als Jona! (Jon 3,5)33 Niemand zündet ein Licht an und stellt es in ein Versteck und auch nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen. (Lk 8,16)34 Das Licht des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge lauter ist, ist auch dein ganzer Leib von Licht erfüllt. Wenn es aber böse ist, ist auch dein Leib finster. (Mt 6,22)35 Gib also acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist.36 Wenn nun dein Leib ganz von Licht erfüllt ist und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er ganz von Licht erfüllt sein, wie wenn das Licht dich mit einem Blitz durchleuchtete.37 Während er noch redete, bat ihn ein Pharisäer, bei ihm zu essen. Und er trat ein und setzte sich zu Tisch. (Lk 7,36)38 Als der Pharisäer das sah, wunderte er sich, dass er sich vor dem Essen nicht gewaschen hatte. (Mt 15,2; Mk 7,2)39 Da sagte der Herr zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, das Äussere von Bechern und Schüsseln haltet ihr rein, euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. (Mk 7,4)40 Ihr Toren! Hat nicht der, welcher das Äussere geschaffen hat, auch das Innere geschaffen?41 Gebt lieber, was in den Schüsseln drin ist, als Almosen - dann ist euch alles rein. (Mk 7,19; Lk 12,33)42 Doch wehe euch, ihr Pharisäer! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Raute und jedem Kraut, aber am Recht und an der Liebe Gottes geht ihr vorbei. Dies aber sollte man tun und jenes nicht lassen. (3Mo 27,30; 5Mo 14,22; Mi 6,8; Sach 7,9; Lk 18,12)43 Wehe euch, ihr Pharisäer! Ihr liebt es, die Ehrenplätze in den Synagogen innezuhaben und auf den Marktplätzen gegrüsst zu werden. (Mt 23,6; Mk 12,38; Lk 14,7; Lk 20,46)44 Wehe euch! Ihr seid wie die unkenntlich gewordenen Gräber; die Leute gehen über sie hinweg, ohne es zu wissen.45 Da entgegnet ihm einer von den Gesetzeslehrern: Meister, mit diesen Worten beleidigst du auch uns.46 Er aber sprach: Wehe auch euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr bürdet den Menschen unerträgliche Lasten auf, doch ihr selbst rührt mit keinem Finger an die Lasten. (Apg 15,10)47 Wehe euch! Ihr baut den Propheten Denkmäler, eure Väter aber haben sie getötet. (Mt 23,31; Lk 6,22; Lk 13,34; Apg 7,52)48 So seid ihr Zeugen für die Taten eurer Väter und heisst sie gut. Denn sie haben sie getötet, und ihr baut ihnen Denkmäler.49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden; einige von ihnen werden sie verfolgen und töten, (Jer 7,25)50 und darum soll das Blut aller Propheten, das vergossen wurde seit Grundlegung der Welt, von diesem Geschlecht gefordert werden,51 von dem Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der umgebracht wurde zwischen Altar und Tempel. Ja, ich sage euch: Es wird von diesem Geschlecht gefordert werden! (1Mo 4,8)52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und denen, die hineingehen wollten, habt ihr es verwehrt.53 Und als er von dort wegging, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihn mit immer neuen Fragen zu bedrängen.54 Und sie stellten ihm nach, um etwas aus seinem Mund zu erjagen.

Lukas 11

Neue Genfer Übersetzung

1 Jesus hatte unterwegs Halt gemacht und gebetet. Darauf[1] bat ihn einer seiner Jünger: »Herr, lehre uns beten; auch Johannes hat seine Jünger beten gelehrt.« (Mt 6,9)2 Jesus sagte zu ihnen: »Wenn ihr betet, dann sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.3 Gib uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen[2].4 Und vergib uns unsere Sünden; auch[3] wir vergeben jedem, der an uns schuldig geworden ist. Und lass uns nicht in Versuchung geraten.«5 Weiter sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Angenommen, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht sucht er ihn auf und sagt zu ihm: ›Bitte[4] leih mir doch drei Brote! (Mt 7,7)6 Ein Freund von mir hat auf der Reise bei mir Halt gemacht, und ich habe nichts, was ich ihm anbieten könnte.‹7 Und angenommen, der, den er um Brot bittet, ruft dann von drinnen: ›Lass mich in Ruhe! Die Tür ist schon abgeschlossen, und meine Kinder und ich sind längst im Bett[5]. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.‹8 Ich sage euch: Er wird es schließlich doch tun – wenn nicht deshalb, weil der andere mit ihm befreundet ist, dann doch bestimmt, weil er ihm keine Ruhe lässt[6]. Er wird aufstehen und ihm alles geben, was er braucht.9 Darum sage ich euch: Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet.10 Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet.11 Ist unter euch ein Vater, der seinem Kind[7] eine Schlange geben würde[8], wenn es ihn um einen Fisch bittet? (Mt 7,9)12 Oder einen Skorpion, wenn es ihn um ein Ei bittet?13 Wenn also ihr, die ihr doch böse seid, das nötige Verständnis habt, um euren Kindern gute Dinge zu geben, wie viel mehr wird dann der Vater im Himmel[9] denen den Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten.«14 Einmal trieb Jesus einen stummen[10] Dämon aus einem Besessenen aus. Sowie der Dämon ausgefahren war, konnte der Mann, der bis dahin stumm gewesen war, reden. Die Menge staunte; (Mt 9,32; Mt 12,22; Mk 3,22)15 doch einige waren darunter, die sagten: »Er treibt die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul[11] aus, dem Obersten der Dämonen.«16 Andere wollten Jesus auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.17 Jesus, der ihre Überlegungen kannte, sagte zu ihnen: »Jedes Reich, das mit sich selbst im Streit liegt, geht zugrunde; in einem solchen Reich fällt eine Familie über die andere her[12].18 Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann bestehen? Und[13] ihr behauptet, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe!19 Wenn ich die Dämonen tatsächlich mit Hilfe von Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure eigenen Leute[14] sie aus? Sie selbst sind es daher, die über euch das Urteil sprechen werden.20 Wenn ich die Dämonen nun aber durch Gottes Finger austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen.21 Solange ein starker Mann in voller Bewaffnung sein Haus[15] bewacht, ist sein Besitz in Sicherheit.22 Doch wenn ein Stärkerer ihn angreift und ihn besiegt, nimmt er ihm alle seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.23 Wer nicht auf meiner Seite steht[16], ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.«24 »Wenn ein böser[17] Geist einen Menschen verlassen hat, zieht er durch öde Gegenden[18] und sucht einen Ruheplatz, findet aber keinen. Dann[19] sagt er sich: ›Ich will wieder in mein Haus gehen, das ich verlassen habe.‹ (Mt 12,43)25 Er kehrt zurück und findet das Haus sauber und aufgeräumt.26 Daraufhin[20] geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen in das Haus ein und wohnen dort. Damit steht es am Ende schlimmer um diesen Menschen als am Anfang.«27 Während Jesus über diese Dinge sprach, unterbrach ihn plötzlich eine Frau aus der Menge[21] und rief ihm zu: »Glücklich zu preisen ist die Frau, die dich zur Welt bringen und die dich stillen durfte[22]!« –28 »Ja«, erwiderte Jesus, »glücklich zu preisen sind die, die Gottes Wort hören und es befolgen.«29 Die Menge, die sich um Jesus drängte, wurde immer größer. Da sagte er: »Diese Generation ist böse! Sie verlangt ein Zeichen. Aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden, nur das des Propheten Jona. (Mt 12,38)30 Denn wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für die heutige Generation sein.31 Im Gericht wird die Königin aus dem Süden gegen die Menschen der heutigen Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und hier ist einer, der mehr ist als[23] Salomo!32 Im Gericht werden auch die Leute[24] von Ninive gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf Jonas Predigt hin umgekehrt – und hier ist einer, der mehr ist als Jona!«33 »Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie dann in einem Winkel oder stellt sie unter ein Gefäß[25]. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit jeder, der hereinkommt, Licht hat und sehen kann[26]. (Mt 5,15; Mt 6,22; Mk 4,21)34 Das Auge gibt deinem Körper Licht. Ist dein Auge gut[27], dann ist dein ganzer Körper[28] im Licht. Ist es jedoch schlecht, dann ist dein Körper im Finstern.35 Achte deshalb darauf, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist.36 Wenn nun dein ganzer Körper im Licht steht und nichts mehr an ihm finster ist, dann ist es, wie wenn dich eine Lampe mit ihrem hellen Schein anstrahlt; alles steht im Licht.«37 Kaum hatte Jesus aufgehört zu reden[29], lud ihn ein Pharisäer zum Essen ein. Jesus ging zu ihm ins Haus und nahm am Tisch Platz, (Mt 23,13; Mk 7,1)38 ohne zuerst die vorgeschriebene Waschung zu verrichten. Als der Pharisäer das sah, war er entrüstet.39 Da sagte der Herr zu ihm: »So seid ihr Pharisäer! Ihr reinigt das Äußere eurer Becher und Schüsseln[30], aber euer Inneres ist voll Raubgier und Bosheit.40 Ihr Toren! Hat der, der das Äußere schuf, nicht auch das Innere geschaffen?41 Gebt doch, was in euren Bechern und Schüsseln ist[31], den Armen, und ihr werdet sehen: Alles ist dann für euch rein!42 Aber wehe euch Pharisäern! Ihr gebt den zehnten Teil von Kräutern wie Minze und Raute und von sämtlichen Gemüsesorten und lasst dabei die Forderungen der Gerechtigkeit und der Liebe Gottes außer Acht. Diese solltet ihr erfüllen und das andere nicht unterlassen.43 Wehe euch Pharisäern! In den Synagogen nehmt ihr die vordersten Sitze für euch in Anspruch, und ihr liebt es, wenn man euch auf der Straße[32] ehrfurchtsvoll grüßt.44 Wehe euch! Ihr seid wie Gräber, die unkenntlich geworden sind; die Leute gehen darüber und verunreinigen sich, ohne es zu merken.«45 Einer der Gesetzeslehrer unterbrach[33] Jesus und rief: »Meister, mit dem, was du sagst, greifst du auch uns an!«46 Darauf sagte Jesus: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen Lasten auf, die man kaum tragen kann, aber ihr selbst rührt diese Lasten mit keinem Finger an.47 Wehe euch! Ihr errichtet Grabmäler für die Propheten, die doch von euren Vorfahren umgebracht wurden.48 Damit gebt ihr nicht nur zu[34], dass eure Vorfahren das getan haben; ihr heißt es sogar gut. Sie haben die Propheten umgebracht, und ihr errichtet die Grabmäler.49 Das ist auch der Grund, weshalb die Weisheit Gottes gesagt hat: ›Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen schicken; einige von ihnen werden sie umbringen, und andere werden sie verfolgen.‹[35]50 Darum wird diese Generation[36] zur Rechenschaft gezogen werden für den Tod aller Propheten, die seit der Erschaffung der Welt umgebracht wurden,51 angefangen bei Abel bis hin zu Sacharja[37], der zwischen dem Altar und dem Haus Gottes umkam. Ja, ich sage euch: Diese Generation wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. (1Mo 4,1; Hebr 11,4; Hebr 12,24; 1Joh 3,12)52 Wehe euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Selbst seid ihr nicht eingetreten, und die, die eintreten wollten, habt ihr daran gehindert.«53 Als Jesus jenes Haus wieder verließ, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, mit immer neuen Fragen auf ihn einzudringen; sie ließen nichts unversucht, um ihn in die Enge zu treiben,54 und lauerten darauf, ihn bei einer verfänglichen Äußerung zu ertappen.

