1Und einige kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr nicht beschnitten worden seid nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht gerettet werden. (3Mo 12,3; Gal 2,4; Gal 5,2)2Als nun ein Zwiespalt entstand und ein nicht geringer Wortwechsel zwischen ihnen und Paulus und Barnabas, ordneten sie an, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten wegen dieser Streitfrage. (Gal 2,1; Gal 2,5)3Sie nun erhielten von der Gemeinde[1] das Geleit, durchzogen Phönizien und Samaria und erzählten die Bekehrung derer ⟨aus den⟩ Nationen; und sie machten allen Brüdern große Freude. (Apg 11,18; Röm 15,18)4Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Gemeinde[2] und den Aposteln und Ältesten aufgenommen, und sie verkündeten alles, was Gott mit ihnen getan hatte. (Apg 14,27; Apg 21,17)5Einige aber von denen aus der Sekte der Pharisäer, die gläubig waren, traten auf und sagten: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. (Gal 5,3)6Die Apostel aber und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen.7Als aber viel Wortwechsel entstanden war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Brüder[3], ihr wisst, dass Gott ⟨mich⟩ vor langer Zeit unter euch auserwählt hat, dass die Nationen durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten. (Apg 10,34)8Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab wie auch uns; (Ps 44,22; Apg 1,24; Apg 5,32)9und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, da er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. (Ps 51,9; Röm 10,12; Tit 2,14)10Nun denn, was versucht ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? (Mt 23,4; Gal 4,3)11Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise gerettet zu werden wie auch jene. (Röm 3,22; Gal 2,15; Eph 2,8; Tit 3,7)12Die ganze Menge aber schwieg und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie getan habe. (Apg 15,4)13Als sie aber schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Brüder[4], hört mich! (Apg 12,17)14Simon hat erzählt, wie Gott zuerst darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. (Apg 15,7)15Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:16»Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte[5] Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten; (Jes 61,4)17damit die Übrigen der Menschen den Herrn suchen und alle Nationen, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut«, (Ps 22,27; Am 9,11; Sach 8,22; Apg 17,27)18was von jeher[6] bekannt ist.19Deshalb urteile ich, man solle die, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhigen,20sondern ihnen schreiben, dass sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Unzucht[7] und vom Erstickten und vom Blut. (1Mo 9,4; 3Mo 3,17; 3Mo 17,12; Apg 15,29; Apg 21,25; 1Kor 6,13; 1Kor 10,14; Eph 5,3; Kol 3,5; 1Thess 4,3; Hebr 12,16)21Denn Mose hat von alten Zeiten[8] her in jeder Stadt ⟨solche⟩, die ihn predigen, da er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird. (Apg 13,15)
Brief an die Gemeinde in Antiochia
22Dann schien es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Gemeinde[9] gut, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden: Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, führende Männer unter den Brüdern. (Apg 1,23; Apg 15,32; 1Thess 1,1; 1Petr 5,12)23Und sie schrieben ⟨und sandten⟩ durch ihre Hand: »Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, an die Brüder aus den Nationen zu Antiochia und in Syrien und Zilizien ⟨ihren⟩ Gruß.24Weil wir gehört haben, dass einige, die aus unserer Mitte hervorgegangen sind, euch mit Worten beunruhigt und eure Seelen verstört haben – denen wir keine Befehle gegeben haben –,25schien es uns, nachdem wir einstimmig geworden, gut, Männer auszuwählen und sie zu euch zu senden mit unseren geliebten ⟨Brüdern⟩ Barnabas und Paulus,26Leuten, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. (Apg 13,50; Apg 14,19)27Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkünden werden.28Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Stücke: (Offb 2,24)29euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Unzucht[10]. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohl tun[11]. Lebt wohl!« (Apg 15,20; Apg 16,4)30Nachdem sie nun entlassen waren, kamen sie nach Antiochia hinab; und sie versammelten die Menge und übergaben den Brief.31Als sie ihn aber gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost.32Und Judas und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten[12] die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie. (Apg 11,27)33-34Nachdem sie sich aber eine Zeit lang aufgehalten hatten, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie gesandt hatten.[13] (Apg 14,28)
Paulus und Barnabas trennen sich –Paulus bricht mit Silas zur zweiten Missionsreise auf
35Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochia und lehrten und verkündigten[14] mit noch vielen anderen das Wort des Herrn. (Gal 2,11)36Nach einigen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns nun zurückkehren und die Brüder besuchen in jeder Stadt, in der wir das Wort des Herrn verkündigt haben, ⟨und sehen,⟩ wie es ihnen geht. (2Kor 11,28)37Barnabas aber wollte auch Johannes, mit dem Beinamen Markus, mitnehmen. (Apg 12,12)38Paulus aber hielt es für richtig, den nicht mitzunehmen, der aus Pamphylien von ihnen gewichen und nicht mit ihnen gegangen war zu dem Werk. (Apg 13,13)39Es entstand nun eine Erbitterung, sodass sie sich voneinander trennten und Barnabas den Markus mitnahm und nach Zypern segelte.40Paulus aber wählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen. (Apg 15,22)41Er durchzog aber Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden[15]. (Apg 14,22)
Müssen nichtjüdische Christen sich beschneiden lassen?