Lukas 11

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Einmal hatte sich Jesus zum Gebet zurückgezogen. Als er es beendet hatte, bat ihn einer der Jünger: »Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen! Johannes hat es seine Jünger auch gelehrt.« (Mt 6,9; Mt 7,7; Lk 5,16)2 Jesus antwortete: »Das soll euer Gebet sein: Vater! Mach deinen Namen groß in der Welt! Komm und richte deine Herrschaft auf! (Lk 4,43; Lk 9,2; Lk 9,62; Lk 11,20; Lk 17,21; Lk 19,11; Apg 1,6; Apg 28,23)3 Gib uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen. (Lk 12,22)4 Vergib uns unsere Verfehlungen, denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig geworden sind. Und lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden.« (Mt 6,13; Mt 6,14)5 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Stellt euch vor, einer von euch geht mitten in der Nacht zu seinem Freund und bittet ihn: ›Lieber Freund, leih mir doch drei Brote!6 Ich habe gerade Besuch von auswärts bekommen und kann ihm nichts anbieten.‹7 Würde da der Freund im Haus wohl rufen: ›Lass mich in Ruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder liegen bei mir im Bett. Ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben‹? (Lk 18,5)8 Ich sage euch, wenn er auch nicht gerade aus Freundschaft aufsteht und es ihm gibt, so wird er es doch wegen der Unverschämtheit jenes Menschen tun und ihm alles geben, was er braucht.9 Deshalb sage ich euch: Bittet und ihr werdet bekommen! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch geöffnet! (Mt 7,7)10 Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.11 Ist unter euch ein Vater, der seinem Kind eine Schlange geben würde, wenn es um einen Fisch bittet?12 Oder einen Skorpion, wenn es um ein Ei bittet?13 So schlecht ihr auch seid, ihr wisst doch, was euren Kindern guttut, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten.«14 Jesus heilte einen Stummen, der von einem bösen Geist besessen war. Als der böse Geist von ihm ausgefahren war, konnte der Mann wieder sprechen. Die Menge staunte, (Mt 9,32; Mt 12,22; Mk 3,22)15 aber einige sagten: »Er kann die bösen Geister nur austreiben, weil Beelzebul, der oberste aller bösen Geister, ihm die Macht dazu gibt.« (Mt 9,34)16 Andere wollten Jesus auf die Probe stellen und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel als Beweis dafür, dass er wirklich von Gott beauftragt sei.[1] (Joh 6,30)17 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: »Jeder Staat, dessen Machthaber einander befehden, muss untergehen, und alle Häuser sinken in Trümmer.18 Wenn nun der Satan mit sich im Streit läge – und das behauptet ihr ja, wenn ihr sagt, ich würde die bösen Geister mithilfe von Beelzebul austreiben –, wie könnte da seine Herrschaft bestehen?19 Und wenn ich die bösen Geister austreibe, weil ich mit Beelzebul im Bund stehe, wer gibt dann euren Leuten die Macht, sie auszutreiben? Eure eigenen Leute werden es sein, die euch das Urteil sprechen!20 Nein, ich treibe die bösen Geister mit dem Finger Gottes[2] aus, und daran könnt ihr sehen, dass Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten. (Lk 11,2)21 Solange ein Starker, mit Waffen gut ausgerüstet, seinen Palast bewacht, ist sein Besitz in Sicherheit. (Jes 49,24)22 Sobald aber ein Stärkerer kommt, der ihn besiegt, nimmt der ihm alle Waffen weg, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute, die er bei sich aufgehäuft hat.23 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer mir nicht sammeln hilft, der zerstreut.« (Lk 9,50)24 »Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, irrt er durch Wüsten und sucht nach einer Bleibe. Wenn er keine findet, sagt er sich: ›Ich gehe lieber wieder in meine alte Behausung!‹ (Mt 12,43)25 Er kehrt zurück und findet alles sauber und aufgeräumt.26 Darauf geht er hin und sucht sich sieben andere böse Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie kommen und wohnen dort. So ist dieser Mensch am Ende schlimmer dran als am Anfang.« (2Petr 2,20)27 Als Jesus das sagte, rief eine Frau aus der Menge: »Die Frau darf sich freuen, die dich geboren und aufgezogen hat!« (Lk 8,19)28 Aber Jesus erwiderte: »Mehr noch dürfen die sich freuen, die Gottes Wort hören und danach leben!«29 Als immer mehr Menschen bei Jesus zusammenströmten, sagte er: »Diese Generation ist eine böse Generation. Sie verlangt einen Beweis,[3] aber es wird ihr keiner gegeben werden. Ausgenommen das Wunder, das an Jona geschah – den Beweis wird sie bekommen! (Mt 12,38; Joh 6,30)30 Wie nämlich Jona für die Leute von Ninive zu einem ›Beweis‹ wurde, so wird es der Menschensohn für diese Generation werden. (Jon 1,2; Jon 2,1; Jon 2,11)31 Am Tag des Gerichts wird die Königin aus dem Süden aufstehen und die Menschen dieser Generation schuldig sprechen; denn sie kam vom Ende der Welt, um die weisen Lehren Salomos zu hören. Und hier steht ein Größerer als Salomo! (1Kön 10,1)32 Am Tag des Gerichts werden die Bewohner von Ninive aufstehen und diese Generation schuldig sprechen; denn als Jona sie warnte, haben sie ihr Leben geändert.[4] Und hier steht ein Größerer als Jona!« (Jon 3,5)33 »Niemand zündet eine Lampe an, um sie dann zu verstecken oder unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, sie kommt auf den Lampenständer, damit alle, die das Haus betreten, das Licht sehen können.[5] (Mt 5,15; Mt 6,22; Lk 8,16)34 Dein Auge vermittelt dir das Licht. Ist dein Auge gut, so bist du ganz von Licht durchdrungen; ist es schlecht, so bist du voller Finsternis. (Apg 26,18; 2Kor 4,6)35 Gib also acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist! (2Kor 6,14; Eph 5,8; Eph 5,14; 1Thess 5,5)36 Wenn du nun ganz vom Licht durchdrungen bist und nichts mehr an dir finster ist, dann wirst du ganz und gar im Licht sein – so wie du es bist, wenn der Lichtstrahl der Lampe dich trifft.«37 Jesus hatte gerade aufgehört zu sprechen, da lud ihn ein Pharisäer zum Essen ein. Jesus ging zu ihm ins Haus und setzte sich zu Tisch. (Mt 23,1; Lk 7,36)38 Der Pharisäer war überrascht, als er sah, dass Jesus sich vor dem Essen die Hände nicht wusch.[6] (Mk 7,2)39 Da sagte der Herr zu ihm: »So seid ihr Pharisäer! Ihr reinigt sogar noch das Äußere von Becher und Schüssel.[7] Aber ihr selbst seid in eurem Innern voll von Raub und Schlechtigkeit.40 Was seid ihr doch unverständig! Hat Gott, der das Äußere gemacht hat, nicht auch das Innere gemacht?41 Gebt den Armen, was in den Schüsseln ist, und alles ist euch rein! (Lk 12,33)42 Weh euch Pharisäern! Ihr gebt Gott den zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze und Raute und von jedem Gartenkraut. Aber ihr kümmert euch nicht um das Recht eurer Mitmenschen und die Liebe zu Gott. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu vernachlässigen! (Mt 23,23)43 Weh euch Pharisäern! Ihr liebt die Ehrenplätze im Gottesdienst und lasst euch auf der Straße gern respektvoll grüßen. (Lk 20,46)44 Weh euch! Ihr seid wie unkenntlich gewordene Gräber, über die die Menschen nichts ahnend hinweggehen und dadurch unrein werden.«[8]45 Einer der Gesetzeslehrer sagte: »Lehrer, damit beleidigst du auch uns!«46 Jesus antwortete: »Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen kaum tragbare Lasten auf, macht aber selbst keinen Finger krumm, um sie zu tragen. (Apg 15,10)47 Weh euch! Ihr baut wunderschöne Grabmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht worden sind. (Mt 5,12)48 Damit bezeugt ihr öffentlich, dass ihr mit den Taten eurer Vorfahren einverstanden seid: Sie haben die Propheten umgebracht und ihr baut die Grabmäler.49 Deshalb hat die Weisheit Gottes ja auch über euch gesagt:[9] ›Ich werde ihnen Propheten und Apostel senden; sie aber werden einige von ihnen töten und die anderen verfolgen.50 So kommt es dahin, dass diese Generation zur Rechenschaft gezogen wird für die Ermordung aller Propheten seit der Erschaffung der Welt,51 von Abel bis hin zu Secharja,[10] der zwischen Brandopferaltar und Tempelhaus umgebracht worden ist.‹ Ich versichere euch: Diese Generation wird für das alles zur Rechenschaft gezogen werden. (1Mo 4,8; 2Chr 24,21)52 Weh euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel weggenommen, der die Tür zur Erkenntnis öffnet. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und ihr habt alle gehindert, die hineinwollten.« (Mt 16,19)53 Nachdem Jesus das Haus verlassen hatte, ließen die Gesetzeslehrer und die Pharisäer ihn nicht mehr aus den Augen und achteten genau auf alles, was er sagte.54 Sie lauerten darauf, eine verfängliche Äußerung aus seinem Mund zu hören. (Lk 20,20)

Lukas 11

Neues Leben. Die Bibel

1 Einmal hatte Jesus Halt gemacht, um zu beten. Als er aufgehört hatte zu beten, kam einer seiner Jünger zu ihm und bat: »Herr, lehre uns beten, so wie Johannes es seine Jünger gelehrt hat.« (Lk 3,21)2 Jesus antwortete: »Wenn ihr betet, dann sprecht: ›Vater, dein Name werde geehrt. Dein Reich komme bald. (Mt 6,9)3 Gib uns jeden Tag die Nahrung, die wir brauchen.4 Und vergib uns unsere Schuld – so wie auch wir denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Und lass nicht zu, dass wir der Versuchung nachgeben.[1]‹« (Mt 18,35; Mk 11,25)5 Er sagte ihnen noch mehr über das Beten und erzählte ihnen folgendes Beispiel: »Angenommen, ihr geht um Mitternacht zum Haus eines Freundes, um ihn um drei Brote zu bitten. Ihr erklärt ihm:6 ›Ein Freund von mir ist unerwartet zu Besuch gekommen, und ich habe nichts zu essen im Haus.‹7 Doch er ruft euch aus dem Schlafzimmer zu: ›Lass mich in Ruhe. Die Tür ist schon für die Nacht verriegelt, und wir liegen alle im Bett. Um diese Zeit kann ich dir nicht mehr helfen.‹ (Mt 26,10; Lk 18,5; Gal 6,17)8 Ich sage euch eins: Wenn er euch auch nicht aus Freundschaft helfen will, wird er doch am Ende aufstehen und euch geben, was ihr braucht, um seinem guten Ruf nicht zu schaden[2] – wenn ihr nur beharrlich genug klopft. (Lk 18,1)9 Deshalb sage ich euch: Bittet, und ihr werdet erhalten. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden.10 Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft.11 Gibt es einen Vater, der seinem Kind eine Schlange hinhält, wenn es um einen Fisch bittet?12 Oder wenn es um ein Ei bittet, reicht er ihm dann einen Skorpion? Natürlich nicht!13 Wenn aber selbst ihr sündigen Menschen wisst, wie ihr euren Kindern Gutes tun könnt, wie viel eher wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist schenken.« (Jak 1,17)14 Eines Tages trieb Jesus einen Dämon aus einem Mann aus, der stumm war, und der Mann konnte daraufhin wieder sprechen. Die Menschen staunten,15 doch ein paar von ihnen sagten: »Kein Wunder, dass er Dämonen austreiben kann. Er hat seine Macht vom Satan[3], dem Obersten der Dämonen!« (Mt 9,34)16 Andere wollten Jesus auf die Probe stellen, indem sie ein Zeichen vom Himmel verlangten, um zu sehen, ob er wirklich von Gott kam. (Mt 12,38; Mt 16,1)17 Er wusste jedoch genau, was sie dachten, und sagte deshalb: »Ein Königreich, das gegen sich selbst kämpft, ist dem Untergang geweiht. Auch ein Haus, in dem Streit herrscht, hat keinen Bestand. (Mt 9,4)18 Ihr behauptet, ich hätte meine Macht vom Obersten der Dämonen. Doch wenn der Satan gegen sich selbst kämpft, indem er mir die Vollmacht verleiht, seine Dämonen auszutreiben, wie kann seine Herrschaft dann von Dauer sein?19 Und wenn ich meine Macht vom Herrscher der Dämonen habe, was ist dann mit euren eigenen Leuten? Auch sie treiben Dämonen aus – sie werden euch nach euren eigenen Worten richten.20 Wenn ich aber Dämonen austreibe durch die Macht Gottes, dann ist das Reich Gottes zu euch gekommen. (2Mo 8,15)21 Denn solange ein starker Mann bewaffnet seinen Palast bewacht, ist sein Besitz sicher –22 bis ein Stärkerer angreift und ihn besiegt. Und der Stärkere nimmt ihm seine Waffen, auf die er vertraute, und verteilt seinen Besitz. (Jes 49,24; Jes 53,12)23 Wer nicht für mich ist, ist gegen mich, und wer nicht Hand in Hand mit mir arbeitet, arbeitet gegen mich[4].24 Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, geht er in die Wüste und sucht Ruhe. Wenn er sie jedoch nicht findet, sagt er sich: ›Ich will zu dem Menschen zurückkehren, aus dem ich ausgefahren bin.‹[5] (Mt 12,43)25 Und so kommt der Geist zurück und stellt fest, dass seine frühere Wohnung sorgfältig gefegt und gesäubert wurde.26 Dann holt er sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie alle ziehen dort ein. Dann ergeht es diesem Menschen noch schlimmer als zuvor.«27 Während er noch sprach, rief eine Frau in der Menge: »Glücklich ist deine Mutter, die dich zur Welt brachte und an ihren Brüsten nährte!« (Lk 1,28)28 Er aber erwiderte: »Ja, aber glücklich sind alle, die das Wort Gottes hören und danach leben.« (Lk 6,47; Lk 8,21)29 Die Menge drängte sich um Jesus, und er sagte: »Es sind böse Zeiten, und diese verdorbene Generation verlangt ständig Wunder von mir. Doch das einzige Zeichen, das ihnen gegeben wird, ist das Zeichen des Propheten Jona. (Mt 12,38; 1Kor 1,22)30 Was mit ihm geschah, war für die Einwohner Ninives ein Zeichen. Was mit dem Menschensohn geschehen wird, wird das Zeichen für diese Generation sein. (Jon 2,1)31 Die Königin von Saba[6] wird sich am Tag des Gerichts gegen euch erheben und euch verurteilen, denn sie kam aus einem fremden Land, um die Weisheiten König Salomos zu hören. Und nun ist einer bei euch, der weit größer ist als Salomo – doch ihr weigert euch, auf ihn zu hören.[7] (1Kön 10,1; 2Chr 9,1)32 Und auch die Einwohner Ninives werden sich am Tag des Gerichts gegen euch erheben und euch verurteilen, denn sie haben auf Jonas Predigt hin Reue gezeigt.[8] Und nun ist einer bei euch, der weit größer ist als Jona – doch ihr weigert euch zu bereuen. (Jon 3,5)33 Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie dann in einem verborgenen Winkel oder stellt sie unter ein umgestülptes Gefäß. Sie wird vielmehr auf einen Ständer gestellt, damit sie allen Licht gibt, die das Zimmer betreten. (Mt 5,15; Lk 8,16)34 Dein Auge ist das Fenster deines Körpers. Ein klares Auge lässt das Licht bis in deine Seele dringen, doch ein schlechtes Auge sperrt das Licht aus und stürzt dich in Dunkelheit. (Mt 6,22)35 Achte darauf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist.36 Wenn du vom Licht erfüllt bist und keine Bereiche mehr dunkel in dir sind, dann wird dein ganzes Leben leuchten, als würde ein strahlendes Licht auf dich scheinen.«37 Während Jesus noch sprach, lud einer der Pharisäer ihn zu sich zum Essen ein. Er ging mit ihm und ließ sich zum Essen nieder.38 Sein Gastgeber wunderte sich, dass er die übliche Waschung vor der Mahlzeit ausgelassen hatte. (Mk 7,3)39 Daraufhin sagte Jesus zu ihm: »Ihr Pharisäer achtet peinlich genau darauf, Becher und Teller äußerlich zu säubern, doch innerlich seid ihr alles andere als rein, sondern voller Habgier und Bosheit! (Mt 23,25; Mk 7,20)40 Wie dumm von euch! Hat Gott nicht das Äußere und das Innere geschaffen?41 Deshalb gebt den Bedürftigen, was ihr in eurer Habgier zusammenrafft, und ihr werdet in allem rein sein. (Lk 12,33)42 Doch es wird euch Pharisäern schlimm ergehen! Denn ihr gebt zwar den vorgeschriebenen zehnten Teil noch vom kleinsten Anteil eurer Einkünfte[9], doch die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes vergesst ihr. Ihr sollt den zehnten Teil geben, das ist richtig, aber ihr dürft die wichtigeren Dinge dabei nicht außer Acht lassen. (3Mo 27,30; Mt 23,23)43 Schlimm wird es euch Pharisäern ergehen! Denn ihr liebt die Ehrenplätze in den Synagogen und die Ehrerbietung der Menschen, wenn ihr über den Markt spaziert! (Mt 23,6; Mk 12,38)44 Ja, es wird euch schlimm ergehen. Denn ihr seid wie verborgene Gräber auf einem Feld. Die Menschen gehen darüber und ahnen nicht, welche Verwesung unter ihren Füßen begraben liegt.« (Mt 23,27)45 »Meister«, sagte ein Mann, der sich besonders gut im Gesetz Moses auskannte, »damit beleidigst du auch uns.«46 »Ja«, sagte Jesus, »auch euch, die ihr das Gesetz so gut kennt, wird es schlimm ergehen! Denn ihr ladet den Menschen unerfüllbare religiöse Forderungen auf, tut aber nicht das Geringste, um ihnen diese Last zu erleichtern. (Mt 23,4)47 Schlimm wird es euch ergehen! Ihr errichtet Grabmäler für die Propheten, die eure Vorfahren vor langer Zeit umgebracht haben. (Mt 23,29)48 Ihr Mörder! Ihr bestätigt und erklärt für richtig, was eure Vorfahren getan haben, ja ihr hättet genauso gehandelt. (Apg 7,51; Apg 8,1)49 Über euch hat Gott in seiner Weisheit gesagt[10]: ›Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken, und sie werden einige töten und die anderen verfolgen.‹ (Mt 23,34; 1Kor 1,24)50 Ihr, die Angehörigen dieser Generation, werdet für die Ermordung aller Propheten Gottes seit der Erschaffung der Welt zur Rechenschaft gezogen werden –51 angefangen von der Ermordung Abels bis zur Ermordung Secharjas, der zwischen dem Altar und dem Heiligtum getötet wurde. Ja, das alles wird euch zur Last gelegt werden. (1Mo 4,8; 2Chr 24,20)52 Wie schlimm wird es euch, die ihr das Gesetz kennt, ergehen! Denn ihr versteckt den Schlüssel der Erkenntnis vor den Menschen. Ihr kommt selbst nicht ins Reich Gottes und hindert andere daran, hineinzukommen.« (Mt 23,13)53 Danach verließ Jesus das Haus. Aber von da an setzten ihm die Pharisäer und Schriftgelehrten mit vielen Fragen zu54 und versuchten, ihn zu einer Äußerung zu verleiten, die sie gegen ihn verwenden konnten. (Lk 20,20)