1Doch dann kamen einige Leute aus Judäa ´nach Antiochia` und forderten die Männer der Gemeinde auf, sich beschneiden zu lassen, wie es im Gesetz des Mose vorgeschrieben ist.[1] »Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst«, lehrten sie, »könnt ihr nicht gerettet werden.« (1Mo 17,10; 3Mo 12,3)2Damit stießen sie bei Paulus und Barnabas auf entschiedenen Widerstand, und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung.[2] Schließlich wurden Paulus und Barnabas zusammen mit einigen ´Christen` aus Antiochia beauftragt, nach Jerusalem zu reisen und den Aposteln und den Ältesten der dortigen Gemeinde diesen Streitfall vorzulegen.3Von der Gemeinde in Antiochia feierlich verabschiedet, machten sich Paulus und Barnabas auf den Weg. Sie zogen durch Phönizien und Samarien, und überall erzählten sie von der Hinwendung der Nichtjuden ´zu Gott` – eine Nachricht, mit der sie allen Geschwistern große Freude bereiteten.4Als sie in Jerusalem ankamen, wurden sie von den Aposteln und den Ältesten und von der ganzen Gemeinde herzlich empfangen, und sie gaben einen Bericht von dem, was Gott durch sie als seine Mitarbeiter alles getan hatte.5Doch einige, die zur Partei der Pharisäer gehörten und zum Glauben ´an Jesus` gekommen waren, standen auf und erklärten: »Man muss die Nichtjuden beschneiden und dazu auffordern, das Gesetz des Mose zu befolgen!«
Die Stellungnahme von Petrus: Gott hat die Frage längst entschieden!
6Daraufhin trafen sich die Apostel und die Ältesten, um über diese Sache zu beraten.7Nachdem man lange und intensiv miteinander diskutiert hatte, erhob sich Petrus und sagte zu den Versammelten: »Liebe Brüder, wie ihr alle wisst, hat Gott euch seine Entscheidung schon vor langer Zeit klar gemacht – damals, als er mir den Auftrag gab, den Nichtjuden die Botschaft des Evangeliums zu verkünden, und als sie durch mich die Botschaft hörten und zum Glauben kamen[3].[4]8Gott kennt uns Menschen ja durch und durch, und er hat die Echtheit ihres Glaubens bestätigt[5], indem er ihnen genau[6] wie uns den Heiligen Geist gegeben hat.9Er machte keinerlei Unterschied zwischen ihnen und uns, sondern hat auch ihr Innerstes aufgrund ihres Glaubens ´von aller Schuld` gereinigt.10Warum wollt ihr Gott jetzt herausfordern und diesen Jüngern ein Joch auf den Nacken legen, das weder unsere Vorfahren noch wir selbst zu tragen vermochten?11Wir sind doch ganz im Gegenteil davon überzeugt[7], dass wir – genau wie sie – einzig und allein durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden.[8]«
Der Rat des Jakobus: Keine unnötigen Lasten für unsere nichtjüdischen Geschwister!
12Was Petrus sagte, brachte die Versammelten zur Ruhe, und die ganze Gemeinde hörte[9] aufmerksam zu, wie Barnabas und Paulus nun von all den Wundern und außergewöhnlichen Dingen berichteten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.13Als die beiden geendet hatten, ergriff Jakobus das Wort. »Liebe Geschwister«, sagte er, »hört mir zu!14Simeon[10] hat gezeigt, dass Gott selbst sich der Nichtjuden angenommen und damit begonnen hat, unter ihnen[11] ein Volk zu sammeln, das ihm gehört[12].[13] (2Mo 19,5; 5Mo 14,2; 1Petr 2,9; 1Petr 2,10)15Das stimmt mit den Worten der Propheten überein; es heißt nämlich in der Schrift:16›Der Tag kommt, ´sagt der Herr,` an dem ich mich ´meinem Volk` wieder zuwenden[14] und die verfallene Hütte[15] Davids wieder aufbauen werde; ich werde sie aus ihren Trümmern von neuem erbauen und werde sie wieder errichten.17Dann werden auch die übrigen Menschen nach mir[16] fragen, die Menschen aller Völker[17], die doch alle mein Eigentum sind[18]. Das sagt der Herr, der damit ausführt,18was er von jeher angekündigt hat[19].‹[20]«19»Deshalb steht für mich die Entscheidung fest«, ´fuhr Jakobus fort.` »Wir dürfen es den Nichtjuden, die zu Gott umkehren, nicht unnötig schwer machen.20Allerdings sollten wir sie in einem Brief dazu auffordern, folgende Dinge zu unterlassen: jede Verunreinigung durch Götzenverehrung[21] und ´jede Form von` Unmoral[22] sowie den Genuss von Blut und von nicht ausgeblutetem Fleisch.[23]21Im Übrigen finden sich alle diese Forderungen im Gesetz des Mose, das seit vielen Generationen in allen Städten verkündet und Sabbat für Sabbat in allen Synagogen vorgelesen wird.[24]«
Beschluss und Brief der Versammlung
22Daraufhin fassten die Apostel und die Ältesten im Einvernehmen mit der ganzen ´Jerusalemer` Gemeinde den Beschluss, einige Delegierte zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Die Wahl fiel auf Judas, der auch Barsabbas genannt wurde, und Silas, zwei führende Männer der Gemeinde[25].23Der Brief, den sie ihnen mitgaben[26], lautete folgendermaßen: »Die Apostel und die Ältesten ´der Gemeinde von Jerusalem` an die nichtjüdischen Geschwister in Antiochia und in ganz Syrien und Zilizien: Wir, eure Brüder, grüßen euch herzlich!24Wie wir erfahren haben, sind einige Leute aus unserer Gemeinde[27] ohne unseren Auftrag zu euch gereist und haben Dinge behauptet, die euch verwirrt und zutiefst beunruhigt haben.25Wir haben daher über die Sache beraten und haben dann einmütig[28] beschlossen, eine Delegation ´unserer Gemeinde` zu euch zu schicken als Begleitung unserer lieben Freunde Barnabas und Paulus,26die ihr ganzes Leben in den Dienst von Jesus Christus, unserem Herrn, gestellt haben[29].27Diejenigen, die wir ausgewählt und zu euch geschickt haben, sind Judas und Silas; sie werden euch auch noch mündlich mitteilen, worum es geht.28Der Heilige Geist selbst und ´unter seiner Führung` auch wir haben nämlich beschlossen[30], euch nur die folgenden unbedingt nötigen Anweisungen zu geben und euch darüber hinaus keine weitere Last aufzuerlegen:29Esst kein ´Fleisch`, das den Götzen geopfert wurde, unterlasst den Genuss von Blut und von nicht ausgeblutetem Fleisch und haltet euch fern von jeder Unmoral![31] Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, verhaltet ihr euch richtig[32]. Und nun lebt wohl!«30Paulus und Barnabas sowie die Delegierten wurden offiziell verabschiedet und machten sich auf den Weg nach Antiochia. Dort angekommen, beriefen sie eine Versammlung der ganzen Gemeinde[33] ein und übergaben den Brief.31Er wurde vorgelesen, und alle freuten sich über seinen ermutigenden Inhalt.32Judas und Silas waren Propheten, und sie nahmen sich viel Zeit, den Geschwistern Mut zu machen und sie im Glauben zu stärken.[34]33-34Nachdem sie eine längere Zeit dort verbracht hatten, wurden sie von den Geschwistern mit dem Friedensgruß[35] verabschiedet und kehrten zu denen zurück, die sie geschickt hatten.[36]35Paulus und Barnabas hingegen blieben zunächst in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterrichteten sie die Menschen in der Botschaft des Herrn und verkündeten das Evangelium in der ganzen Stadt[37].
Trennung von Barnabas; Silas als neuer Begleiter
36Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns wieder aufbrechen und die Geschwister in all den Städten besuchen, in denen wir die Botschaft des Herrn verkündet haben. Wir müssen doch sehen, wie es ihnen geht!«37Barnabas ´war damit einverstanden,` nur wollte er auch Johannes mitnehmen – Johannes mit dem Beinamen Markus.38Doch Paulus hielt es nicht für angebracht, jemand mitzunehmen, der sie ´auf ihrer vorherigen Reise` in Pamphylien im Stich gelassen hatte, statt mit ihnen weiterzuziehen und den Auftrag zu erfüllen, ´den Gott ihnen gegeben hatte`.[38]39Darüber kam es zu einer so heftigen Auseinandersetzung, dass sich die beiden trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und bestieg ein Schiff, das nach Zypern fuhr.40Paulus seinerseits wählte sich Silas zum Begleiter, und nachdem ihn die Christen von Antiochia dem Herrn und seiner Gnade anvertraut hatten[39], machte er sich auf die Reise.41Er zog durch Syrien und Zilizien, und überall stärkte er die Gemeinden ´im Glauben`.