Lukas 11

Neue evangelistische Übersetzung

1 Einmal hatte Jesus sich irgendwo zum Gebet zurückgezogen. Als er damit fertig war, sagte einer seiner Jünger zu ihm: "Herr, lehre uns beten. Johannes hat seine Jünger auch beten gelehrt."2 Jesus sagte zu ihnen: "Wenn ihr betet, dann sprecht: Vater, dein heiliger Name werde geehrt! Deine Herrschaft komme!3 Gib uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen!4 Und vergib uns unsere Sünden! Auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig geworden ist. Und führe uns nicht in Versuchung!"5 Dann sagte er zu seinen Jüngern: "Angenommen, einer von euch geht mitten in der Nacht zu seinem Freund und sagt: 'Bitte leih mir doch drei Fladenbrote!6 Ein Freund von mir ist unerwartet auf Besuch gekommen und ich habe nichts zu essen im Haus.'7 Und stellt euch vor, jener würde von innen rufen: 'Lass mich in Ruhe! Die Tür ist schon abgeschlossen und meine Kinder liegen bei mir im Bett. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.'8 Ich sage euch, er wird es ihm schließlich doch geben – wenn auch nicht gerade aus Freundschaft. Aber schon wegen seiner Unverschämtheit wird er aufstehen und ihm geben, was er braucht.9 Und ich sage euch: Bittet, und ihr werdet bekommen, ‹was ihr braucht›; sucht, und ihr werdet finden, klopft an, und es wird euch geöffnet!10 Denn wer bittet, empfängt; wer sucht, findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.11 Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es ihn um einen Fisch bittet?12 Oder einen Skorpion, wenn es ihn um ein Ei bittet?13 So schlecht wie ihr seid, wisst ihr doch, was gute Gaben für eure Kinder sind, und gebt sie ihnen auch. Wie viel eher wird dann der Vater aus dem Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!"14 Einmal trieb Jesus einen stummen Dämon aus. Als der böse Geist von dem Mann ausgefahren war, konnte der Stumme reden. Die Leute staunten,15 aber einige sagten: "Kein Wunder, er treibt die Dämonen ja durch Beelzebul, den Oberdämon, aus."16 Andere wollten ihm eine Falle stellen und forderten ein Zeichen aus dem Himmel von ihm.17 Jesus wusste genau, was sie dachten, und sagte zu ihnen: "Jedes Reich, das sich selbst bekriegt, geht zugrunde, und seine Familien fallen übereinander her.18 Wenn also der Satan gegen sich selbst kämpft und mir erlaubt, seine Dämonen auszutreiben, wie soll sein Reich dann bestehen können?19 Und wenn ich die Dämonen tatsächlich mit Hilfe von Beelzebul austreibe, durch welche Macht treiben eure Schüler sie dann aus? Sie werden deshalb das Urteil über euch sprechen.20 Wenn ich aber die Dämonen mit dem Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen!21 Solange ein starker Mann gut bewaffnet sein Grundstück bewacht, ist sein Besitz in Sicherheit.22 Wenn ihn jedoch ein Stärkerer angreift und besiegt, nimmt er ihm alle seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.23 Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.24 Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, zieht er durch öde Gegenden und sucht nach einer Bleibe. Weil er aber keine findet, sagt er: 'Ich werde wieder in meine alte Behausung zurückgehen.'25 Er kehrt zurück und findet alles sauber und aufgeräumt.26 Dann geht er los und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen gemeinsam dort ein. So ist dieser Mensch am Ende schlechter dran als am Anfang."27 Als Jesus das sagte, rief eine Frau aus der Menge: "Wie glücklich ist die Frau, die dich geboren hat und stillen durfte!"28 "Ja", sagte Jesus, "doch wirklich glücklich sind die Menschen, die das Wort Gottes hören und befolgen."29 Als immer mehr Leute sich herandrängten, sagte er: "Diese verdorbene Generation verlangt dauernd nach einem Zeichen. Doch es wird ihnen keins gegeben werden – nur das des Propheten Jona.30 Denn wie Jona für die Menschen von Ninive ein Zeichen war, so wird es der Menschensohn für diese Generation sein.31 Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und hier steht einer, der mehr bedeutet als Salomo.32 Im Gericht werden auch die Männer von Ninive auftreten und diese Generation schuldig sprechen. Denn sie haben ihre Einstellung auf Jonas Predigt hin geändert – und hier steht einer, der mehr bedeutet als Jona.33 Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie dann irgendwo oder stellt sie unter einen Kübel, sondern er stellt sie auf den Lampenständer, damit die Hereinkommenden Licht haben.34 Dein Auge bringt deinem Körper das Licht. Wenn dein Auge klar ist, kannst du dich im Licht bewegen. Ist es schlecht, dann steht dein Körper im Finstern.35 Pass auf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist!36 Wenn du ganz vom Licht durchdrungen bist und kein Teil von dir im Finstern bleibt, wirst du selbst zu leuchten beginnen, als ob dich ein helles Licht anstrahlt."37 Kaum hatte Jesus aufgehört zu reden, bat ihn ein Pharisäer, zu ihm zum Essen zu kommen. Jesus ging mit ins Haus und legte sich zu Tisch.38 Der Pharisäer war überrascht, dass Jesus vor dem Essen nicht die übliche Waschung vorgenommen hatte.39 Da sagte der Herr zu ihm: "So seid ihr Pharisäer! Das Äußere von Bechern und Schüsseln haltet ihr sauber, euer Inneres aber ist voller Habgier und Bosheit.40 Wie dumm von euch! Hat Gott, der das Äußere schuf, nicht auch das Innere gemacht?41 Gebt doch den Armen, was ihr in den Bechern und Schüsseln habt, dann ist alles rein bei euch.42 Doch wehe euch, ihr Pharisäer! Von den kleinsten Küchenkräutern gebt ihr noch den zehnten Teil ab, lasst aber Gottes Gericht und die Liebe zu ihm außer Acht. Das eine hättet ihr tun und das andere nicht lassen sollen.43 Wehe euch Pharisäer! Ihr liebt die Ehrenplätze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten.44 Wehe euch! Ihr seid wie unkenntlich gemachte Gräber. Die Menschen laufen darüber hinweg und merken nicht, wie sie verunreinigt werden."45 "Rabbi", sagte einer der Gesetzeslehrer, "damit greifst du auch uns an!"46 Jesus erwiderte: "Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen kaum tragbare Lasten auf und macht selbst keinen Finger dafür krumm.47 Wehe euch! Ihr baut Grabmäler für die Propheten, die aber von euren Vorfahren umgebracht wurden.48 Damit bestätigt ihr die Schandtaten eurer Vorfahren und heißt sie auch noch gut, denn sie haben die Propheten getötet, und ihr errichtet die Grabmäler.49 Deshalb hat die Weisheit Gottes auch gesagt: 'Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen schicken; einige von ihnen werden sie umbringen, andere verfolgen.'50 Darum wird diese Generation zur Rechenschaft gezogen für das Blut aller Propheten, das vergossen wurde seit Gründung der Welt,51 angefangen bei Abel bis hin zu Secharja,[1] der zwischen dem Brandopferaltar und dem Haus Gottes umgebracht wurde. (1Mo 4,8; 2Chr 24,20)52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis beiseitegeschafft. Selbst seid ihr nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert."53 Als Jesus das Haus wieder verließ, setzten ihm die Gesetzeslehrer und die Pharisäer mit vielen Fragen hart zu.54 Sie lauerten darauf, ihn bei einer verfänglichen Äußerung zu ertappen.