Müssen die Nichtjuden auf das Gesetz verpflichtet werden?
1Damals kamen einige Christen aus Judäa nach Antiochia und erklärten den Brüdern: »Ihr könnt nicht gerettet werden, wenn ihr euch nicht beschneiden lasst, wie es das Gesetz Moses vorschreibt!« (Gal 2,1; Gal 5,2)2Paulus und Barnabas bestritten das und hatten eine heftige Auseinandersetzung mit ihnen. Die Brüder beschlossen deshalb, Paulus und Barnabas und einige andere aus der Gemeinde nach Jerusalem zu senden. Sie sollten den Aposteln und Gemeindeältesten dort die Streitfrage vorlegen.3Paulus und Barnabas wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet. Sie zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten überall in den Gemeinden, wie die Nichtjuden Jesus als den Herrn angenommen hatten. Bei allen Brüdern und Schwestern[1] lösten sie damit große Freude aus.4Als sie nach Jerusalem kamen, wurden sie von der ganzen Gemeinde und den Aposteln und Gemeindeältesten freundlich aufgenommen. Sie berichteten ihnen, was Gott alles durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.5Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die Christen geworden waren, standen auf und erklärten: »Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, dass sie das Gesetz Moses befolgen!«
Petrus: Gott hat schon entschieden!
6Daraufhin fand eine weitere Versammlung statt:[2] Die Apostel und die Gemeindeältesten traten zusammen, um vor der gesamten Gemeinde die Frage zu erörtern.7Als die Diskussion heftig wurde, stand Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder,[3] ihr wisst doch: Gott hat schon seit Langem unter euch seinen Willen kundgegeben. Er hat entschieden, dass die Menschen der anderen Völker durch mich die Gute Nachricht hören und zum Glauben kommen sollten. (Apg 10,44)8Und er, der ins Herz sieht, hat diesen Menschen ein gutes Zeugnis ausgestellt: Er hat ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist geschenkt.9In keinem Punkt hat er einen Unterschied gemacht zwischen ihnen und uns. Sie sind rein, weil er sie durch den Glauben im Herzen rein gemacht hat. (Apg 10,34)10Warum also fordert ihr Gott heraus und wollt diesen Menschen eine Last auferlegen, die weder unsere Vorfahren noch wir selbst tragen konnten? (Mt 11,28; Lk 11,46; Apg 15,19)11Es ist doch allein die Gnade Gottes, auf die wir unser Vertrauen setzen und von der wir unsere Rettung erwarten – wir genauso wie sie!« (Apg 13,38; Gal 2,16; Gal 3,10; Eph 2,5)12Aus der ganzen Versammlung kam kein Wort des Widerspruchs und alle hörten aufmerksam zu, als nun Paulus und Barnabas noch eingehender berichteten, was für staunenerregende Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden vollbracht hatte.
Jakobus macht sich zum Anwalt der nicht jüdischen Christen
13Als die beiden geendet hatten, stand Jakobus[4] auf und sagte: »Hört mir zu, liebe Brüder!14Simon hat uns gezeigt, wie Gott selbst von Anfang an darauf bedacht war, aus den Nichtjuden Menschen zu sammeln, die sein Volk sind und ihn ehren.15Das stimmt mit den Worten der Propheten überein, denn bei ihnen heißt es:16›Danach werde ich mich euch zuwenden, sagt der Herr, und die verfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Aus den Trümmern werde ich sie von Neuem errichten.[5] (Am 9,11)17Das werde ich tun, damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, alle Völker, die doch von jeher mein Eigentum sind. Ich, der Herr, werde tun,18was ich seit Urzeiten beschlossen habe.‹ (Jes 45,21)19Darum bin ich der Ansicht, wir sollten den Menschen aus den anderen Völkern, die sich Gott zuwenden, nicht eine unnötige Last auferlegen. Wir sollten sie nicht dazu verpflichten, das ganze jüdische Gesetz zu befolgen, (Gal 5,3)20sondern sie nur in einem Schreiben auffordern, dass sie kein Fleisch von Tieren essen, die als Opfer für die Götzen geschlachtet worden sind, denn es ist unrein; weiter sollen sie sich vor Blutschande hüten, kein Fleisch von Tieren essen, deren Blut nicht vollständig ausgeflossen ist, und kein Tierblut genießen. (3Mo 17,15; 3Mo 18,6; Apg 15,29; Apg 21,25; 1Kor 8,1; 1Kor 10,23)21Denn diese Vorschriften Moses[6] sind seit alten Zeiten in jeder Stadt bekannt; jeden Sabbat wird ja überall in den Synagogen aus dem Gesetz vorgelesen.« (Apg 13,15)
Beschluss und Brief an die nicht jüdischen Christen
22Darauf beschlossen die Apostel und die Gemeindeältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Sie bestimmten dafür Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, zwei führende Leute der Gemeinde, (Apg 15,40; Apg 16,19; Apg 17,4; Apg 17,10; Apg 17,14; Apg 18,5; 1Thess 1,1)23und gaben ihnen folgendes Schreiben mit: »Die Apostel und die Gemeindeältesten, eure Brüder, grüßen ihre Brüder und Schwestern[7] nicht jüdischer Abstammung in Antiochia, Syrien und Kilikien.24Wir haben erfahren, dass einige aus unserer Gemeinde mit ihren Äußerungen Verwirrung und Niedergeschlagenheit unter euch verbreitet haben. Sie hatten aber keinerlei Auftrag von uns. (Gal 1,7)25Nachdem wir nun in dieser Frage zu einer einhelligen Auffassung gekommen sind, haben wir beschlossen, ausgewählte Männer unserer Gemeinde zu euch zu schicken. Sie kommen zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus,26die im Dienst für Jesus Christus, unseren Herrn, ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben.27Unsere Abgesandten Judas und Silas werden euch alles auch noch mündlich mitteilen und erläutern.28Vom Heiligen Geist geleitet, haben wir nämlich beschlossen,[8] euch keine weitere Last aufzuladen außer den folgenden Einschränkungen, die unbedingt von euch zu beachten sind:29Esst kein Fleisch von Tieren, die als Opfer für die Götzen geschlachtet wurden; genießt kein Blut; esst kein Fleisch von Tieren, deren Blut nicht vollständig ausgeflossen ist; und hütet euch vor Blutschande.[9] Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, tut ihr recht. Lebt wohl!« (Apg 15,20)30Die beiden Abgesandten gingen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia. Vor der versammelten Gemeinde übergaben sie den Brief.31Als er vorgelesen wurde, freuten sich alle über den ermutigenden Bescheid.32Judas und Silas, die selbst Propheten waren,[10] sprachen lange mit den Brüdern und Schwestern, machten ihnen weiter Mut und stärkten sie. (Apg 11,23; Apg 11,27)33-34Sie blieben noch einige Zeit dort; dann wurden sie von der Gemeinde herzlich verabschiedet, um nach Jerusalem zurückzukehren.[11]35Paulus und Barnabas blieben in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterwiesen sie die Gemeinde und verkündeten den Menschen in der Stadt die Botschaft Gottes.
Aufbruch und Trennung von Barnabas
36Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns noch einmal alle die Orte besuchen, in denen wir die Botschaft Gottes verkündet haben! Wir wollen sehen, wie es den Brüdern und Schwestern[12] geht!«37Barnabas wollte Johannes Markus mitnehmen, (Apg 12,12)38aber Paulus lehnte es ab, noch einmal mit ihm zusammenzuarbeiten; denn er hatte sie auf der vorhergehenden Reise in Pamphylien im Stich gelassen und die Zusammenarbeit abgebrochen. (Apg 13,13)39Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, und Paulus und Barnabas trennten sich. Barnabas fuhr mit Markus nach Zypern,40Paulus aber wählte sich Silas als Begleiter. Die Brüder und Schwestern beteten für Paulus, dass Gottes Gnade ihn begleite, und er machte sich auf den Weg. (Apg 15,22)41Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden im Glauben.