Lukas 11

Menge Bibel

1 Jesus betete (einst unterwegs) an einem Orte[1], und als er damit zu Ende war, sagte einer seiner Jünger zu ihm: »Herr, lehre uns beten[2], wie auch Johannes seine Jünger (Gebete) gelehrt hat!«2 Da sagte er zu ihnen: »Wenn ihr beten wollt, so sprecht: ›Vater, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme!3 Unser auskömmliches Brot gib uns Tag für Tag! (Mt 6,11)4 Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der sich an uns verschuldet! Und führe uns nicht in Versuchung!‹«5 Dann fuhr er fort: »Wer unter euch hätte wohl einen Freund und ginge (nicht) mitten in der Nacht zu ihm und sagte zu ihm: ›Freund, hilf mir mit drei Broten aus!6 Denn ein Freund von mir ist auf der Reise zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen‹;7 und jener würde von drinnen antworten: ›Belästige mich nicht! Die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder liegen schon bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und es dir geben!‹8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht deshalb aufstehen und ihm das Gewünschte geben mag, weil jener sein Freund ist, so wird er doch wegen dessen Hartnäckigkeit aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.9 So sage denn auch ich euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird man euch auftun!10 Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet, und wer anklopft, dem wird man auftun.11 Wo wäre aber unter euch ein Vater, der seinem Sohne, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein reichte? Oder wenn er ihn um einen Fisch bittet, wird er ihm statt dessen wohl eine Schlange reichen?12 Oder auch einen Skorpion statt eines Eies?13 Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht: wieviel mehr wird der Vater vom Himmel her Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten!«14 Er trieb dann einen bösen Geist aus, der stumm war; und als der böse Geist ausgefahren war, konnte der Stumme reden. Da geriet die Volksmenge in Erstaunen.15 Einige von ihnen aber sagten: »Im Bunde mit Beelzebul, dem Obersten[3] der bösen Geister, treibt er die bösen Geister aus.« (2Kön 1,2)16 Andere wieder stellten ihn auf die Probe, indem sie von ihm ein Wunderzeichen vom Himmel her verlangten.17 Weil er jedoch ihre Gedanken kannte, sagte er zu ihnen: »Jedes Reich, das gegen sich selbst entzweit[4] ist, wird verwüstet, und ein Haus stürzt auf das andere.18 Wenn nun auch der Satan gegen[5] sich selbst in Zwiespalt geraten ist, wie wird dann seine Herrschaft Bestand haben können? Ihr behauptet ja, daß ich die bösen Geister im Bunde mit Beelzebul austreibe!19 Wenn ich aber die Geister im Bunde mit Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben eure Söhne[6] sie aus? Darum werden diese eure Richter sein[7].20 Wenn ich aber die bösen Geister durch Gottes Finger austreibe, dann ist ja das Reich Gottes (schon) zu euch gekommen. –21 Solange der Starke in voller Waffenrüstung sein Schloß bewacht, ist sein Besitztum in Sicherheit;22 wenn aber ein Stärkerer ihn überfällt und besiegt, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verlassen hatte, und teilt die ihm abgenommene Beute aus. –23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.24 Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, durchwandert er wüste Gegenden und sucht eine Ruhestätte; und wenn er keine findet, so sagt[8] er: ›Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe.‹25 Wenn er dann hinkommt, findet er es sauber gefegt und schön aufgeräumt.26 Hierauf geht er hin und nimmt noch sieben andere Geister, die bösartiger sind als er selbst; und sie ziehen ein und nehmen dort Wohnung; und das Ende wird bei einem solchen Menschen schlimmer als der Anfang war.«27 Als er so redete, erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und rief ihm zu: »Selig (zu preisen) ist der Mutterschoß, der dich getragen, und die Brüste, die dich genährt haben!«28 Er aber erwiderte: »Selig sind vielmehr die, welche das Wort Gottes hören und bewahren!«29 Als dann immer noch mehr Volksscharen sich sammelten, begann er folgende Rede: »Das gegenwärtige Geschlecht ist ein böses Geschlecht! Es verlangt ein Zeichen, doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des (Propheten) Jona.30 Denn wie Jona einst für die Bewohner von Ninive zu einem Zeichen geworden ist (Jona 3,3-5), so wird es auch der Menschensohn für dieses Geschlecht sein.31 Die Königin aus dem Süden (1.Kön 10,1-10) wird im Gericht mit[9] den Männern dieses Geschlechts (als Zeugin) auftreten und ihre Verurteilung herbeiführen; denn sie ist von den Enden der Erde gekommen, um die Weisheit Salomos zu hören; und hier steht Größeres[10] als Salomo.32 Die Männer von Ninive werden im Gericht mit[11] diesem Geschlecht (als Zeugen) auftreten und seine Verurteilung herbeiführen; denn sie haben auf Jonas Predigt hin Buße getan; und hier steht Größeres[12] als Jona. –33 Niemand zündet ein Licht an und stellt es dann in einen verborgenen Winkel oder unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter[13], damit die Eintretenden den hellen Schein sehen.34 Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Solange nun dein Auge richtig[14] ist, hat auch dein ganzer Leib Licht; wenn es aber nichts taugt, so befindet sich auch dein (ganzer) Leib in Finsternis.35 Darum gib wohl acht, daß das Licht in dir sich nicht verfinstert!36 Ist nun dein ganzer Leib beleuchtet[15] und kein Teil an ihm im Finstern geblieben, dann wird er ganz so in Helligkeit sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem hellen Schein bestrahlt.«37 Im Anschluß an diese Rede bat ihn ein Pharisäer, zu Mittag bei ihm zu speisen; er ging auch zu ihm ins Haus und setzte sich (ohne weiteres) zu Tisch.38 Als der Pharisäer das sah, äußerte er seine Verwunderung darüber, daß Jesus sich vor der Mahlzeit nicht zunächst gewaschen habe.39 Da sagte der Herr zu ihm: »Nun ja, ihr Pharisäer haltet die Außenseite des Bechers und der Schüssel rein, euer Inneres aber ist voll von Raub (-gier) und Bosheit.40 Ihr Toren! Hat nicht der, welcher das Auswendige geschaffen hat, auch das Inwendige geschaffen?41 Gebt nur das, was sich darin befindet, als Almosen: seht, dann habt ihr sofort alles rein.42 Aber wehe euch Pharisäern! Ihr entrichtet den Zehnten von Minze, Raute und jedem anderen Gartengewächs, laßt aber das Recht[16] und die Liebe zu Gott außer acht. Vielmehr sollte man diese (beiden) üben und jenes nicht unterlassen.43 Wehe euch Pharisäern! Ihr liebt den Ehrenplatz in den Synagogen und wollt auf den Märkten[17] gegrüßt sein.44 Wehe euch! Ihr seid wie die unkenntlich gewordenen Gräber, über welche die Leute, ohne es zu wissen[18], hingehen.«45 Da nahm einer von den Gesetzeslehrern das Wort und sagte zu ihm: »Meister, mit diesen Worten beleidigst du auch uns!