1Währenddessen kamen einige Männer aus Judäa in die Stadt und begannen die Gläubigen[1] zu lehren: »Wenn ihr den jüdischen Brauch der Beschneidung nach der Lehre des Mose nicht einhaltet, könnt ihr nicht gerettet werden.« (3Mo 12,3; Gal 5,2)2Paulus und Barnabas widersprachen dieser Auffassung nachdrücklich, und es kam zu einem heftigen Streitgespräch. Schließlich wurden Paulus und Barnabas in Begleitung einiger Männer aus Antiochia nach Jerusalem geschickt, wo sie mit den Aposteln und Ältesten über diese Frage sprechen sollten. (Apg 11,30; Gal 2,1)3Unterwegs machten sie in Phönizien und Samarien Halt, um die dort lebenden Gläubigen zu besuchen. Sie erzählten ihnen – zur großen Freude aller –, dass sich nun auch die Nichtjuden bekehrten. (Apg 11,19; Apg 14,27)4Als sie in Jerusalem ankamen, wurden Paulus und Barnabas von der ganzen Gemeinde sowie von den Aposteln und den Ältesten willkommen geheißen. Sie berichteten, was Gott in der Zwischenzeit durch sie bewirkt hatte.5Doch dann erhoben sich einige aus der Gruppe der Pharisäer, die zum Glauben gekommen waren, und erklärten, die Nichtjuden müssten beschnitten werden und sich an das mosaische Gesetz halten. (Apg 15,11)6Daraufhin setzten sich die Apostel und Gemeindeältesten zusammen, um über diese Frage zu entscheiden.7Nach langen Beratungen erhob sich schließlich Petrus und wandte sich an die Versammlung: »Brüder, ihr alle wisst, dass Gott mich vor einiger Zeit erwählt hat, auch den anderen Völkern die gute Botschaft zu verkünden, damit sie gläubig werden. (Apg 2,4; Apg 10,44; Apg 11,15)8Gott, der die Herzen der Menschen kennt, hat bewiesen, dass er auch sie annimmt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist schenkte.9Er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, denn er reinigte auch ihre Herzen durch den Glauben. (Apg 10,43; Röm 10,12)10Warum zweifelt ihr nun an Gottes Weg, indem ihr ihnen eine Last aufbürdet, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten? (Mt 23,4; Gal 5,1)11Wir glauben, dass wir alle auf demselben Weg wie jene gerettet werden, nämlich durch die Gnade des Herrn Jesus.« (Röm 3,24; Eph 2,5)12Danach verstummten alle. Sie hörten aufmerksam zu, wie Barnabas und Paulus von den Zeichen und Wundern berichteten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden gewirkt hatte. (Apg 14,27; Apg 15,4)13Als sie geendet hatten, stand Jakobus auf und sagte: »Brüder, hört mich an. (Apg 12,17)14Petrus[2] hat euch erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Nichtjuden aufsuchte, um sich aus ihnen ein Volk zu wählen, das seinen Namen trägt. (Apg 15,7)15Diese Bekehrung der Nichtjuden stimmt mit den Voraussagen der Propheten überein. So steht geschrieben:16›Danach werde ich zurückkommen und das gefallene Königreich Davids wiederherstellen. Aus den Trümmern werde ich es wieder aufbauen, und ich werde es wiederherstellen, (Am 9,11)17damit die Übriggebliebenen den Herrn suchen, die Nichtjuden eingeschlossen – alle, die ich zu mir gerufen habe. So spricht der Herr,18der dies alles schon vor langer Zeit bekannt gemacht hat.‹[3] (Jes 45,21)19Deshalb bin ich der Überzeugung, dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, das Leben nicht unnötig erschweren sollten.20Allerdings sollten wir ihnen schreiben und ihnen auftragen, kein Fleisch zu essen, das den Götzen geopfert wurde, alle Unzucht zu meiden und weder Blut noch das Fleisch nicht ausgebluteter Tiere zu essen. (1Mo 9,4; 2Mo 20,3; 3Mo 3,17; 5Mo 12,16; 1Kor 8,7; 1Kor 10,7)21Denn seit vielen Generationen wurden diese Vorschriften aus dem Gesetz des Mose Sabbat für Sabbat überall in den jüdischen Synagogen gepredigt.« (Apg 13,15)
Der Brief an die nichtjüdischen Gläubigen