«46 Er aber entgegnete: »Wehe auch euch Gesetzeslehrern! Denn ihr bürdet den Menschen schwer zu tragende Lasten auf, rührt aber selber die Lasten mit keinem Finger an.47 Wehe euch! Ihr erbaut den Propheten Grabmäler, während eure Väter sie getötet haben.48 Damit tretet ihr als Zeugen für die Taten eurer Väter auf und zollt ihnen Beifall; denn jene haben sie getötet, und ihr errichtet ihnen Bauwerke.49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: ›Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, von denen sie einige töten und verfolgen werden,50 damit das Blut aller Propheten, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist, an diesem Geschlecht gerächt werde,51 vom Blute Abels an (1.Mose 4,8) bis zum Blute Sacharjas (2.Chr 24,20-22), der zwischen dem Brandopferaltar und dem Tempelhause den Tod erlitten hat.‹ Ja, ich sage euch: es wird an diesem Geschlecht gerächt werden!52 Wehe euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis (des Heils) weggenommen[19]; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.«53 Als er dann von dort weggegangen war, begannen die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm mit Erbitterung zuzusetzen[20] und ihn über immer mehr Dinge auszufragen,54 wobei sie ihn belauerten, um ein (unbedachtes) Wort aus seinem Munde aufzufangen.

Lukas 11

Lutherbibel 2017

1 Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. (Mt 6,9)2 Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. (Ps 145,11; Ps 145,13; Jes 29,23; Jes 52,7; Jes 63,16; Lk 1,49; Lk 10,9)3 Gib uns unser täglich Brot Tag für Tag (Ps 145,15; Lk 12,22)4 und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird. Und führe uns nicht in Versuchung. (Lk 17,3)5 Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch hat einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote;6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann,7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. (Mt 7,7; Mk 11,24; Joh 14,13)10 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.11 Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um einen Fisch, und der gibt ihm statt des Fisches eine Schlange?12 Oder gibt ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion?13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!14 Und er trieb einen Dämon aus, der war stumm. Und es geschah, als der Dämon ausfuhr, da redete der Stumme, und die Menge verwunderte sich. (Mt 9,32; Mt 12,22; Mt 12,43; Mk 3,22)15 Einige aber unter ihnen sprachen: Er treibt die Dämonen aus durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen.16 Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. (Mk 8,11; 1Kor 1,22)17 Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet und ein Haus fällt über das andre.18 Ist aber der Satan auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, ich treibe die Dämonen aus durch Beelzebul.19 Wenn aber ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. (2Mo 8,15)21 Wenn ein gewappneter Starker seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden. (Jes 49,24)22 Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüstung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute. (Kol 2,15; 1Joh 4,4)23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. (Mk 9,40; Lk 9,50)24 Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin.25 Und wenn er kommt, so findet er’s gekehrt und geschmückt.26 Dann geht er hin und nimmt sieben andre Geister mit sich, die böser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie dort, und es wird mit diesem Menschen am Ende ärger als zuvor.27 Und es begab sich, als er solches redete, da erhob eine Frau aus dem Volk ihre Stimme und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, an denen du gesogen hast. (Lk 1,42)28 Er aber sprach: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. (Lk 8,15; Lk 8,21)29 Die Menge aber drängte herzu. Da fing er an und sagte: Dies Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona. (Mt 12,38; Mt 16,1; Mk 8,11; Lk 16,1)30 Denn wie Jona zum Zeichen geworden ist für die Leute von Ninive,[1] so wird es auch der Menschensohn sein für dieses Geschlecht.31 Die Königin vom Süden wird auftreten beim Gericht mit den Leuten dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam vom Ende der Erde, zu hören die Weisheit Salomos; und siehe, hier ist mehr als Salomo. (1Kön 10,1)32 Die Leute von Ninive werden auftreten beim Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona. (Jon 3,5)33 Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe. (Mt 5,15; Mt 6,22; Mk 4,21; Lk 8,16)34 Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.35 So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei.36 Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und kein Teil an ihm finster, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein. (2Kor 4,6)37 Als er noch redete, bat ihn ein Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. (Mt 23,1; Lk 7,36; Lk 14,1)38 Als das der Pharisäer sah, wunderte er sich, dass er sich nicht vor dem Essen gewaschen hatte. (Mt 15,2; Mk 7,2)39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raub und Bosheit.40 Ihr Narren, hat nicht der, der das Äußere geschaffen hat, auch das Innere geschaffen?41 Doch gebt als Almosen von dem, was da ist; siehe, dann ist euch alles rein. (Lk 12,33; Apg 9,36)42 Aber weh euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute und allem Kraut und geht vorbei am Recht und an der Liebe Gottes. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. (3Mo 27,30; 5Mo 14,22; Lk 18,12)43 Weh euch Pharisäern! Denn ihr sitzt gern obenan in den Synagogen und wollt gegrüßt sein auf dem Markt. (Mk 12,38; Lk 14,7; Lk 20,46)44 Weh euch! Denn ihr seid wie die verdeckten Gräber, die Leute laufen darüber und wissen es nicht. (4Mo 19,16)45 Da antwortete einer von den Lehrern des Gesetzes und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmähst du uns auch.46 Er aber sprach: Weh auch euch Lehrern des Gesetzes! Denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten und ihr selbst rührt sie nicht mit einem Finger an. (Apg 15,10)47 Weh euch! Denn ihr baut den Propheten Grabmäler; eure Väter aber haben sie getötet. (Lk 6,23; Apg 7,52)48 So seid ihr Zeugen für die Taten eurer Väter und billigt sie; denn sie haben sie getötet, und ihr baut ihnen Grabmäler!49 Darum spricht auch die Weisheit Gottes: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie töten und verfolgen, (Jer 7,25)50 damit gefordert werde von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten, das vergossen ist, seit der Welt Grund gelegt ist,51 von Abels Blut an bis zum Blut Secharjas, der umkam zwischen Altar und Tempel. Ja, ich sage euch: Es wird gefordert werden von diesem Geschlecht. (1Mo 4,8; 2Chr 24,20)52 Weh euch Lehrern des Gesetzes! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hineinwollten.53 Und als er von dort hinausging, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, heftig auf ihn einzudringen und ihm mit vielerlei Fragen zuzusetzen,54 und belauerten ihn, ob sie etwas aus seinem Mund erjagen könnten. (Lk 20,20)

Lukas 11

Elberfelder Bibel

1 Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte! (Lk 5,16)2 Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich[1] komme; (Jes 52,7; Hes 36,23; Lk 17,20)3 unser nötiges Brot gib uns täglich; (Spr 30,8)4 und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung. (Mk 11,25; Joh 17,15)5 Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote,6 da mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetzen soll!7 Und jener würde von innen antworten und sagen: Mach mir keine Mühe! Die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben?8 Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht. (Lk 18,5)9 Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! (Ps 37,4; Jer 29,13)10 Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. (2Chr 33,13; Esr 8,23)11 Wen von euch, der Vater ist, wird der Sohn um einen Fisch bitten – und wird er ihm statt des Fisches ⟨etwa⟩ eine Schlange geben?12 Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben?13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel ⟨gibt⟩, ⟨den⟩ Heiligen Geist geben[2] denen, die ihn bitten! (Mt 12,22; Mk 3,22)14 Und er trieb einen Dämon aus, der stumm war. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen wunderten sich. (Mk 9,17)15 Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebul[3], den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. (Lk 7,33)16 Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. (Mt 12,38; Lk 11,29)17 Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich[4], das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus gegen Haus ⟨entzweit⟩, stürzt ein. (Jes 19,2; Lk 5,22; Gal 5,15)18 Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich[5] bestehen? Denn ihr sagt, dass ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe.19 Wenn aber ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich[6] Gottes zu euch gekommen. (2Mo 8,15; Lk 17,21)21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden;22 wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute verteilt er. (Kol 2,15; 1Joh 4,4)23 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. (Mt 12,43; Lk 9,50)24 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin.25 Und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt.26 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang. (Joh 5,14)27 Es geschah aber, als er dies sagte, da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! (Lk 1,48)28 Er aber sprach: Gewiss, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen[7]! (Ps 119,1; Mt 12,38; Lk 8,15; Joh 13,17; Offb 1,3)29 Als aber die Volksmengen sich herzudrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas. (Ps 95,10; Lk 11,16; Lk 23,8)30 Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. (Mt 16,4)31 Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist mehr als Salomo. (2Chr 9,1)32 Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas hin; und siehe, hier ist mehr als Jona. (Jon 3,5)33 Niemand aber, der eine Leuchte angezündet hat, stellt sie ins Versteck, auch nicht unter den Scheffel[8], sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. (Lk 8,16)34 Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.35 Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist.36 Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahl dich beleuchtet.37 Als er aber redete, bat ihn ein Pharisäer, dass er bei ihm zu Mittag essen möchte; er ging aber hinein und legte sich zu Tisch. (Lk 7,36)38 Als aber der Pharisäer es sah, wunderte er sich, dass er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. (Mt 15,2)39 Der Herr aber sprach zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schale[9], euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. (Mk 7,4)40 Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht?41 Gebt jedoch als Almosen, was darin ist, und siehe, alles ist euch rein. (Lk 12,33; Lk 18,22; Tit 1,15)42 Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Minze und die Raute[10] und alles Kraut und übergeht das Gericht[11] und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. (Lk 18,12)43 Wehe euch Pharisäern! Denn ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten. (Lk 14,7; Lk 20,46)44 Wehe euch! Denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber hingehen, wissen es nicht.45 Aber einer der Gesetzesgelehrten antwortete und spricht zu ihm: Lehrer, indem du dies sagst, schmähst du auch uns.46 Er aber sprach: Auch euch Gesetzesgelehrten: Wehe! Denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rührt ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. (Apg 15,10)47 Wehe euch! Denn ihr baut die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. (Apg 7,52)48 So seid ihr Zeugen und stimmt den Werken eurer Väter bei; denn sie haben sie getötet, ihr aber baut[12] ihre Grabmäler[13].49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie töten und verfolgen, (Apg 12,2)50 damit das Blut aller Propheten, das von Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde:51 von dem Blut Abels an bis zu dem Blut des Secharja, der zwischen dem Altar und dem Haus umkam; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden. (1Mo 4,10; 2Chr 24,21)52 Wehe euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr gehindert. (Mt 23,13)53 Als er von dort hinausgegangen war[14], fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn einzudringen und ihn über vieles auszufragen;54 und sie lauerten auf ihn, etwas aus seinem Mund zu erjagen. (Mt 22,15; Lk 6,7; Lk 10,25)