22Daraufhin bestimmten die Apostel und Ältesten und die ganze Gemeinde in Jerusalem einige Männer, die sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia in Syrien schickten, um über diese Entscheidung zu berichten. Die Männer, die gewählt wurden, waren zwei der Leiter der Gemeinde – Judas (auch Barsabbas genannt) und Silas. (Apg 15,27; Apg 16,19; 1Petr 5,12)23Der Inhalt des Briefes, den sie mitnahmen, lautete: »Diesen Brief schreiben die Apostel und Ältesten, eure Brüder in Jerusalem, an die nichtjüdischen Gläubigen im syrischen Antiochia und in Zilizien. Wir grüßen euch!24Wir haben erfahren, dass einige Männer aus unserem Kreis euch beunruhigt und mit ihren Aussagen verunsichert haben, doch sie waren nicht von uns beauftragt. (Gal 1,7; Gal 5,10)25Nachdem wir einstimmig zu einer Entscheidung gekommen waren, hielten wir es für das Beste, euch diese Männer zu schicken mit unseren beiden lieben Brüdern Barnabas und Paulus,26die für Jesus Christus, unseren Herrn, ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben. (Apg 14,19; 1Kor 15,30)27Wir schicken euch Judas und Silas, die euch mitteilen sollen, was wir zu eurer Frage beschlossen haben.28Denn durch den Heiligen Geist haben wir beschlossen, euch keine größeren Lasten aufzuladen als diese:29Esst kein Fleisch, das Götzen geopfert wurde, und weder das Blut noch das Fleisch nicht ausgebluteter Tiere, und meidet alle Unzucht. Wenn ihr euch daran haltet, handelt ihr richtig. Lebt wohl.« (1Mo 9,4; 3Mo 17,10)30Die vier Boten brachen sofort nach Antiochia auf, wo sie eine Versammlung aller Gläubigen einberiefen und den Brief überreichten.31Als sie diese ermutigende Nachricht gelesen hatten, freuten sich die Anwesenden.32Danach sprachen Judas und Silas, die beide die Gabe der Prophetie besaßen, noch lange zu ihnen, um sie im Glauben zu ermutigen und zu stärken. (Apg 11,27; Apg 13,1)33-34Die beiden blieben noch eine Zeit lang dort und wurden dann mit reichen Segenswünschen der Gemeinde von Antiochia an die, die sie gesandt hatten, nach Jerusalem zurückgeschickt.[4]35Paulus und Barnabas blieben in Antiochia, um viele andere zu unterstützen, die dort das Wort des Herrn verkündeten und lehrten.
Schwierige Planung der zweiten Missionsreise
36Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns in die Städte zurückkehren, in denen wir vor einiger Zeit das Wort des Herrn verkündet haben, und sehen, wie die neuen Gläubigen zurechtkommen.« (Apg 13,4; Apg 14,1)37Barnabas willigte ein und wollte Johannes Markus mitnehmen. (Apg 12,12)38Paulus widersprach jedoch, weil Johannes Markus sie in Pamphylien im Stich gelassen und nicht mit ihnen weitergearbeitet hatte. (Apg 13,13)39Ihre Uneinigkeit in dieser Frage führte dazu, dass sie sich trennten. Barnabas segelte mit Johannes Markus nach Zypern.40Paulus wählte Silas als Begleiter. Die Gläubigen sandten ihn aus und vertrauten ihn der Gnade des Herrn an.
Die zweite Missionsreise
41Er zog nun durch Syrien und Zilizien, um die Gemeinden zu stärken.
1Doch dann kamen einige von Judäa herab und belehrten die Brüder: „Wenn ihr euch nicht nach mosaischem Brauch beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.“2Paulus und Barnabas bestritten das energisch und hatten deshalb eine heftige Auseinandersetzung mit ihnen. Schließlich kamen sie überein, Paulus und Barnabas mit einigen anderen aus der Gemeinde, zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem zu senden, um diese Streitfrage zu klären.3So zogen sie, von der Gemeinde unterstützt und aus der Stadt geleitet, durch Phönizien und Samarien. Überall erzählten sie, wie auch nichtjüdische Menschen sich Gott zugewandt hatten. Damit machten sie allen Geschwistern eine große Freude.4In Jerusalem wurden sie von den Aposteln und Ältesten und der ganzen Gemeinde freundlich aufgenommen. Sie berichteten ihnen alles, was Gott durch sie getan hatte.5Einige, die zur Partei der Pharisäer gehört hatten und zum Glauben an Jesus gekommen waren, standen auf und erklärten: „Man muss diese Nichtjuden beschneiden und sie anweisen, das Gesetz Moses zu halten.“6Daraufhin setzten sich die Apostel und Ältesten zusammen, um über diese Frage zu beraten.7Nach einer langen Diskussion stand Petrus auf und sagte: „Meine Brüder! Gott hat euch schon vor langer Zeit seine Entscheidung klargemacht. Ihr wisst, dass die nichtjüdischen Völker durch meinen Mund die Heilsbotschaft hören und zum Glauben kommen sollten.8Und Gott, der die Herzen aller Menschen kennt, hat es bestätigt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist gegeben hat.9Gott machte zwischen ihnen und uns keinen Unterschied. Und durch den Glauben hat er auch ihre Herzen gereinigt.10Warum wollt ihr Gott jetzt herausfordern und diesen Jüngern ein Joch auferlegen, das weder unsere Vorfahren noch wir selbst tragen konnten?11Im Gegenteil: Wir sind davon überzeugt, dass wir – genauso wie sie – allein durch die Gnade des Herrn gerettet werden.“12Da beruhigte sich die ganze Versammlung, und alle hörten Barnabas und Paulus zu, die von all den Zeichen und Wundern erzählten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.13Als sie dann schwiegen, ergriff Jakobus das Wort:
„Ihr Männer, meine Brüder, hört mir zu!14Simon hat gerade berichtet, wie Gott selbst die Initiative ergriffen hat, um aus den Nichtjuden ein Volk zu gewinnen, das zu ihm gehört.15Das stimmt auch mit den Worten der Propheten überein, denn so steht es geschrieben:16Danach will ich zurückkehren', sagt der Herr, 'und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Aus ihren Trümmern werde ich sie wieder errichten,17damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, die Menschen aller Völker, die ich zu meinem Eigentum erklärt habe. Ich, der Herr, werde tun,18was ich von jeher angekündigt habe.'[1] (Am 9,11)19Darum halte ich es für richtig, dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, nicht unnötige Lasten aufbürden,20sondern ihnen schreiben, dass sie folgende Dinge unterlassen sollen: die Teilnahme an Götzenopfern, jede Form von sexueller Unmoral, den Genuss von nicht ausgeblutetem Fleisch und von Tierblut überhaupt.21Denn diese Forderungen, die sich im Gesetz Moses finden,[2] werden von alters her in jeder Stadt gepredigt, weil das Gesetz jeden Sabbat in den Synagogen vorgelesen wird.“22Daraufhin beschlossen die Apostel und die Ältesten im Einvernehmen mit der ganzen Gemeinde, zwei Männer aus ihrer Mitte zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Sie wählten Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, führende Männer unter den Brüdern,23und verfassten mit ihnen das folgende Schreiben:
„Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen ihre nichtjüdischen Geschwister in Antiochia, ganz Syrien und Zilizien.[3]24Wir haben gehört, dass einige aus unserer Gemeinde ohne Auftrag zu euch gereist sind und euch durch ihre Lehren verwirrt und verunsichert haben.25Nachdem wir in dieser Frage zu einer Meinung gekommen sind, haben wir beschlossen, zwei Männer von uns auszuwählen und zu euch zu schicken. Sie reisen zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus,26die ihr Leben ganz für unseren Herrn Jesus Christus eingesetzt haben.27Unsere beiden Abgesandten Judas und Silas werden euch mündlich alles bestätigen und erklären.28Es erschien dem Heiligen Geist nämlich gut – und ‹er führte› auch uns ‹zu dieser Überzeugung› –, euch keine größeren Lasten aufzulegen als die folgenden unerlässlichen Dinge:29Haltet euch von Götzenopfern fern, verzehrt kein Tierblut und kein Fleisch, das nicht ausgeblutet ist, und hütet euch vor sexueller Unmoral. Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, werdet ihr recht tun. Lebt wohl!“30Nachdem man sie hatte ziehen lassen, kamen sie nach Antiochia. Dort riefen sie die Gemeinde zusammen und übergaben den Brief.31Er wurde vorgelesen und alle freuten sich über die Ermutigung.32Judas und Silas, die selbst auch Propheten waren, ermutigten die Geschwister mit vielen Worten und stärkten sie im Glauben.33-34Nachdem sie noch einige Zeit bei ihnen geblieben waren, ließen die Brüder sie in Frieden zu denen ziehen, die sie gesandt hatten.[4]35Paulus und Barnabas blieben zunächst in Antiochia. Sie unterwiesen ‹die Gläubigen› im Wort des Herrn und verkündigten das Evangelium mit noch vielen anderen.
Die zweite Missionsreise (15-18)
36Einige Zeit später sagte Paulus zu Barnabas: „Lass uns wieder aufbrechen und all die Städte besuchen, in denen wir das Wort des Herrn gepredigt haben. Wir sollten sehen, wie es den Geschwistern dort geht.“37Doch Barnabas wollte auch Johannes Markus wieder mitnehmen.38Paulus aber hielt es nicht für richtig, den mitzunehmen, der sie in Pamphylien im Stich gelassen und die Zusammenarbeit abgebrochen hatte.39Es kam nun zu einer so heftigen Auseinandersetzung, dass beide sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und segelte nach Zypern.40Paulus dagegen wählte sich Silas zum Begleiter. Und nachdem er von den Geschwistern der Gnade Gottes anbefohlen worden war, reiste er ab.41Er zog durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden im Glauben.