Lukas 11

Das Buch

1 Jesus hielt sich an einem bestimmten Ort auf und betete. Als er sein Gebet unterbrach, sagte einer seiner Gefährten zu ihm: »Herr, unterweise uns darin, wie wir beten sollen, so wie Johannes seinen Schülern ja auch gezeigt hat, wie sie beten sollen.«2 Da sagte er zu ihnen: »Wenn ihr betet, dann sprecht: Vater, dein Name soll heiliggehalten werden! Deine gute Herrschaft soll sich ausbreiten.3 Unsere Nahrung, die wir zum Leben brauchen, gib uns bitte jeden Tag.4 Und nimm fort von uns unsere Verfehlungen! Und auch wir werden denen vergeben, die uns gegenüber Schuld auf sich geladen haben. Und lass uns nicht in Lebenslagen geraten, in denen die Prüfungen überhandnehmen!«5 Dann sagte Jesus zu ihnen: »Stellt euch einmal vor: Einer von euch hat einen echten Freund. Der kommt mitten in der Nacht zu ihm und sagt: ›Mein Lieber, kannst du mir drei Brote überlassen?6 Denn gerade ist ein Freund, der sich auf einer Reise befindet, zu mir gekommen und ich habe nichts im Haus, was ich ihm zu essen geben kann.‹7 Und stellt euch vor: Der würde von innen antworten: ›Mach mir keine Probleme! Die Haustür ist schon verriegelt und meine Kinder liegen mit mir im Bett. Deshalb kann ich unmöglich aufstehen, um dir etwas zu geben!‹8 Ich sage euch: Selbst wenn er nicht aufsteht, um ihm das zu geben, was er braucht, weil sie Freunde sind, so wird er es ihm doch schließlich wegen seiner Hartnäckigkeit geben.9 Deshalb sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an die Tür, und sie wird euch geöffnet werden.10 Ja, es ist so: Jeder, der Gott um etwas bittet, wird empfangen. Wer sucht, wird finden, und die Tür wird für den geöffnet, der anklopft.11 Ist das bei euch denkbar: Ein Junge bittet seinen Vater um einen Fisch und der gibt ihm stattdessen eine Schlange?12 Oder er bittet um ein Ei und der Vater gibt ihm einen Skorpion?13 Wenn nun selbst ihr, die ihr doch von Bosheit geprägt seid, in der Lage seid, euren Kindern gute Geschenke zu geben, um wie viel mehr wird der Vater aus seiner himmlischen Wirklichkeit denen den heiligen Gottesgeist schenken, die ihn darum bitten!«14 Jesus warf eines Tages gerade einen dämonischen Geist aus einem Menschen, der dadurch stumm geworden war, hinaus. Als der Dämon aus diesem Mann herauskam, konnte der Stumme sprechen. Das brachte die Menschenmenge zum Staunen.15 Doch einige von ihnen sagten: »Es ist so: Beelzebul, der Befehlshaber der dämonischen Geister, hat ihn dazu befähigt!«16 Noch andere stellten die Forderung, dass Jesus ein eindeutig aus dem Himmel stammendes Wunderzeichen vollführt.17 Darauf antwortete Jesus ihnen, da er ihre Überlegungen kannte: »Jeder Staat, der in verschiedene Teile zerfällt, die sich gegenseitig bekämpfen, wird zugrunde gehen und alle Häuser darin werden zerstört werden.18 Wenn also der Satan in sich selbst gespalten ist, wie kann dann seine Herrschaft noch weiter bestehen? Denn das wäre doch die Konsequenz von eurer Aussage, dass ich durch die Macht des Bösen, des Beelzebul, die bösen Geister vertreibe!19 Wenn ich also angeblich die dämonischen Mächte durch den Beelzebul austreibe, wodurch vertreiben denn dann eure Anhänger diese Mächte? So sprechen sie selbst durch ihre Handlungen das Urteil über euch!20 Wenn ich aber stattdessen die dämonischen Mächte durch Gottes Finger vertreibe, dann kann das nur eins bedeuten: Die gute Herrschaft Gottes ist über euch hereingebrochen.21 Denn wenn ein starker, mit allen Waffen ausgestatteter Mann seinen Palast bewacht, dann ist alles, was ihm gehört, in Sicherheit.22 Wenn aber ein noch Stärkerer über ihn herfällt und ihn überwältigt, dann kann er ihm sein Waffenarsenal abnehmen und das, was er erbeutet hat, verteilen.23 Wer nicht für mich ist, der steht gegen mich. Und wer nicht mit mir zusammen sammelt, der zerstreut.24 So ist es auch hier: Wenn der unsaubere, gottwidrige Geist aus einem Menschen herauskommt, dann durchstreift er unbewohnbare Gegenden und sucht einen Ort der Ruhe. Aber weil er den nicht findet, sagt er: ›Ich werde einfach zu meinem Haus zurückkehren, aus dem ich ausgezogen bin!‹25 So kommt er wieder herbei und findet es aufgeräumt und schön eingerichtet vor.26 Dann zieht er los und holt noch sieben weitere Geistesmächte, die noch schlimmer sind als er. Sie ziehen in diesen Menschen ein und richten sich dort häuslich ein. Dann geht es diesem Menschen am Ende noch viel schlechter als am Anfang!«27 Während Jesus noch redete, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge. Sie sagte: »Glücklich zu preisen ist die Frau, in deren Schoß du herangewachsen bist und die dich an ihrer Brust stillen konnte!«28 Da erwiderte Jesus: »Wirklich glücklich zu preisen sind die Menschen, die die Aussagen Gottes hören und sie in die Tat umsetzen!«29 Als die Leute immer mehr zu ihm hindrängten, machte Jesus folgende Aussage: »Diese Generation steht ganz und gar Gottes gutem Willen entgegen! Sie fordern ein Wunderzeichen? Doch sie werden kein Zeichen zu sehen bekommen außer dem Zeichen, das der Prophet Jona schon damals darstellte.30 Genauso, wie Jona für die Bewohner von Ninive ein Wunderzeichen verkörperte, so wird es auch der von Gott gesandte Menschensohn für diese Generation sein.31 Ähnlich verhält es sich mit der Königin des Südens. Am Tag der endgültigen Beurteilung wird sie zusammen mit den Menschen dieser Generation auftreten und allein schon dadurch für sie zum Grund der Verurteilung werden. Denn sie reiste von einem sehr weit entfernten Ort auf der Erde herbei, um sich persönlich von der Weisheit des Königs Salomo zu überzeugen. Doch hier, direkt vor euch, ereignet sich Bedeutenderes als damals bei Salomo!32 Auch die Männer von Ninive werden bei der endgültigen Beurteilung, die Gott durchführen wird, zusammen mit dieser Generation aufstehen und zu ihrer Verurteilung beitragen. Denn sie änderten ihr Leben, als Jona öffentlich von Gottes Wahrheit sprach. Und hier, direkt vor euch, ereignet sich Bedeutsameres als damals bei Jona.33 Niemand zündet ein Licht an und versteckt es dann unter einem Eimer. Vielmehr stellt er es auf die vorgesehene Stelle hoch oben an der Wand, damit alle, die in diesen Raum eintreten, das Licht sehen können.34 Das, was deinen Körper, also dich selbst, hell macht, ist dein Auge. Wenn dein Auge offen und auf das Licht ausgerichtet ist, dann wird deine gesamte Person vom Licht durchflutet werden. Wenn es aber auf Schlechtes ausgerichtet ist, dann wirst auch du als Person undurchdringlich dunkel sein.35 Also achte genau darauf, dass nicht das, was dein Leben eigentlich hell machen soll, in der Dunkelheit ist!36 Wenn nun deine gesamte Person ganz vom Licht erleuchtet ist und überhaupt nichts mit der Dunkelheit zu tun hat, dann wirst du bis in alle Winkel hell sein. Das ist dann genauso wie wenn eine Lampe dich direkt anstrahlt.«37 Während Jesus noch sprach, lud ein Pharisäer ihn zu sich zum Mittagessen ein. Jesus ging hin und nahm dort Platz.38 Der Pharisäer wunderte sich sehr darüber, dass Jesus sich seine Hände nicht vor dem Essen gewaschen hatte.39 Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Ist es nicht so: Ihr Pharisäer reinigt die Außenseite von Bechern und Schüsseln, aber innendrin ist alles völlig verdreckt von lauter Gier und Bosheit!40 Ihr habt ja überhaupt keine Ahnung! Hat der, der das Äußere erschaffen hat, nicht auch das Innere gemacht?41 Aber gebt doch das, was innen ist, als Unterstützung für die Armen, und dann wird alles für euch rein sein!42 Doch schlecht wird es euch gehen, ihr Pharisäer! Ihr gebt ganz genau den zehnten Teil von Minze und Raute und allen möglichen anderen Kräutern als Abgabe an den Tempel, aber vernachlässigt dabei das, was vor Gott recht ist, und auch seine Liebe. Dabei solltet ihr das eine genauso wie auch das andere tun!43 Schlecht wird es euch gehen, ihr Pharisäer! Denn ihr wollt unbedingt die vordersten Plätze in den Synagogen einnehmen und wollt auf der Straße ehrerbietig gegrüßt werden.44 Schlecht wird es euch gehen! Denn ihr seid genauso wie Gräber, die nicht als solche gekennzeichnet sind. Dann treten die Menschen darauf und verunreinigen sich damit, ohne es zu merken!«45 Da ergriff einer von den Lehrern des Gottesgesetzes das Wort und sagte: »Lehrer, indem du das sagst, beleidigst du uns auch!«46 Jesus erwiderte: »Auch euch Gesetzeslehrern gilt diese Warnung! Denn ihr bindet den Menschen sehr schwere Lasten auf, die sie unmöglich tragen können, und dann rührt ihr selbst keinen einzigen Finger, um ihnen beim Tragen zu helfen!47 Ja, schlecht wird es euch gehen! Denn ihr baut die Grabmäler der Propheten wieder neu auf. Dabei waren es doch eure Vorfahren, die sie damals umgebracht haben!48 Damit unterstreicht ihr noch diese Taten eurer Vorväter und stimmt mit ihnen überein. Das ist ganz deutlich und klar: Sie brachten damals die Propheten um und ihr errichtet Grabmäler für sie!49 Somit bestätigt sich wieder einmal, was Gott in seiner Weisheit damals sagte: ›Ich werde ihnen Propheten und Botschafter schicken. Doch einige von ihnen werden sie umbringen und andere wiederum verfolgen.‹50 So kommt es dazu, dass diese Generation zur Verantwortung gezogen wird für das Blut der Propheten, das vom Anfang der Weltgeschichte an vergossen wurde,51 und zwar angefangen beim Blut von Abel bis hin zum Blut von Secharja, der kaltblütig zwischen dem Brandopferaltar und dem Tempelgebäude umgebracht wurde. Ja, ich versichere euch: Das alles wird von dieser Generation eingefordert werden!52 Schlecht wird es euch gehen, ihr Lehrer des Gottesgesetzes! Denn ihr habt den Menschen den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen! Selbst tretet ihr nicht ein, und denen, die eintreten wollten, habt ihr Hindernisse in den Weg gelegt.«53 Als Jesus dann von dort fortging, begannen die Bibelgelehrten und die Pharisäer, ihn zu bedrängen und stellten ihm Fangfragen zu vielen verschiedenen Themen.54 Dabei versuchten sie mit allen Mitteln, ihn aufgrund einer seiner Aussagen in ihrem Netz zu fangen.